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Verfahren und Vorri zur Aufbereitung einer Kühlflüssigkeit
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung einer Kühlflüssigkeit,
die als einen Hauptbestandteil Wasser enthält in und der elektrisch geladene Verunreinigungen
suspendiert sind, bei dem Flüssigkeit zwischen zwei elektrisch geladene Leiter gebracht
wird; die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen
Verfahrens.
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Vor der Entwicklung von Präzisionstiefziehverfahren für Metall und
Präzisionsglättverfahren für Metall wurden Dosen für Getränke und Nahrungsmittel
aus 3 Metallstücken hergestellt. Zunächst wurde ein Zylinder aus einem Blechrohling
hergestellt, wobei die beiden Enden zur Bildung einer seitlichen Naht der Dose miteinander
verbunden wurden. Dies erfolgte durch Bördeln, Verschweißen oder Verlöten. Der Deckel
und der Boden der Dose wurden unabhängig davon hergestellt und dann strömungsmitteldicht
mit dem zuvor hergestellten Zylinder verbunden.
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Die Verwendung fortgeschrittener Tiefziehtechniken und Glättungstechniken
war es mdglich, die aus zwei Stücken zusammengesetzte Dose zu entwickeln. Bei dieser
Dose stellen die Seitenwände und
ein geformter Boden ein einziges
Teil dar, während der Deckel ein unabhängiges Teil darstellt, mit dem die Dose strömungsmitteldicht
verschlossen wird. Die vorliegende Erfindung betrifft das Tiefziehen und Formen
von Blechen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, und
eine Vorrichtung zur Behandlung von Kühlflüssigkeiten, die beim Tiefziehen und Formen
von Dosen aus Metall verwendet werden. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht
auf den Einsatz beim Tiefziehen und Glattrichten von Blech beschränkt, sie läßt
sich vielmehr überall da anwenden wo die wegzufilternden Verunreinigungen elektrisch
geladensind und eine zu geringe Größe aufweisen, um durch übliche Filterverfahren
oder Sedimentierverfahren entfernt werden zu können.
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Eine aus zwei Teilen bestehende Dose wird so hergestellt, daß zuerst
ein später die Seitenwand und den Boden liegender Abschnitt in becherförmiger Form
aus einem Blech ausgestanzt wird. Das Blech kann Aluminiumblech, nicht mit Zinn
beschichtetes Stahlblech oder mit Zinn beschichtetes Stahlblech sein. Der zweite
Herstellungsschritt besteht darin, daß der so hergestellte becherförmiger Rohling
für die Seitenwand und den Boden der Dose tief gezogen und gerichtet wird. Bei diesem
Arbeitsgang wird der Boden der Dose durch Tiefziehen über einem Formdorn hergestellt,
wobei zum Glätten vorgesehene ringförmige Werkzeuge dieses Tiefziehen dadurch ermöglichen,
daß sie die Dicke der aus Metall bestehenden Seitenwand gleichförmig halten.
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Das Formen des Blechmaterials zu einer aus zwei Teilen bestehenden
Dose
durch Tiefziehen bei gleichzeitigem Glätten des tiefgezogenen Materiales führt zu
Reibung zwischen dem als Werkzeug verwendeten Formdorn und dem becherförmigen metallischen
Rohling . Diese Reibung kann unter Verwendung eines flüssigen Schmiermittels vermindertwerden.
Dieses Schmiermittel wird üblicherweise auch Kühlmittel genannt, da es zugleich
dazu dient, Wärme von der Arbeitsfläche und dem becherförmigen metallischen Rohling
abzuführen. Das Kühlmittel erfüllt noch eine weitere Aufgabe, es trägt nämlich etwa
vorhandene Schmutzpartikel weg, z.B. Metallflitter, Metalloxyde oder abgeschiedenes
61 oder Fett und ähnliche Verunreinigungen, die in die Vorrichtung gelangen können.
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Es gibt zwei in ersten Linie zu berücksichtigende Quellen für in der
Kühlflüssigkeit vorhandene Verunreinigungen. Die erste Quelle ist die von dem Metall
selbst während des Tiefziehens und Glättens gebildete. Die Oberfläche des Bleches
ist durch eine sehr dünne Schicht aus Metalloxyden bedeckt. Beim Tiefziehen und
Glätten des Metalls werden diese Metalloxyde zusammen mit flitterreinen Metalles
in Flocken abgelöst oder von dem gestreckten becherförmigen Metallrohling abgekratzt.
Diese Flitter, die nahezu die Größe von in Kolloidform vorliegenden Teilchen aufweisen,
werden durch die Kühlflüssigkeit vom Bearbeitungsort weggetragen. In der Kühlflüssigkeit
ist ferner auch eine gewisse Menge an Metall und Karbiden enthalten, die durch Abnützung
der Werkzeugoberfläche entstehen.
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Die zweite größere Quelle für Verunreinigungen der Kühlflüssigkeit
liegt darin, daß Ulverunreinigungen und Fette aus den zum Stanzen, Tiefziehen und
Glätten verwendeten Maschinen in Form von Schmierölen, Hydraulikflüssigkeit und
Fetten durch undichte Stellen austreten, und so als ölverunreinigungen und Fettverunreinigungen
in die Kühlflüssigkeit gelangen.
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Die Menge der in der Kühlflüssigkeit befindlichen derartigen Verunreinigungen
nimmt stetig zu, wenn die Kühlflüssiqkeit wiederholt durch die Anlage zur Herstellung
von Dosen umgewälzt wird. Wird die Kühlflüssigkeit nicht in angemessener Weise aufgearbeitet,
so nimmt die Konzentration der Verunreinigungen so stark zu, daß die Kühlflüssigkeit
weggeworfen werden muß und eine neue Charge Kühlflüssigkeit verwendet werden muß
Man vermutet, daß ein erheblicher Teil der in Partikelform vorliegenden Verunreinigungen
schon bei der ersten Erzeugung sehr kleine Größen aufweisen. Werden diese in Partikelform
vorliegenden Verunreinigungen wieder durch die Anlage durchgewälzt, so werden sie
zwischen den Tiefziehwerkzeugen und den Oberflächen des bearbeiteten Metalls immer
feiner und feiner gemahlen.
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Der mittlere Durchmesser dieser in Partikelform vorliegenden Verunreinigungen
beträgt größenordnungsmäßig 100 - bis 500 Da die in Partikelform vorliegenden Verunreinigungen
so klein sind, ist es praktisch unmöglich, wie unter Verwendung über Filtrationstechniken
und anderer Aufbereitungstechniken aus der Kühlflüssigkeit zu entfernen.
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Auf diese Weise nähert sich die Größe der partikelförmigen Verunreinigungen
der Größen kolloidaler Teilchen. Tausende solcher Partikel gelangen in eine einziges
Trötbhen einer ölverunreinigun die in der Kühlflüssigkeit suspendiert ist. Durch
die Feinheit der die Verunreinigung darstellenden Partikel und die Suspension der
Olverunreinigungen wird ein Zustand des Kühlmittels erreicht, der sich in der Vergangenheit
mit üblichen Techniken zur Behandlung und Aufbereitung von Kühlflüssigkeiten nicht
erfolgreich behandeln ließ. Ein Filtermaterial, das fein genug ist, um die suspendierten
Verunreinigungen ausschalten zu können, verstopft an der Oberfläche und ermöglicht
nur für die Praxis viel zu kurze Filtrationszyklen. Filtermaterial , deæ n Porengröße
so groß ist, daß an der Oberfläche kein nachteiliges Verstopfen durch die ölverunreinigungen
erhalten wird, kann die in Partikelform vorliegenden Verunreinigungen nur zu einem
keineswegs zufriedenstellenden Prozentsatz entfernen. Herkömmlich Sedimentierverfahren
ohne gleichzeitige chemische Behandlung bringen praktisch überhaupt keine Wirkung.,
da die suspendierten Verunreinigungen ein spezifisches Gewicht haben können, das
sehr nahe beim spezifischen Gewicht der Kühlflüssigkeit liegt. Damit wird unter
Verwendung von Sedimentierverfahren nur eine sehr geringe oder gar keine Klärung
der Kühlflnssigkeit erhalten. Durch eine chemische Behandlung wird die Kühlflüssigkeit
zerstört, sie scheidet schon aus diesem Grunde aus.
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Dem Fachmanne ist schon seit längerem bekannt, elektrisch aufgeladene
Platten zum Entfernen partikelförmiger Verunreinigungen
aus Strömungsmitteln
zu verwenden. Die bekannteste Anwendung sind elektrostatisch arbeitende Abscheider
zum Entfernen suspendierter feiner Partikel aus Luft. Etwas weniger bekannt ist
die Verwendung geladener Platten zum Entfernen partikelförmiger Verunreinigungen
aus dielektrischen Flüssigkeiten. Das am wenigsten komplizierte Beispiel für ein
solches Verfahren ist in der US-PS 2 542 054 beschrieben. Weitere Beispiele hierfür
finden sich in der US-PS 3 247 091, der US-PS 3 616 460, der GB-PS 478230 und der
GB-PS 513 631. Bei Einigen der Abscheider findet ein Filtermaterial Verwendung,
das zwischen den aufgeladenen Oberflächen angeordnet ist. Derartige Abscheider sind
z.B. in der US-PS 3 484 362 und der US-PS 3 489 669 beschrieben.
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Bei all diesen Abscheidern erfolgt jedoch die Behandlung der Flüssigkeit
ausschließlich unter Verwendung des als Elektrophorese bEkannten Effektes. Dieser
besteht einfach in einer Wanderung eis 1-r suspendierten geladenen Partikel zu einer
Oberfläche, die eine Ladung entgesetzter Polarität trägt wie die Partikel.Durch
die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufbereitung
von Kühlflüssigkeiten angegeben, wobei es sich um Kühlflüssigkeiten auf Wasserbasis
mit löslichem O1 handel wie sie beim Tiefziehen und gleichzeitigem Glätten von Metall
verwendet werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die verunreinigte Kühlflüssigkeit
zwischen elektrisch geladenen Oberflächen entgegengesetzter Polarität durchgeleitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit sehr gutem Wirkungsgrad.
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Die Verweilzeit zwischen den geladenen Oberflächen soll so groß gewählt
werden, daß ein wesentlicher Anteil der suspendierten Verunreinigungen in Richtung
auf die Oberfläche zuwandern kann, die die Ladung entgegengesetzter Polarität wie
die Ladung der suspendierten Verunreinigung aufweist; die Verunreinigungen brauchen
aber nicht notwendigerweise in Berührung mit dieser Oberfläche zu kommen. Durch
diese Wanderung wird die Agglomeration der suspendierten Verunreinigungen gefördert.
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Gleichzeitig mit der Agglomeration und Wanderung der Verunreinigungen
erfolgt eine Elektrolyse der Kühlflüssigkeit. Bei der geladenen Oberfläche, die
der Oberfläche gegenüber liegt, die die Partikeln anzieht, werden sehr kleinenDurchmesser
aufweisende Gasblasen gebildet. Die letzteren steigen durch die Kühlflüssigkeit
nach oben. Bei diesem Ansteigen durch die Kühlflüssigkeit heften sich diese Gasblasen
vermutlich an die suspendierte Verunreinigungen an, und hierdurch werden die Verunreinigungen
zum Aufschwimmen zur Oberfläche der Flüssigkeit gebracht. Diese aufschwimmenden
Verunreinigungen werden dann von der Oberfläche abgezogen und zum Wegwerfen oder
zur Weiterbehandlung gesammelt.
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Es hat sich gezeigt, daß das auf diese Weise erhaltene Gas Wasserstoff
ist. Es versteht sich, daß bei der anderen Oberfläche Sauerstoff gebildet wird,
dieser tritt jedoch offensichtlich nicht in gasförmigem Zustand in Erscheinung.
Vermutlich wird der so gebildete Sauerstoff in der Xühlflüssigkeit gelöst oder vereinigt
sich mit zur Verfügung stehenden Metallen oder anderen
Materialien
unter Bildung von Oxyden.
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Eine gewisse Menge der suspendierten Verunreinigungen gelangen auch
zu der sie anziehenden Oberfläche, wo sie sich ansammeln.
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Diese Verunreinigungen lassen sich von dieser Oberfläche mechanisch
durch Werkzeuge entfernen oder durch Umkehrung der Polarität der auf die geladenen
Oberflächen einwirkenden Stromquelle entfernen. Diese Verunreinigungen fallen in
Form eines Schlammes an und schwimmen ohne Schwierigkeiten nach oben zur Oberfläche,
nachdem sie von der geladenen Oberfläche entfernt worden sind.
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Wenn sie somit auf der Oberfläche aufschwimmen, lassen sie sich leicht
wegziehen und zum Wegwerfen oder zur Weiterbehandlung sammeln.
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Die so behandelte Kühlflüssigkeit läßt sich mit herkömmlichen Filtrationstechniken
weiterbehandeln. Nach der Behandlung,die darin besteht, die Kühlflüssigkeit zwischen
den elektrisch geladenen Oberflächen durchzuleiten und die Verunreinigungen an der
Oberfläche abzuziehen, wird die Kühlflüssigkeit als letzter Aufbereitungsschritt
filtriert. Die Kühlfltissigkeit wird dann wieder zu den Dosenherstellungsmaschinen
oder anderen ähnlichen Maschinen zurückgeführt, wo sie ihre Aufgabe als Schmiermittel
und Kühlmittel erfüllt.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert.
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In dieser zeigen:
Figur 1 Eine seitliche Ansicht
einer schematisch dargestellten Aufbereitungsanlage für Kühlflüssigkeit gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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Figur 2 Eine Aufsicht auf die Figur 1 gezeigte Aufbereitungsanlage
von oben; Figur 3 Einen Schnitt durch die Aufbereitungsanlage in der Ebene 3-3 von
Figur 2.
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Bei der in der Zeichnung gezeigten Aufbereitungsanlage kommt eine
bei einem Bearbeitungsvorgang anfallende Verunreinigungen enthaltende Kühlflüssigkeit
über eine Leitung 11 in einen Tank 10.
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Im Tank 10 läuft sie zwischen einer Mehrzahl in die Flüssigkeit eintauchender
Platten 12 und 13 hindurch. Der Pegel der Kühlflüssigkeit im Tank lo wird vorzugsweise
auf der Höhe der Linie L gehalten. Die für die vorliegende Erfindung wesentliche
Behandlung der Verunreinigungen enthaltenden Kühlflüssigkeit erfolgt, während diese
zwischen den Platten 12 und 12 durchströmt.
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Die Platten 12 und 13 sind vorzugsweise vertikal ausgerichtet angeordnet
und werden von einer Gleichstromquelle 14 her elektrisch aufgeladen. Wie aus den
Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, sind die Platten 12 und 13 gegeneinander versetzt
angeordnet.
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Die Anbringung dieser Platten im Tank 10 kann auf beliebige herkömmliche
Weise erfolgen.
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Die Platten 12 und 13 können aus einem beliebigen elektrisch leitenden
Material gefertigt sein, vorzugsweise weisen sie inerte Oberflächen auf, statt durchgehende
Platten eigenen sich jedoch auch Lochplatten, Gitter oder gewelltes Material. Darüberhinaus
brauchen die Oberflächen der hier durch die Platten 12 und 13 gebildeten Elektroden
nicht notwendigerweise identisch zu sein. Es ist z. B. besonders vorteilhaft, die
ersten Elektroden als Platten 12 auszubilden, die zweiten Elektroden anstatt in
Form der Platten 13 in Form von Gitterelektroden oder Netzelektroden zu wählen.
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Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel stellen die Platten
12 die Anoden dar. Sie sind zur positiven Aufladung über einen Leiter 15 mit einer
Klemme 21 der Gleichstromquelle 14 verbunden. Die Platten 13 oder die statt dessen
verwendeten Gitter- bzw. Netzelektroden stellen die Kathoden dar. Sie sind zur negativen
Aufladung über einen elektrischen Leiter 16 mit einer Quelle 22 der Gleichstromquelle
verbunden.
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Die Elektrophorese erfolgt zwischen einer Mehrzahl geladener Platten
12 und 13. Die suspendierten Verunreinigungen, die aus blverunreinigungen und Metallflittern
oder Metalloxydflittern bestehen, zeigen eine stark ausgeprägte negative Oberflächenladung.
Diese Verunreinigungen wandern somit unter dem Einfluß der positiven Oberflächen
ladung auf den Platten 12 zu den durch die Platten 12 gebildeten Anoden.
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Diese Wanderung suspendierter Verunreinigungen zu den Platten 12
ist
ein klarer Fall von Elektrophorese. Insoweit besteht eine Ähnlichkeit zu bekannten
Verfahren. Ganz anders als bei allen bekannten Verfahren ist die hier behandelte
Kühlflüssigkeit nicht eine dielektrisches Material, sondern vielmehr ein gut leitendes
Material. Die Kühlflüssigkeit ist auf Wasserbasis hergestellt und enthält neben
den chemischen Additiven der Kühlflüssigkeit eine so große Menge an Ionen, daß die
Flüssigkeit elektrisch leitend wird. Bei allen Betrachtungen der herkömmlichen Verfahren
wird betont, daß die Elektrophorese nur in einem dielektrischen Medium wie Luft,
öl, Kerosin oder Benzin mit zufriedenstellendem Wirkungsgrad arbeitet. Ein dielektrisches
Medium ist danach zur Aufrechterhaltung eines sehr hohen Potentialunterschiedesh,
zwischen den aufgeladenen Oberflächen erforderlich, wobei zugleich der elektrische
Strom kleingehalten werden soll und der Verbrauch an elektrischer Energie möglichst
klein gehalten werden soll.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird ein neuer und unerwarteter Effekt
verwendet, der als Kombinationseffekt aus Elektrophorese und Elektrolyse in einer
elektrisch leitenden Flüssigkeit verstanden werden kann. Obwohl die Wanderung der
suspendierten Verunreinigungen zu den positiv geladenen Platten 12 zu einer Agglomeration
der suspendierten Verunreinigungen führt, wurde festgestellt, daß bei der Elektrolyse
der Kühlflüssigkeit, d.h.
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der Kühlflüssigkeit auf Wasserbasis, eine erhebliche Menge Wasserstoffgas
bei den Platten 13 erzeugt wird. Das Wasserstoffgas wird auf den Käthodendarstellenden
Platten 13 in Form sehr feiner Blasen erzeugt, deren Größe fast die Größe von
Molekülen
erreicht. Diese Gasblasen kommen von der Platte 13 frei und steigen durch die im
Tank befindliche verunreinigte KühlfltLssigkeit nach oben. Beim Ansteigen der Gasblasen
durch die Kühlflüssigkeit nimmt ihre Größe vermutlich zu und sie hängen sich an
die suspendierten Verunreinigungen an. Hierdurch werden diese Verunreinigungen zum
Aufschwimmen zur Oberfläche der Flüssigkeit gebracht. Wenn die suspendierten Festkörper
die Oberfläche der Flüssigkeit erreichen, bilden sie einen sehr dicken Schlamm,
der von der Oberfläche zur weiteren Behandlung oder zum Wegwerfen abgekratzt, bzw.
heruntergeschoben werden muß.
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Der so erhaltene Effekt läßt sich am besten als eine Art "Superfeinflottation"
#' geschlossen beschreiben. Zu -Beginn ihrer Entstehung haben die Blasen des ansteigendes
Gases atomare oder molikulare Größe. Ihre Größe ist somit viel kleiner als die Größe
üblicher Luftblasen wie sie bei der Flottation mit Luft verwendet werden, sei es
bei Verfahren, bei denen Luftblasen durch die Flüssigkeit durchperlen oder die Luft
in der Flüssigkeit gelöst wird. Es ist dem Fachmanne wohl bekannt, daß die Wirksamkeit
der Flottation umso größer ist, je kleiner die verwendeten Gasblasen sind.
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Bei dieser Flottation werden nicht alle der Verunreinigungen zur Oberfläche
der Flüssigkeit aufgeschwemmt. Eine gewisse Menge Verunreinigungen erreicht auch
infolge der Wanderung die Platte 12. Die Verunreinigungen hängen sich an die Platten
in
Form eines Schlammes und können entweder mechanisch durch Abkratzen oder Vibrationsbewegung
entfernt werden oder durch Umkehrung der Polarität der Ladung auf den Platten 12
und 13 entfernt werden. Wird der Schlamm von den Platten 12 entfernt, so schwimmt
er problemlos zur Oberfläche der verunreinigten Flüssigkeit auf und kann durch übliches
Abziehen von der Oberfläche entfernt werden.
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Eine gewisse Menge suspendierter Verunreinigungen wird weder durch
Flotation durch die Gasblasen zur Oberfläche aufgeschwemmt noch hängt sie sich an
die Platten 12 an. Obwohl diese Verunreinigungen durch den Tank 10 hindurchlaufen,
werden sie doch durch die in den Platten 12 und 13 erfolgende Behandlung beeinflußt.
Es stellt sich auch bei diesen Verunreinigungen eine so starke Agglomeration ein,
daß das Entfernen dieser Verunreinigungen bei den nachfolgenden Filtrieren unterstützt
wird. Durch diese Zusammenwirkung von Elektrophorese und Elektrolyse wird gemeinsam
die extrem vorteilhafte Aufbereitung der Kühlflüssigkeit gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht. Da die Kühlflüssigkeit elektrisch leitend ist, wäre die Energiemenge,
die zur Klärung der Kühlflüssigkeit allein durch Elektrophorese erforderlich wäre,
so groß, daß sich ein praktischer Einsatz dieses Verfahrens aus wirtschaftlichen
Gründen verböte. Andererseits würde auch die Elektrolyse ohne den durch die Elektrophorese
erhaltenen Agglomerationseffekt nicht zu der Wirksamkeit bezogen auf die Verweilzeit
führen, die erhalten wird, wenn die beiden Effekte zusammenarbitten. Die bei der
elektrophoretischen
Wanderung erhaltenen größeren Verunreinigungspartikel
sind ein besseres Ziel für die Gasblasen und werden somit leichter aufgeschwemmt.
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Wie aus dem in der Zeichnung dargestellten Flußdiagramm ersichtlich
ist, werden beim Durchlaufen der verunreinigten Kühlflüssigkeit:#'zwischen der Vielzahl
der Platten 12 und 13 die suspendierten Verunreinigungen in Form eines Schlammes
zur Oberfläche der Flüssigkeit angehoben, von wo sie durch eine als Trommel ausgebildete
Abschöpfvorrichtung 17 abgezogen werden.
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Die Verunreinigungen werden dann von der als Trommel ausgebildet en
Abschöpfvorrichtung 17 durch eine Rakel 18 abgestreift und strömen über eine Leitung
19 in einen Tank 20. Sie werden dann später weggeworfen oder weiterbehandelt. Dem
Fachmanne sind Einzelheiten von als Trommel ausgebildeten Abschöpfvorrichtungen
bekannt, diese brauchen daher hier ebenso wenig beschrieben zu werden wie das Arbeiten
einer solchen Abschöpfvorrichtung.
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Es versteht sich, daß auch andere Abschöpfvorrichtungen verwendet
werden können z.B. ein äbschöpfbandaufweisende Vorrichtungen, ketten- oder plattenaufweisende
Vorrichtungen und Dekantier-Abschöpfvorrichtungen.
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Der an den Platten 12 haftende Schlamm kann durch mechanische Kratzer
oder Vibratoren entfernt werden, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Durch
Verbindung der Leitung 16 mit der Klemme 21 und durch Verbindung der Klemme 15 mit
der Klemme 22 läßt sich darüberhinaus die Polarität der Platten 12 und 13
umkehren,
und an den Platten 12 anhängender Schlamm läßt sich auch auf diese Weise entfernen.
Der auf diese Weise von den Platten 12 entfernte Schlamm schwimmt zur Oberfläche
der verunreinigten Flüssigkeit auf und wird durch die Abschöpfvorrichtung 17 abgezogen.
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Da das bei den die Kathoden darstellenden Platten 13 gebildete Wasserstoffgas
explosiv ist, muß es in einer Haube 23 aufgefangen werden, von der das Gas in geeigneter
Weise abgeführt wird.
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Beim Durchlaufen zwischen den Platten 12 und 13 bewegt sich die verunreinigte
Kühlflüssigkeit auf eine Auslaßleitung 24 zu.
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Diese Bewegung erfolgt unter dem Druck der im Tank 10 angesammelten
Flüssigkeit. Statt dessen kann in der Leitung 24 eine Pumpe angeordnet sein, um
die Flüssigkeitsströmung durch die Leitung 24 herbeizuführen. Im Tank 10 sind Leitplatten
25 und 26 vorgesehen, die ein Kurzschließen des Stromes der verunreinigten Flüssigkeit
verhindern. Die teilweise aufbereitete verunreinigte Flüssigkeit läuft dann in eine
Filtervorrichtung 27. Das Arbeiten einer solchen Filtervorrichtung ist in Einzelheiten
in der US-PS 2 087 620 und der US-PS 3 091 336 beschrieben auf die diesbezüglich
Bezug genommen ist. Weitere, ebenfalls zusammen mit der vorliegenden Erfindung verwendbare
Filtervorrichtungen sind in der US-PS 2 867 324 und der US-PS 2 867 325 beschrieben,
auf die diesbezüglich ebenfalls bezugvgenommexn wird.
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Die suspendierten Verunreinigungen, die durch Flotation zur Oberfläche
der Flüssigkeit im Tank 10 nicht entfernt werden konnten und die beim Durchlaufen
zwischen den Platten 12 und 13 zu Agglomeraten zusammengeführt wurden, können durch
Filtern unter Verwendung eines Filtermaterials 28 mit gutem Wirkungsgrad aus der
Kühlflüssigkeit entfernt werden. Das Filtermaterial ist zusammen mit dem von ihm
ausfiltrierten suspendierten Verunreinigungen in einem Kasten 29 angeordnet. Die
völlig aufbereitet Kühlflüssigkeit wird von der Filtervorrichtung 27 über eine Leitung
30 abgepumpt und zu der Herstellungsanlage zurXickgeführt, wo sie als Schmiermittel
und Kühlmittel dient. Nach Verwendung der aufbereiteten Kühlflüssigkeit zu Schmier-
und Kühlzwecken und nach den hierbei stattfindenden Aufsammeln superfeiner Verunreinigungen
wird die Kühlflüssigkeit dann zur weitere Aufbereitung wieder zu der oben beschriebenen
Aufbereitungsanlage zurückgeführt.
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L e e r s e i t e