DE2642350A1 - Verfahren zum bedrucken und kunststoffbeschichten von flaechengebilden - Google Patents
Verfahren zum bedrucken und kunststoffbeschichten von flaechengebildenInfo
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Description
Beispielsweise aus der DT-OS 17 71 812 ist es bekannt, für das
sogenannte Transferdruckverfahren Hilfsträger, insbesondere aus Papier oder Aluminiumfolien, mit sublimierbaren Farbstoffen unter
Verwendung von Bindemitteln zu bedrucken und die so bedruckten Hilfsträger ihrerseits zum Bedrucken von Textilien zu verwenden.
Hierzu werden die Hilfsträger mit der bedruckten Seite auf die zu bedruckenden Textilien gelegt, wonach durch Erhitzen
des Hilfsträgers auf der nicht bedruckten Seite etwa auf
160 bis 22O°C die Farbstoffe auf das Textilmaterial sublimiert werden.
Aus den DT-OS 23 37 798, 24 36 783 und 24 58 660 ist es bekannt, mit solchen bedruckten Hilfsträgern im Transferdruckverfahren
Baumwollgewebe zu bedrucken, wobei jedoch zur Bindung der auf das
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ORIGINAL INSPECTED
Gewebe sublimierten Farbstoffe besondere Maßnahmen angewendet werden müssen. Gemäß der DT-OS 23 37 798 verwendet man hierzu
ein Quellmittel für die Cellulose der Baumwolle, mit Hilfe dessen das Cellulosematerial für die Farbstoff affin gemacht
wird. Die DT-OS 24 36 783 und die DT-OS 24 58 660 verwenden zur Fixierung der Farbstoffe auf dem Cellulosematerial Vorkondensate
bestimmter Harze, die unter der Einwirkung eines sauren Katalysators mit oder nach dem Aufsublimieren der Druckfarben
auskondensiert werden. Bei allen diesen Verfahren ist also jeweils
eine Naßvorbehandlung entweder mit Quellmittel oder mit Harzvorkondensaten erforderlich. Außerdem müssen bestimmte Katalysatoren
mitverwendet werden, und in bestimmten Fällen, wie gemäß der DT-OS 23 37 798 kann sogar noch eine zusätzliche Nachbehandlung
zweckmäßig oder erforderlich sein.
Das Transferdruckverfahren wurde bisher also nur für Textilstoffe angewendet, die entweder selbst die sublimierbaren Farbstoffe annehmen
oder aber, im Falle von Cellulosematerialien, entsprechend den obigen Angaben mit Farbstoff fixierenden Mitteln vorbehandelt
und/oder nachbehnndelt werden müssen. Bei Flächengebilden, die derartige sublimierbare Farbstoffe nicht annehmen,wie Holz, Metalle,
bestimmte Kunststoffe, Glas , Keramikmaterialien, Natur- und Kunststeinerzeugnisse, Schaumstoffe oder dergleichen, war
es bisher nur möglich, Rüster oder Bilder mit Druckverfahren aufzudrucken, die keine Halbtonübertragung ermöglichten und daher
nur Druckbilder minderer Qualität gaben. Es ist auch bereits bekannt, derartige Flächengebilde zu bedrucken und mit Kunststoff
zu beschichten, wobei man zunächst bedruckte und dann das
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Druckbild durch einen darüberliegenden Kunststoffüberzug
schützte. Bei allen diesen Verfahren war es nicht möglich, qualitativ hochwertige Bilder zu drucken und beispielsweise
auf fotografischem Weg erzielte Abbildungen originalgetreu mit allen Halbtönen zu übertragen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nun darin, ein Verfahren zu bekommen, mit dem auf möglichst einfache Weise
qualitativ hochwertige Drucke auf Materialien erhalten werden können, die bisher,nicht oder schlecht bedruckt werden konnten.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, in diesem Verfahren ohne Naßbehandlungsstufe,arbeiten zu können und möglichst mit
einem einzigen Arbeitsgang auszukommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bedrucken und Kunststoffbeschichten
von Flächengebilden ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Flächengebilde unter Wärmeanwendung mit wenigstens einer
die Migration der Druckfarben in eine benachbarte Materialschicht mindestens im wesentlichen verhindernde Oberflächenschicht
aus einem gegenüber den Druckfarben affinen thermoplastischen Kunststoff versieht und die Oberflächenschichten nach
dem Transferdruckverfahren mittels eines mit zwischen 100 und 300 C sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen bedruc-kten Hilfsträgers
trocken durch Hitzebehandlung bedruckt.
In bestimmten Fällen kann man dabei so vorgehen, daß man das Flächengebilde zunächst mit der farbstoffaffinen Oberflächen-
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schicht oder beidseitig mit solchen Oberflächenschichten versieht,
etwa durch Eintauchen des Flächengebildes in den farbstoff äff inen Thermoplasten. Dieses Verfahren wird man der Einfachheit
halber etwa bei dem Bedrucken von Metallteilen anwenden, da in entsprechenden Fabriken derartige Tauchvorrichtungen
vorhanden sind. Man kann auch zunächst eine Folie des farbstoffaffinen Thermoplasten nach dem Transferdruckverfahren bedrucken
und dann diese Folie mit dem gegenüber den Farbstoffen nicht affinen Flächengebilde durch Hitzeanwendung, etwa durch
gemeinsames Hindurchführen beider Schichten durch erhitzte Walzen, laminieren.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht aber darin, daß man das Bedrucken im Transferdruckverfahren und das Beschichten des Flächengebildes
unter Verwendung einer farbstoffaffinen thermoplastischen Kunststoffolien als Zwischenlage zwischen dem bedruckten Hilfsträger
und dem Flächengebi-lde gleichzeitig durchführen kann. Auf diese Weise kann man das Flächengebilde sogar in einem Arbeitsgang
beidseitig beschichten und bedrucken.
Bei dieser vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
also das zu beschichtende und zu bedruckende Flächengebilde einseitig oder beidseitig zunächst mit einer Folie oder Platte
des farbstoffäffinen Thermoplasten belegt, worauf einseitig
oder beidseitig ein entsprechend bedruckter Hilfsträger mit den Druckfarben auf der thermoplasten Zwischenschicht aufgelegt wird.
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Das Ganze wird dann diskontinuierlich auf Heißpressen oder kontinuierlich in Kalandern auf die erforderliche Temperatur
gebracht, bei der die verwendeten Dispersionsfarben sublimieren
und die thermoplaste Zwischenfolie fest auf das Flächengebilde auflaminiert wird. Auf diese Weise bekommt man in einem Arbeitsgang
mit höchster Druckqualität bedruckte und gleichzeitige kunststoffbeschichtete Flächengebilde.
Die dabei anzuwendende Temperatur hängt von den verwendeten Dispersionsfarbstoffen
und den verwendeten Thermoplasten der Zwischenfolie oder Zwischenplatte ab. Allgemein gesagt liegen die
Übertragungstemperaturen etwa zwischen 100 und 3000C.
Als zu bedruckende und ζμ beschichtende Flächengebilde, die keine
Affinität zu den verwendeten Dispersionsfarbstoffen haben, kommen
die verschiedensten, bisher mit solcher Qualität, etwa fotografischen
Wiedergaben, nicht bedruckbaren Materialien in Betracht. Zu nennen sind beispielsweise Holz, Span-, Faser- und Pressplatten,
Mineralwollplatten, Metallplatten oder Metallgegenstände, Keramikerzeugnisse, Glasplatten, wie Schichtglas, Natur- und
Kunststeinerzeugnisse, Schaumstoffe, gewirkte oder gewebte Textilien natürlicher oder synthetischer Natur, Nadelfilze, Faservliese
und Kunststoffe, die entweder als solche nicht farbstoffaffin oder zwar farbstoffäffin, aber migrationsfördernd sind.
Als Beispiele solcher Kunststoffe sind etwa Platten aus Hochdruck- und Niederdruckpolyäthylen, Polytetrafluoräthylen und
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Mischpolymerisaten aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, Polytrifluormonochloräthylen, Polypropylene, Silikone, Naturkautschuk
und synthetischer Kautschuk, Butadien-Styrol-Mischpolymere, Butadien-Acrylnitril-Mischpolymere, Polychloroprene,
Polymere des Isobutylens, organische Polysulfide, Fluor-Vinyliden-Hexafluorpropylen,
Silikongummi, wie Nitrilsilikon-Elastomer, Titanosilikate, .Stannosiloxane, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
PolyvinyIchloracetat, Polyvinylidenchlorid und andere
zu nennen. Derartige Kunststoffe sind teilweise zwar farbstoff äff in, aber sie fördern die Migration der Farbstoffe, so
daß das Druckbild verläuft und in benachbarte Schichten wandert. Eine Migration kann man im wesentlichen aussc-halten,wenn man
sehr dünne Oberflächenschichten derartiger Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, PolyvinyIchloracetat oder Polyvinylidenchlorid,
verwendet, etwa als Oberflächenschicht auf Metall oder Holz, da dann die Migration nur in sehr geringem,
meist vernachlä-sigbarem Maße erfolgen kann. Wenn derartige Kunststoffe in dickeren Flächengebilden verwendet werden sollen,
müssen sie aber bei dem vorliegenden Verfahren mit einer zusätzlichen Oberflächenschicht versehen werden, die farbstoffäffin
und migrationsverhindernd ist.
Derartige Thermoplasten, die bevorzugt als Oberflächenschicht nach der Erfindung verwendet werden, sind beispielsweise Polyacrylnitril,
Polyester, Polyurethane, Cellulosederivate, wie Cellulose-21/2-acetat, Cellulosetriacetat und Nitrocellulose,
Phenoplaste und Aminoplaste, Epoxyharze, Polyamide, wie PoIycaprolactam,
Polyundecanamid, Polyhexamethylenadipamid, und
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unter diesen sind insbesondere nichtlineare Polyurethane sowie Polyester bevorzugt.
Diese Oberflächenschichten können, wie oben erwähnt, durch Eintauchen
des Flächengebildes in die Schmelze des Thermoplasten oder aber durch Extrudierbeschichtung oder Laminierbeschichtung
auf dem Flächengebilde aufgebracht werden. Die Laminierung ist bevorzugt, da diese ein gleichzeitiges Beschichten und Bedrucken
ermöglicht.
Nach dem vorliegenden Verfahren kann man fotografiegetreue Reproduktionen
etwa im Dreifarbdruck (Trichromie) bekommen, indem man die Hilfsträger,etwa durch Tiefdruckverfahren oder Offsetdruckverfahren
mit den entsprechenden Abbildungen bedruckt, was in modernen Druckverfahren beim Papierdruck mit größter Druckgenauigkeit
möglich ist und mehrere Tausend verschiedene Farbtöne zuläßt. Als Hilfsträger kann man ausser Papier etwa auch Aluminiumfolien
oder andere für als Transferdruckverfahren bekannte Hilfsträger verwenden. Zweckmäßig ist es vielfach, als Hilfsträger
silikoPisierte, tefIonisierte oder polyäthylenbeschichtete Papiere
zu verwenden, da diese die Funktion von Trennpapieren haben und nach dem Drucken und Beschichten leicht von dem bedruckten Laminat
abtrennbar sind.
Als Druckfarben kann man die auch bisher im Transferdruckverfahren
verwendeten sublimierbaren Farbstoffe verwenden. Im Gegensatz zu den bekannten Druckverfahren können aber im erfindungsgemäßen
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-κ
to
Verfahren auch leichter lösliche und leichter sublimierende und/oder migrierende Farbstoffe, besonders solche mit reaktionsfähigen
Hydroxyl-, Amino-, Amid-, SuIfο- oder Carboxylgruppen, verwendet werden. Ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens gegenüber bekannten Transferdruckverfahren
besteht also darin, daß auch sogenannte sublimierunechte Dispersionsfarbstoffe verwendet werden können, die im
Textildruck nicht verwendet werden könnten, da sie in Waschmaschinen oder beim Bügeln wieder heraussublimiert wurden oder
aber nur durch zusätzliche Fixierbehandlungen an die Faser gebunden werden können.
Die erfindungsgemäß verwendeten Dispersionsfarbstoffe lassen sich unter Berücksichtigung des Tempiaturverhaltens, wie des
Erweichens, Schmelzens, Verklebens, Oxidierens, Zersetzens usw., in zwei Klassen einteilen.
Die erste Klasse besteht aus niedrigmolekularen Dispersionsfarbstoffen
oder Farbstoffmischungen, die vorzugsweise zwischen und 170°C sublimieren, wobei jedoch die Migrationsechtheit so
groß sein sollte, daß bei Raumtemperatur stabile, lagerfähige und gebrauchsechte Druck entstehen.
Die zweite Klasse besteht aus höhermolekularen Farbstoffen, die zwiwchen 170 und 300°c, vorzugsweise zwischen 180 und 22O°C
sublimieren. Hierbei handelt es sich um Farbstoffe der folgenden Klassen:
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Anthrachinoide Farbstoffe, wie Hydroxy- und/oder Aminoanthrachinone,
Azo-Farbstoffe, Chinophthalonfarbstoffe, Azomethin-Farbstoffe, Stilben-Farbstoffe, Nitrodiarylamine etc.
Die gemeinten Farbstoffe werden im Journal of the Society of
Dyers and Colorists Band 70, S. 69-71 (1954) und in Band 74, S. 389 (1958) beschrieben.
Bevorzugt werden diejenigen Farbstoffe verwendet mit charakteristischen
hydrophoben Eigenschaften, also mit geringerer Polarität und mit geringerem Molekulargewicht, welches möglichst unter
1000 liegen sollte.
Als Beispiel für derartige Farbstoffe gelten folgende Verbindun-
1-Amino-2-phenoxy-4-hydroxy-anthrachinon,
4-Phenylazo-N-phenylanilin,
1,4-Diamino-2-methoxy-anthrachinon,
1,4-Diaminoanthrachinon,
3-Methyl-4-p-nitrophenylazo-N,N-dihydroxyäthylanilin, 1,4—Dimethylamino-anthrachinon,
1,4,5,8-Tetraaminoanthrachinon,
sowie weitere analoge Verbindungen.
Geeignete Farbstoffe entsprechen beispielsweise den Formeln:
809812/0413 -
O NH.
O NH
2 *
■4
NH2
0 HH2 -
0 NHCH-
O JTHCH,
• .(!.j
0 JiHOH,
NO
·.
κο-σ—NH
« I
-C N \ // C
OH
CO
OH
CCO
HO O N
. HO O if.
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Geeignete Farbstoffe sind beispielsweise auch in den DT-OS 17 71 812, 17 69 757, 17 69 761 und 17 71 813 aufgeführt.
Weiterhin ist es möglich, die makromolekularen Verbindungen durch sublimierbare oder verdampfbare optische Aufheller, wie
sie beispielsweise in der FR-PS 14 4o 550 oder der DT-OS 17 69 761 beschrieben sind, beschönen und zu bleichen. Dies
erfolgt in einem Arbeitsgang mit dem Bedrucken und Beschichten.
Die verwendeten optischen Aufheller dürfen keine sauren Gruppen enthalten, die das Produkt in Wasser löslich machen, wie z.B.
Carbonsäure- oder SuIfonsäuregruppen. Bevorzugt sind Verbindungen,
die mindestens einen Benzooxazolthiophenrest enthalten. Sie sollen zwischen 80 C und einer Verweilzeit von 1 min und
25O°C bei einer Verweilzeit von 20 see gasförmig übertragbar
sein. Die Verbindungen entsprechen z.B. der folgenen allgemeinen
Formel:
J! υ /
R.. bedeutet einen Benzolrest, der mit dem Oxazolring kondensiert.
R2 ist ein Benzolrest oder ein in Position .2 am Thiophenring
verbundener Benzoxazolrest oder eine funktionell abgewandelte Carboxylgruppe.
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26Α2350
Ein Beispiel ist Äthylenglykolpolyterephthalat
EC CH j. c(c5t )
GH,
Die optischen Aufheller können alleine oder in Kombination mit geeigneten Dispersionsfarbstoffen, die unter gleichen Temperaturbedingungen
verdampfen bzw. sublimieren.
Zur Anwendung kommen sie beispielsweise mit:
1-Hydroxy-3-phenoxy-4-amino-anthrachinon (rote Transferfarbe)
1,4-Dimethylamino-anthrachinon (blaue Transferfarbe)
A-(4'-Methyl-2'-nitro-phenylazo)-S-methyl-S-phyrazolon
(gelbe Transferfarbe)
Die FarbstoffZubereitungen, die gegebenenfalls die optischen
Aufheller enthalten, werden gewöhnlich mit Hilfe organischer Bindemittel auf dem Hilfsträger aufgedruckt. Hierfür kommen
synthetische, halbsynthetische oder natürliche Harze, wie Polymerisations-, Polykondensations- oder Polyadditionsprodukte in
Betracht. Beispiele für die Bindemittel sind Celluloseester, wie Nitrocellulosen, und Celluloseäther, wie Methyl- oder Äthyl-
cellulose, Hydroxyäthyl-. oder HydroxypropyIce1lulose und Benzylcellulose.
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Weiterhin werden den Farbstoffzubereitungen gewöhnlich organische Lösungsmittel, wie Alkohole, Ketone oder Ester, die mit organischen
Kohlenwasserstoffen vermischt sein können, zugesetzt. Die FarbstoffZubereitungen werden gewöhnlich in Kugelmühlen,
Sandmühlen, auf Walzenstühlen oder Knetapparaten, je nach Konsistenz und Viskosität der Dispersionsfarben angemacht. Die
Farbstoffzuberätungen besitzen die Konsistenz flüssiger Tinten bis zu hochviskosen Pasten, je nachdem, ob sie für den Rotationstiefdruck,
den Offset-Flexo-, Rotations-Film-, Flach-,
Sieb- oder Buchdruck verwendet werden sollen.
Auch können wässrige Zubereitungen unter besonderer Berücksichtigung
der öl-in-Wasser- oder Wasser-in-öl-Emulsionsmethoden, bevorzugt
für die Siebdruckverfahren in Frage. Die zu bereitenden Transfertinten oder -pasten werden schließlich nach den 6 genannten
Druckverfahren flächig aufgelegt oder im Halbtondruck auf das provisorische Trägermaterial Papier, Cellophan, Aluminium und für
definierte thermoplastische Verbindungen auf tefIonisierte Papiere,
Siliconpapiere oder polyäthylen-beschichtete Papiere gedruckt.
Papier- und Cellophanträger neigen bei bestimmtenmakfcomolekularen
Verbindungen, welche bei der erforderlichen Umdrucktemperatur thermoplastisch werden können, zum Verkleben und werden
selbst kaschiert, etwa mit Hilfe von linearem Polyurethan.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren köfinea nunmehr mit .
höchster Druckqualität und in einem Verfahrensgang Holz oder
Spanplatten mit fotografischen Wiedergaben bedruckt und gleich-
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zeitig kunststoffbeschichtet werden. Dies öffnet beispielsweise der Möbelindustrie völlig neue Möglichkeiten, da der Möbelhersteller
sich nur noch neutrale Möbelteile auf Lager legen muß und nach Bedarf diese mit dem entsprechenden Design versehen
kann, das er in der Form der billigen und leicht lagerfähigen Transferpapiere in großer Zahl vorrätig haben kann.
Weiterhin kann man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erstmals große Metallflächen, wie dickwandige Metallteile oder lange Metallbleche
mit höchster Druckqualität bedrucken. Auf gleiche Weise lassen sich wetterfeste bedruckte Textilien, wachstuchsartige
Stoffe, mit fotografischen Abbildungen bedruckte Gläser, Keramikmaterialien und dergleichen erzeugen.
Weiterhin kann man bei Verwendung beispielsweise von linearem Polyurethan als Oberflächenschicht beschichtete Papiere, etwa
für wetterbeständige Plakate, Werbedrucke und deigLeichen bekommen.
Hierzu wird der bedruckte Hilfsträger direkt mit einer dünnen Schicht des linearen Polyurethans kaschiert, wobei die Druckfarben
in das Polyurethan übersublimiert werden. Will man lineare Polyurethane als Oberflächenschicht verwenden, ohne sie mit dem
Hilfsträger zu kaschieren, muß man als Trennpapier wirkende Hilfsträger verwenden, wie siliconisierte oder tefIonisierte
Papiere. Lineare Polyurethane sollten auch nur in geringer Schichtdicke als Oberflächenschicht verwendet werden, da sie
sonst die Farbstoffmigration fördern. Das gleiche gilt für alle Kunststoffe, die zur Erhöhung der Elastizität Weichmacher ent-
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halten, da derartige Weichmacher ebenfalls die Migration der Farbstoffe fördern.
Das Umdrucken von den Hilfsträgern auf die thermoplastische
Oberflächenschicht, gegebenenfalls zusammen mit dem Vorgang der Kunststoffbeschichtung kann als sogenanntes Heizelement- und
Wärmeimpulsschweißen oder Kaschieren, jedoch auch nach den Technologien, wie Heißluft- und Stickstoffschweißen, Hochfrequenz-
und Ultraschallkaschierung und dergleichen erfolgen.
Die Verfahrensprodukte besitzen bei geeigneter Auswahl der Farbstoffe, Druckverfahren und Oberflächenschichtmaterialien
höchste Druckqualität auch auf Flächengebilden, bei denen derartige Druckqualitäten bisher nicht im entferntesten erreichbar
waren. So können qualitativ hochwertige und farbfotografiegetreue Umdrucke auf Gebrauchsgegenstände mit den unterschiedlichsten
Eigenschaften erzeugt werden. Infolge der Kunststoffbeschichtung sind diese Verfahrensprodukte außerdem sehr fest,
alterungsbeständig, resistent gegenüber Fetten, Wachsen und
Treibstoffen aller Art, temperatur- und UV-beständig und beständig gegen chemische Einflüsse, wie Lösungsmittel, Säuren, Laugen,
Salze und Gase. Somit eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren der Technik ein weites Feld neuer Druckerzeugnisse höchster
Druckqualität und Oberflächenbeständigkeit.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Bisher konnten Bodenbeläge auf Basis von 100% Polyvinylchlorid nicht nach dem Trockenumdruckverfahren veredelt werden, weil
die makromolekularen Dispersionsfarbstoffe unter Berücksichtigung der vorhandenen Weichmacher schnell querdimensional migrieren.
Erfindungsgemäß wurde im Bogen-Offsetdruck ein farbfotografiegetreues
Motiv im Sinne der Trichromie reproduziert und mit den folgenden Dispersionsgrundfarben auf Aluminiumfolie gedruckt:
(rat)
(ti«)
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Ein rückseitig geriffelter, vorderseitig jedoch glatter PVC-Bodenbelag
in einer Stärke von 5 mm wurde auf eine Bügelpresse gelegt, darüber wurde eine sehr dünne PVC-Folie von 20 ,u gelegt,
die jedoch oberflächlich mit einem Zweikomponenten-Polyurethan beschichtet war.
Die beschichtete Seite wjrde schließlich mit der Offset-Transfer
aluminiumfolie bedeckt. Es wurde bei einer Temperatur von 200 C und einer Verweilzeit von 25 see umgedruckt.
Danach war die dünne PVC-Folie fest auf den Bodenbelag kaschiert und die Zweikomponenten-Polyurethanschicht hatte gleichzeitig
als farbstoffaffines Material das farbfotografiegetreue Motiv übernommen und wirkte gleichzeitig als Migrationsbremse.
Bisher wurden textile Gewebe und Gewirke zunächst nach konventionellen
Verfahren wie Rouleaux- und Filmdruck bedruckt, um anschliessend mit synthetischen oder halbsynthetischen Polymeren
kaschiert zu werden. Neu ist auch für die textile Technologie, Kaschieren und Drucken in einem Arbeitsgang zu vollziehen.
Es wurde ein Köpergewebe, 200 g/qm, 50% Baumwolle/50% Polyester, gleichzeitig mit einer Polyurethanfolie und einem im Rotationstiefdruckverfahren
mit den in Beispiel 1 angegebenen Farbstoffen bedruckten Trägerpapier kontinuierlich über einen infrarotge-
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AO
heizten Kalander gefahren.
Die Temperatur betrug 190 C, die Verweilzeit 30 see, woraus
eine Umdruckgeschwindigkeit von ca. 3 m/min resultierte. Während dieses Prozesses wurde der Polyurethan-Verband fest in das
Baumwoll-Mischgewebe kaschiert und das im Halbtonverfahren reproduzierte Dessin perfekt umgedruckt.
Ein 1,5 cm dicker "Polyurethan-Schaumstoff wurde kontinuierlich
gleichzeitig mit einer PVC-Folie, welche oberseitig mit einem Zweikomponenten-Polyurethan beschichtet war, und einem im Rotationstiefdruck
hergestellten Schottenkaro-Motiv über einen Kalander gefahren.
Während einer Arbeitstemperatur von 200 C und einer Verweilzeit
"von 35 see erfolgte eine feste Kaschierung des Folienmaterials
und eine gleichzeitig absolut textil aussehende Übertragung des Schottenkaros. Diese neue Methode bedeutet Rationalisierungsmöglichkeiten namentlich für die Polster- und Automobil-Industrie.
Span-Pressplatten in einer Stärke von 7 mm wurden unter Verwendung
von Melaminleimen thermisch mit 100$gen Polyesterfolien
kaschiert. Das Verfahren bietet den Vorteil, daß beispielsweise
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die Möbel- oder Türenindustrie lediglich ein sogenanntes "Weißlager"
neben einem preiswerten Papierlager mit den angebotenen Dekors zu unterhalten braucht.
Erst bei Auftragseingang kann die Produktionsstatte rationell
durch einfaches diskontinuierliches Umbügeln der Motive eine Übertragung erreichen. Der Umdruck erfolgt auf diskontinuierliches
Pressen nach Thermostabilisierung des Polyestermaterials bei 2000C und einer Kontaktzeit von 30 see.
Somit können farbfotografiegetreue Motive in wenigen Sekunden auf kaschierte Holz-, Span- und Preßplatten übertragen werden.
Non-woven-Vliesstoffe auf Basis von Polyamid oder Polyester
werden rückseitig latexiert und vorwiegend als Sets mit Werbecharakter für das Gaststättengewerbe verarbeitet.
Dabei ist nachteilig, daß sich die Oberfläche des Vlies nicht sorgfältig abwaschen läßt, was den geforderten hygienischen
Bedingungen widerspricht.
Es ist neu, daß man das latexierte non-woven gleichzeitig mit einer polyvinyl-behafteten Polyesterfolie und einem mit Flächengebilden
versehenen Transferpapier bei einer Temperatur von 200 0C
und einer Verweilzeit von 30 see. über einen Kontinue-Kalender
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laufen läßt.
Während dieses Prozesses vollzieht sich gleichzeitig der Umdruck über die Vergasung und Sublimation der eingesetzten
Dispersionsfarbstoffe und die Kaschierung.der Polyesterfolie
durch Verschmelzung des PVC-Verbandes in das non woven-Material.
Die so hergestellten Sets haben eine abgeschlossene leicht zu pflegende und hygienische Oberfläche erhalten.
Verwendet man während des Umdruckens gleichzeitig ein textiles Strukturgewebe als Mitläufer, so prägt sich diese Struktur
während des Umdruckens auf die Set-Oberfläche ein und gibt dem Endprodukt zusätzlich einen textlien Charakter.
Wetterfeste, hitze- und kälteresistente Werbeträger oder Plakate können rationell hergestellt werden, indem man ein normales
, mit Dispersionsfarbstoffen bedrucktes Transferpapier gleichzeitig
mit einer Folie, bestehend aus linearem Polyurethan bei 19O 0C und 25 see. Verweilzeit über einen Kontinue-Kalender^
laufen läßt.
Dabei sollte das lineare Polyurethan oberflächlich mit einem
2 Komponenten-Polyurethan behaftet sein, um die Migration der
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Dispersionsfarbstoffe zu den NH-Gruppen zu unterbinden.
Es vollzieht sich, wiederum in einem Arbeitsgang, der Umdruck und die wetterfeste Kaschierung.
Ein Blech von 0,5 mm Stärke wird oberflächlich mit einem
katalysator-enthaltenden und durch Titandioxyd mattierten Polyesterharz behandelt.
Das luftgetrocknete und gehärtete Fertigprodukt eignet sich für den diskontinuierlichen Umdruck, indem einfach das Dispersionsfarbstoff
e-enthaltende Transferpapier auf das oberflächlich behandelte Blech gelegt wird, um bei 200 0C und
30 see. Verweilzeit Drucke von extrem hoher Qualität zu
übertragen.
Nach diesem Verfahren kann man auf metallische Werkstücke
farbfotografiegetreue Bilder übertragen, in einer Qualität,
die bisher im Blechdruck nicht erreicht werden konnte. Die umgedruckten Bleche können anschließend bei einem Druck von
beispielsweise 6 Tonnen zu Gebrauchsgegenstünden kalt verzogen werden, ohne daß nachteilige Erscheinungen auftreten.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Bedrucken und Kunststoffbeschichten von Flächengebilden,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Flächengebilde unter Wärmeanwendung mit wenigstens einer die Migration der
Druckfarben mindestens im wesentlichen verhindernde Oberflächenschicht
aus einem gegenüber den Druckfarben affinen thermoplastischen Kunststoff versieht und die Oberflächenschichten
nach dem Transferdruckverfahren mittels eines mit zwischen 100 und 300°C sublimierbaren Dispersions farbstoffen
bedruckten Hilfsträgers trocken durch Hitzebehandlung bedruckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bedrucken im Transferdruckverfahren und Beschichten unter
Verwendung einer farbstoffaffinen thermoplastischen Kunststoffolie als Zwischenlage zwischen dem bedruckten
Hilfsträger und dem Flächengebilde gleichzeitig durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als farbstoffaffinen Kunststoff ein nichtlineares
Polyurethan oder einen Polyester verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Dispersionsfarbstoffe anthrachinoide Farbstoffe,
wie Hydroxy- und/oder Aminoanthrachinone, Azofarbstoffe,
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Chinophthalonfarbstoffe, Azomethinfarbstoffe, Stilbenfarbstoffe
oder Nitrodiarylaminfarbstoffe verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zusammen mit den sublimierbaren Dispersrinsfarben
optische Aufheller, die keine sauren Gruppen enthalten, auf dem Hilfsträger aufdruckt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als optische Aufheller Verbindungen der allgemeinen Formel
HC CH
I I
verwendet,worin R1 einen mit dem Oxazolring kondensierten
Phenylrest und R„ einen Phenylrest oder einen in der 2-Stellung
an den Thiophenring gebundenen Benzoxazolrest oder ein funktionelles Derivat einer Carboxylgruppe bedeutet.
809812/0413
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