DE2642007B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Verringerung der von einem belasteten Luftreifen auf die Fahrbahn ausgeübten Seitenkraftschwankungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verringerung der von einem belasteten Luftreifen auf die Fahrbahn ausgeübten SeitenkraftschwankungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der von einem belasteten Luftreifen auf die
Fahrbahn ausgeübten Seitenkraftschwankungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist Gegenstand einer älteren, als DE-OS 25 36 418 offengelegten Patentanmeldung,
wobei die Seitenkraftschwankungen ermittelt werden und die äußeren Rippen des Luftreifens an den
Stellen entsprechend einem Minimum und einem Maximum der ermittelten Seitenkraftschwankungen
abgeschliffen werden. Die Art der Ermittlung der Seitenkraft bildet keinen Gegenstand der DE-OS
25 36 418, vielmehr wird gemäß der Spalte ·*, Absatz 1
dieser DE-OS diesbezüglich auf dem Fachmann bekannte Maschinen hingewiesen.
In der älteren als DE-OS 24 60 148 offengelegten Anmeldung ist es ferner vorgeschlagen worden, die
Seitenkraftschwankung in einem Luftreifen durch gesteuertes Abschleifen von Gummi an den Reifenschultern
dadurch zu verringern, daß in Abhängigkeit von der Lage zum Seitenkraft-Mittelwert mindestens
ein Seitenkraftextremwert durch einseitiges Schleifen näher an den Mittelwert gebracht wird und gleichzeitig
das Schleifen im Minimum der Radialkraftschwankung verhindert wird. Auch diese DE-OS 24 60 148 geht nicht
auf die Art und Weise ein, in der die Seitenkraftschwankungen tatsächlich ermittelt werden.
Schließlich ist aus der US-PS 37 3S 533 ein Verfahren zur Optimierung der Gleichförmigkeit eines Luftreifens
bekannt, in dem selektiv mindestens eine der beiden Laufflächenschultern abgeschliffen wird. Dabei hängt
die Menge des abgeschliffenen Gummis vom gemessenen Wert einer Seitenkraftkomponente und/oder der
Radialkraftschwankung des Luftreifens ab. In der bekannten Anordnung wird den Seitenkraftänderungen
nur geringe Bedeutung beigemessen, und es ist dort ausgeführt, daß die Seitenkraftänderung vernachlässigt
werden soll, da sie nur geringen Einfluß haben würde. In der bekannten Anordnung wird jedoch gegebenenfalls
die algebraische Summe der mittleren Seitenkraft bei jeweils einer Drehrichtung zu einer Reifenkorrektur
verwendet, wobei diese Seitenkraft durch einen an der Welle der Prüftrommel angeordneten Wandler gemessen
wird.
Es ist ferner aus der DE-OS 23 43 841 bekannt, eine Schleifkorrektur eines Luftreifens abhängig sowohl vom
lateralen als auch zusätzlich von radialen Kräften vorzunehmen. Dabei erfolgt eine gleichzeitige Korrektur
von Radialkraft- und Seitenkraftschwankungen, um dabei die Radialkraftschwankung an einer Reifenschulter
mehr als an der anderen zu korrigieren, abhängig von der Größe und Richtung der Seitenkraftschwankung.
Dabei wird die Seitenkraft abhängig von ihrer
Größe und Richtung durch kontinuierliches Abschleifen an nur einer Reifenschulter korrigiert. In dieser
Anordnung sind nicht nur Meßzellen für die Radialkraft und Meßzellen für die Seitenkraft sowie die zugehörigen
Schaltkreise erforderlich, sondern auch eine Schaltung zur Ermittlung der VektorgröÖe und des
Vektorwinkels der Momentanwerte der Radial- und Lateralkraftschwankungen. Dabei erfolgt in der bekannten
Anordnung kein abwechselndes Schleifen der Reifenschulter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art zur Verringerung
der von einem belasteten Luftreifen auf die Fahrbahn ausgeübten Seitenkraftschwankungen das
Messen der Seitenkräfte in besonders günstiger Weise vorzunehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Messen der vom Luftreifen auf
die Prüftrommel ausgeübten Seitenkräfte durch Messen der an der Prüftrommel auftretenden Kippmomente
erfolgt
Als Fofge der erfindungsgemäßen Verfahrensweise kann die Seitenkraftschwankung ermittelt werden, ohne
daß hierfür die üblicherweise verwendeten Meßzellen zur Ermittlung von Seitenkräften eingesetzt werden
müssen, die eine axiale Bewegbarkeit der Prüftrommel voraussetzen und die eine Meßwertkompensation
hinsichtlich einer Wärmedehnung notwendig machen, die das Meßergebnis verfälscht. Bei der Messung von
Radialkräften in der angegebenen Weise ist eine derartige Kompensation in weit geringerem Umfang
erforderlich, so daß die verwendeten Meßkreise einfacher ausfallen können.
Gemäß der in Anspruch 2 angegebenen Ausgestaltung werden zum Messen des Kippmoments die
Radialkräfte an zwei an entgegengesetzten Seiten und im gleichen Abstand von der Mittelebene des
Luftreifens liegenden Stellen gemessen und voneinander subtrahiert.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2. Eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3 ist in der älteren als DE-OS 25 36418
offengelegten Anmeldung vorgeschlagen worden und insbesondere aus der dort, erwähnten US-PS 37 39 533
bekannt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand des Patentanspruchs 4.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kommt mit vergleichsweise einfachen elektrischen Temperaturkompensationskreisen
aus, da Temperaturänderungen infolge der Messung eines Kippmoments an Stelle einer
axialen Bewegung nur einen geringen Einfluß auf das Meßergebnis haben. Darüber hinaus ist die Messung
vom axialen Lagerspiel der Prüftrommel unabhängig.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können übliche Reifenegalisier-Maschinen verwendet
werden, die ohne Schwierigkeit mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ausgestattet werden können.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Spannungssignal erhalten, welches ein Maß für die
Größe und Richtung der Änderung der Seitenkraftschwankung darstellt. Dieses Signal gelangt durch einen
Phasenverschiebungsschalter, durch welchen der Phasenwinkel der Seitenkraftschwankung ermittelt wird,
und in einen Komparator zwecks Vergleich des die Kraftschwankung angebenden Signals mit vorgegebenen
Grenzwerten; als äquivalente Alternative kann das die Seitenkraftschwankung darstellende Signal, welches
durch die Gesamtheit der Meßzellen für die Seitenkraft an jedem Ende der Prüftrommelwelle erhalten wurde,
durch einen Phasenverschiebungsschalter und Komparator gegeben werden.
Falls die Seitenkraftschwankung einen vorgegebenen zulässigen Wert überschreitet, werden umlaufende
Schleifvorrichtungen, die neben den Schultern der Reifenlauffläche liegen, in Schleifkontakt mit diesen
Schultern gebracht, und zwar abwechselnd vom Phasenwinkel der Seitenkraftschwankung in solcher
Weise, daß eine Schleifvorrichtung einen Bereich einer Schulter abschleift, worauf die andere Schleifvorrichtung
den gegenüberliegenden Bereich der anderen Schulter abschleift. Der Schleifvorgang wird in solcher
Folge durchgeführt, daß die Schwankungen der Seitenkraft und des Kippmoments auf einen zulässigen
Wert verringert werden. In diesem Zusammenhang schließt eine Verringerung der Seitenkraftschwankung
zwangsläufig die entsprechende Verringerung der Kippmomentschwankungen ein, die durch eine Verringerung
der Seitenkraftschwankungen verursacht werden. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine schematische, teilweise in Blockform dargestellte Anordnung der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens und
F i g. 2a bis 2e Kurvendarstellungen, welche die verschiedenen Spannungswerte zeigen, wie sie in den
verschiedenen Stufen in der Vorrichtung auftreten.
3i) Es wird zunächst auf F i g. 1 verwiesen, in der eine
übliche Egalisiervorrichtung zur Korrektur der Reifenungleichförmigkeit dargestellt ist, welche zur Durchführung
des Verfahrens abgeändert wurde. Ein Luftreifen 10 wird auf einer massiven oder unterteilten Felge U
montiert, die von einer Welle 12 getragen und durch einen Antrieb in Umlauf versetzt wird. Eine Prüftrommel
14 wird mit ihrer Umfangsfläche in Anlage an den Luftreifen 10 herangeführt und übt eine vorgegebene
Ablenkungskraft aus. Die Prüftrommel 14 ist frei drehbar auf einer nicht umlaufenden Achse 15 befestigt.
Längs der Achse 15 sind im gleichen Abstand zum Mittelpunkt der Prüftrommel 14 zwei Meßzellen 16 und
17 angeordnet. Die Meßzellen 16 und 17 enthalten Fühler, beispielsweise Dehnungsmeßfühler, welche die
«5 auf der Prüftrommel 14 in vertikaler und horizontaler
Richtung ausgeübte Kraft messen und die Meöergebnisse in Spannungssignale umformen. In einer üblichen
Egalisiermaschine werden die Ausgänge der Meßzellen 16 und 17 summiert, damit die Radialkraftänderungen
erhalten werden, die während der Drehung des Luftreifens 10 auftreten.
Die Ausgänge der Meßzellen 16 und 17 werden einem Rechner 20 zugeführt. Der Rechner 20 kann lediglich
aus einer analogen Additions/Subtraktionsvorrichtung bestehen oder aus einem digitalen Rechner. Derartige
Vorrichtungen können leicht derart programmiert werden, daß die eingegebenen Signale den gewünschten
Ausgang ergeben.
In der Vergangenheit wurden die Ausgänge der
<)0 rechten und der linken Meßzelle 16,17 summiert, damit
die Radialkraft- und die Seitenkraftschwankungen erhalten wurden. Jedoch liefert der Unterschied dieser
Anzeigen und der Überschuß des einen Meßzellenausgan<*s
gegenüber dem anderen das Kippmoment und die
ti5 Kippmomentrichtung. Dieser Differenzbetrag ist somit
der Kippmomentschwankung proportional, die wiederum der Seitenkraftschwankung proportional ist. Somit
liefert der Rechner 20 durch Ermittlung des Unter-
schieds zwischen den Radialkraftausgängen der beiden Meßzellen 16 und 17 ein der Seitenkraftschwankung
proportionales Signal. Durch dieses Verfahren kann aus dem Rechnerausgang die Seitenkraftschwankung erhalten
werden, wobei die gleichen Meßzellen verwendet werden, die üblicherweise zur Messung der Radialkraftschwankungen
dienen.
Der Rechner 20 berechnet ferner den Mittelwert der Seitenkraftschwankung. Die Seitenkraftschwankung
steht in solcher Beziehung zu diesem Mittelwert, daß eine Schwankung in einer Richtung positiv und eine
Schwankung in der entgegengesetzten Richtung negativ ist. Die Ermittlung dieses Mittelwerts und die
Zentrierung des Signals am Mittelwert eliminiert die Effekte der unveränderlichen Nullpunktverschiebung
der Seitenkraft. Gemäß F i g. 2a ist das Ausgangssignal a der Seitenkraftschwankung eine zusammengesetzte
Welle, welche aus einer Grundwelle und mehreren Oberwellen besteht.
Das Ausgangssignal a des Rechners 20 wird in ein Grundwellenfilter 22 und anschließend in einem
Verstärker 23 eingegeben. Das gefilterte Grundwellensignal b ist in Fig. 2b dargestellt; das Signal wird
anschließend über eine Impedanz 24 geerdet.
Gemäß Fig. 1 wird das Grundwellensignal b τ.νι<ϊ\
parallelen Zweigen 25 und 31 zugeführt. Der Zweig 25 enthält eine Einrichtung, welche ausgehend vom
Grundwellensignal b ein verzögertes Phasenverschiebungssignal liefert, das dazu verwendet wird, den
Phasenwinkel der Grundwelle der Seitenkraftschwankung des Luftreifens 10 zu ermitteln. In diesem
Zusammenhang wird unter dem Phasenwinkel der Grundwelle der Winkelabstand eines willkürlich gewählten
Punkts am Luftreifen 10 zur Stelle größter positiver Amplitude der Grundweile der Seitenkraftschwankung
verstanden. Die Bestimmung des Phasenwinkels ist erforderlich, damit die Stelle am Luftreifen
10 ermittelt werden kann, wo ein Abschleifen notwendig ist.
Im Zweig 25 wird das Grundwellensignal b zunächst einem !8O3-Phasenverschiebungsschalter 26 zugeführt.
Beim Durchgang der Grundwelle der Seitenkraftschwankung durch Null und dem Übergang zu positiven
Werten liefert der Phasenverschiebungsschalter 26 ein Ausgangssignal mit hohem Pegel. Beim nächsten
Durchgang der Grundwelle durch Null und dem Übertritt auf negative Werte verringert sich der
Ausgang des Phasenverschiebungsschalters 26 auf einen niedrigen Pegel. Das Ausgangssignal c des Phasenverschiebungsschalters
26 ist in F i g. 2c dargestellt. Die F i g. 2b und 2c haben den gleichen Zeitmaßstab, und es
ist ersichtlich, daß sich das Ausgangssignal c abhängig vom Phasenwinkel des Grundwellensignals b erhöht
und erniedrigt. Das Ausgangssignal ewird anschließend
einer einstellbaren Zeitverzögerungsschaltung 27 zugeführt, wobei die Zeitverzögerung durch die Einstellung
eines Abgriffs 28 verändert werden kann. Das Ausiiangssignal d der Zeitverzögerungsschaltung 27
erhöht sich auf einen hohen Ausgangspegel, wenn das Ausgangssignal c des Phasenverschiebungsschalters 26
ansteigt. Das Ausgangssignal d verringert sich anschließend nach einer vorgegebenen Zeitspanne auf einen
niedrigen Pegel. Das Ausgangssignal c/der Zeitverzögerungsschaliung
27 ist in F i g. 2d dargestellt. Die Wirkung der Zeitverzögerungsschaltung 27 auf das
Ausgangssignal c des Phascnverschicbungsschaltcrs 26
ist durch Vergleich der F: ι g. 2c und 2d ersichtlich. Die
Zeitspanne, wahrend welcher das Ausgangssignal r/auf einem hohen Pegel bleibt, ist durch die Einstellung des
Abgriffs 28 festgelegt. Das Ausgangssignal d der Zeitverzögerungsschaltung 27 wird anschließend einem
Zeitgeber 29 zugeführt. Das Ausgangssignal e des Zeitgebers 29 erhöht sich, wenn sich das Ausgangssignal
d der Zeitverzögerungsschaltung 27 erniedrigt. Das Ausgangssignal e bleibt während einer Zeitspanne auf
einem hohen Pegel, die einer halben Umdrehung des Luftreifens 10 entspricht. Die Wirkung des Zeitgebers
29 ergibt sich durch einen Vergleich der F i g. 2d mit 2e, da, wie aus einem Vergleich der Fig.2c mit 2e
hervorgeht, die Zeitverzögerungsschaltung 27 und der Zeitgeber 29 zusammenwirken, um eine Phasenverzögerungsvorrichtung
zu bilden, welche das Ausgangssignal c des Phasenverschiebungsschalters 26 verzögert.
Diese Verzögerung ist so groß, wie die in der Zeitverzögerungsschaltung 27 vorgegebene Zeitspanne.
Die Verzögerung ist notwendig, um eine Kompensation des Winkelabstands am Luftreifen 10 zwischen dem
Meßpunkt an der Prüftrommel 14 und dem Korrekturpunkt an den Schleif vorrichtungen und desgleichen
Zeitverzögerungen in der Elektronik des Systems zu kompensieren.
Das Grundwellensignal b wird ferner dem Zweig 31 zugeführt, welcher eine Vorrichtung zur Erzeugung
eines Signals aufweist, welches festlegt, ob ein Schleifvorgang erfolgt. Das Grundwellensignal b gelangt
zuerst in einen Komparator 32. Ferner wird ein vorgegebener Spannungspegel von einem Abgriff 33
dem Komparator 32 zugeführt. Der Komparator 32 vergleicht die Werte des Grundwellensignals b mit dem
vorgegebenen Spannungspegel. Sind die Amplituden des Grundwellensignals b, d. h. die positiven oder
negativen Scheitelwerte desselben größer als der
J3 vorgegebene Spannungspegel, so liefert der Komparator
32 ein einen hohen Wert aufweisendes Signal x. Dieses »Schleif«-Signal χ gibt an, daß der auf der Welle
12 montierte Luftreifen 10 Seitenkraftschwankungen aufweist, die jenseits der vorgegebenen zulässigen
Grenzwerte liegen und eine Korrektur durch Abschleifen vorgenommen werden muß. 1st die Amplitude des
Grundwellensignals b innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte, d. h. liegen die positiven und negativen
Schwankungen der Grundwelle innerhalb des »Fensters«, so wird vom Komparator 32 ein einen niedrigen
Wert aufweisendes Signal χ geliefert. Dieses Signal χ stellt ein »kein Schleifen«-Signal dar. Das Signal χ des
Komparators 32 gelangt anschließend in einen Zeitgeber 34. Der Zeitgeber 34 ermöglicht es, daß das
jo »Schleif«-Signal χ des Komparators 32 weiter vorhanden
ist, nachdem die Seitenkraftschwankung so weit korrigiert wurde, daß sie innerhalb des Fensters liegt,
womit Verzögerungen im System kompensiert werden. Das Ausgangssignal y des Zeitgebers 34 wird in eine
Freigabe-Sperrvorrichtung 35 eingegeben. Die Freigabe-Sperrvorrichtung 35 spricht auf ein Eingangssignal
36 an und ermöglicht es, daß die gesamte Steuervorrichtung bei Zuführung eines Eingangssignals 36 gesperrt
wird, wenn für den jeweiligen in der Egalisiervorrich-
M> tung befindlichen Luftreifen keine Korrekturen der
Seitenkraftschwankung gewünscht werden. Erhält die Freigabe-Sperrvorrichtung 35 ein Eingangssignal 36, so
gibt sie als Ausgangssignal ζ lediglich ein einen niedrigen Wert aufweisendes »kein Schleifen«-Signal.
'·'■ Im anderen Falle gestattet die Freigabe-Sperrvorrichtung
35 den Übergang des Ausgangssignals y zum Ausgangssignal zohne Änderungen.
Das eine Wechselspannung darstellende Ausgangs-
Das eine Wechselspannung darstellende Ausgangs-
signal e des Phasenverschiebungsschalters 26 des Zweigs 25 und das Ausgangssignal z für »Schleifen«
bzw. »kein Schleifen« des Zweigs 31 werden einer Wechsellogik 38 zugeführt. Die Wechsellogik 38 erhält
zwei UND-Schaltungen 40 und 41, welche das Ausgangssignal ζ jeder Schleifvorrichtung abhängig
vom Phasenwinkel der Seitenkraftschwankung zuführen. Die beiden Ausgangssignale e und ζ werden
zunächst in die UND-Schaltung 40 eingegeben. Wird durch das Ausgangssignal e ein hoher Signalpegel
erhalten, entsprechend einem Signal für eine positive Seitenkraftänderung und wird durch das Ausgangssignal
ζ ein Schleifsignal mit hohem Pegel zugeführt, so gibt die UND-Schaltung 40 ein Schleifsignal mit hohem
Pegel ab. Hat jedoch entweder das Ausgangssignal c oder ζ einen niedrigen Wert, so gibt die UN D-Schaltung
40 ein Signal mit niedrigem Pegel ab. Die UND-Schaltung 41 überwacht das Ausgangssignal der UND-Schaltung
40 und das Schleifen/kein Schleifen-Ausgangssignal z. Die UND-Schaltung 41 gibt nur dann ein auf
einem hohen Pegel befindliches Schleifsignal ab, wenn das Ausgangssignal der UND-Schaltung 40 einen
niedrigen Wert aufweist und durch das Ausgangssignal ζ ein auf einem hohen Pegel befindliches Schleifsignal
geliefert wird. Im anderen Falle erzeugt die UND-Schaltung 40 ein einen niedrigen Wert aufweisendes
Ausgangssignal. Somit liefert eine der UND-Schaltungen 40 oder 41 ein auf einem hohen Pegel befindliches
Schleifsigna!, so lange, wie durch das Ausgangssignal ζ ein Schleifsignal geliefert wird. Welche der UND-Schaltungen
40 oder 41 das Schleifsignal liefert, hängt vom Ausgangssignal e des Zweigs 25 mit dem Phasenverschiebungsschalter
26 ab.
Die Ausgangssignale der UND-Schaltungen 40 und
41 werden über Impedanzen 44 und 45 in Servo-Verstärker 46 und 47 eingegeben.
Die Ausgänge der Servo-Verstärker 46 und 47 betätigen Servoventile 48 und 49, durch welche
umlaufende Schleifvorrichtungen 50 und 51 in die richtige Stellung bewegt werden, um die Laufflächenschulter
ordnungsgemäß abzuschleifen, und durch welche die Schleifvorrichtungen 50 und 51 vom
Luftreifen 10 bei Beendigung des Schleifens wegbewegt werden.
Als Folge des vorausgehend beschriebenen Korrektursystems für die Seitenkraftschwankungen wird ein
Schleifsignal entweder der linken Schleifvorrichtung 50 oder der rechten Schleifvorrichtung 51 zugeführt, wenn
die Grundwelle der Seitenkraftschwankung durch die Nullinie hindurchtritt. Der Schleifvorgang wird fortgeführt,
bis die Grundwelle der Seitenkraftschwankung wiederum durch die Nullinie hindurchtritt. Zu diesem
Zeitpunkt wird das Schleifsignal der anderen Schleifvorrichtung zugeführt, und die erste Schleifvorrichtung
wird zurückgezogen. Auf diese Weise wird der Luftreifen 10 abwechselnd an der Oberseite und der
Unterseite der Laufflächenschultern in 180°-Längsbereichen
des Reifenumfangs abgeschliffen. Dieser abwechselnd vorgenommene Vorgang wird fortgesetzt,
bis die Seitenkraftschwankung innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte liegt, wonach sämtliche Schleifvorgänge
aufhören.
Alle Reifen, bei denen eine Seitenkraftkorrektur erfolgt, werden über 180°-Längsbereiche an einander
gegenüberliegenden Laufflächenschultern abgeschliffen. Die einzigen Variablen, die sich von Reifen zu
Reifen ändern, sind der Phasenwinkel und der entsprechende Punkt, an welchem das Schleifen an einer
Schulter beginnt und an der anderen Schulter endet,
ίο sowie die Zeitspanne, während welcher der abwechselnd
erfolgende Schleifvorgang vorgenommen wird. Diese Variablen werden durch das phasenverschobene
Ausgangssignal eund das Schleifen/kein Schleifen-Ausgangssignal
ζ eingegeben.
Das System kann ferner eine Radialkraftkorrektur enthalten, so daß Korrekturen der Radialkraft und der
Seitenkraft gleichzeitig erfolgen können. Der Rechner 20 kann derart programmiert werden, daß er ein
Radialkraftschwankungssignal zusätzlich zum Seitenkraftschwankungssignal abgibt. Dieses Radialkraftschwankungssignal
kann in eine Radialkraft-Schleifsteuerung 55 eingegeben werden. Die Radialkraft-Schleifsteuerung
55 gibt den Schleifvorrichtungen 50 und 51 den Steuerbefehl, beide Seiten des Luftreifens 10
gleichzeitig abzuschleifen, falls die Radialkraftschwankung vorgegebene Grenzwerte überschreitet. Dieser
Ausgang wird in bestimmter Weise verzögert, um der Winkelabstand um den Luftreifen 10 zwischen der
Messung an der Prüftrommel 14 und der Korrektur im Bereich der Schleifvorrichtungen 50 und 51 und
desgleichen Verzögerungen der Elektronik zu kompensieren. Der Ausgang der Radialkraft-Schleifsteuerung
55 wird dann mit dem Seitenkraftkorrektursignal ir einer logischen ODER-Beziehung verknüpft, was
mittels einer ODER-Schaltung 56 erfolgt. Die ODER-Schaltung 56 liefert jedem Servo-Verstärker 46 oder 47
ein Schleifsignal, falls die Radialkraft-Schleifsteuerung 55 ein Schleifsignal abgibt oder falls das Seitenkraft-Steuersystem
dem entsprechenden Servo-Ventil 48, 4S ein Schleifsignal zuführt.
Obgleich gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren die Grundwelle der Seitenkraftschwankung verwende!
wird, könnte auch die zusammengesetzte Schwankung jede Oberwelle oder die Umkehrfunktion mehrere!
Oberwellen als Basis für die Seitenkraftkorrektui verwendet werden. Schließlich können Meßwertwandler
für Detektoren zur Ermittlung der Exzentrizität odei des freien radialen Auslaugs zusätzlich verwendet
werden. Derartige, die den freien Auslauf und die Höh«
so der Reifenschultern ermitteln. Diese Information wire
den Servoverstärkern 46 und 47 zugeführt, um die Lagt
der Schleifvorrichtungen 50 und 51 abhängig von dei Exzentrizität oder des Auslaufs der Reifenschulter zt
korrigieren. Ferner kann ein weiterer Komparator unc Vorwählpegel im System vorgesehen werden, so da£
keine Seitenkraft-Schwankungskorrekturen an solcher Luftreifen 10 vorgenommen werden, für welche die
Seitenkraftschwankungen so groß sind, daß eine Korrektur nicht zweckmäßig ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Verringerung der von einem belasteten Luftreifen auf die Fahrbahn ausgeübten
Seitenkraftschwankungen, bei dem der Luftreifen im unter Innendruck stehenden Zustand unter Belastung
gegen eine Prüftrommel gedreht wird, die vom Luftreifen auf die Prüftrommel ausgeübten Seitenkräfte
gemessen werden, die Seitenkraftschwankung ermittelt und mit einem vorgegebenen zulässigen
Maximalwert verglichen, die Stelle des Maximums der Seitenkraftschwankung des Luftreifens ermittelt
wird und bei Oberschreiten des zulässigen Maximalwertes der Seitenkraftschwankung unter Berücksichtigung
der ermittelten Stelle der maximalen Seitenkraftschwankung ein Bereich einer Schulter
und der diametral gegenüberliegende Bereich der anderen Schulter des Luftreifens abgeschliffen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Messen der vom Luftreifen auf die Prüftrommel
ausgeübten Seitenkräfte durch Messen der an der Prüftrommel auftretenden Kippmomente erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen des Kippmoments die
Radialkräfte an zwei an entgegengesetzten Seiten und im gleichen Abstand von der Mittelebene des
Luftreifens liegenden Stellen gemessen und voneinander subtrahiert werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, mit einer Einrichtung zum Drehen
des unter Innendruck stehenden Luftreifens unter Belastung gegen eine auf einer drehbaren Achse
gelagerte Prüftrommel, einer Einrichtung zum Messen der vom Luftreifen auf die Prüftrommel
ausgeübten Seitenkräfte, einer Einrichtung zum Ermitteln der Seitenkraftschwankung, einer Einrichtung
zum Vergleich der Seitenkraftschwankung mit einem vorgegebenen zulässigen Maximalwert, einer
Einrichtung zur Ermittlung der Stelle des Maximums der Seitenkraftschwankung des Luftreifens und zwei
Schleifvorrichtungen zum Abschleifen eines Bereiches der einen Schulter und des diametral gegenüberliegenden
Bereiches der anderen Schulter des Luftreifens in Abhängigkeit von der ermittelten
Stelle des Maximums der Seitenkraftschwankung, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum
Ermitteln der Seitenkraftschwankung zwei an entgegengesetzten Seiten und im gleichen Abstand
von der Mittelebene des Luftreifens (10) an der Achse (15) der Prüftrommel (14) angeordnete
Meßzellen (16, 17) zum Messen der auftretenden Radialkräfte enthält, denen eine Einrichtung zur
Umwandlung ihrer Messungen in Spannungssignale und eine Einrichtung zum Subtrahieren eines der
Spannungssignale vom anderen Spannungssignal zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungssignale durch eine
Einrichtung auf eine durch den mittleren Pegel der Spannungssignale bestimmte Mittellinie zentrierbar
sind, der ein Phasenverschiebungsschalter (26) zugeordnet ist, dessen Phasenverschiebungssignal
einen ersten Signalpegel aufweist, wenn das Spannungssignal durch die Mittellinie hindurchtritt
und anschließend oberhalb dieser Mittellinie bleibt, und dessen Phasenverschiebungssignal einen 2:weiten
Signalpegel aufweist, wenn das Spannungssignal
anschließend durch die Mittellinie hindurchtritt und
auf einem unterhalb der Mittellinie liegenden Wert verbleibt, dem Spannungssignal ein Komparator (32)
zur Erzeugung eines Korrektursignals beim Überschreiten eines vorgegebenen Wertes zugeordnet ist
und dem Komparator (32) eine Einrichtung zur Erzeugung zweier wechselnder Schleifsignale in
Abhängigkeit von dem Phasenverschiebungssignal und dem Vorhandensein eines Korrektursignals
nachgeordnet ist, die mit den Schleifvorrichtungen (50,51) gekoppelt ist
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