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Chinoxalin-di-N-oxide, Verfahren zu ihrer Herstellung
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sowie ihre Verwendung als Arzneimittel Die vorliegende Erfindung betrifft
neue Chinoxalin-di-N-oxide, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung
als Arzneimittel, insbesondere als antibakterielle Mittel und Futterzusatzmittel.
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Es ist bereits bekannt geworden, daß 2-Methyl-3-carbamoylchinoxalin-di-N-oxide
antibakterielle Eigenschaften besitzen k;.K. Landquist, J.A. Silk, J.chem. Soc.
1956, 2052J. Diese Stoffe sind jedoch toxisch und bezüglich ihrer Löslichkeiten
sehr unbefriedigend.
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Auch aus der US-Patentschrift 3 433 871 sind antibakterielle Chinoxalin-di-N-oxide
bekannt, die jedoch ebenfalls keine genügende Löslichkeit in Wasser aufweisen.
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Es wurde gefunden, daß die neuen Chinoxalin-di-N-oxide der Formel
(I)
in welcher R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und für Wasserstoff, Halogen,
Alkyl oder Alkoxy stehen und R3 und R4 für Alkyl stehen, wobei R3 und R außerdem
zusammen mit dem Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten und gegebenenfalls
ungesättigten heterocyclischen Ring bilden können, gute antibakterielle Eigenschaften
aufweisen und außerdem in Wasser praktisch unbegrenzt löslich sind. Auch in organischen
Lösungsmitteln zeigen sie sehr gute Löslichkeitseigenschaften.
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Weiterhin wurde gefunden, daß man die Chinoxalin-di-N-oxide der Formel
(I) erhält, wenn man 2-Methyl-3-carbonamido-chinoxalin-di-N-oxide der Formel (II)
in welcher R1 und R2 die oben angegeben Bedeutung haben, mit Formaldehyd
oder formaldehydabgebenden Mitteln und sekundären Aminen der Formel
in welcher R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben, in Gegenwart von inerten
Lösungsmitteln umsetzt.
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Uberraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Chinoxalindi-N-oxide
eine stärkere antibakterielle Wirkung bei geringerer Toxizität als die Verbindungen
des Standes der Technik und weisen dabei ausgezeichnete Löslichkeit in Wasser und
organischen Lösungsmitteln auf. Sie stellen somit eine Bereicherung der Pharmazie
dar.
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Verwendet man 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxi Formaldehyd
und Pyrrolidin als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablaui durch das folgende
Formelschema wiedergegeben werden:
In der Formel I stehen R1 und Ra iUr WasserStoff, Ralogen wie z.B. Fluor, Chlor
und Brom, insbesondere Fluor und Chlor, Alkylreste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen oder
Alkoxyreste mit
1 - 4 Kohlenstoffatomen, wobei einer der Reste R1
und R2 immer Wasserstoff ist. R3 und R4 stehen für Alkylreste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen.
Außerdem können R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom einen gegebenenfalls durch
niederes Alkyl (1 - 4 Kohlenstoffatome) substituierten heterocyclischen gesättigten
oder ungesättigten 5,6 oder 7-Ring bilden, der als weiteres Heteroatom noch Sauerstoff
enthalten kann.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren 2-Methyl-3-carbomoylchinoxalin-di-N-oxide
sind bekannt sJ.K. Landquist und J.A. Silk, J.Chem. Soc. 1956, 2052S.
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Als Beispiele seien genannt: 2-Methyl-3-carbamoyl- -chinoxalin-di-N-oxid
" 5 bzw.6-methyl- " " -äthyl- " " -propyl- " II -fluor- II " -chlor- " tB -brom-
tf " -methoxy- " II -äthoxy- " " -propoxy- " " -butoxy- II Die erfindungsgemäß verwendbaren
sekundären Amine sind bereits bekannt. Als Beispiele seien genannt: Dimethylamin,
DiXthylamin, Di-n-propylamin, Di-i-propylamin,
Di-n-butylamin, Di-isobutylamin,
Di-tert.-butylamin, Pyrrolidin, Piperidin, 2-Methyl-piperidin, 3-Methyl-piperidin,
4-Methyl-piperidin, 2,4-Dimethylpiperidin, 4-Methyl-l,2,3,6-tetrahydro-pyridin,
Morpholin und liexamethylenimin.
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Formaldehyd kann in fester Form als Paraformaldehyd oder in Form einer
wässrigen Lösung verwendet werden.
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Als Verdtinnungsmittel kommen polare organische Lösungsmittel in Frage.
Hierzu gehören vorzugsweise Nitrile wie Acetonitril, Propionsäurenitrit, Adipinsäuredinitril,
Benzonitril, Formamide wie Formamid, N-Methyl-formamid, N,N-Dimethylformamid und
Dimethylsulfoxid.
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Die Reaktionstemperaturen können in einem gröperen Bereich variiert
werden0 Im allgemeinen arbeitet man zwischen etwa w und etwa 1000, vorzugsweise
zwischen 200 und 700.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man auf
1 Mol 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxid mindestens 1 Mol Formaldehyd und
1 Mol sekundäres Amin ein.
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Es kann aber auch ein Ueberschuß von Formaldehyd und sekundärem Amin
von bis zu 3 Mol pro Mol Chinoxalin-di-N-oxid verwendet werden0 Die Reaktion wird
so durchgeführt, daß man das Gemisch aus Chinoxalin-di-N-oxid, Formaldehyd und sekundärem
Amin in einem Verdünnungsmittel bei Temperaturen zwischen 200 und 700 umsetzt. Das
Ende der Reaktion kann daran erkannt werden, daß sich die Endprodukte im Gegensatz
zu den Ausgangsprodukten in wässrigen Säuren klar lösen. Die Reaktionsprodukte scheiden
sich meist in iester kristalliner Form ab und können abgesaugt werden. In einigen
Fällen sind die Endprodukte im Verdilnnungsmittel gelöst und können durch Eindampfen
der Reaktionslösung gewonnen werden0
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
weisen bei geringer Toxizität eine starke und breite antimikrobielle Wirksamkeit
auf. Diese Eigenschaften ermöglichen ihre Verwendung als chemotherapeutische Wirkstoffe
in der Medizin sowie als Stoffe zur Konservierung von anorganischen und'organischen
Materialien, insbesondere von organischen Materialien aller Art, z.B. Polymeren,
Schmiermitteln, Farben, Fasern, Leder, Papier und Holz, von Lebensmitteln und von
Wasser.
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Die ertindungsgemäßen Wirkstoffe sind gegen ein sehr breites Spektrum
von Mikroorganismen wirksam. Mit ihrer Hilfe können gramnegative und grampositive
Bakterien und bakterienähnliche Mikroorganismen bekämpft sowie die durch diese Erreger
hervorgerufenen Erkrankungen verhindert, gebessert und/oder geheilt werden.
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Besonders wirksam sind die erfindungsgemäßen Wirkstoffe gegen Bakterien
und bakterienähnliche Mikroorganismen.
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Sie sind daher besonders gut zur Prophylaxe und Chemotherapie von
lokalen und systemischen Infektionen in der Human- und Tiermedizin geeignet, die
durch diese Erreger hervorgerufen werden.
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Beispielswerlse können lokale und/oder systemische Erkrankungen behandelt
und/oder verhindert werden, die durch die folgenden Erreger oder durch Mischungen
der folgenden Erreger verursacht werden: Micrococcaceae, wie Staphylokokken, z.B.
Staphylococcus aureus, Staph.epidermidis, Staph..aerogenes und Gaffkya tetragena
(Staph. = Staphylococcus); Lactobacteriaceae, wie Streptokokken, z.B. Streptococcus
pyogenes, «bzw. 8-hämolysierende Streptokokken, nicht (y-)-hämolysierende Streptokokken,
Str.viridans, Str.
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faecalis (Enterokokken), Str.agalactiae, Str.lactis, Str.equi, Str.anaerobis
und Diplococcus pneumoniae (Pneumokokken) (Str. = Strèptococcus}-;
Neisseriaceae,
wie Neisserien, z.B. Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken), N.meningitidis (Meningokokken),
N.catarrhalis und N.flava (N. = Neisseria); Corynebacteriaceae, wie Corynebakterien,
z.B. Corynebacterium diphtheriae, C.pyogenes Mycobacteriaceae, wie Erreger von Mykobakteriosen,
z.B.
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Mycobacterium tuberculosis, M.bovis, M.avium, sogenannte atypische
Mykobakterien der Runyon-Gruppen I, II, III und IV, M.leprae (M. = Mycobacterium);
Enterobacteriaceae, wie Escherichiae-Bakterien der Coli-Gruppe: Escherichia-Bakterien,
z.B. Escherichia coli, Enterobacter-Bakterien, z.B. E.aerogenes, E.cloacae, Klebsiella-Bakterien,
z.B. K.pneumoniae, K.pneumoniae, K.ozaenae, Erwiniae, z.B. Erwinia spec., Serratia,
z.B.
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Serratia marcescens (E. = Enterobacter) (K. = Klebsiella), Proteae-Bakterien
der Proteus-Gruppe: Proteus, z.B.
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Proteus vuigaris, Pr.morganii, Pr.rettgeri, Pr.mirabilis, Providencia,
Z.B. Providencia sp. (Pr. = Proteus), Salmonelleae: Salmonella-Bakterien, z .3.
Salmonella paratyphi A und B, SStyphi, S.enteritidis, S.cholerae suis, S.typhimurium
(S. = Salmonella, Shigella-Bakterien, z.B.
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Shigella dysenteriae, Sh. ambigua, Sh.flexneri, Sh.boydii, Sh.sonnei
(Sh. = Shigella); Pseudomonadaceae, wie Pseudomonas-Bakterien, z.B.
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Pseudomonas aeruginosa, Ps.pseudomallei (Ps. = Pseudomonas), Aeromonas-Bakterien,
z.B. Aeromonas liquefaciens, A.
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hydrophila (A. = Aeromonas);
Parvobacteriaceae oder
Brucellaceae, wie Pasteurella-Bakterien, z.B. Pasteurella multocida, Past.pestis
(Yersinia), Past.pseudotuberculosis, Haemophilus-Bakterien, z.B. Haemophilus influenzae,
(H. = Haemophilus), Bacterioidaceae, wie Bacteroides-Bakterien, z.B. Bacteroides
fragilis, Bacillaceae, wie aerobe Sporenbildner, z.B.
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Bacillus anthracis (B.subtilis, B.cereus) B. = Bacillus), Anaerobe
Sporenbildner-Chlostridien, z.B. Clostridium perfringens, Cl. tetani, Cl.botulinum
(Cl. = Clostridium).
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Die obige Aufzählung von Erregern ist lediglich beispiel haft und
keineswegs beschränkend aufzufassen.
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Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen kann durch die
folgenden in vitro- und in vivo-Versuche beispielhaft demonstriert werden: 1. In
vitro-Versuche Die Verbindungen der Beispiele 1, 2, 4, 5, 6, 11, 15 und 17, welche
als typische Vertreter der erfindungsgemäßen Verbindungen betrachtet werden können,
wurden mit Müller-Hinton-Nährbrühe auf einen Gehalt von 100/ug/ml verdünnt. In der
Nährlösung befanden sich jeweils 1 x 105 bis 2 x 105 Bakterien pro Milliliter. Die
Röhrchen mit diesem Ansatz wurden jeweils 24 Stunden bebrütet und anschließend wurde
der Trübungsgrad bestimmt. Trübungsfreiheit gibt Wirkung an. Bei der Dosierung von
100,ug/ml waren die folgenden Bakterienkulturen trübungsfrei (sp. = species) Klebsiella
pneumoniae; Enterobacter aerogenes sp.; Providencia; Serratia marcescens; E. coli
BE; Salmonella sp.; Shigella sp.; Proteus, indolnegativ und indolpositiv; Pasteurella
pseudotuberculosis; Haemophilus influenzae; Staphylococcus aureus 133; Neisseria
catarrhalis sp.; Diplococcus pneurnoniae sp.; Streptococcus pyogenes W.;
Enterococcus
sp.; Lactobacillus sp.; Corynebacterium diphteriaegravis; Clostridium tetani; Pseudomon
as aeruginosa sp.
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2. In vivo-Versuche Aus der folgenden Tabelle 1 geht die Wirkung der
Verbindungen der Beispiele 1, 2, 4, 5 und 6 gegen Bakterien im Tierversuch mit der
weißen Maus hervor.
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Die weißen Mäuse von Stamm CF1 wurden intraperitoneal mit der jeweils
angegebenen Bakterienart infiziert.
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Zum Vergleich sind in der letzte Spalte der Tabelle die entsprechenden
Werte für das aus der deutschen Patentschrift 1 670 935 bekannte 2-Methyl-3-(ß-hydroxyäthyl-carbomoyl)-chinoxalin-1
,4-di-N-oxid angegeben.
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Tabelle 1 Uberlebende Tiere in %, 24 Stunden nach Infektion
Verbindungen Infekt ionske im |
Pseudomonas aeruginosa Escherichiacoli Neumann |
10 mg/kg per os, sofort 10 mg/kg per os, sofort |
nach der Infekt ion nach der Infektion |
Beispiel 1 100 100 |
Beispiel 6 50 100 |
Beispiel 2 50 100 |
Beispiel 4 50 100 |
Beispiel 5 50 100 |
0 |
CONHCH,CH,OH |
O o 50 |
J, CH, |
(bekannt aus deutscher |
Patentschrift 1 670 935) |
Als Krankheiten, die durch die erfindungsgemäßen Wirkstoffe verhindert,
gebessert und/oder geheilt werden können, seien beispielsweise genannt: Erkrankungen
der Atmungswege und des Rachenraumes; Otitis; Pharyngitis; Pneumonie; Peritonitis;
Pyelonephritis Cystitis; Endocarditis; Systeminfektionen; Bronchitis; Arthritis
; lokale Infektionen.
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Zur vorliegenden Erfindung gehören pharmazeutische Zubereitungen,
die neben nichttoxischen, inerten pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen einen
oder mehrere erfindungsgemäße Wirkstoffe enthalten oder die aus einem oder mehreren
erfindungsgemäßen Wirkstoffen bestehen sowie Verfahren zur Herstellung dieser Zubereitungen.
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Zur vorliegenden Erfindung gehören auch pharmazeutische Zubereitungen
in Dosierungseinheiten. Dies bedeutet, daß die Zubereitungen in Form einzelner Teile,
z.B. Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Suppositorien und Ampullen vorliegen,
deren Wirkstoffgehalt einem Bruchteil oder einem Vielfachen einer Einzeldosis entsprechen.
Die Dosierungseinheiten können z.B. 1, 2, 3 oder 4 Einzeldosen oder 1/2, 1/3 oder
1/4 einer Einzeldosis enthalten. Eine Einzeldosis enthält vorzugsweise die Menge
Wirkstoff, die bei einer Applikation verabreicht wird und die gewöhnlich einer ganzen,
einer halben oder einem Drittel oder einem Viertel einer Tagesdosis entspricht.
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Unter nichttoxischen, inerten pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen
sind feste, halbfeste oder flüssige Verdünnungsmittel, Füllstoffe und Formulierungshilfsmittel
jeder Art zu verstehen.
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Als bevorzugte pharmazeutische Zubereitungen seien Tabletten,Dragees,
Kapseln, Pillen, Granulate, Suppositorien, Lösungen, Suspensionen und Emulsionen,
Pasten, Salben, Gele, Cremes, Lotions, Puder und Sprays genannt.
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Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen und Granulate können den oder
die Wirkstoffe neben den üblichen Trägerstoffen enthalten, wie (a) Füll- und Streckmittel,
z.B. Stärken, Milchzucker, Rohrzucker, Glukose, Mannit und Kieselsäure, (b) Bindemittel,
z.B. Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, (c) Feuchthaltemittel,
z.B. Glycerin, (d) Sprengmittel, z.B. Agar-Agar, Calciumcarbonat und Natriumcarbonat,
(e) Lösungsverzögerer, z.B.
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Paraffin und (f) Resorptionsbeschleuniger, z.B. quarternäre Ammoniumverbindungen,
(g) Netzmittel, z.B. Cetylalkohol, Glycerinmonostearat, (h) Adsorptionsmittel, z.B.
Kaolin und Bentonit und (i) Gleitmittel, z.B. Talkum, Calcium-und Magnesiumstearat
und feste Folyäthylenglykole oder Gemische der unter (a) bis (i) aufgeführten Stoffe.
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Die Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen und Granulate können mit den
üblichen gegebenenfalls Opakisierungsmittel enthaltenden Ueberzügen und Hüllen versehen
sein und auch so zusammengesetzt sein, daß sie den oder die Wirkstoffe nur oder
bevorzugt in einem bestimmten Teil des Intestinaltraktes gegebenenfalls verzögert
abgeben, wobei als Einbetbzypmassen z.B. Polymersubstanzen und Wachse verwendet
werden können.
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Der oder die Wirkstoffe können gegebenenfalls mit einem oder mehreren
der oben angegebenen Träger stoffen auch in mikroverkapselter Form vorliegen.
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Suppositorien können neben dem oder den Wirkstoffen die üblichen wasserlöslichen
oder wasserunAöslichen Trägerstoffe enthalten, z.B. Polyäthylenglykole, Fette, z.B.
Kakaofett und höhere Ester (z.B. C*-Alkohol mit C16-Fettsäure) oder Gemische dieser
Stoffe.
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Salben, Pasten, Cremes und Gele können neben dem oder den Wirkstoffen
die üblichen Trägerstoffe enthalten, z.B. tierische und pflanzliche Fette, Wachse,
Paraffine, Stärke, Tragant, Cellulosederivate, Polyäthylenglykole, Silicone, Bentonite,
Kieselsäure, Talkum und Zinkoxid oder Gemische dieser Stoffe.
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Puder und Sprays können neben dem oder den Wirkstoffen die üblichen
Trägerstoffe enthalten, z.B. Milchzucker, Talkum, Kieselsäure, Aluminiumhydroxid,
Calciumsilikat und Polyamidpulver oder Gemische dieser Stoffe. Sprays können zusätzlich
die üblichen Treibmittel z.b. Chlorfluorkohlenwasserstoffe enthalten.
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Lösungen und Emulsionen können neben dem oder den Wirkstoffen die
üblichen Trägerstoffe wie Lösungsmittel, Lösungsvermittler und Emulgatoren, z.B.
Wasser, Aethylalkohol, Isopropylalkohol, Aethylcarbonat, Aethylacetat, Benzylalkohol,
Benzylbenzoat, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Dimethylformamid, Oele, insbesondere
Baumwollsaatöl, Erdnußöl, Maiskeimöl, Olivenöl, Ricinusöl und Sesamöl, Glycerin,
Glycerinformal, Tetrahydrofurfurylalkohol, Polyäthylenglykole und Fettsäureester
des Sorbitans oder Gemische dieser Stoffe enthalten.
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Zur parenteralen lspplikation können die Lösungen und Emulsionen auch
in steriler und blutisotonischer Form vorliegen.
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Suspensionen können neben dem oder den Wirkstoffen die üblichen Trägerstoffe
wie flüssige Verdünnungsmittel, z.B. Wasser, Aethylalkohol, Propylenglykol, Suspendiermittel,
z.B. äthoxylierte Isostearylalkohole, Polyoxyåthylensorbit-und Sorbitanester, mikrokristallineCellulose,
Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Tragant oder Gemische dieser Stoffe
enthalten.
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Die genannten Formulierungsformen können auch Färbemittel, Konservierungsstoffe
sowie geruchs- und geschmacksverbessernde Zusätze, z.B. Pfefferminzöl und Eukalyptusöl
und Süßmittel, z.B. Saccharin, enthalten.
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Die therapeutisch wirksamen Verbindungen sollen in den oben aufgeführten
pharmazeutischen Zubereitungen vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 0,1
bis 99,5, vorzugsweise von etwa 0,5 bis 95 Gewichtsprozent der Gesamtmischung vorhanden
sein.
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Die oben aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen können außer
den erfindungsgemäßen Wirkstoffen auch weitere pharmazeutische Wirkstoffe enthalten.
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Die Herstellung der oben aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen
erfolgt in üblicher Weise nach bekannten Methoden, z.B. durch Mischen des oder der
Wirkstoffe mit dem oder den Trägerstoffen.
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Zur vorliegenden Erfindung gehört auch die Verwendung der erfindunsgemäpen
Wirkstoffe sowie von pharmazeutischen Zubereitungen, die einen oder mehrere erfindungsgemäße
Wirkstoffe enthalten, in der Human- und Veterinärmedizin zur Verhütung, Besserung.und/oder
Heilung der oben angeführten Erkrankungen.
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Die Wirkstoffe oder die pharmazeutischen Zubereitungen können lokal,
oral, parenteral, intraperitoneal und/oder rectal, vorzugsweise oral oder parenteral
wie intravenös oder intramuskulär appliziert werden.
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Im allgemeinen hat es sich sowohl in den Human- als auch in der Veterinärmedizin
als vorteilhaft erwiesen, den oder die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in Gesamtmengen
von etwa 0,5 bis etwa 500, vorzugsweise 5 bis 100 mg/kg Körpergewicht je 24 Stunden,
gegebenenfalls in Form mehrerer Einzelgaben, zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse
zu verabreichen. Eine Einzelgabe enthält den oder die erfindungsgemäßen Wirkstoffe,
vorzugsweise in Mengen von etwa 1 bis 100, insbesondere 2 bis 50 mg/kg Körpergewicht.
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Es kann jedoch erforderlich sein, von den genannten Dosierungen abzuweichen,
und zwar in Abhängigkeit von der Art und dem Körpergewicht des zu behandelnden Objekts,
der Art und der Schwere der Erkrankung, der Art der Zubereitung und der Applikation
des Arzneimittels sowie dem Zeitraum bzw. Intervall, innerhalb welchem die Verabreichung
erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der oben
genannten Menge Wirkstoff aus zu kommen, während in anderen Fällen die oben angeführte
Wirkstoffmenge überschritten werden muß. Die Festlegung der jeweils erforderlichen
optimalen Dosierung und Applikationsart der Wirkstoffe kann durch jeden Fachmann
aufgrund seines Fachwissens leicht erfolgen.
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Im Falle der Anwendung als Futterzusatzmittel können die neuen Verbindungen
in den üblichen Konzentrationen und Zubereitungen zusammen mit dem Futter bzw. mit
Futterzubereitungen oder mit dem Trinkwasser gegeben werden. Dadurch kann eine Infektion
durch gramnegative oder grampositive Bakterien verhindert, gebessert und/oder geheilt
werden und ebenso eine Förderung des Wachstums und eine Verbesserung der Verwertung
des Futters erreicht werden.
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Beispiel 1
21,9 g (O,l Mol) 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxid werden in 250 ml Acetonitril
suspendiert und mit 6 g (0,2 Mol) Paraformaldehyd und 18 g (0,2 Mol) 50 %iger wässriger
Dimethylaminlösung versetzt. Man rührt 24 Stunden bei Raumtemperatur und dampft
anschließend die entstandene klare Lösung ein. Der hinterbleibende ölige Rückstand
wird in Methanol angerührt. Dabei scheiden sich 22 g (80 %) 2-Methyl-3-[dimethylamino-methyl-amino-carbonoyl]
-chinoxalindi-N-oxid als gelbweiße Kristalle ab, die bei 178 - 1800 schmelzen.
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Beispiel 2
25,3 g (0,1 Mol) 2-Methyl-3-carbamoyl-6(bzw.7)-chlor-chinoxalin-di-N-oxid werden
in 200 ml Acetonitril vorgelegt und mit 6 g (0,2 Mol) Paraformaldehyd und 18 g (0,2
Mol) 50 zeiger wässriger Dimethylaminlösung versetzt. Man rührt 5 Stunden und saugt
dann den gebildeten Niederschlag ab. Man erhält 24 g (77 %) 2-Methyl-3-[dimethylamino-methyl-amino-carbonyl]
-54bzw.6)-chlor-chinoxalin-di-N-oxid als gelbe Kristalle, die bei 154 - 1560 schmelzen,
Beispiel
3
21,9 g (0,1 Mol) 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxid werden in 200 ml Acetonitril
vorgelegt und mit 20 g (0,2 Mol) 30 %iger wässriger Formaldehydlösung und 14,6 g
(0,2 Mol) Diäthylamin versetzt. Man rührt 6 Stunden bei Raumtemperatur und dampit
anschließend die erhaltene klare Lösung im Vakuum ein. Das zurückbleibende Öl wird
in Essigester angerührt.
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Dabei erhält man 19 g (63 %) 2-Methyl-3- rDi äthylamino-me.thylamino-carbonyln
-chinoxalin-di-N-oxid als gelbe Kristalle, die bei 1840 18P schmelzen.
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Beispiel 4
21,9 g (0,1 Mol) 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxid werden in 250 ml Dimethylformamid
vorgelegt und mit 10 g (0,1 Mol) 30 %iger wässriger Formaldehydlösung und 7,1 g
(0,1 Mol) Pyrrolidin versetzt. Man rührt 2 Stunden bei 700 und dampft anschließend
die erhaltene Lösung im Vakkum ein.
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Der Rückstand wird in Methanol angerührt und man erhält 24 g (79 %)
2-Methyl-3-[pyrrolidino-methyl-amino-carbonyl] -chinoxalin-di-N-oxid vom Schmelzpunkt
187 - 1880 .
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Beispiel 5
21,9 g (0,1 Mol) 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxid werden in 250 ml Dimethylformamid
vorgelegt und mit 10 g (0,1 Mol) 30 %iger wässriger Formaldehydlösung und 8,5 g
(0,1 Mol) Piperidin versetzt. Man rührt 2 Stunden bei 70° und dampft anschlieflend
die erhaltene Lösung im Vakuum en.
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Der Rückstand wird mit Methanol angerührt. Dabei erhält man 27 g (85
%) 2-Methyl-3-[piperidino-methyl-amino-carbonyl] -chinoxalin-di-N-oxid als gelbe
Kristalle, die bei 1940 unter Zersetzung schmelzen.
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Beispiel 6
21,9 g (0,1 Mol) 2-Methyl-3-carbamoyl-chinoxalin-di-N-oxid werden in 200 ml Acetonitril
vorgelegt und mit 12 g (0,12 Mol) 30 %iger wässriger Formaldehydlösung und 10,4
g (0,12 Mol) Morpholin versetzt. Man erhitzt 30 Min. zum Sieden, dabei entsteht
eine klare Lösung. Beim Abkühlen fallen 22 g (69 %) 2-Methyl-3-[morpholinoMethyl-amino-carbonyl]-chinoxalin-di-N-oxid
als gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 2020 -203° aus.
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Analog wurden hergestellt:
Fp.:138 - 1400 Fp.:168 - 700 Fp.:198 - 2000 Fp.:138 - 1410 Fp.:166 - 167b
Fp.:202 - 2040 Fp.:173 - 1750 Fp.:168 - 170° Fp.:190 - 1920 Fp.:194 - 1960 Fp.:
148 - 1510
Fp.: 1740 Fp.:141 - 148° Fp.:152 - 1540 Fp.: 185 - 1860