DE2638416C3

DE2638416C3 - Anzeigevorrichtung, welche die Erreichung eines Temperaturwertes anzeigt

Info

Publication number: DE2638416C3
Application number: DE2638416A
Authority: DE
Inventors: Bernd 4000 Düsseldorf Mallock
Original assignee: FA WILHELM GIESEN 4010 HILDEN DE
Current assignee: FA WILHELM GIESEN 4010 HILDEN DE
Priority date: 1976-08-26
Filing date: 1976-08-26
Publication date: 1981-03-19
Also published as: DE2638416A1; DE2638416B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anzeigevorrichtung, welche die Erreichung eines Temperaturgrenzwertes anzeigt, insbesondere zur Überwachung der Temperatur der Radlager an den Achssätzen von Schienenfahrzeugen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten, von außen sichtbaren Anzeigeelement welches eine Normallage und eine bei Erreichung des Temperaturgrenzwertes eingenommene Lage aufweist und in der Normallage durch ein an dem Anzeigeelement angreifendes Halteelement arretierbar ist, und mit einem selbsttätig temperaturabhängig arbeitenden Hubelement, mittels welchem das Halteelement und das Anzeigeelement außer Eingriff bringbar sind.

Aus dem DE-GM 75 05 459 ist eine Anzeigevorrichtung bekannt, bei der ein physikalisch reagierendes Element in Gestalt eines zwischen zwei elektrischen Kontakten angeordneten eutektischen Metalls mit definiertem Schmelzpunkt vorgesehen ist welches bei Überschreitung der Schmelztemperatur schmilzt und die Kontakte galvanisch verbindet, wodurch ein tlektrisches Signal für die Anzeige ausgelöst wird.

Derartige Anzeigevorrichtungen hängen in ihrer Funktionsfähigkeit von dem Vorhandensein einer elektrischen Spannung ab. Auf Güterzügen beispielsweise findet sich jedoch meist keine elektrische Leitung. Es müßte also für die Anzeigevorrichtung die gesamte elektrische Installation erst geschaffen werden. Außerdem ist eine Anzeigevorrichtung an den Radsätzen von Schienenfahrzeugen erheblichen dauernden Stoßbeanspruchungen ausgesetzt, die leicht dazu führen, daß die elektrischen Zuführungsleitungen und Ansprüche brechen, wodurch die Anzeigevorrichtung außer Betrieb gerät

Aus der US-PS 26 34 058 ist eine Anzeigevorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei dem ein Anzeigeelement in Gestalt einer kleinen Scheibe über einen Winkelhebel im Innern des Gehäuses gelagert und über eine Verriegelung in einer Normallago gehalten

ίο wird. Das Hubelement ist als sich in Achsrichtung ausdehender Balgen ausgebildet, der gegen die Verriegelung wirkt, so daß diese bei einer bestimmten Temperatur den Winkelhebel freigibt, der dann durch eine Feder in die Anzeigelage verschwenkt wird. Die

< 5 Scheibe nimmt dann eine gegenüber der Urspningslage um einen gewissen Betrag verlagerte und verschwenkte Stellung ein.

Die Scheibe ist in beiden Fällen an der Außenseite des Gehäuses sichtbar. Die Unterschiede in der Stellung

können bei rascher Überprüfung leicht übersehen werden.

Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Anzeigevorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die Anzeige der Erreichung des Temperaiurgrenzwertes sicherer wird.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das Anzeigeelement eine Abdeckscheibe ist welche einen rückwärtigen Ansatz mit einer Rundumnut aufweist in die ein unter radialer Federbelastung stehendes Halteglied, ζ. B. Kugeln derart eingreifen, daß die Abdeckscheibe mittels des Hubelements unter

Freigabe einer Anzeigefläche von dem Gehäuse

absprengbar ist

Die Anzeigefläche kann in auffallender Weise

markiert sein, z. B. durch eine leuchtende Färbung, die sich von der Sichtseite der Abdeckscheibe in deren Normallage deutlich unterscheidet Wenn dann der Temperaturgrenzwert einmal überschritten und die die Anzeigefläche sonst verbergende Abdeckscheibe unter

Überwindung der Federbelastung aes Haltegliedes bzw. der Kugeln abgesprengt ist, liegt die Anzeigefläche frei und zeigt die Überschreitung des Temperaturgrenzwertes in einer deutlich vom Normalzustand abweichenden Weise an.

Die Ernergie *ur Betätigung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung braucht nicht von außen geliefert zu werden, sondern wird der Umgebungswärme entnommen. Die ganze Anordnung ist energiemäßig in sich abgeschlossen. Als Hubelemente kommen mit einer Flüssigkeit arbeitende Dehnelemente oder kleine, mit einem wachsartigen Dehnstoff gefüllte Zylinder in Betracht die durch einen Kolben verschlossen sind Der Dehnstoff erfährt in einem bestimmten engbegrenzten Temperaturbereich eine kräftige Dehnung, durch die der Kolben um einen entsprechenden Hubbetrag mit relativ großer Kraft ausgeschoben wird, wodurch das Halteelement und das Anzeigeelement in geeigneter Weise außer Eingriff gebracht werden können. Bruchanfällige Leitungsanschlüsse fehlen. Durch die in dem Hubelement zur Verfügung stehende erhebliche Betätigungskraft kann die Vorrichtung mechanisch sehr widerstandsfähig ausgeführt werden.

Das Gehäuse kann auf der der Ansichtsseite abgewandten Seite einen das Hubelement aufnehmenden Ansatz aufweisen.

Das Hubelement kann in diesem Ansatz fest abgestützt sein und unmittelbar in seiner Achsrichtung gegen die absprengbare Abdeckscheibe wirken.

Der Ansatz kann ferner außenseitig als Gewindebolzen ausgebildet sein.

Diese.¹! Merkmal ist wichtig, weil auf diese Weise die Anzeigevorrichtung in eine Gewindebohrung eines Achslagergehäuses eingeschraubt werden kann, insbesondere statt einer Halteschraube für den Deckel des Achslagergehäuses. Die etwa entstehende Wärme wird dadurch unmittelbar aufd?n Ansatz und damit auf das in ihm befindliche Hubelement übertragen, welches somit trägheitsarm auf eine entstehende Temperaturerhöhung reagieren kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt

F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Anzeigevorrichtung;

F i g. 2 zeigt eine Vorderansicht auf die Ausführungsform nach Fig. 1 in verkleinertem Maßstab im Normalzustand;

F i g. 3 zeigt eine entsprechende Vorderansicht nach Überschreitung des Temperaturgrenzwertes;

F i g. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein Achslager eines Schienenfahrzeuges mit angebrachte^r Anzeigevorrichtung.

Die als Ganzes mit 10 bezeichnete Anzeigevorrichtung umfaßt ein Gehäuse 1 in Form einer flachen zylindrischen Dose, welche auf der Ansichtsseite durch eine Abdeckscheibe 42 verschlossen ist und auf der Rückseite einen Boden 3 aufweist An dem Boden 3 ist ein rückwärtiger Ansatz 12 vorgesehen, der in seinem unteren Teil 13 als Gewindebolzen ausgebildet ist Der Ansatz 12 enthält in einer Längsbohrung 14 ein Hubelement 15 in Form eines Zylinders, der mit einer.i Dehnstoff gefüllt ist und bei einer Dehnung einen Kolben 16 austreibt, der unmittelbar gegen einen rückwärtigen Ansatz 41 der Abdeckscheibe 42 anliegt

Die Abdeckscheibe 42 ist als Kreisscheibe ausgebildet und sitzt in einer entsprechenden Ausnehmung des Gehäuses 1. Am Rand ist die Abdeckscheibe 42 durch eine Dichtung 43 abgedichtet, damit keine Feuchtigkeit oder Verunreinigungen hinter die Abdeckscheibe 42 ίο eindringen können.

Die Abdeckscheibe 42 überdeckt eine dem Betrachter zugewandte Anzeigefläche 44 auf der Vorderseite des Bodens 3, die mit einer auffälligen Färbung versehen sein kann.

Der rückwärtige Ansatz 41 der Abdeckscheibe 42 besitzt eine Rundumnut 45, in die über den Umfang verteilte, die Halteelemente bildende Haltekugeln 46 eingreifen, die in einem den Ansatz 41 umgebenden, mit dem Gehäuse 1 verbundenen Käfig 47 angeordnet sind und durch einen sie außen umgreifenden Federring 48 radial nach innen gedrückt werden.

In F i g. 1 ist die Abdeckscheibe 42 in der Anzeigevorrichtung 10 in ausgezogenen Linien und darüber noch einmal außerhalb der Anzeigevorrichtung 10 in gestrichelten Linien dargestellt

Beim Einsetzen der Abdeckscheibe 42 schnappen die Kugeln 46 in die Rundumnut 45 des Ansatzes 41 ein und halten die Abdeckscheibe 42 fest Das Hubelement 15 vermag jedoch bei Betätigung die Haltekraft der Kugeln 46 zu überwinden und die Abdeckscheibe 42 abzusprengen.

In Fig.2 ist die normale Vorderansicht der Anzeigevorrichtung 10 dargestellt Die Abdeckscheibe 42 befindet sich in ihrer normalen Stellung.

In Fig.3 ist die Abdeckscheibe 42 abgesprengt worden, nachdem der Temperaturgrenzwert überschritten worden und das Hubelement 1' aktiv geworden ist Die auffällige Anzeigefläche 44 liegt offen zutage. Damit die Abdeckscheibe 42 nicht verlorengeht, kann sie durch eine Kette 49 mit dem Gehäuse 1 verbunden sein.

In F i g. 4 ist ein Anwendungsbeispiel in Gestalt eines Radlagers 30 eines Schienenfahrzeuges dargestellt Die Radachse ist mit 31 gekennzeichnet Das Radlager 30 weist einen Deckel 32 auf. der durch rundum verteilte Schrauben festlegbar ist Eine dieser Schrauben ist nun durch die Anzeigevorrichtung 10 ersetzt, die mit ihrem Gewindeansatz 13 in die entsprechende Gewindebohrung des Radlagers 30 einschraubbar ist Zu diesem Zweck trägt der Ansatz 12 außen Schlüsselflächen. Das Ersetzen einer Befestigungsschraube des Radlagerdekkels 32 durch die Anzeigevorrichtung 10 ist unproblematisch, weil die Befestigung des Radlagerdeckels 32 keine großen Kräfte auszuhalten braucht, sondern lediglich die Dichtung des Radlagers 30 gewährleisten muß.

Wenn an jedem Radlager 30 eine Anzeigevorrichtung 10 angebracht ist, kann der Zustand der Lage eines ganzen Zuges mit einem Blick übersehen werden.

Wenn in den Anzeigevorrichtungen 10 noch ein zusätzlicher Schalter eingebaut ist, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist, so kann die Bewegung der Abdeckscheibe 42 bei Temperaturüberschreitung noch für eine weitere Funktion ausgenutzt werden, indem beispielsweise eine Alarmeinrichtung betätigt wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

t. Anzeigevorrichtung, welche die Erreichung eines Temperaturgrenzwertes anzeigt, insbesondere zur Überwachung der Temperatur der Radlager an den Achssätzen von Schienenfahrzeugen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten, von außen sichtbaren Anzeigeelement, welches eine Normallage und eine bei Erreichen des Temperaturgrenzwertes eingenommene Lage aufweist und in der Normallage durch ein an dem Anzeigeelement angreifendes Halteelement arretierbar ist, und mit einem selbsttätig temperaturabhängig arbeitenden Hubelement, mittels welchem das Halteelement und das Anzeigeelement außer Eingriff bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement eine Abdeckscheibe (42) ist, welche einen rückwärtigen Ansatz (41) mit einer Rundumnut (45) aufweist, in die ein unter radialer Federbelastung stehendes Halteglied, ζ. B. Kugeln (26), derart eingreifen, daß die Abdecischeibe (42) mittels des Hubelements (15) unter Freigabe einer Anzeigefläche (44) von dem Gehäuse (1) absprengbar ist
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) auf der der Ansichtsseite abgewandten Seite einen das Hubelement (15) aufnehmenden An&atz (12) aufweist
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubelement (15) in dem Ansatz (12) fest abgestützt ist und unmittelbar in seiner Achsrichtung gegen die absprengbare AbdeckscheiW (42) wirkt
4. Anzeigevorrichtung η. „h Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (12) außenseitig als Gewindebolze ausgebildet ist