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Text automat
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Die Erfindung betrifft einen Textautomaten der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Neben anderen Aufgaben werden Textautomaven für sogenamte Autor rersorrekturen
eingesetzt. Hierbei wird ein erster Entwurf des Textes über die Tastatur in den
Textau<O-aten eingegeben, der einen Ausdruck auf einem Aufzeichrungsträger erstellt
und gleichzeitig den Text zusammen mit allen Funktionsdaten, wie z. B.
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Groß-/Kleinschreibung oder Zeilenschaltung, in einem Arbeitsspeicher
ablegt. Der Autor erhält den Aufzeichnungsträger mit dem ausgedruckten Text und
nimmt seine Korrekturen vor. Die Bedienperson des rextautomaten ruft zwecks Erstellung
der endgultigen Textausgabe den Inhalt des Arbeitsspeichers soweit ab, wie der ursprünglich
geschriebene Text unverändert geblieben ist. Die im ersten Entwurf korrigierten
Bereiche werden mit Hilfe der Tastatur neu eingegeben, die dann in dieser Form auf
dem Aufzeichnungsträger erscheinen und gleichzeitig im Arbeitsspeicher die unkorrigierten
Textteile ersetzen.
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Zur Durchführung des geschilderten zweiten Schrittes der Texterstellung
sind verschiedene Verfahren bekannt geworden, die der Bedienperson des Textautomaten
die Durchführung der Korrekturen erleichtern sollen. Dazu werden üblicherweise sogenannte
Suchbegriffe verwendet, die aus Buchstabenfolgen in der ähe des zu korrigierenden
Textteiles gebildet sind. In der DT-OS 23 34 747 wird z. B. ein solcher Suchbegriff
von der Bedienperson mit Hilfe der Tastatur in den Textautomaten eingetastet, der
daraufhin den gesamten Inhalt des Arbeitsspeichers solange mitdem Suchbegriff vergleicht,
bis die gesuchte Textstelle im Speicher aufgefunden ist.
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Nunmehr wird der Suchvorgang abgebrochen, worauf die Bedienperson
nach Löschung des zu korrigierenden Textteiles den neuen Text eintasten kann.
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Andere Lösungen sehen vor, als Suchbegriff die Ar.fangsb1lchscaben
derjenigen Zeile in den Automaten einzugeben, in der Korrekturen vorgenommen werden
sollen (D?-OS 23 52 131). Die Bedienperson muß also, nachdem der Textautomat den
Zeilenanfang gefunden hat, entweder die ganze Zeile neu eintasten oder die aufgesuchte
Zeile wortweise aus dem Arbeitsspeicher abrufen, bis die eigentliche Korrekturstelle
innerhalb der Zeile erreicht ist.
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Die Nachteile dieser bekannten Löswnger. sind insbesondere in aer
erforderlichen Schulung und erhöhten Konzentration der Bedienperson zu sehen. Sie
muß den korrigierten ersten Textentwurf Zeile für Zeile nach Korrekturen absuchen,
muß sich für geeignete Suchbegriffe entscheiden und diese in den Automaten eintasten,
bevor sie die eigentliche Korrektur vornehmen kann. Bei ungeeigneter Wahl von Suchbegriffen,
die in dem zu durchlaufenden Textbereich mehrfach auftauchen, wählt der Textautomat
zwangsläufig eine falsche Stelle aus, und die Bedienperson muß zusätzlich äedesmal
kontrollieren, ob der Automat auch die gewünschte Stelle gefunden hat. Dieses Verfahren
ist also ausgesprochen fehleranfällig und zeitaufwendig.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Textautonaten der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem Autorenkorrekturen zuverlässig und schnell durchgeführt
werden können, ohne an die Bedienperson besondere Anforderungen hinsichtlich Schulung
und Aufmerksamkeit zu stellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die vom Autor vorgenommenen Korrekturen für die Erstellung
der
endgültigen Text ausgabe im Textautomaten unmittelbar maßgebend sind. Das Erkennen
und Aufsuchen korrekturbedürftiger Stellen bleibt der Einflußnahme der Bedienperson
weitgehend entzogen, weshalb von dieser Seite auch keine Fehler mehr zu erwarten
sind. Dennoch wird die BelasturLg des Autors nicht vergrößert, da die zu korrigierenden
Stellen von ihr, in jedem Falle bezeichnet werden und die vorzunehmenden Änderungen
- beispielsweise auf einem beigefügten Blatt - notiert werden müssen.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß mit Hilfe der Erfindung erhebliche
Zeiteinsparungen bei der Korrekturvornahme am Textautomaten erreicht werden, weil
der gesamte geschilderte Ablauf automatisch erfolgt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung in Verbindung mit den Figuren. Es zeigen Figur 1 ein Blockschaltbild
eines Text automaten gemäß der Erfindung und Figuren 2, 3 und 4 Aufbauvariationen
in skizzenhafter Darstellung.
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Der Beschreibung der Ausführungsbeispiele sollen zunächst einige Erläuterungen
vorangestellt werden. Der im folgenden "Schreibmaschiene genannte Ausgabeteil des
Textautomaten weist unter anderem eine Tastatur, ein Schreibwerk und Vorschubmechanismus
auf. Die Tastatur besteht aus alpha-numerischen und Funktionstasten, während das
Schreibwerk von beliebiger, bekannter Art sein kann.
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So kommen beispielsweise Schreibwerke mit Typenhebelsegment, Typenkugel,
Typenrad, Nadeldruckwerk, Tintenspritzwerk usw. in Betracht, deren Typenträger nachfolgend
allgemein als "Schreibkopf" bezeichnet werden. Der Vorschubmechanismus ist befähigt,
einen Aufzeichnungsträger senkrecht zur Zeilenrichtung, also in Spaltenrichtung
zu
transportieren und - abhängig von der Art der Schreibmaschine - entweder den Schreibkopf
gegenüber dem feststehenden Aufzeichnungsträger oder den Aufzeichnungsträger gegenüber
dem feststehenden Schreibkopf in Zeilenrichtung zu transportieren.
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Unter "Abtastkopf" ist eine der bekannten Einrichtungen zu verstehen,
wie auf einem Aufzeichnungsträger angebrachte Markierungen zu erkennen und davon
abhängige Signale zu erzeugen vermsgen. Als Beispiele seien Abtastköpfe erwähnt,
die Markierungen auf optischem Wege - und zwar deren Farbwirkung oder deren Formgebung
-, auf elektrischem Wege oder auf magnetischem Wege erkennen. Selbstverständlich
müssen zur Anbringung dieser Markierungen gegebenenfalls spezielle Korrekturstifte
verwendet werden.
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In Figur 1 ist ein Textautomat in seinen zur Erläuterung der vrwindung
wesentlichen Funktionsblöcken dargestellt, dessen Gerätesteuerung 1 von einem -
auch in Anwendungen zur Text automaten-St euerung bekannten - Mikroprozessor gebildet
wird. Die Tastatur 2 des Textautomaten soll alle zu dessen Betrieb erforderlichen
Tasten-und Anzeigeelemente enthalten. Der Funktionsblock 3 soll ein der Figur 2
entsprechendes Schreibwerk mit einer Typenkugel als Schreibkopf 4 enthalten, die
auf einem Transporteur 5 angeordnet und von diesem durch einen ebenfalls in Funktionsblock
3 enthaltenen Vorschubmechanismus in Zeilenrichtung (Pfeil7) parallel zu einer Schreibwalze
6 transportierbar ist. Die Schreibwalze 6 dient der Aufnahme und dem Transport eines
Aufzeichnungsträgers senkrecht zur Zeilenrichtung.
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Unmittelbar neben dem Schreibkopf 4 ist ein Abtastkopf 8 (Block 9
in Figur 13 ebenfalls auf dem Transporteur 5 angeordnet. Er arbeitet in bekannter
Weise auf magnetischer Basis und gibt immer dann ein elektrisches Signal ab, wenn
er eine Eisenteilchen enthaltene Markierung auf einem eingespannten Aufzeichnungsträger
überfährt.
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Außerdem weist der Textautomat noch ein Daten-XAM als Arbeitsspeicher
10 sowie ein zweites Daten-RAM als Tabellierspeicher 11 auf.
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Alle Daten und sonstigen Informationen, die über die Tastatur 2 eingegeben
werden, gelangen über die Gerätesteuerung 1 und von dieser gesteuert über Datenleitungen
12 an den Vorschubmechanismus/Schreibwerk-Block 3 der Schreibmaschine sowie gleichzeitig
an den Arbeitsspeicher 10. Über Adre3leitungen 13 werden dessen Speicherzellen von
der Gerätesteuerung 1 adressiert, in denen die Daten und Informationen abzulegen
sind. Von der Gerätesteuerung 1 über Steuerleitungen 14 an den Vorschubmechanismus/Schreibwerk-Block
3 und an den Arbeitsspeicher 10 gelieferte Steuersignale veranlassen die Ausführung
der durch die Daten und Informationen übermittelten Funktionen - also z. B. Ausschreiben
eingetasteter Zeichen - und deren Übernahme in die Speicherzellen.
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Auf diese Weise wird von der Bedienperson mit Hilfe der Tastatur ein
erster Entwuif eines Textes geschrieben, der auch nach Herausnahme des beschrifteten
Aufzeichnungsträgers im Arbeitsspeicher 10 erhalten bleibt. Von dort aus kann er
in bekannter Weise in einen Großraumspeicher übernommen werden, wenn der Arbeitsspeicher
10 des mnxtautomaten für weitere Arbeiten benötigt wird, kann aber bedarfsweise
jederzeit wieder vom Großraumspeicher in den Arbeitsspeicher 10 zurückgeladen werden
(angedeutet durch einenPfeil 15).
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Der Aufzeichnungsträger mit dem solcherart erstellten ersten'Entwurf
des Textes wird dem Autor zur Korrektur übergeben. Dieser verwendet dazu einen Eorrekturstift,
dessen Markierungen vom Abtastkopf des Textautomaten erkennbar sind, der also im
vorliegenden Beispiel magnetisch abtastbare Markierungen erzeugt. Vor jedes Wort,
das geändert werden soll - sei es, weil es fehlerhaft geschrieben, durch einen anderen
Ausdruck zu ersetzen oder weil etwas einzufügen oder zu löschen ist - setzt der
Autor eine Strichmarkierung und notiert nicht selbstverständliche Änderungen auf
einem beizufügenden Korrekturbogen.
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Der nunmehr korrigierte Text wird der Bedienpersors zurackgegeben,
die den Auf zeichnungsträger formatgerecht wieder in den Textautomaten einspannt.
Dann wird mit Hilfe der FurAtionstastatur eine Suchlauf-Funktion ausgelöst, während
der der Transporteur 5 den Aufzeichnungsträger zeilen- und spaltenweise abfährt
und der über die Steuerleitungen 14 aktivierte Abtastkopf 8, 9 den Text abtastet.
Synchron dazu werden die Zellen des Arbeitsspeichers 10 adressiert, in denen der
- gegebenenfalls aus dem Großraumspeicher zurjickgeholte - Text enthalten ist.
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Überfährt während des Suchlaufes der Abtastkopf 8, 9 eine vom Autor
mit dem Kcrrekturstift aufgebrachte Markierung, wird über Markiersignal-Leitungen
16 ein Erkennungssignal an die Gerätesteuerung 1 abgegeben, die daraufhin das Anhalten
des 'Irar,sporteurs 5 veranlaßt. Da der Schreibkopf 4 dem ersten der Markierung
folgenden Zeichen gegenüberstehen soll, der Abtastkopf 8 aber räumlich versetzt
zum Schreibkopf 4 auf dem 'nrar.sporfieur angeordnet ist, gibt die Gerätesteuerung
1 erst eine entsprechende, fest vorgegebene Stellenzahl nach Erkennen der Markierung
den Stoppbefehl an den Vorschubmechanismus ab.
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1Nunmehr tastet die Bedienperson dieerforderliche Korrektur in bekannter
Weise ein und veranlaßt danach die Fortsetzung des Suchlaufes. Im Arbeitsspeicher
10 ist durch diese Maßnahme der alte Textteil gelöscht und durch den korrigierten
Textteil ersetzt worden. Nach Durchführung aller Korrekturen steht somit im Arbeit
speicher 10 der komplette korrekte Text und kann automatisch -d. h. speichergesteuert
- auf einem neuen Aufzeichnungsträger ausgeschrieben werden.
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Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bietet das Setzen von Tabelliermarken
im Tabellierspeicher 11 des Textautomaten. Das gewünsche Tabellier-Format braucht
lediglich mit dem Korrekturstift auf einem Aufzeichnungsträger markiert zu werden,
der danach eingespannt und vom Abtastkopf abgefahren wird. Bei jedem Stopp veranlaßt
dann
die Bedienperson durch TastenbetätigunO das Einspeichern einer
Tabellier-Marke über die Gerätesteuerung, Adreßleitungen 13 und Datenleitungen 12
in den Tabellierspeicher 11. Eine andere Soglichkeit wäre, vor Abtastung des handerstellten
Tabelliermusters durch eine spezielle Tabelliereinlese-Taste das Einlesen in der
Gerätesteuerung vorzubereiten, woraufhin die Gerätesteuerung einen stoppfreien Durchlauf
des Abtastkopfes über eine volle Zeile veranlaßt und alle dabei auf den Narkiersignal-Leitungen
16 gelieferten Signale zum Einspeichern von Tabelliermarken benutzt.
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Abweichend von diesem Ausführungsbeispiel sind zahlreiche Varianten
möglich. Beispielsweise kann gemäß Figur 3 der Schreibkopf 17 feststehen und die
Schreibwalze 18 in Pfeilrichtung 19 verschiebbar sein; der Abtastkopf kann aus einem
Sender 20 und einem Empfänger 21 bestehen (Lichtquelle, deren Lichtstrahlen von
der Farbschicht der Korrektur-Markierung reflektiert werden, und Fotoelement). Bei
der Anordnung nach Figur 3 tritt kein zu korrigierender räumlicher Versatz zwischen
Schreibkopf 17 und Abtastposition auf.
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Es ist attch gemäß Figur 4 möglich, den Abtastkopf 22 neben der Schreibposition
eines konventionellen Typenhebel-Schreibwerkes anzuordnen, wobei ebenfalls die Druckwalze
23 ieilenrichtung (Pfeil 24) bewegt wird.
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Auch kann die Gerätesteuerung des Textautomaten so ausgelegt sein,
daß verschiedene Markierungen unterschiedliche Funktionen auslösen. Beispielsweise
können ein senkrechter Strich im Zwischenraum vor einem Zeichen automatisch ein
Löschen des folgenden Wortes, ein waagerechter Strich unter oder über einem Zeichen
ein Löschen dieses Zeichens und ein winkelförmiger Strich vor einer Zeile (senkrechter
Schenkel vor und waagerechter Schenkel unter dem ersten Zeichen) ein Löschen der
ganzen Zeile im Arbeitsspeicher bewirken.
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Eventuell tastet der Abtastkopf ohne zu stoppen den gesamten Text
ab und veranlaßt bei Erkennung von Narkierungen jeweils das Abspeichern eines Stoppzeichens.
Der Schreibkopf wird dadurch erst beim endgültigen Ausschreiben des Textes im nächsten
Arbeitsgang auf einem neuen Aufzeichnungsträger angehalten, damit die korrigierten
Textteile eingegeben werden können. Die abgespeicherten Stoppzeichen werden durch
die Textneueingabe automatisch gelöscht.