DE2636560A1 - Verfahren zur beschichtung von glas mit kunststoff - Google Patents
Verfahren zur beschichtung von glas mit kunststoffInfo
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Description
11. 8. 1976 Pf/Do
Anlage zur
Patentanmeldung
Patentanmeldung
Verfahren zur Beschichtung
von
Glas mit Kunststoff
Es wird ein Verfahren vorgeschlagen, das der Beschichtung von Glas, wie Verpackungsglas in Form von Flaschen, oder Flachglas,
z.B. Fenster- oder Windschutzscheiben, dient und durch das vor allem ein erhöhter Splitterschutz bei dem Glas erreicht wird.
Das Verfahren besteht darin, daß auf dem Glas zunächst eine erste Schicht aus einem thermoplastischen oder elastomeren
Kunststoff und darauf eine äußere Schicht aus einem pulverförmigen duroplastischen Kunststoff aufgebracht wird.
Die Erfindung geht aus von Verfahren nach der Gattung des Hauptanspruchs.
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Glas wird seit langer Zeit als Verpackungsmaterial für Getränke,
Marmelade, Früchte und vieles mehr verwendet. Wichtige Vorteile des Glases sind seine Durchsichtigkeit, die
eine genaue Kontrolle des Inhaltes erlaubt, seine hohe chemische Resistenz, die leichte Reinigungsmöglichkeit, seine
Gasundurchlässigkeit sowie seine relativ hohe Festigkeit. Ein entscheidender Nachteil des Glases liegt in seiner hohen
Sprödigkeit, die bewirkt, daß das Glas durch auftretende Schocks sehr leicht brechen kann. Durch umherfliegende Teile
zerbrechenden Verpackungsglases, im folgenden auch kurz Flaschen genannt, können Personen verletzt werden. Besonders
groß ist diese Gefahr, wenn die Flaschen unter Druck stehen, wie es bei kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten wie Bier, Sekt,
Colagetränken usw. der Fall ist. Bei kohlensäurehaltigen Getränken kann ein Zerbrechen der Flasche auch aufgrund von
Wärmeeinwirkung entstehen, wenn der Druck in der Flasche dadurch zu stark erhöht wird.
Obwohl der sogenannte Berstdruck von Flaschen relativ hoch
liegt, zerbrechen doch immer wieder Flaschen auf diese Weise. Die Gründe dafür können Produktionstoleranzen beim Herstellen
des Glasbehälters sein. Meist liegt es aber daran, daß durch oberflächliche Verkratzung, beispielsweise infolge des Aneinander
scheuer ns der Flaschen während der Abfüllung, der Verpackung oder des Transports, der Berstdruck wesentlich herabgesetzt
ist.
Zerbrechende Flaschen mindern auf Äbfüllinien wesentlich die Ausstoßleistung. Weiter ist der Lärm, den Glasflaschen auf Abfüllinien
aufgrund ihrer Sprödigkeit entwickeln, sehr hoch und.
wird teilweise zum Schütze der Arbeitnehmer bereits nicht mehr
toleriert.
Um das Zerkratzen zu erschweren, ist es möglich, als sogenannte
Kaltendbeschichtung eine wässrige Emulsion aufzubringen, die
das Aneinandergleiten der Flaschen erleichtert. Die dabei aufgebrachte Schicht ist äußerst dünn - meist unter 1 μΐη - und er-
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gibt weder Splitterschutz noch mindert sie den Lärm. Beim Reinigen
der Flaschen mit heißem Wasser oder Alkali wird diese Beschichtung entfernt j so daß die Kaltendvergütung nur in der
Flaschenfabrik und beim Transport zum Abfüller wirksam sein kann.
Um den Splitterschutz von Glas, vor allem von Verpackungsglas zu erhöhen, ist es bekannt, Glas auf der äußeren Seite mit
dickeren Schichten thermoplastischer oder elastomerer Kunststoffe zu beschichten. Diese Kunststoffe können als Pulver,
als Lösung oder als Dispersion aufgebracht werden, wobei thermoplastische oder elastomere Kunststoffe aus zahlreichen Gruppen
verwendet werden können.
Die Methoden zum Aufbringen dieser Kunststoffe sind zum Teil aufwendig und teuer:
Beim Tauchen in Lösungen oder Dispersionen läßt sich teilweise nur durch mehrfache Wiederholung des Zyklus Tauchen - Abluften und/
oder Einbrennen die notwendige Schichtdicke erreichen. Um Läufer Tropfen, Schlieren usw. zu vermeiden, läßt sich oft auf einmal
nur eine Schicht von 5 bis 30 ρ auftragen. Besondere Maßnahmen
zur Vermeidung von Brandgefahren bei Verwendung von Lösungen sind notwendig. Beim Ablüften und Einbrennen werden die
in der Regel gesundheitsschädlichen Lösungsmittel wieder frei und müssen unter Berücksichtigung des Umweltschutzes beseitigt
werden.
Beim Spritzen von Lösungen oder Dispersionen gilt im wesentlichen das Gleiche. Wegen der hohen Spritzverluste ist zudem die Materialausbeute
schlecht. Mit besonders verdickten Dispersionen können in einigen Fällen auf einmal Schichtdicken von
100 bis 200 um gespritzt werden.
Bei Pulvern lassen sich hohe Schichtdicken auf einmal erreichen. Es muß nach dem Beschichten meist abgeschreckt werden, um eine
Kristallisation des Kunststoffs zu vermeiden. So müssen.beispielsweise
Ionomere abgeschreckt werden, um eine transparente, elastische Schicht zu erhalten. Zum Einbrennen sind oft, wie
zum Teil auch bei Lösungen und Dispersionen, hohe Temperaturen notwendig. 8 0 9 8 0 7/03AB.
Die mit den erwähnten Thermoplasten oder Elastomeren beschichteten
Flaschen haben die folgenden Eigenschaften: Bereits bei mäßig erhöhter Temperatur ist die Oberfläche oft klebrig, wodurch
ein Hantieren erschwert wird. Die meisten der verwendeten Kunststoffe bewirken erst in genügender Schichtdicke von z.B.
100 oder 300 um, daß beim Zerspringen von Flaschen die Scherben mehr oder weniger zusammengehalten werden. Die entscheidenden
Nachteile dieser Kunststoffe sind: Oft teuere Applikation, oft ungenügende Optik wie Transparenz, Verlauf, geringe Kratzfestigkeit
der Beschichtung, Kleben beim Erwärmen, schlechtes Gleitverhalten auf Abfüllinien, schlechte Abriebfestigkeit,
schlechte Haftung zwischen Kunststoff und Glas, schlechte Alkalifestigkeit. Das bedeutet, daß die mit diesen Kunststoffen
beschichteten Flaschen oft nicht wie Glas aussehen, rasch unansehnlich werden, schwer zu handhaben und leicht zu beschädigen
sind, schwer zu befüllen und schwer zu reinigen sind. Ein aus Gründen einer besseren Ausnützung von'Rohstoffen und Energie
sowie einer geringeren Abfallbelastung gebotener Einsatz als Mehrwegflasche, die typischerweise bis zu 50mal verwendet werden kann, ist nicht möglich. Um den gewünschten Splitterschutz
bzw. Verlauf zu erreichen, sind darüberhinaus oft Schichtdieken bis 300 um notwendig, so daß derartig beschichtete Flaschen sehr
teuer sein können.
Um die angeführten Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt, die Beschichtung des Glases aus einer Schicht aus weichgemachten
duroplastischen Harzen herzustellen. Eine solche Schicht hat zwar eine gute Abriebfestigkeit, ■ Kratzfestigkeit und
Alkalibeständigkeit, der Splitterschutz ist gegenüber unbeschichtetem Glas deutlich verbessert, ist jedoch für höhere
Ansprüche noch nicht ausreichend.
Es ist weiter bekannt, auf den Glasflaschen zwei Schichten aufzubringen,
von denen die innere Schicht beispielsweise aus einem Thermoplasten oder Elastomeren und die äußere Schicht durch Applikation
einer Lösung von thermoplastischen oder duroplastischen Polymeren mit höherer mechanischer Festigkeit aufgebracht wird.
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PUR-Systeme,
Als Beispiele für die zweite Schicht seien flüssige flüssige Epoxi-Amin-Systeme j Polystyrollösungen, Lösungen von
ungesättigtem Polyester, Styrol und .Initiator sowie Polyearboriatlösungen
genannt.
Die Eigenschaften so beschichteter Flaschen sind besser als die der weiter oben erwähnten mit Thermoplast oder Elastomer
beschichteten Flaschen, die innere elastische Schicht ergibt einen guten Splitterschutz, die äußere harte Schicht ist
weitgehend kratzfest und hat einen geringeren Reibungswiderstand.
Derartige Beschichtungen haben aber ebenfalls entscheidende Nachteile: Auch wenn spezielle Dickschichtsysteme bekannt sind,
erfordert die Aufbringung der zweiten Schicht in genügender Schichtdicke meist mehrere Spritz- oder Tauchvorgänge, denen
jedesmal ein Trocknen durch Ablüften und/oder Einbrennen folgen
muß, um Tropfen, Läufer, Schlieren usw. zu vermeiden. Beim vorzugsweisen
Spritzen ergeben sich erhebliche Spritzverluste. Weiter muß mit z.T. gefährlichen oder brennbaren Lösungsmitteln
gearbeitet werden, die zu Sicherheitsrisiken führen können. Bisher ist ein Aufbringen der äußeren Schicht nur aus Lösung bekannt
.
Ein weiterer Nachteil ist die oft geringe Haftung des Schichtsystems
an der Glasoberfläche: die Flasche ist unbrauchbar, wenn die Beschichtung geringfügig beschädigt ist, da sie in einem solchen
Falle vollkommen von der Glasoberfläche als Film abgezogen werden kann. Weiter ist die Alkalifestigkeit ungenügend, so
daß auch derartig beschichtete Flaschen in der Praxis nur als Einwegflaschen benutzt werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur Beschichtung von Glas anzugeben, wobei die Beschichtung bei
•guter Haftfestigkeit, Kratzfestigkeit, Alkalibeständigkeit, geringem Reibungswiderstand, guter Optik wie Transparenz und Verlauf
und wirtschaftlicher Herstellung einen guten Splitter-
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r\ r· Q Q- Γ C! Π
schutz liefert. Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs vereinigt überraschenderweise die Vorteile von Duroplasten mit denen von Thermoplasten
bzw. Elastomeren, ohne deren Nachteile aufzuweisen. So wird bei der Verwendung der bevorzugt eingesetzten, vor
ihrer Anwendung weichgemachten, pulverförmigen Duroplasten der Splitterschutz guter Thermoplasten und Elastomeren erreicht
und der von weichgemachten Duroplasten allein, der bereits gegenüber unbeschichtetem Glas eine Verbesserung erbringt,
wesentlich übertroffen. Die Festigkeit wird wesentlich erhöht, da ein Verkratzen der Glasoberfläche sicher
verhindert wird; Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtete
Gläser zeichnen sich weiter durch gute Transparenz, guten Verlauf, hohe Kratzfestigkeit, hohe Alkalibeständigkeit,
kein Kleben im erwärmten Zustand, geringen Reibungswiderstand sowie überraschenderweise durch eine gute Haftfestigkeit gegenüber
Beschichtungen, die allein aus Thermoplasten oder aus Thermoplasten und aus L'ösung aufgebrachten Duroplasten bestehen,
aus. Worauf diese gute Haftfestigkeit bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zurückzuführen ist, ist noch nicht bekannt. Somit werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtete
Flaschen als'Mehrwegflaschen verwendbar. Mehrwegflaschen ersparen wesentliche Mengen an Rohstoffen und Energie sowie Deponieaufwand. Diese Verwendbarkeit als Mehrwegflasche ist ein
entscheidender Vorteil sowohl gegenüber den erwähnten Thermoplast- bzw. Elastomer-Einschicht-Systemen wie gegenüber dem
erwähnten Zweischichtsystem mit flüssig aufgebrachter äußerer Schicht. Im Vergleich zu den erwähnten, mit weichgemachten
Duroplasten beschichteten Glasern ist die Splitterfestigkeit wesentlich verbessert. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschichtete Gläser erzeugen- auf Abfüllinien deutlich weniger
Lärm als unbeschichtete und verringern die Stillstandszeiten
infolge Glasbruch wesentlich.
Die Herstellung beschichteter Gläser nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist entscheidend wirtschaftlicher als die der vorher
erwähnten Zweischichtsysteme mit naß applizierter äußerer Schicht,
da die Aufbringung der gesamten äußeren Schicht als Pulver nur einen einmaligen Auftrag benötigt. Ein solcher Auftrag ist über-
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ektrosta
raschenderweise auch durch das bevorzugt eingesetzte ele
tische Pulversprühen im weiter unten angegebenen Temperaturbereich
möglich, obwohl das Glas bereits mit einer isolierenden, ersten Schicht überzogen ist. Gefährliche Lösungsmittel werden
vermieden. Vorbeigesprühtes Pulver kann im Gegensatz zu vorbeigesprühter Lösung wieder verwendet werden. Die Beschichtung
kann direkt auf der von der Applikation der ersten Schicht noch warmen Flasche vorgenommen werden, was Energie spart. Die
Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
überraschenderweise durch geringere Anforderungen an die Schichtdicke der unteren Schicht weiter gesteigert. So erbringt
bereits eine aus einer Latex hergestellte 15 pm dicke untere
Schicht eine erhebliche Verbesserung des Splitterschutzes. Eine geringere Anforderung an die Schichtdicke der unteren Schicht
ist dann besonders wichtig, wenn diese als Lösung oder Latex aufgebracht werden soll. Das duroplastische Pulver wird auf die
warme oder noch warme, mit Latex oder Lösung beschichtete
Flasche aufgebracht. Geringe-Anforderungen an die Dicke der äußeren Schicht wurden bei guten glastechnischen Werten
überraschenderweise gefunden. Dies ist ebenfalls von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Besonders wirtschaftlich ist auch die Aufbringung der unteren Schicht als Pulver auf die warme Flasche. Es braucht überraschenderweise
nicht abgeschreckt zu werden, wie bei der nur aus Thermoplast bestehenden Beschichtung, was ein bedeutender Verfahrenstechnischer
Vorteil ist und Energie spart.
Das duroplastische Pulver kann überraschenderweise oft nach einer kurzen Verlaufs zeit nach der Applikation der unteren
Schicht ohne erneutes Vorwärmen der Flasche direkt auf die heiße, untere Schicht gespritzt werden. Je nach Wärmeinhalt
der Flasche und den Aushärtebedingungen des Duroplasten muß dann ggf. noch eingebrannt werden.
Vorzugsweise wird die äußere Schicht so aufgebracht, daß sie
über die untere Schicht hinaus bis auf das unbeschichtete Glas reicht.
Die folgende Tabelle soll die Vorteile der Erfindung weiter
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erläutern (Vorgehen wie in dem weiter unten angegebenen Beispiel
1):
Schichtdicke | Schichtdicke | Splitterschutz | Optik | Alkalitest |
1. Schicht | 2. Schicht | (30 inch-pound, | (Ver | (30',800C, |
(aus Styrol- | (aus Epoxi- | größtes Bruch | lauf, | 3% NaOH) |
Butadiendis- | pulverlack) | stück in % des | Trans | |
persion) | Gewichtes der | parenz) | ||
Glasplatte) | ||||
O pm | 0 pm | 10 % | gut | bestanden |
O pm | 60-80 pm | 20 % | gut | bestanden |
15 pm | 0 pm | 10 % ■ | gut | nicht best. |
50 pm | 0 pm | 50 % | gut | nicht best. |
80 pm | 0 pm | 100 % | gut | nicht best. |
15 pm | 60-80 pm | 50 % | gut | bestanden |
30 pm | 60-80 um | 50% | gut | bestanden |
40 pm | 60-80 pm | 100 % | gut | bestanden |
Ohne Beschichtung zerfällt die Glasplatte in viele Splitter, von denen der größte nur 1/10 des Plattengewichts wiegt. Mit
einer aus einer Schicht bestehenden Beschichtung aus einem weichgemachten, duroplastischen Pulverlack wird die Zahl der
Splitter wesentlich verringert, das größte Bruchstück ist doppelt so schwer. Bei einer Beschichtung mit Thermoplast erbringen
15 pm keinen und erst 80 pm einen optimalen Effekt
(keine Splitter), allerdings verbunden mit den beschriebenen Thermoplastnachteilen. Bei einer Beschichtung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, d.h. erst Thermoplast und darüber in Pulverform aufgebrachter Duroplast, wird bereits bei 15 pm
Thermoplastschicht eine gute und bereits bei 40 pm Thermoplastschicht
eine optimale Splitterfestigkeit gefunden, Verlauf, Transparenz und Alkalitest sind gut. Die an Glasplatten gefundenen
Daten sind auf andere Formen wie z.B. Flaschen übertragbar.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtetes Glas hat
also eine Reihe wesentlicher Vorteile, die es zum Einsatz z.B. als Verpackungsglas besonders geeignet machen. Als Beispiele
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seien Einweg- oder Mehrwegflaschen z.B. für kohlensäurehaltige Getränke, Behälter für Lebensmittel wie Marmelade, Konserven
usw. genannt. Aufgrund seiner Vorteile ist es aber ebenfalls zum Einsatz als Flachglas, z.B. für Autowindschutzscheiben,
Fensterscheiben usw. geeignet. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtetes Flachglas hat einen guten Splitterzusammenhalt
und ist im Gegensatz zu vorgespanntem Glas auch nach dem Bruch noch durchsichtig. Dies ist ein wichtiger Punkt für
den Einsatz als Autowindschutzscheibe und ist bislang nur mit Verbundglas erreicht worden.
Zu den bereits erwähnten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Beschichtung von Glas werden durch die pulverförmig aufgetragene, duroplastische Zweitschicht folgende wesentliche
Vorteile erzielt:
1. Die Beschichtung ist transparent und wird durch Zusatz geeigneter
Verlaufsmittel wie beispielsweise Polyacrylate, Siliconöle oder organische Phosphate glatt, so daß ein dem
Glas entsprechendes Aussehen erhalten bleibt.
2. Die Beschichtung hat eine ausgezeichnete Kratzfestigkeit, die Bleistifthärte nach Wolf Wilborn beträgt mindestens H,
so daß die Flaschen auch nach mehrmaligem Gebrauch noch einwandfrei aussehen.
3. Der Reibungskoeffizient von erfindungsgemäß beschichteten
Flaschen untereinander entspricht etwa dem unbeschichteter
Flaschen und ist somit für die Zwecke der flaschenabfüllenden Industrie ausreichend niedrig.
H. Da die verwendeten Duroplaste eine ausgezeichnete chemische
Beständigkeit haben, können die damit beschichteten Flaschen mit den in der Getränkeindustrie üblichen heißen alkalischen
Waschlösungen gewaschen werden, ohne daß die Haftung des Kunststoffs oder sein Aussehen wesentlich verändert werden.
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4 ST
Vorzugsweise werden zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die folgenden Verfahrensschritte benutzt:
Die innere, erste Schicht wird als Lösung, Dispersion oder Pulver von Thermoplasten oder Elastomeren aufgebracht, so daß
ein elastischer, bevorzugt transparenter Film entsteht.
Bei besonders hohen Anforderungen an die Haftfestigkeit und die Chemikalienfestigkeit wird das Glas mit Haftvermittlern
wie geeigneten Silanen behandelt. Dies kann z.B. durch Tauchen oder Spritzen mit haftvermittlerhaltigen Medien geschehen.
Vorteilhaft ist ein daran anschließendes Einbrennen. Bei Erzeugung der unteren Schicht aus wässrigem Medium (Lösung,
Dispersion) kann auch naß-in-naß gearbeitet werden cder der Haftvermittler dem wässrigen Medium direkt zugegeben werden.
Zur Aufbringung der inneren Schicht als Pulver wird das Glas vorzugsweise auf 50 bis 250 C erwärmt - oder die Wärme des
Haftvermittlertrockenofens oder des Glasherstellungsofens ausgenutzt - und das Pulver elektrostatisch aufgesprüht oder über
ein Wirbelbett oder ein elektrostatisches Wirbelbett aufgebracht, Da vorbeigesprühtes Pulver wiederverwendet wird, ist die Materialausbeute
fast 100 %. Die bevorzugte Schichtdicke liegt zwischen 25 und 500 um, insbesondere 40 bis 200 um. Je nach
Polymertyp, Vorwärmtemperatur und Wärmeinhalt des Glases muß zur Erzielung eines guten Verlaufs anschließend ggf. eingebrannt
werden. Ablüftstrecken und die Notwendigkeit eines mehrfachen Schichtauftrages entfallen.
Alle bislang oder im folgenden beschriebenen Vorwärm- oder Einbrennvorgänge
können mit stark verkürzten Ofenzeiten vorteilhaft in Infrarotöfen durchgeführt werden.
Zum Aufbringen der inneren Schicht als Lösung wird z.B. getaucht,
gesprüht oder bei Flachglas auch z.B. gewalzt oder gegossen. Anschließend wird abgelüftet und/oder eingebrannt. Die
Schichtdicke eines Auftrags muß so gewählt werden, daß Tropfen,
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Läufer und Schlieren vermieden werden. Der AuftragsVorgang wird
so oft wiederholt, bis die gewünschte Schichtdicke erreicht ist. Durch Erwärmen von Lösung und/oder Glas können auf
einmal höhere Schichtdicken erreicht werden. Die bevorzugte Schichtdicke liegt zwischen 5 und 300 um , insbesondere
zwischen 10 und 100 um.
Zum Aufbringen der unteren Schicht als Dispersion wird prinzipiell
gleich verfahren wie bei einer Lösung. Bei Anwendung von z.B. speziellen Verdiekern wie Polyvinylpyrrolidonen können
teilweise auf einmal dickere Schichten erhalten werden. Die bevorzugte Schichtdicke liegt zwischen 5 und 300 p, insbesondere
zwischen 10 und 100 jam.
Die äußere Schicht kann durch Wirbelsintern, elektrostatisches Wirbelsintern, vorzugsweise aber durch elektrostatisches Pulversprühen
auf das auf 50 bis 250 0C erwärmte Glas aufgebracht werden.
Dabei kann die Wärme aus Prozessen bei der Aufbringung der inneren Schicht ausgenützt werden. Das Pulver hat vorzugsweise
eine Korngröße von wenigstens 60 % unter 125 pm. Die Aushärtung
des Pulvers erfolgt z.B. in einem Konvektionsofen bei 150 bis 250 0C in 1 bis 60 Minuten. Bei ausreichender Vorwärmtemperatur
und Wärmekapazität des Glases kann auf einen Aushärteofen verzichtet werden. Die Schichtdicke der äußeren Schicht trägt
beispielsweise 15 bis 300 um, vorzugsweise 25 bis 15O um.
Alle angegebenen Temperaturen beziehen sich auf Objekttemperaturen,
die Zeiten auf Haltezeiten bei Objekttemperatur.
Als thermoplastische oder elastomere Kunststoffe für die Bildung der inneren Schicht können alle elastischen Kunststoffe dienen,
die transparente Filme bilden können, insbesondere die im Anspruch
lh genannten, z.B. Äthylen-, Acryl- oder Vinylderivat enthaltende
Copolymere, modifizierte Copolymere wie Ionomere oder teilverseifte Copolymere, oxidierte Polyolefine, Vinylharze,
die Vinylchlorid und/oder Vinylacetat enthalten sowie künstliche und natürliche, insbesondere Dien wie Butadien, Isopren
enthaltende Kautschuke und Gummis. Selbstverständlich können diesen Stoffen Additive zugesetzt werden. Als Beispiel seien
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Siliconöle, Siliconharze, Acrylp^olymere und organische Fluorverbindungen
zur Verlaufsverbesserung erwähnt.
Besonders geeignet für die Aufbringung der unteren Schicht erwiesen
sich
aus Pulverform: Polyamide, Vinylharze, Äthylenderivate wie Ionomere, Äthylenacrylestercopolymere;
aus Lösung: Vinylharze, Polyurethane, Kautschuke wie Butylkautschuk,
Styrol-Butadienpolymere·, Styrol-Butadien-Carbonsäurepolymere und andere Dien-haltige Polymere;
aus Dispersion: Acrylatex, Styrol-Butadienlatex, Styrol-Butadien-Carbonsäure-Latex
und andere dienhaltige Latices, Vinyllatices.
Als über ein Pulver aufgebrachte duroplastische zweite Schicht
können die aus der Oberflachentechnxk bekannten Harze oder Harz/Härtersysteme verwendet werden wie beispielsweise Epoxiharze,
Polyester, Polyurethane und Acrylate. Besonders günstige Eigenschaften werden erhalten, wenn die Harze vor ihrer Verwendung
durch innere oder äußere Weichmacher weichgemacht werden, wie dies in der DT-OS 24 31 952 beschrieben ist.
Die Weichmachung kann durch innere und äußere Weichmacher erfolgen.
Innere Weichmacher sind Stoffe, die während der Herstellung des Harzes, die beispielsweise durch Polymerisation
oder Polykondensation erfolgt, mitreagieren und dadurch ein Bestandteil des Harzes werden. Äußere Weichmacher sind Stoffe,
die den fertigen Harzen in geeigneter Weise zugemischt werden.
Epoxidharze, beispielsweise auf Basis Bisphenol A und Epichlorhydrin
können auch dadurch innerlich weichgemacht werden, daß das Molverhältnis Bisphenol A zu Epichlorhydrin zwischen 0,80
und 0,95 gewählt wird.
Welcher Art die inneren oder äußeren Weichmacher sind, hängt von der Natur des verwendeten Harzes ab. Wichtig ist, daß der
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Weichmacher die Transparenz des Harzes nicht beeinflußt. Als Beispiele seien genannt:
Epoxidharze können neben der obengenannten Methode beispielsweise durch teilweise Veresterung innerlich oder durch Zusatz
entsprechender Epoxiester oder epoxidierter Öle äußerlich weichgemacht werden.
Acrylate können durch Copolymerisation von Estern der Acrylsäure, deren Alkoholkomponente mindestens zwei Kohlenstoffatome
enthält und die in einer Menge von mindestens 10 %, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Harzes, verwendet werden, innerlich weichgemacht werden. Geeignete äußere Weichmacher für
duroplastische Acrylate sind beispielsweise thermoplastische
Polyester.
Geeignete thermohärtende Polyester werden hergestellt, indem
bei der Polykondensation Glykole mit mehr als zwei Kohlenstoffatomen und/oder aliphatische ein- oder mehrbasische Carbonsäuren,
die neben den Carboxylgruppen mindestens ein weiteres Kohlenstoffatom enthalten, in einer Menge von mindestens 10 %,
bezogen auf des Gesamtgewicht des Harzes, mitkondensiert werden. Als äußere Weichmacher dienen auch hier beispielsweise
thermoplastische Polyester.
Als besonders vorteilhaft erweisen sich feste Polyesterharze, vorzugsweise mit OH-oder COOH-Gruppen als Vernetzungsgruppen,
wie sie im Anspruch 6 genannt sind.
Geeignete Polyurethane bilden sich durch Vernetzung von Epoxidharzen,
Polyesterharzen und Polymerisatharzen wie Acrylaten mit blockierten Isocyanaten oder Isocyanataddukten.
Nach der Herstellung der Harze auf in der Kunststofftechnxk bekannte Weise werden die vorzugsweise innerlich weichgemachten
Harze mit geeigneten Härtern und ggf. mit Additiven wie Verlaufsmitteln und äußeren Weichmachern homogenisiert. Bei
selbsthärtenden Harzen kann der Härter entfallen. Für Epoxide werden als Härter beispielsweise beschleunigte oder substituierte
Dicyandiamide (DCD), substituierte Biguanide, Imidazol-
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derivate wie PhenylimidazoÜn und Phenylmethylimidazolin,
Säureanhydridaddukte, Carboxylpolyesterharze und blockierte
Isοcyanataddukte verwendet, als Verlaufsmittel beispielsweise
Polyacrylate, Siliconöle, Siliconharze, Fluorverbindungen wie fluorierte Glykoläther oder organische Phosphate, sowie als
äußere Weichmacher beispielsweise epoxidierte Öle, Epoxidester, Polyacetale oder thermoplastische Polyester. Gegebenenfalls
können Beschleuniger wie Methylimidazol, ein- bis viefach organisch
substituierte Zinnverbindungen wie Zinntetraoctoat, Amine und deren Abkömmlinge benutzt werden.
Für Polyesterharze können als Härter beispielsweise blockierte
Isocyanatäädukte, Säureanhydridaddukte sowie epoxidfunktionelle Verbindungen, insbesondere Epoxiharze und Trisglycidylisocyanurat,
als Verlaufsmittel und als Weichmacher beispielsweise
die obengenannten Verbindungen verwendet werden.
Für Acrylatharze können als Härter Oxazoline, vor allem
Bisoxazowlinobenzol, epoxidfunktionelle Verbindungen, Carbonsäuren
sowie deren Addukte sowie blockierte Isocyanataddukte,
als Verlaufsmittel und als Weichmacher auch hier die bei den Epoxiden genannten Verbindungen verwendet werden.
Falls zusätzlich zum Splitterschutz z.B. auch noch dekorative Effekte gewünscht werden, können zusätzlich zu den obengenannten
Stoffen auch noch geeignete Pigmente, Farbstoffe, Additive und/oder Füllstoffe mitverwendet werden. Selbstverständlich
können zum gleichen Zweck diese Stoffe auch bei der Formulierung der ersten Schicht verwendet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern:
Beispiel 1
Eine rückseitig abgedeckte Glasplatte wird in eine 50 % Styrol-
Butadien-Dispersion (Litex CA der Chemischen Werke Hüls) getaucht. Anschließend wird 15 Minuten bei 150 0C in einem
Umluftofen eingebrannt. Es wird eine vollkommen transparente,
glatte Schicht von 10 bis 15 am erhalten. Dieser Vorgang
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nc
wird so oft wiederholt, bis die unten angegebenen Schichtdicken erhalten werden. Nach dem letzten Einbrennvorgang wird
auf die noch 1500C warme Platte ein Epoxipulver der folgenden
Zusammensetzung elektrostatisch mit minus 60 KV gesprüht, so daß die untere Schicht vollkommen überdeckt wird:
Epoxiharz auf Basis Bisphenol A/Epichlorhydrin im MoI-verhältnis
0,85, einem Epoxiäquivalentgewicht von 800 bis 860 und einem Koflererweichungspunkt von 7O~75°C: 9^,7 Gev-%.
Phenylrcethylinidazolin: .. 5,0 Gev-%
Siliconöl: . 0,3 Gev-%
Das Epoxipulver wird auf 100 % unter 125 pm abgemahlen. Die Beschichtung wird 5 Minuten bei 200 0C eingebrannt.
Nach dem Erkalten wird die auf diese Weise einseitig beschichtete Platte mit den folgenden Ergebnissen geprüft:
Plattengröße: 100 χ 100 mm, Stärke 3 mm, Gewicht 70 g.
Verlauf: · gut*
Transparenz: sehr gut
Gleitwinkel: 13° (entspricht einer unbeschichteten
Transparenz: sehr gut
Gleitwinkel: 13° (entspricht einer unbeschichteten
Flasche = sehr gut) Bleistifthärte: 2H= sehr gut
Haftung (Gitterschnitt): sehr gut
Alkalibeständigkeit: (siehe unten) sehr gut Splitterschutz (siehe unten):
Haftung (Gitterschnitt): sehr gut
Alkalibeständigkeit: (siehe unten) sehr gut Splitterschutz (siehe unten):
Splitterschutz
10 %
50 % 100 % 100 %
Die Alkalifestigkeit wurde auf folgende Weise bestimmt: Die beschichteten Glasplatten werden 30 Minuten in eine
3 % NaOH bei 80 C getaucht. Nach diesem Vorgang muß der überzug vollkommen transparent bleiben. Der Überzug darf
sich auch nach einer bis auf den Grund gehenden Verletzung nicht vom Glasuntergrund abziehen lassen.
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Schichtstärke in pm | CA Duroplast |
Litex | 0 |
0 | 50 |
HO | 70 |
HO | 90 |
50 |
Der Splitterschutz wurde auf die folgende Weise bestimmt: Eine beschichtete Glasplatte wird auf einer 5 mm dicken
Hartgummiunterlage mit einem Kugelfallgerät (30 inch-pound)
zertrümmert. Es wird das Gewicht des größten zusammenhängenden Stücks in Prozent des Gesamtplattengewichts angegeben.
Alle angegebenen Teste sind auf Glasflaschen übertragbar.
Die Dispersion aus Beispiel 1 wird auf eine Glasplatte aufgespritzt
und lüftet 30 Minuten bei Raumtemperatur ab. Es wird analog zu Beispiel 1 eine Schicht von 10 - 15 pm erhalten
und der Vorgang so oft wiederholt, bis die unten angegebenen Schichtdicken erhalten werden. Die Platte wird
in einem Infrarotofen auf eine Oberflächentemperatur von 130 bis 16O0C erwärmt. Auf die Platte wird dann ein Epoxi-Polyester-Pulver
der folgenden Zusammensetzung elektrostatisch mit minus 40 KV gesprüht, so daß die untere Schicht
vollkommen überdeckt wird:
Epoxiharz wie in Beispiel 1: 49.5 Gew-#
Polyesterharz mit der Analyse:37.2 Gew-$ Terephthalsäure,
37,2 Gew-# Neopentylglykol, 21,3 Gew-# Tetrahydrophthalsaure
und 4.3 Gew-% Trimellithsäure, mit einer Säurezahl von 40 bis
60 und einem Koflererweichungspunkt von 69 bis 760C: 5O.O Gew-2-Methylimidazol:
0.2 Gew-2
Silikonöl: 0.3 Gew-ίϊ
Das Epoxi-Polyester-Pulver wurde auf 100 % kleiner 125 pn
abgemahlen. Die Platte wird 10 Minuten bei 18O0C eingebrannt.
Nach dem Abkühlen werden auf der Glasplatte folgende Werte nach den Methoden des Beispiels 1 erhalten:
Schichtstärke Litex CA: 40 pm
Schichtstärke Duroplast: · 60-80 um
Verlauf: sehr gut
Transparenz: sehr gut
Haftung: . sehr gut
809807/0345
- 17 -
- yr - | 2636560 | |
Il | wie unbeschichtetes Glas | |
Gleitwinkel: | (sehr gut) | |
H = gut | ||
Bleistifthärte: | sehr gut | |
Alkalibeständigkeit: | 50 % | |
Splitterschutz: | ||
Beispiel 3 | ||
Eine 50 0C warme, einseitig abgedeckte Glasplatte wird
wie in Beispiel 1 in Dispersion getaucht und eingebrannt. Bei einem Tauchvorgang wird eine 20 - 30 um dicke Schicht
erhalten. Dieser BeschichtungsVorgang wurde zweimal durchgeführt.
Es wird mit dem folgenden Epoxipulver wie in Beispiel 1 weitergearbeitet:
Epoxiharz aus Beispiel 1 92.7 Gew-
teilfettsäureveresterter Diandiglycidäther 2 Gew-%
Siliconöl 0.3 Gew-%
Xylylbiguanid 5 Gew-#
Es wurden folgende Eigenschaften erhalten: Schichtstärke Litex CA: HO - 50 pm
Schichtstärke Duroplast: 60 - 80 pm Verlauf, Transparenz, Haftung, Alkalibeständigkeit, Gleitwinkel,
Bleistifthärte: wie in Beispiel 1 Splitterschutz: 100 %
Die erste Schicht wird auf eine Glasplatte wie in Beispiel 1 aufgetragen. Als zweite Schicht wird wie in Beispiel 1
ein Polyesterpulver der folgenden Zusammensetzung aufgesprüht :
Polyesterharz mit der Analyse: 56.0 Gew-% Terephthalsäure, 5.9 Gew-# Trimellithsäure, 32.2 Gew-#Neo.jDentylglykol
und 5·9 Gew-$ Dimethylolcyclohexan, mit einem
Koflererwexchungspunkt von 85 bis 87 °C und einer Säurezahl
50 - 70 = 89.I 6ew-#
Trisglycidylisocyanurat: 10.0 Gew-% Poly-n-butylacrylat: 809807/0345 1.0GeH
- 18 -
Es wird 5Minuten bei 200°C eingebrannt.
Folgende Eigenschaften wurden erhalten: Schichtstärke Litex CA: 40 um
Schichtstärke Duroplast: 60 - 80 um Verlauf, Transparenz: gut Gleitwinkels Haftung, Härte, Alklaibeständigkeit: sehr gut
Splitterschutz: ' 50 %
Eine wie in Beispiel 1 mit Litex CA beschichtete Glasplatte
wird wie in Beispiel:1 mit einem Polyurethanpulver der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
innerlich weichgemachtes Polyesterharz Crelan U 502 (Bayer) (enthält Terephthalsäure, Neopentylglykol,
1,4-Cyclohexandimethanol) mit einer Hydroxylzahl von 40 bis 50 und einem
Koflererweichungspunkt von 80 bis 8l°C: 74.7 Gew-#
E-Caprolactamverkapptes Diisophorondiisocyanataddukt:
25-0 Gew-%
Siliconöl: ' 0.3 Gew-%
Es wird 15 Minuten bei 200 0C eingebrannt.
Schichtstärke Litex CA: 40 pi Schichtstärke Duroplast: 50 pm
Verlauf, Transparenz, Gleitwinkel, Haftung, Härte, Alkalibeständigkeit: sehr gut
Splitterschutz: 50 %
Es. wird wie in Beispiel 5 gearbeitet, jedoch ein Polyurethanpulver
der folgenden·Zusammensetzung benutzt:
Polyesterharz der Zusammensetzung: 54 Gew-#
Terephthalsäure, 12 Gew-# Neopentylglykol,
809807/0345 _ 19 _
-JG-
VtC V»
13 Gew-# Trimethylolpropan, 21 Gew-% 1,4-Dimethylolcyclohexan
mit einem Koflererweichungspunkt von 72 - 74 °C und einer Hydroxylzahl von 130: 59·4 Gew-#
Addukt wie in Beispiel 5: 39·8 Gew-#
Silikcnöl: 0.3 Gew-#
Zinnorganischer Beschleuniger: 0.5 Gew-#
Es werden die in Beispiel 5 aufgeführten Daten erhalten.
Beispiel 7 ' ·
Eine rückseitig abgedeckte Glasplatte wird in eine 2.5#
Lösung eines Styrol-Butadien-Kautschuks (Cariflex TR
1101, Shell) in Tetrachlorkohlenstoff getaucht.· Anschließend wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur abgedampft
. Es wurde eine vollkommen transparente Schicht von 10 - 15 um erhalten. Dieser Vorgang wird so oft
wiederholt, bis die unten angegebenen Schichtdicken erhalten werden. Die Platte wird auf 1200C erwärmt und
wie in Beispiel 1 mit einem Epoxipulver der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
Epoxiharz wie in Beispiel 1: 95-2 Gew-#
Tolylbiguanid: ' 4.5 Gew-#
Fluorierter Glykoläther: 0.3 Gew-#
Es wird 10 Minuten bei- 180 C eingebrannt und werden folgende
Werte erhalten:
Schichtdicken:
Cariflex TR 1101: 50 pm
Duroplast: " 60 um
Verlauf, Transparenz, Haftung, Gleitwinkel, Härte, Alkalifestigkeit: sehr gut"
Splitterschutz: 100 %
- 2o 809807/0345
RCb
Es wird wie in Beispiel 7 verfahren, jedoch in eine i|0°C wärme 5 % Lösung von Cariflex getaucht. Dadurch
waren auf einmal 25 - 30 um aufzubringen. Weiter wird das Epoxipulver 2 Minuten in einem Infrarotofen eingebrannt
, so daß der Film vollkommen ausgehärtet ist.
Die Eigenschaften entsprechen denen von Beispiel 7· Beispiel 9
Auf eine auf 120°C vorgewärmte Glasplatte wird elektrostatisch ein Ionomeres (Acrylsäureäthylencopolymersals,
Surlyn der Firma Du Pont) aufgesprüht und 5 Minuten bei 260 C aufgeschmolzen. Anschließend wird ohne abzuschrecken
mit dem Epoxipulver aus Beispiel 7 die noch warme Platte beschichtet und wie dort eingebrannt.
Es wird gefunden:
Verlauf, Transparenz: gut
Haftung, Gleitwinkel, Härte,
Alkalifestigkeit: sehr gut
Splitterschutz:
Ionomeres Duroplast
60 120 100 %
80 80 100 %
200 30 100 %
Es wird wie in Beispiel 9 mit Ionomerem beschichtet,
und anschließend wie in Beispiel 1 mit einem Epoxi-Polyesterpulver der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
- 21 ·
809807/0345
Polyesterharz aus Beispiel 2:
Epoxiharz aus Beispiel 1:
Siliconöl:
Zinnorganischer Beschleuniger:
Gew-$
^S.2 Gew-0.3 Gew-0.5 Gew-
^S.2 Gew-0.3 Gew-0.5 Gew-
Es wird wie in Beispiel 8 in einem Infrarotofen eingebrannt.
Es wird gefunden: Schichtdicken:
Ionomeres: 100 pm
Duroplast: 50 um
Transparenz: gut
Verlauf, Haftung, Gleitwinkel, Härte, Alkalibeständigkeit: sehr gut
Splitterschutz: 100 %
Duroplast: 50 um
Transparenz: gut
Verlauf, Haftung, Gleitwinkel, Härte, Alkalibeständigkeit: sehr gut
Splitterschutz: 100 %
Eine Glasplatte wird auf 225°C erwärmt und elektrostatisch mit einem Polyamidpulver (Milvex CR A 3, General Mills)
elektrostatisch beschichtet. Nach 1 Minute wird die Platte ohne erneutes Aufwärmen mit dem Epoxipulver aus Beispiel 7
elektrostatisch beschichtet. Anschließend wird wie in Beispiel 8 in einem Infrarotofen eingebrannt.
Schichtdicke: | 50 - | 60 um | gut | % |
Polyamid: | 60 - | 80 um | ||
Duroplast: | gut | |||
Verlauf: | Gleitwinkel | |||
Transparenz, Haftung, | sehr | |||
Alkalifestigkeit: | 100 | |||
Splitterschutz: | ||||
Härte,
809807/0 3 45
-22-
Claims (23)
- - 263656QAnsprüchef Il Verfahren zur Beschichtung von Glas, bei dem zwei Kunst-Nrcoffschichten aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht aus einem thermoplastischen oder elastomeren Kunststoff und die äußere Schicht aus einem pulverförmigen, duroplastischen Kunststoff hergestellt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der duroplastische Kunststoff vor seiner Anwendung weichgemacht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als duroplastischer Kunststoff Epoxiharze, Polyesterharze oder Acrylharze einzeln oder in Kombination verwendet"~werden.
- k. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Epoxiharze Bisphenol A und Epichlorhydrin im Molverhältnis zwischen 0,80 und 0,95 enthalten.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis J>3 dadurch gekennzeichnet, daß die Polyesterharze durch Codondensation von mindestens 10 Gew-# eines Glykols mit mehr als zwei Kohlenstoffatomen und/oder einer ein- oder mehrbasischen aliphatischen Carbonsäure, die außer den Carboxylgruppen noch mindestens ein weiteres Kohlenstoffatom enthält, hergestellt werden.809807/0345 - 23 -WSPEGtED
- 6.. Verfahren nach Anspruch 53 dadurch gekennzeichnet, daß . die Polyesterharze durch Cokondensation hergestellt werden, wobei mindestens 75 Gew-# der Rohstoffe der Gruppe Terephthalsäure, Isophthalsäure, o-Phthalsäure, Trimellithsäure, Tetrahydrophthalsäure, Adipinsäure, Äthyl.englykol, Propandiol, Butandiol, Hexandiol, Dimethylolcyclohexan, Trimethylolpropan, Diäther aus Diphenylolpropan und Glykolen, Neopentylglykol oder deren Derivaten angehören.
- 7- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3} dadurch gekennzeichnet, daß die Acrylharze durch Copolymerisation von mindestens 10 Gew-# eines Acrylsäureesters, dessen Alkoholkomponente mindestens zwei Kohlenstoffatome enthält, hergestellt werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis J, dadurch gekennzeichnet, daß den duroplastischen Kunststoffen Härter aus der Gruppe der substituierten und beschleunigten Dicyandiamide, substutuierten Biguanide, Imidazolderivate, Säureanhydridaddukte, blockierten Isocyanate und deren Addukte, epoxifunktionellen Verbindungen, insbesondere Epoxiharze und Trxsglycxdylisocyanurat, Bisoxazolinobenzol, Carbonsäuren und deren Addukte und/oder Beschleuniger zugesetzt werden.
- 9· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis "J3 dadurch gekennzeichnet, daß den duroplastischen Kunststoffen Verlaufsmittel aus der Gruppe der Polyacrylate, Siliconöle, Siliconharze, organischen Phosphate und Fluorverbindungen zugesetzt werden.809807/0345■* · - 24 -3 263656Q
- 10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Harzen nach ihrer Herstellung äußere Weichmacher zugesetzt werden.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als äußere Weichmacher thermoplastische Polyester, epoxidierte Öle, Epoxidester oder Polyacetale verwendet werden.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht elektrosbatisch mit einer Schichtdicke von 15 um bis 300 um, insbesondere 25 bis 150 um aufge>bracht wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht auf 50 bis 2500C heißes Glas aufgebracht wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe zur Herstellung der inneren Schicht aus der Gruppe der Polyolefine sowie deren Copolymerisate und Derivate, Polyamide sowie deren Copolymere, Polyoxyäthylenderivate, Vinylharze, Polyester, Polyurethane, Polyacrylate, acrylnitril- und/oder styrol- und/oder dien- und/oder carbonsäurehaltige Polymere, Butylkautschuk, künstliche und natürliche Kautschuke und Gummis ausgewählt werden.- 25 -809807/0345
- 15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht als Lösung, Dispersion oder Pulver aufgebracht wird.
- 16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht in einer Dicke von 5 bis 5.00 um, vorzugsweise 10 bis 200 pm aufgetragen wird.
- 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder zusammen mit der inneren Schicht ein Haftvermittler aufgebracht wird.
- 18. Verfahren·nach Anspruch 1 oder I3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorwärmen und/oder Aushärten die Eigenwärme des Glases oder die Wärme von der Aufbringung der inneren Schicht ausgenützt wird.
- 19. Verfahren nach Anspruch 1 oder I3, dadurch gekennzeichnet, daß Vorwärmen und/oder Aushärten in Infrarotöfen durchgeführt wird.
- 20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe der inneren und/oder äußeren Schicht Pigmente und/oder Farbstoffe und/oder Füllstoffe und/oder Additive enthalten.
- 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht die gesamte innere Schicht bis auf das unbeschichtete Glas überdeckt.809807/0345- 26 -- 26 -
- 22. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 21 zur Beschichtung von Verpackungsglas, insbesondere von Flaschen.
- 23. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 21 zur Beschichtung von Flachglas, insbesondere von Fenster- oder Windschutzscheiben.809807/03AB
Priority Applications (3)
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DE19762636560 DE2636560A1 (de) | 1976-08-13 | 1976-08-13 | Verfahren zur beschichtung von glas mit kunststoff |
FR7721351A FR2361311A1 (fr) | 1976-08-13 | 1977-07-11 | Procede pour revetir de matieres plastiques un objet en verre |
JP9687677A JPS5323334A (en) | 1976-08-13 | 1977-08-12 | Method of coating glass with plastics |
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DE19762636560 DE2636560A1 (de) | 1976-08-13 | 1976-08-13 | Verfahren zur beschichtung von glas mit kunststoff |
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DE (1) | DE2636560A1 (de) |
FR (1) | FR2361311A1 (de) |
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1976
- 1976-08-13 DE DE19762636560 patent/DE2636560A1/de not_active Withdrawn
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1977
- 1977-07-11 FR FR7721351A patent/FR2361311A1/fr active Granted
- 1977-08-12 JP JP9687677A patent/JPS5323334A/ja active Pending
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JPS5323334A (en) | 1978-03-03 |
FR2361311B1 (de) | 1982-06-18 |
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