DE2636246C2 - Verfahren zum Auffinden von Materialfehlern in der Wandung eines Reaktordruckbehälters - Google Patents
Verfahren zum Auffinden von Materialfehlern in der Wandung eines ReaktordruckbehältersInfo
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- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auffinden von Materialfehlern in der Wandung eines Reaktordruckbehälters
unter Verwendung wenigstens eines Ultraschallprüfkopfes, wobei der bzw. die Ultraschallprüfkopf/köpfe
einer etwa kontinuierlichen Drehbewegung ausgese' τϊ und dadurch entlang der Prüflingsoberfläche
geführt wird/werden und wobei der Schall zur Normalen der Prüflingsoberfläche geneigt eingestrahlt
wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 24 40 962 bekannt. Dabei werden die Prüfköpfe mittels einer eine
Drehbewegung ausführenden Vorrichtung in einer durch Abstandshalter gegebenen Entfernung an der
V/andung entlanggeführt. Zum genauen Prüfen eines mit Stutzen versehenen Reaktordruckbehälterdeckels
oder Bodens ist das in der vorgenannten DE-OS 24 40 962 beschriebene Verfahren schon wegen den —
konstruktiv bedingten — Abstandes der Prüfköpfe nicht geeignet Werden nämlich die Prüfköpfe mit dem durch
den Aufbau der Vorrichtungen gegebenen Abstand an dem Stut/enfeld vorbeigeführt, so lassen sich aufgrund
der störenden F'mflüsse durch die hervorstehenden Stutzen keine brauchbaren Ultraschallechos erzielen.
Ausgehend von dem in der DE-OS 24 40 962
angegebenen Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung das bekannte Verfahren so abzuwandeln und
zu verbessern, daß es zum Auffinden von Materialfehlern (sog Reflektoren) samtlicher Orientierungen in den
Steger /wischen den Stutzen eines Reaktordruckbehä'lu
rbodensoder deckeis geeignet ist.
dclost wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß zur Prüfung der /wischen den Stutzen des Reaktordruikt'chalterbodens oder deckeis Vorhände
nen Stege der n/u die Ultraschallprüfkopf/köpkanhegend
an der Stegoberflache geführt wird/werden
und daß der bzw, die Prüfkopf/köpfe um seine bzw, ihre Prüflingshoriüäle/n ständig Verdreht wird bzw, werden^
Zwar ist aus der DE-ÖS 24 18 001 ein Prüfverfahren bekannt, bei dem die Oberfläche der Stege eines
Reaklordnickbehälterdeckels in Längs· und Querrichtung abgetastet wird, Jedoch bleibt die Orientierung der
Prüfkööfe während des Abtäslens unverändert, Und da
sich Reflektoren nur erkennen lassen die etwa senkrecht
zu ihrer Erstreckung beschallt werden, bleiben Reflektoren anderer Orientierungen sowie kurze Anrisse in
unmittelbarer Umgebung der Stutzenbohrungen uner-1J
kannt.
Durch die Drehbewegung mit an der Stegoberfläche anliegendem Prüfkopf werden mit Sicherheit alle in
radialer Richtung vom Stutzen wegführenden Reflektoren erkannt, da jeder Reflektor in einer Stellung immer
ίο optimal, d. h. senkrecht zu seinem Verlaui, beschallt
wird. Mit dem Verdrehen des Prüfkopfes um seine Prüflingsnormale werden auch die in anderen Orientierungen
verlaufenden Reflektoren sicher erfaßt. Selbst Anrisse der Stutzenbohrungen, die bei der Drehbewegung
aufgrund des zwischen Stutzen und Prüfkopf einzuhaltenden Sicherheitsabstandes kaum festgestellt
werden können, sind beim Verdrehen des Prüfkopfes einwandfrei zu erkennen. Weiterhin läßt sich mit dem
Verdrehen auf einfache Weise die Lage und Größe eines Materialfehlers analysieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wärd der Rotstionsradius der Drehbewegung einer
kontinuierlichen oder sprungweisen Veränderung unterworfen.
Dadurch wird die Drehbewegung auf einfache Weise den Gegebenheiten der Prüflingsoberfläche angepaßt.
Anhand von Ausführungsbeispielen und der schematischen Zeichnungen (Fig. 1—9) wird nachfolgend das
erfindungsgemäße Verfahren sowie die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens erläutert.
Die F i g. 1 zeigt den Ausschnitt des Stutzenfeldes
eines Reaktordruckbehälter-Deckels 1. Ein Ultraschallprüfkopf 3, bei dem der Schall zur Normalen 33 der
Prüflingsoberfläche geneigt eingestrahlt wird, rotiert mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit mit einem
Rotationsradius »r« und beschallt unter einem bestimmten Einschallwinkel ein ringförmiges Volumen. Die
Wirkung des gleichzeitigen Verdrehens des Prüfkopfes 3 um die Prüflingsnormale 33 'st aus F ι g. 2 zu ersehen.
Während in F ι g. 1 beim "iotierv. η des Prüfkopfes das
schraffierte Feld 5 nicht beschallt wird, ist mit seinem Verdrehen um die Normale 33 aas verbleibende, nicht
beschallte Feld 5a gem. F ι g. 2 wesentlich kleiner. Durch das Rotieren und Verdrehen werden rißartige Materialfehler
sogenannter Reflektoren unter einem optimalen Einschallwinkel beschallt, womit eine hohe Auffindwahrscheinlichkeit
des Prüfverfahrens erzielt wird. Diese Auffindwahrscheinlichkeit wird noch erhöht,
wenn das zu prüfende Volumen auf einer anderen Bahn abgetastet wird. Die schraffierten Felder 6 der F i g. 3
zeigen derartige mehrfach abgetastete Bereiche Dabei können auch mehrere Prüfköpfe gleichzeitig eingesetzt
werden. Der Einfachheit halber wird ledoch in der folgenden Beschreibung nur von einem Prüfkopf
ausgegangen
Die F ι g -1 und 4a zeigen die Anwendung des
Verfahrens /ur Analyse eines Reflektors h'/üglich
seiner Lage und Große Bei der Rotationsbewegung clrs
Prüfkopfes 3 ohne Verdreher wird der Reflektor /■*,<-erkannt
(F-ι ρ 4) Mi! Hilf« des Verdrehens in eine
Pendelbewegung (Winkel y um die Prüflingsnormale 3?
(F i gi 4a) wird der Reflektor jedoch genauer analysiert.
Ein derartiger Reflektor kann beispielsweise auch durch
einen Anriß einer Stutzenböhrüng gegeben sein.
Ein Beispiel, das zusätzlich zur Dreh- und Verdrehbewegung des Winkelprüfkopfes eine Längsbewegung
desselben vorsieht, ist aus der F i g. 5 zu ersehen. Damit kann z. B. die Gasse eines Stutzenfeldes mit einem
■Ό
Durchgang geprüft werden, wenn die aus Drehbewegung gemäß Pfeil 41 und der Bewegung parallel zur zu
prüfenden Fläche 42 gemäß Pfeil 43 resultierende Zykloide 44 entsprechend gewählt wird.
Die Fig.6, 7 und 8 zeigen die Ausbildung einer
Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Prüfung des Stutzenfeldes eines
Reaktordruckbehälterdeckels. Die Fig.8 zeigt einen Schnitt längs A-A in Fig.7, während die Fig.8a einen
Schnitt längs Γ-ßin Fig.8darstellt.
Der Reaktordruckbehälterdeckel 1 wird nach dem Abheben vom Reaktordruckbehälter auf einem ringförmigen
Traggestell, dem sogenannten Abstellring 8, gelagert Mit Tragkonsolen 9, die am Abstellring
befestigt sind, ist ein Tragring 10 fest verbunden. Ein Drehkranz 11 bildet mit dem Tragring 10 über Kugeln
12 eine Art Rillenkugellager. Ein Drehantrieb 13 treibt mit einem Zahnrad 14 über eine am Drehkranz 11
angebrachte Innenverzahnung denselben an, so daß er sich in Pfeilrichtung 15 bewegt. Der Drehantrieb weist
einen Ortsgeber 16 auf, der die Winkelkoordinate einer auf dem Drehkranz 11 diametral angeordneten
Führungsschiene 17 anzeigt. Entlang der Führungsschiene bewegt sich, von einem Motor 18 angetrieben, ein
Prüfwagen 19, dessen Position von dem Ortsgeber 20 angezeigt wird. Auf dem Prüfwagen 19 ist ein
kombinierter Hub- und Drehantrieb 21 befestigt Dieser Antrieb bewegt beispielsweise über hydraulische Mittel
eine Stange 22 in vertikaler Richtung und versetzt über geeignete mechanische Mittel diese Stange 22 um ihre
Achse 23 in Drehung. Die jeweilige Stellung der Stange 22 wird durch einen Ortsgeber 46 angezeigt. Mit dem
freien Ende ihres im Querschnitt verringerten Teils 34 ist die Stange 22 in einer Stutzenbohrung 35 geführt. An
einem Bund 24 der Stange 22 ist ein Innenteil 26 eines Halters 25 befestigt (Fig.8). Ein Außenteil 27 des
Halters 25 ist im Innenteil 26 geführt und über einen Stellantrieb 28 in Pleilrichtung 29 bewegbar. Die
jeweilige Stellung des Außenteils 27 wird über einer. Ortsgeber 36 angezeigt. In einem Abstand »r« ist
parallel zur Achse der Stange 22 an dem Außenteil 27 ein Teleskop 30 befestigt. An dem freien Ende des
Teleskops ist an einer Welle 45 ein Kardangelenk 32 befestigt, mit dem der Winkelprüfkopf 3 verbunden ist.
Die Welle 45 wird durch einen in einem Rohr 48 des Teleskops angeordneten Stellantrieb 47 verdreht, so
daß der Prüfkopf 3 über das Kardangelenk um seine Achse 33 die gleiche Drehbewegung ausführt. Über die
mittels einer Druckfeder 31 vertikal bewegbare Welle 45 wird der Prüfkopf 3 mit einer gleichbleibenden Kraft
an die Fläche des Stutzonfeldes gedrückt
Die Einrichtung wird über nicht dargestellte Leitungsverbindungen
fernbedient. Nachdem über Drehkranz 11. Prüfwagen 19, Stange 22 und Außenteil 27 das
zu prüfende Stutzenfeld angefahren ist, wird die Stange 22 über den kombinierten Hub- und Drehantrieb in
Bewegung versetzt Der Prüfkopf rotiert entsprechend dem eingestellten Rotationsradiu' »r« über das zu
prüfende Stutzenfdd und wird mit Mi;fe der Druckieder
31 mit gleichmäßiger Kraft an das Stutzenfeld gedruckt. Die Drehbewegung kann selbstverständlich durch
zusätzliche Veränderung des Rotationsradius »r« zu einer Sniralbewegung werden. Eine zusätzliche Verdrehung
des Winkelprftfkopfes um seine Achse 33 im Bereich des Winkels φ ergibt den erwünschten Erfolg
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Fig.9 zeigt eine Einrichtung, die zum Prüfen
eines mit Stutzen versehenen Reaktordruckbehäfterbodens 2 geeignet ist. Der kombinierte Hub- und
Drehantrieb 21 ist bier ebenfalls an dem Prüfwagen 19 befestigt, der in der Führungsschiene 17 geführt ist. Die
Führungsschiene -st Teil einer bekannten Manipuliereinrichtung
36.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:I. Verfahren zum Auffinden von Materialfehlern in der Wandung eines Reaktordruckbehälters unter Verwendung wenigstens eines Ultraschallprüfkopfes, wobei der bzw. die Ultraschallprüfkopf/köpfe einer etwa kontinuierlichen Drehbewegung ausgesetzt und dadurch entlang der Prüflingsoberfläche geführt wird/werden und wobei der Schall zur Normalen der Prüflingsoberfläche geneigt eingestrahlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Prüfung der zwischen den Stutzen des Reaktordruckbehälterbodens oder -deckeis vorhandenen Stege der bzw. die Ultraschallprüfkopf/köpfe anliegend an der Stegoberfläche geführt wird/werden und daß der bzw. die Prüfkopf/köpfe um seine bzw. ihre Prüflingsnormale/n ständig verdreht wird/werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationsradius der Drehbewegung eo.er kontinuierlichen oder sprungweisen Veränderung unterworfen wird.
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