DE4342685A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Oberflächen auf Inhomogenitäten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Oberflächen auf InhomogenitätenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung eines Prüf
gegenstandes auf oberflächennahe Inhomogenitäten nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Prü
fung eines Prüfgegenstandes auf oberflächennahe Inhomogeni
täten nach dem Oberbegriff von Anspruch 5.
Heutzutage reicht es in besonders sensiblen Anwendungsberei
chen der Materialprüfung, z. B. in der Wartungsprüfung bei
Flugzeugen, in der Regel nicht aus, größere, unter Umständen
schon mit bloßem Auge sichtbare Fehler im Sinne einer Ja/
Nein-Antwort festzustellen und dementsprechend Gegenmaßnahmen
zu ergreifen. Es ist von sicherheitstechnisch großer Bedeu
tung, Fehler schon möglichst in ihrem Entstehungsstadium zu
erkennen. So müssen beispielsweise sehr schmale Risse in der
Größenordnung einiger Mikrometer an tragenden Teilen sicher
erkannt werden. Derartige Risse entstehen vorwiegend nicht
auf Flächen, sondern an Ecken und Kanten, insbesondere auch
im Randbereich von Nietlöchern.
In diesem Zusammenhang gehört es zum Stand der Technik, die
zeitliche Entwicklung von Fehlern zu verfolgen, um daraus
Rückschlüsse auf ihre Ursachen ziehen zu können. Dazu kann es
notwendig sein, bei nach gewissen Zeitintervallen durchge
führten Prüfungen nicht nur das Vorhandensein eines Fehlers
festzustellen, sondern den Fehler auch zu charakterisieren,
z. B. nach seiner Länge, Tiefe und seiner Ausrichtung im
Prüfgegenstand.
Eine in der zerstörungsfreien Materialprüfung häufig angewen
dete Technik ist die Wirbelstromtechnik. Dabei werden die
aktiven Komponenten einer Wirbelstromsonde, typischerweise
Feld-, Meß- und Abstandswicklungen, in einen geringen Ab
stand zu einer zu prüfenden Oberfläche eines elektrisch lei
tenden Materials gebracht. Das von einer Feldspule der Prüf
sonde erzeugte hochfrequente elektromagnetische Wechselfeld
dringt dabei in das Prüfmaterial ein und erzeugt im wesentli
chen in einer oberflächennahen Haut des Prüfgegenstandes Wir
belströme, die durch Gegeninduktion auf die Spule in der
Sonde zurückwirken. Die Intensität der induzierten Wechsel
ströme hängt bei gleichbleibendem Abstand von der Prüfober
fläche von der Erregerfrequenz sowie von der Leitfähigkeit
und der Permeabilität des Prüfmaterials ab. Ein Riß im Prüf
bereich verändert die Wirbelstromintensität und macht sich im
Prüfsignal wie ein Ort geringerer Leitfähigkeit bemerkbar.
Fehlersignale werden jeweils aus dem Vergleich von Signalen
fehlerbehafteter und fehlerfreier Bereiche des Prüfmaterials
gewonnen.
Prüfungen mit statischen Tastern, bei denen Prüfsonden an
verschiedenen Stellen des Prüfmaterials aufgesetzt werden,
und bei denen fehlerfreie Bereiche andere Signale geben als
fehlerbehaftete, sind für die Detektion schmaler Risse mit
hoher Empfindlichkeit nicht mit befriedigenden Ergebnissen
einsetzbar. Daher werden zunehmend dynamische Prüfmethoden
eingesetzt, bei denen Prüfsonden relativ zum Prüfgegenstand,
im wesentlichen parallel zu seiner Oberfläche, bewegt werden.
Überstreicht der Meßbereich einer derartig bewegten Prüfsonde
einer oberflächennahen Inhomogenität, so entsteht ein Fehler
signal, aus dessen prüfgeschwindigkeitsabhängiger Signalform,
ggf. über nachgeschaltete elektronische Nachbearbeitung z. B.
durch Hoch- und Tiefpaßfilter, Fehlersignale mit wesentlich
verbesserten Signal-Rauschverhältnis extrahiert werden kön
nen. Besonders bei im wesentlichen punktförmig wirkenden
Prüfsonden kann mit solchen dynamischen Messungen die Auflö
sung für kleine Fehler wesentlich erhöht werden.
Bei einer bereits vorgeschlagenen, nach dem dynamischen Prüf
prinzip arbeitenden Prüfvorrichtung werden zur Abtastung von
im wesentlichen ebenen Oberflächen Prüfgeräte eingesetzt, bei
denen Prüfsonden an rotierenden planen Scheiben angeordnet
sind. Die Wirkbereiche der Prüfsonden beschreiben bei der
Messung Kreisbahnen parallel zur Rotationsebene der Scheiben,
an denen sie fest angebracht sind. Wird eine derartige Prüf
vorrichtung mit rotierender Scheibe über eine Prüfoberfläche
geführt, so kann ein Prüfbereich in der Breite des Durchmes
sers der Prüfsondenkreisbahnen dynamisch abgetastet werden.
Eine vollständige Abtastung der Oberfläche ist nur dann ge
währleistet, wenn die Relativbewegungsgeschwindigkeit der
Prüfvorrichtung entlang der Oberfläche auf die Rotationsge
schwindigkeit der Scheibe abgestimmt wird.
Bei einem bereits vorgeschlagenen System zur Prüfung des In
nenbereiches von Bohrungen rotiert eine an einer drehbaren
Sondenführung angebrachte Prüfsonde, deren Wirkungsbereich im
wesentlichen radial zu der Drehachse der Sondenführung ausge
richtet ist, um diese herum. Die Sondenführung der Vorrich
tung kann entweder automatisch oder manuell in Achsenrichtung
verschoben werden, so daß die Prüfsonde die Innenwand der
Bohrung entlang einer wendelförmigen Prüfbahn abtastet. Bei
dieser Vorrichtung kann bei entsprechender Anpassung des axi
alen Vorschubs zur Rotationsgeschwindigkeit die Prüfoberflä
che lückenlos abgetastet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein leicht durchführbares Ver
fahren und eine Vorrichtung zur dynamischen Prüfung von im
wesentlichen ebenen Oberflächen zu schaffen, die die Nach
teile des Standes der Technik vermeiden. Insbesondere soll
unter Verwendung weitgehend einfach herstellbarer mechani
scher Bauteile eine funktionssicher und wartungsarm arbeiten
de, einfach handhabbare Vorrichtung für eine solche Prüfung
geschaffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Prüfver
fahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Prüfvor
richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 vor.
Die Vorteile der dynamischen Messung können bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren dadurch genutzt werden, daß die Prüf
sonde entlang einer in einer Prüffläche liegenden spiral
förmigen Prüfbahn geführt wird. Der Begriff spiralförmig
umfaßt hier auch solche Prüfbahnen, die im wesentlichen aus
konzentrischen Kreisbahnen bestehen, die durch sie verbin
dende Teilabschnitte miteinander verbunden sind. Solche
Bahnen werden hier als stufenspiralförmig bezeichnet.
Vorzugsweise ist die Prüffläche eben und kann durch die Prüf
sonde entlang der Prüfbahn in einem flächig zusammenhängen
den, im Umfang im wesentlichen kreisrunden Prüfbereich vor
zugsweise lückenlos abgetastet werden. Die dadurch erreich
bare Vermeidung ungeprüfter Oberflächenbereiche trägt wesent
lich zur Verläßlichkeit der Prüfung bei. Für Prüfungen im
Randbereich von Nietlöchern kann es ausreichen, wenn der
Prüfbereich den Randbereich vollständig überdeckt, wenn der
Prüfbereich also ringförmig ist.
Die Vorteile der dynamischen Messung können bei einer erfin
dungsgemäßen Prüfvorrichtung, bei der die Prüfsonde an einem
Sondenhalteglied angeordnet ist, das an einer beweglichen
Sondenführungseinrichtung relativ zu dieser beweglich ange
ordnet ist, dadurch besonders effektiv genutzt werden, daß
durch diese Anordnung ein zusätzlicher Bewegungsfreiheitsgrad
der Prüfsonde ermöglicht wird. Besonders bei punktförmig wir
kenden Prüfsonden, die, wenn sie nur mit einem Freiheitsgrad
bewegt werden, nur lineare Prüfbahnen bestimmter Breite ab
tasten können, ist es durch diesen zusätzlichen Bewegungs
freiheitsgrad möglich, die Oberfläche eines Prüfgegenstandes
entlang von vorzugsweise eng aneinanderliegenden Prüfbahnen,
die mit Vorteil direkt aneinander angrenzen oder einander
überlappen können, abzutasten. Erfindungsgemäß kann dies
dadurch erreicht werden, daß die Prüfsonde durch die Über
lagerung der Bewegung der Sondenführungseinrichtung und der
Bewegung des Sondenhaltegliedes entlang einer Prüffläche
führbar ist. Die Prüffläche ist die Fläche, in der sich der
Wirkungsbereich der sich bewegenden Prüfsonde bewegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Sondenfüh
rungseinrichtung eine Drehbewegung beschreiben. Drehbewegun
gen sind in mechanischen Vorrichtungen mit Hilfe einfach her
stellbarer Teile, z. B. mit Drehteilen und entsprechenden
Lagerungen, preiswert und mit guter Präzision zu verwirkli
chen. Die Sondenführungseinrichtung kann daher als Rotierkör
per ausgebildet sein, der vorzugsweise ausgewuchtet sein
kann, um die mechanische Belastung seines Lagers zu minimie
ren. Der Rotierkörper kann beispielsweise ein ausgewuchteter
Hebel sein. Mit Vorteil kann die Sondenführungseinrichtung
zumindest teilweise in Form einer um eine Rotationsachse
drehbaren Rotierscheibe ausgebildet sein.
Der Durchmesser der Rotierscheibe kann den Durchmesser des
Prüfbereiches festlegen. Der Durchmesser der Rotierscheibe
kann daher vom beabsichtigten Prüfzweck abhängig an diesen
leicht angepaßbar sein. Es ist jedoch nicht notwendig, die
gesamte Sondenführungseinrichtung mit dem Durchmesser der
Rotierscheibe auszugestalten. Vorteilhaft ist es, die Son
denführungseinrichtung zumindest teilweise in Form einer um
eine Wellenachse drehbaren Welle auszubilden. Diese kann im
Durchmesser kleiner sein als die Rotierscheibe.
Es ist möglich, eine derartige Welle mit einer Rotierscheibe
über Zahnräder oder dergleichen zu verbinden, auch könnten
von einer Welle mehrere Rotierscheiben angetrieben werden,
was sich über Getriebe oder dergleichen verwirklichen ließe.
Es kann auch auch daran gedacht werden, an einer Welle aus
wechselbare Rotierscheiben vorzusehen. Wird die Prüfvorrich
tung vorwiegend für eine Art von Prüfaufgaben, z. B. für die
Prüfung des Randbereiches von Nietlöchern bei Flugzeugen, be
nutzt, so kann auf eine Variabilität der Vorrichtung verzich
tet werden. Mit Vorteil sind in solchen Vorrichtungen die
Welle und die Rotierscheibe koaxial angeordnet. Mit anderen
Worten, die Sondenführungseinrichtung aus Welle und Rotier
scheibe kann aus einfachen Drehteilen aufgebaut sein.
Eine fest an einer Rotierscheibe befestigte Prüfsonde würde
eine Kreisbewegung in einer Ebene senkrecht zur Rotations
achse ausführen. Ist die Prüfsonde dagegen an einem relativ
zur Rotierscheibe beweglichen Sondenhalteglied angeordnet,
dessen Bewegungsebene ebenfalls senkrecht auf der Rotations
achse steht, dann kann die Prüfsonde eine ebene Prüffläche
abtasten. So ist es beispielsweise möglich, in einer Rotier
scheibe radial ausgerichtete Führungsschienen vorzusehen, in
denen ein Sondenhalteglied mit der Prüfsonde in radialer
Richtung verschiebbar angeordnet ist. Bei einer kontinuierli
chen radialen Verschiebung bei sich drehender Rotierscheibe
würde die Prüfsonde dann eine spiralförmige Abtastbahn be
schreiben.
Lineare Führungen sind im allgemeinen nur mit größerem Auf
wand funktionssicher herstellbar. Für die Bewegung der Prüf
sonde relativ zur Sondenführungseinrichtung ist es vorteil
haft, das Sondenhalteglied als Sondenhebel auszubilden, der
um eine vorzugsweise parallel zur Rotationsachse verlaufende
Hebelachse drehbar, insbesondere exzentrisch an der Rotier
scheibe gelagert ist. Eine derartige Ausbildung des Sonden
haltemittels hat den Vorteil, daß für ihre Realisierung nur
einfache Drehlagerungen notwendig sind. Der Sondenhaltehebel
kann ebenfalls einfach aufgebaut sein. Eine derartige Anbrin
gung der Prüfsonde ist besonders wartungsarm.
Der Sondenhaltehebel kann so gelagert sein, daß bei seiner
Drehung um einen begrenzten Winkelbereich die Prüfsonde entlang
eines Kreisbogens von der Rotationsachse weg bzw. zur
Rotationsachse hin bewegbar ist. Bei Drehung der Rotations
scheibe und gleichzeitiger Drehung des Sondenhaltehebels
tastet die Prüfsonde dann eine Prüffläche ab, die eben und
kreisrund ist. Erreicht die Prüfsonde den Bereich der Rota
tionsachse bei Drehung um die Hebelachse nicht, so kann die
Prüffläche auch ringförmig sein, wobei in der Mitte ein
"blinder Fleck" verbleibt. Bei entsprechender Anpassung der
Relativbewegungen von Rotationsscheibe und Sondenhaltehebel
kann durch eine spiralförmige Prüfbahn die Prüffläche lücken
los abgetastet werden. Dies ist besonders bei sicherheits
technisch sensiblen Anwendungen von großer Bedeutung, denn
ein nicht abgetasteter Bereich muß im Zweifel als fehlerbehaf
tet angesehen werden.
Es ist möglich, für das Sondenhalteglied einen eigenen An
trieb vorzusehen, der das Sondenhalteglied unabhängig von der
Bewegung der Sondenführungseinrichtung drehen kann. Im Sinne
der Robustheit und Wartungsfreundlichkeit der Vorrichtung ist
es vorteilhaft, daß der Sondenhaltehebel in seiner Stellung
an der Sondenführungseinrichtung durch den vorzugsweise durch
Programmierung einstellbaren und veränderbaren Bewegungszu
stand der Sondenführungseinrichtung, insbesondere also durch
die Drehgeschwindigkeit der Rotierscheibe, veränderbar ist.
Der Sondenhaltehebel kann mit Vorteil so ausgebildet sein,
daß er durch Einwirkung von Fliehkräften bewegbar ist. Greift
dabei ein Rückstellelement mit seiner Kraft an den Sondenhal
tehebel an, so kann erreicht werden, daß jeder Drehgeschwin
digkeit der Rotierscheibe, die den Sondenhaltehebel trägt,
genau eine Stellung des Sondenhaltehebels zugeordnet ist. Als
Rückstellelemente können vorzugsweise einfache lineare Zugfe
dern, aber auch spiralförmige Federn vorgesehen sein, die je
weils mit ihrem einen Ende an der Rotierscheibe mit ihrem an
deren Ende am Sondenhaltehebel angreifen. Auch entsprechend
angeordnete Druckfederelemente sind denkbar. Die Federcharak
teristik kann von der linearen Charakteristik einer einfachen
Zugfeder abweichend ausgebildet sein.
Durch das Gleichgewicht zwischen der Kraft, die durch die
Drehung der Rotierscheibe und die damit verbundenen Radialbeschleunigungen
bewirkt wird, mit der Kraft des Rückstell
elementes kann einer bestimmten Drehgeschwindigkeit der Ro
tierscheibe genau eine radiale Stellung der Prüfsonde zuge
ordnet werden. Wird gleichzeitig die Drehstellung der Rotier
scheibe kontrolliert und aufgezeichnet, was in bekannter Wei
se durch Synchronisierungsvorrichtungen erreicht werden kann,
dann kann bei der Prüfvorrichtung jederzeit genau der Ort der
Prüfsonde auf der Prüffläche bestimmt werden. Damit wird es
möglich, die Lage von Fehlern, und ggf. auch deren Ausrich
tung, mit Hilfe entsprechender Auswertemittel genau zu be
stimmen und ggf. in zweidimensionalen Bildern darzustellen.
Es ist möglich, die Prüfsonde durch die Einwirkung der Flieh
kräfte radial nach außen bewegbar anzuordnen. In in Führungs
schienen geführten Sondenhaltegliedern kann die Kraft eines
Rückstellelementes radial nach innen wirken. Bei Prüfsonden,
die an einem Sondenhaltehebel angeordnet sind, kann ein Rück
stellelement ebenfalls im Bereich der Prüfsonde am Hebel an
greifen und der nach außen gerichteten Bewegung der Prüfsonde
entgegenwirken. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der die
Prüfsonde tragende Sondehaltehebel von der Prüfsonde gesehen
jenseits der Hebelachse eine Gegenmasse zur Prüfsondenmasse
aufweist, wodurch die Prüfsonde bei Drehung der Sondenfüh
rungseinrichtung entgegen der direkt auf sie wirkenden Flieh
kräfte in Richtung auf die Sendenführungsachse hin bewegbar
wird. Das Rückstellelement kann dann auf den Sondenhaltehebel
derart einwirken, daß die Prüfsonde bei Stillstand der Ro
tierscheibe im äußeren radialen Bereich der Rotierscheibe
angeordnet ist und mit wachsender Drehgeschwindigkeit der Ro
tierscheibe auf die Rotationsachse hin bewegt wird.
Durch diese Anordnung entsprechen größer werdenden Drehge
schwindigkeiten immer kleiner werdende Prüfbahndurchmesser
und damit immer kleiner werdende Prüfbahnumfangslängen, die
pro Drehung der Rotierscheibe von der Prüfsonde abgetastet
werden. Die Bahngeschwindigkeit der Prüfsonde ändert sich da
durch weit langsamer als im entgegengesetzten Fall, wo höhe
ren Drehgeschwindigkeiten der Rotierscheibe auch größere
Bahndurchmesser und damit größere Prüfbahnumfangslängen pro
Drehung entsprechen. Die durch die erfindungsgemäße Anordnung
erreichte nur geringfügige Änderung der Bahngeschwindigkeit
der Prüfsonde bei ihrer Bewegung während des Prüfvorganges
von außen nach innen hat wesentlich günstigere Auswertebedin
gungen zur Folge. Es findet also eine Kompensation zwischen
Bahnradius und Drehgeschwindigkeit in Richtung aufeine mög
lichst gleichbleibende Relativgeschwingigkeit zwischen Prüf
sonde und Prüfgegenstand statt. Diese Kompensation kann vor
teilhaft dadurch erreicht werden, daß der Sondenhaltehebel
mit der Gegenmasse relativ zur Rotationsachse derart angeord
net ist, daß zwischen der Wirkrichtung der Fliehkraft auf die
Gegenmasse (parallel zur Verbindungslinie zwischen Rotations
achse und Gegenmasse) und der Schwenkrichtung der Gegenmasse
(senkrecht auf der Verbindungslinie zwischen Hebelachse und
Gegenmasse) - jeweils in einer Ebene senkrecht zur Rotations
achse - ein Kompensationswinkel verbleibt. Dadurch wirkt in
Schwenkrichtung nur ein durch den Kosinus des Kompensations
winkels bestimmter Bruchteil der auf die Gegenmasse wirkenden
Fliehkraft, deren Betrag mit dem Quadrat der Drehzahl zu
nimmt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist als Antriebsmittel
ein Gleichstrom-Mikromotor vorgesehen. Dieser kann vorzugs
weise abgeschirmt sein, um Störwirkungen auf die empfindliche
Prüfsonde zu verhindern. Der Motor kann eine Antriebswelle
aufweisen, die indirekt über Zahnräder oder Treibriemen, vor
zugsweise aber unmittelbar an der Sondenführungseinrichtung
angreifend angeordnet ist. In Ausführungsformen mit mehreren
Sondenführungseinrichtungen kann ein Motor über entsprechende
Getriebe oder dergleichen mehrere Sondenführungseinrichtungen
antreiben, es kann auch für jede Sondenführungseinrichtung
ein Motor vorgesehen sein.
Das Antriebsmittel kann bezüglich der Drehgeschwindigkeit der
Antriebswelle steuerbar, insbesondere programmierbar sein. Es
kann mit Vorteil auch schrittprogrammierbar sein, so daß sich
die Drehgeschwindigkeit stufenweise ändert und entsprechend
die Prüfsonde im wesentlichen konzentrische Bahnen definier
ter Durchmesser beschreibt. Die durch diese Betriebsart er
zeugte Prüfbahn wird hier als stufenspiralförmig bezeichnet.
Die konzentrischen Abschnitte der Prüfbahn sind dann vorzugs
weise in ihren Durchmessern so eng gerastert, daß die gesamte
Prüffläche lückenlos abtastbar wird.
Die Prüfvorrichtung ist vorzugsweise zum Einsatz bei unter
Umständen harten Alltagsbedingungen vorgesehen. Es ist daher
zweckmäßig, die empfindlichen Teile der Prüfvorrichtung gegen
Einflüsse von außen weitgehend zu schützen. Dies kann dadurch
erreicht werden, daß die Sondenführungseinrichtung und das
die Prüfsonde aufweisende Sondenhalteglied, insbesondere also
der Sondenhaltehebel, in einem Gehäuse angeordnet sind. Die
ses kann teilweise offen sein. Es ist aber bevorzugt, das Ge
häuse abdichtbar auszugestalten, so daß weder Staub noch
Feuchtigkeit in die Funktion beeinträchtigenden Mengen in das
Gehäuse und damit zu den empfindlichen Teilen vordringen
kann.
Es ist möglich, nur die Sondenführungseinrichtung und das
Sondenhalteglied mit der Prüfsonde in einem Gehäuse unterzu
bringen und den Antrieb etwa über eine biegsame Welle zu er
reichen, die an ihrem einen Ende an der Sondenführungseein
richtung und an ihrem anderen Ende an der Antriebswelle eines
Antriebsmotors angreift. Vorzugsweise sind die Antriebsmittel
ebenfalls im Gehäuse angeordnet. Sie sind dann ebenfalls vor
Verschmutzung geschützt. Vorzugsweise greifen die Antriebs
mittel mit der Antriebswelle unmittelbar an der Sondenfüh
rungseinrichtung an. Ein besonders einfacher Aufbau kann da
durch erreicht werden, daß der Antriebsmotor eine zentrische
Antriebswelle antreibt und der Motor mit seiner Antriebswelle
koaxial zur Sondenführungseinrichtung angeordnet ist. Zur
Verbindung kann ein axiales Sackloch der Sondenführungsein
richtung auf die Antriebswelle aufgeschrumpft sein. Auch
lösbare Befestigungen wie Schraubbefestigungen sind denkbar.
Bei einer Prüfung kann die Prüfvorrichtung derart an die zu
prüfende Oberfläche angesetzt werden, daß die Oberfläche di
rekt im Bereich der von der Prüfsonde abtastbaren Prüffläche
liegt. Das Gehäuse kann in diesem Bereich mit Vorteil als
lösbar befestigbare Schutzabdeckung ausgebildet sein. Diese
kann mit Vorteil entsprechend den verschiedenen Anwendungsbe
reichen der Prüfvorrichtung auswechselbar sein und ggf. unter
Zwischenschaltung von Dichtungen befestigbar, vorzugsweise
anschraubbar sein. Eine Schutzabdeckung kann vorzugsweise aus
mechanisch festen, elektrisch nicht leitenden Material be
stehen, das auch besonders abriebsfest sein kann. Bevorzugt
werden Schutzabdeckungen aus Epoxidglas-Hartgewebe, die ab
riebfest, chemisch beständig und auch bei typischen Dicken
der Schutzabdeckung von etwa 0,5 mm ausreichende mechanische
Steifigkeit aufweisen. Solche Abdeckungen hinterlassen auch
auf dem geprüften Material keine Kratzspuren. Bei höheren
mechanischen Beanspruchungen der Prüfvorrichtung können auch
Schutzabdeckungen aus schlecht leitendem Edelstahl (Remanit)
oder auch aus Titan zum Einsatz kommen. Die geringe Wirbel
stromaktivität in diesen Materialien beeinflußt die Messung
durch sie hindurch nicht wesentlich. Die Dicke der Schutzab
deckung kann vorzugsweise so gewählt sein, daß der Abstand
zwischen Prüfsonde und zu prüfendem Material 1 mm nicht über
steigt. Optimale Prüfabstände liegen bei etwa 0,7 mm. Bei
entfernter Schutzabdeckung sind kleinere Wartungsarbeiten im
Inneren des Gehäuses leicht ausführbar.
Insbesondere für die Prüfung von Randbereichen von Nietlö
chern kann es vorteilhaft sein, zur Erreichung einer schnel
len zentralen Aufsetzung der Prüfvorrichtung auf ein Nietloch
Zentriermittel vorzusehen. Dies können optische Zentriermit
tel sein, etwa Markierungen in der Nähe des Prüfbereiches,
die ggf. mit Markierungen an der Prüfvorrichtung zusammen
wirken. Es sind auch Rastmittel denkbar, etwa geeignet an der
Außenseite einer Schutzabdeckung angeordnete Vorsprünge, die
nur bei zentraler Anordnung der Prüfvorrichtung in das Niet
loch einführbar sind.
Während das Gehäuse im Bereich der Prüffläche den oben ge
nannten Anforderungen genügen kann, kann die übrige Form des
Gehäuses prinzipiell frei wählbar sein. Da Wartungsarbeiten,
z. B. an Flugzeugen, nur bedingt automatisierbar sind, ist es
vorteilhaft, das Gehäuse so auszugestalten, daß ein Wartungs
arbeiter die Prüfvorrichtung leicht handhaben kann. So kann
ein Handgriff vorgesehen sein, mit Hilfe dessen die Prüfvor
richtung geführt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gehäuse selbst zumindest teilweise in Form eines vor
zugsweise einhändig führbaren Handgriffes ausgebildet. Damit
wird die Prüfvorrichtung sehr gut handhabbar, leicht zu
transportieren und sicher auf dem gewünschten Prüfort auf
setzbar. Sie erlaubt damit ein ermüdungsarmes Arbeiten, was
wiederum der Aufmerksamkeit des Anwenders und damit Sicher
heit der Prüfung zugute kommt.
Die elektische Versorgung der in dem Gehäuse angeordneten
Teile der Prüfvorrichtung kann über entsprechende Kabel her
gestellt werden. Mit Vorteil werden alle notwendigen Verbin
dungen über ein einzelnes Versorgungskabel geführt, das mit
der Auswertungs- und Versorgungseinrichtung der Prüfeinrich
tung verbindbar ist. Zu seinem Anschluß sind am Gehäuse vor
zugsweise lösbare, insbesondere auch sicherbare Verbindungs
mittel in Form von Steckverbindungen vorgesehen. So kann die
Prüfvorrichtung leicht auch mit verschiedenen Auswerte- und
Versorgungseinrichtungen betrieben werden. Bei entsprechender
Auslegung der Auswerte- und Versorgungseinrichtung kann ins
besondere bei Prüfvorrichtungen für einfachere Prüfaufgaben,
etwa Fehlersuche ohne aufwendige Fehlercharakterisierung, die
Prüfvorrichtung auch versorgungskabelunabhängig ausgebildet
sein, beispielsweise durch Batteriebetrieb und integrierte
Auswerte- und Fehleranzeigeeinrichtung.
Das Problem, die rotierende Sondenführungseinrichtung mit der
Prüfsonde mit externen Versorgungs- und Auswerteeinrichtungen
zu verbinden, kann beispielsweise über Schleifkontakte er
reicht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform folgt die
Verbindung in vorteilhafter Weise über berührungslos arbei
tende Rotierübertrager, die in an sich bekannter Weise für
eine sichere, rotationsunabhängige elektrische Verbindung der
Sondenführungseinrichtung und der mit ihr rotierenden Prüf
sonde sorgen. Die Rotationsübertrager können im Bereich der
Rotierscheibe angeordnet sein. Bevorzugt ist eine Anordnung
im Bereich der Welle.
Die Rotierübertrager können im Bereich der Welle und im Be
reich eines je umfassenden Wellenumfassung gegengleich aus
gebildete, voneinander durch einen Luftspalt getrennte Über
tragungskontaktschuhe aufweisen, bei denen durch Induktion
elektrische Wechselspannung in den Luftspalt überbrückende
elektromagnetische Wechselfelder bzw. umgekehrt diese elek
tromagnetischen Wechselfelder wieder in elektrische Wechsel
spannung umgewandelt werden. Es können mehrere Übertrager
vorgesehen sein, so daß die Übertragung beispielsweise zwei-
oder dreikanalig sein kann. Reibungsverluste und Verschleiß
treten im Bereich derartiger Rotierübertrager nicht auf.
Diese Art der elektrischen Übertragung trägt damit wesentlich
zur Wartungsarmut der Prüfvorrichtung bei.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu meh
reren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungs
form der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführun
gen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Prüfvorrichtung in teilweisem
Schnitt,
Fig. 2 eine schematische Unteransicht auf den Bereich
der Prüfsonde und des Sondenhaltehebels.
Wie in Fig. 1 gezeigt, sind wesentliche Teile der Prüfvor
richtung 1 in einem Gehäuse 2 angeordnet, das in seinem obe
ren Bereich rundrohrförmig ist, und dessen Durchmesser sich
zum unteren Bereich hin kontinuierlich trichterförmig erwei
tert, um schließlich in einen rundrohrförmigen Bereich größe
ren Durchmessers überzugehen. Die Gehäuseoberseite 3 ist ge
schlossen, die Gehäuseunterseite 4 ist durch eine Schutzab
deckung 5 verschlossen, die die Form einer dünnen Scheibe
hat und entlang ihres Umfanges am Mantel des Gehäuses 2 ange
schraubt ist.
Im Gehäuse 2 ist ein Gleichstrommotor 6 derart befestigt, daß
dessen Antriebswelle 7 auf der zentralen Längsachse des Ge
häuses 2 liegt. Die Antriebswelle 7 ist in ein axiales Sack
loch 8 einer Sondenführungseinrichtung 9 eingepaßt. Die Son
denführungseinrichtung 9 ist als rotationssymmetrisches Bau
teil ausgebildet, dessen oberer, dem Gleichstrommotor 6 zuge
wandter Teil als Welle 10, und dessen unterer, der Gehäuseun
terseite 4 zugewandte Teil als Rotierscheibe 11 ausgebildet
ist, die einen größeren Durchmesser aufweist als die Welle
10. Die Sondenführungseinrichtung 9 ist koaxial mit der An
triebswelle 7 des Gleichstrommotors 6 angeordnet. Die Welle
10 wird von einer rohrförmigen Wellenumfassung 12 umfaßt, wo
bei zwischen Wellenumfassung 12 und der Welle 10 ein ringka
nalförmiger Luftspalt 13 verbleibt, so daß sich Welle 10 und
Wellenumfassung 12 nicht berühren.
An der Unterseite der Rotierscheibe 11 ist exzentrisch ein
Lagerzapfen 14 mit seiner Längsachse parallel zur Längsachse
des Gehäuses 2 und der Sondenführungseinrichtung 9 befestigt.
Auf dem Lagerzapfen 14 ist ein Sondenhaltehebel 15 drehbar
gelagert. Der Sondenhaltehebel 15 trägt in seinem einen End
bereich eine Prüfsonde 16, deren aktiver Bereich 17 zur
Schutzabdeckung 5 hingerichtet ist und zur Innenseite der
Schutzabdeckung einen geringen Abstand aufweist. Jenseits des
Lagerzapfens 14 ist im anderen Endbereich des Sondenhalte
hebels 15 eine Gegenmasse 18 zur Masse der Prüfsonde 16 ange
ordnet.
Die Prüfsonde 16 ist über ein Sondenkabel 19, das über den
Bereich des Lagerzapfens 14 hinweg zur Sondenführungseinrich
tung 9 verläuft, mit ringförmigen Polschuhen der Rotierüber
trager verbunden, die parallel übereinander am Außenumfang
der Welle 10 angeordnet sind. Die ringförmigen inneren Pol
schuhe 20 an der Welle 10 stehen im berührungslosen Übertra
gungskontakt mit ebenfalls ringförmigen äußeren Polschulen
21, die am Innenumfang der Wellenumfassung 12 ebenfalls pa
rallel übereinander jeweils gegenüber den inneren Polschuhen
angeordnet sind. Von den äußeren Polschuhen 21 der Rotier
übertrager verlaufen Verbindungskabel 22 zu den ihnen zuge
ordneten Kontakten in einem Buchsenelement 23, das im oberen
Bereich des Gehäuses 2 derart angeordnet ist, daß ein ent
sprechender Gegenstecker 24 am Ende des Anschlußkabels 25 im
wesentlichen radial zur Längsachse des Gehäuses 2 in dem
Buchsenelement 23 festgesteckt werden kann. Das Anschlußkabel
25 verbindet die Prüfvorrichtung mit der zugeordneten Aus
werte- und Versorgungseinrichtung.
An der Gehäuseoberseite 3 ist ein Druckschalter 26 zentrisch
angeordnet. Der Druckschalter 26 dient zum Schalten der Prüf
vorrichtung. Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der Prüf
vorrichtung ist so dimensioniert, daß ein Anwender den
schlanken oberen Bereich des Gehäuses 2 wie einen Handgriff
umfassen kann und dabei den Druckschalter 26 bedienen kann.
In Fig. 2 ist schematisch eine Unteransicht der um die Rota
tionsachse 27 drehbaren Rotierscheibe 11 gezeigt. Der Sonden
haltehebel 15 ist um den Lagerzapfen 14 drehbar gelagert, der
exzentrisch an der Rotierscheibe 11 befestigt ist. Am Sonden
haltehebel 15 ist der Prüfsonde 16 gegenüber die Gegenmasse
18 erkennbar, die von der Rückstellfeder 28 auf den Befesti
gungsstift 29 der Rückstellfeder 28 hingezogen wird. Der Be
festigungsstift 29 ist fest mit der Rotierscheibe 11 verbun
den. Der mit durchgezogenen Linien gezeichnete Sondenhalte
hebel 15 entspricht dem Sondenhaltehebel in Ruhestellung der
Rotierscheibe 11. In dieser Stellung wird der Sondenhalte
hebel 15 durch die Rückstellfeder 28 derart gegen einen
(nicht gezeigten) Anschlag gezogen, daß sich die Prüfsonde 16
im äußeren Umfangsbereich der Rotierscheibe 11 befindet.
Vor einer Prüfung wird das Anschlußkabel 25 durch Einstecken
des Gegensteckers 24 in das Buchsenelement 23 mit der Prüf
vorrichtung 1 verbunden. Ein Anwender umgreift das Gehäuse 2
mit einer Hand. Die Vorrichtung wird mit der Gehäuseunter
seite 4 auf einer ebenen Prüffläche aufgesetzt, so daß die
Schutzabdeckung 5 zumindest bereichsweise in Kontakt mit der
Prüfoberfläche ist. Bei einer typischen Anwendung wie der
Prüfung der Randbereiche von Nietlöchern auf Risse, ist die
Vorrichtung dann zweckmäßigerweise so im Bereich eines Niet
loches aufgesetzt, daß die zentrale Achse der Prüfvorrichtung
etwa in der Mitte des materialfreien Lochbereiches angeordnet
ist. Nach dem Aufsetzen der Prüfvorrichtung wird der Druck
schalter 26 kurz betätigt.
Der Einschaltvorgang setzt das von der Auswerte- und Versor
gungseinrichtung gesteuerte Meßprogramm der Vorrichtung in
Gang. Der Gleichstrommotor 6 versetzt über die Antriebswelle
7 die Sondenführungseinrichtung 9 in eine Drehbewegung um die
Rotationsachse 27. Die dabei erzeugten Veränderungen im
Bereich des Sondenhaltehebels werden anhand von Fig. 2 er
läutert. Bei einer anfänglich niedrigen Drehgeschwindigkeit
verbleibt der Sondenhaltehebel 15 in seiner Ruhestellung, in
die er durch die Kraft der Rückstellfeder 28 gezogen wird.
Die auf die Gegenmasse 18 bzw. auf die Prüfsonde 16 wirkenden
Fliehkräfte bewirken über die entsprechenden Hebellängen in
Bezug auf die Entfernung der jeweiligen Massenschwerpunkte
vom Lagerzapfen 14 gegeneinander gerichtete Drehmomente. Da
bei möchte das durch die Gegenmasse 18 entstehende Drehmoment
den Sondenhaltehebel 15 in Richtung des Pfeiles 30 bewegen,
während die auf die Prüfsonde wirkende Fliehkraft die Prüf
sonde in die dem Pfeil 30 entgegengesetzte Richtung bewegen
möchte. Aufgrund der Auslegung der Massen und der Hebellängen
wirkt das resultierende Drehmoment im Sinne einer Drehung des
Sondenhaltehebels 15 in die Richtung 30.
Bei kleinen Drehzahlen wird dieses resultierende Drehmoment
durch die Kraft der Rückstellfeder 28 überkompensiert. Steigt
die Drehgeschwindigkeit der Rotierscheibe 11 an, was durch
entsprechende Programmierbarkeit der Vorrichtung kontinuier
lich, insbesondere aber auch in diskreten Stufen erfolgen
kann, steigen auch die Beträge der beschriebenen Drehmomente
an. Die Federkraft der Rückstellfeder steigt dagegen im we
sentlichen linear mit ihrer Auslenkung an. Jeder Drehzahl der
Rotierscheibe 11 entspricht dabei genau eine Auslenkung der
Rückstellfeder 28, bei der die Resultierende der auf die Ge
genmasse bzw. auf die Prüfsonde wirkenden Kräfte genau kom
pensiert wird. Damit entspricht jeder Drehzahl der Rotier
scheibe 11 genau eine Stellung des Sondenhaltehebels 15.
Bei kontinuierlicher Steigerung der Drehgeschwindigkeit der
Rotierscheibe wandert die Prüfsonde 16 etwa radial nach innen
in Richtung auf die Rotationsachse 27. Die Prüfsonde be
schreibt dabei auf der Prüffläche eine spiralförmige Bahn mit
einer gewissen Spurbreite, die der Abtastbreite der Prüfsonde
entspricht. Bei entsprechender Auslegung der Geschwindig
keitssteigerung können diese Abtastspuren lückenlos aneinan
der liegen. Bei einer stufenweisen Steigerung der Drehge
schwindigkeit beschreibt die Prüfsonde nacheinander konzen
trische Kreise. Auch hier können die entsprechenden Abtast
bahnen lückenlos aneinander angrenzen.
In der in Fig. 2 gezeigten Auslegung und Anordnung des Son
denhaltehebels wandert die Prüfsonde mit steigender Prüfge
schwindigkeit nicht ganz bis zur Rotationsachse 27. Bei der
Prüfung von Randbereichen von Nietlöchern ist dies unerheb
lich, wenn der Radius der inneren Prüfbahn kleiner ist als
der Innenradius des zu prüfenden Nietloches. Bei anderen Aus
legungen von Sondehaltehebeln kann die Prüfsonde auch bis in
den Bereich der Rotationsachse 27 geführt werden und somit
eine kreisrunde Prüffläche vorzugsweise lückenlos abgetastet
werden.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist die radiale Stellung
der Prüfsonde 16 eine eindeutige Funktion der Drehgeschwin
digkeit der Rotierscheibe 11. Durch einen in den Figuren
nicht gezeigten Synchronisator, der in bekannter Weise bei
jeder vollendeten Drehung der Rotierscheibe ein Signal er
zeugt, kann auch die Umfangsposition der Prüfsonde während
ihres Umlaufes jederzeit genau festgelegt werden. Damit sind
alle Prüforte auf der ringförmigen Prüffläche in Form von
Polarkoordinaten (z. B. Abstand von der Rotationsachse und
Drehwinkel von einer Nullstellung aus) eindeutig festlegbar.
In der Auswerte- und Versorgungseinrichtung können diese In
formationen dazu benutzt werden, ein zweidimensionales Bild
der Prüfoberfläche mit den entsprechenden Positionen und ggf.
Ausrichtungen und anderen Charakteristika der detektierten
Fehler zu erzeugen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Prüfung eines Prüfgegenstandes auf ober
flächennahe Inhomogenitäten durch mindestens eine rela
tiv zu einem Prüfgegenstand, insbesondere im wesentli
chen parallel zu dessen Oberfläche bewegbare Prüfsonde
(16), insbesondere eine Wirbelstromsonde, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Prüfsonde (16) entlang einer in
einer Prüffläche liegenden spiralförmigen Prüfbahn ge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Prüffläche eben ist und durch die Prüfsonde (16)
entlang der Prüfbahn in einem flächig zusammenhängenden,
im Umfang im wesentlichen kreisrunden, insbesondere
ringförmigen Prüfbereich vorzugsweise lückenlos abge
tastet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Prüfsonde (16) während der Prüfung eine
beschleunigte Bewegung ausführt, vorzugsweise vom Still
stand beginnend.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die radiale Stellung der Prüf
sonde (16) durch ein Gleichgewicht zwischen auf sie di
rekt und indirekt einwirkenden Fliehkräften und der
Kraft mindestens eines auf sie einwirkenden Rückstell
elementes festgelegt wird.
5. Prüfvorrichtung zur Prüfung eines Prüfgegenstandes auf
oberflächennahe Inhomogenitäten mit mindestens einer
relativ zu einem Prüfgegenstand, im wesentlichen paral
lel zu dessen Oberfläche entlang einer Prüfbahn beweg
baren Prüfsonde (16), insbesondere einer Wirbelstrom
sonde, und mindestens einer durch Antriebsmittel (6, 7)
bewegbaren Sondenführungseinrichtung (9), dadurch ge
kennzeichnet, daß die Prüfsonde (16) an einem Sonden
halteglied (15) angeordnet ist, das an der Sondenfüh
rungseinrichtung (9) relativ zu dieser beweglich an
geordnet ist.
6. Prüfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfbahn durch die Überlagerung der Bewegung der
Sondenführungseinrichtung (9) und der Bewegung des Son
denhaltegliedes (15) in einer vorzugsweise ebenen Prüf
fläche liegt.
7. Prüfvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sondenführungseinrichtung (9) zumin
dest teilweise in Form eines um eine Rotationsachse (27)
drehbaren, vorzugsweise ausgewuchteten Rotierkörpers,
insbesondere einer Rotierscheibe (11), ausgebildet ist.
8. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Sondenführungseinrichtung
(9) zumindest teilweise in Form einer um eine Wellen
achse drehbaren Welle (10) ausgebildet ist, wobei vor
zugsweise die Welle (10) und der Rotierkörper, insbeson
dere die Rotierscheibe (11), koaxial angeordnet sind.
9. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Sondenhalteglied als Son
denhaltehebel (15) ausgebildet ist, der um eine vorzugs
weise parallel zur Rotationsachse (27) verlaufende He
belachse drehbar, insbesondere exzentrisch an dem Ro
tierkörper, insbesondere an der Rotierscheibe (11) gela
gert ist.
10. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß durch die Prüfsonde (16) ein
in der Prüffläche liegender, im wesentlichen im Umfang
kreisrunder, vorzugsweise ringförmiger Prüfbereich vor
zugsweise lückenlos abtastbar ist.
11. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß das Sondenhalteglied, insbe
sondere der Sondenhaltehebel (15), durch Einwirkung von
Fliehkräften bewegbar, insbesondere drehbar ist, vor
zugsweise gegen die Kraft mindestens eines an ihm an
greifenden Rückstellelementes, insbesondere einer Rück
stellfeder (28).
12. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der die Prüfsonde (16) tragen
de Sondenhaltehebel (15) eine Gegenmasse zur Prüfsonden
masse aufweist, die derart angeordnet ist, daß die Prüf
sonde bei Drehung des Rotierkörpers, insbesondere der
Rotierscheibe (11), entgegen der direkt auf sie wirken
den Fliehkräfte in Richtung auf die Rotationsachsachse
(27) hin bewegbar ist.
13. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel (6, 7) min
destens eine drehbare Antriebswelle (7) aufweisen, wobei
die Antriebswelle (7) an der Sondenführungseinrichtung
(9) vorzugsweise unmittelbar angreifend angeordnet ist.
14. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Sondenführungseinrichtung
(9) und das die Prüfsonde (16) aufweisende Sondenhalte
glied (15), insbesondere der Sondenhaltehebel, in einem
vorzugsweise abdichtbaren Gehäuse (2) angeordnet sind.
15. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel (6, 7) in
dem Gehäuse (2) vorzugsweise unmittelbar mit der An
triebswelle (7) an der Sondenführungseinrichtung (9) an
greifend, insbesondere koaxial mit dieser, angeordnet
ist.
16. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) im Bereich
der Prüffläche als lösbar befestigbare Schutzabdeckung
(5) ausgebildet ist.
17. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) zumindest
teilweise in Form eines einhändig führbaren Handgriffes
ausgebildet ist.
18. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (2) vorzugsweise
lösbare Verbindungsmittel (23) von den Antriebsmitteln
(6) und der Prüfsonde (16) zu mindestens einer Auswer
tungs- und/oder Versorgungseinrichtung vorgesehen sind.
19. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen der Prüfsonde (16)
und der Auswerte- und Versorgungseinrichtung vorzugswei
se als insbesondere berührungslos arbeitende Rotierüber
trager (20, 21) ausgebildete Übertragungsmittel für die
elektrische Versorgung der Prüfsonde vorgesehen sind,
wobei erste Übertragungsmittel (20) im Bereich der Welle
(10) und zweite Übertragungsmittel (21) im Bereich einer
die Welle (10) zumindest teilweise umfassenden Wellenum
fassung (12) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934342685 DE4342685A1 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Oberflächen auf Inhomogenitäten |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE4342685A1 true DE4342685A1 (de) | 1995-06-22 |
Family
ID=6505025
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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