DE2635987C3 - Vorrichtung zum Ziehen von Glasfasern - Google Patents
Vorrichtung zum Ziehen von GlasfasernInfo
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Description
65
Zum Ziehen von Glasfasern werden mit Düsenöffnungen versehene Düsenplatten verwendet, die an der
Unterseite eines die Glasschmelze enthaltenden Behälters angeordnet sind und durch elektrische Beheizung
auf der erforderlichen Betriebstemperatur gehalten werden. Das geschmolzene Glas tritt durch die
Düsenöffnungen hindurch nach unten aus und verformt sich unterhalb jeder Düsenöffnung zu einem Glaskonus,
aus dem dann eine Glasfaser abgezogen wird. Dabei ist es erforderlich, die Glaskonen in der Abzugszone zu
kühlen. Nach dem Abziehen werden die Glasfasern im allgemeinen noch mit Schmälze behandelt und anschließend
aufgewickelt
Es sind bereits Düsenplatten mit Düsenöffnungen in Form vorsprungfreier Durchgangsbohrungen bekannt
Diese haben gegenüber den ebenfalls bekannten Düscnplatten mit Spitzendüsen den Vorteil, daß sie
wesentlich einfacher, billiger und auch robuster sind, und daß die Düsenöffnungen in größerer Rächendichte
angeordnet werden können, aber andererseits ist es bei ihnen auch schwieriger, unterhalb der einzelnen
Durchgangsbohrungen stabile Glaskonen aufrechtzuerhalten, denn das geschmolzene Glas neigt bei einer
vorsprungfreien Düsenplatte dazu, die Plattenunterseite
zu überfluten.
Die DE-OS 25 01 216 lehrt, bei einer mit vorsprungfreien
Durchgangsbohrungen versehenen Düsenplatte von unten gegen die Plattenunterseite einen kühlenden
Gasstrom (normalerweise Luft) zu richten. Diese Maßnahme hat der vorsprungfreien Düsenplatte zum
großtechnischen Durchbruch verhelfen, denn sie ermöglicht es, auch bei sehr engständigen Durchgangsbohrungen separate Glaskonen stabil zu halten, d.h.
einer Überflutung der Plattenunterseite wirksam entgegenzuwirken. Damit werden alle einer solchen
Düsenplatte vom Prinzip her innewohnenden Vorteile voll nutzbar gemacht, und überdies stellt sich auch noch,
als Folge der starken Kühlwirkung des Gasstromes, eine verbesserte Qualität der abgezogenen Fasern ein.
Weiterhin läßt sich die an sich nicht erwünschte Tendenz des geschmolzenen Glases, die Plattenunterseite
zu überfluten, bei ausreichend engständigen Durchgangsbohrungen aber auch noch sehr vorteilhaft
zur Korrektur eines Faser-Abrisses ausnutzen. Bei einem Faser-Abriß, ζ. B. infolge eines Durchtritts von
Fremdkörpern, wie kristalliner Partikel, Knoten oder Blasen, bildet sich unterhalb dei betreffenden Durchgangsbohrung
zunächst ein anschwellender Tropfen aus, der die Unterseite der Düsenplatte örtlich
überflutet und dabei sehr rasch auf den Glaskonus einer benachbarten Durchgangsbohrung trifft. Die aus diesem
benachbarten Glaskonus gezogene Faser kann dann zunehmend auch das überflutete Glas mit abziehen, und
durch Anwendung begleitender Maßnahmen, z. B. durch lokalisierte Zusatzkühlung mit Hilfe einer Hand-Luftlanze,
läßt sich anschließend meistens wieder der normale Betriebszustand herstellen, ohne daß der
laufende Betrieb unterbrochen zu werden braucht.
Es läßt sich aber nicht immer verhindern, daß die örtliche Überflutung, die durch einen Faser-Abriß (oder
gegebenenfalls auch aus anderen Gründen) entsteht, sich nach Art einer Kettenreaktion unkontrolliert
ausdehnen und eine größere Anzahl von Durchgangsbohrungen erfassen kann. Dann kann der Korrekturvorgang
derart, daß die aus benachbarten Glaskonen gezogenen Fasern auch das überflutete Glas mit
abziehen, nicht mehr wirksam werden, weil es dann eine größere Anzahl von Durchgangsbohrungen gibt, denen
keine intakten Glaskonen mehr benachbart sind. Somit ist eine Betriebsunterbrechung mit anschließendem
Wiederanfahren die Folge.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, eine Vorrichtung zum Ziehen von Glasfasern insbesondere der aus der DE-OS
25 Ol 216 bekannten Art dahin zu verbessern, daß der Ziehvorgang, sobald sich eine Überflutung größeren
Ausmaßes auf der Plattenunterseite einzustellen beginnt, rasch und kontrolliert in einer Weise unterbrochen wird, die ein anschließendes rasches Wiederanfahren ermöglicht.
Erfindungsgernäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß eine Steuereinheit vorgesehen ist, die bei Bedarf im to Falle einer beginnenden Überflutung der Düsenplatte
über einen ventilgesteuerten Versorgungskreis den Gasstrom erhöht sowie über einen Regler die
elektrische Heizleistung vermindert und über eine Schalteinrichtung den Antrieb der Wickelvorrichtung i">
ungebremst abschaltet Zusätzlich kann dabei noch unterhalb der Düsenplatte eine auf deren Unterseite
gerichtete, an sich aus der US-PS 30 90 570 bekannte Wasser-Sprühdüse angeordnet sein, die in Koordination
mit der Erhöhung des Gasstromes durch die Gasdüse betätigbar ist
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, deren bevorzugter Aufbau sich aus den Unteransprüchen 2 bis υ ergibt,
macht es in sehr einfacher und zugleich außerordentlich betriebssicherer Weise möglich, im Falle einer beginnenden größeren Überflutung der Unterseite der
Düsenplatte folgende Maßnahmen miteinander zu koordinieren:
1. Durch Erhöhung der Kühlgasströmung aus der J0
Gasdüse die Viskosität des aus der Düsenplatte austretenden Glases zu erhöhen, um die Überflutung der Plattenunterseite zu verzögern und auf das
bestehendeAusmaß einzudämmen.
2. Durch Absenken der Temperatur, auf die das Glas J5
durch die elektrische Heizeinrichtung erwärmt wird, ebenfalls die Viskosität des aus der Düsenplatte austretenden Glases zu erhöhen, um die
Wirkung der Maßnahme 1 zu unterstützen.
3. Durch stetiges Vermindern der Ziehwirkung der Wickelwalze, ohne diese Ziehwirkung abrupt zu
stoppen, die Verbindung der noch intakten Glasfasern zwischen der Düsenplatte und der
Wickelwalze aufrechtzuerhalten.
4. Im Bedarfsfall durch zusätzliche Wasser-Besprü- 4-hung der Plattenunterseite und des austretenden
Glases die Wirkung der Maßnahmen 1 und 2 drastisch zu verstärken.
Dadurch gelingt es, die gesamte Anlage sehr rasch und kontrolliert so abzuschalten, daß die beginnende
Überflutung auf den überfluteten Bereich beschränkt bleibt und sich nicht mehr weiter ausdehnen kann, und
daß die noch intakt gebliebenen Fasern zwischen der Düsenplatte und der Wickelwalze gespannt bleiben.
Eine solche auf einen begrenzten Bereich beschränkte Überflutung läßt sich bei dem anschließenden Wiederanfahren der Anlage wesentlich leichter und rascher
beseitigen (»säubern«) als eine vollständige Überflutung der Düsenplatte, und zwar insbesondere auch deshalb
weil sich die Fasern, die den nicht überfluteten so Bereichen der Düsenplatte zugeordnet sind, noch im
»Ziehzustand« befinden, also noch mit der Wickelwalze verbunden sind und damit beim anschließenden
Wiederanfahren nicht mehr besonders gehandhabt zu werden brauchen.
Die für ein Anfahren der Anlage notwendigen oder zweckmäßigen Maßnahmen sind z. B. in der DE-OS
25 01 216 beschrieben. Sie können entsprechend auch
für ein Wiederanfahren der Anlage eingesetzt werden
und sind nicht Gegenstand der Erfindung.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt
ist, näher erläutert In der Zeichnung stellen dar
F i g. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ziehen von Glasfasern,
F i g. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der bei der Vorrichtung gemäß F i g. 1 verwendeten
Gasdüse,
F i g. 4 einen teilweise gebrochenen Querschnitt der Düsenplatte und der Gasdüse zur Veranschaulichung
der Wirkungsweise.
Die zeichnerisch dargestellte Anlage enthält einen Behälter 10 (Fig. 1), der unterhalb einer das flüssige
Glas liefernden Einrichtung (z. B. einem Vorherd) 12
angeordnet und mit dieser über einen Fließkanal 16 verbunden it-L Innerhalb des Behälters 10 befindet sich
eine Fließkammer 18, die ständig mit aerm flüssigen Glas
14 gefüllt ist Der Boden der Fließkamn:er 18 ist mit einer Düsenplatte 20 verschlossen, die in dem sog.
»Ziehbereich« 22 mit einer Vielzahl von Düsenöffnungen in Form einfacher Durchgangsbohrungen versehen
ist Aus >2der dieser Durchgangsbohrungen wird eine
Glasfaser 14a (F i g. 4) abgezogen, und zwar mit Hilfe einer Wickelwalze 26. Zur Anlage gehören weiterhin
noch ein Sammelschuh (nicht gezeigt), ein Schmälze-Applikator 24 und eine Gasdüse 28. Die Gasdüse 28 ist
unterhalb des Behälters 10 so angeordnet daß das aus ihr herausströmende Gas 30 gegen die Unterseite der
Düsenplatte 20 gerichtet ist. In F i g. 4 ist besonders gut die relativen Lage zwischen der Gasdüse 28 und der
Düsenplatte 20 und außerdem die Konusbildung der Glasfasern 14a beim Abziehen ".us der Düsenplatte zu
erkennen.
In F i g. 2—4 ist in größeren Einzelheiten zu erkennen,
daß die Gasdüse 28 ein länglicher Körper ist der einen schlitzartigen Gas-Auslaß 32 besitzt sowie eine Vielzahl
von individuellen Einlassen 34, die über die ganze Düsen-Länge in den Auslaß einmünden. Innerhalb der
Gasdüse 28 bilden Führungselemente 36 divergierende Öffnungen, die sich von den Einlassen 34 aus in den
Auslaß 32 hineinerstrecken. Die Versorgung der Gasdüse 28 geschieht mit Hilfe eines Verteilers 38
(Fig. 1), zu dem das Gas durch ein Zufuhrrohr 40 gelangt und von dem aus Schläuche 42 zu den einzelnen
Einlassen 34 führen. Jeder Schlauch 42 ist dabei über ein Ventil 44 an dem Verteiler 38 angeschlossen und jedes
der Ventile 44 ist unabhängig vom anderen hinsichtlich der Durchflußmenge einstellbar. Damit kann der
Gaszufluß zu den Einlassen 34 individuell geregelt we^de:: uttd es ist auf diese Weise möglich, den auf die
Unterseite der Düsenplatte 20 gerichteten Gasstrom über der Breite der Platte selektiv so zu variieren, daß
die gewünschte Ausbildung separater Glaskonen beim Abziehen der Glasfasern 14a gewährleistet bleibt.
Eine weitere Einstellung kann noch über eine justierbare Halterung der Gasdüse 28 vorgenommen
werden, mit der die Höhe der Gasdüse 28 relativ zur DUsenplatte sowie der Neigungswinkel, mit dem das
Gas gegen die Unterseite der Düsenplatte gerichtet ist, verändert werden können. Diese Halterung ist vollständig in F i g. 4 dargestel't. Sie beginnt bei einer Gabel 134,
die die Gasdüse umspannt und an dieser mit Hilfe von Schrauben 136 befestigt ist, welche wahlweise zur
Einstellung des Winkels zwischen der Gasdüse und der Gabel gelöst und angezogen werden können. An der
Gabel 134 ist eine Hülse 138 befestigt, die teleskopartig auf einen ersten Gelenkarm 140 aufgesetzt ist und um
dessen Achse gedreht werden kann, sobald eine in die Hülse eingesetzte Sicherungsschraube 142 gelöst
worden ist. Dieser erste Gelenkarm 140 bildet zusammen mit einem zweiten Gelenkarm 144, der an
dem ersten Arm 140 mit Hilfe einer Spannschraube 146 befestigt ist, ein einstellbares Kniegelenk. Der zweite
Gslenkarm 144 ist seinerseits über ein sperrbares Kugelgelenk 148 an einer Fundamentplatte ISO
gehalten. Das Kugelgelenk 148 ist dabei an der Fundanentplatte 150 mit Hilfe von Schrauben 152
befestigt, die in eine Vielzahl von Gewindelöchern 154 in d . Fundamentplatte eingreifen, wodurch das
Kugelgelenk in unterschiedlichen Höhen angebracht werden kann.
In das Zufuhrrohr 40 zu dem die Gasdüse 28 versorgenden Verteiler 38 ist ein UurchfluUregelventil
46 eingebaut, und von dessen Ventil 46 aus führt das Rohr 40 zu einem Versorgungskreis 50 mit Durchflußvermehrung in Parallelschaltung. Der Versorgungskreis
50 liegt als solcher in Serie mit dem Zufuhrrohr 40 und umfaßt drei Leitungen 52, 54 und 56, die mit Hilfe von
Verbindungsleitungen 58 und 60 zueinander parallel geschaltet sind. Die Verbindungsleitung 60 ist an eine
Hauptgasleitung 62 angeschlossen, die zu beiden Seiten des Anschlusses mit Druckreglern 64 versehen und in
Pfeilrichtung mit Druckgas (normalerweise Luft) beaufschlagt ist. An das andere Ende der Hauptgasleitung 62
ist eine Hand-Gaslanze 66 angeschlossen. Der Durchtritt durch die Lanze ist dabei normierweise geschlossen, kann aber mit Hilfe eines steuerbaren Ventils
geöffnet werden. Die Gaslanze 66 ist mit der Hauptgasleitung 62 über einen flexiblen Schlauch
verbunden, womit eine freie Handhabung der Lanze zur Säuberung und für Startoperationen ermöglicht wird.
Der Grundaufbau des Versorgungskreises 50 wird durch drei wahlweise einstellbare Durchflußregelventile
68, 70 und 72 innerhalb der Leitungen 52, 54 und 5S vervollständigt. In den Leitungen 52 und 54 sind
eingefügt. Damit kann der Durchfluß durch alle drei
Leitungen 52, 54 und 56 wahlweise begrenzt und außerdem der Durchfluß durch die beiden Leitungen 52
und 54 gänzlich unterbrochen werden. Im normalen Betrieb sind dabei die Magnet-Schließventile 74 und 76
geschlossen, so daß die Gaszufuhr zu dem Zufuhrrohr 40 nur über den relativ begrenzten Durchfluß durch die
Leitung 56 stattfindet. Die Gaszufuhr kann jedoch in additiver Weise erhCtit werden, indem wahlweise eines
oder beide der Magnet-Schließventile 74 und 76 betätigt werden, wodurch eine zusätzliche Gasströmung durch
die Leitungen 52 und/oder 54 bewirkt wird.
Der Versorgungskreis 50 wird durch eine Steuereinheit 98 geregelt und ist zweckmäßig darin eingebaut
Deshalb sind in F i g. 1 die zu den verschiedenen Ventilen des Versorgungskreises 50 führenden Steuerleitungen nicht dargestellt Außer mit dem Versorgungskreis 50 wirkt die Steuereineir 98 auch noch mit einer
Betätigungseinrichtung für eine Wassersprühdüse 82, einem Temperaturregler 87 für die Düsenplatte 20
sowie einer Schalteinrichtung 120 für den Antrieb der Wickelwalze 26 zusammen.
Mit der Wassersprühdüse 82 kann bei Bedarf, zur Unterstützung der Wirkung einer Erhöhung der
Gasabgabe aus der Gasdüse 28, ein feiner Wassernebel gegen die Unterseite der Düsenplatte 20 und die daraus
abgezogenen Fasern 14a gesprüht werden. Sie ist an ein
Wasserrohr 78 angeschlossen, in das ein Magnet-Schließventil 80 eingesetzt ist. Dieses Ventil 80 ist über
drei Steuerleitungen 128 mit der Steuereinheit 98 verbunden und wird von dieser aus betätigt. Der Pfeil in
j F i g. I deutet die Wasserquelle für das Wasserrohr 78 an.
Der Temperaturregler 87 ist über zwei Leitungen %
mit dem Stromnetz und über zwei Leitungen 86 mit zwei Anschlüssen verbunden, die an der Düsenplatte 20, zu
ίο beiden Seiten des Ziehbereichs 22 angeordnet sind.
Über die beiden Leitungen 86 wird eine elektrische Widerstandheizung, die durch die Düsenplatte 20, eine
damit verbundene Versteifungsplatte 84 und die daran befestigten Seitenwände der Fließkammer 18 gebildet
ist, so mit Heizstrom versorgt, daß im normalen Betrieb das in der Fließkammer befindliche und durch die
Durchgangsbohrungen der Düsenplatte austretende Glas auf der erforderlichen Temperatur gehalten wird.
Innerhalb des Temperaturreglers 87 sind die beiden
Leitungen 86 an eine Brückenschaltung 88 angeschlossen, welche weiterhin über zwei Meßleitungen 44 mit
einem Thermoelement bzw. Thermokreuz 90 verbunden ist. Das Thermoelement bzw. Thermokreuz 90 ragt mit
einer Sonde 92 in die Fließkammer 18 hinein und gibt
die Ist-Temperatur des darin befindlichen Glases an die
Brückenschaltung.
Zweckmäßig ist der Temperaturregler 87 ein handelsübliches Gerät, das jedoch dahingehend abgeändert worden ist, daß im Ansprechen auf ein von der
in Steuereinheit 98 abgegebenes und über die Steuerleitungen 122 dem Regler zugeführtes Signal die
Temperatur des in der Fließkammer 18 befindlichen Glases verändert werden kann. Dazu können der
Brückenschaltung 88 zwei Zusatzwiderstände 118 und
ii 126 zugeordnet sein, die wahlweise dem einen Brückenzweig parallelgeschaltet werden. Dies läßt der
Brückenschaltung 88 die Sonde 92 wärmer erscheinen als die Ist-Temperatur des Glases in der Fließkammer
18, mit der Folge, daß der Heizstrom für die elektrische
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erreicht werden, daß dem Thermoelement-Eingang entsprechende Zusatzspannungen (Größenordnung
Millivolt) zugeschaltet werden.
Auch die Schalteinrichtung 120 für den Antrieb der Wickelwalze 26 ist zweckmäßig ein handelsübliches
Gerät, das dahingehend abgeändert worden ist, daß die Wickelwalze beim Abschalten ihres Antriebs im Freilauf
auslaufen kann. Normalerweise wird die Wickelwalze
ίο 26 mit einem dosierten Bremsvorgang zum Stillstand
gebracht, und die Schalteinrichtung 120 enthält zu diesem Zweck einen Bremsregler, der beim Abschalten
des Walzenantriebs für das dosierte Abbremsen der Wickelwalze sorgt Um ein ungebremstes Auslaufen der
Wickelwalze 26 zu ermöglichen, enthält die Schalteinrichtung 120 noch eine Überbrückung für das Halterelais des Bremsreglcrs, die über Steuerleitungen 124 von
der Steuereinheit 98 aus zugeschaltet werden kann und das Halterelais zum Abfallen bringt, mit der Folge, daß
«ι der Bremsregler nicht aktiviert wird
Die Steuereinheit 98 enthält eine Logik-Schaltung, welche die verschiedenen Steuerfunktionen der Steuereinheit koordiniert und ist über Eingangsleitungen 104,
106 und 108 elektrisch mit einer Bedienungstafel 102
h-5 verbunden, an welcher die wesentlichen Steuerfunktionen ausgelöst werden können. Die Stromversorgung
geschieht über Anschlußleitungen 100, die innerhalb der Steuereinheit an ein Netzteil angeschlossen sind.
welches den zur Durchführung der verschiedenen Steuerfunktioner. erforderlichen Strom liefert.
An der Bedienungstafel 102 sind die Eingangsleitungen 104,106 und 108 an drei Schalter geführt, mit denen
eine Bedienungsperson im Falle einer Störung durch beginnendes Überfluten der Unterseite der Düsenplatte
20, z. D. infolge eines Faser-Abrisses, den Betrieb beeinflussen kann. Diese Schalter sind ein Betriebsartschalter
110, ein Temperaturreduzierschslter 112 und
ein Wahlschalter 114 zum manuellen Eingriff in die Temperaturregelung.
Der Betriebsartschalter 110 ist ein zweipoliger Umschalter, in dessen beiden Stellungen entweder
»Normalbetrieb« oder »Störung« eingeschaltet ist. Zwei Kontrollampen 116 zeigen die jeweils eingestellte
Betriebsart an. In der Stellung »Normalbetrieb« sind die MacynPt-.Srhlipßvpntilp 74; 7fi und 80 ^Schlössen Und
die Brückenschaltung 88 sowie die Wickelwalze 26 arbeiten im Normalbetrieb. Ein Umschalten des
Betriebsartschalters 110 in die Schaltstellung »Störung« bewirkt das öffnen des Magnet-Schließventils 76, das
Zuschalten des einen Zusatzwiderstandes 118 in die Brückenschaltung 88 und das Abschalten des Antriebs
der Wickelwalze 26 bei gleichzeitiger Überbrückung des Halterelais für den Bremsregler, damit die Walze
ohne den üblichen Bremsvorgang zum Stillstand ausläuft. Für jede der Funktionen ist in der Steuereinheit
98 ein nicht weiter dargestelltes Schaltrelais vorgesehen.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel bewirkt das Umschalten des Betriebsartenschalters 110 in die
Stellung »Störung« auch noch das Anziehen eines weiteren Relais, das wiederum das Magnet-Schließventil
80 öffnet, wodurch die Sprühdüse 82 zur zusätzlichen Kühlung der Düsenplatte 20 und der abgezogenen
Fasern 14a in Tätigkeit tritt. Das Einbeziehen der Sprühdüse und deren Regelung in die Maßnahmen, die
im Falle einer »Störung« zu ergreifen sind, geschieht wahlweise und hängt von den jeweiligen Umständen ab,
insbesondere von der Notwendigkeit, die Temperatur der Düsenplatte und des abgezogenen Glases rasch und
drastischer abzusenken.
Bei dem Temperaturreduzierschalter 112 handelt es sich um einen einpoligen Schalter mit zwei Stellungen,
mit dem wahlweise der vorerwähnte Zusatzwiderstand 118 oder der andere Zusatzwiderstand 126 in die
Brückenschaltung 88 eingefügt werden kann, und zwar alternativ je nach der Position des Schalters 112. Das
ergibt die Möglichkeit einer unterschiedlichen Verminderung der Temperatur der Düsenplatte 20 und des in
der Fließkammer 18 befindlichen Glases, wenn der Betriebsartschalter 110 in die Stellung »Störung«
gebracht wird.
Der Wahlschalter 114 ist ein einpoliger Schalter mit
drei Stellungen, mit dem der eine oder der andere oder keiner von zwei weiteren Zusatzwiderständen dem
einen Zweig der Brückenschaltung 88 manuell parallelgeschaltet werden kann. Diese weiteren Zusatzwiderstände
(nicht gezeigt) sind zusätzlich zu den Zusatzwiderständen 118 und 126 vorhanden und bewirken eine
Temperaturverminderung unabhängig von den letztgenannten Widerständen. Damit ist ein manueller Eingriff
in die Temperatur der Düsenplatte 20, der Fließkammer
ίο 18 und des abgezogenen Glases möglich, ohne daß der
Betriebsartschalter 110 betätigt zu werden braucht. Das hat den Vorteil, daß die Temperatur nut der
Wickelwalze 26 hinsichtlich deren Geschwindigkeit usw. einjustiert werden kann und dabei die der
Betriebsart »Störung« außer der Temperaturverminderung noch zugeordneten Steuerfunktionen nicht auftre-
Zusätzlich zu der Bedienungstafel 102 ist auch noch über zwei Leitungen 132 ein manuell betätigter
Fußschalter 130 mit der Steuereinheit 98 verbunden. Dieser Fußschalter dient dazu, den Gasstrom gegen die
Unterseite der Düsenplatte 20 drastisch zu erhöhen. Bei Betätigen des Fußschalters wird ein Relais (nicht
gezeigt) innerhalb der Steuereinheit 98 aktiviert, das seinerseits beide Magnet-Schließventile 74 und 76
öffnet. Dadurch wird Gas durch alle drei Leitungen des Versorgungskreises 50 (also durch die Leitungen 52, 54
und 56) geführt, was insbesondere auch beim Säubern der Düsenplatte 20 von einer aufgetretenen Verunreini-
jn gung vorteilhaft ist.
Die Bedienungsperson kann somit für das Abweichen vom Normalbetrieb zwischen mehreren vorgegebenen
Temperatureinstellungen und zwei vorgegebenen Gasstromstärken wählen und so die von dem Betriebsartschalter
110 nach Erkennen einer »Störung« ausgelösten Maßnahmen, nämlich
1. Erhöhung der Kühlgasströmung,
2. Verminderung der Temperatur des abgezogenen 4(i Glases,
3. Freies Auslaufen der Wickelwalze bis zum Stillstand,
4. Gegebenenfalls Zusatzkühlung durch Versprühen eines Wassernebels
individuell beeinflussen. Das ermöglicht es in optimaler Weise und bei alle praktisch vorkommenden Betriebsbedingungen,
das Wachsen einer beginnenden Überflutung rasch zu verlangsamen bzw. zu stoppen, bis
geeignete Maßnahmen zum Säubern der Düsenplatte eingeleitet werden können. Dabei bleibt, was für das
anschließende Säubern wichtig ist, die aus den noch intakten Glasfasern bestehende Verbindung zwischen
der Düsenplatte und der Wickelwalze aufrechterhalten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Ziehen von Glasfasern aus
einer ebenen, elektrisch beheizten Düsenplatte mittels einer Wickelvorrichtung, wobei unterhalb
der Düsenplatte eine Gasdüse zur Erzeugung eines gegen die Düsenplatte gerichteten Gasstromes
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinheit (98) vorgesehen ist, die bei
Bedarf im Falle einer beginnenden Überflutung der ι ο DOsenplatte (20) Ober einen ventilgesteuerten
Versorgungskreis (50) den Gasstrom erhöht sowie über einen Regler (87) die elektrische Heizleistung
vermindert und über eine Schalteinrichtung (120) den Antrieb der Wickelvorrichtung (26) ungebremst
abschaltet
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der ventilgesteuerte Versorgungskreis (50) für die Gasdüse (28) aus mehreren parallelgeschalteten
Zuleitungen (52, 54, 56) besteht, von denen im Nonnalbetrieb eine (58) ständig geöffnet
ist, während die übrigen (52,54) mittels jeweils eines
fernsteuerbaren Ventils (74,76) geschlossen sind und
zur Erhöhung des Gasstromes durch öffnen dieser Ventile selektiv der ersten Zuleitung zuschaltbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der parallelen Zuleitungen (52,
54, 56) des ventilgesteuerten Versorgungskreises (50) noch ein einstellbares Regelventil (68, 70, 72)
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ventilgesteuerte
Versorgungskreis (50) zwischen eiser Druckgasquelle (62) und einem Verteiler (38) angeordnet ist, und -)■>
die Gasdüse (28) mit einem länglichen Auslaß (32) versehen ist, der mit mehreren in seiner Längsrichtung
nebeneinanderligenden Einlassen (34) in Verbindung steht, und die Einlasse über parallele, mit
einstellbaren Regelventilen (44) versehene An-Schlußleitungen (42) an den Verteiler angeschlossen
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (87) eine Brückenschaltung
(88) enthält, deren Widerstand in einem Zweig durch einen die Ist-Temperatur des Glases abtastenden
thermoelektrischen Temperaturfühler (90) gebildet ist und deren Widerstand im zweiten Zweig zur
Verminderung der elektrischen Heizleistung durch Zuschaltung von Parallel-Widerständen (118, 126)
veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (120) ein Relais
für die Bremse der Wickelvorrichtung (26) enthält, weiches zum ungebremsten Abschalten der Wickelvorrichtung
überbrückbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Düsenplatte (20) eine auf deren Unterseite gerichtete Wasser-Sprühdüse (82) angeordnet ist,
die in Koordination mit der Erhöhung des Gasstromes durch die Gasdüse (28) betätigbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/603,117 US3986853A (en) | 1975-08-08 | 1975-08-08 | Control system for the drawing of glass fibers |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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