DE2635799A1 - Verbrennungsmotorbestandteil auf siliziumnitridbasis - Google Patents
Verbrennungsmotorbestandteil auf siliziumnitridbasisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Bestandteile auf Siliziumnitridbasis zur Verwendung in Verbrennungsmotoren, insbesondere
Siliziumnitridbasis-Bauteile zur Verwendung in dem Bereich eines Verbrennungsmotors, der die Brennkammer begrenzt.
Die Verwendung von reaktionsgebundenem Siliziumnitrid in einem Benzinmotor ist im Aufsatz von D. J. Godfrey und
E. R. .W. May mit dem Titel "The Resistance of Silicon Nitride Ceramics to Thermal Shock and other Hostile Environments",
S. 149 - 162 von "Materials Science Research" Bd. 5, 1971,
beschrieben. Ähnlich wurde die erfolgreiche Verwendung von reaktionsgebundenem Siliziumnitrid für einen Dieselmotor-
48O1/O5)-TE
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kolben vorgeführt, und die Ergebnisse davon wurden in einem Vortrag vor der Society of Automotive Engineers (New York)
von D. J. Godfrey unter dem Titel "Silicon Nitride Ceramics for Engineering Applications", Veröffentlichungsnummer 7^0238,
^ offenbart.
Die obige Arbeit führte zu verschiedenen Untersuchungen der Möglichkeit der Verwendung von reaktionsgebundenen
Siliziumnitridbestandteilen im Brennkammerbereich von modernen Hochleistungsmotoren, z. B. mit 69O bis 1750 kN/m Brems
durchschnittseffektivdruck ("bmep."). Es existieren indessen
bei der Auslegung solcher keramischer Bestandteile für Verbrennungsmotoren
Konflikte zwischen den Anforderungen minimaler Wärmeleitfähigkeit zur Verringerung der Wärmeverluste
(z. B. für einen Kolben zum Lager und zum unteren Bohrungsbereich) und maximaler Wärmeleitfähigkeit zur Verringerung
der Wärmebeanspruchungen (z. B. für einen Kolben rings um den Kopf).
Die Verwendung des Begriffs "Siliziumnitridbasis-Bestandteil" oder "-Bauteil" in dieser Beschreibung ist so
zu verstehen, daß er auch Bau- bzw. Bestandteile umfaßt,
die vorwiegend aus Siliziumnitrid aufgebaut sind, jedoch auch noch anhaftende Bereiche aus anderen feuerfesten Materialien
enthalten können. Weiter ist mit dem genannten Begriff irgendein Bestandteil eines Verbrennungsmotors gemeint,
der die Brennkammer direkt begrenzt oder sich in unmittelbarer Nachbarschaft davon befindet; solche Bauoder
Bestandteile können beispielsweise Kolben, Wärmeschilde, Zylinderkopfeinsatzstücke, Zylinderlaufbüchsen, Brennvorkammern
usw. umfassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Silizium-
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nitridbasis-Bestandteile zur Verwendung in einem Verbrennungsmotor
zu entwickeln, bei denen die widerstreitenden Anforderungen an eine geringe Wärmeleitfähigkeit zur Verringerung der
WärmeVerluste und an eine hohe Wärmeleitfähigkeit zur Verringerung
der Wärmebeanspruchungen in bestimmten Bereichen gleichzeitig optimal erfüllt werden.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst wird, ist ein Siliziumnitridbasis-Bestandteil zur Verwendung
in einem Verbrennungsmotor, mit dem Kennzeichen, daß ein erster Bereich des Bestandteils im Kontakt mit einer
Wärmequelle aus einem Werkstoff relativ hoher Wärmeleitfähigkeit und ein zweiter, von der Wärmequelle entfernter Bereich
des Bestandteils aus einem Werkstoff relativ niedrigerer Wärmeleitfähigkeit bestehen.
Der Bereich hoher Wärmeleitfähigkeit kann eine metallische Schicht aufweisen, obwohl diese mit dem vorläufigen
Siliziumvorformkörper kompatibel sein muß, aus dem der Bereich niedrigerer Wärmeleitfähigkeit des Bestandteils beim
Nitrieren gebildet wird.
Alternativ kann der Bestandteil zwei oder mehr Bereiche aus Siliziumnitridwerkstoffen verschiedener Wärmeleitfähigkeiten
aufweisen. So hängt die Wärmeleitfähigkeit eines Erzeugnisses aus rekationsgesintertem Siliziumnitridmaterial
in großem Ausmaß von der Dichte des Erzeugnisses sowie von der Teilchengröße des Ausgangssiliziumpulvers ab,
wobei diese natürlich wenigstens in gewissem Grade zur Wirkung infolge der Dichte beiträgt. Die Wärmeleitfähigkeit
ist ebenfalls von der Reinheit des Ausgangssiliziumpulvers abhängig und umgekehrt proportional zur Menge von im Endprodukt
vorhandenem unreagierten Silizium. Man sieht daher,
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daß eine Steuerung der Wärmeleitfähigkeit verschiedener Teile eines zusammengesetzten nitrierten Siliziumprodukts
erfolgen kann, indem man von irgendeinem dieser Paktoren oder Kombinationen der oder einiger der Paktoren Gebrauch
macht. Dies bedeutet indessen nicht, daß nicht auch andere Mittel zur Steuerung der Wärmeleitfähigkeit verfügbar sind.
Der Bereich hoher Wärmeleitfähigkeit eines solchen Bauteils läßt sich durch Pressen eines Siliziumpulvers zu
einem Vorformling mit Eigenschaften erzeugen, die nach dem Nitrieren zu einem Hochdichte-Siliziumnitriderzeugnis führen,
und den Bereich niedrigerer Wärmeleitfähigkeit kann man durch Nitrierung eines Vorformlings mit Eigenschaften
herstellen, die zu einem Siliziumnitridprodukt niedrigerer Dichte führen, und diese beiden Erzeugnisse lassen sich,
wie man ohne weiteres versteht, entsprechend auslegen, um, möglicherweise nach der Nitridbildung, zu einem Bestandteil
oder Bauteil gemäß der Erfindung zusammengesetzt zu werden. Andererseits ist es möglich, daß der eine Vorformling
als Basisteil verwendet wird, auf dem der andere zu formen ist, so daß der Bestandteil selbst als ein Stück vorgeformt
wird.
Andere Maßnahmen zur Herstellung sind offensichtlich. So kann man statt einer Kompression als solcher einen Flammsprit
zvorgang anwenden, wie er in Fachkreisen an sich bekannt ist, um einen Vorformling zur Nitridbildung zu erzeugen.
Selbstverständlich kann in irgendeiner geeigneten Weise von den anderen oben erwähnten Eigenschaften Gebrauch
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gemacht werden, die die Wärmeleitfähigkeit der verschiedenen
Bereiche des Bauteils zu beeinflussen vermögen.
Ein zur Ausnutzung der erfindungsgemäßen Vorteile ideal
geeigneter Gegenstand ist der Kolben, in welchem Fall der Bereich relativ höherer Wärmeleitfähigkeit der Kopf des Kolbens
ist, während der Bereich relativ niedrigerer Wärmeleitfähigkeit der Hauptteil des Kolbens unter dem Kopf ist. Alternativ
kann ein Kolben erzeugt werden, der drei Bereiche verschiedener Wärmeleitfähigkeit aufweist, und zwar einen
Kopfbereich relativ hoher Wärmeleitfähigkeit, einen unteren offenen Endbereich relativ niedriger Wärmeleitfähigkeit und
einen mittleren Hauptbereich mit einer Wärmeleitfähigkeit zwischen der des Kopfes und der des unteren Endbereichs.
Der besondere Erfindungsgedanke, nach dem ein Siliziumnitridbasis-Kolben
mit gesteuerten räumlichen Änderungen der Wärmeleitfähigkeit aufgebaut wird, ermöglicht, die
hauptsächlich möglichen Ausfallarten von hoch beanspruchten Siliziumnitridkolben, nämlich den Wärmebeanspruchungsausfall
aufgrund ungleichmäßiger Temperaturverteilungen zwischen dem Kopfmittenbereich und den kühlen Kolbenwänden
und den Ausfall durch mechanische Beanspruchung an hochbelasteten Bereichen, wie z. B. am Kolbenbolzenlager und an
dessen Halterungsvolumen sowie rings um die Kolbenringnuten, zu vermeiden.
Reaktionsgebundenes Siliziumnitridmaterial hat zusätzlich zu seiner Hochtemperaturleistungsfähigkeit den
Vorteil, daß seine relativ niedrige Wärmeleitfähigkeit im Vergleich mit Metallen (wie z. B. Aluminiumlegierung und
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einigen Gußeisensorten) den Wärmeverlust durch Wärmeleitung wesentlich reduziert und die Bauteil- und ölkühlprobleme
am Kurbelstangenende des Kolbens verringert. Die Wärmeleitfähigkeit einer Aluminiumlegierung ist weit höher als die
von reaktionsgebundenem Siliziumnitrid ("LM6"-Legierung mit
0,1 % Cu, 0,1 % Mg, 10 - 13 % Si, 0,6 % Pe, 0,5 % Mn, 0,1 %
Ni, 0,1 % Zn, Rest Al 155 W/mK und "Lo-Ex"-Legierung mit
0,7 - 1,5 % Cu, 10 - 12 % Si, 0,8 - 1,5 % Mg, 0,7 - 1,5 % Ni,
1 % Fe, 0,5 % Mn, 0,2 % Ti, 0,5 % Zn, Rest Al 117 W/mK bei
Raumtemperatur), während diejenige von Gußeisen eher mit der von Siliziumnitrid vergleichbar ist (Graugußeisen "BS
1452" Britische Norm 50 W/mK und Kugelgraphitgußeisen "BS
2789" Britische Norm 29 W/mK). Einzelheiten von verfügbaren Wärmeleitfähxgkeitsdaten für Siliziumnitrid sind in der Tabelle
am Ende der Beschreibung (Fig. 1) und in Fig. 2 angegeben, die umfangreiche Werte für Siliziumnitridmaterialien
enthalten, die man im Zuge von Forschungsarbeiten ermittelte, die bei der British Ceramic Research Association (im
folgenden mit "BCRA" abgekürzt) durchgeführt wurden. Es ergibt sich aus der Tabelle der Fig. 1 und dem Diagramm nach
Fig. 2, daß ein weiter Wärmelextfähigkeitsbereich mit reaktionsgebundenen Siliziumnitridkeramiken erhältlich ist. Die
höchsten Wärmeleitfähigkeiten wurden bei Werkstoffen mit etwa 10 - 15 35 unreagiertem Silizium (auf Basis von Gewichtsanstiegsdaten)
erhalten, die sich durch Flammspritzkompaktierung von Siliziumpulver zu einer Dichte von etwa 1,8 Mg/m
herstellen lassen. Gut durchreagiertes Material kann eine so niedrige Wärmeleitfähigkeit wie 7 W/mK aufweisen, so
daß eine 5-fache Variation der Wärmeleitfähigkeit bis über HO W/mK mittels nur teilweiser Reaktion von Silizium in
Hochdichtepreßlingen möglich ist. Die "BCRA"-Daten zeigen ebenfalls, daß relativ gut reagiertes Material (Gewichts-
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anstieg 61,0 %; theoretischer Gewichtsanstieg für Siliziumnitrid
66,67 %) eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben kann, und man erhielt einen sehr hohen Wert von 45 W/mK für ein
teilweise reagiertes Material von 99S95 % Reinheit. Der
exakte Grund hierfür ist nicht völlig geklärt, und man kann vermuten, daß der hohe Wert mit der Menge der OC -Form
des Siliziumnitrids und mit der Abwesenheit von Verunreinigungen einhergeht. Weitere Versuche sind im Gange, um dies
zu überprüfen, doch hat es bereits den Anschein, daß es, wenn diese Effekte geklärt sind, durchführbar sein wird, die Wärmeleitfähigkeit
von reaktionsgebundenem Siliziumnitrid über einen weiten Bereich zu steuern. Die Eignung zur Variation
der Leitfähigkeit in einem weiten Bereich ist besonders nützlich, wenn man versucht, die widerstreitenden Anforderungen
zur Verringerung der Beanspruchungen in beispielsweise dem Kopfbereich eines Kolbens durch Einstellung der höchstmöglichen
Wärmeleitfähigkeit einerseits und zur Verringerung des Wärmeübergangs auf das untere offeneEnde des Kolbens
durch Einstellung einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit andererseits zu erfüllen.
Die folgenden Arbeitsweisen sind in Form allgemeiner Beispiele Verfahren, wonach die Prinzipien der Erfindung
verwirklicht werden können. Die Verfahren sind aus Zweckmäßigkeit sgründen unter Bezugnahme auf einen Kolbenbestandteil
formuliert.
Der Kopfbereich relativ hoher Wärmeleitfähigkeit eines erfindungsgemäß hergestellten Siliziumnitridbasis-Kolbens
variabler Wärmeleitfähigkeit kann nach irgendeinem der folgenden Verfahren erzeugt werden:
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(a) Flammspritζabscheidung einer Hoehdichte-Siliziumkompaktierungskopfschicht
auf einer vorläufigen "Niedrigleitfähigkeit"-Siliziumpreßkolbenform vor
der Nitridbildung;
(b) Versehen des Bereichs, der den Kopf bildet, mit höherer Wärmeleitfähigkeit durch Auswahl einer geeigneten
Pulverqualität j z. B. mit gröberer Teilchengröße, vor der Nitridbildung oder durch Verringerung
des Verunreinigungsgehalts des Siliziumspulvers;
(c) Steuerung der Phasenzusammensetzung durch Zusätze, so daß sich hohe Leitfähigkeiten entwickeln, z. B.
Zusätze von kohlenstoffhaltigen Materialien zur Bildung von Siliziumkarbid oder von Oxiden, die
feste Lösungen inC£-oder ß-Siliziumnitrid bilden;
(d) Abscheidung einer Hochdichte-Siliziumkompaktierungsschicht
durch Schlickerguß auf einer Siliziumpreßlingskolbenform vor der Nitridbildung;
(e) Abscheidung einer völlig dichten Schicht aus Siliziumnitrid oder einer Hochleitfähigkeitsmaterialschicht,
wie z. B. aus Siliziumkarbid, gemäß Pyrolysetechniken nach der Nitridbildung;
(f) Abscheidung einer Schicht aus porösem oder völlig dichtem Silizium oder anderem geeigneten Material
mit hoher Wärmeleitfähigkeit auf der Kopfoberfläche des geformten Siliziumpreßlings;
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(g) Abscheidung einer Schicht aus porösem oder völlig dichtem Silizium oder anderem geeigneten Material
mit hoher Wärmeleitfähigkeit auf der Kopfoberfläche
des vollreagierten Kolbenformlings;
(h) Einführen anderer Stoffe in den Siliziumpreßling oder Siliziumnitridkörper zur Bildung eines imprägnierten
Siliziumnitridkörpers mit einer verbesserten Wärmeleitfähigkeit;
(i) Spritzgußtechniken;
(j) isostatische Preßtechniken.
Der Bereich relativ niedrigerer Wärmeleitfähigkeit des Siliziumnitridbasis-Kolbens unter dem Kopfbereich kann
nach einem der folgenden Verfahren gebildet und in einer niedrig leitenden Form gehalten werden:
(a) Kalten der Dichte so niedrig wie möglich (z. B. 2,5 Mg/irr oder herab bis zu 0,33 Mg/m unter Verwendung
eines Siliziumnitridschaumes sehr geringer Dichte), soweit eine etwaige Verringerung der
Festigkeit annehmbar ist;
(b) Steuerung der OC - und ß-Phasengehalte, z. B. durch
Zusatz von Aluminiumoxid zur Steigerung des ß-Phasengehalts oder durch Bilden von Siliziumoxynitriden;
(c) derartige Wahl der Teilchengrößenverteilung, daß die geringstmögliche, mit den Festigkeitsanforderungen
verträgliche Dichte erzeugt wird, z. B. Verwendung eines feinen Pulvers (mittlerer Kugel-
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äquivalenz-Teilchendurchmesser etwa 6 ,um), zum
Erhalten einer Dichte von 2,4 - 2,5 Mg/m ;
(d) Zusatz anderer Stoffe, die feste Lösungen oder weniger leitende Phasen in Siliziumnitridkeramiken bilden,
vor der Nitridbildungj
(e) eine geeignete Verteilung von Löchern oder Struktureinschnürungen
in Bereichen, die niedrige Betriebsbeanspruchungen aufweisen, um die Wärmeleitung zu
verringern;
(f) selektive chemische Auflösung der Siliziumpulverteilchen in diesem Bereich des Kolbens, wenn er sich
in Siliziumpreßlingsform vor der Nitridbildung befindet,
z. B. durch alkalische oder saure Reagenzien.
Die obigen Methoden sind nur Beispiele verschiedener Techniken, wonach ein Siliziumnitridbasis-Kolben mit gesteuerten
räumlichen Variationen seiner Wärmeleitfähigkeit gemäß der Erfindung herstellbar ist, und Fachleute erkennen
ohne weiteres, daß die Erfindung auf diese bestimmten Verfahrensweisen nicht beschränkt ist. Eine Anwendung der Erfindung
auf beispielsweise einfache Wärmeschilde für Dieselmotoren, Zylinderkopfeinsätze für Diesel- und Benzinmotoren
und Zylinderbuchsen ergibt sich, wenn diese Bestandteile aus Siliziumnitridbasismaterial auf einer im wesentlichen
bandartigen Form erzeugt werden.
Ein spezielles Beispiel des Herstellverfahrens zur Fertigung einer zweiteiligen, zur Verwendung als Zylinderbuchse
geeigneten Einheit soll nun beschrieben werden. Es
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umfaßt die Erzeugung eines inneren und eines äußeren zylindrischen
Teils, die in einer Zwischenstufe der Nitridbildung verbunden werden.
Der äußere Teil besteht aus einer Mischung von Siliziumnitridpulver
mit 98 % Reinheit einer etwa 0,04 mm lichter
Siebmaschenweite entsprechenden Teilchengröße und einem Zuckerfüllstoff, der die Form kleiner Kügelchen aufweisen
kann und etwa 67 Vol.% der Mischung ausmacht. Diese Mischung wird mit einer Lösung eines Harzbindemittels, wie z. B.
Butylmethacrylat, in einem Lösungsmittel, wie z. B. Trichloräthylen,
zu etwa 18 Vol.% der Mischung vervollständigt.
Die erforderliche Menge einer solchen endgültigen Mischung wird mittels einer Form in einer isostatischen
Presse mit etwa 2,11 kg/cm zur zylindrischen Gestalt gepreßt , wonach der Preßling einer Wärmebehandlung in einem
Ofen unterworfen wird, in dem die Temperatur mit etwa 3 °C
je Stunde bis auf etwa 500 0C steigt, um den Füllstoff und
das Bindemittel auszubrennen. Danach wird der Vorformling gekühlt, in Stickstoff bis etwa 1200 0C wiedererhitzt und
auf dieser Temperatur 1 bis 2 Stunden gehalten, um den Vorformling teilweise zu nitrieren. Nach dem Abkühlen läßt
sich der Vorformling, falls erforderlich, maschinell auf die geeigneten Abmessungen zum Verbinden mit dem inneren
Teil bearbeiten.
Der innere Teil wird isostatisch in der gleichen Weise mittels einer anderen Form unter Verwendung einer
vorab zusammengestellten Mischung aus dem Siliziumpulver mit Bindemittel/Lösungsmittel gepreßt. Dabei besteht keine
Notwendigkeit zur Vorerhitzungsbehandlung, da der Bindemittel-Lösungsmittel-Gehalt
bei der Wärmebehandlung zur
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teilweisen Nitridbildung entfernt wird, die die gleiche wie für den äußeren Vorforir.ling ist.
Nach einem etwa erforderlichen maschinellen Bearbeiten des teilweise nitrierten inneren Vorformlings werden
die beiden Vorformlinge mit einem zwischengefügten Film aus einer Mischung von feinem Siliziumpulver und einer
Lösung von etwa 1 % Ammoniumalginat in Wasser zusammengesetzt.
Die Einheit wird im Ofen bei 100 0C getrocknet,
um sämtliches Wasser zu entfernen, und man unterwirft die Einheit anschließend einer normalen Nitridbildungs-Wärmebehandlung
zunächst bei einer niedrigeren Temperatur der Größenordnung von 1250 - 1350 0C in einer Stickstoffatmosphäre,
um das Alginat auszubrennen, wobei diese Behandlung für etwa 20 Stunden fortgesetzt wird, damit die
Reaktionssinterung bis zu einem geeigneten Zustand fortschreiten kann. Dann ist, wenn die Temperatur auf 1450 C
gesteigert wird, die Einheit aufgrund des gebildeten Materials von Siliziumnitridkristallen selbsttragend, worin
die verbleibenden unreagierten Siliziumteilchen gehalten sind. Nach 10 Stunden bei 1450 0C in der Stickstoffatmosphäre
kann der zweiteilige Zylinder aus dem Ofen entfernt und zum Einbau in einen Motor abgekühlt werden.
Selbstverständlich hängen die relativen Dicken der beiden Teile von den erwünschten Wärmeisolationseigenschaften
ab, was für Fachleute ohne weiteres klar ist.
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Claims (4)
- Patentansprücheγ1.JSiliziumnitridbasis-Bestandteil zur Verwendung in einem Verbrennungsmotor, dadurch gekennzeichnet , daß ein erster Bereich des Bestandteils im Kontakt mit einer Wärmequelle aus einem Werkstoff relativ hoher Wärmeleitfähigkeit und ein zweiter, von der Wärmequelle entfernter Bereich des Bestandteils aus einem Werkstoff relativ niedrigerer Wärmeleitfähigkeit bestehen.
- 2. Bestandteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil mit gesteuerten räumlichen Änderungen der Wärmeleitfähigkeit ausgebildet ist, wodurch der Bestandteil zur Verminderung unerwünschter Wärmebeanspruchung und WärmeVerluste ausgelegt werden kann.
- 3. Bestandteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Schicht aus porösem oder völlig dichtem Silizium oder einem anderen geeigneten Stoff hoher Wärmeleitfähigkeit auf der Oberfläche des Bereichs relativ hoher Wärmeleitfähigkeit des völlig nitrierten Bestandteils abgeschieden ist.
- 4. Verfahren zum Herstellen eines Siliziumnitridbasis-Bestandteils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Bereiche aus einem Siliziumpulver/ Füllstoff/Bindemittel-Gemisch in einem Mischungsverhältnis unter Berücksichtigung der Wärmeleitfähigkeit des Bereichs nach der Nitridbildung hergestellt und damit der erforderliche Unterschied gegenüber der Wärmeleitfähigkeit wenigstens eines anderen Bereichs gesichert wird.709807/0859
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