DE2631475A1 - Flammhemmende epoxidharze - Google Patents

Flammhemmende epoxidharze

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DE2631475A1
DE2631475A1 DE19762631475 DE2631475A DE2631475A1 DE 2631475 A1 DE2631475 A1 DE 2631475A1 DE 19762631475 DE19762631475 DE 19762631475 DE 2631475 A DE2631475 A DE 2631475A DE 2631475 A1 DE2631475 A1 DE 2631475A1
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DE
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nickel
epoxy resins
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Norbert Buhl
Wolfgang Dr Kleeberg
Rudolf Dr Wiedenmann
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0091Complexes with metal-heteroatom-bonds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/10Metal compounds

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Epoxy Resins (AREA)

Description

  • Flammhemmende Epoxidharze
  • Die flammhemmende Einstellung von Epoxid-Gießharzen bzw.
  • -Imprägnierharzen für die Herstellung von Epoxidharzformstoffen erfolgt üblicherweise durch den Einbau von Halogen oder durch den Zusatz halogenierter Komponenten. So ist beispielsweise aus der DT-AS 2 153 101 die Verwendung einer organischen Chlorverbindung, die durch Umsetzung von Hexachlorcyclopentadien mit 2-Vinyl-bicyclo-ß2.2.1]-hepten-5 entsteht, als Zusatz zum Verhindern bzw. Verzögern der Entflammung von Kunststoffen auf der Grundlage von entflammbaren organischen Polymeren bekannt. Die Polymeren sind Thermoplaste, wie Polystyrol und Polyäthylen, oder wärmehärtende Polymere, wie Epoxidharze. Die zur Erzielung der Flammfestigkeit erforderliche Menge an der Halogenverbindung beträgt 4 bis 50 % des Polymergewichtes. Weitere Halogenverbindungen, die Epoxidharzen zugesetzt werden können, finden sich in dem Buch von John W. Lyons über seThe Chemistry and Uses of Fire Retardants", Wiley-Interscience, 1970, Seite 406 bis 411.
  • Das Vorhandensein von Halogenen in Epoxidharzen hat jedoch den erheblichen Nachteil, daß es bei thermischer Uberlastung, bei einem Kurzschluß oder im Brandfall, zur Bildung von stark ätzenden und korrosiven Halogenwasserstoffen kommt, die je nach der entwickelten Menge zu mehr oder weniger schweren Sekundärschäden führen. Zur Erzielung eines ausreichenden flammhemmenden Effektes werden darüber hinaus die halogenhaltigen Komponenten den Polymeren in derart großen Mengen zugesetzt, daß dabei oft die Löslichkeitsgrenze überschritten wird, was hinwiederum weitere Nachteile zur Folge hat, beispielsweise eine schlechtere Verarbeitbarkeit.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, das Brennverhalten von Epoxidharzen derart zu beeinflussen, daß eine flammhemmende Einstellung ohne die bislang damit verbundenen Nachteile, insbesondere ohne schädliche Halogenwasserstoffbildung, erreicht werden kann.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Epoxidharze einen Gehalt von 1,5e10 4 bis 2,5e10-2 Mol-% an organischen Nickel-Komplexverbindungen aufweisen. Vorzugsweise beträgt der Gehalt der Epoxidharze an organischen Nickel-Komplexverbindungen etwa zwischen 8.10 4 und 2.10 3 Mol-%.
  • Der Gehalt der erfindungsgemäßen Epoxidharze an den organischen Nickel-Komplexverbindungen ist angegeben in Molprozent, d.h. in molaren Mengen, die auf das Gewicht des Epoxidharzes bezogen sind. Die Angabe 2#10-3 3 Mol-% beispielsweise bedeutet demnach eine Menge von 2s10 3 Mol organischer Nickel-Komplexverbindung pro 100 g Epoxidharz.
  • Die erfindungsgemäßen Epoxidharze gewährleisten aufgrund ihrer flammhemmenden Wirkung eine hohe Betriebssicherheit derjenigen Geräte und Anlagen, bei denen sie in Isolierbauteilen Verwendung finden. Die flammhemmende Wirkung aufgrund des Zusatzes der organischen Nickel-Komplexverbindungen führt dabei bei bereits selbstlöschend eingestellten Epoxidharzformstoffen zu einer Verkürzung der Brenndauer, während - beispielsweise nach ASTM D 635 - als brennbar einzustufende Formstoffe selbstlöschend eingestellt werden können.
  • Die Wirkung der in den erfindungsgemäßen Epoxidharzen enthaltenen organischen Nickel-Komplexverbindungen dürfte darauf beruhen, daß sie deren Brennverhalten katalytisch beeinflussen, und zwar in der Weise, daß sie als Dehydrierungskatalysatoren wirken.
  • Unter dem Einfluß dieser Komplexverbindungen werden die Kohlen- stoff-Wasserstoff-Bindungen der Epoxidharze bei der Verbrennung zu Kohlenstoff und Wasserstoff dehydriert. Die sich dabei zellenartig aufbauende Kohlenstoffschicht besitzt eine geringere Wärmeleitfähigkeit und wirkt als Barriere gegen den weiteren Zutritt von Luftsauerstoff. Auf diese Weise kommt die Oxidationskettenreaktion der Verbrennung zum Erliegen.
  • Komplexverbindungen, die auch als Koordinationsverbindungen bezeichnet werden, sind Verbindungen höherer Ordnung. Charakteristisch für diese Verbindungen ist, daß um ein oder mehrere Zentralatome, im vorliegenden Fall ein Nickelatom, ein oder mehrere neutrale Moleküle und/oder Ionen, d.h. sogenannte Liganden, gruppiert sind.
  • Als organische Nickel-Komplexverbindungen können die erfindungsgemäßen Epoxidharze besonders vorteilhaft Nickel-Chelatkomplexe enthalten. Chelatkomplexe, die auch als innere Komplexe bezeichnet werden, sind Verbindungen, bei denen ein einzelner Ligand an einem Zentralatom mehr als eine Koordinationsstelle besetzt, d.h. der Ligand geht - aufgrund des Vorhandenseins freier Elektronenpaare - mehrere Bindungen zum Zentralatom ein. Auf diese Weise entstehen Ringe, nämlich die sogenannten "Scherenverbindungen", d.h. Chelate.
  • In den erfindungsgemäßen Epoxidharzen können als organische Nickelkomplexe beispielsweise die Metallchelate folgender Verbindungen verwendet werden: Acetylaceton, Benztriazol, 1.4-Dihydroxy-phthalazin, Diresorcyliden-äthylendiamin, Disalicyliden-o-phenylendiamin, Oxalsäure, Phthalocyanin und Salicylidenmethylamin. Insbesondere finden die Nickelchelate von Dimethylglyoxim, Diresorcyliden-o-phenylendiamin, 8-Hydroxy-chinolin und Salicylidenhydrazin Verwendung.
  • Vorteilhaft können die organischen Nickel-Komplexverbindungen auch Aromaten-Ubergangsmetall-Komplexe sein, d.h. Komplexe aus aromatischen Verbindungen mit Nickel. In diesen Komplexen, die meist eine sogenannte "sandwich"-artige Struktur aufweisen, liegt keine direkte Metall-Kohlenstoffbindung (v-Bindung) vor, sondern eine koordinative Bindung über s-Elektronen. Als derartiger Komplex dient in den erfindungsgemäßen Epoxidharzen insbesondere Nickelocen, d.h. Dicyclopentadienylnickel.
  • Die an den erfindungsgemäßen Epoxidharzen durchgeführten Untersuchungen zeigten, daß es vorteilhaft ist, wenn die Nickelverbindungen im Harz in homogener Verteilung vorliegen. Besonders vorteilhaft können die Nickelverbindungen auch in die Harzmatrix, d.h. in das Polymernetzwerk des Epoxidharzes chemisch eingebaut sein. Der Einbau kann dabei insbesondere dadurch erreicht werden, daß Nickel-Chelatkomplexe verwendet werden, die freie OH-Gruppen enthalten, insbesondere phenolische Hydroxylgruppen. Diese OH-Gruppen reagieren mit den Epoxidgruppen, d.h. dem Oxiranring des Epoxidharzes, und werden auf diese Weise in der Harzmatrix verankert.
  • Bei den erfindungsgemäßen Epoxidharzen hat es sich ferner herausgestellt, daß sich bei Konzentrationen über 2,5g10 2 Mol die Brenndauer im wesentlichen nicht weiter senken läßt, Abbrand und Gewichtsverlust der Epoxidharzformstoffe werden nur noch minimal verringert. Die in den erfindungsgemäßen Epoxidharzen verwendeten Nickelkomplexe bieten ferner den Vorteil, daß sie keine elektrolytische Korrosion verursachen und weder den Oberflächen- noch den spezifischen Durchgangswiderstand von Formstoffen verschlechtern.
  • Anhand von Ausführungsbeispielen soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
  • Bei den Untersuchungen wurden jeweils in 100 g des Epoxidharzes, wie dem Bisglycidyläther des Bisphenol A, eine bestimmte Menge an Nickelkomplex unter Rühren fein verteilt und in der Mischung 27 g Härter, beispielsweise 4.42-iamino-diphenylmethan, bei 80 bis 1300C gelöst. Anschließend wurde im Vakuum entgast und die Reaktionsharzmasse in auf 80 bis 1000C vorgewärmte Norm-Kleinstabform gegossen, Dann wurde bei 80 bis 1000C 2 Stunden geliert und 10 Stunden bei 100 bis 1800C ausgehärtet.
  • Die Prüfung auf Brennbarkeit erfolgte insbesondere nach dem sogenannten Flammability-Test ASTM D 635. Dabei wurden Prüfkörper mit den Abmessungen 70 x 6 x 4 mm mit einem Bunsenbrenner beflammt; Beflammungszeit: 30 Sekunden. Ist dabei die Brennstrecke der Probe kleiner als 2,54 cm (1 inch), so lautet die Klassifizierung "nonburning by this test", bei einer Brennstrecke von 2p54 bis 10,16 cm "self-extinguishing (by this test)" und bei einer Brennstrecke größer als 10,16 cm i'burning (by this test)". Da diese Klassifizierung jedoch relativ grob ist, wurden zum Teil zur besseren Differenzierung des Brennverhaltens der erfindungsgemäßen Epoxidharze als Brenndaten die selbständige Brenndauer, die Länge des Abbrandes und der prozentuale Gewichtsverlust bestimmt. Die Ergebnisse derartiger Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt, in der auch das Molekulargewicht (MG) der Nickelkomplexe angegeben ist.
  • Tabelle 1 Nickel- MG Brenndauer Abbrand Gewichts-Komplexverbindung sec mm verlust % Ni(acetylacetonat)2 256,9 30 10 10p1 Ni(benztriazolat)2#H2O 312,9 24 9 8,6 Ni(1.4-dihydroxy- 399,0 32 10 10,7 phthalazin)2#H2O Ni(imethylglyoxim)2 289,0 29 11 10,5 Ni(8-hydroxy-chinolat)2 347,0 33 9 8,3 Ni-Oxalat 146,7 33 11 10,1 Ni-Phthalocyanin 571,3 21 8 6,6 Ni(salicylidenhydrazin)2 329,0 29 8 8,4 Ni(salicylidenmethylamin)2 327s0 29 7 7,4 Nickelocen 188,9 27 12 12,5 Die Untersuchungen wurden am Epoxidharz Bisphenol A-Bisglycidyläther (Härter: 4.4'-Diamino-diphenylmethan) vorgenommen. Der Gehalt des Epoxidharzes an der Nickel-Komplexverbindung betrug jeweils 1,7#10-2 Mol-%, außer bei Ni(dimethylglyoxim)2, Ni(8-hydroxy-chinolat)2 und Ni(salicylidenhydrazin)2, die in einer Konzentration von 1,7*10 3 Mol-% vorlagen. Untersuchungen an epoxidiertem Novolak als Epoxidharz brachten ähnliche Ergebnisse.
  • Bei Ni(dimethylglyoxim)2 und Ni(8-hydroxy-chinolat)2 konnten die angegebenen Werte in etwa sogar noch bei einer Konzentration von 8,5-10 4 Mol erreicht werden. Dabei betrug beim erstgenannten dieser beiden Nickelkomplexe die Brenndauer 32 sec und beim letztgenannten sogar nur 28 sec.
  • Im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Epoxidharzen betrug beim reinen Epoxidharzformstoff (Bisphenol A - Bisglycidyläther) im Mittel - bestimmt aus 60 Messungen - die Brenndauer 60 sec, der Abbrand 14 mm und der prozentuale Gewichtsverlust 14,5 5'. Daraus ergibt sich, daß durch den Zusatz der organischen Nickel-Komplexverbindungen die Brenndauer im allgemeinen um etwa 50 % gesenkt werden kann, teilweise sogar um 60 bis 65 5'.
  • Bei den Untersuchungen wurde auch festgestellt, daß bei den erfindungsgemäßen Epoxidharzen die Brenndaten im Gegensatz zum reinen Epoxidharzformstoff weitgehend unabhängig sind vom Aushärtungsgrad des Harzes, d.h. von der Aushärtungstemperatur und der Aushärtezeit. Ferner zeigte es sich, daß die nickelfreien Komplexbildner keinen Einfluß auf die Brennbarkeit ausüben: Die an lediglich den metallfreien Komplexbildner enthaltenden Epoxidharzformstoffen ermittelten Brenndaten entsprachen nämlich im wesentlichen denjenigen des reinen Formstoffes, d.h. des Formstoffes ohne Zusätze.
  • Neben dem Flammability-Test wurde das Brennverhalten der erfindungsgemäßen Epoxidharze auch anhand des Brenntestes nach VDE 0304/Teil 3 ermittelt. Bei diesem Test ergibt sich folgende Einteilung: Stufe I : keine sichtbare Flamme Stufe II : Flamme erlischt wieder IIa : Flammenausbreitungsweg s # 10 mm IIb : 10 mm < s # 30 mm IIc : 30 mm < s c 95 mm Stufe III : Flamme durchläuft 70 mm Meßstrecke IIIa: Flammenausbreitungsgeschwindigkeit <0,5 mm IlIb: > 0,5 mm Bei diesen Untersuchungen wurde festgestellt, daß bei Epoxidharzen, die nach VDE 0304/Teil 3 bereits Stufe IIb aufweisen, der Abbrand von Prüflinge aus erfindungsgemäßen Epoxidharzen, d.h. Nickel-Komplexverbindungen enthaltenden Prüflingen, zwischen 10 und 30 mm liegt, und die erfindungsgemäßen Epoxidharze demnach auch in Stufe IIb einzuordnen sind. Jedoch kann auch hierbei durch die Bestimmung der mittleren Brenndauer und der Brennstrecke eine weitere Differenzierung erfolgen. Dabei zeigte sich erneut, daß durch den Zusatz der organischen Nickel-Komplexverbindungen Abbrand und Brenndauer beträchtlich vermindert werden können.
  • Wie bereits erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, wenn die organische Nickel-Komplexverbindung in das Polymernetzwerk des Epoxidharzes eingebaut ist. Tabelle 2 zeigt die Untersuchungsergebnisse an einem eine derartige Verbindung, nämlich Nickeldiresorcyliden-o-phenylendiamin (Ni-RPD), enthaltenden Formstoff.
  • Neben den Brenndaten für den die Nickelverbindung - in verschiedenen Konzentrationen - enthaltenden Formstoff sind in der Tabelle 2 auch die Brenndaten des entsprechenden reinen Formstoffes, d.h. des Formstoffes ohne Nickelverbindung, angegeben sowie die entsprechenden Daten für einen Formstoff, der den nickelfreien Komplexbildner enthält.
  • Tabelle 2 Brenndauer Abbrand Gewichtsverlust sec mm 5' Epoxidharz mit Ni-RPD: 1,7#10-3 Mol-% 25 6 4,5 8,5#10-3 Mol-% 23 6 5,2 1,7#10-2 Mol-% 28 8 6,8 Epoxidharz, rein 43 10 9,3 Epoxidharz mit Komplex 40 9 7,8 bildner (RPD) Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß durch den Zusatz der organischen Nickel-Komplexverbindung die Brenndaten des Epoxidharzes (CY 205/HT 972, d.h. Bisphenol A-Bisglycidyläther / 4.4-Diaminodiphenylmethan) beträchtlich verringert werden können, und zwar etwa im Bereich zwischen 35 und 45 5'. Dabei ist wesentlich, daß -wie ebenfalls Tabelle 2 zu entnehmen ist - im Epoxidharz der nickelhaltige Komplex vorhanden sein muß. Die Brenndaten des Epoxidharzes, das lediglich den Komplexbildner Diresorcylideno-phenylendiamin (RPD) enthält, unterscheiden sich nämlich nur unwesentlich von denen des reinen Epoxidharzes, insbesondere hinsichtlich der Brenndauer.
  • Die Tatsache des chemischen Einbaus von Ni-RPD in das Epoxidharz, der etwa ab 1300C beginnt, ergibt sich aus verschiedenen Gründen.
  • So nimmt beispielsweise die Epoxidzahl einer Ni-RPD enthaltenden Epoxidharzmasse mit zunehmendem Gehalt an Komplexverbindung ab und darüber hinaus können aus einer derartigen Harzmasse beispielsweise mit Dimethylsulfoxid sehr viel geringere Mengen an Komplexverbindung extrahiert werden als dies bei Harzmassen mit anderen Komplexverbindungen der Fall ist. Ferner ist das Addukt aus Epoxidharz und Ni-RPD in Methyläthylketon, das meist als Harzlösungsmittel verwendet wird, unbegrenzt löslich, während der reine Ni-Komplex darin unlöslich ist.
  • Auch dem Ni-Diresorcyliden-o-phenylendiamin strukturell ähnliche Komplexverbindungen, die keine phenolischen OH-Gruppen tragen und demnach nicht in die Harzmatrix eingebaut werden, wie Ni-Disalicyliden-o-phenylendiamin, eignen sich gut als Zusatz zu Epoxidharzen. Ein die genannte Verbindung enthaltendes Epoxidharz (Konzentration: 1,7#10-3 Mol-%) weist beispielsweise folgende Brenndaten auf: Brenndauer 28 sec, Abbrand 9 mm, Gewichtsverlust 7,6 5' (vgl. dazu die in Tabelle 2 enthaltenen Daten des reinen Epoxidharzes).
  • Während sich der Einfluß der Nickel-Komplexverbindungen in den erfindungsgemäßen Epoxidharzen bei Harzsystemen, die nach dem Flammability-Test ASTM D 635 mit " "self-extinguishing by this test" bzw. nach VDE 0304/Teil 3 mit Stufe II zu klassifizieren sind, im wesentlichen nur in einer mehr oder minder starken Verkürzung der Brenndauer in ein und derselben Brennklasse bzw.
  • Stufe bemerkbar macht, kann bei Harzsystemen, die als brennbar einzustufen sind und mit "burning by this test" bzw. Stufe III zu klassifizieren sind, die Klasse "self-extinguishing" bzw. die Stufe II erreicht werden. Entsprechende Versuchsergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengefaßt.
  • In der Tabelle 3 bedeuten b und "s.e" die Klassifizierungen "burning" bzw. in "self-extinguishing". Das Epoxidharz CY 205 ist ein Bisglycidyläther des Bisphenol A (Epoxidzahl 0,52), mit "HHPSA" und "DDSA" sind die Härter Hexahydrophthalsäureanhydrid bzw. Dodecylbernsteinsäureanhydrid bezeichnet und mit "DMP 30" und 11DMBA', die Beschleuniger 2.4.6-Tris-(N.N-dimethyl-aminomethyl)-phenol bzw. N.N-Dimethylbenzylamin.
  • Entsprechende Ergebnisse, wie die in Tabelle 3 dargestellten, werden auch bei anderen säureanhydridgehärteten Epoxidharzen, beispielsweise beim Bisglycidylester der Hexahydrophthalsäure, und auch bei der Verwendung anderer Härter, wie Phthalsäureanhydrid und Methylendomethylen-tetrahydrophthalsäureanhydrid (Methylnadinsäureanhydrid) erhalten.
  • Die Tatsache, daß die in den erfindungsgemäßen Epoxidharzen enthaltenen Nickel-Komplexverbindungen dehydrierend wirken, Tabelle 3
    Brenntest VDE 0304 ASTM D 635 VDE 0304 ASTM D 635
    Metallkomplex Ni-diresorcyliden-o-phenylendiamin Ni-disalicyliden-o-phenylendiamin
    Epoxidharz CY 205, Härter HHPSA, Beschleuniger DMP 30
    - IIIa b IIIa b
    1,7#10-3 IIIa(IIc) b IIc s.e
    8,5#10-3 IIc s.e IIc s.e
    1,7#10-2 IIc s.e IIb s.e
    Epoxidharz CY 205, Härter DDSA, Beschleuniger DMBA
    - IIIa b
    1,7#10-2 IIc(IIIa) s.e
    läßt sich experimentell nachweisen. Anhand von Pyrolyseuntersuchungen wurde nämlich festgestellt, daß der Anteil des Wasserstoffes im Pyrolysegas von Epoxidharzen in Anwesenheit der Nickel-Komplexverbindungen im allgemeinen beträchtlich zunimmt.
  • Gleichzeitig erfolgt eine Anreicherung an Kohlenstoff im Pyrolyserückstand. Ferner zeigt beispielsweise ein Vergleich der Brenndaten von Formstoffen aus erfindungsgemäßen Epoxidharzen mit dem jeweiligen Pyrolysegasverhältnis H2:CH4, daß Nickel-Komplexverbindungen, die die Brenndauer des Epoxidharzformstoffes CY 205/HT 972 stark reduzieren, ein Verhältnis H2:CH4 # 0,5 besitzen. Bei der Verwendung von Nickel-8-hydroxychinolat (Konzentration: 1,7#10-3 Mol-%) beispielsweise erreicht der Wasserstoffanteil im Pyrolysegas bei ca. 720 0C ein Maximum.
  • 9 Patentansprüche

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1. Flammhemmende Epoxidharze, gekennzeichnet durch einen Gehalt von I,5.1O- bis 2,5#10-2 Mol- an organischen Nickel-Komplexverbindungen.
  2. 2. Epoxidharze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an organischen Nickel-Komplexverbindungen etwa zwischen 8.10 und 2.10 3 Mol beträgt.
  3. 3. Epoxidharze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Nickel-Chelatkomplexe enthalten.
  4. 4. Epoxidharze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Nickel-dimethylglyoxim enthalten.
  5. 5. Epoxidharze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Nickel-8-hydroxy-chinolat enthalten.
  6. 6. Epoxidharze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Nickel-salicylidenhydrazin enthalten.
  7. 7. Epoxidharze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickel-Chelatkomplex in die Harzmatrix eingebaut ist.
  8. 8. Epoxidharze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie Nickel-diresorcyliden-o-phenylendiamin enthalten.
  9. 9. Epoxidharze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Aromaten-Ubergangsmetall-Komplexe mit Nickel, insbesondere Nickelocen, enthalten.
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