DE2631141C2 - Vorrichtung zum Auswechseln der Faserbandbehälter an einer Rotor-Spinnmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswechseln der leergelaufenen, in der hinteren Reihe stehenden Faserbandbehälter an einer Rotor-Spinnmaschine, die in zwei hintereinanderliegenden Reihen angeordnete Faserbandbehälter aufweist, von denen nur die in der vorderen Reihe stehenden Faserbandbehälter zum Auswechseln zugänglich sind, bei der unter jeweils einer Vierergruppe von nebeneinanderliegenden Spinnstellen ein Drehtisch angeordnet ist, auf jedem Drehtisch vier Faserbandbehälter in zwei Reihen zu je zwei Stück angeordnet sind, ein aus jedem der vier Faserbandbehälter kommendes Faserband mit je einer Spinnstelle der Vierergruppe verbunden ist und bei der der Drehtisch zum Zweck des Auswechelns eines leergelaufenen, in der hinteren Reihe links stehenden Faserbandbehälters aus seiner Arbeitsstellung heraus gegen den Uhrzeigersinn und zum Zweck des Auswechselns eines leergelaufenen, in der hinteren Reihe rechts stehenden Faserbandbehähers aus seiner Arbeitsstellung heraus im Uhrzeigersinn um jeweils 90 Grad und wieder zurück in die Arbeitsstellung drehbar gelagert ist.

Das Auswechseln eines auf dem Drehtisch in der Grundstellung vorn stehenden Faser Dandbehälters ist nicht schwierig. Das Auswechseln eines au? den Drehtisch in der Grundstellung hinten stehenden Fas-^rbandbehälters ist dagegen etwas schwieriger, weil nach dem Drehen des Drehtisches um 90 Grad je nach der Zuordnung der Faserbandbehälter zu den einzelnen Spinnstellen direkte Kreuzungen und Berührungen verschiedenartiger Faserbänder eintreten und einzelne Faserbänder iber längere Strecken freihängend den Spinnstellen zugeführt werden müssen, wobei diese Faserbänder durchhängen und dadurch den Auswechselvorgang behindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Auswechseln einzelner Faserbandbehälter leicht schnell und Htöiiingsfrei zu ermöglichen. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß ein Auswechseln der Faserbandbehälter erleichtert wird, wenn die sowohl in der Grundstellung als auch in der um 90 Grad nach links oder nach rechts geschwenkten Endstellung jeweils vorn stehenden Faserbandbehälter unverkreuzt und auf kürzestem Wege dta zugehörigen Spinnstellen zugeführt werden. Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß bei Grundstellung des Drehtisches die beiden hinteren Faserbandbehälter den beiden äußeren Spinnstellen und die beiden vorderen Faserbandbehälter den beiden inneren Spinnstellen der Spinnstellenvierergruppe zugeordnet sind. Wird nun der Drehtsich aus der Grundstellung heraus im Uhrzeigersinn um 90 Grad gedreht, so führt das Faserband aus dem vorderen rechten Faserbandbehäiter zur rechten Spinnstelle der Vierergruppe und aus dem vorderen linken Faserbandbehälter zur zweiten Spinnstelle von rechts. Wird der Drehtisch aus der Grundstellung heraus gegen den Uhrzeigersinn um 90 Grad gedreht, so führt das Faserband aus dem linken vorderen Faserbandbehälter in die linke Spinnstelle der Vierergruppe und aus dem vorderen rechten Faserbandbehälter in die zweite Spinnstelle von links. Die vorderen Faserbänder kreuzen sich also nicht. 1st einer der in der Grundstellung hinten stehenden Faserbandbehälter leergelaufen, so kann er, nach Drehen des Drehtisches um 90 Grad, ohne die Faserbandzufuhr einer benachbarten Spinnstelle zu hindern, ausgewechselt werden. Der neue Faserbandanfang kann, ohne ein anderes Faserband zu kreuzen, zum erneuten Anspinnen in die zugehörige Spinnstelle eingeführt werden.

Da sich beim Drehen des Drehtisches um 90 Grad im hinteren Bereich Faserbandkreuzungen ergeben, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, daß der Drehtisch mit einer oberhalb der Faserbandbehäiter und unterhalb des Spinnstellengehäuses angeordneten in der Grundstellung des Drehtisches etwa über dessen Mitte unterhalb der von den beiden vorderen Faserbandbehältern zu den beiden inneren Spinnstellen führenden Faserbänder von links nach rechts verlaufende Faserband-Separierstange verbunden ist, deren Länge mindestens dem doppelten Durchmesser eines Faserbandbehähers entspricht. Beim Drehen des Drehtisches um 90 Grad wird auch die Faserband-Seperierstange um 90 Grad gedreht. Bei einer Drehung des Drehtisches in Richtung des Uhrzeigers

unterstutzt die Faserband-Separierstange diejenigen Faserbänder, die eine längere Wegstrecke freihängend zu überbrücken haben. Es sind dies die zu der linken Spinnstelle und zu der zweiten Spinnstelle von rechts führenden Faserbänder. Bei einer Drehung des Drehtisches aus der Grundstellung um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn unterstützt die Faserband-Separierstange ebenfalls diejenigen Faserbänder, die auf eine längere Strecke freihängend geführt werden. Es sind dies die zu der rechten Spinnstelle und zu der zweiten Spinnstel- to Ie von links führenden Faserbänder.

Die anderen Faserbänder werden in den beiden Endstellungen des Drehtisches durch die Faserband-Separierstange nicht unterstützt, befinden sich also in jedem Fall außerhalb bzw. unterhalb der Faserband-Separierstange. Die Faserband-Separierstange sorgt also dafür, daß eine direkte Berührung sich kreuzender Faserbänder nicht eintritt.

Vorteilhaft ist die Faserband-Separierstange durch eine in der Mitte des Drehtisches befestigte, aufrechtstehende Stütze mit dem Drehtisch verbunden. In der Mitte des Drehtisches bleibt stets genügend Platz zur Anordnung einer solchen Stütze. Zugleich behindert eine Stütze an dieser Stelle nicht den Wechselvorgang der Faserbandbehälter oder die Zufuhr der Faserbänder zu den Spinnstellen.

Die Erfindung erleichtert vorteilhafterweise die Automaiion des Auswechselns der Faserbandbehälter. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel soll in den folgenden Abschnitten näher beschrieben und erläutert werden. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und

F i g. 2 eine vereinfachte Ansicht von oben auf drei Vierergruppen von Spinnstellen einer Spinnmaschine mit den zugeordneten erfindungsgemäßen Vorrichtungen.

Gemäß Fig.2 besitzt eine Rotorspinnmaschine 101 drei Vierergruppen D, E und F von Spinnstellen. Die Vierergruppe D umfaßt die Spinnstellen 102 bis 105, die Vierergruppe Edie Spinnstellen 106 bis 109, die Vierergruppe Fdie Spinnstellen 110 bis 113. Unter den Spinnstellen der Vierergruppe D ist ein Drehtisch 114, unter der Vierergruppe E ein Drehtisch 115 und unter der Vierergruppe Fein Drehtisch 116 angeordnet. Auf jedem Drehtisch stehen vier Faserbarvibehälter. und zwar auf dem Drehtisch 114 die Faserbandbehälter 117 bis 120, auf dem Drehtisch 115 die Faserbandbehälter 121 bis J24 und auf dem Drehtisch 116 die Faserbanübehälter 125 bis 128.

Aus F i g. 2 ist zu ersehen, daß bei der Vierergruppe D der Drehtisch 114 in der Grundstellung steht. Aus den beiden vorderen Faserbandbehältern laufen Faserbänder 129 und 130 zu den beiden mittleren Spinnstellen 103 und 104 der V:erergruppe D. Aus den beiden hinteren Faserbandbehältern 119 und 120 laufen Faserbänder 131 und 132 zu den beiden äußeren Spinnstellen 102 und 105 der gleichen Vierergruppe. Eine Stütze 141 ist in der Mitte des Drehtisches 114 befestigt und trägt an t>o ihrem oberen Ende eine Faserband-Separierstange 142. Die Faserband-Separierstange 142 verlauft von links nach rechts oberhalb der Faserbandbehälter und unterhalb der von den Faserbandbehältern 117 und 118 zu den Spinnstellen 103 und 104 führenden Faserbändern 129 und1130.

Der in Fig. 1 dargestellte Schnitt durch den Drehtisch 114 zeigt, daß der Drehtisch eine Plattform 143 besitzt. Die Plattform 143 hat eine an den Behalterquerschnitl angeschmiegte Flächenform, und zwar ist die Fläche ein Quadrat mit abgerundeten Ecken und seitlichen Einsattelungen (Fig.2). Die Plattform 143 besicit einen Mittelsteg 144 und einen Endanschlag 145 für die Faserbandbehälter, von denen in F i g. 1 die Behälter 118 und 120 sichtbar sind. Vorn besitzt die Plattform 143 eine Auflauffläche 146. Die Plattform 143 ist mittels eines Kugellagers 147 um einen Zapfen 148 drehbar, der mit einer Grundplatte 149 verbunden ist An einem mit dem Mittelsteg 144 verbundenen Bolzen 150 ist eine für FuBbetätigung oder wahlweise automatische Betätigung eingerichtete Klinke 151 gelenkig befestigt Die Klinke 151 ist so geformt, daß sie durch ein Loch 152 in der Plattform 143 bis in einen Schlitz 153 in der Grundplatte 149 infolge ihres Eigengewichts eingreifen kann und damit den Drehtisch in der Mittelstellung arretiert. Durch Fußbetätigung oder auch durch automatische Betätigung kann die Klinke 151 entriegelt werden.

Aus F i g. 1 ist auch zu entnehmen, daß die Stütze 141 in der Mitts des Drehtisches 114 auf dem Mittelsteg 144 befestigt ist und bis knapp unterhalb -its Spinnstellengehäuses 154 reicht, wo sie nach vorn abgebogen ist und die Faserband-Separierstange 142 trägt. Man erkennt auch in Fig. 1, daß die Faserband-Separierstange 142 unterhalb des von der vorderen Spinnkanne (Faserbandbehälter) 118 ausgehenden Faserbandes 130 und vor dem von der hinteren Spinnkanne 120 ausgehenden Faserband 132 angeordnet ist. In der Grundstellung des Drehtisches 114 ist eine Berührung der Faserbänder mit der Faserband-Separierstange 142 L-diglich zufällig. Erst wenn der Drehtisch 114 gedreht wird, unterstützt die Faserband-Separierstange 142 in der bereits beschriebenen Art und Weise jeweils die beiden besonders lang freihängenden Faserbänder 129, 130, damit eine Berührung mit den kürzeren Faserbändern 131, 132 oder mit dem oberen Rand der Faserbandbehälter vermieden wird.

Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Drehtisch 115 der Vierergruppe £ in Richtung des Pfeiles 1^5 ge^en den Uhrzeigersinn aus der Grundstellung heraus um 90 Grad gedreht ist. Eine solche Drehung erfolgt betriebsmäßig zu dem Zweck, die in der Grundstellung hinten siehende Spinnkanne 121 auszutauschen. Man erkennt aus der Zeichnung, daß ein solcher Austausch den Betrieb der übrigen Spinnstellen nicht beeinträchtigen kann. Der Drehtisch 116 der Vierergruppe Fist aus der Grundstellung heraus in Richtung des Pfeiles 156 im Uhrzeigersinn um 90 Grad gedreht. Diese Drehung erfolgt betriebsmäßig zu dem Zweck, die in der Grundstellung hinten stehende Faserbandkanne 126 auszutauschen. Man erkennt aus der Zeichnung, daß auch in diesem Fall ein Austausch der Faserbandkanne möglich ist. ohne daß der Betrieb der übrigen Spinnstellen beeinfäci.iijjt werden könnte.

Hiei zu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Auswechseln der leergelaufenen, in der hinteren Reihe stehenden Faserbandbehälter an einer Rotor-Spinnmaschine, die in zwei hintereinanderliegenden Reihen angeordnete Faserbandbehälter aufweist, von denen nur die in der vorderen Reihe stehenden Faserbandbehälter zum Auswechseln zugänglich sind, bei der unter jeweils einer Vierergruppe von nebeneinanderliegenden Spinnstellen ein Drehtisch angeordnet ist, auf jedem Drehtisch vier Faserbandbehälter in zwei Reihen zu je zwei Stück angeordnet sind, ein aus jedem der vier Faserbandbehälter kommendes Faserband mit je einer Spinnstelle der Vierergruppe verbunden ist und bei der der Drehtisch zum Zweck des Auswechselns eines leergelaufenen, in der hinteren Reihe links stehenden Faserbandbehälters aus seiner Arbeitsstellung heraus gegen den Uhrzeigersinn und zum Zweck des. Auswechselns eines leergelaufenen, in der hinteren Reihe rechis Stehenden Faserbändbehälters aus seiner Arbeitsstellung heraus im Uhrzeigersinn um jeweils etwa 90 Grad und wieder zurück in die Arbeitsstellung drehbar gelagert ist, nach Patent 25 36 479, dadurch gekennzeichnet, daß bei Grundstellung des Drehtisches (114) die beiden hinteren Faserbandbehälter (119, 120) den beiden äußeren Spinnstellen (102, 105) und die beiden vorderen Faserbandbehälter (117, 118) den beiden inneren Spinnstellen (103, 104) der Spinnstellenvierergruppe (Z',¹ zugeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit dem Drehtisch (114) verbundene, oberhalb der Faserbandbe-iältc· (118, 120) und unterhalb des Spinnstellengehäuses (154) angeordnete, in der Grundstellung des Drehtisches (114) etwa über dessen Mitte unterhalb der von den beiden vorderen Faserbandbehältern (117, 118) zu den beiden inneren Spinnstellen (103,104) führenden Faserbänder (129,130) von links nach rechts verlaufende Faserband-Separierstange (142), deren Länge mindestens dem doppelten Durchmesser eines Fase^rbandbehälters (118) entspricht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserband-Separierstange (142) durch eine in der Mitte des Drehtisches (114) befestigte, aufrechtstehende Stütze (141) mit dem Drehtisch verbunden ist.