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Trage- und Transportvorrichtung für Stangen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tragen und Transportieren
von Stangen, insbesondere von Fluchtstäben für Vermessungsarbeiten.
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Im Vermessungswesen werden für zahlreiche Arbeiten sogenannte Fluchtstäbe
verwendet. Das sind etwa 2 bis 2,5 m lange, etwa 20 bis 90 mm dicke Rundstäbe, die
an einem Ende eine Metallspitze aufweisen. Je nach Umfang der durchzuführenden Arbeiten
benötigt ein Meßtrupp etwa zehn bis zwanzig solcher Fluchtstäbe. Für den Transport
der Fluchitäbe zu einer Baustelle werden meist Personenkraftwagen mit Dachgepäckträger
verwendet. Die Vermessungsarbeiten selbst finden jedoch vielfach an Orten statt,
die mit Fahrzeugen nicht mehr unmittelbar zu erreichen sind. Darum wird die Ausrüstung
durch Meßgehilfen zum Einsatzort getragen.
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Der Transport von Fluchtstäben durch Tragepersonen bereitet Schwierigkeiten.
Die Fluchtstäbe lassen sich zwar als zum am mengeschnürter Bund relativ gut tragen,
jedoch nur so lange, wie nicht vorab einzelne Stäbe aus dem Bund gebraucht werden.
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Da bei Vermessungsarbeiten aber die Fluchtstäbe einzeln im Gelände
verteilt und nach Abschluß der Arbeiten auch wieder einzeln eingesammelt werden
müssen, ist das Verschnüren zu einem Bund praktisch nicht möglich, weil mit er Entnahme
eines
Fluchtstabes das Öffnen der Verschnürung verbunden wäre.
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In der Praxis werden die Fluchtstäbe daher mit beiden Händen zusammengehalten
und über der Schulter getragen. Jedes Mal wenn ein Fluchtstab im Gelände aufgestellt
wird, werden aber beide Hände dazu benötigt. Die Bluchtstäbe müssen daher entweder
am Boden abgelegt und der gerade benötigte Fluchtstab aufgenommen werden, oder es
müssen mehrere leute das Transportieren und Aufstellen der Pluchtstäbe verrichten.
Einen weiteren Nachteil beim Tragen und Transportieren bringt die Konstruktion der
Bluchtstäbe sibst mit sich. Durch die schwere Metallspitze an einem relativ leichten
Stab, der zumeist aus Holz besteht, liegt der Schwerpunkt des gesamten Pluchtstabs
in seinem ersten Drittel.
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Werden die Fluchtstäbe - wie es üblich ist - im Bereich ihres Schwerpunktes
auf der Schulter getragen, ragt der Bund bei den üblichen, etwa 2,15 m langen Stäben
etwa 1,60 m über. In Stadtgebieten, insbesondere in Fußgängerbereichen, stellt dies
eine Gefährdung für die übrigen Verkehrsteilnehmer dar. Dies insbesondere deshalb,
weil die Trageperson wegen der auf der Schulter zu tragenden Last nur nach einer
Seite sehen kann. Die Verwendung von Futteralen oder Transportsäcken aus den verschiedensten
Werkstoffen hat sich nicht bewährt, da das Herausziehen der Fluchtstäbe aus den
Futeralen oder Transportsäcken, deren Länge gleich der Länge der Fluchtstäbe ist,
zu aufwendig ist. Außerdem ist wegen der Schmutz- und Witterungseinflüsse die Lebensdauer
der Futteral und Transportsäcke gering.
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Die Erfindung bezweckt, die geschilderten Schwierigkeiten im Umgang
mit Fluchtstäben zu beheben. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der/Hilfe allgemein Stangen, insbesondere aber Fluchtstäbe für Vermessungsarbeiten,
einfach getragen und transportiert werden können. Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß an einem kdcherartigen Behälter ein Ende eines Traggurts
befestigt ist, an dessen anderem Ende ein offener Haken angebracht ist, der einen
den Querschnitt des köcherartigen Behälters angepaßten Querschnitt
aufweist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind folgende: Aus den Stangen, insbesondere
den Fluchtstäben, wird ein-Bund gebildet, ohne daß Gurte, Bänder, Spannklammem od.
dgl.
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verwendet werden müssen. Dabei wird die Bundbildung im Bereich des
Hakens erleichtert, wenn in Ausgestaltung der Erfindung der Haken zumindest auf
seiner Innenseite einen Überzug aus Gummi oder rutschfestem Kunststoff aufweist.
Der Vorrichtung können durch einfaches Ergreifen Stangen entnommen werden, ohne
daß irgendwelche Vorbereitungen, z.B. das Lösen eines Verschlusses, erforderlich
wäre. Die Trageperson hat beide Hände frei.
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Das Transportieren und Aufstellen von Fluchtstäben kann dadurch durch
eine einzelne Person durchgeführt werden. Die Unfallgefahr ist weitgehend beseitigt,
da die Vorrichtung an dem Tragegurt nach Art eines Gewehrs über der Schulter getragen
werden kann.
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Im übrigen ist das Verfahren zum Tragen und Transportieren von Stangen,
insbesondere von im Vermessungswesen verwendeten Fluchtstäben, mit Hilfe der vorgenannten
Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen mit ihrer Spitze in den Köcher
gesteckt und lose gebundelt in den Haken gelegt werden, so daß dieser nach dem Umhängen
des Traggurts die Stange etwa im dritten Viertel gerechnet von ihrer Spitze stützt.
In Weiterbildung der Erfindung kann das lose Bündel von Stangen durch jeweils mehrere
Stangen umgreifende Karabinerhaken unterteilt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur zeigt in verkleinerter
perspektivischer Darstellung eine Trageperson, die eine mit Fluchtstäben versehene
Vorrichtung nach der Erfindung umgehängt hat.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung weist einen köcherartigen Behälter
1 auf. Hierunter ist ein an einer Stirnseite verschlossener, an der anderen Stirnseite
offener, im wesentlichen rohrförmiger Behälter zu verstehen. Der köcherförmige Behälter
1
kann aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Die verschlossene
Stirnseite 2 ist verstärkt ausgeführt. Im Vergleich zu einem Löcher, der in der
Regel allein stabförmige Gegenstände, z.B. Pfeile, hält, ist der bei der Erfindung
verwendete kdcherförmige Behälter 1 kürzer ausgeführt. Ein zu langer Behälter behindert
die Entnahme relativ großer Stäbe. An dem köcherförmigen Behälter I ist ein Traggurt
3 befestigt. Der Traggurt 3 besteht aus stabilem, handelsüblichem Material, z.B.
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einem Gewebe aus Stoff oder Kunststoff oder auch aus leder. Die Länge
des Tragurts 3 liegt etwa zwischen der Hälfte und zwei Drittel der Länge jedes der
Fluchtstäbe 4. An dem dem töcherartigen Behälter 1 abgewandten Ende ist an dem Tragurt
3 ein offener Haken 5 befestigt. Der Haken 5 weist zweckmäßig einen überzug aus
Gummi oder rutschfestem Kunststoff auf. Der Querschnitt des Hakens 5 ist an den
Querschnitt des köcherartigen Behälters 1 angepaßt. Das Hakenmaul ist etwa so breit
wie der lichte Durchmesser des köcherartigen Behälters 1.
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Die Fluchtstäbe 4 werden mit der Spitze in den köcherartigen Behälter
1 gesteckt und in ihrem oberen Bereich nur lose in den offenen Haken 5 gelegt. Der
Haken 5 macht es möglich, ohne jegliche Vorbereitung, wie Öffnen von Schnallen oder
Futteralen, einzelne Stäbe aus der Vorrichtung zu entnehmen oder ihr wieder zuzufügen.
Nach Füllung der Vorrichtung läßt sich diese zusammen mit den Fluchtstäben wie ein
Gewehr über der Schulter, also fast senkrecht, tragen, dadurch wird die Unfallgefahr
weitgehend ausgeschaltet; das Anstoßen von Personen, Fahrzeugen, Gebäuden u. dgl.
ist so gut wie ausgeschlossen. Wie in der Zeichnung dargestellt ist, hat die Trageperson
beide Hände frei und kann sich auf das Aufstellen und lotrechte Ausrichten der einzelnen
Fluchtstäbe am Vermessungspunkt konzentrieren. Sie kann auch mit den freien Händen
die oft gleichzeitig benötigten Aufstell-Stative mitführen.