DE262987C - - Google Patents

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DE262987C
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meat
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B4/00General methods for preserving meat, sausages, fish or fish products
    • A23B4/14Preserving with chemicals not covered by groups A23B4/02 or A23B4/12
    • A23B4/18Preserving with chemicals not covered by groups A23B4/02 or A23B4/12 in the form of liquids or solids
    • A23B4/20Organic compounds; Microorganisms; Enzymes

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  • Zoology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
jg 262987 KLASSE 53 c. GRUPPE
Es ist .ein Verfahren zum Frischerhalten rohen Fleisches bekannt, welches auf der Ausspülung der Anfangsteile der großen Blutgefäße vermittels Essigsäure beruht. Hierdurch wird der Weg, auf welchem die Bakterien ins Fleisch eindringen, ungangbar gemacht und das Innere großer Schlachttierstücke vor Fäulnis bewahrt. Die Oberfläche der Fleischstücke aber und die Fleischschnittflächen wurden durch dieses Verfahren nicht geschützt. Infolgedessen kam es früher oder später zum Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen auf der Oberfläche der Fleischstücke. Die Schimmelpilze bildeten Sporen, welche beim Transport zerstäubten und nun eine Infektion und Uberwucherung der ganzen Fleischoberfläche mit Schimmelpilzen bewirkten. Auf diese Weise kam es oft vor, daß die Oberfläche des Fleisches ganz von Schimmelpilzen überwuchert, das Innere der Stücke selbst aber nach mehreren Monaten infolge der Blutgefäßausspülung vollkommen frisch erhalten war.
Es war daher unbedingt notwendig, außer dem Innenschutz noch ein Mittel zu.finden, durch welches ohne große Kosten und bei Vermeidung gesundheitsschädlicher Konservierungsmittel auch die Oberfläche der Fleischstücke und die Fleischschnittflächen gegen die Entwicklung von Bakterien sowie von Sproß- und Schimmelpilzen geschützt werden konnte. Versuche ergaben nun, daß gegen das Wachstum von Schimmelpilzen der Luftabschluß das sicherste und einfachste Mittel ist, und daß derselbe in wirksamster Weise durch die Verpackung des durch Blutgefäßausspülung im Innern geschützten Fleisches in sterilisiertes öl, Fett (Rinderfett o. dgl.) oder ein anderes ähnlich abschließendes Medium (wie z. B. Gelatine, Agar-Agar u. dgl.) zu erzielen ist.
Aber auch dieses Mittel allein, das zum Überziehen der Oberfläche von Fleisch u. dgl. bereits vorgeschlagen wurde, genügt nicht als Schutz gegen die Wirkung der auf der Oberfläche der Fleischstücke stets befindlichen Bakterien und Sproßpilze. Es war daher notwendig, dem Öl oder Fett o. dgl. ein die Entwicklung dieser Bakterien und Sproßpilze hemmendes Mittel zuzusetzen.
Bei Anwendung von öl genügt hierzu Benzoesäure, welche bei gewöhnlicher Temperatur nicht flüchtig ist. Bei Anwendung von bei gewöhnlicher Lufttemperatur festem Fett, z. B. von Rinderfett, genügt dagegen ein nicht flüchtiges Desinfiziens nicht, weil schon beim Einpacken, noch mehr aber beim Transport stets Spalten, Lücken u. dgl. zwischen Fleischteilen und Fett bleiben, die selbst bei nur mikroskopischen Dimensionen den Kontakt des Disinfiziens mit den Fleischflächen verhüten, so daß es an solchen Stellen zur reichlichen Entwickelung und Vermehrung von Bakterien und Sproßpilzen kommen kann. Es mußte daher in diesem Falle eine Substanz als Zusatz zum festen Fett gefunden werden, welche bei gewöhnlicher Temperatur teilweise flüchtig wird und deren Dämpfe genügend
starke entwicklungshemmende Wirkungen haben. Eine solche Substanz ist konzentrierte Essigsäure, welche in Menge von etwa ι Prozent dem Fett ο. dgl. zugesetzt wird. Diese ist nicht gesundheitsschädlich und hat den großen Vorzug, daß sie konservierend wirkt. Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht also nicht etwa in der Anwendung des Luftabschlusses durch Fett, öl ο. dgl. oder
ίο in der Anwendung von Essigsäuredämpfen, sondern in der kombinierten Anwendung dieser beiden Mittel, wobei die Essigsäure in bestimmter Menge zugegeben ist, und wodurch insbesondere bei Anwendung von festem Fett oder ählichen Substanzen das so gefährliche Wachstum der Schimmel- und Sproßpilze verhütet wird, welches durch andere unschädliche Mittel kaum beeinflußt werden kann.
Die Ausführung des Verfahrens ergibt sich aus nachstehendem Beispiel:
Zunächst werden die Anfangsteile der großen Blutgefäße mit einer 20 bis 25 prozentigen wässerigen Essigsäurelösung ausgespült.
Die so behandelten großen Fleischmassen (Schlegel, Rücken usw.) werden hierauf in sterilisierte Blechbüchsen oder in mit Blech ausgeschlagene Kisten o. dgl. dicht verpackt, indem man zur Ausfüllung der Lücken kleinere Fleischstücke von Kleintieren (Schaf, Schwein usw.) verwendet. Die alsdann noch verbleibenden Zwischenräume zwischen den Fleischstücken werden mit verflüssigtem Fett (Rinderfett, Schweinefett, Hammeltalg, Palmin o. dgl.), welches im strömenden oder gespannten Dampf oder auf andere Weise sterilisiert und mit 1 Prozent Eisessig gut geschüttelt wurde, ausgegossen und noch so viel Fett eingefüllt, daß das Fleisch 2 bis 3 mm davon überdeckt ist.
Es sei noch bemerkt, daß statt des Ausspülens der Anfangsteile der großen Blutgefäße mit Essigsäure auch eine dauernde Ausfüllung dieser Anfangsteile mit festem Fett oder einer ähnlichen Substanz, welcher etwa ι Prozent Eisessig o. dgl. zugesetzt ist, herbeigeführt werden kann. Zu dem Zweck wird in dem sterilisierten, verflüssigten Fett etwa ι Prozent Eisessig gelöst, worauf man abkühlen läßt, bis die Masse Salbenkonsistenz anzunehmen im Begriffe ist. Alsdann injiziert man die letztere vermittels sterilisierter Spritze so weit als notwendig in die Anfangsteile der großen Blutgefäße, welche durch die rasch erstarrende Masse einen dauernden, konservierenden und das Eindringen von Mikro-Organismen verhütenden Schutz erhalten.
Es hat dies Verfahren gegenüber dem Ausspülen mit Essigsäure den Vorteil, daß einheitlich gearbeitet werden kann.

Claims (4)

60 Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Haltbarmachen von Fleisch in rohem Zustande nach vorhergehender Behandlung der Anfangsteile der großen Blutgefäße mit einem Desinfiziens, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fleisch in sterilisiertem Öl, Fett, Agar-Agar
o. dgl. verpackt, dem etwa 1 Prozent konzentrierte Essigsäure zugesetzt ist.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von öl als Verpackungsflüssigkeit die Essigsäure durch Benzoesäure ersetzt wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Anfangsteile der großen Blutgefäße mit verflüssigtem Fett o. dgl. erfolgt, welchem ein Desinfiziens zugesetzt ist.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man verflüssigtes Fett, in welchem Essigsäure gelöst ist, in die Anfangsteile der großen Blutgefäße injiziert.
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