DE2629744A1 - Auftragsschweissgut - Google Patents
AuftragsschweissgutInfo
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Description
Dr. V. BUSSE · Dipl.-Ing. D. BUSSE
OSttobrOck · Möwritraße 20-24 Osnabrück,· 3Q.. Juni 1976
Vfc/Ka
KJßJLlberg-Esab GmbH
9R9Q7//
Dia Erfindung betrifft ein Auftragsschtueissgut, das als
Verschleissschicht auf Werkzeugen, tuie z.B. Arbeitsuralzen
und Stütziualzen, von Walzwerken Verwendung findet.
Es ist bekannt derartige Werkzeuge, insbesondere Arbeitstualzen
von Warmiualzuiarken, mittels Lichtbogenschiueissung
mit einer Schicht aus einer verschleissfesten Legierung zu belegen. In der nachfolgenden Aufstellung merden einige
solche bekannte Legierungen angegeben, die als Auftragsschtueissgut
für Walzen für Warmiualzuierke vorgeschlagen
u/urden.
Beispiel Nr | 1 | 2 | 3 | 4 |
C, % | 0,22 | 1,10 | 0,05 | 0,08 |
Si, % | 1,0 | 1,25 | 0,30 | 0,55 |
Mn, % | 0,5 | 1,10 | 1,50 | 1,30 |
Cr, % | 5,0 | 7,70 | 4,80 | 2,5 |
Mo, % | 1,1 | 1,00 | 0,63 | 1,0 |
V, % | 0,3 | - | " - | - |
W, % | - | 1,60 | - | - |
Fe, % | Rest | Rest | Rest | Rest |
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Das Schweissgut gemäss Beispiel 2 hat die beste Verschleissfestigkeit, aber auch eine starke Neigung zur Bildung von
Warmrissen (Erstarrungsrisse) und kann daher nur dort angewendet werden, wo das Auftreten von Rissen belanglos ist,
wie z.B. bei Walzen für Rollgänge oder anderen Walzen, die nur geringen Arbeitsdrücken ausgesetzt werden. Das Auftragsschtueissgut gemäss Beispielen 1,3 und 4 und ähnlichen Legierungen hat - eine geringere Neigung zur Warmrissbildung.
Ein solches Schweissgut uiird als Verschleissbelag bei Walzen in Warmwalzwerken verwendet. Die Varschleissfestigkeit ist
aber nicht ausreichend um die Kosten für eine Walzenreparatur durch Aufschweissen einer neuen Verschleissschicht wirtschaftlich vertretbar zu machen·
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Auftragsschureissgut zu schaffen, das als Uerschleissschicht Verwendung
finden kann, im ungünstigsten Fall nur eine geringe Neigung zur Rissbildung aufweist.und das eine ausreichende Härte mit
hoher Verschleissfestigkeii vereint« Insbesondere ist es
Aufgabe der Erfindung eine Auftragsschweissgut zu schaffen,
das als l/erschleiasschicht von Warmbearbeitungswerkzeugen
verwendet werden kann. Hierzu sind beispielsweise zu zählen: Werkzeuge für das Gesenkschmieden, Presswerkzeuge, Mundstücke für das Strangpressen, Spritzgussformen, Lochdorne
für das Lochwalzverfahren, Dorne für das Warmziehen von Rohren und Walzen für Warmwalzwerke.
Das Auftragsschweissgut gemäss vorliegender Erfindung hat
folgende Zusammensetzung:
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C | 0,55 - | 2,0 |
Si | 0,2 - | 4,0 |
Mn | 0,2 - | 3,0 |
Cr | 4,0 - | 6,5 |
Nb | 2,5 - | 15,0 |
starke Karbidbildner ausser
Nb, insgesamt 0 - 3,5 %
Nb, insgesamt 0 - 3,5 %
Ni 0 - 0,5 %
Fe Rest,
mit oder ohne den üblichen Verunreinigungen, wobei Niobium
und Kohlenstoff zueinander in einem Verhältnis auftreten, das durch die schraffierte Fläche in Fig. 1 der beigefügten
Zeichnung angegeben ist.
Unter "starken Karbidbildnern ausser Niobium" sind hier die
Metalle W, Mo, V und Ti zu verstehen.
Da metallisches Niobium und Ferroniobium als Handelsware
stets Tantal als Verunreinigung enthalten, wird das Auftrags· schweissgut gewöhnlich auch etmas Tantal beinhalten.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthält das Auftragsschweissgut 0,6 bis 1,5 % Mo.
Das Auftragsschuieissgut gemäss der Erfindung kann mittels
irgend einer geeigneten Schuieissmethode aufgetragen werden,
das Elektroschlackeschweissverfahren ist darin inbegriffen. Das Auf tragsschuieissgut wird doch vorzugsweise mittels
Lichtbogenschweissung aufgetragen, wobei das Zusatzmaterial in Form einer schmelzbaren Elektrode zugeführt wird, die
entweder ein Blankdraht (Unterpulverschweissung und Schutzgasschweissung)
oder eine umhüllte Elektrode (Handschweissung) sein kann. Die Blankdrahtelektroden, die bei der
Unterpulverschweissung und Schutzgasschweissung verwendet
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ü/e£*den, bestehen vorzugsuieiss 'aus einer Hölle aus unlegiertem
Stahl, dia mit Legierungselamenten gefüllt ist,
die zusammen mit der Stahlhülle die »iorgesehens Zusammensetzung
des Auftragssehweissgutes ergeben. Die Füllung kann auch Desoxydationsmittel enthalten. Die Füllung einer
solchen Elektrode zum Schutzgasschuieissen kann zusätzlich
Flussmittel enthalten, die die metallische Schmelze überdecken und neben dem Gasschutz einen zusätzlichen Schutz
gegen den Luftzutritt bilden. Eine für das genannte Auftragsschu/eissgut
geeignete umhüllte Elektrode besitzt einen Kerndraht aus unlegiertem Stahl und die vorzugsweise kalkbasische
Hülle enthält die erforderlichen Legierungsbestandteile als Zusätze.
Wird das Auftragsschtssissgut mittels Unterpulverschu/eissung
aufgetragen, .empfiehlt sich die Vertuendung eines neutralen
oder basischen Schuieisspulvers. Das Schuieisspulver soll
aussardem eine leicht abhebbare Schlacke bilden.
Das Auftragsschweissgut gemäss der Erfindung nsigt trotz
des relativ hohen Kphienstoffgehaltes kaum zur Warmrissbildung. Diese hervorragende Eigenschaft kann der Wirkung
des Nipbiumgehaltes zugeschrieben werden, der gemäss der Erfindung dem Kohlenstoffgehalt entsprechend angepasst ist.
Untersuchungen haben ergeben, dass das Niobium mit einem wesentlichen Teil des Kohlenstoffs die Legierung
Niobkarbid bildet. Diases Karbid beginnt sieh am Anfang
des Erstarrungsprozessss zu bilden und verhindert damit die Seigerung des1 kohlsnstoffreichen SehroeIzeD die die
Bildung "s/on W
υ w ν) © k<
i υ θ ε β
S 2623744
Das Auftragsschmelssgut gemass der Erfindung hat eine
Festigkeit und Zähigkeit, die den strängen Prüfbedingungen, denen die Oberfläche eines Warmbaarbeiiungsu/erkzeuges
unterworfen wird, angemessen ist. Darüber hinaus-besitzt
das Auftragsschweissgut einen hervorragenden Verschlaiss«
widerstand, insbesondere gegenüber einar Abnutzung, die
von sinem heissen Werkstück an der Oberfläche des Warmbearbeitungsuierkzeuges
hervorgerufen uiird. Der erhöhte Verschleissu/iderstand des erfindungsgemässen Auftragsschuieissgutes
beruht vermutlich hauptsächlich auf dem Vorhandensein
von wesentlichen Mengen Niobka^bid im Metall.
Das Auftragsschujeissgut gemäss des· Erfindung ist auch sthr
beständig gegenüber thermischer Ermüdung (englisch: "fii.8
cracking" oder "thermal fatigue"). Die thermische Ermüdung
ist durch ein stetiges Anwachsen von Länge und Tief® min«
ziger Risse in der Arbsitsoberfläche dss Warmbaarbeitungsluerkzeuges
gekennzeichnet und kann durch eine graphische Darstellung der Risslänge als Funktion der Anzahl der
thermischen Belastungszyklen des Auftragsschureissgutes angegeben werden. Beim Auftragsschuieissgut gemäse der Erfindung
ist die Waehstuiasgeschudndigkslt der Rissigkeit
sehr klein und die Lebensdauer des Auftragsschmeissgutes
wird daher hauptsächlich durch dis Abnützung bestimmt·
Der Chromgehait im Auftragsschuieissgut ist für die Verbesserung
der Warmfestigkeit des Stahlss - dia für die thermische £rraü>dung ausschlaggebend ist - und der Oxydationsbeständigkeit
des Stahles bedeutungsvoll« Das Chrom erfüllt eine wsiters wichtige Aufgabe;., indem es im Stahl
082
die Voraussetzung für die metallurgische Umujandlung schafft,
die zum Erreichen des geu/ünschten Gefüges der Metallmatrix
des Auftragsschweissgutes erforderlich ist.
Beie Auftragsschu!3issen von legierten lufthärtenden Stählen,
zu denen auch das Auftragsschweissgut gemäss der Erfindung
zu zählen ist, ist es bekannt das Werkstück, das mit einer Auftragsschweissung versehen werden soll, auf eine Temperatur
uorzuwärmen, die über der Ms-Temperatur liegt, unter welcher
Ciis Hartensitbildung im Schu/eissraetall beginnt, und das
hfsskstück innerhalb eines Temperaturbereiches zu halten,
Ln dem das Austenitgefüge unverändert bleibt oder während
u£S Dauer der Schufeissarbeit nur einer geringfügigen Umwandlung
unterliegt.
Diθ üorwärmtemperatur beträgt vorzugsweise 400 bis 500 C.
Diese Richtlinien für die Durehführung der Schweissarbeit gelten auch für das Auftragsschweissgut gemäss der Erfindung.
ir/egan der verhältnissmässig hohen Vorwärmtemperatur wird
die erste Schiueisslage aus einer Mischung des eingebrachten
Materials und dem aufgeschmolzenen Grundmaterial bestehen. Plamalerweise ist es notwendig zumindest zwei, vorzugsweise
sksjih drei Schweissiagen übereinander aufzutragen um sicherzustellen,
dass die oberste Lage im wesentlichen nur Material
von
enthält, das/der Elektrode herrührt. Es ist jedoch auch möglich unter Anwendung besonderer Methoden die Vermischung des eingebrachten Schweissmaterials der ersten Lage mit dem Grundmaterial so weit hintan zu halten, dass die erste Lage im üüssentlichen die gewünschte Zusammensetzung besitzt.
enthält, das/der Elektrode herrührt. Es ist jedoch auch möglich unter Anwendung besonderer Methoden die Vermischung des eingebrachten Schweissmaterials der ersten Lage mit dem Grundmaterial so weit hintan zu halten, dass die erste Lage im üüssentlichen die gewünschte Zusammensetzung besitzt.
9884/082 §
Der allgemeine Bereich der Zusammensetzung des Schweissgutes
gemäss der Erfindung kann entsprechend dem Kohlenstoffgehalt
unterteilt werden und man erhält drei Gruppen von Legierungen mit verschiedenen metallurgischem Gefüge.
Gruppe Kohlenstoffgehalt Gefüge der Matrix in %
1 | OJ 55 - | 0,8 | martensitisch/bainitisch |
2 | 0,8 - | 1,2 | überwiegend martensitisch |
3 | 1,2 - | 2,0 | ferritisch |
Deder der drei Gruppen wird nun durch ein besonders Beispiel
näher beschrieben.
Beispiel | I | 0,65 - | 0,7 % |
C | 0,5 - | 1,0 % | |
Si | 0,75 - | 1,25 % | |
Mn | 4,0 - | 6,0 % | |
Cr | 3,2 - | 4,0 % | |
Nb | 1,0 - | 1,25 % | |
Mo | Rest | ||
Fe |
mit oder.ohne den üblichen Verunreinigungen einschliesslich
höchstens 0,04 % Schwefel und höchstens 0,04 fa Phosphor.
Ein Auf tragsschujeissgut dieser Zusammensetzung besitzt je nach Höhe der Anlasstemperatur eine Vickersharte zwischen
300 und 600 Hv. Fig. 2 zeigt ein typisches Anlassdiagramm. Bei einigen Zusammensetzungen innerhalb der angegebenen
Grenzen kann bei einer Anlasitemperatur von etwa 500 C
ein sekundäres Härtemaximum auftreten.
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Beispiel II | 1,0 - | 1,2 |
C | 2,0 - | 2,5 |
Si | 2,0 - | 2,5 |
Mn | 4,0 - | 6,0 |
Cr | 8,0 - | 9,0 |
Nb | 0,9 - | 1,1 |
Mo | Rest | |
Fe | ||
mit oder ohne die üblichen Verunreinigungen.
Ein Auf tragsschujeissgut dieser Zusammensetzung besitzt eine Härte im Bereich von 300 bis 550 Hv. Fig. 3 zeigt ein Anlassdiagramm
für ein Auf tragsschuieissgut, dessen Zusammenzetzung in dem Bereich dieses Beispiels liegt.
Beispiel | III | 1,5 - | 1,7 % |
C | 2,7.5 - | 3,25 % | |
Si | 2,0 - | 2,5 % | |
Mn | 4,0 - | 5,0 % | |
Cr | 11,5 - | 12,5 % | |
Nb | 0,7 - | 1,0 % | |
Mo | Rest | ||
Fe |
mit oder ohne die üblichen Verunreinigungen. Die Härte für ein Auftragsschmeissgut dieser Zusammensetzung liegt
ungefähr zwischen 340 und 380 Hv. Fig. 4 zeigt ein typisches Anlassdiagramm für eine derartige Zusammensetzung.
Zusammensetzungen der angeführten Beispiele sind mit Erfolg als Auftragsschuteissgut Für Walzen von Warmufalziuerken zur
Verwendung gekommen« Die Walze, die mit einer Verschleissschichte
versehen werden soll, wird zunächst auf eine Temperatu2
zwischen 400 und 500 C vorgesirrat und nährend der
Schujeissarbeit auf dieser Temperatur gehalten. Die Walze
wird gedreht und ein Schweissbrenner zum Unterpulverschweissen wird während der Drehung langsam in achsialer
Richtung verschoben, so dass auf der Walze eine spiralförmige Schweissraupe aufgetragen wird. Zumindest zwei,
vorzugsmeise jedoch drei Schweisslagen werden übereinander
aufgetragen. Der Schweissströra. liegt in einem Bereich
zwischen 300 und 1200 A. Wird mit hohen Strömen geschweisst,
ist die Anwendung von Zwillingselektroden vorzuziehen, d.h. einem Paar von Elektroden, die einem gemeinsamen Schweissbad
zugeführt werden. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die angegebenen Schweissdaten begrenzt, die hier
lediglich als Beispiel angegeben sind·
Claims (1)
- PatentansprücheIy Auftragsschu/eissgut, dadurch gekennzeichnet, dass es aus
C 0,55 - 2,0 Si 0,2 - 4,0 Hn · 0,2 - 3,0 Cr 4,0 - 6,5 Nb 2,5 - 15,0 starke Karbid
bildner ausser
Nb, insgesamt0 3,5 Ni 0 0,5 Fe Rest mit oder ohne den üblichen Verunreinigungen besteht, und Niobium und Kohlenstoff zueinander in einem Verhältnis auf-^ treten, das durch die schraffierte Fläche in Fig. 1 der beigefügten Zeichnung angegeben ist.2· Auftragsschweissgut gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,6 - 1,5 % Mo enthält.3« Auf tragsschiueissgut gemäss Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Si ein- bis zweimal so gross ist wie der Gehalt an Kohlenstoff.4. Auftragsschureissgut gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es ausC 0,65 - 0,70 ^, Si 0,5 - 1,0 % Hn 0,75 - 1,25 % Cr 4,0 - 6,0 % Nb 3,2 - 4,0 % Ho 1,0 - 1,25 % Fe Rest mit oder ohne den üblichen Verunreinigungen besteht.809884/082§5. Auftragsschiueissgut gemäss Patentanspruch 1, dadutch gekennzeichnet, dass es ausC 1,0 - 1,2 Si 2,0 - 2,5 Mn 2,0 - 2,5 Cx 4,0 - 6,0 Nb 8,0 - 9,0 Mo 0,9 - 1,1 Fe Rest mit oder ohne den üblichen Verunreinigungen besteht.6» Auftragsschtueissgut gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es ausC 1,5 - 1,7 % % Si 2,75-- 3,25 % % Mn 2,0 - 2,5 % Cr 4,0 - 5,0 %■ Nb 11,5 - 12,5 Mo 0,7 - 1,0 Fe Rest mit oder ohne den üblichen Verunreinigungen.besteht.7. Werkzeug mit einer auf einem Grundkörper aufgeschiuelssten Verschleissschichte, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleissschichte eine Zusammensetzung gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 6 besitzt.609884/0829
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Legal Events
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |