DE2629194A1 - Anordnung zum schutz gegen hochwasser fuer meeresbuchten oder flussmuendungen - Google Patents

Anordnung zum schutz gegen hochwasser fuer meeresbuchten oder flussmuendungen

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DE2629194A1
DE2629194A1 DE19762629194 DE2629194A DE2629194A1 DE 2629194 A1 DE2629194 A1 DE 2629194A1 DE 19762629194 DE19762629194 DE 19762629194 DE 2629194 A DE2629194 A DE 2629194A DE 2629194 A1 DE2629194 A1 DE 2629194A1
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02BHYDRAULIC ENGINEERING
    • E02B3/00Engineering works in connection with control or use of streams, rivers, coasts, or other marine sites; Sealings or joints for engineering works in general
    • E02B3/02Stream regulation, e.g. breaking up subaqueous rock, cleaning the beds of waterways, directing the water flow

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  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
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Description

  • Anordnung zum Schutz gegen Hochwasser für Meeresbuchten
  • oder Flußmündungen; Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schutz gegen Hochwasser für Meeresbuchten oder Flußmündungen, die einen Damm, der die Bucht oder Mündung vom offenen Meer trennt, und Mittel für die Durchfahrt von Schiffen enthält.
  • Sturmfluten sind in tiefliegenden Küstenabschnitten ein ernstes und immer wieder auftretendes Problem. Die Küstenlinie muß durch Deichbauten gesichert werden, die insbesondere bei einer langen Küstenlinie z. B. in Buchten und Flußmündungen sehr teuer werden. Hafenanlagen können in der Regel mit vernünftigem Aufwand überhaupt nicht durch Deichanlagen geschützt werden, da diese einen wesentlichen Teil der Nutzfläche des Hafens in Anspruch nehmen, die Aktivitäten im Hafen behindern und wegen der großen Zahl von weit atrzweigten Hafenbecken und der damit zusammenhängenden großen Kailänge unwirtschaftlich hohe Investitionen erfordern würden.
  • Es ist bekannt, die Buchten oder Flußmündungen durch sturmflutsichere Dämme abzuriegeln. Dadurch wird die Küstenlinie verkürzt, und es können erhebliche Kosten für Deichbau und Deichinstandhaltung gespart werden. Andererseits werden auf diese Weise sturmflutgefährdete Hafengebiete wirksam vor einer Sturmflut geschützt. Der Verkehr von Schiffen zwischen dem Hafen und dem offenen Meer wird dabei gewöhnlich durch Schleusen ermöglicht, die in Verbindung mit dem Damm vorgesehen sind. Schleusen bringen jedoch eine Behinderung der Schiffahrt mit sich Insbesondere bei großen Schiffen erfordert das Schleusen viel Zeit, so daß ein auf diese Weise geschützter affen in bezug auf die Schnelligkeit bei der Ab fertigung der Schiffe gegenüber einem "offenen" Hafen der ungehinderten Zugang zum Meer hat benachteiligt ist.
  • Auch eine Dammsperre, die nur bei Sturmflut geschlossen wird, würde zuminds-st die psychologische Wirkung haben0 den Hafen nicht mehr aXs hoffen erscheinen zu lassen. Eine solche Spero re würde, damit sie überhaupt zu betätigen ist0 eine verhältnismäßig enge Durch£ahrtsoffnung voraussetzen, die selbst im offenen Zustand ein Hindernis für die schiffahrt bildet, Aufgabe der erfindung ist es daher, einen wirksamen Hochwasserschutz für die Küsten einer Bucht oder Flußmündung und für darin gelegene Häfen zu schaffen, die ständigen ungehinderten Verkehr zwischen den Häfen und dem Meer erlaubt.
  • Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin daß die Mittel für die Durchfahrt von Schiffen einen die Bucht oder Mündung und das Meer verbindenden, ständig offenen Kanal einschließen.
  • Durch den ständig offenen Kanal können Schiffe zu jeder Zeit zwischen dem Meer und dem Hafen ungehindert verkehren. Vorzusehen ist dabei eine genügende Breite des Kanals, die der Größe der den Hafen frequentierenden Schiffe und dem Verkehrsaufkommen angepaßt ist. Der Kanal ist dabei lang genug zu wählen, daß der der Kanallänge proportionale Strömungswiderstand die Wassergeschwindigkeit im h Inal auch bei Hochwasser auf Werten hält, die für die Schiffahrt akzeptabel sind. Gleichzeitig wird dadurch die Menge des bei Sturmflut einströmenden Wassers begrenzt. Durch diese einströmende Wassermenge, die sich in der Bucht, die als Ausgleichsbecken wirkt, verteilt, steigt der Wasserstand in der Bucht nur auf eine Höhe an, die wesentlich unter der der ungeschützten Bucht liegt.
  • Wegen der Länge des Kanals tritt eine Phasenverschiebung der Flutwelle zwischen der, Kanalmündungen und innerhalb des Kanals auf. Durcn diese Phasenverschiebung wird, zu vezlich zu der Wirkung des Strömungswiderstandes, die Menge des mit einer Flutwelle einströmenden Wassers weiter vermindert. Durch den Damm und den Kanal wird auch der normale Tidenhub verkleinert, was vor allem für die Häfen in der Bucht bet .chtliche Vorteile mit sich bringt.
  • Häufig besitzt ein F ß kein buchtartiges Mundungsgebiet, oder diese Bucht soll oder kann nicht durch einen Damm versperrt werden. In diesem Falle tritt die erfindungsgemtiße Wirkung ein, wenn der Kanal eine wesentlich geringere Breite als der Flut im Mündungsbereich hat.
  • Es ist bekannt, daß eine Flutwell , die sich auf eine Küstenlinie zubewegt, vor dieser gestaut wird, so daß die Fluthöhe an der Küste höher ist als im freien Meer. Wenn ein wesentlicher Teil des Kanals vor der Küstenlinie liegt und sich in das Meer erstreckt, tritt die küstennahe Flutüberhöhung im Bereich der Mündung des Kanals nur abgeschwächt auf und es ergibt sich im Kanal und damit auch in der Bucht ein niedrigerer Wasserstand, als wenn die Kanalmündung in unmittelbarer Küstennähe angeornet wäre. Schon dadurch, daß die effektive Flußmündung in das offene Meer mit seiner geringeren Fluthöhe verlegt wird, wird also ein geringerer Ilochwasserstand i.?l: Fluß erreicht. Es ist zweckmäßig, daß sich die Kanalmündung in einer solchen Entfernung n der Küstenlinie befindet, wo die Fluthöhe ungefähr in der Mitte zwischen der des freien Meeres und derjenigen in unmittelbarer Nähe der Rüste liegt Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kana@@ündung so weit draußen im Meei: angeordnet ist, daß die küstenbedingte Flutüberhöh@ng an der Kanaimündung vreniger als 25 % des Wertes an der Küste beträgt.
  • Jedoch braucht der Kanal nicht in seiner volle zange vor der Rüstenlinie angeordnet zu sein. Im Hinblick auf die nach außen zunehmende Wassertiefe kann es wirtschaftlicher sein, wenn ein wesentlicher Teil des Kanals hinter dem Darm liegt und sich in die Bucht oder den Fluß erstreckt. Durch geeignete Länge des Kanals kann dabei erreicht werden, daß die IIochwasserwelle das Ausgleichsbecken erst erreicht, wenn der höchste t;asserstand des Meeres am f9umm schon überschritten ist. Dieser Zeitunterschied kann z. B. für eine kurzfristige Wasserstandsvorhersage in der Bucht ausgenutzt werden.
  • Da bei dieser Ausführungsform der Höchstwasserstand in der Bucht Später als im Meer erreicht wird, ist es unter Umstanden möglich, das Wasser während des N@edrigwassers im Meer durch verschließbure Öffnungen im Damm abzuleiten, wenn dort der Wasserstand inzwischen unter den im Ausgleichsbecken gefallen ist. Auf diese Weise kann das Wasser schneller aus dem Ausgleichsbecken entfernt werden als ausschließlich durch den Kanal. Ob eine solche Zeitverzögerung wirksam wird, hängt von der Geschwindigkeit der Flutwelle und der Länge des Kanals ab; der in der Bucht liegende eil des Kanals sollte für diesen Zweck mindestens 10 km lang sein. Zum Ableiten des Wassers sind im Damm Sperrwerke vorgesehen. Nach einer Sturmflut und entsprechend angestiegenem Wasserstand in der Bucht oder bei starker Wasserführung des Flusses insbesondere bei niederschlagsbedingtem Hochwasser des Flusses kann die Abführung des Wassers durch den Kanal allein nicht ausreichend sein. In diesem Falle können die Sperrwerke geöffnet werden, um den Wasserstand in der Bucht schneller abzusenken. Diese Sperrwerke können jedoch ggf. auch so eingesetzt werden, daß durch geeignetes öffnen und Schließen die weitere Verrinyerung des Tidenhubs in der Buctt bzw. der Flußmündung erreicht wird. Hierfür kann es auch zweckmäßig sein, zu gewissen Zeiten Meerwasser in die Bucht durch die Sperrwerke hineinzulassen.
  • Um die gewünschte Verz@gerung zu e@@eichen, sollte der Kanal so lang sein, daß die Laufzeit der Flutwelle im R. @l mit der Tidenperiode vergleichbar ist. Die Laufzeit der Flutwelle im Kanal sollte mindestens eine Stunde betragen, damit die beschriebene Wirkung erzielt wird.
  • Damit der zeitliche Unterschied zwischen den Hochwasserständen in der Bucht tnd im Meer genügend groß ist, damit Wasser aus der Bucht durch den Damm in das Meer zurückgeleitet werden kann, sollte der Kanal so lang sein, daß die Flutwelle im Kanal die Bucht erst erreicht, nachdem der El^chstwasserstand im Meeresgebiet vor der Bucht überschritten ist. Zweckmäßigerweise sollte der Kanal in diesem Falle mindestens eine Länge von 20 km haben.
  • Alle diese Ausführungsformen, die die Laufze@ der Flutwelle ausnutzen, sind besonders wirkungsvoll im Falle mehrerer kurz hintereinander folgender Höchstwasserstände, wenn zwischen diesen der Wasserstand in der Bucht durch die Rückströmung durch den Kanal nicht genügend abgebaut wird.
  • Welche Breite des Kanals im Einzelfalle besonders günstig ist, ergibt sich unter anderem aus dem zu bewältigenden Schiffsverkehr und aus den geographischen Gegebenheiten. Sie sollte jedoch sllindestens 500 Meter betragen. Wenn sehr starker Schiffsverkehr zu bewältigen ist oder wenn eine sehr große Menge von Flußwasser vom Fluß durch den Kanal ins Meer strömen muß, kann eine größere Breite von z. B. mehr als 1.000 Metern vorteilhaft sein. Wenn dab Ausgleichshecken eine hinreichend große Fläche besitzt, kann die Breite des Kanals noch größer gewählt werden.
  • Abgesehen von den bereits erwähnten Zeitverzögerungseffekten sinkt auch die Strömungsgeschwindigkeit mit der anallänge. Der Kanal sollte daher eine Länge von mindestens 10 km besitzen. Es kann jedoch zweckmäßig sein, daß die Kanallänge mindestens 20 km oder mindestens 30 km beträgt. Eine solche Kanallänge wäre z. B. in der Elbmündung besonders vorteilhaft, wo sich der Kanal ungefähr von Scharhörn in die Einmündung bis in die Höhe von Otterndorf erstrekken könnte, während der Damm ungefähr Cuxhaven mit Dieksand verbinden würde.
  • Bei den bisherigen Ausführungen wurde ein durchgehender, ununterbrochener Kanal-vorausgesetzt, der von der Flutwelle ungestört durchlaufen werden kann. Jedoch kann die Zeit, die von der Flutwelle für das Passieren des Kanals benötigt wird, gem. der Erfindung dadurch wesentlich verlängert werden, daß der Kanal zwischen seinen Enden ine oder mehrere Öffnungen aufweist, die jeweils mit einem gesonderten Becken verbunden sind. Wenn die Flutwelle im Kanal eine solche Öffnung erreicht, kann sie sich erst dann weiter nach innen ausbreiten, wenn das der Öffnung zugehörige Ausgleichsbecken aufgefüllt ist. Dies führt zu einer entscheidenden Verminderung der Geschwindigkeit der Flutwelle im Kanal und gestattet die Erreichung einer bestimmten Phasenverschiebung mit geringerer Gesamtlänge des Kanals. Bei der einfachsten und deshalb bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei die Bucht abschließende Dämme mit die Dämme durchschneidenden mit Abstand aneinander anschließenden Kanalstücken vogesehen.
  • Die maximale Verzögerung der Flutwelle und das maximale Aufnahmevermögen der Bucht hinter dem Damm sind nur verhältnismäßig selten bei extremen Sturmfluten erforderlich. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann daher ein Ausgleichsbecken, das an die Bucht als Aufnahmereservoir oder an eine Zwischenöffnung des Kanals angeschlossen ist, in normalen Zeiten gesondert und tidefrei genutzt worden, beispielsweise als Fischzuchtbecken. Dies wird dadurch ermöglicht, daß ein n solches Becken durch Sperrwerke mit der Bucht bzw dem Kanal und außerdem ggf. mit dem Meer verbunden ist. Diese Sperrwerke sind normalerweise geschlossend, um die gesonderte Nutzung des Bekkens zu ermöglichen und werden nur bei drehender Katastrophe geöffnet. Die Sperrwerke zum Meer können vorgesehen werden11 um eindringendes Wasser heraus lassen zu können, ohne die Bucbt damit zu belasten.
  • Zweckmäßigerweise sind im Bereich der Sperrwerke Wehre zur Belüftung des Wassers vorgesehen. Bei geöffneten Sperrwerken fließt das Wasser über diese Wehre und wird dadurch belüftet. Auf diese Weise kann dem gerade im Bereich von großen Häfen stark verschmutztem Was ser der zur Selbstreinigung notwendige Sauerstoff zugeführt werden bzw. gelangt das verschmutzte Wasser gereinigt ins Meer. Die erfindungsgemäße Anordnung erfüllt auf diese Weise auch Aufgaben des Umweltschutzes.
  • Um den lokalen Schiffsverkehr mit relativ kleinen Schiffen den Umweg über den Kanal zu ersparen,können eine oder mehrere Schleusen für die Durchfahrt von Sclllffen vorgesehen sein.
  • Es besteht die Gefahr, daß die im verhältnismäßig engen Fahrwasser des Kanals besonders sUjrende Meercsdünung den Schiffsverkehr behindert. Dies wird vermieden, wenn außerhalb des meerseitigen Kanalausgangs Leitdämme so angeordnet sind, dß verhindert wird, daß sich die Meeresdünung bis weit in den Kanal fortsetzt.
  • Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnungen liegt noch darin, daß die durch einen Sturm verursachten Wellen nicht in die Bucht hineingelangen. Ein flußaufwärts gerichteter Sturm kann daher nicht an bereits sehr hohen Wellen angreifen und dadurch den Wasserstand im Fluß sehr slirksam erhöhen. Hinter dem Damm befindet sich dagegen verhältnismäßig ruhiger Wasser, das dem Wind eine schlechtere Angriffsfläche bietet. Auf diese Weise wird die durch den Wind bewirkte zusätzliche Flutüberhöhung im Fluß vermindert, was eine weitere Senkung des Hochwasserstandes gegenüber dem Falle bedeutet, wo die erfindungsgemäße Hochwasserschutzanordnung nicht vorgesehen ist.
  • Die Erfindung wird im folgenden unter bezug auf die Zeichnungen nuher erl@utert. In den Fig. 1-3 der Zeichnungen sind schematisch im Grundriß vorteiiafte Ausfiihrungsformen der Erfindung dargestellt.
  • In Fig. 1 ist ein Fluß 1 gezeigt, an dessen Ufern 2 sich ein ltafen 3 und durch Deiche 4 vom Fluß 1 getrennte Städte 5 befinden. In das offene Meer 6 besitzt der Fluß eine buchtartige Erweiterung 7. Diese Bucht 7 ist vom offenen Meer 6 durch einen Damm 8 und einen Ka- -nal 9 getrennt, der den Damm durchschneidet. Der Kanal 9 wird von Kanaldämmen 10 begrenzt und ist an seiner meerseitigen Mündung mit Leitdämmen 11 versehen, die verhindern, daß die Meeresdünung ungehindert in den Kanal 9 eindringen kann. In der gezeigten Ausführungsr form erstreckt sich ungefähr die eine Hälfte des Kanals in die Bucht 7 und die andere Hälfte in das Meer 6. Da der Kanal normalerweise eine Länge hat, die größer ist als 10 km, ist seine Mündung mindestens 5 km vom Festland entfernt. An dieser Mündung könnte daher z.
  • B. ein Atomkraftwerk 12 angeordnet werden, dessen Standort mehrere Kilometer vom Festland entfernt liegen würde, damit die aus Sicherheitsgründen wünschenswerte große Entfernung von menschlichen Siedlungen hätte und für das genügend SUhlwasser in Form des Meerwassers zur Verfügung stehen würde.
  • Der die Bucht 7 abschließende Damm 8 ist mit den Deichen 4 im Bereich der Flußmündung verbunden und bildet so eine hochwassersichere Absperrung der Bucht 7. Der Damm 8 ist mit Schleusen 13 versehen, die z. B. von Sportbooten oder für den lokalen Schiffsverkehr verwendet werden können, so daß der Kanal 9 von kleinen Schiffen entlastet wird. Außerdem enthält der Damm 8 Sperrwerke 14, durch die Wasser aus der Bucht 7 in das Meer 6 oder umgekehrt durch den Damm 8 geleitet werden kann. Das §~7asserZ-rd dabei über ein in der Nähe der Sp rrwerke 14 angeordnetes Wehr 15 geleitet, an dem das Wasser belüftet und damit mit dem für die Selbstreinigung notwendigen Sauerstoff angereichert wir1.
  • Bei der Anordnung des Dammes 8 und des i:anals 9 wird man sich zweckmäßigerweise nach den geographischen Gegebenheiten sowie nach den vorherrschenden Windrichtungen richten. Die Herstellung des Dammes und der Kanaldämme kan z. B. auf folgende Weise erfolgen. Die Teile für die Dämme werden aus schwimmfähigen Betonteilen hergestellt, die zu ihrem Standort geschleppt, durch Flutung abgesenkt und dann mit Sand und/oder Steinen gefüllt werden. Diese Betonteile könnten in einem im Bereich der Mündung erstellten Trockendock hergestellt werden, daß von vornherein mit solchen Abmessungen gebaut wird, daß es später auch als Reparaturdock im Rahmen einer Reparaturwerft für Schiffe genutzt werden kann.
  • die Im Gebiet einer Flußmündung besteht immer die Gefahr, daß Fahrrinne versandet. Da durch den Kanal die Strömung des Flusses und der Gezeitan auf einen verhältnismäßig schmalen Bereich konzentriert wird, wird hier die Strömungsgeschwindigkeit erhöht.
  • Es besteht daher eine wesentlich kleinere Gefahr des Versandens als bei einer offenen Fahrrinne in einer verhaltnismäßig weiten Mündungsbucht.
  • In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform besitzt der Kanal entlang seiner ganzen Länge zwei vom Wasser umgebene Dämme0 Je nach geographischen Gegebenheiten kann der Kanal eventuell an einem Ufer der Mündung entlangführen, so daß dieses Ufer mit den bereits vorhandenen Deichalilagen als zweiter Kanaldamm wirkt0 In Fig. 2 ist eine Ausführungsform mit zwei Dämmen 8, 8' und Kanalabschnitten 9, 9' gezeigt, zwischen denen sich ein Ausgleichsbecken 17 befindet. Das bei Sturmflut durch den äußeren Kanal 9 strömende Wasser verteilt sich im Becken 17, so daß wegen des niedrigeren Wasserstandes an der äußeren Mündung des inneren Kanals 9' nur sehr wenig Wasser in die Bucht 7 oder den Fluß 1 strömt. Bei entsprechenden geographischen Gegebenheiten kann es auch vorteilhaft sein, mehr als zwei solcher Dämme 8, 8' mit entsprechenden Kanälen 9, 9' vorzusehen.
  • In Fig. 3 ist das Prinzip einer Ausführungsform gezeigt, bei der ein Teil 16 der Bucht 7 durch einen Damm 8, den Kanaldamm 10 und einen Damm 8', der die Fortsetzung des Kanaldamms 10 bildet, eingeschlossen ist. Der eigentliche Hochwasserschutz wird durch den Kanal 9 in Verbindung mit der Bucht 7 bewirkt.
  • Zusätzlich kann jedoch der Teil 16 als Ausgleichsbecken verwendet werden, wenn in den Dämmen 8 und 8' in dieser Figur nicht gezeigte Sperrwerke 14 vorgesehen sind. Durch diese Sperrwerke 14 kann im Falle einer Sturmflut der Wasserstand in der Bucht 7 vermindert werden, indem Wasser aus der Bucht 7 in das Becken 16 und bei anschließendem Niedrigwasserstand des Meeres aus dem Becken 16 in das Meer 6 abgelassen wird. Außerdem kann bei Niedrigwasser in die Bucht 7 Wasser aus dem Becken 16 geleitet werden, wodurch der Tidenhub in der Bucht 7 und den damit verbundenen Häfen 3 vermindert oder sogar ganz beseitigt wird.
  • Eine solche Verminderung des Tidenhubs bedeutet für einen hafen erhebliche Kosteneinsparungen.
  • Das abgeschlossene Becken 16 könnte auch für Fischzucht verwendet werden. Es wäre z. B. möglich, das Kühlwasser des Atomkraftwerks 12 in das Becken 16 zu leiten, um dessen Wassertemperatur zu erhöhen. Dadurch könnte der Fichertrag gesteigert werden.
  • Es kann auch vorteilhaft sein, ein durch Kanle verbundenes Ausgleichsbecken 17 und gleichzeitig mindestens ein abgeschlossenes Ausgleichsbecken 16 zur Regulierung des Wasserstandes über Sperrwerke 14 vorzusehen. Auch die Dämme 8, 8' dr in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform können mit Sperrwerken .nd/oder Schleusen für die Kleinschiffahrt versehen sein.

Claims (15)

  1. Patentansprüche $4 Anordnung zum Schutz gegen Hochwasser für Meeresbuchten oder Flußmündungen, die einen Damm, der die Bucht oder Mündung vom offenen Meer Lrennt, unu Mittel für die Durchfahrt von Schiffen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß diese Mittel einen die Bucht oder Mündung (7) und das Meer (6) verbinden, ständig offenen Kanal (9, 9') einschließen.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (9, 9') eine wesentlich geringere Breite hat als der Fluß (1) im Mündungsbereich.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein wesentlicher Teil des Kanals (9) vor der Küstenlinie liegt und sich in das Meer (6) erstreckt.
  4. 4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein wesentlicher Teil des Kanals (9, 9') hinter dem Damm (8, 8') liegt und sich in die Bucht (7) oder den Fluß (1) erstreckt.
  5. 5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (9, 9') so lang ist, daß die Laufzeit der Flutwelle im Kanal (9, 9') mit der Tidenperiode vergleichbar ist.
  6. 6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (9p 9') so lang ist, daß die Flutwelle im Kanal (9, 9') die Bucht (7, 17) erst erreicht, nachdem der Höchstwasserstand im Meeresgebiet (6) vor der Bucht überschritten ist0
  7. 7 . Anordnuna nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Kanals (9, 9') mindestens 500 m beträgt.
  8. 8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Kanals (9, 9') mindestens 10 km beträgt,
  9. 9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Damm (8, 8') Sperrazerke (14) vorgesehen sind.
  10. 10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (9, 9') zwischen seinen Enden eine oder mehrere Öffnungen aufweist, die jeweils mit einem gesonderten Becken (17) verbunden sind.
  11. 11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei die Bucht (7) abscliließende Dämme (8, 8') mit die Dämme durchschneidenden Kanalstücken (9, 9') vorgesehen sind.
  12. 12e Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein normalerweise völlig gesclllossenes Becken (16) vorgesehen ist, das durch Sperrwerke (14) mit dem Meer (6) sowie dem inneren Teil der Bucht (7) und/oder dem Kanal (9, 9') verbunden ist.
  13. 13, Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Sperrwerke (14) Wehre (15) zur Belüftung des Wassers vorgesehen sind.
  14. 14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Schleusen (13) für die Durchfahrt von Schiffen vorgesehen sind.
  15. 15. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des meerseitigen Kanalausgangs Leitdämme (11) so anaeordnet sind, daß verhindert wird, daß sich die Meeresdünung bis weit in den Kanal (9) fortsetzt.
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Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2906268A1 (de) * 1979-02-19 1980-08-21 Eric A Salo Verfahren und anlage zur regulierung von gezeitenstroemen
DE3033958A1 (de) * 1980-09-10 1982-04-15 Manfred 2000 Hamburg Laudenbach Ueberlaufdeich zu reduzierung von sturmfluten
CN101424078B (zh) * 2007-05-16 2011-07-20 马兴华 利用“双向束水效应”形成的海峡形深水潮汐通道
DE102013019794A1 (de) 2013-11-27 2015-05-28 Hans Bunzel Verfahren und Einrichtung zum aktiven Überschwemmungsschutz
RU2703782C1 (ru) * 2019-02-25 2019-10-22 Александр Александрович Михеев Быстровозводимая речная плотина с возможностью прохождения соразмерных судов
RU2800884C1 (ru) * 2022-06-08 2023-07-31 Евгений Васильевич Фальмонов Способ создания судоходного гидротехнического сооружения, шлюз и плотина для его осуществления

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