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"Wäschetransportsack. insbesondere für Infektionswäsche11.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Wäschetransportsack, insbesondere
für Infektionswäsche, mit geschlossenem Sackumfang und Sackboden und einer oberen
Entleerungsöffnung.
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Durch die DT-PS 463.115 ist ein Sack bekannt, dessen Innenraum nach
Maßgabe des Quellens des darin enthaltenen Stoffes vergrößerbar ist. Hierbei sind
im Sackgewebe hergestellte Falten vorgesehen, deren Wände durch Verbindungsmittel
geringer Festigkeit miteinander verbunden sind. Beim Quellen des Sackinhaltes werden
die Verbindungsmittel zerstört und der Innenraum des Sackes erweitert. Es ist jedoch
auch denkbar, daß ohne Quellen des Sackinhaltes die Verbindungsmittel gelöst werden
und hierdurch der Sackinhalt leichter aus dem Sack herausgelangt.
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Durch die DT-AS 1.212.484 ist ein Wäschetransportsack bekannt, dessen
Längsnaht durch einen in der Waschflüssigkeit sich auflösenden Faden gebildet wird.
- Auch ist es bekannt, daß die Sacklängsöffnung mit Hilfe eines wasserlöslichen
Klebstoffes zu verschließen.
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Letztlich ist durch die DT-PS 538.757 ein Wäschebeutel mit einem an
einer Beutelwand anbringbaren inneren auswechselbaren Schutzbeutel bekannt, der
das Aussortieren z.B. infizierter Taschentücher von benutzter Leibwäsche überflüssig
machen soll. Hierbei ist der Schutzbeutel aus einem in der Wasch- oder Desinfektionsflüssigkeit
oder dem Wasser sich vollständig auflösendem Material. Bei diesem bekannten Wäschebeutel
wird der Inhalt des Schutzbeutels nicht entleert, vielmehr wird dieser in geschlossenem
Zustand mit seinem Inhalt in die Einrichtung gegeben und dort vollständig aufgelöst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wäschetransportsack
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem einerseits ein hoher Schutz
gegen Keime und Bakterien der von dem Sack aufgenommenen Wäsche gegeben ist, andererseits
das Entleeren des Sackes selbst erleichtert wird. Insbesondere soll das bekannte
mehrmalige ruckartige Hochziehen eines Sackes beim Entleeren vermieden werden, weil
gerade hierdurch infolge der entstehenden Luftbewegung Keime und Bakterien fortgetragen
werden.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung einen Wäschetransportsack
der beschriebenen Gattung vor, der aus zwei textilen, gleich oder annähernd gleich
goßen ineinandergestecktenSäcken besteht, die Öffnungsränder beider Säcke miteinander
verbunden und beide Säcke derart ausgebildet sind,
daß der mit der
Wäsche gefüllte Innensack beim Entleeren sich selbsttätig wendet und aus dem Außensack
herausgleitet.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß beim Entleeren des Sackes
die Wäsche nicht aus dem Innensack unter Überwindung eines Reibungswiderstandes
herausgleitet, der Innensack vielmehr unter Wenden von der Wäsche abgezogen wird.
Während bei einfachen Säcken und üblicher Entleerung derselben durch Erfassen der
Bodenecken und Ausschütteln der Wäsche nach unten das Entleeren von der Reibung
der Wäsche an der Innenwand des Sackes abhängig ist, ist nunmehr der Entleerungsvorgang
einzig einer möglichen Reibung des Innen- in dem Außensack bei prall gefülltem Innensack
unterworfen, wobei diese Reibung sehr klein gehalten wird oder überhaupt nicht auftritt.
Werden, wie die Erfindung vorschlägt, beide Säcke derart ausgebildet oder solche
Materialien für die Säcke gewählt, daß bei prall gefülltem Innensack nur eine geringe
oder keine Reibung zwischen den beiden Säcken besteht, so gleitet beim Erfassen
des äußeren Sackes an den Bodenecken der Innensack unter gleichzeitigem Umstülpen
mühelos aus dem Außensack heraus, wodurch die Wäsche aus dem Innensack schnell freigegeben
wird.
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Durch die DT-OS 2.324.903 ist ein Verfahren und eine Vonichtung zum
Zusammensetzen und Füllen von Doppelpackungen bekannt, die aus zwei gleich oder
annähernd gleich großen ineinandergesteckten Säcken bestehen. Diese Säcke bleiben
beim Entleeren der Doppelpackung in ihrer ineinandergesteckten Lage, wobei das lose
Schüttgut des Innensackes aus diesem herausrinnt. Für die Entleerung von mit Wäsche
gefüllten textilen Wäsche säcken
konnte ~ eaner durch dlese benannten
inelnandergestecKten, aus eapler oder Kunststoff bestehenden Säcke kein Anhalt gewonnen
werden. -In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können beide Säcke auch aus unterschiedlichem
Material bestehen, so z.B. kann der Außensack aus einem Netzmaterial bestehen, was
u.a. davon abhängig ist, ob der Außensack aus dem Innensack ausgetretene Keime und
Bakterien zurückhalten soll. Ist das Gewebe des Innensackes grob und der Sack für
den Wäschetransport von Infektionswäsche gedacht, so empfiehlt es sich, den Außensack
aus einem dichten Gewebe herzustellen. Ist dies nicht der Fall, so kann der Außensack,
wie ausgeführt, aus Netzmaterial bestehen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann das der
Sacköffnung entgegengesetzte Ende des Außensackes mit einem Griff, Griffloch oder
einer Griffschlaufe versehen sein. - Vorteilhaft ist es hierbei, das der Sacköffnung
entgegengesetzte Ende des Außensackes mit einem oder mehreren Durchgrifflöchern
zum Erfassen des inneren Sackes zu versehen. Diese Durchgrifflöcher können auch
gleichzeitig dazu dienen, den Außensack beim Ausschütten des Innensackes zu erfassen,
während es nur des Durchgreifens durch die Durchgrifflöcher bedarf, um den Innensack
vollständig in den Außensack hineinzuziehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann durch den Boden des Außensackes
ein den Innensack in den Außensack ziehendes Zugmittel, z.B. eine Schnur, ragen.
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Weiterhin kann der Innen- und der Außensack voneinander abweichende
Form haben. So kann z.B. der Außensack zylindrische Form besitzen, während der Innensack
leicht konische oder leicht kegelförmige Gestalt aufweist.
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Vorteilhafterweise kann ferner die Verbindungsnaht an den Öffnungsrändern
beider Säcke einen eine Verschlußschnur aufnehmenden Ringkanal bilden.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Wäschetransportsackes dargestellt und zwar zeigt Fig. 1 eine Ausführungsform eines
Sackes in Seitenansicht, Fig. 2 eine weitere Ausführungsform, bei welcher der Außensack
aus Netzmaterial besteht, Fig. 3,4 und 5 Ausbildungen der Öffnungsränder beider
Säcke und deren Verbindung, Fig. 6 die Darstellung der Funktionsweise des Sackes,
Fig. 7,8 und 9 die aufeinanderfolgenden Öffnungs- und Entleerungsphasen des Sackes,
Fig.
10 den Boden einer Ausbildungsform des Sackes mit Durchgrifflöchern und Fig. 11
eine weitere Ausführungsform mit einem durch den Boden des äußeren Sackes ragenden
Zugmittel für den inneren Sack.
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Wie Fig. 1 erkennen läßt, besteht der erfindungsgemäße Wäschetransportsack
aus einem Innensack 1 und einem Außensack 2.
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Beide Säcke sind ineinandergesteckt, an ihren Längsseiten geschlossen
und mit je einem Boden 3,4 versehen, dem die Sacköffnung Ö beider Säcke gegenüberliegt.
Die Öffnungsränder 5,6 der Säcke sind durch eine Naht 7 miteinander verbunden.
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Der Innensack 1 ist aus einem Textilgewebe gefertigt, während der
Außensack entweder gleichfalls aus einem derartigen Material besteht oder aber,
wie Fig. 2 erkennen läßt, aus einem Netz 8 gefertigt ist. - Für die Benutzung des
Sackes für Infektionswäsche richtet sich die Art des Außensackes nach der Dichtigkeit
des Gewebes des Innensackes. Ist dieses dicht und gewährt es einen Schutz gegen
das Hindurchtreten von Bakterien und Keimen, so kann der Außensack ein Netz gemäß
Fig. 2 sein; ist das Gewebe des Innensackes gröber, so empfiehlt es sich, den Außensack
gleichfalls aus einem Textilgewebe herzustellen.
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In den Fig. 3 bis 5 sind Verbindungsarten des Innen- und des z.B.
Außensackes wiedergegben. So kann/gemäß Fig. 3 der Rand 5a des inneren Sackes 1
mit dem Rand 6a des äußeren Sackes 2 abschneiden,
wobei eine Naht
7a die Öffnungsränder 5a,6a der beiden Säcke miteinander verbindet.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 kann der Rand 6b des Innensackes
1 um den Rand 5b des Außensackes 2 falzähnlich umgeschlagen sein, wobei wiederum
eine Naht 7b den umgeschlagenen Rand 6b, den Rand 5b und wahlweise auch den inneren
Abschnitt 16 des Sackes 1 miteinander verbindet.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind beide Rände 5c,6c des inneren
und äußeren Sackes 1,2 nach außen umgeschlagen, wobei die Naht 7c nunmehr die beiden
umgeschlagenen Ränder und ferner die inneren Abschnitte 16c,17c des inneren und
äußeren Sackes 1,2 miteinander verbindet. Hierdurch entsteht ein Aufnahmekanal 18
für eine Verschlußschnur 19.
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Die Größe und das Material des inneren Sackes sind so gewählt, daß
bei prall gefülltem Innensack (Fig. 6) unter Beachtung des durch die Wäsche 20 in
Richtung der Pfeile 21 von innen auf den Innensack 1 ausgeübten Druckes der Innensack
noch innerhalb des Außensackes 2 zu gleiten vermag, wenn, wie in den Fig. 7 bis
9 dargestellt, der Innensack aus dem Außensack sich selbsttätig herausdrückt. Hierzu
wird, wie in Fig. 7 gezeigt, der Außensack vorzugsweise an Grifflaschen 22 erfaßt
und mit seiner Öffnung Ö nach unten gehalten. Hierbei gelangt der Innensack nacheinander
mit seinem Boden 3 in die Stellungen 3' bis 3"', um letztlich die Endstellung 3e
nach
Fig. 9 einzunehmen. Hierbei rutschen die Seitenwände 24,25
der beiden Säcke 1,2 leicht aneinander und der Innensack stülpt sich vollständig
nach außen. Das Gewicht des Sackinhaltes drückt hierbei jeweils die unter ihr befindliche
Wäscheschicht aus dem Innensack heraus. Es bedarf somit nicht mehr des ruckartigen
nach oben Ziehens des äußeren Sackes, vielmehr kann das Entleeren dadurch erfolgen,
daß die Grifflaschen auf entsprechende Halter aufgehängt werden und die Wäsche selbsttätig
sich aus dem Innensack nach unten herausdrückt.
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In Fig. 8 ist in gestrichelter Linie die Lage des Außensackes wiedergegeben,
wenn die Grifflaschen 22 nicht in ihrer in Fig.
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7 wiedergegebenen Ausgangsstellung gehalten werden, sondern einander
genähert werden. Auch dann erfolgt ein Gleiten des Innensackes in dem Außensack
in der beschriebenen Weise.
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Bei der Darstellung nach Fig. 10 sind die Grifflaschen 22 durch Durchgrifflöcher
26 im Boden 4 des Außensackes 2 ersetzt. Mit Hilfe dieser Löcher kann einerseits
der Außensack 2, wie in Verbindung mit den Grifflaschen 22 beschrieben, festgehalten
werden, andererseits kann man jedoch durch die Durchgrifflöcher 26 hindurchgreifen
und den inneren Sack in eine zu dem äußeren Sack genau parallele Lage bringen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 11 ist der Boden 3 des Innensackes
mit einem Zugmittel, z.B. einer Schnur 27, versehen, die durch ein Loch 28 des äußeren
Sackes 2 nach außen ragt.
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Mit Hilfe dieser Schnur kann der leere Innensack in den Außensack
gezogen werden.
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Mehrere Schnüre nach Fig. 11 können in Verbindung mit Durchgrifflöcher
26 Anwendung finden, was den Vorteil hat, daß die Schnüre 27 kurz sein können und
lediglich zum endgültigen Hineinziehen der Ecken des Innensackes in die Bodenecken
des Außensackes dienen.
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Ist der Wäschetransportsack für nichtinfektiöse Schmutzwäsche vorgesehen,
können der Innen- und der Außensack aus Netzmaterial bestehen, wobei die Maschenseite
beider Netze unterschiedlich sein kann, da der äußere Sack nur dem Umstülpen des
Innensackes im wesentlichen dient.