DE2628227C2 - Verfahren zum Aufbringen eines Metalloxidniederschlages auf Glas - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen eines Metalloxidniederschlages auf GlasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen eines dünnen Metalloxidfilmes, der an einem
feuerfesten Träger wie z. B. Glas, keramisiertem Glas od. dgl. anhaftet Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren unter Verwendung eines elektrostatischen Feldes zur Erzielung einer starken Anhaftung des
Läßt man einen dünnen Metalloxidfilm auf einer glasartigen oder porzellanartigen Oberfläche anhaften, so
verbessert man ihre optischen und elektrischen Eigenschaften. Beispielsweise kann eine derartig beschichtete
Verglasung als Verglasung mit gedämpfter Sonneneinstrahlung oder als Verglasung mit elektrisch leitender
Oberfläche verwendet wsrden. ^Yeiterhin hat man bereits daran gedacht, einen dünnen Metalloxidfilm zu
Verzierungszwecken auf GJas anhaften zu lassen, beispielsweise bei Küchengeräten. Bisher erfolgte die Herstellung eines dünnen, an der Obcrfläc's eines feuerfesten Trägers, wie z. B. Glas, anhaftenden dünnen Metalloxidfilmes durch Zerstäubung einer Lösung mit einer Metallverbindung, die sich in der Hitze an der Oberfläche des
feuerfesten Trägers zersetzte, welcher auf einer Temperatur von mehr als 5000C, jedoch unterhalb der Verformungstemperatur des Trägers gehalten wurde. Ein derartiges Verfahren zur Herstellung eines anhaftenden
•to Metalloxidfilmes durch Zerstäubung einer Lösung mit einer Metallverbindung auf eine vorher aufgeheizte
Glasoberfläche weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf, die im folgenden näher erläutert werctn sollen.
Das Glas wird nicht nur durch den gasförmigen Strom, beispielsweise durch die zur Zerstäubung der Lösung
an der Oberfläche verwendete Luft abgekühlt, sondern auch noch stärker abgekühlt, da es die zur Verdampfung
des Lösungsmittels der Lösung erforderlichen Kaiorion im Moment der Zersetzung der Metallverbindung an
der Glasoberfläche verliert
Diese Effekte beschleunigen stark die Abkühlung des Glases. Bei erhöhter Abkühlunsgeschwindigkeit beobachtet man einerseits eine Verringerung der Widerstandsfähigkeit des Metalloxidfilmes und andererseits eine
Abnahme der Wirksamkeit bei der Beschichtung und beim Anhaften.
Infolgedessen vermeidet man es im allgemeinen, ein Lösungsmittel wie z. B. Wasser mit hoher latenter
Verdampfungswärme zu verwenden und nimmt stattdessen ein organisches Lösungsmittel. In letzterem Falle ist
es jedoch so, daß man einerseits die Feuergefahr erhöht, wenn das Lösungsmittel mit der Oberfläche des heißen
Glases in Berührung kommt, andererseits wirft man Verunreinigungsprobleme in den Hersiellungsstätten und
auch außerhalb von diesen aufgrund des unangenehmen Geruches bzw. der giftigen Eigenschaften des verdampften Lösungsmittels auf, so daß auch die Verwendung eines organischen Lösungsmittels nachteilig ist Zur
Beseitigung dieser Nachteile hat man bereits daran gedacht auf die Oberfläche des vorher auf eine hohe
Temperatur aufgeheizten Glases ein Pulver aufzusprühen, das aus der Metallverbindung selbst besteht und das
sich thermisch zu Metalloxiden zersetzt
Mit einem derartigen Verfahren ist es möglich, die Umweltprobleme aufgrund der Verdampfung des Lösungsmittels in den Herstellungsstätten und außerhalb von diesen zu beseitigen; ferner wird das Anhaften des dünnen
Metalloxidfilmes ebenso verbessert wie der Wirkungsgrad des Verfahrens, da die Absenkung der Glastemperatur unter der Einwirkung des aufgesprühten Pulvers aus der Metallverbindung sehr gering ist
Jedoch ist die Verbesserung des Wirkungsgrades, d, h, die Menge an Metallverbindung, die in wirksamer
Weise in Form einer Oxidschicht am Glas anhaftet gegenüber der Gesamtmenge der Metallverbindung, die im
Zerstäubungsgerät verwendet wird, nicht so beträchtlich bei dem in Rede stehenden Verfahren verglichen mit
dem Wirkungsgrad bei einem Verfahren, bei dem eine in Lösung befindliche Metallverbindung verwendet wird.
Darüberhinaus ist die Gleichmäßigkeit des mit einem ohne Lösungsmittel arbeitenden Verfahren aufgebrachten Metalloxidfilmes geringer als bei Metalloxidfilmen, die mit einem Verfahren unter Verwendung eines
Lösungsmittels hergestellt sind. Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung eines anhaftenden Metall-
oxidfilmes, welches die oben angegebenen Mängel beseitigt
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines auf einer Glasoberfläche anhaftenden dünnen Metalloxidfilmes,
bei dem ein feines Pulver aus einer Metallverbindung aufgesprüht wird, das sich in der Wärme zu
einem Metalloxid zersetzt, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver der Metallverbmdung auf die Oberfläche
des Glases aufgesprüht wird, das vorher auf eine ausreichend hohe Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur
des Glases erhitzt ist, bei der der elektrische Widerstand des Glases niedriger als 10'° Ohm χ cm ist, und
daß eine hohe Spannungsdifferenz zwischen dem Glas und der Sprühvorrichtung für das Pulver angelegt wird,
die dem Pulver eine elektrische Ladung erteilt
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die zwischen dem Glas und der Sprühvorrichtung für das Pulver
angelegte Potentialdifferenz vorzugsweise größer als 30 kV und das Glas vorzugsweise an den negativen Pol ίο
angeschlossen.
Obwohl beim erfindungsgemäßen Verfahren der Temperaturbereich, bei dem der elektrische Widerstand des
Glases unterhalb von 1010 Ohm χ cm liegt, sich oberhalb von 350° C bei normalem Spiegelglas auf der Basis von
Quarz, Soda und Kalk befindet ist es wünschenswert das Glas beim erfindungsgemäßen Verfahren auf einen
Wert oberhalb von 5000C aufzuheizen, um die Wirksamkeit beim Aufbringen des Metalloxides in Form eines
dünnen Filmes auf der Glasoberfläche zu verbessern und zusätzlich einen Film mit einer sehr starken Haftfähigkeit
zu erzeugen. Verwendet man das eingangs genannte Pulver einer Metallverbindung zur Herstellung eines
Metalloxidfilmes gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, so verwendet man vorzugsweise ein Pulver mit
einer Korngröße von weniger als 100 μπι und mit einer Zersetzungstemperatur, die zwischen 100cC und 4000C
liegt Beispielsweise lassen sich für derartige Metallverbindungen die Acetyiacetonate der Metalle wie z. B.
Chrom, Eisen, Kobalt, Aluminium und Indium verwenden.
Weiterhin ist es wünschenswert, die Anfangsgeschwindigkeit des mit der Verteilungseinriuiung versprühten
Puivers der Metailverbindung einzustellen, damit diese Geschwindigkeit in unmittelbarer Nähe de; Glasoberfläche
größer als 3 m/s ist; ferner ist es empfehlenswert die Potentialdifferenz zwischen dem Glas und der
Verteilungs- oder Sprühvorrichtung für das Pulver einzustellen.
Da beim erfindungsgemäßen Verfahren das auf die Glasoberfläche aufgesprühte Pulver elektrisch geladen
und das Glas in ausreichender Weise aufgeheizt ist damir sein elektrischer Widerstand geringer als
10'° Ohm χ cm ist und da weiterhin ein hohes elektrostatisches Feld zwischen der Sprühvorrichtung für das
Pulver und dem Glas herrscht wird das Pulver der Metallverbindung sehr stark von der Glasoberfläche
angezogen, und zwar mit einer Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Anfangsgeschwindigkeit die aber noch
vom elektrostatischen Feld beschleunigt ist
Daraus ergibt sich, daß die Menge an Metallverbindung, die nicht zur Glasoberfläche gelangt oder die sich
thermisch vor dem Auftreffen zersetzt, beträchtlich niedriger gegenüber demjenigen Fall ist, wo kein elektrostatisches
Feld angelegt ist so daß das erfindungsgemäße Verfahren einen erheblich größeren Wirkungsgrad
aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist infolgedessen nicht nur wirtschaftlich, da der Verbrauch an
Metallverbindung niedriger ist sondern es verringert auch Verunreinigungen in den Herstellungsstätten, da die
Menge an bei der thermischen Zersetzung der Metallverbindung anfallendem und abzuführendem Gas verringert
ist; darüberhinaus ist auch die Menge an nicht zersetztem Pulver der Metallverbindung verringert
Aufgrund der Absenkung des elektrischen Widerstandes des Glases unterhalb von 10l0Ohm χ cm ist es
möglich, ein elektrostatisches Feld zwischen dem Glas und der Sprühvorrichtung für das Pulver zu erzeugen.
Dies ermöglicht die Beschleunigung der Verschiebungsgeschwindigkeit der elektrisch geladenen Pulverteilchen
in Richtung des Glases, was die dem Pulverstrahl ausgesetzte Oberfläche vergrößert und es weiterhin ermöglicht
auf der Glasoberfläche einen Metalloxidfilm von gleichmäßiger Dicke zu erzeugen. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird daher mit anderer^ Worten der Wirkungsgrad erhöht und gleichzeitig ein Erzeugnis von
verbesserter Qualität erhalten.
Mit der Einstellung der Geschwindigkeit der Pulverteilchen der Metallverbindung beim erfind'ingsgemäßen
Verfahren auf einen Wert von mindestens 3 m/s im Moment des Zusammentreffens mit dem Glas ist es möglich,
auf dem Glas einen dünnen gleichmäßigen Metalloxidfilm ohne Flecken oder Unregelmäßigkeiten anhaften zu
lassen, da man die thermische Zersetzung der Metallverbindung vor ihrem Zusammentreffen mit der Glasoberfläche
verhindert
Diese das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnenden Bedingungen sind völlig anders als bei den üblichen
Beschichtungsverfahren mit elektrostatischem Sprühen von Pulver, bei denen keinerlei thermische Zersetzung
des versprühten Pulvers erfolgt. Tatsächlich ist es so, daß es beim elektrostatischen Beschichten ohne thermische
Zersetzung vorzuziehen ist, das Pulver im wesentlichen mit geringer Geschwindigkeit zu versprühen, während
andererseits beim erfindungsgemäßen Verfahren eine niedrig- Geschwindigkeit des versprühten Pulvers eine
Reihe von Nachteilen zur Folge hat, beispielsweise die Gefahr einer vorzeitigen thermischen Zersetzung der
Metallverbindung vor ihrem Auftreffen auf die Glesoberfläche und die daraus resultierende Gefahr, daß das so
gebildete Metalloxid nicht elektrostatisch von der Glasoberfläche angezogen wird, so daß einerseits Flecken
oder Unregelmäßigkeiten entstehen und andererseits die Haftung des Metailoxides abnimmt.
In dem Falle, in dem die Geschwindigkeit der Pulverteilchen größer ab 10 m/s ist, nimmt die Wirkung des
elektrostatischen Feldes ab, obwohl es immer noch möglich ist, einen gleichmäßigen Film ohne jegliche Bildung
von Flecken oder Unregelmäßigkeiten zu erhalten.
Infolgedessen wird die Endgeschwindigkeit der Pulverteilchen vorteilhafterweise auf einen Wert zwischen
3 m/s und 10 m/s eingestellt
Die Erfindung soll im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert werden. In der
Zeichnung ist die bei den Ausführungsbeispieien des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Vorrichtung
wiedereeeeben.
In der Zeichnung ist ein Vorratsbehälter 5 für das Pulver der Metallverbindung erkennbar, welches sich
thermisch zu einem Oxid zersetzen kann. In dem Vorratsbehälter 5 wird das Pulver 7 der Metallverbindung mit
einem Gas gemischt und durch eine Leitung 11 einer elektrostatischen Sprühpistole 2 für das Pulver zugeführt,
welche einen Teil der Sprühvorrichtung bildet.
Der Pulvervorratsbehälter 5 ist mit einer porösen Platte 8 versehen, auf der das Pulver 7 liegt. Durch
Einblasen von Druckluft unterhalb der porösen Platte 8 aus einer nicht dargestellten Druckluftquelle wird ein
Wirbelbett aus Pulver erzeugt.
Ferner ist eine Druckreguliereinrichtung 10 vorgesehen, die die Einstellung eines Druckes von 1 kg/cm2
unterhalb der porösen Platte 8 ermöglicht.
Das Pulver wird durch die Leitung 11 bis zur Pistole 2 transportiert, wenn die Strahldüse oder der Ejektor 6
mit Druckluft beaufschlagt ist, deren Druck mit dem Regler 9 eingestellt wird. Das Pulver der in der Luft
suspendierten und der Sprühpistole zugeführten Metallverbindung wird mit einer Platte 3 positiv aufgeladen, die
an den positiven Pol einer Gleichspannungsquelle 4 hoher Spannung angeschlossen ist; der negative Pol der
Spannungsquelle ist auf Erde gelegt und mit der Oberfläche der an einem Förderer 13 hängenden Glasplatte 1
verbunden. Die Glasplatte 1 wurde vorher vor ihrem Eintritt in die Zerstäubungskammer 12 in einem elektrischen
Ofen aufgeheizt. Diese Zerstäubungskammer besitzt einen Luftabzugsschacht 14 und ist über den Förderer
13 an Erde gelegt.
Bei einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art wird ein Pulver aus Chromacetylacetonat als Pulver der
Metallverbindung verwendet. Dieses Pulver mit einer Korngröße von weniger als 100 μτη wird auf die poröse
Platte 8 des Vorratsbehälters 5 gebracht und mit einer Konzentration von 0,1 g/l Chromacetylacetonat bei
450 l/min von durch den Ejektor 6 eingeblasener Luft auf die Glasplatte 1 aufgesprüht, wobei die dem Ejektor
zugeführte Luft mit der Reguliereinrichtung 9 auf einem Druck von 3,5 kg/cm2 gehalten wird.
Die Dicke der Glasplatte beträgt 6 mm und ihre anderen Abmessungen 300 mm χ 300 mm. Die Glasplatte
wird innerhalb von 5 Minuten in einem auf 6700C gehalten elektrischen Ofen aufgeheizt und mit einer Geschwindigkeit
von 13,6 m/min verschoben, damit sie sich in einem Abstand von 24 cm vor der öffnung der
elektrostatischen Sprühpistole 2 befindet. Der elektrische Widerstand des Glases während des Aufsprühens der
Metallverbindung beträgt ungefähr 10s Ohm χ cm. Ist die Spannung der Gleichspannungsquelle 4 auf einen
Wert von 80 kV eingestellt, so beträgt die Dicke des Metalloxidfilmes ungefähr 92 nm und die Breite des Filmes,
bei der die Dicke des Filmes nicht mehr als 15% vom mittleren Wert abweicht, beträgt 150 mm.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Versuch durchgeführt, der außerhalb des Rahmens der Erfindung liegt. Bei
diesem Vergleichsversuch wurde die Spannung des Gleichspannungsgenerators auf Null eingestellt, während
die übrigen Bedingungen die gleichen waren. Die Resultate zeigen, daß die Dicke des Metalloxidfilmes dann nur
40 nm beträgt und daß die Breite des Filmes, bei dem die Dicke nicht mehr als 15% schwankt, auf einen Wert von
70 mm fällt. Aus diesen experimentellen Ergebnissen ergibt sich daher in klarer Weise, daß das erfindungsgemäße
Verfahren, bei dem ein elektrostatisches Feld verwendet wird, in wirksamer Weise den Wirkungsgrad bei der
Herstellung des Metalloxidfilmes ebenso wie die Gleichmäßigkeit des Fiimes steigert. Beispielsweise isi die mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Dicke des Filmes 23 mal so groß wie die Dicke des Filmes beim
oben erwähnten Vergleichsbeispiels und die Breite desjenigen Filmbereiches mit gleichmäßiger Dicke ist beim
erfindungsgemäßen Verfahren 2,1 mal so groß wie beim Vergleichsbeispiel.
Wie beim Beispiel 1 wird die gleiche, anhand der Zeichnung erläuterte Vorrichtung verwendet ui.d das gleiche
Pulver der Metallverbindung auf eine in der angegebenen Weise aufgeheizte Glasscheibe aufgesprüht und
zusätzliche Versuche durchgeführt, indem die Geschwindigkeit des Pulvers der Metallverbindung mit der
Reguliereinrichtung 9 im Moment des Auftreffens auf das Glas eingestellt wird, um die in Tabelle 1 angegebenen
Geschwindigkeitswerte zu erhalten. Bei diesen Versuchen betrug die Menge an versprühtem Pulver 50 g/min.
In Tabelle 1 sind verschiedene Eigenschaften von Prcbeglasscheiben angegeben, die mit einem unter den oben
geschilderten Bedingungen hergestellten Metalloxidfilm beschichtet waren.
Geschwindigkeit Gleichmäßigkeit des Filmes
der
Pulverteilchen
Widerstandsfähigkeit des Filmes
2 m/sec Geringe Anzahl von Flecken
und Unregelmäßigkeiten.
Leichte Mangel in der Gleichmäßigkeit
3 m/sec Keine Flecken oder Unregelmäßigkeiten.
Fast gleichmäßig
44 m/sec Keine Flecken oder Unregelmäßigkeiten.
Vollständig gleichmäßig
Erkennbare
Abnutzungsspuren
Abnutzungsspuren
Keine Veränderung bei Reibeinwirkung
Keine Veränderung bei Reibeinwirkung
In der Tabelle 1 sind in der Rubrik Widerstandsfähigkeit des Filmes die Ergebnisse eines Abriebfestes unter
Verwendung eines umlaufenden Reibungsgerätes wiedergegeben.
Die Eigenschaften dieses Gerätes sind folgende:
Verwendete Belastung: 600 g/cm2
Anzahl der Umdrehungen: 300 U/min
Beaufschlagte Belastungsfläche: 1 cm2
Abstand der Belastung vom Rotationszentrum: 35 mm
Abriebmaterial: 6 Lagen Gaze, die mit einer im Handel erhältlichen Glaspolitur getränkt sind.
Wie aus den Versuchsergebnissen in Tabelle 1 erkennbar, weist der hergestellte Metalloxidfilm keinerlei
Flecken oder Unregelmäßigkeiten auf und besitzt ferner die gewünschte Gleichmäßigkeit, sobald di<; Geschwindigkeit
der Pulverteilchen auf einen größeren Wert als 3 m/s eingestellt ist. Ferner ist seine Widerstandsfähigkeit
angemessen und brauchbar.
Es wird die gleiche, oben beschriebene Vorrichtung zur Herstellung eines Metalloxidfilmes verwendet, wobei
mit einer Mischung von Pulvern bestehend aus 70 Gew.-% Chromacetylacetonat und 30 Gew.-% Eisenacetylacetonat
mit einer Korngröße von weniger als 100 um gearbeitet wird: die Behandlung erfolgt mit einer Geschwindigkeit
der Pulverteilchen der Mischung, die im Moment des Auftreffens auf das Glas mit der Reguliereinrichtung
9 auf einen Wert von 4,5 m/s eingestellt ist. Die Menge an Pulvermischung wird mit der Reguliereinrichtung
10 auf die in Tabelle 2 angegebenen Werte eingestellt. Die Glasplatten mit den Abmessungen 6 mm Dicke,
600 mm Breite und 600 mm Länge sind innerhalb von 5 Minuten in einem auf 670°C gehaltenen elektrischen
Ofen vorher aufgeheizt wurden und laufen vor der elektrostatischen Pistole 2 mit einer Geschwindigkeit von
6,8 m/min vorbei, während die Pistole 2 eine alternierende Bewegung ausübt, und zwar mit einer Auslenkung
von 80 cm senkrecht zur Vorrückbewegung der Glasscheibe mit einer Frequenz von 45 Takten pro Minute.
Die an die elektrostatische Pistole angelegte Spannung beträgt ungefähr 80 kV. Die auf diese Weise erhalte
nen Werte für die Dicke und die Gleichmäßigkeit der Metalloxidschichten sind in Tabelle 2 angegeben und den
Ergebnissen von Vergleichsversuchen gegenübergestellt, bei denen kein elektrostatisches Feld zwischen den
Glasplatten und der Platte 3 angelegt ist; diese Bedingungen der Vergleichsversuche fallen somit aus dem
Pahmen der Erfindung heraus.
Experiment | Pulvermenge in g/min |
angelegte Spannung in kV |
Dicke des Filmes innm |
Gleichmäßigkeit des Filmes |
nach erfindungsgemäßem Verfahren | 50 | 80 | 52 | gleichmäßig |
nach erfindungsgemäßem Verfahren | 100 | 80 | 98 | gleichmäßig |
Vergleichsversuch | 50 | 0 | 21 | vollständiger Mangel an Gleichmäßigkeit |
Vergleichsversuch | 100 | 0 | 26 |
Mangelnde
Gleichmäßigkeit aufgrund der Ventchiebung der Pistole |
Wie sich aus den in Tabelle 2 zusammengestellten Ergebnissen entnehmen läßt, ist der Wirkungsgrad bzw. die
Ergiebigkeit beim Aufbringen des Metalloxides mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich höher als bei
den Vergleichsversuchen, da die zum Versprühen erforderliche Menge an Pulver der Metallverbindung beim
erfindungsgemäßen Verfahren höchstens halb so groß wie bei den Vergleichsversuchen ist, um die gleiche Dicke
des Metalloxidfilmes zu erhaltea
Daraus ergibt sich, daß der Verbrauch an Metaliverbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beträchtlich reduziert werden kann; dementsprechend wird die Menge an Dampf, die bei der thermischen Zersetzung der
Metallverbindung entsteht, sehr gering, so daß sich die Verunreinigung der Herstellungsstätten ebenfalls verringert. Darüberhinaus ist die Dicke des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Metalioxidfilmes
sehr gleichmäßig und in jedem Falle wesentlich besser als diejenige der mit den Vergleichs* ersuchen hergestellten Filme.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem Metalloxidfilm von 52 nm gemäß Beispiel 3 beschichtete Glasscheibe weist in optischer Hinsicht ein Reflexionsvermögen von 33% und ein Transmissionsvermögen
von 47% im sichtbaren Bereich des Sonnenspektrums auf. Eine derartige Glasscheibe läßt sich beispielsweise als
bronzene Verglasung zur LJchtabschwächung verwenden.
Auch wenn in den vorstehenden Ausführungsbeispielen die Verwendung im Zusammenhang mit ebenen
Glasscheiben beschrieben worden ist, so läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren selbstverständlich auch bei
anderen Giasgegenständen verwenden, wie z. B. bei Flaschen, Gegenständen aus keramisiertem Glas, Glaskochgeschirr, Küchengeräten od. dgL
45
50
55
65
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines auf einer Glasoberfläche anhaftenden dünnen Metalloxidfilmes, bei
dem ein feines Pulver aus einer Metallverbindung aufgesprüht wird, das sich in der Wärme zu einem
.'S Metalloxid zersetzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver der Metallverbindung auf die Oberfläche des Glases aufgesprüht wird, das vorher auf eine ausreichend hohe Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des Glases erhitzt ist, bei der der elektrische Widerstand des Glases niedriger als
1010 Ohm χ cm ist, und daß eine hohe Spannungsdifferenz zwischen dem Glas und der Sprühvorrichtung für
das Pulver angelegt wird, die dem Pulver eine elektrische Ladung erteilt.
ίο 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen dem Glas und der Sprühvorrichtung für das Pulver angelegte Potentialdifferenz größer als 30 kV ist, wobei das Glas vorzugsweise an den
negativen Pol angeschlossen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas auf eine Temperatur von mehr
als 5000C aufgeheizt ist und daß ein Pulver einer Metallverbindung verwendet wird, daß sich in einem
Temperaturbereich zwischen 100° C und 400° C zu einem Metalloxid zersetzt
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulver
einer Metallverbindung mit einer Korngröße von weniger als 100 μιη verwendet wird und daß den Pulverteilchen eine ausreichende Beschleunigung erteilt wird, so daß ihre Geschwindigkeit beim Auftreffen auf das
Glas zwischen 3 m/s und 10 m/s liegt
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver
einer Metallverbindung ein Acetylacetonat der Metalle aus der Gruppe Chrom, Eisen, Kobalt, Aluminium
und Indiutr> verwendet wird.
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