DE2628008B2 - Belag für Wege, Straßen und Plätze und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Belag für Wege, Straßen und Plätze und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
wie kristalline Hochofenschlacke, Naturkies, Schotter, oder Bruchstein, enthält Anmachen dieser Mischung
mit Wasser, Aufbringen dieser angemachten Mischung als Belag oder deren Verformung zu Platten oder
Formsteinen, wobei man der Mischung etwa 0,5 bis 10 Gew.-% Filterstoff zusetzt, der zum größten Teil aus
Eisenoxiden besteht.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen näher erläutert
In der folgenden Beschreibung beziehen sich alle Angaben in Gew.-% auf die trockene, fertige,
hydraulisch abbindende Mischung mit Ausnahme der Angaben in Gew.-% für Material mit einer Korngröße
unter 0,075 mm, die sich nur auf das betreffende Material beziehen.
Bei der Herstellung von Stahl fällt in großer Menge Hochofenschlacke an, die bislang schon für verschiedene Anwendungszwecke eingesetzt wurde, z. B. zur
Herstellung von Pflastersteinen oder in zerkleinerter Form als Zuschlag für den Straßenbau, siehe DIN-Norm
4301.
Diese Hochofenschlacke fällt entweder als normal gekühlte, d. h. kristalline Hochofenschlacke, sog. Hüttenstein, an, oder sie kann auch zu sog. Hüttensand
granuliert werden, d. h. durch Aufspritzen von Wasser in eine Granulatform überführt werden. Normal gekühlte,
kristalline Hochofenschlacke besitzt keine Bindungseigenschaften, und sie kann in an sich bekannter Weise als
Zuschlag oder Ballast nach der Zerkleinerung auf die übliche Korngröße verwendet werden, wie dies auf dem
Fachgebiet der Herstellung von Belägen und insbesondere von Straßenbelägen an sich bekannt ist. So kann
die zerkleinerte, kristalline Hochofenschlacke eine harmonische Kornverteilung oder eine Kornverteilung
entsprechend einer Fuller-Kurve aufweisen bzw. eine solche Kornverteilung, daß das noch nicht mit Wasser
angesetzte, hydraulisch abbindende Gemisch eine solche Kornverteilung aufweist. Diese Ausführungen
hinsichtlich der Korngrößenverteilung gelten selbstverständlich auch im Fall der Verwendung von anderen
Materialien als Zuschlag oder Ballast.
Als solche anderen Zuschläge oder Ballaststoffe seien
Kies, Schotter, Bruchstein u. dgl. bekannt, wie sie sonst auch zur Herstellung von Straßenbelägen verwendet
werden. Bei Belägen mit nicht so hoher Festigkeit kann man auch Feinmaterialien enthaltenden Kies, Schotter
oder Steine verwenden, z. B. mit Beimengungen von Ton oder Lehm.
Bei bestimmten vorteilhaften Ausführungsformen setzt man außer der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke noch 0,5 bis 5 Gew.-% Kalk (CaO) oder
hydratisierten Kalk (Ca(OH)2) zu, um die Bindungseigenschaften der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke zu verbessern. Weiterhin setzt man, um die
Bindung des fertigen Belages zu verbessern, erfindungsgemäß noch 0,5 bis 10 Gew.-% sog. Filterstoff zu. Bei
diesem Filterstoff handelt es sich um das in Filtern für Abgase bei der Stahlherstellung anfallende Material, das
zum größten Teil aus Eisenoxiden besteht. Dieser Filterstoff ist ein Abfallprodukt, das bis heute keine
wesentliche Anwendung gefunden hat. Da in dem Filterstoff neben dem größeren Anteil an Eisenoxiden
noch andere Bestandteile beigemischt sind, die seine metallurgische Aufbereitung außerordentlich erschweren, wurde er bislang ebenso wie Schlacken auf Halden
gelagert. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch Zusatz von Filterstoff die Festigkeit der
erfindungsgemäßen Beläge verbessert werden kann.
Diese Verbesserung der Festigkeit der Beläge ist offenbar darauf zurückzuführen, daß der Zusatz von
Filterstoff zu einer Expansion des Belags beim Abbinden führt Durch Messungen konnte festgestellt
werden, daß bei einem Zusatz von etwa 2% Filterstoff der Belag beim Abbinden eine lineare Expansion von
etwa 0,5% zeigt Diese Expansion führt offenbar zu inneren Druckspannungen im Belag, die sich positiv auf
seine Festigkeitseigenschaften auswirken.
ίο Weiter wurde festgestellt, daß der erfindungsgemäße
aufweist, was sich nach dem Abbinden in einer günstigen
ten Ausführungsformen noch ein Erdalkalisulfat insbesondere Kalziumsulfat d.h. Gips, zu der hydraulisch
abbindenden Mischung zuzusetzen. Auch hierdurch ergeben sich Verbesserungen der Festigkeitseigenschaften.
Schließlich ist es noch möglich, als weiteres spezielles
Bindemittel Alkali- oder ErdaJkalichloride zuzusetzen, wo spezifische Zuschläge oder Ballaststoffe zur
Anwendung gelangen. Als Beispiele für solche Chloride seien Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlo
rid usw. genannt. Die zuzusetzende Menge hiervon
beträgt 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%. Die in den erfindungsgemäßen Belägen
verwendete, gemahlene, granulierte Hochofenschlacke wird aus sog. Hüttensand hergestellt d. h. granulierter
κι Hochofenschlacke, die in an sich bekannter Weise durch
Granulieren der schmelzflüssigen Hochofenschlacke mittels Wasser hergestellt wird. Solche granulierte
Hochofenschlacke besitzt bekanntlich latente hydraulische Eigenschaften, sie wird beispielsweise zusammen
mit Zementklinker oder anderen Zuschlagen zu Hochofenzement vermählen.
Wesentlich ist bei der Verwendung von gemahlener, granulierter Hochofenschlacke, daß wenigstens 2
Gew.-% eine Korngröße unter 0,075 mm aufweisen,
d. h. daß diu granulierte Hochofenschlacke so gemahlen
wird, daß wenigstens 2 Gew.-°/o durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,075 mm hindurchgehen. Die
Obergrenze des Anteils mit einer Korngröße unter 0,075 mm liegt aus technischen und wirtschaftlichen
Gründen bei etwa 30 Gew.-%. Selbstverständlich wäre es auch möglich, gemahlene, granulierte Hochofenschlacke mit noch höheren Gehalten einer Korngröße
unter 0,075 mm zu verwenden, jedoch hat es sich als ausreichend herausgestellt wenn gewisse Mindestwerte
einer Korngröße unter 0,075 mm der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke vorliegen und je nach
verwendetem Zuschlag oder Ballast und den geforderten Festigkeitswerten für den Belag eingehalten
werden.
So wurde gefunden, daß bei Verwendung von zerkleinerter, kristalliner Hochofenschlacke als Zuschlag oder Ballast der Mindestwert der Korngröße
unter 0,075 mm in der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke 2 Gew.-% beträgt In einem solchen
w) Fall ist es im allgemeinen nicht erforderlich, daß mehr
als etwa 10 Gew.-% eines solchen Feinanteils in der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke vorliegen.
Bei der Verwendung von gemahlenem Stein, Naturkies, Schotter oder Bruchstein als Zuschlag oder Ballast
sollte die Mindestmenge des Materials mit einer Korngröße unter 0,075 mm in der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke bei 10 Gew.-% liegen, wobei
die Obergrenze bei etwa 20 Gew.-% liegt.
Bei Verwendung von gemahlenem Stein, Naturkies,
Schotter oder Bruchstein mit Beimengungen von Ton oder Lehm als Zuschlag oder Ballast sollte der
Mindestwert des Materials mit einer Korngröße unter 0,075 ram in der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke
bei 20 Gew.-% liegen, wobei die Obergrenze bei etwa 28 Gew.-% liegt Ein Teil der gemahlenen,
granulierten Hochofenschlacke mit dem jeweiligen Gehalt an feingemahlenem Material mit einer Korngröße
unter 0,075 mm kann gemäß der Erfindung durch gemahlene, granulierte Kupolofenschlacke ersetzt werden,
wobei diese ebenfalls die der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke entsprechenden Gehalte
an Material mit einer Korngröße unter 0,075 mm kann gemäß der Erfindung durch gemahlene, granulierte
Kupolofenschlacke ersetzt werden, wobei diese ebenfalls die der gemahlenen, granulierten Hochofenschlacke
entsprechenden Gehalte an Material mit einer Korngröße unter 0,075 mm aufweist
Ein vorteilhafter Bereich für den Zusatz an gemahlener
Kupolofenschlacke beträgt 5 bis 15 Gew-%, wobei
das Verhältnis an gemahlener Kupolofenschlacke zu gemahlener granulierter Hochofenschlacke 3 :2 bis 1 :5
und vorzugsweise 3 :2 bis 2 :3 betragen sollte.
Der erfindungsgemäße Belag kann durch Änderungen in den Zusätzen unterschiedliche Eigenschaftswerte
erhalten, so daß er große Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere durch die Anpassung an den jeweiligen
Zuschlag oder Ballast hat
Der erfindungsgemäße Belag kann beispielsweise in jo
die folgenden drei Typen eingeteilt werden:
Typl
Ein direkt aufbringbarer Oberflächenbelag, der in der
Regel keine besondere Deckschicht benötigt, da er eine r, Belastbarkeit von etwa 120 kg/cm2 besitzt, enthält als
Zuschlag oder Ballast zerkleinerte, kristalline Hochofenschlacke und als Bindemittel gemahlene, granulierte
Hochofenschlacke und gemahlene, granulierte Kupolofenschlacke in einem Verhältnis von 3:2, wobei
wenigstens 2 Gew.-% der granulierten Hochofenschlakke und der granulierten Kupolofenschlacke durch ein
Sieb mit einer Maschenweite von 0.075 mm hindurchgehen, weiterhin enthält er eine geringe Menge an Kalk
sowie Filterstoff.
Typ 2
Dieser Belag enthält als Zuschlag Kies, Schotter, Bruchstein usw. und als hydraulisches Bindemittel
gemahlene, granulierte Hochofenschlacke mit wenig- w stens 10 Gew.-% Anteilen mit einer Korngröße unter
0,075 mm, weiterhin feingemahlenen Gips sowie Kalk und Filterstoff. Die Festigkeit eines solchen Belags liegt
bei 50 bis 60 kg/cm2.
Typ 3
Dieser Belag, der beispielsweise für Landwege verwendet werden kann, enthält als Zuschlag oder
Ballast Kies, Steine sowie feine Erde (Ton- und Lehmbeimengungen), weiterhin gemahlene, granulierte
Hochofenschlacke mit einem Anteil von wenigstens 20 Gew.-% mit einer Korngröße unter 0,075 mm, weiterhin
Kalk, Gips, Filterstoff und Alkali- oder Erdalkalichloride. Die Festigkeit eines solchen Belages liegt bei etwa 30
bis 40 kg/cm2.
Die Beläge der Typen 2 und 3 können zur Bodenstabilisierung verwendet werden, insbesondere
sollte ein Belag vom Typ 3 mit einer Deckschicht, z. B. aus Asphalt versehen werden.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert
Ein Beispiel für einen Belag des Typs 1 ist die Verwendung einer hydraulisch abgebundenen Mischung
aus:
60 bis 85 Gew.-% zerkleinerter, kristalliner Hochofenschlacke als Zuschlag oder Ballast, 10 bis
25 Gew.-% granulierter Hochofenschlacke, wovon wenigstens 2 Gew.-% auf eine Korngröße unter
0,075 mm gemahlen sind, 5 bis 15 Gew.-%
Kupolofenschlacke, wovon wenigstens 2 Gew.-% auf eine Korngröße unter 0,075 mm gemahlen sind,
0,5 bis 5 Gew.-% Kalk und 0,5 bis 10 Gew.-%
Filterstoff.
Ein spezieller Belag des Typs ί wurde wie folgt hergestellt und verarbeitet:
Es wurde eine trockene Mischung aus 69 Gew.-% zerkleinerter, kristalliner Hochofenschlacke mit üblicher
Kornverteilung, 1 Gew.-% Kalk als Aktivator, 5 Gew.-% Filterstoff, 15 Gew.-% gemahlener, granulierter
Hochofenschlacke, wovon wenigstens 2 Gew.-% eine Korngröße unter 0,075 mm besaßen, sowie 10
Gew.-% gemahlener, granulierter Kupolofenschlacke, wovon ebenfalls wenigstens 2 Gew.-°/o eine Korngröße
unter 0,075 mm besaßen, in einem üblichen Mischwerk für Straßenbeläge trocken vermischt, dann mit der
erforderlichen Wassermenge, die durch einfache Versuche festgestellt werden kann, vermischt und sowohl als
durchgehender Straßenbelag in üblicher Weise aufgebracht und anschließend festgewalzt, wie auch in
üblichen Formen zu Platten zu 50 χ 50 χ 8 cm
verformt Sowohl der durchgehende Belag wie auch die Platten besaßen eine Festigkeit von 120 kg/cm2 und
erforderten keine Deckschicht z. B. aus Asphalt
Ein Beispiel für einen Belag des Typs 2 ist die Verwendung einer hydraulisch abgebundenen Mischung
aus::
70 bis 90 Gew.-% gemahlenem Stein, Naturkies, Schotter oder Bruchstein als Zuschlag oder Ballast,
10 bis 25 Gew.-°/o granulierter Hochofenschlacke, wovon wenigstens 10 Gew.-% auf eine Korngröße
unter 0,075 mm gemahlen sind, 0,5 bis 5 Gew.-% Kalk, 0,5 bis 10 Gew.-°/o Filterstoff, und 1 bis 10
Gew.-% eines Erdalkalisulfats, wie Gips.
B e i s ρ i e 1 4
Ein spezieller Belag des Typs 2 wurde wie folgt hergestellt und verarbeitet:
Es wurde eine Belagmischung aus 85 Gew.-% Schotter üblicher Korngrößenverteilung für einen
Straßenbelag, weiche einen Wassergehalt von 5 bis 10 Gew.-o/o besaßen, 1,5 Gew.-0/0 Kalk, 0,75 Gew.-%
Filterstoff, 1,5 Gew.-% Gips, 11,25 Gew.-% gemahlener,
granulierter Hochofenschlacke mit einem Anteil von 10
Gew.-% mit einer Korngröße unter 0,075 mm herge-
*>">
stellt und in einem Mischwerk mit der erforderlichen Wassermenge zu einer hydraulisch abbindenden Belagmischung
angemacht und in Form eines durchgehenden Belages auf einen entsprechend präparierten Unter-
grund eines Weges aufgebracht. Dieser Belag besaß eine Belastbarkeit von etwa 60 kg/cm2, so daß es
vorteilhaft war, ihn mit einer bituminösen Deckschicht zu versehen.
Ein Beispiel für einen Belag des Typs 3 ist die Verwendung einer hydraulisch abgebundenen Mischung
aus:
70 bis 90 Gew.-% gemahlenem Stein, Naturkies, Schotter oder Bruchstein mit Ton- oder Lehmbeimengungen
als Zuschlag oder Ballast, 10 bis 25 Gew.-% granulierter Hochofenschlacke, wovon
wenigstens 20 Gew.-% auf eine Korngröße unter 0,075 mm gemahlen sind, 0,5 bis 5 Gew.-% Kalk, 0,5
bis 5 Gew.-% Filterstoff, 1 bis 5 Gew.-°/b eines Erdalkalisulfats, wie Gips, und 0,1 bis 5 Gew.-%
eines Alkali- oder Erdalkalichlorids.
Ein spezieller Belag des Typs 3 wurde wie folgt hergestellt und verarbeitet:
Es wurde ein Belag hergestellt, wozu als Zuschlag oder Ballast das Material aus einem alten Bauernweg
mit lehm- und erdehaltigem Kies bzw. Schotter verwendet wurde. Die alte Straßendecke wurde
zerkleinert und dann als Zuschlag verwendet.
85 Gew.-°/o des Materials der alten Straßendecke welche einen Wassergehalt von etwa 5 bis 10 Gew.-°/c
besaßen, 1,5 Gew.-% Kalk, 0,75 Gew.-o/o Filterstoff, 1,£
Gew.-% gemahlener Gips und 0,25 Gew.-% CaCb sowie 10 Gew.-% gemahlene granulierte Hochofenschlacke
wovon 20 Gew.-% eine Korngröße unter 0,075 mm besaßen, wurden am Verbrauchsort vermischt, mit dei
erforderlichen Wassermenge zu einer hydraulisch
ίο abbindenden Mischung angemacht und dann als neuer
Belag für den alten Weg verwendet. Die Festigkeit des neuen Belages betrug 35 kg/cm2. Anschließend wurde
auf diesen Belag eine bituminöse Oberflächenschichl (Asphaltschicht) als Deckschicht aufgebracht.
Vorzugsweise wird eine günstige Kornverteilung des Zuschlagstoffes dadurch erreicht, daß dieser aus
unterschiedlichen Anteilen verschiedener Siebfraktionen zusammengesetzt ist, z. B. kann der Zuschlagstoff zu
35 Gew.-% aus einer Siebfraktion mit einem Korndurchmesser 0 bis 2 mm; zu 12% aus einer Siebfraktion
mit einem Korndurchmesser von 2 bis 5 mm; zu 16% aus einer Siebfraktion mit einem Korndurchmesser von
5 bis 8 mm; zu 12% aus einer Siebfraktion mit einem Korndurchmesser von 8 bis 11 mm; zu 13% aus einer
Siebfraktion mit einem Korndurchmesser von 11 bis 16 mm; und zu 12% aus einer Siebfraktion mit einem
Korndurchmesser von 16 bis 22 mm bestehen.
Claims (2)
1. Belag für Wege, Straßen und Plätze in Form
einer durchgehenden Schicht oder in Form von in üblicher Weise verlegten Platten oder Formsteinen,
mit als Bindemittel d.enender, hydraulische Eigenschaften aufweisender, gemahlener, granulierter
Hochofenschlacke, einem Zusatz an alkalischen und/oder sulfatischen Härtungserregern wie Kalk,
Erdalkalisulfat Alkali- oder Erdalkalichlorid und einem Ballaststoff, wie kristalline Hochofenschlacke,
Naturkies, Schotter, oder Bruchstein, gekennzeichnet durch einen Gehalt von etwa 0,5 bis
10 Gew.-% an zum größten Teil aus Eisenoxiden bestehendem Filterstoff.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 2 bis 30 Gew.-% der als Bindemittel
dienenden, hydraulische Eigenschaften aufweisenden Hochofenschlacke auf eine Korngröße unter
0,075 mm gemahlen sind.
3. Belag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil der gemahlenen, hydraulische Eigenschaften aufweisenden Hochofenschlacke durch mittels Wasser granulierte und
gemahlene Kupolofenschlacke ersetzt ist
4. Belag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß der Anteil der gemahlenen Kupolofenschlacke 5 bis 15 Gew.-% beträgt
5. Verfahren zur Herstellung eines Belages nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, durch
Herstellen einer hydraulisch abbindenden Mischung, die als Bindemittel dienende, hydraulische Eigenschaften aufweisende, gemahlene Hochofenschlacke
einen Zusatz an alkalischen und/oder suifatischen Härtungserregern wie Kalk, Erdalkalisulfat, Alkali-
oder Erdalkalichlorid, und einen Ballaststoff, wie kristalline Hochofenschlacke, Naturkies, Schotter
oder Bruchstein, enthält, Anmachen dieser Mischung mit Wasser und Aufbringen dieser angemachten
Mischung als Belag oder deren Verformung zu Platten oder Formsteinen, dadurch gekennzeichnet,
daß man der Mischung etwa 0,5 bis 10 Gew.-% Filterstoff zusetzt der zum größten Teil aus
Eisenoxiden besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der gemahlenen,
granulierten Hochofenschlacke durch mittels Wasser granulierte und gemahlene Kupolofenschlacke
ersetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Anteil an gemahlener
Kupolofenschlacke von 5 bis 15 Gew.-% verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine hydraulisch abgebundene
Mischung aus:
60 bis 85 Gew.-% zerkleinerter, kristalliner Hochofenschlacke als Zuschlag oder Ballast,
10 bis 25 Gew.-% granulierter Hochofenschlakke, wovon wenigstens 2 Gew.-% auf eine
Korngröße unter 0,075 mm gemahlen sind,
5 bis 15 Gew.-% Kupolofenschlacke, wovon wenigstens 2 Gew.-°/o auf eine Korngröße unter
0,075 mm gemahlen sind,
0,5bis5Gew.-%Kalk,und
0,5 bis 10Gew.-% Filterstoff
verwendet.
b0
Die Erfindung betrifft einen Belag für Wege, Straßen
und Plätze in Form einer durchgehenden Schicht oder in Form von in üblicher Weise verlegten Platten oder
Formsteinen sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Beim Bau von Wegen, Straßen und Plätzen ist es in
der Regel notwendig, den Erdboden zu stabilisieren und/oder mit einem Belag zu versehen. Im Prinzip geht
man so vor, daß man den Untergrund planiert, falls erforderlich dräniert und schließlich mit einer oder
mehreren Schichten verschiedener Belagmaterialien versieht Es ist üblich, eine tragende Schicht aufzubringen, welche dann beispielsweise mit einem Asphaltbelag
versehen wird, wenn es sich um Wege handelt, d:e einer
normalen Verkehrsbelastung ausgesetzt sind. Für besonders schwere Verkehrsbelastungen verwendet
man Beton als Straßendecke.
Aus dem Buch von F. Keil »Hochofenschlacke«, 2.
Auflage, 1963, Seiten 121, 59 und 82, ist es bekannt, Hochofenschlacke als Bindemittel im Straßenbau zu
verwenden, und zwar eignet sich dafür gemahlene, hydraulische Eigenschaften aufweisende Hochofenschlacke, die durch Zusatz von alkalischen und/oder
sulfatischen Erregern, wie Kalk, Erdalkalisulfat, Alkalioder Erdalkalichlorid, erhärtet wird. Außerdem ist
bekannt daß sich kristalline Hochofenschlacke, Naturkies, Schotter oder Bruchstein als Ballaststoffe verwenden lassen.
Die Erfindung geht von diesem Stand der Technik aus mit der Aufgabe, einen Belag vorzuschlagen bzw. ein
Verfahren zu seiner Herstellung zu schaffen, für welchen — außer Hochofenschlacke — andere Schlakken sowie sonstige in der Industrie anfallende
Abfallprodukte verwendet werden können, wobei die Qualität der erhaltenen Beläge im wesentlichen der
Qualität der heute üblichen Beläge dieser Art entspricht oder diese übertrifft.
Bei den in der Industrie anfallenden, für solche Beläge geeigneten Abfallprodukten handelt es sich in erster
Linie um Kupolofenschlacken und Filterstoffe, die zum größten Teil aus Eisenoxiden bestehen, sowie um
billigere kalkhaltige Stoffe und Gips, die mit geringen Mengen von Materialien vermischt werden, die eine
hydraulische Bindung ergeben. Erfindungsgemäß beträgt der Anteil an dem Filterstoff 0,5 bis 10 Gew.-%,
der Anteil an auf unter 0,075 mm Korngröße gemahlener Hochofenschlacke 2 bis 30 Gew.-% und der Anteil
an gemahlener Kupolofenschlacke 5 bis 15 Gew.-%, mit der Maßgabe, daß jeweils ein Teil der gemahlenen,
hydraulische Eigenschaften aufweisenden Hochofenschlacke durch mittels Wasser granulierte und gemahlene Kupolofenschlacke ersetzt sein kann.
Der erfindungsgemäße Belag kann entweder direkt an der Auftragsstelle in Form einer durchgehenden
Schicht nach üblichen Arbeitsweisen aufgebracht werden, oder er kann in Form von Steinen, Platten,
Ziegeln oder ähnlichen Formsteinen zur Anwendung gelangen, d. h. er wird in einer Fabrik zu solchen
Formgegenständen verformt und dann in üblicher Weise an der Verbrauchsstelle verlegt, z. B. in Sand oder
Beton.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Belages der obengenannten Art erfolgt in an sich
bekannter Weise durch Herstellen einer hydraulisch abbindenden Mischung, die als Bindemittel dienende,
hydraulische Eigenschaften aufweisende, gemahlene Hochofenschlacke einen Zusatz an alkalischen und/oder
sulfatischen Härtungserregern, wie Kalk, Erdalkalisulfat. Alkali- oder Erdalkalichlorid, und einen Ballaststoff.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762628008 DE2628008C3 (de) | 1976-06-23 | 1976-06-23 | Belag für Wege, Straßen und Plätze und Verfahren zu seiner Herstellung |
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---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2628008A1 DE2628008A1 (de) | 1977-12-29 |
DE2628008B2 true DE2628008B2 (de) | 1978-11-23 |
DE2628008C3 DE2628008C3 (de) | 1979-07-26 |
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ID=5981181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762628008 Expired DE2628008C3 (de) | 1976-06-23 | 1976-06-23 | Belag für Wege, Straßen und Plätze und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE (1) | DE2628008C3 (de) |
SE (1) | SE425729B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3546003A1 (de) * | 1984-12-26 | 1986-07-03 | Denki Kagaku Kogyo K.K., Tokio/Tokyo | Betonmasse zum betonieren unter walzverdichtung |
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---|---|---|---|---|
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DK476889A (da) * | 1989-09-27 | 1991-03-28 | Herluf Petersen | Genanvendelse af biprodukt hidroerende fra staalproduktion |
AT520755B1 (de) * | 2018-07-17 | 2019-07-15 | Markus Fleischanderl | Bindemittel zur Herstellung eines auf Hartgesteinsplitt basierenden Freiflächenbelags mit Zement |
-
1976
- 1976-06-23 DE DE19762628008 patent/DE2628008C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-06-16 SE SE7706969A patent/SE425729B/sv not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3546003A1 (de) * | 1984-12-26 | 1986-07-03 | Denki Kagaku Kogyo K.K., Tokio/Tokyo | Betonmasse zum betonieren unter walzverdichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2628008A1 (de) | 1977-12-29 |
SE425729B (sv) | 1982-11-01 |
DE2628008C3 (de) | 1979-07-26 |
SE7706969L (sv) | 1977-12-24 |
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