DE2626654B2 - Drehbohrmaschine für Bohrungen, insbesondere für Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten Bereichen im Bergbau - Google Patents
Drehbohrmaschine für Bohrungen, insbesondere für Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten Bereichen im BergbauInfo
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-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehbohrmaschine für Bohrungen insbesondere Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten
Bereichen im Bergbau, aus einem Antriebsblock mit Abgangswelle und Bohrfutter und
einem Gehäusemantel mit seitlichen Halte- und Bedienungsgriffen.
In gebirgsschlaggefährdeten Bereichen sind zur frühzeitigen Erkennung einer Gebirgsschlaggefahr
Testbohrungen vorgeschrieben. Über die Art und Weise des Vorgehens bei solchen Untersuchungen bestehen
Vorschriften, z. B. Richtlinien des Landesoberbergamtes. In diesen Vorschriften sind der Durchmesser der
Bohrschneide und der gegenseitige Abstand wie auch die zu bohrende Lochtiefa der Bohrlöcher angegeben.
Als wesentliche Kriterien, die beim Testbohren eine Gebirgsschlaggefahr anzeigen, sind der Bohrmehlanfall
in Liter je Bohrmeter sowie eine Reihe besonderer Vorkommnisse genannt, wie Entspannungsgeräusche
(Knalle), Stöße oder Schläge auf das Bohrgestänge, Hineinziehen des Bohrgestänges in das Bohrloch,
erhöhter Anfall groben Bohrkleins und Festklemmen des Bohrgestänges. Hauptkriterium für erhöhte Gebirgsschlaggefahr
ist das Überschreiten bestimmter Bohrmehlmengen je Bohrmeter. Die Testbohrgerätschaften
setzen sich aus einer Drehbohrmaschine, bei der Antriebsblock und Gehäusemantel drehfest starr
miteinander verbunden sind, einem aufsteckbaren Bohrgestänge mit Bohrschneide und einem Meßgefäß
(Eimer) zusammen. Nachteilig bei den vorgenannten Beurteilungskriterien und bei den eingesetzten Gerätschaften
ist die Möglichkeit einer subjektiven Beeinflussung der Meßergebnisse, sei es gewollt oder ungewollt,
durch den Einzelnen. Das gilt sowohl für den Meßvorgang »Ausliterung des erbohrten Bohrmehls«.
ίο welches mehr oder weniger genau mit dem Meßgerät
aufgefangen wird, als auch für die Beurteilung der besonderen Vorkommnisse, die über den Gehörsinn,
den Gesichtssinn oder den Tastsinn ermittelt und bewertet werden, sowie für die unterschiedliche
Bohrfertigkeit, einschließlich der variierbaren Bohrparameter, wie Bohrfortschritt, Andruck und Drehzahl der
Bohrmaschine. Das Bohrergebnis ist außer von der Bohrfertigkeit ferner von den Gesteinsparametern
abhängig, von der unterschiedlichen Festigkeit und dem Energiespeichervermögen des angebohrten Bereichs.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Drehbohrmaschine zu entwickeln, die die Zahl der schwierig in
einheitlicher Weise zu erfassenden subjektiven Beurteilungskriterien verringert und an deren Stelle objektivere
Meßwerte zu ermitteln ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Drehbohrmaschine der eingangs genannten Gattung
dadurch gelöst, daß zwischen dem Antriebsblock und dem Gehäusemantel eine elastisch nachgiebige Verbindung
besteht und an der Drehbohrmaschine eine das Verwindungsmaß wiedergebende Anzeigevorrichtung
befestigt ist.
Durch die Erfindung wird eine subjektive Beeinflussung des Bohrergebnisses erheblich eingeschränkt. Die
J5 Dokumentation des Bohrvorganges stellt sicher, daß
nur auch tatsächlich ausgeführte Bohrungen aufgezeichnet werden, p.llgemeine Bohrergebnisse untereinander
besser vergleichbar werden, der Bohrverlauf im einzelnen durch Dritte, an der Bohrung unbeteiligte,
nachvollziehbar und nachprüfbar ist, die Aussage über die Bedeutung der jeweils ausgebohrten Bohrmehlmenge
eine wirksame Ergänzung erfährt und alle subjektiv beobachteten besonderen Vorkommnisse durch die
Dokumentation untermauert oder auch wiederlegt werden. Außerdem dient die Erfindung infolge der
stoßdämpfenden Wirkung der Torsionsblöcke vor Armverletzungen bei sich festsetzendem Gestänge.
Bei gleichzeitiger Aufschreibung von Bohrzeit und Bohrdrehzahl und von Verwindungsmaß und Drehmoment
ist unter Zuhilfenahme der angefallenen BohrmehliTienge,
die dabei gar nicht so exakt bestimmt zu werden braucht, eine zuverlässige Aussage über eine
eventuell bestehende Gebirgsschlaggefahr möglich. Zwar sind die Haltekräfte (= Widerlager) des einzelnen
Bedienungsmannes unterschiedlich hoch, es wird sich jedoch bei jedem Bedienungsmann bei einem bestimmten
mannspezifischen Andruck der Bohrmaschine auch ein bestimmtes mannspezifisches Maß der Verwindung
zwischen Mantel und Antriebsblock einstellen. Anhand dieses spezifischen Maßes der Verwindung und der
weiteren beim Bohren ausgetretenen und aufgeschriebenen Werte kann die Bohrfestigkeit des einzelnen
besser klassifiziert und vereinheitlich werden. Damit sind auch Bohrergebnisse, die unter unterschiedlichen
<" Bedingungen gewonnen werden, besser vergleichbar.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Drehbohrmaschine sind in den Unteransprüchen
niedergelegt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung in einem Beispiel näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 bis 3 in einer Ansicht und in zwei .Schnittdarstellungen eine erfindungsgemäße Drehbohrmaschine
mit Schreibvorrichtung,
Fig.4 und 5 in einer Ansicht und in einer Schnittdarstellung eine erfindungsgemäße Drehbohrmaschine
mit Anzeigevorrichtung und
F i g. 6 in einer Ansicht den Gegenstand der F i g. 4 und 5 mit zusätzlicher Schreibvorrichtung. ι ο
Die F i g. 1 bis 3 zeigen eine Kohlendrehbohrmaschine, bei der die Halte- und Bedienungsgriffe 1 an einem
Gehäusemantel 2 befestigt sind. Zwischen Gehäusemantel 2 mit den Halte- und Bedienungsgriffen 1 und
dem Antriebsblock 3 sind an dessen Vorder- oder/und Hinterseite Torsionsblöcke 4 befestigt. Alternativ kann
auch der gesamte Zwischenraum zwischen Gehäusemantel 2 und Antriebsblock 3 mit einer Füllung 5 aus
einem elastischen Material ausgefüllt und auf diese Weise eine nachgiebige elastische Verbindung herge- ;o
stellt werden.
Der Verdrehwinkel des Antriebsblocks 3 gegen den Gehäusemantel 2, der beim Bohrvorgang gegen die
Drehrichtung der Abtriebswelie 6 auftritt, dient als Verwindungsmaß; bei entsprechender Eichung der
Torsionsblöcke 4 oder der Füllung 5 aus elastischem Material kann auch unmittelbar das Drehmoment
festgestellt werden. Das Verwindungsmaß oder das Drehmoment in Abhängigkeit von der Bohrzeit kann
durch einen Schreibstift 7 am Gehäusemantel 2, der mit jo dem Antriebsblock 3 verbunden ist, aufgezeichnet
werden. Der Schreibstift 7 ist im Beispiel auf einer Spindel 8 befestigt, wodurch die Rückstellmöglichkeit
des Schreibstiftes 7 sichergestellt ist. Der Vorschub des Schreibstiftes 7 erfolgt über die Drehbewegung der r>
Spindel 8. Der Antrieb der Spindel 8 kann mittels Untersetzung über die Welle des Antriebsmotors oder
über einen separaten Motor 9 erfolgen. Am Gehäusemantel 2 der Kohlendrehbohrmaschine ist im Bereich
des Schreibstiftes 7 ein entsprechend langes und breites Anzeigefeld 10 angeordnet, welches durchsichtig
abgedeckt und im Blickfeld des Bedienungsmannes liegend angeordnet ist. In das Anzeigefeld 10 können
Wachskarten eingeschoben werden, um den Bohrvorgang dem Bedienungsmann sichtbar zu machen und
gleichzeitig dokumentarisch festzuhalten. Bei entsprechender Umgestaltung kann die Aufzeichnung des
Bohrvorganges auch auf Rollenpapier, das in Spindelrichtung abläuft, aufgezeichnet werden. Am Rande des
Aufzeichnungspapiers ist zweckmäßig sin Freiraum vorzusehen, der von außen zugänglich ist und auf dem
nach jeweils einem abgebohrten Bohrlochabschnitt ein Trennungsstrich zu ziehen ist sowie der abgebohrte
Abschnitt zu bezeichnen und die dabei ausgebohrte Bohrmehlmenge anzugeben sind. Die während des
Bohrvorganges auftretenden Schläge auf das Bohrgestänge werden ihrer Intensität nach durch das
Verwindungsmaß des Antriebsblocks 3 gegenüber dem Gehäusemantel 2 selbsttätig aufgezeichnet.
Um den Schutz des Bedienungsmannes gegenüber Verletzungen bei sich festsetzendem Bohrgestänge zu
erhöhen, kann bei Überschreiten eines durch Versuche zu bestimmenden maximalen Verwindungsmaßes zwischen
dem Antriebsblock 3 und dem Gehäusemanlel 2 eine hier nicht abgebildete Abschaltvorrichtung betätigt
werden, die die Energiezufuhr zum Antriebsblock 3 unterbricht.
Falls Aufschreibungen des Bohrvorganges nicht erforderlich sind, kann zur visuellen Beobachtung des
Verwindungsmaßes wie auch der sonstigen Einwirkungen auf das Bohrgestänge, wie die F i g. 4 und 5 zeigen,
eine Skala 18 am Gehäusemantel 2 vorgesehen sein, der ein Zeiger 21 zugeordnet ist, der über einen Zeigerteller
22 mittels einer Schraubverbindung 15 an dem zwischen dem Antriebsblock 3 und dem Gehäusemantel 2
angeordneten Torsionsblock 4 befestigt ist.
Als weitere konstruktive Ausbildung der erfindungsgemäßen Drehbohrmaschine können an die in den
Fig.4 und 5 gezeigte Ausführungsart mit visueller
Beobachtung des Verwindungsmaßes hydraulische Elemente 24 (F i g. 6) als Geber für einen entsprechenden,
hier nicht dargestellten hydraulischen Druckschreiber vorgesehen sein. Diese hydraulischen Elemente 24
werden zwischen dem Zeiger 21 des Zeigertellers 22 und am äußeren Gehäusemantel 2 der Bohrmaschine
angebrachten Haltevorrichtungen 23 eingelegt. Das hydraulische Element 24 kann aus einem Zylinder mit
Doppelkolben oder auch aus einer einfachen Kammer mit seitlich angeordneten Druckplatten bestehen. Es
gibt den Wert des Verwindungsmaßes in Form von hydraulischen Druckeinheiten über eine flexible hydraulische
Leitung 25 an den selbstschreibenden hydraulischen Druckschreiber weiter. Solche selbstschreibende
hydraulische Druckschreiber sind Stand der Technik.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Drehbohrmaschine für Bohrungen, insbesondere Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten Bereichen
im Bergbau, aus einem Antriebsblock mit Abgangswelle und Bohrfutter und einen Gehäusemantel
mit seitlichen Halte- und Bedienungsgriffen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Antriebsblock (3) und dem Gehäusemantel (2) eine elastisch nachgiebige Verbindung besteht und
an der Drehbohrmaschine eine das Verwindungsmaß wiedergebende Anzeigevorrichtung befestigt
ist.
2. Drehbohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch nachgiebige
Verbindung aus Torsionsblöcken (4) gebildet ist.
3. Drehbohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch nachgiebige
Verbindung durch eine Füllung (5) des Freiraumes zwischen Antriebsblock (3) und Gehäusemantel (2)
mit einem elastischen Material gebildet ist.
4. Drehbohrmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigevorrichtung aus einer Skala (18) auf dem Gehäusemantel (2) und einem Zeiger (21) besteht,
der über einen Zeigerteller (22) und eine Schraubverbindung (15) mit der elastischen nachgiebigen
Verbindung verburden ist.
5. Drehbohrmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäusemantel (2) eine
Haltevorrichtung (23) für ein hydraulisches Element (24) angebracht ist, dem über eine hydraulische
Leitung (25) ein Druckschreiber zugeordnet ist.
6. Drehbohrmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigevorrichtung aus einem Anzeigefeld (10) auf dem Gehäusemantel (2) und einem Schreibstift (7)
besteht, der an einer Spindel (8) befestigt ist, die über einen Antrieb (3) betätigbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2626654A DE2626654C3 (de) | 1976-06-15 | 1976-06-15 | Drehbohrmaschine für Bohrungen, insbesondere für Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten Bereichen im Bergbau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2626654A DE2626654C3 (de) | 1976-06-15 | 1976-06-15 | Drehbohrmaschine für Bohrungen, insbesondere für Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten Bereichen im Bergbau |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2626654A1 DE2626654A1 (de) | 1977-12-22 |
DE2626654B2 true DE2626654B2 (de) | 1978-09-28 |
DE2626654C3 DE2626654C3 (de) | 1979-05-23 |
Family
ID=5980528
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2626654A Expired DE2626654C3 (de) | 1976-06-15 | 1976-06-15 | Drehbohrmaschine für Bohrungen, insbesondere für Testbohrungen in gebirgsschlaggefährdeten Bereichen im Bergbau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2626654C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2913330A1 (de) * | 1979-04-03 | 1980-10-16 | Turmag Turbo Masch Ag | Handgefuehrte druckluftbohrmaschine |
-
1976
- 1976-06-15 DE DE2626654A patent/DE2626654C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2913330A1 (de) * | 1979-04-03 | 1980-10-16 | Turmag Turbo Masch Ag | Handgefuehrte druckluftbohrmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2626654A1 (de) | 1977-12-22 |
DE2626654C3 (de) | 1979-05-23 |
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