DE2626041B2 - Verfahren zum Herstellen eines Betons bzw. Mörtels - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Betons bzw. MörtelsInfo
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Description
Es ist bekannt, daß, durch Abschrecken in Wasser, schnell gekühlte Hochofenschlacke (ÖNORMB3313,
2,34) latenthydraulische Eigenschaften besitzt und insbesondere die Feinanteile mit am Abbindevorgang
des Mörtels bzw. Frischbetons beteiligt sind, sofern Erreger, wie z. B. freier Kalk im Portlandzement,
einwirken. Das gute Wärmedämmvermögen von Baustoffen aus solchen Schlackenprodukten führte
schon seit langem zur Verwendung von Hochofenschlacke in Bimsform als Zuschlagstoff für Beton. Es ist
weiters bekannt, daß beim Einsatz von natürlich anfallender granulierter Hochofenschlacke (Körnung
ungefähr 0 bis 6 mm) in Betonen hohe Festigkeitswerte nur mit erheblichem Aufwand an Zement erzielt werden
können. Auch war eine ausreichende Grünstandfestigkeit von aus solchen Mörteln hergestellten Formkörpern
nicht erzielbar.
Es ist auch bekannt bei der Herstellung von Leichtbetonen Schlackensande aus durch Abschrecken
in Wasser granulierter Hochofenschlacke, die gegebenenfalls z. B. auf Walzen gebrochen wird, als Zuschlagstoffe
zu verwenden. Es ist zur Herstellung von Leichtbeton weiters bekannt, solchen Mischungen
poröse Zuschlagstoffe größerer Körnung, wie Hüttenbims, Blähton, Ziegelsplitt und dgl. zuzusetzen. Auch in
diesen Fällen läßt die Grünstandfestigkeit von aus solchen Betonen hergestellten Formkörpern zu wünschen
übrig.
Aufgabe der Erfindung ist es, die notwendige Festigkeitssteigerung von aus Zement und körniger
Hochofenschlacke hergestellten Formkörpern durch
4r> eine bessere Kornzusammensetzung der körnigen
Hochofenschlacke, u.zw. mit einer Mischung von gebrochener und ungebrochener granulierter Hochofenschlacke,
zu erreichen, ohne den Zementgehalt des Betons zu erhöhen.
Dies wird bei einem Verfahren zum Herstellen eines Betons bzw. Mörtels aus Zement, insbesondere
Portland-Zement, und durch Abschrecken in Wasser granulierter Hochofenschlacke als Zuschlagstoff gemäß
der Erfindung dadurch erreicht, daß ein Teil der benötigten Hochofenschlacke gebrochen und durch
Vermischen von ungebrochener Hochofenschlacke und gebrochener Hochofenschlacke ein aus 55 bis
85 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-%, ungebrochener Hochofenschlacke und 45 bis 15 Gew.-%, insbesondere
30Gew.-%, gebrochener Hochofenschlacke bestehender Zuschlagstoff hergestellt wird und daß dieser
Zuschlagstoff mit Wasser und Zement unter Einhaltung eines Gewichtsverhältnisses von Wasser zu Zement
(WZ-Faktor) von 0,75 bis 0,85, vorzugsweise 0,85, vermischt wird.
Die äußerst gute Grünstandfestigkeit von aus in erfindungsgemäßer Weise hergestellten Betonen bzw.
Mörteln hergestellten Betonformkörpern ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf die günstigere Kornzusammensetzung
des im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten Zuschlagstoffes zurückzuführen
und ist besser als jene von Betonformkörpern, die entweder nur mit ungebrochener Hochofenschlacke
oder nur mit gebrochener Hochofenschlacke hergestellt worden sind. Diese Vermutung wird dadurch gestützt,
daß die Sieblinie eines die oben angegebene Zusammensetzung besitzenden Gemisches aus ungebrochener
Hochofenschlacke und gebrochener Hochofenschlacke mit nur geringfügigen Abweichungen in den durch
ÖNORM B 3304 festgelegten Sieblinienbereich für Betonzuschlagstoffe fällt. Die Grünstandfestigkeit von
aus in erfindungsgemäßer Weise hergestellten Betonen hergestellten Betonformkörpern ist bei gegebenem
Zementgehalt des Betons jedenfalls größer als die Grünstandfestigkeit von bisher unter Verwendung von
Hochofenschlacke als Zuschlagstoff hergestellten Betonformkörpern und ermöglicht es, Betonformsteine
mit extrem kurzem Arbeitstakt herzustellen, was dadurch zum Ausdruck kommt, daß bei der praktischen
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens für den sich aus dem Füllen der Form, dem Setzen der
Füllung der Form, dem Verdichten der Füllung der Form durch Rütteln, dem Ausschalen des Formkörpers
und dem Abheben des Formkörpers von der Unterlage zusammensetzenden Arbeitstakt nur eine Zeit von etwa
20 sek erforderlich war. Im Hinblick auf die günstige Kornzusammensetzung des im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingesetzten Zuschlagstoffes lassen sich aus in erfindungsgemäßer Weise hergestellten
Betonen Formkörper mit glatter Oberfläche und auch Formsteine mit sehr dünnen Stegstärken von etwa
20 mm und mit starker Profilierung herstellen. Damit besteht die Möglichkeit, Formsteine mit gut zusammenpassenden
Paßorganen herzustellen und beim Errichten von Mauerwerk aus solchen Formsteinen im Zusammenwirken
mit wärmedämmendem Mörtel die nachteiligen Kältebrücken bei Lagerfugen weitgehend zu
vermeiden. Aus in erfindungsgemäßer Weise hergestellten Betonen hergestellte Formsteine besitzen ein
Raumgewicht von etwa 1,7 kg/dm3 und wirken ausgezeichnet schalldämmend und besitzen darüber hinaus
eine sehr hohe Feuerwiderstandsdauer.
Eine im Hinblick auf ÖNORM B 3304 besonders geeignete Korngrößenverteilung des Zuschlagstoffes
aus ungebrochener Hochofenschlacke und gebrochener Hochofenschlacke ergibt sich dann, wenn gemäß der
Erfindung die größte Korngröße der gebrochenen Hochofenschlacke 40 bis 70%, insbesondere 60 bis 66%,
der größten Korngröße der ungebrochenen Hochofenschlacke beträgt
Da die Einhaltung eines WZ-Faktors innerhalb enger Grenzen für die Grünstandsfestigkeit von aus in
erfindungsgemäßer Weise hergestellten Betonen hergestellten Formkörpern besonders wichtig ist, erscheint es
zweckmäßig, im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens den Feuchtigkeitsgehalt des Zuschlagstoffes
bei Einstellung des Verhältnisses vcn Wasser zu Zement zu berücksichtigen.
Der Zement kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens im Hinblick auf die zu erzielende
Endfestigkeit dosiert werden. Es genügt für eine Druckfestigkeit von 60 bis 70 kp/cm2 nach 28tägiger
ίο Abbindedauer den Zement in einer Menge von etwa 220 kg/m3 Frischbeton einzusetzen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Betons bzw. eines Mörtels aus Zement, insbesondere Portland-Zement,
und durch Abschrecken in Wasser granu- =, lierter Hochofenschlacke als Zuschlagstoff, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil der benötigten Hochofenschlacke gebrochen und durch
Vermischen von ungebrochener Hochofenschlacke und gebrochener Hochofenschlacke ein aus 55 bis
85Gew.-%, insbesondere 70Gew.-%, ungebrochener Hochofenschlacke und 45 bis 15Gew.-%,
insbesondere 30Gew.-%, gebrochener Hochofenschlacke bestehender Zuschlagstoff hergestellt wird
und daß dieser Zuschlagstoff mit Wasser und Zement unter Einhaltung eines Gewichtsverhältnisses
von Wasser zu Zement (WZ-Faktor) von 0,75 bis 0,95, vorzugsweise 0,85, vermisch! wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zement in einer Menge von 200 bis
450 kg/m3, insbesondere 200 bis 220 kg/m3, Frischbeton
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die granulierte Hochofenschlacke
so weit gebrochen wird, daß die größte Korngröße der gebrochenen Hochofenschlacke 40
bis 70%, insbesondere 60 bis 66%, der größten Korngröße der ungebrochenen Hochofenschlacke
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder iu 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsgehalt
des Zuschlagstoffes bei Einstellung des Verhältnisses von Wasser zu Zement berücksichtigt wird.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3140205A1 (de) * | 1981-10-09 | 1983-04-28 | Rudolf 8000 München Johne | Baumaterial fuer mauersteine, platten und dergleichen |
AT387011B (de) * | 1983-02-02 | 1988-11-25 | Freund Josef | Zementgebundener betonstein |
DE19533998C1 (de) * | 1994-11-05 | 1996-05-15 | Thomas Bilke | Kupolofenschlacke als gebrochener Mineralstoff |
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ATA611775A (de) | 1979-03-15 |
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