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Verfahren und Vorrichtung zum Stillsetzen
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des Antriebs eines Flyers Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Stillsetzen des Antriebs eines Flyers mit mehreren Spinn-Spul-Einheiten beim Brechen
der Lunte in der äussersten Lage auf einer der Spulen
sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Es ist allgemein bekannt, dass jeder Spinn-Spul-Einheit eines Flyers
ein Vorgarn von den Ausgangswalzen eines zugeordneten Streckwerks zugeführt wird,
dass das Vorgarn dann gezwirnt bzw.
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gesponnen wird und durch einen hohlen Schenkel des Flügels der betreffenden
Spinn-Spul-Einheit läuft, von wo es schliesslich mittels eines Pressfingers auf
eine Spule aufgewickelt wird, die auf einer antreibbaren Spulenspindel sitzt. Beim
Spinnen und Aufspulen des Vorgarns werden von diesem immer wieder herumschwebende
Faserflocken und/oder Faserbüschel, die sich längs des Laufweges des Vorgarns festgesetzt
haben, mitgerissen.
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Wenn sich nun eine Faserflocke oder ein Faserhüschel an das laufende
Vorgarn ansetzt, so ergibt sich an der auf dem Flyer erzeugten Lunte jeweils eine
Schwachstelle, die gegenüber Zugkräften besonders empfindlich ist.
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Bei dem vorstehend betrauhteten Spinn-Spulvorgang werden die Flügel
und Spulen jeder Spinn-Spul-Einheit mit einer vorgegebenen veränderlichen Geschwindigkeit
angetrieben. Aufgrund der Zentrifugalkräfte, welche auf die Lunte wirken, ergibt
sich nun in der äussersten Lage der Lunte auf den Spulen eine gewisse Spannung,
die zusätzlich zu der Luntenabzugsspannung wirksam ist. Wenn diese zusätzliche Spannung
die Zugkraft an einer Schwachstelle der Lunte auf der äussersten Lage der Spule
übersteigt, bricht die Lunte an der Schwachstelle.
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Es ist bekannt, dass die Grösse der zusätzlichen Spannung sich mit
dem Quadrat der Drehzahl und des Durchmessers der Spule ändert. Im Hinblick auf
die derzeitige Tendenz, die Drehzahlen der Spinn-Spul-Einheiten von Flyern zu erhöhen
und ausserdem
die Grösse , d.h. den Durchmesser der vollen Spulen,
wird die aufgrund der Zentrifugalkräfte entstehende zusätzliche Spannung immer wichtiger.
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Wenn die Lunte in der aussersten Lage auf einer der Spulen bricht,
ist es wichtig, den Antrieb des Flyers stillzusetzen, da sich sonst schwerwiegende
Probleme ergeben. Die Enden der Lunte an der Bruchstelle lösen sich nämlich von
der Spule und fransen gewissernnassen aus, so dass sich eine grosse Anzahl von herumfliegenden
Faserflocken ergibt. Diese Faserflocken können wieder von dem Vorgarn bzw. der Lunte
weiterer Spinn-Spul-Einheiten eingefangen werden, wo sich dann ebenfalls eine Gefahr
für das Brechen der Lunte ergibt. Ausserdem muss der Flyer natürlich auch deshalb
stillgesetzt werden, weil es erforderlich ist, die gebrochene Lunte wieder anzuknüpfen.
Das Anknüpfen wird von iland durchgeführt. Es muss sehr geschickt erfolgen, da sich
sonst ein zu dicker oder zu dünner Ansatz ergiht, der dazu fuhren kann, dass bei
der Fortsetzung des Spulvorganges in dem 1oment, in dem der Pressfinger über den
Ansetzer hinwegläuft, dessen glatter Lauf gestört wird, so dass die Lunte nunmehr
locker über die vorangehende Lage auf der Spule gewickelt wird oder erneut bricht.
Beides hätte aber zur Folge, dass der Spinn- und Spulvorgang erneut unterbrochen
werden müsste. Wenn jedoch der Flyer zu häufig stillgesetzt wird, dann sinkt seine
Produktivität erheblich ab, so dass für eine produktionslmässig hinter dem FLyer
liegende Spinnmaschine möglicherweise keine volle Versorgung mehr gewährleistet
ist, so dass sich auch hier eine Verringerung der Produktivität ergibt.
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Ausgehend von der vorstehend aufgezeigten Problematik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben,
mit dem bzw. mit der das Brechen der Lunte in der äusseren Lage auf einer der Spulen
schnell erkannt und zum Stillsetzen des Antriebs des Flyers ausgewertet werden kann.
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Diese Aufgabe ist durch das Verfahren der einyangs beschriebenen Art
gelöst, welches gemäss der Erfindung durch folgende 'lassnahmen gekennzeichnet ist:
'an sendet mindestens einen Lichtstrahl von einer Lichtquelle zu einen Photodetektor,
und zwar längs eines Weges, der dicht angrenzend an die Spulen verläuft, insbesondere
in Länysrichtung des Flyers; man ermittelt die Anzahl der Unterbrechungen des Lichtstrahls
durch Faserflocken pro Zeiteinheit und man setzt den Antrieb still, wenn die Anzahl
von Unterbrechungen pro Zeiteinheit einen vorgegebenen Wert überschreitet.
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Der entscheidende Vorteil des erfindungsgemeissen Verfahrens besteht
darin, dass ein Brechen der Lunte auch dann erkannt wird, wenn der Bruch in eine
bereits aufgespulten Teil der Lunte eintritt, und zwar durch Auswertung eines über
das normale Masts hinausgehenden Faserfluges.
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Zur Durchffihrúng des Verfahrens hat sich eine Vorrichtung besonders
bewährt, welche gemäss der Erfindung dadurch c3ekennzeichnet ist, dass angrenzend
an die Spinn-Spul-Einheiten mindestens eine Lichtquelle und ein zugeordneter Photodetektor
vorgesehen sind, und dass mit dem Photodetektor Schalteinrichtungen
zum
Stillsetzen des Antriebs des Flyers verbunden sind, die bei einer vorgegebenen Anzahl
von Unterbrechungen des Lichtstrahls zwischen Lichtquelle und Photodetektor pro
Zeiteinheit betcitigbar sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine Lichtquelle
mit einem zugeordneten Photodetektor angrenzend an die Anordnung von mehreren Spinn-
und Spuleinheiten eines Flyers angeordnet, und zwar derart, dass sich die Lichtquelle
in der Nähe der Aussenseite einer Anordnung von mehreren Spinn- und Spuleinheiten
befindet, die in Längsrichtung des Flyers angeordnet ist. Am anderen Ende der Anordnung
von Spinn- und Spuleinheiten ist ebenfalls nahe der Aussenseite derselben der Lichtempfänger
bzw. Photodetektor angeordnet. Dieser Photodetektor umfasst vorzugsweise eine photoelektrische
Röhre, welche das von der Lichtquelle ausgehende Licht empfängt, falls der Lichtstrahl
nicht durch Faserflocken unterbrochen wird. Wenn jedoch bei ein oder mehreren Spinn-Spul-Einheiten
ein Bruch der Lunte eintritt, dann wird der Lichtstrahl relativ häufig durch herumfliegende
Faserflocken unterbrochen. Die Einrichtungen zum Stillsetzen des Antriebs des Flyers
werden durch Signale betätigt, die vom Photodetektor jedesmal dann abgegeben werden,
wenn der Lichtstrahl durch eine Faserflocke unterbrochen wird. Zwischen dem Photodetektor
und den Einrichtungen zum Stillsetzen des Antriebs liegt eine besondere Steuerschaltung,
um sicherzustellen, dass eine Stillsetzung des Antriebs aufgrund der Ausgangssignale
des Photodetektors nur dann erfolgt, wenn tatsächlich die Lunte in der äussersten
Lage auf einer der Spulen gebrochen ist. In diesem Fall wird nämlich der Lichtstrahl
zwischen der Lichtquelle und dem Photodetektor wiederholt durch Faserflocken in
der Umgebung der Spinn-Spul-
Einheiten unterbrochen und die Steuerschaltung
empfängt nacheinander Ausgangssignale des Photodetektors, welche eine Unterbrechung
des Lichtstrahls anzeigen. Die Steuerschaltung ist so ausgebildet, dass sie das
Auftreten von Faserflocken in einer über das Normale hinausgehenden Anzahl erkennt
und diesen Zustand von dem Zustand unterscheiden kann, der dem normalen Faserflug
im Bereich der Spinn-Spul-Einheiten eines Flyers entspricht. Erst wenn die Steuerschaltung
feststellt, dass die Anzahl der herumfliegenden Faserflocken einen vorgegebenen
Normalwert übersteigt, betätigt sie die Einrichtungen zum Stillsetzen des Antriebs
des Flyers.
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Die vorstehenden Ausführungen machen deutlich, dass erfindungsgemäss
das Auftreten eines Bruches der Lunte in der äussersten Lage auf einer Spule einer
Spinn-Spul-Einheit aufgrund der erhöhten Anzahl der in diesem Fall herumfliegenden
Faserflocken sicher erkannt wird und dass dann eine Stillsetzung des Flyers erfolgt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend
in Verbindung mit Zeichnungen noch näher erläutert und/ oder sind Gegenstand der
Schutzansprüche. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische perspektivische
Teil-Vorderansicht eines Flyers mit einer Vorrichtung gemäss der Erfindung; Fig.
2 eine schematische Seitenansicht der Spinn- und Spuleinrichtungen sowie der zugehörigen
Streckwerke eines Flyers gemäss Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht
einer Spinn-Spul-Einheit des Flyers mit teilweise bewickelter Spule und mit einem
Bruch in der Lunte in der äussersten Lage auf der Spule; Fig. 4 eine schematische
Draufsicht auf eine mehrere Spinn-Spul-Einheiten umfassende Anordnung bei gebrochener
Lunte auf mindestens einer der Spulen; Fig. 5 ein Schaltbild einer bevorzugten Ausführungsform
einer elektrischen Steuerschaltung für eine Vorrichtung gemäss der Erfindung und
Fig. 6 eine diagrammartige Darstellung zur Erläuterung der Funktion einer erfindungsgemässen
Vorrichtung mit einer Steuerschaltung gemäss Fig. 5.
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Zur Verbesserung des Verständnisses der vorliegenden Erfindung soll
zunächst kurz auf den Spinn- und Spulvorgang bei einem üblichen Flyer eingegangen
werden.
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Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind bei einem üblichen Fllrer mehrere
Spinn-Spul-Einheiten auf einem Spulenwagen 3 in zwei parallelen Reihen in Längsrichtung
des Flyers angeordnet. Jeder Spinn-Spul-Einheit - nachstehend kurz nur noch als
Untereinheit bezeichnet - wird ein Faserstrang bzw. ein vorgarn von den Ausgangswalzen
8 eines Streckwerks 7 zugeführt und gelangt zu einer zentralen Öffnung am oberen
Ende eines Flügels 5 und von dort durch einen hohlen Schenkel 5a des letzteren zu
einem
Pressfinger 6. In dem Vorgarn, welches von den Ausgangswalzen
9 angeliefert wird, wird aufgrund der Drehung des Flügels 5 eine Drehung erzeugt,
so dass eine Lunte fl mit einer Drehung oder Zwirnung erhalten wird. Die gezwirnte
I,unte P wird auf einem Spulenkern 4, welcher auf einer zu einer Drehbewegung antreibbaren
Spulenspindel 4a (Fig. 3) sitzt, zu einer Spule 9 aufgewickelt, wobei die Spulenspindel
koaxial zu einer Flügelspindel 2 angeordnet ist, durch die der Flügel 5 angetrieben
wird. Die Spulenbank 3 ist zu einer Auf- und Abbewegung antreibbar, an der auch
die Spulen 9 teilnehmen, nicht jedoch die Flügel 5. Der IIub der Spulenbank 3 wird
im Verlauf des Wickelns einer Spule 9 zunehmend verringert, so dass sich Spulen
9 mit konisch verlaufenden finden ergeben.
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Fig. 3 zeigt einen Betriebszustand mit einem Luntenbruch bei 10, der
im Verlauf einer Aufwärtsbewegung des Spulenkerns 4 bzw. der Spulenbank 3 entstanden
ist. Ausgehend von der Bruchstelle 10 hat sich die Spule 9 bereits weiter nach oben
bewegt und dabei ihre höchste Stellung erreicht, in der die Spulenkante 11 sich
in der Höhle des Pressfingers 6 befand. Ausgehend von dieser höchsten Stellung hat
die Spule mit ihrer Abwärtsbewegung begonnen und ist dabei in die in Fig. 3 gezeigte
Lage bezüglich des Pressfingers 6 gelangt. Aufgrund des Luntenbruchs 10 in der äussersten
Lage der Lunte R auf der Spule 9 lösen sich von den Luntenenden an der Bruchstelle
Faserflocken, bis die Bruchstelle von einer neuen Lage der Lunte R überdeckt wird,
was im Zuge der Abwärtsbewegung der Spulenbank 3 geschieht, die in Fig. 3 angenommen
ist. Die Faserflocken, die sich im Bereich der Bruchstelle von den Luntenenden lösen,
werden durch die Luftströme herumgewirbelt, die aufgrund der Drehbewegung
der
Flügel 5 und der Spulen 9 der Anordnung von Untereinheiten des Flyers entstehen.
Fig. 4 zeigt einen Zustand, bei dem ein Luntenbruch in der äussersten Lage der Lunte
auf einer Spule 9a vorliegt und bei dem in der Umgebung der beschädigten Spule 9a
Faserflocken 12 zwischen den einzelnen Untereinheiten herumfliegen.
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Nachstehend soll nunmehr näher auf die vorliegende Erfindung eingegangen
erden. Wie die Fig. 1 bis 4 zeigen, sind erfindungsgemäss zwei Sätze von photoelektrischen
Anordnungen vorgesehen, die jeweils eine Lichtquelle 14 und einen Photodetektor
15 umfassen, welcher eine photoelektrische Röhre 15a aufweist, die in der Lage ist,
ein Ausgangssignal zu erzeugen, wenn der von der Lichtquelle ausgehende Lichtstrahl
unterbrochen wird. Die beiden photoelektrischen Anordnungen sind in der Nähe des
oberen bzw. unteren Endes des Laufweges des Spulenwagens 3 angeordnet. Die beiden
Sätze von photoelektrischen Anordnungen sind also so angeordnet, dass sich eine
von ihnen auf einem tieferen Niveau befindet, während sich die andere auf einem
höheren Niveau befindet. Ferner sind die Lichtquellen 14 jeweils angrenzend an die
Aussenseite der in Längsrichtung des Flyers verlaufenden Anordnung von Untereinheiten
angeordnet, während sich die Photodetektoren 15 am gegenüberliegenden Ende der Anordnung
befinden und ebenfalls angrenzend an die Aussenseite derselben angeordnet sind.
Bei der betrachteten Anordnung der photoelektrischen Anordnungen wird der Lichtstrahl
13 von jeder der Lichtquellen 14 auf die photoelektrische Röhre 15a des zugeordneten
Photodetektors 15 gerichtet und verläuft so, dass er durch die Flügel 5 und die
Spulen 9 der einzelnen Untereinheiten nicht unterbrochen werden
kann.
Da zwei photoelektrische Anordnungen verwendet werden, die sich längs des Laufweges
der auf- und abbewegbaren Spulenbank 3 in einer unterschiedlichen höhe befinden,
kann das Auftreten einer erhöhten Anzahl von Faserflocken schneller und sicherer
erfasst werden, als bei Verwendung nur einer photoelektrischen Detektoranordnung.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 befinden sich die photoelektrischen Detektoranordnungen
an der Vorderseite der in Längsrichtung miteinander fluchtenden Untereinheiten.
Es ist jedoch auch möglich, die Detektoranordnungen auf der Rückseite der Untereinheiten
anzuordnen, wie dies in Fig. 2 mit gestrichelten Linien angedeutet ist, wobei die
innenliegenden Photodetektoranordnungen mit dem Bezugszeichen 14a, 15b bezeichnet
sind (die Lichtquelle und der Photodetektor jeder Anordnung liegen in Blickrichtung
hintereinander, weshalb an dem sichtbaren Element jeweils beide Bezugszeichen angebracht
sind).
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Wie bereits oben erriihnt, ist eine spezielle Steuerschaltung vorgesehen,
welche die von dem Photodetektor erzeugten Signale auswertet und entsprechende Signale
für die Einrichtungen zum Stillsetzen des Antriebs des Flyers erzeugt. Ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel einer solchen Steuerschaltung wird nachstehend anhand der Fig.
5 erläutert. Wenn der Lichtstrahl 13 (Fig. 1) zwischen der Lichtquelle 14 und dem
Photodetektor 15 unterbrochen wird, beispielsweise durch eine Faserflocke, dann
wird durch die Röhre 15a des Photodetektors 15 in der Schaltung gemäss Fig. 5 ein
Schalter CRoa geschlossen bzw. von dem Zustand "aus" in den Zustand "ein" geschaltet.
Der genannte Schalter liegt in Reihe mit einem Kondensator Co einem Festwiderstand
Ro und einem veränderlichen Widerstand VRo an den
Polen einer Gleichspannungsquelle
DC. Parallel zu dem Kondensator CO liegt ein veränderlicher Widerstand VR1, der
die Lade-Entlade-Zeit des Kondensators CO bestimmt. Zwischen den Polen der Gleichspannungsquelle
DC liegt ferner die Serienschaltung eines Relais CR1 und der Emitter-Kollektor-Strecke
eines 1 des Transistors TR1. Ein normalerweise geöffneter Kontakt CRaa Relais CR1
liegt parallel zu dem Transistor TR1 und dient dazu, das Relais CR1 nach dem Einschalten
zu halten. Zwischen der Basis des Transistors TR1 und dem Verbindungsnunkt des Kondensators
CO und des Widerstandes R liegt eine Zenerdiode 0 ZD. Ferner liegt ein normalerweise
geschlossener Kontakt (nicht dargestellt) des Relais CR1 in Serie mit einer Speisespannungsquelle
für den Antrieb des Flyers. Bei Ansprechen des Relais CRa wird die Verbindung zwischen
der Speisespannungsquelle und dem Antrieb geöffnet, so dass der Flyer stillgesetzt
wird.
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Die Steuerschaltung gemäss Fig. 5 arbeitet wie folgt: Wie oben erwähnt,
wird dem von den Ausgangswalzen 8 angelieferten Vorgarn oder Faserstrang beim Betrieb
des Flyers eine Drehung erteilt und die dabei erzeugte Lunte wird durch eine Öffnung
in der 'mitte des oberen Endes des Flügels 5 in einen hohlen Schenkel 5a desselben
eingeführt. Danach wird die Lunte an einer Stelle auf den Spulenkern 4 aufgewickelt,
die dem Pressfinger 6 gegenüberliegt. Wenn der Spinn- und Spulvorgang normal abläuft,
wird der von der Lichtquelle 14 ausgehende Lichtstrahl 13, welcher auf den Photodetektor
15 gerichtet ist, hin und wieder durch Faserflocken unterbrochen, die in dem an
die Untereinheit angrenzenden Raum herumfliegen. Wenn der Lichtstrahl 13 aufgrund
eines aeringen Faserfluges nur hin und wie der unterbrochen wird,- offnet und schliesst
zwar der Schalter
CR aufgrund dieser Unterbrechungen des Lichtstrahles;
die oa dabei auf den Kondensator Co gelangende Ladung wird jedoch vor einem erneuten
Schliessen des Schalters CRoa über den veränderlichen Widerstand VR1 jedesmal nahezu
vollständig abgeleitet. Die Spannung an der mit der Zenerdiode ZD verbundenen Platte
des Kondensators CO erreicht folglich niemals die vorgegebene Zenerspannung der
Zenerdiode ZD. In diesem Fall bleibt folglich das Relais CR1 im abgeschalteten Zustand,
so dass der Flyer normal arbeitet (vgl. Bereich A in Fig. 6).
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Wenn dagegen in der äusseren Lage auf einer der Spulen ein Luntenbruch
eintritt, lösen sich Faserflocken von den an die Bruchstelle angrenzenden Enden
der Lunte und/oder diese Enden gelangen in Kontakt mit dem der betreffenden Spule
zugeordneten Flügel oder mit anderen Teilen der Vorrichtung, so dass nunmehr eine
Vielzahl von Faserflocken in der Umgebung der Untereinheiten herumfliegt. Durch
diesen anomal hohen Faserflug aus grossen und kleinen Faserflocken wird der auf
die Röhre 15a gerichtete Lichtstrahl 13 häufig unterbrochen. Dies führt dazu, dass
der Schalter CRoa am Ausgang der Röhre 15a nahezu pausenlos ein- und ausschaltet,
wie dies im Bereich B der Fig. 6 gezeigt ist. Folglich wird dem Kondensator CO bereits
dann eine neue Ladung zugeführt, ehe die alte komplett entladen ist, wie dies Fig.
6 zeigt. Nach einer Reihe von Lade-Entlade-Zyklen innerhalb eines kurzen Zeitraums
erreicht die Ladespannung VO des Kondensators CO schliesslich bei C in Fig. 6 die
vorgegebene Zenerspannung der Zenerdiode ZD. Diese Spannung wird nunmehr an die
Basis des Transistors TR1 angelegt, der daraufhin von dem Zustand "aus" in den Zustand
"ein" gelangt und praktisch gleichzeitig das Relais CR1 betätigt, welches sich nunmehr
über
seinen normalerweise geöffneten Kontakt CR 1a selbst hält.
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Folglich wird der normalerweise geschlossene Kontakt des Relais CR1
geöffnet, so dass dde Speisespannung für den Antrieb des Flyers unterbrochen und
die Maschine stillgesetzt wird.
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Da die betrachtete elektrische Steuerschaltung zwei veränderliche
Widerstände VRO und VR1 enthält, an denen die Ladezeit bzw. die Entladezeit einstellbar
ist, kann der Zustand, bei welchem Flocken aufgrund eines Luntenbruchs erzeugt werden,
von dem Normalzustana mit nur geringem Faserflug genau unterschieden werden. Wie
oben erwähnt, wird dann, wenn der Lichtstrahl 13 durch eine ungewöhnliche Menge
von Faserflocken, die aufgrund eines Luntenbruchs in einer äusseren Lage einer Spule
entstanden sind, der Luntenbruch von der photoelektrischen Röhre 15a des Photodetektors
15 festgestellt, der mit der heschriebenen Steuerscha'tung verbunden ist. Daraufhin
wird dann dem Antrieb d , Flyers ein Ausgangssignal der Steuerschaltung zugeführt,
so dass der Antrieb des Flyers schnell angehalten wie3.
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Nachstehend sollen die besonderen Vorteile der Erfindung noch einmal
kurz zusammengefasst werden: Da erfindungsgemäss zwischen dem normalen Faserflug
und einem übermässigen Faserflug aufgrund eines Luntenbruchs von den Detektoreinrichtungen
automatisch unterschieden werden kann, ohne dass hinsichtlich der Ermittlung des
jeweiligen Zustandes und der dadurch ausgelösten Schaltmassnahmen Fehler zu befürchten
sind, kann der Flyer beim Auftreten eines Luntenbruchs korrekt und wirksam stillgesetzt
werden, wobei das schnelle
Stillsetzen des Flyers die schwerwiegenden
Probleme unterdrückt, die sich bei einem Andauern des starken Faserflugs aufgrund
eines Luntenbruchs ergeben würden. Es ist daher möglich, eine Verschlechterung der
Luntenqualität bei einem Luntenbruch weitgehend zu verhindern. Dies gilt nicht nur
für die Spule, an der ein Luntenbruch auftritt, sondern in besonderem 'lasse auch
für die übrigen Untereinheiten, die der Spule benachbart sind, an der ein Luntenbruch
aufgetreten ist. Es kommt also nicht zu der gefürchteten "Kettenreaktion", bei der
ein Luntenbruch an einer Spule aufgrund des erhöhten Faserfluges Luntenbrüche an
weiteren Spulen auslöst, die dann noch zu einer Verstärkung des Faserflugs und damit
zu einer weiteren Erhöhung des Risikos von zusätzlichen Luntenbrüchen beitragen.
Tatsächlich führt die Tatsache, dass ein Luntenbruch rechtzeitig erkannt werden
kann, dazu, dass in der Regel nur die gebrochene Lunte wieder angesetzt werden muss,
woraufhin dann der Betrieb sofort wieder aufgenommen werden kann, was zu einer hohen
Effizienz führt, insbesondere bei Flyern, die mit hoher Geschwindigkeit arbeiten
und in denen grosse Snulen gewickelt werden.
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Es versteht sich, dass dem Fachmann, ausgehend von dem vorstehen beschriebenen
Ausführungsbeispiel, zahlreiche PIöglichkeiten zur libwandlung, insbesondere der
Steuerschaltung zur Verfügung stehen, ohne dass er dabei den Grundgedanken der Erfindung
verlassen müsste, insbesondere besteht die Möglichkeit, die Anzahl der Unterbrechungen
des Lichtstrahls pro Zeiteinheit mittels geeigneter Zähleinrichtungen mit zugeordneten
Zeitgliedern zu überwachen.
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