DE2624529A1 - Aminomethylazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als fungizide und zur regulierung des pflanzenwachstums - Google Patents
Aminomethylazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als fungizide und zur regulierung des pflanzenwachstumsInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
5090 Leverkusen, Bayerwerk SIr /AB Ib
31, Mai 1976
Aminomethylazol-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie
ihre Verwendung als Fungizide und zur Regulierung des Pflanzenwachstums
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Aminomethylazol-Derivate und deren Salze, mehrere Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie ihre Verwendung als Fungizide und zur Regulierung des Pflanzenwachstums.
Es ist bereits bekannt geworden, daß Trity1-1,2,4-triazole,
wie Triphenyl-1,2,4-triazol-i-yl-methan, eine gute fungizide
Wirksamkeit besitzen (vgl. Deutsche Offenlegungsschrift 1 795 249). Deren Wirkung ist jedoch, insbesondere bei niedrigen
Aufwandmengen und -konzentrationen, nicht immer ganz befriedigend.
Weiterhin ist bekannt, daß ein Produkt auf Basis von Fettalkoholen mit 6,8,10 und 12 Kohlenstoffatomen zur
Regulierung des Pflanzenwachstums, insbesondere zur Unterdrückung des Wachstums von Seitentrieben bei Tabak, eingesetzt
werden kann (ein Handelsprodukt dieser Art ist angegeben im Farm Chemicals Handbook 1975, Meister Publishing
Company, Willoughby Ohio (USA), Pesticide Dictionary D 147).
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Die Wirkung dieses Stoffes ist jedoch, vor allem bei niedrigen Aufwandmengen und -konzentrationen nicht immer ganz befriedigend.
Es wurde gefunden, daß die neuen Aminomethylazol-Derivate der Formel
N-CH-X-R (I)
Az
in welcher
1 4
R für Acyl und die Gruppierung R -SO -, in welcher
R Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl bedeutet, steht, 2
R für Wasserstoff steht, weiterhin auch
R für Wasserstoff steht, weiterhin auch
1 2 R und R gemeinsam mit dem verbindenden Stickstoffatom für
einen Amidrest stehen können, R für Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl
steht, X für eine Ketogruppe oder eine CH(OH)-Gruppierung
steht, und Az für Azol steht,
und deren physiologisch verträglichen Salze starke fungizide und wachstumsregulierende Eigenschaften aufweisen.
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Diejenigen Verbindungen der Formel (i), in welchen X für
die CH(OH)-Gruppierung steht, besitzen zwei asymmetrische Kohlenstoffatome; sie können deshalb in der erythro- wie
in der threo-Form vorliegen. In beiden Fällen liegen sie als Racemate vor.
Weiterhin wurde gefunden, daß man diejenigen Äminanethylazol-Derivate
der Formel (I), bei welchen X für die Ketogruppe steht, erhält, wenn man
(a) Halogenamidketone der Formel
R1 '
N-CH-CO-R3 (II)
R2 Hai
in welcher
in welcher
R1 ,R2 und R3 die oben angegebene Bedeutung
haben, und
Hai für Halogen steht,
mit Azolen der Formel
Az-H (III)
in welcher
Az die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und eines Verdünnungsmittels, umsetzt·
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ferner wurde gefunden, daß man diejenigen Äminanethylazol-Derivate aer
Formel (I), bei welchen χ für die CH(OH)-Gruppierung steht,
erhält, wenn man
(b) die nach (a) erhaltenen Keto-Derivate selektiv mit komplexen Borhydriden, gegebenenfalls in Gegenwart eines
Verdünnungsmittels, reduziert.
Ueberraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Wirkstoffe eine erheblich höhere fungizide Wirkung als das aus dem
Stand der Technik bekannte Triphenyl-1,2,4-triazol-l-yl-methan,
sowie eine bessere pflanzenwachstumsregulierende Wirkung als ein Produkt auf Basis von Fettalkoholen. Die erf indungsgemäßen Wirkstoffe stellen somit eine wertvolle Bereicherung
der Technik dar.
Verwendet man l-Chlor-l-(p-chlorbenzamido)-3,3-dimethylbutan-2-on und 1,2,4-Triazol als Ausgangsstoffe, so kann
der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden (Verfahrensvariante (a)):
►-CO-NH-CH-CO-C (CH3) 3 + ΐ Π —
ei VN -HC1
An
Verwendet man lbutan-2-on und Natriumborhydrid als Ausgangsstoffe, so kann
der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden (Verfahrensvariante (b)):
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3 ), * NaBH«
CO-NH-CH-CO-C(CH3 ), * NaBH«
OH
-CO-NH-CH-CH-C(CH3 )3
I
Die als Ausgangsstoffe für das Verfahren (a) zu verwendenden Halogenamidketone sind durch die Formel (II) allgemein definiert.
In dieser Formel stehen vorzugsweise: R1 für die Gruppierung R4-S02-, in welcher R4 vorzugsweise
bedeutet: Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sowie gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Halogen, insbesondere
Fluor, Chlor und Brom, oder Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenyl; ferner für Acyl
der Formel R 5-CO-» in welcher R5 vorzugsweise bedeutet:
geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit bis zu 2 Kohlenstoffatomen
und bis zu 5, insbesondere mit bis zu 3 Halogenatomen, wobei als Halogene insbesondere Fluor und Chlor stehen;
gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen substituiertes Cycloalkyl mit 5 bis 7, insbesondere mit
6 Kohlenstoffatomen; gegebenenfalls substituiertes Aryl, Aralkyl und Aryloxyalkyl mit jeweils 6 bis 10, insbesondere
6 Kohlenstoffatomen im Arylteil und jeweils mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, wobei als Substituenten
im Alkylteil vorzugsweise Halogen, insbesondere Chlor, infrage kommt und der Arylteil vorzugsweise
einfach oder mehrfach substituiert ist durch Halogen, insbesondere Fluor, Chlor und Brom;Alkyl mit 1 bis
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Kohlenstoffatomen; Halogenalkyl mit bis zu 2 Kohlenstoff-
und bis zu 5, insbesondere bis zu 3 Halogenatomen, wobei als Halogene insbesondere Fluor und Chlor stehen; Alkoxy
und Alkylthio mit bis zu jeweils 2 Kohlenstoffatomen; Nitro und Cyano sowie gegebenenfalls durch Halogen, insbesondere
Chlor, substituiertes Phenyl oder Phenoxy;
2
R steht vorzugsweise für Wasserstoff; ferner können
R steht vorzugsweise für Wasserstoff; ferner können
1 2
R und R gemeinsam mit dem verbindenden Stickstoffatom für einen Imid-, insbesondere den Phthalimid-Rest, stehen. R steht vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder für gegebenenfalls substituiertes Phenyl, wobei als Substituenten vorzugsweise infrage kommen: Halogen, insbesondere Fluor, Chlor, Brom und/oder Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen. "Hai" steht vorzugsweise für Chlor oder Brom.
R und R gemeinsam mit dem verbindenden Stickstoffatom für einen Imid-, insbesondere den Phthalimid-Rest, stehen. R steht vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder für gegebenenfalls substituiertes Phenyl, wobei als Substituenten vorzugsweise infrage kommen: Halogen, insbesondere Fluor, Chlor, Brom und/oder Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen. "Hai" steht vorzugsweise für Chlor oder Brom.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Halogenamidketone der Formel(II) wurden bisher nur teilweise in allgemeiner Form
in der Literatur beschrieben (vgl. Archiv Pharmazie 301» 867 (1968); Die Pharmazie 25, 522 (1970); Synthesis 1972,
380; Pharmaceutica Acta Helvetiae48, 43 (1973)). Sie können hergestellt werden, indem man
α) Hydroxyamidketone der Formel
R1 - NH - CH - CO - R3 (IV) I
OH
in welcher
R1 und R3 die oben angegebene Bedeutung haben,
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mit Halogenierungsmitteln, beispielsweise Phosphorpentachlorid
oder Thionylchlorid, in Gegenwart eines Verdünnungsmittels,
wie beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels umsetzt (vgl. auch o.g. Literaturstellen
und die Herstellungsbeispiele); oder wenn man
ß) Amidderivate der Formel
N-M (V)
in welcher
R1und R2 die oben angegebene Bedeutung
haben, und
M für Natrium oder Kalium steht, mit Halogenketonen der Formel
Hai - CH2 - CO - R3 (Vl)
in welcher
R3 die oben angegebene Bedeutung hat,
und
Hai für Halogen, vorzugsweise Chlor
Hai für Halogen, vorzugsweise Chlor
oder Brom steht,
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, beispielsweise Aceton oder Dioxan, bei Temperaturen zwischen 0 und 60 0C umsetzt,
und das noch verbliebene aktive Wasserstoffatom anschließend
in üblicher Weise gegen Halogen austauscht (vgl. auch Herstellungsbeispiele ); oder wenn man
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ΛΑ
γ) Halogene der Formel
R1 - Hal (VII)
in welcher
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
und
Hai für Halogen, vorzugsweise Chlor oder
Hai für Halogen, vorzugsweise Chlor oder
Brom steht,
mit Aminoketonen der Formel
H2N- CH2 - CO - R3 (VIII)
in welcher
R3 die oben angegebene Bedeutung hat,
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff,
bei Temperaturen zwischen 0 und 800C umsetzt, und das noch verbliebene aktive Wasserstoffatom anschließend
in üblicher Weise gegen Halogen austauscht (vgl. auch Herstellungsbeispiele).
Die Hydroxyamidketone der Formel (IV) sind bisher ebenfalls nur teilweise in allgemeiner Form in der Literatur beschrieben
(vgl. o.g. Literaturstellen). Sie können hergestellt werden, indem man Amidderivate der Formel
R1 - NH2 (IX)
in welcher
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
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mit Glyoxylderivaten der Formel
OHC - CO - R3 (X)
in ^welcher
R3 die oben angegebene Bedeutung hat,
in Gegenwart eines Lösungsmittels, beispielsweise Benzol, bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels umsetzt (vgl.
auch Herstellungsbeispiele).
Die außerdem als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren (a) zu
verwendenden Azole sind durch die Formel (III) allgemein definiert. In dieser Formel steht Az vorzugsweise für Imidazol-1-yl,
1,2,4-Triazol-l-yl, 1,3,4-Triazol-l-yl und 1,2,3-Triazol-1-yl.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Azole der Formel (III) sind in der organischen Chemie allgemein bekannte Verbindungen.
Als Salze für die Verbindungen der Formel (I) kommen Salze
mit physiologisch verträglichen Säuren infrage. Hierzu gehören
vorzugsweise die Halogenwasserstoffsäuren, wie z.B. die Chlorwasserstoffsäure und die Bromwasserstoffsäure, insbesondere
die Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, mono- und bifunktionelle Carbonsäuren und Hydroxycarbonsäuren,
wie z.B. Essigsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Zitronensäure, Salizylsäure, Sorbinsäure,
Weinsäure, Milchsäure, 1,5-Naphthalin-disulfonsäure.
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Die Salze der Verbindungen der Formel (I) können in einfacher Weise nach üblichen Salzbildungsmethoden, z.B. durch Lösen
der Base in Aether, z.B. Diäthyläther, und Hinzufügen der
Säure, z.B. Salpetersäure, erhalten werden und in bekannter Weise, z.B. durch Abfiltrieren isoliert und gegebenenfalls
gereinigt werden.
Für die erfindungsgemäße Umsetzung gemäß Verfahrensvariante (a) kommen als Verdünnungsmittel inerte organische Lösungsmittel
infrage. Hierzu gehören vorzugsweise Ketone, wie Diäthylketon, insbesondere Aceton und Methylethylketon;
Nitrile, wie Propionitril, insbesoadere Acetonitril;Alkohole,
wie Aethanol oder Isopropanol; Aether, wie Tetrahydrofuran oder Dioxan; Benzol; Formamide, wie insbesondere Dimethylformamid
und halogenierte Kohlenwasserstoffe.
Die Umsetzung nach Verfahren (a) wird in Gegenwart eines Säurebinders vorgenommen. Man kann alle üblicherweise verwendbaren
anorganischen oder organischen Säurebinder zugeben, wie Alkalicarbonate, beispielsweise Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat
und Natriumhydrogencarbonat, oder wie niedere tertiäre Alkylamine, Cycloalkylamine oder Aralkylamine, beispielsweise
Triäthylamin, Ν,Ν-Dimethyl-benzylamin, Dicyclohexylamin;
oder wie Pyridin und Diazabicyclooctan.
Die Reaktionstemperaturen können beim Verfahren (a) in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet
man zwischen etwa 20 bis etwa 1500C, vorzugsweise bei 20 bis
1000C.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens (a) setzt man auf 1 Mol der Verbindung der Formel (II) vorzugsweise
1 bis 3 Mol Azol und 1 bis 2 Mol Säurebinder ein. Zur Isolierung der Verbindungen der Formel (i) wird das Lösungs-
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Λη
mittel abdestilliert und der Rückstand mit einem Gemisch aus
einem organischen Solvens und Wasser aufgenommen, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum vom
Lösungsmittel befreit. Der Rückstand wird nach allgemein üblichen Methoden aufgearbeitet und gegebenenfalls durch
Destillation oder Umkristallisation gereinigt.
Arbeitet man gemäß Variante (b), so kommen als Verdünnungsmittel für die erfindungsgemäße Umsetzung polare organische
Lösungsmittel infrage. Hierzu gehören vorzugsweise Alkohole,
wie Methanol, Aethanol, Butanol, Isopropanol, und Aether, wie
Diäthyläther oder Tetrahydrofuran. Die Reaktion wird im allgemeinen
bei 0 bis 300C, vorzugsweise bei 0 bis 200C durchgeführt.
Hierzu setzt man auf 1 Mol der Verbindung der Formel (II) etwa 1 Mol eines Borhydrids, wie Natriumborhydrid oder
Lithiumborhydrid, ein. Zur Isolierung der Verbindungen der Formel (I) wird der Rückstand z.B. in verdünnter Salzsäure
aufgenommen, anschließend alkalisch gestellt und mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert, oder nur mit Wasser
versetzt und mit einem organischen Solvents ausgeschüttelt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt in üblicher Weise·
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke fungitoxische Wirkung auf. Sie schädigen Kulturpflanzen in den zur
Bekämpfung von Pilzen notwendigen Konzentrationen nicht. Aus diesen Gründen sind sie für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel
zur Bekämpfung von Pilzen geeignet. Fungitoxische Mittel
im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes, Zygomycetes,
Basidiomycetes, Deuteromycetes.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe haben ein breites Wirkungsspektrum und können angewandt werden gegen parasitäre Pilze,
die oberirdische Pflanzenteile befallen oder die Pflanzen vom Boden her angreifen, sowie gegen samenübertragbare
Krankheitserreger.
Eine besonders gute Wirksamkeit entfalten Sie gegen parasitäre
Pilze auf oberirdischen Pflanzenteilen, wie Erysiphe-Arten, Podosphaera-Arten und Venturia-Arten, z.B. gegen
den Erreger des Apfelmehltaus (Podosphaera leucotricha) und des Apfelschorfes (Fusicladium dentriticum). Sie zeigen
ferner eine hohe Wirksamkeit gegen Getreidekrankheiten, wie gegen Getreidemehltau.
Besonders hervorzuheben ist, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffe nicht nur eine protektive Wirkung entfalten, sondern
auch systemisch wirksam sind. So gelingt es, Pflanzen gegen Pilzbefall zu schützen, wenn man den Wirkstoff über den Boden
und die Wurzel oder über das Saatgut den oberirdischen Teilen der Pflanze zuführt.
Die erfindungsgemäßen Stoffe besitzen nur eine geringe Warmblüter toxizität und sind wegen ihres geringen Geruchs und
ihrer guten Verträglichkeit für die menschliche Haut nicht unangenehm zu handhaben.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe greifen in den Metabolismus
der Pflanzen ein und können deshalb als Wachstumsregu-
latoren eingesetzt werden.
Für die Wirkungsweise von Pflanzenwachstumsregulatoren gilt nach der bisherigen Erfahrung, daß ein Wirkstoff eine oder auch
mehrere verschiedenartige Wirkungen auf Pflanzen ausüben kann. Die Wirkungen der Stoffe hängen im wesentlichen ab von dem Zeitpunkt
der Anwendung, bezogen auf das Entwicklungsstadium des
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Samens oder der Pflanze sowie von den auf die Pflanzen oder ihre Umgebung ausgebrachten Wirkstoffmengen und von der Art der
Applikation. In jedem Fall sollen Wachstumsregulatoren die Kulturpflanzen in gewünschter Weise positiv beeinflussen.
Pflanzenwuchsregulierende Stoffe können zum Beispiel zur Hemmung des vegetativen Pflanzenwachstums eingesetzt werden. Eine derartige
Wuchshemmung ist unter anderem bei Gräsern von wirtschaftlichem Interesse, denn durch eine Dämpfung des Graswachstums
kann z.B. die Häufigkeit der Grasschnitte in Ziergärten, Park- und Sportanlagen oder an Straßenrändern reduziert werden. Von
Bedeutung ist auch die Hemmung des Wuchses von krautigen und holzigen Pflanzen an Straßenrändern und in der Nähe von Überlandleitungen
oder ganz allgemein in Bereichen, in denen ein starker Bewuchs unerwünscht ist.
Wichtig ist auch die Anwendung von Wachstumsregulatoren zur Hemmung des Längenwachstums bei Getreide, denn durch eine Halm-?
Verkürzung wird die Gefahr des Umknickens ("Lagerns") der Pflanzen
vor der Ernte verringert oder vollkommen beseitigt. Außerdem können Wachstumsregulatoren bei Getreide eine Halmverstärkung
hervorrufen, die ebenfalls dem Lagern entgegenwirkt.
Eine Hemmung des vegetativen Wachstums erlaubt bei vielen. Kulturpflanzen eine dichtere Anpflanzung der Kultur, so daß ein
Mehrertraq bezogen· auf dip Bodenfläche erzielt werden kann.
Ein weiterer Mechanismus der Ertragssteigerung mit Wuchsheramern
beruht darauf, daß die Nährstoffe in stärkerem Maße der Blüten- und Fruchtbildung zugute kommen, während das vegetative Wachstun
eingeschränkt wird.
Mit Wachstumsregulatoren läßt sich häufig auch eine Förderung des vegetativen Wachstums erzielen. Dies ist von großem Nutzen,
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wenn die vegetativen Pflanzenteile geerntet werden. Eine Förderung
des vegetativen Wachstums kann aber auch gleichzeitig zu einer Förderung des generativen Wachstums führen, so daß z.B.
mehr oder größere Früchte zur Ausbildung kommen.
Ertragssteigerungen können in manchen Fällen auch durch einen
Eingriff in den pflanzlichen Stoffwechsel erreicht werden, ohne daß sich Änderungen des vegetativen Wachstums bemerkbar machen.
Wachstumsregulatoren können ferner eine Veränderung der Zusammensetzung der Pflanzen bewirken, um so eine bessere Qualität der
Ernteprodukte herbeizuführen. So ist es beispielsweise möglich, den Gehalt an Zucker in Zuckerrüben, Zuckerrohr, Ananas sowie
Zitrusfrüchten zu erhöhen oder den Proteingehalt in Soja oder Getreide zu steigern.
Unter dem Einfluß von Wachstumsregulatoren kann es zur Ausbildung
parthenokarper Früchte kommen. Ferner kann das Geschlecht der Blüten beeinflußt werden.
Mit Wachstumsregulatoren läßt sich auch die Produktion oder der Abfluß von sekundären Pflanzenstoffen positiv beeinflussen. Als
Beispiel sei die Stimulierung des Latexflusses bei Gummibäumen genannt.
Während des Wachstums der Pflanze kann durch Einsatz von Wachstumsregulatoren
auch die seitliche Verzweigung durch eine.chemische Brechung der Apikaidominanz vermehrt werden. Daran besteht
z.B. Interesse bei der Stecklingsvermehrung von Pflanzen. Es ist jedoch auch möglich, das Wachstum der Seitentriebe zu hemmen,
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z.B. um bei Tabakpflanzen nach der Dekapitierung die Ausbildung von Seitentrieben zu verhindern und damit das Blattwachstum zu
fördern.
Unter dem Einfluß von Wachstumsregulatoren kann der Blattbestand
von Pflanzen so gesteuert werden, daß ein Entblättern der Pflanzen zu einem gewünschten Zeitpunkt erreicht wird. Eine derartige
Entlaubung ist von Interesse, um eine mechanische Beerntung, z.B. bei Wein oder Baumwolle, zu erleichtern oder um die Transpiration
zu einem Zeitpunkt herabzusetzen, an dem die Pflanze verpflanzt werden soll.
Durch Einsatz von Wachstumsregulatoren läßt sich der vorzeitige Fruchtfall verhindern. Es ist jedoch auch möglich, den Fruchtfall,
- zum Beispiel bei Obst -, im Sinne einer chemischen Ausdünnung bis zu einem bestimmten Ausmaß zu fördern. Wachstumsregulatoren
können auch dazu dienen, um bei Kulturpflanzen zum Zeitpunkt der Ernte die zum Ablösen der Früchte erforderliche
Kraft zu vermindern, so daß eine mechanische Beerntung der Pflanzen ermöglicht beziehungsweise eine manuelle Beerntung
erleichtert wird.
Mit Wachstumsregulatoren läßt sich ferner eine Beschleunigung oder auch eine Verzögerung der Reife des Erntegutes vor oder
nach der Ernte erreichen. Dieses ist von besonderem Vorteil, weil sich dadurch eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse
des Marktes herbeiführen läßt. Weiterhin können Wachstumsregulatoren in manchen Fällen die Fruchtausfärbung verbessern.
Darüberhinaus kann mit Hilfe von Wachstumsregulatoren auch eine zeitliche Konzentrierung der Reife erzielt werden. Damit werden
die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß z.B. bei Tabak, Tomaten oder Kaffee, eine vollständige mechanische oder manuelle
Beerntung in nur einem Arbeitsgang vorgenommen werden kann.
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Durch Anwendung von Wachstumsregulatoren kann auch die Samenoder Knospenruhe der Pflanzen, also die endogene Jahresrhythmik,
beeinflußt werden, so daß die Pflanzen, wie z.B. Ananas oder
Zierpflanzen in Gärtnereien, zu einem Zeitpunkt keimen, austreiben oder blühen, an dem sie normalerweise hierzu keine Bereitschaft zeigen.
Zierpflanzen in Gärtnereien, zu einem Zeitpunkt keimen, austreiben oder blühen, an dem sie normalerweise hierzu keine Bereitschaft zeigen.
Mit Wachstumsregulatoren kann auch erreicht werden, daß der Austrieb
von Knospen oder die Keimung von Samen verzögert wird, z.B. um in frostgefährdeten Gebieten eine Schädigung durch Spätfröste
zu vermeiden.
Wachstumsregulatoren können auch eine Halophilie bei Kulturpflanzen
erzeugen. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß eine Kultivierung von Pflanzen auf salzhaltigen Böden durchgeführt
werden kann.
Mit Wachstumsregulatoren kann auch eine Frost- und Trockenresistenz
bei Pflanzen induziert werden.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen
Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in
bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln,
unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von
Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alky!naphthaline, chlorierte Aromaten
oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole,
Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen,
Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder
Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dlmethylsulfoxld, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen
Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten ge meint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z. B. Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluor-
methan oder Trichlorfluormethan; als feste Trägerstoffe: natürliche Geetelnsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide,
Quarz, Attapulgit, Montaorlllonlt oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikat·; als Emulgiermittel; nichtlonogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxytthylen-Fett«Mure-Ester,Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Ather, z.B. Alkylaryl-polyglycol-Xther, Alkylsulfonate, Alkyleulfate, Aryliulfonate sowie Eiweißhydrolysate;
als Dispergiermittel: z. B. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose .
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie
Fungizide, Insektizide, Akarizide und Herbizide, sowie in Mischungen mit Düngemitteln.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und
90 Gewichtsprozent.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige
Lösungen, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen, Schäume, Suspensionen, Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver,
Stäubemittel und Granulate, angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen, Verspritzen,
Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäumen, Begasen u.s.w. Es ist ferner möglich, die Wirkstoffe nach dem Ultra-Low-Volume-Verfahren
auszubringen, Pflanzen oder Pflanzenteile mit der Wirkstoffzubereitung oder dem Wirkstoff selbst zu
bestreichen oder die Wirkstoffzubereitung oder den Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren. Es kann auch das Saatgut
der Pflanzen behandelt werden.
Bei der Verwendung als Blattfungizide können die Wirkstoffkonzentrationen
in den Anwendungsformen in einem größeren bereich variiert werden. Sie liegen im allgemeinen zwischen
0,1 und 0,00001 Gewichtsprozent, orzugsweise zwischen
0,05 und 0,0001 96.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen
von 0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g benötigt.
Le A 17 Ί83 - 18 -
709851/0049
Bei der Verwendung als Wachstumsregulatoren können die Wirkstoffkonzentrationen
in einem größeren Bereich variiert werden, Im allgemeinen verwendet man Konzentrationen von 0,00005 bis
2 %, vorzugsweise von 0,0001 bis 0,5 %, Ferner wendet man im
allgemeinen pro Hektar Bodenfläche 0,01 bis 50 kg, bevorzugt 0,05 bis 10 kg Wirkstoff an.
Für die Anwendungszeit gilt, daß die Anwendung der Wachstumsregulatoren
in einem bevorzugten Zeitraum vorgenommen wird, dessen genaue Abgrenzung sich nach den klimatischen und vegetativen
Gegebenheiten richtet.
Bei höheren Anwendungskonzentrationen ist bei den erfindungsgemäßen
Wirkstoffen auch eine herbizide Wirkung vorhanden.
Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten gehen aus den nachfolgenden
Beispielen hervor.
Le A 17 183 - 19 -
709851/0049
Beispiel A
Fusicladium-Test (Apfel) / Protektiv
Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykol-
Wasser: 95 Gewichtsteile äther
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit nötigen Wirkstoffmenge mit der angegebenen
Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man junge ApfelSämlinge,
die sich im 4- bis 6-Blattstadium befinden, bis zur Tropfnässe.
Die Pflanzen verbleiben 24 Stunden bei 20 0C und einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 70 % im Gewächshaus. Anschließend werden sie mit einer wässrigen Konidiensuspension des Apfelschorferregers
(Pusicladium dendriticum) inokuliert und 18 Stunden lang in einer Feuchtkammer bei 18 bis 20 0C und 100 % relativer
Luftfeuchtigkeit inkubiert.
Die Pflanzen kommen dann erneut für 14 Tage ins Gewächshaus.
15 Tage nach der Inokulation wird der Befall der Sämlinge bestimmt.
Die erhaltenen Boniturwerte werden in Prozent Befall umgerechnet. 0 % bedeutet keinen Befall, 100 % bedeutet, daß
die Pflanzen vollständig befallen sind.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Ergebnisse gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 17 183 - 20 -
709851/0049
Fusicladium-Test (Apfel) / Protektiv
Wirkstoff Befall in % bei einer Wirkstoffkonzentration von
-οι
7vN I]
N-
0,0025 %
83
( bekannt )
Cl-(C J)-CO-NH-CH-CO-C(CH3 )3
N-50
(D
Le A 17 183
- 21 -
709851/0049
Beispiel B
Podosphaera-Test (Apfel) / Protektiv
Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alky1-aryl-polyglykol-
Wasser: 95 Gewichtsteile äther
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration
in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze enthält.
in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man junge Apfelsämlinge, die sich im 4- bis 6-Blattstadium befinden, bis zur Tropfnässe.
Die Pflanzen verbleiben 24 Stunden bei 200C und einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 70 % im Gewächshaus. Anschließend werden sie durch Bestäuben mit Konidien des Apfelmehltauerregers
(Podosphaera leucotricha) inokuliert und in ein Gewächshaus mit einer Temperatur von 21 bis 23 0C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 70 % gebracht.
relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 70 % gebracht.
10 Tage nach der Inokulation wird der Befall der Sämlinge bestimmt.
Die erhaltenen Boniturwerte werden in Prozent Befall umgerechnet. 0 % bedeutet keinen Befall, 100 % bedeutet, daß
die Pflanzen vollständig befallen sind.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Ergebnisse gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 17 183
709§ίϊ/0049
T.a belle B
Podosphaera-Test (Apfel) / Protektiv
Wirkstoff Befall in % bei einer Wirkstoffkonzentration von
I -C-
( bekannt ) 0,00 125 %
85
Cl-O)-CO-NH-CH-CO-C (CH3 )3
An n'-J
(D
Le A 17 183
- 23 -
709851/0049
Sproßbehandlungs-Test / Getreidemehltau / protektiv
(blattzerstörende Mykose)
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung nimmt
man 0,25 Gewichtsteile Wirkstoff in 25 Gewichtsteilen Dimethylformamid und 0,06 Gewichtsteilen Emulgator W auf und
gibt 975 Gewichtsteile Wasser hinzu. Das Konzentrat verdünnt man mit Wasser auf die gewünschte Endkonzentration der
Spritzbrühe.
Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit besprüht man die einblättrigen
Gerstenjungpflanzen der Sorte Amsel mit der Wirkstoff
zubereitung taufeucht. Nach Antrocknen bestäubt man die Gerstenpflanzen mit Sporen von Erysiphe graminis
var.horde!.
Nach 6 Tagen Verweilzeit der Pflanzen bei einer Temperatur von 21 bis 22°C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 %
wertet man den Besatz der Pflanzen mit Mehltaupusteln aus. Der Befallsgrad wird in Prozenten des Befalls der unbehandelten
Kontrollpflanzen ausgedrückt. Dabei bedeutet 0 % keinen Befall und 100 % den gleichen Befallsgrad wie bei der
unbehandelten Kontrolle. Der Wirkstoff ist umso wirksamer, Je geringer der Mehltaubefall ist.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen in der Spritzbrühe und
Befallsgrade gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor.
Le A 17 183 - 24 -
709851/0049
Sproßbehandlungs-Test / Getreidemehltau / protektiv
Wirkstoffe Wirkstoffkonzen- Befall in % der tration in der unbehandelten
Spritzbrühe in Gew. % Kontrolle
unbehandelt 100,0
- C
(bekannt) 0,025
0,01
0,01
100,0 100,0
Cl-(C Iy-CO-NH-CH-CO-C(CH3 )3
(D
fi N
I-Jl 0,01
0,0
0-CH2-CO-NH-CH-CO-C(CH3 )s
(12)
0,01
32,5
Cl
-CO-NH-CH-CO-C(CH3 )3
SO3H 0,025
50,0
Le A 17 183
709851
Tabelle c (Fortsetzung)
Sproßbehandlungs-Test / Getreidemehltau / protektiv
Wirkstoffe Wirkstoffkonzen- Befall in % der
tration in der unbehandelten Spritzbrühe in Gew. % Kontrolle
CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 0,025 12,5
N>
I ν
(15)
CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 0,025 50,0
OH
CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 0,025 28,8
CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 0,025 28,8
C1 ILJl , ,
1N (17)
-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 . 0,025 28,8
Cl [Jl)
1 N (18)
-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 . 0,025 50,0
Cl (T |N ·
N U (20)
Le A 17 183 - 26 -
709851/00^9
Tabelle c (Fortsetzung)
Sproßbehandlungs-Test / Getreidemehltau / protektiv
Wirkstoffe Wlrkstoffkonzen- Befall in % der
tration in der unbehandelten Spritzbrühe in Gew. % Kontrolle
CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 0,025 21,3
L__ N (21)
sC1 OH
-CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 0,025 40,0
-CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 0,025 40,0
J? U (22)
CH2-CO-NH-CH-CO-C(CHj)3 0,025 40,0
(23)
OH
-CO-NH-CH-CH-C(CH3)5 0,025 40,0
-CO-NH-CH-CH-C(CH3)5 0,025 40,0
rf 1H
N U (24)
(CHj)3C-CO-NH-CH-CO-C(CHj)3 0,025 30,0
(28)
Le A 17 183
Le A 17 183
•Ν-Ii Il
Gerstenmehltau-Test (Erysiphe graminis var. hordei) /
systemisch
(pilzliche Getreidesproßkrankheit)
Die Anwendung der Wirkstoffe erfolgt als pulverförmige Saatgutbehandlungsmittel
. Sie werden hergestellt durch A"bstrecken des jeweiligen Wirkstoffes mit einem Gemisch aus gleichen
Gewichtsteilen Talkum und Kieselgur zu einer feinpulverigen Mischung mit der gewünschten Wirkstoffkonzentration.
Zur Saatgutbehandlung schüttelt man Gerstensaatgut mit dem abgestreckten Wirkstoff in einer verschlossenen Glasflasche.
Das Saatgut sät man mit 3x12 Korn in Blumentöpfe 2 cm tief in ein Gemisch aus einem Volumteil Fruhstorfer Einheitserde
und einem Volumteil Quarzsand ein. Die Keimung und der Auflauf erfolgen unter günstigen Bedingungen im Gewächshaus.
7 Tage nach der Aussaat, wenn die Gerstenpflanzen ihr erstes Blatt entfaltet haben, werden sie mit frischen Sporen von
Erysiphe graminis var. hordei bestäubt und bei 21-22°C und 80-90 % rel. Luftfeuchte und 16-stündiger Belichtung
weiter kultiviert. Innerhalb von 6 Tagen bilden sich an den Blättern die typischen Mehltaupusteln aus.
Der Befallsgrad wird in Prozenten des Befalls der unbehandelten Kontrollpflanzen ausgedrückt. So bedeutet 0 % keinen
Befall und 100 % den gleichen Befallsgrad wie bei der unbehandelten Kontrolle. Der Wirkstoff ist um so wirksamer je
geringer der Mehltaubefall ist.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen im Saatgutbehandlungsmittel
sowie dessen Aufwandmenge und der prozentuale Mehltaubefall gehen hervor aus der nachfolgenden Tabelle.
Le A 17 183 - 28 -
709851/0049
Gerstenmehltau-Test (Erysiphe graminis var. horaei) /systemisch
Wirkstoffkonzen- Beizmittelauf tration
im Beiz- wandmenge in mittel in Gew. % g/kg Saatgut
Befall in % der unbehandelten Kontrolle
ungebeizt
100,0
>- C
ir?
( bekannt )
88,8
.Cl
^VcO-NH-CH-CO-C(CH3 )s
-N>
(13)
55,0
Cl
(14)
SOjH
xl/2
0,0
CO-NH-CH-CO-C(CH3 )3
Ν'
'—Χ' (16)
0,0
Le A 17 183
- 29 -
709851/0049
Tabelle D (Fortsetzung)
Gerstenmehltau-Test (Erysiphe graminis var. hordei) /systemisch
wirkstoffe Wirkstoffkonzen- Beizmittelauf- Befall in % der
tration im Beiz- v/andrnenge in unbehandelten
mittel in Gew. % g/kg Saatgut Kontrolle
OH
-CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 25 10 ' 58,8
(17)
-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 25 10 50,0
(18)
OH
CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 25 10 25,0
CO-NH-CH-CH-C(CH3)3 25 10 25,0
N ü (22)
CHt-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3
N 25 10 0,0
(23)
OH ^-CO-NH-CH-CH-C(CH3 )3 ίι N |
25 | - 30 - |
N—U (24) | 703851/0049 | |
Le A 17 183 | ||
10 17,5
Tabelle D (Fortsetzung)
Gerstenmehltau-Test (Erysiphe graminis var. hordei) /systemisch
ivirkstoffe Wirkstoffkonzen- Beizmittelauf- Befall in % der
tration im Beiz- v/andmenge in unbehandelten mittel in Gew. % g/kg Saatgut Kontrolle
-CH2-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3
25 10 50,0
(25) SO3H
xl/2
xl/2
SO3H
(CH3)3C-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3
Jk„ 25 10 25,0
" Il
N U
N U
(29)
Le A 17 183 - 31 -
709851/0049
-bS-
Beispiel E
Lösungsmittel : 10 Gewichtsteile Methanol Emulgator : 2 Gewichtsteile Polyäthylen-
sorbitan-monolaurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt
man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser au£ die gewünschte
Konzentration auf.
Junge Sojabohnenpflanzen werden in dem Stadium, in dem die
ersten Folgeblätter entfaltet sind, mit den WirkstoffZubereitungen
tropfnass besprüht. Nach 3 Wochen wird der Zuwachs gemessen
und die Wuchsbeeinflussung in % des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Dabei bedeutet 0 % ein Wachstum, das
demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Positive Werte kennzeichnen eine Wuchsförderung im Vergleich zu den Kontrollpflanzen
während negative Werte entsprechend eine Wachstumshemmung anzeigen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 17 183 - 32 -
709851/0049
Tabelle E
Wuchsbeeinflussung_bei_Sojabohnen
Wuchsbeeinflussung_bei_Sojabohnen
Wirkstoff Konzentration in %
Wuchsbeeinflussung in %
Kontrolle
Cl
0-CH2-CO-NH-CH-CO-C(Ch3)
3 /3
L-N (8) 0,05
=
-
>-CO-NH-CH-CO-C(CH3)3
•N
(21) 0,05
+
CO-NH-CH-CO-C(CH3)3
I-!—N (18)
0,05
+ 2Θ
dunkelgrüne Blätter
Le A 17 183
- 33 -
709851/0049
Beispiel y
Wuchrhornunrr boi Gerste
Wuchrhornunrr boi Gerste
Lösungsmittel: 10 Gewichtsteile Methanol Emulgator : 2 Gewichtsteile Poläthylen-*orbitan-
monolaurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gev/ichtstoil Wirkstoff mit den angegebenen Mengen
Lösungs.uittel und Emulgator und füllt wit V/asser auf die gewünschte
Konzentration auf.
Junge Gerstepflanzen v/erden im 2-Blatt-Stadium mit der Wirkstoff
zubereitung tropfnaß besprüht. Nachdem die unbehandelten
Kontrollpflanzen eine Wuchshöhe von etwa 60cm erreicht haben, wird bei allen Pflanzen der Zuwachs gemessen und die Wuchshemnu'ng
in 5* des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Es
bedeuten 100 Jo den Stillstand des Wachstums und 0 55 ein Wachstum
entsprechend dem der unbehandelten Kontrollpflanzen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonsentrationen und Resultate gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor.
709851/0049
A 17 18? - 34 -
Konzentration Wuchsbeein-Wirkstoff
in % flussung in %
Kontrolle - =0
Cl Cl-Z]Vo-CH2 -CO-NH-CH-CO-C (CH3 )3
.... 0,05
(8)
Le A 17
70985i3/VtU9
Lösungsmittel: IO Gewichtsteile Methanol Emulgator : 2 Gewichtsteile Polyäthylen-sorbitan-
monolaurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt uan 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den angegebenen Kengen
Lösungsmittel und Emulgator und füllt nit Wasser auf die gewünschte
Konzentration auf.
Die Sproßspitzen von etwa 50 cm hohen Tabakpflanzen werden
ausgebrochen. Am folgenden Tag werden die Pflanzen mit den Wirkstoffzubereitungen tropfnaß besprüht. Nach 3 Wochen werden
die Seitentriebe, die sich während dieser Zeit gebildet haben, herausgebrochen. Die gesamten Seitentriebe einer Behandlung
werden gewogen. Das Gewicht der Seitentriebe der behandelten Pflanzen v/ird mit dem der unbehandelten Kontrollpflanze verglichen.
Es bedeuteten 100 ?* Hemmung das Fehlen von Seitentrieben
und 0 Sa ein Wachstum entsprechend dem der Kontrollpflanzen.
Wirkstoffe, WirkstoffKonzentrationen und Resultate gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor.
Le A 17 183 - 36 -
709851/0049
Hemmung_des_Wachstums_von_Seitentrieben bei Tabak
Konzentration Hemmung Wirkstoff in % in %
Kontrolle - =0
Off-Shoot-T^ 0,2
(bekanntes Handeltsprodukt )
Cl
-CO-NH-CH-CO-C(CH3 )3
(\n
0,2
(8) '—N
Anmerkung:
"Off-Shoot-T w ist ein Handelsprodukt auf Basis von Fettalkoholen.
Es besteht zu 0,5 % aus C_-Alkoholen
42 % aus Cg-Alkoholen 56 % aus C.--Alkoholen
1,5% aus C1--Alkoholen somit also hauptsächlich aus Octanol und Decanol.
Le A 17 183 ' - 37 -
709851/0049
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1
-CO-NH-CH-CO-C (CH3 )
3 )3
N U
(Verfahren a)
Eine Lösung von 269,5 g (lMol) l-Chlor-l-(p-chlorbenzamido)-3,3-dimethyl-butan-2-on
in 1000 ml absolutem Tetrahydrofuran wird innerhalb von 30 Minuten zu einer Suspension von 150 g
(2,1 Mol) 1,2,4-Triazol und 140 ml (1 Mol) Triäthylamin in
1000 ml absolutem Tetrahydrofuran im Temperaturbereich von 20 bis 400C unter leichter Kühlung eingetropft. Man läßt 15 Stunden bei
Raumtemperatur rühren und engt anschließend im Wasserstrahlvakuum ein. Das Reaktionsgemisch wird mit Methylenchlorid/
Wasser extrahiert, die organische Phase abgetrennt und über Natriumsulfat getrocknet. Man engt durch Abdestillieren des
Lösungsmittels im Vakuum ein, löst den Rückstand in 1000 ml Essigester und leitet 36 g (l Mol) Chlorwasserstoff ein. Der
Niederschlag wird abgesaugt, mit wenig Essigester gewaschen, in Methylenchlorid suspendiert und mit gesättigter wässriger
Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert. Die organische
Phase wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen , über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Nach Umkristallisieren aus
Essigester erhält erhält man 145 g (45 % der Theorie) 1-(p-Chlorbenzamido)
-3,3-dimethyl-l(-l, 2,4-triazol-l-ylKbutan-2-on
vom Schmelzpunkt l6o°C.
Le A 17 183 - 38 -
709851/0049
Herstellung_des Zwischenproduktes:
Cl-tfJ»-CO-NH-CH-CO-C(CH3 )3
Cl
Cl
12,1 g (0,05 MoI) l-(p-Chlorbenzamido)-3,3-dimethyl-l-hydroxybutan-2-on
werden in 80 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Dazu gibt man bei 500C 10,4 g (0,05 Mol) Phosphorpentachlorid
und erhitzt anschließend 2 Stunden unter Rückfluß. Danach wird heiß filtriert und das Filtrat im Wasserstrahlvakuum
eingeengt. Das so erhaltene rohe l-Chlor-l-(p-chlorbenzamido)-3»3-dimethyl-butan-2-on
kann direkt weiter umgesetzt werden. Der Schmelzpunkt beträgt 132 - 135 0C.
CI-O^-CO-NH-Ch-CO-C(CH3 )3
OH
OH
14 g (0,123 Mol) frisch destilliertes tert.-Butylglyoxal
werden in 150 ml absolutem Benzol gelöst. Dazu gibt man 19fl g
(0,123 Mol) p-Chlorbenzamid und erhitzt 15 Stunden unter Rückfluß.
Beim Abkühlen kristallisiert das Reaktionsprodukt aus. Man erhält 16,1 g (54 % der Theorie) l-(p-Chlorbenzamido)-3,3-dimethyl-l-hydroxy-butan-2-on
vom Schmelzpunkt 130 0C.
if ^N-CH-CO-C(CH3 )3
° N_N
(Verfahren (a))
(Verfahren (a))
Le A 17 183
709851/~0Ö949
Zu 32,4 g (0,1 Mol) 1-Brom - 3,3-dimethyl-l-phthalimido-butan-2-on
in 200 ml Acetonitril werden 21 g(0,3 Mol) 1,2,4-Triazol
zugegeben. Man erhitzt 24 Stunden unter Rückfluß und engt anschließend im Wasserstrahlvakuum ein. Der Rückstand wird
in 200 ml Methylenchlorid aufgenommen, dreimal mit je 100 ml
Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum durch Abdestillieren des Lösungsmittels eingeengt. Der Rückstand
wird in 200 ml Aceton aufgenommen, mit Aktivkohle erhitzt, filtriert und das Filtrat mit 18 g 1,5-Naphthalindisulfonsäure
versetzt. Der erhaltene Niederschlag (25,4 g des Naphthalindisulf onsalzes vom Schmelzpunkt 155 - 162 0C, Zers.) wird
mit Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert. Das dabei entstehende
OeI wird aus Petroläther/Aethanol umkristallisiert. Man erhält 7,3 g (23 % der Theorie) 3,3-Dimethyl-l-phthalimido-1-(1,2,4-triazol-4-yl)-butan-2-on
vom Schmelzpunkt 189 196 0C.
Herstellung des Zwischenproduktes
-CH-CO-C(CH3)3
Br
Br
76,8 g (0,314 Mol) Phthalimidopinakolin werden in 100 ml Tetrachlorkohlenstoff und 200 ml Methylenchlorid gelöst. Dazu
werden bei 60°C 16 ml (0,314 Mol) Brom in 50 ml Tetrachlorkohlenstoff so zugetropft, daß stetiger Verbrauch eintritt.
Danach wird das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Das zurückbleibende, rohe l-Brom-3»3-dimethyl-l-phthalimido-butan-2-on
wird ohne Isolierung weiter umgesetzt. Es kann durch Versetzen mit Petroläther auch zur Kristallisation gebracht werden. Der
Schmelzpunkt beträgt 86 - 94 0C.
Le A 17 183 - 40 -
709851/0049
N-CH2-CO-C(CH3),
37 g (0,2 MoI) Phthalimidkalium werden in 200 ml Aceton suspendiert.
In des Siedehitze werden dazu 26,9 g (0,2 Mol) a-Chlorpinakolin getropft. Man erhitzt 10 Stunden unter Rückfluß,
saugt anschließend kalt ab und wäscht den Rückstand mit Aceton. Das Filtrat wird durch Abdestillieren des Lösungsmittels
eingeengt. Der Rückstand wird aus Cyclohexan umkristallisiert. Man erhält 23,8 g (45 % der Theorie) Phthalimidopinakolin vom
Schmelzpunkt 93 - 96 0C.
OH
CO-NH-CH-CH-C(CH3 )3
CO-NH-CH-CH-C(CH3 )3
(Verfahren (b))
28,5 g (0,1 Mol) i-Benzamidc-S^-dimethyl-l-(imidazol-1-yl)-butan-2-on
(Fp. 140-1420C, Herstellung erfolgt analog Beispiel
1 nach Verfahren (a)) werden in 250 ml Methanol gelöst. Dazu werden portionsweise unter Rühren und Kühlen bei
0 bis 1O°C 4g (0,1 Mol) Natriumborhydrid gegeben. Man läßt
15 Stunden bei Raumtemperatur rühren und versetzt das Reaktionsgemisch
mit 200 ml Wasser. Danach wird mit 200 ml Methylenchlorid ausgeschüttelt, die organische Phase über
Natriumsulfat getrocknet und durch Abdestillieren des
Le A 17 183 - 41 -
709851/0049
2624523
Lösungsmittels im Vakuum eingeengt. Das Aufkochen mit
Petroläther und wenig Aether führt zur Kristallisation.
Man erhält 22,6 g (79 % der Theorie) i-Benzamido-3,3-dimethyl-l-imidazol-l-yl-butan-2-ol vom Schmelzpunkt 143 C
Petroläther und wenig Aether führt zur Kristallisation.
Man erhält 22,6 g (79 % der Theorie) i-Benzamido-3,3-dimethyl-l-imidazol-l-yl-butan-2-ol vom Schmelzpunkt 143 C
Beispiel 4
CO-NH-CH-CO-C(CH3)3 so R
'-—N
N x 1/2
SO3H (KWG 1286) (Salzbildung)
152 g (0,5 MoI) l-Chlor-l-(2,6-dichlorbenzamido)-3,3-dimethylbutan-2-on
in 300 ml Tetrahydrofuran werden innerhalb einer
Stunde bei 100C zu einer Suspension von 70g (1,1 Mol) Imidazol und 70 ml (0,5 Mol) Triäthylamin in 300 ml Tetrahydrofuran
getropft. Man läßt 15 Stunden bei Raumtemperatur rühren, saugt ab und wäscht mit Essigester nach. Das Filtrat wird im Wasserstrahlvakuum eingeengt, der Rückstand mit 500 ml Methylenchlorid aufgenommen und dreimal mit je 200 ml gewaschen. Man
trocknet über Natriumsulfat und destilliert das Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum ab. Das zu rückbleibende OeI wird in 500 ml Acetpn gelöst und mit 90g (0,3 Mol) 1,5-Naphthalindisulfonsäure in Aceton versetzt. Die ausfallenden Kristalle werden
abgesaugt und mit Aceton/Wasser (10:1) gewaschen. Man erhält
14,9g (21,8 % der Theorie) l-(2,6-Dichlorbenzamido)-3,3-dimethylbutan-l-£midazol-l-yl)-butan-2-on-naphthalindisulfonat-1,5 vom Schmelzpunkt 220-2300C (Zers.).
Stunde bei 100C zu einer Suspension von 70g (1,1 Mol) Imidazol und 70 ml (0,5 Mol) Triäthylamin in 300 ml Tetrahydrofuran
getropft. Man läßt 15 Stunden bei Raumtemperatur rühren, saugt ab und wäscht mit Essigester nach. Das Filtrat wird im Wasserstrahlvakuum eingeengt, der Rückstand mit 500 ml Methylenchlorid aufgenommen und dreimal mit je 200 ml gewaschen. Man
trocknet über Natriumsulfat und destilliert das Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum ab. Das zu rückbleibende OeI wird in 500 ml Acetpn gelöst und mit 90g (0,3 Mol) 1,5-Naphthalindisulfonsäure in Aceton versetzt. Die ausfallenden Kristalle werden
abgesaugt und mit Aceton/Wasser (10:1) gewaschen. Man erhält
14,9g (21,8 % der Theorie) l-(2,6-Dichlorbenzamido)-3,3-dimethylbutan-l-£midazol-l-yl)-butan-2-on-naphthalindisulfonat-1,5 vom Schmelzpunkt 220-2300C (Zers.).
Le A 17 183 - 42 -
709851/0049
Entsprechend werden die Beispiele der folgenden Tabelle
erhalten:
Bsp.
Nr. R1
R3 | N | -CH- | X | - R3 | |
I Az |
|||||
R2 | X | Az | |||
Fp(0C)
-CO-
-CO-
CH3-CO-
H -O-Cl CO
H -O-Cl CH(OH)
H -(D)-Cl CO
Cl-(S)-O-CH2 H C(CH3 )3 CO
CO
ι
CCl3-CO- H C(CH3J3 CO
Cl-@-0-CH2 H C(CH3)3 CH(OH)
CO
ι
Cl-^)-CO- H C(CH3 )3 CO
-N
-N J~
-N'
/=rN
-»Q
90
-CO-'Cl
>-co-
H C(CH3 )3 CO H C(CH3 )3 CO
H C(CH3 )3 CO
-N,
N—i
N=. N
N=. N
-CO-
H C(CH3 )3 CO
-n;
16
Le A 17 183
Le A 17 183
H C(CH3)3 CO -N<
- 43 -
709851/0049 •N
212
185-87 199-203 130-35
150-55 180
227-30 (xHCl)
170
143-45
220-25 SO3H
SO3H 140-42
130-36
Bsp. Nr. R1
R2 R3
«■α
X Az
Fp(0C)
17
18 ^J)-CO-Cl
, N
H C(CHj)3 CH(OH) -N^_[ 117-19
H C(CHj)3 CH(OH) -N^_[ 117-19
129-32 (Zers.)
H C(CH3 )3 CO -Nv_|
Cl
20 O-CO-Cl
21 ^-CO-Cl
/—TCI
22 @-C0-
ci
H C(CH3 )j CO -N( I 94-97
H C(CH3 )3 CO N-
119-20
/=-N
H C(CH3)3 CO "Nv_ 164-65
H C(CH3)3 CO "Nv_ 164-65
N-.
H C(CHj)3 CH(OH) -IT I 152-53
H C(CHj)3 CH(OH) -IT I 152-53
23
H C(CH3J3 CO -N'~l 129-30
24
H C(CH3)j CH(OH) -1 143(Zers.)
/=·Ν 212 (Zers.)
-CO- H C(CHj)3 CO -Nil so R
26 (H)-CO- H C(CH3 )3 CO -N(
0, H
171
27 (h)-CO- H C(CH3 )j CO -N
164-65
28 (CH3 )3 C-CO- H C(CHj)3 CO
173
Le A 17
CP
ro
Le A 17 183 - 45 -
709851/0049
Nr. R1 R2 R3 X Az Fp(0C)
Ν—,
29 (CHj)3C-CO- H C(CH3), CO -ν' | 104-05
^=1
30 Cl-(O)-SO2- H C(CH3)3 CO -Ν' | 185-89
31 ( )VCO- H C(CH3)3 CO -N' 1 180-84
Claims (8)
- Patentanspräche
j 1J Aminomethylazol-Derivate der allgemeinen Formel'N-CH-X-R3 (I)AZin welcher1R für Acyl und die Gruppierung R -SO,-, in4
welcher R Alkyl oder gegebenenfalls substituiertesAryl bedeutet, steht, 2
R für Wasserstoff steht, weiterhin auch1 2
R und R gemeinsam mit dem verbindenden Stickstoffatomfür einen Amidrest stehen können, R für Alkyl oder substituiertes Aryl steht, X für eine Ketogruppe oder eine CH(OH)-Gruppierungsteht, und
Az für Azol steht,und deren physiologisch verträglichen Salze. - 2. Verfahren zur Herstellung von Aminomethylazol-Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man a. Halogenamidketone der FormelN - CH - CO - R3 (II)R Haiin welcher12 3R , R und R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, und Hai für Halogen steht.Le A 17 183 - 46 -709851/0049mit Azolen der FormelAz-H (III)in welcherAz die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt,gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und eines Verdünnungsmittels umsetzt, und gegebenenfalls b. die nach (a ) erhaltenen Keto-Derivate selektiv mit komplexen Borhydriden, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels reduziert.
- 3. Fungizide und wachstumsregulierende Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Aminomethylazol-Derivat gemäß Anspruch 1
- 4. Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Aminomethylazol-Derivate gemäß Anspruch 1 auf Pilze oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
- 5. Verfahren zur Regulierung des Pflanzenwachstums, dadurch gekennzeichnet, daß man Amimethylazol-Derivate gemäß Anspruch 1 auf Pflanzen oder ihrem Lebensraum einwirken läßt.
- 6. Verwendung von Aminomethylazol-Derivaten gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung von Pilzen.
- 7. Verwendung von Aminomethylazol-Derivaten gemäß Anspruch 1 zur Regulierung des Pflanzenwachstums.
- 8. Verfahren zur Herstellung von fungiziden und wachstumsregulierenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Amino-LeA 17 183 - 47 -709851/0049262452Smethylazol-Derivate gemäß Anspruch 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.Le A 17 183 - 48 -709851/0049
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