DE2623955B1 - Periskopisches winkelspiegelsystem mit umschaltbarer blickrichtung - Google Patents
Periskopisches winkelspiegelsystem mit umschaltbarer blickrichtungInfo
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- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B23/00—Telescopes, e.g. binoculars; Periscopes; Instruments for viewing the inside of hollow bodies; Viewfinders; Optical aiming or sighting devices
- G02B23/02—Telescopes, e.g. binoculars; Periscopes; Instruments for viewing the inside of hollow bodies; Viewfinders; Optical aiming or sighting devices involving prisms or mirrors
- G02B23/08—Periscopes
Description
Die Erfindung betrifft ein Periskop mit zwei Lagen der Sichtachse, die in der waagrechten Ebene einen
180°-Winkel einschließen.
Periskope sollen die Beobachtung über Sichthindernisse hinweg ermöglichen. Das einfachste Sehrohr
besteht aus zwei ebenen Spiegeln, wobei der obere Spiegel als Eintrittsspiegel die optische Achse aus der
waagrechten Richtung des Einblicks senkrecht nach unten und der untere Spiegel als Austrittsspiegel die
senkrecht verlaufend optische Achse waagrecht in Blickrichtung umlenkt. Einblick und Ausblick sind somit
um die Länge des Periskops parallel versetzt. Bei gleichbleibender geometrischer Länge der optischen
Achse läßt sich der Abstand zu einem beobachteten Objekt scheinbar verkürzen, wenn anstelle des Winkelspiegels
ein Winkelprisma aus einem optisch dichteren Material als Luft verwendet wird.
Die bekannten Periskope gestatten die Beobachtung über ein Hindernis hinweg nur in einer Richtung,
vorzugsweise nach vorne. Es sind auch Rundblickperiskope bekannt, welche die Beobachtung des ganzen
Horizontes erlauben. Nachteilig dabei ist, daß der Beobachter entweder seinen Platz verlassen muß, wenn
er das Periskop auf ein seitlich oder hinter ihm liegendes Ziel richten will, oder daß ein kompliziertes und
entsprechend kostspieliges optisches und mechanisches System zum Drehen und zur Bildaufrichtung erforderlich
ist. Es sind außerdem Doppelblickzielfernrohre bekanntgeworden, welche zwei in der waagrechten
Ebene einen Winkel von 180° miteinander einschließende
Lagen der Eintrittsachse zulassen. Bei dieser Art von Doppelblickfernrohren sind zwei Fernrohre zu einem
Gerät vereinigt, so daß auch hier der optische Aufwand groß ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Winkelspiegelsystem für Periskope anzugeben, welches
es mit einfachen Mitteln gestattet, von der Beobachtung mit Blickrichtung nach vorn auf die Beobachtung mit
Blickrichtung nach hinten umzuschalten, ohne daß der Beobachter seinen Platz verlassen muß.
ίο Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß für beide Lagen der Sichtachse des Periskops ein um eine waagrechte Achse drehbarer Eintrittsspiegel
sowie ein um eine zur ersten Achse parallele Achse drehbarer Austrittsspiegel vorgesehen sind, daß die
Strahlung für die eine Lage der Sichtachse vom Eintrittsspiegel direkt zum parallel angeordneten
Austrittsspiegel gelenkt wird, daß für die andere Lage der Sichtachse der Eintrittsspiegel um 105° und der
Austrittsspiegel gegenläufig um 15° drehbar ist und die Strahlung über mindestens eine Spiegelfläche an der
Innenwand des Periskopschachtes gelenkt wird.
Die Stellung der Spiegel und die Umlenkung der Strahlung ergibt sich aus der Forderung, daß die
Umwelt in beiden Blickrichtungen aufrecht erscheinen soll. Zur Erfüllung dieser Forderung bedarf es bei der
Blickrichtung nach vorn einer geraden Anzahl von Reflexionen und bei der Blickrichtung nach hinten einer
ungeraden Anzahl von Reflexionen. Die Stellung der beiden Spiegel bei Blickrichtung nach vorne ist deshalb
so gewählt, daß der obere Spiegel das von vorne einfallende Licht um 90° auf den unteren Spiegel und
dieser das auf ihn auftreffende Licht wiederum um 90° auf das Austrittsfenster in Richtung des Beobachters
umlenkt. Für die Blickrichtung nach hinten wird der obere Spiegel so weit gedreht, daß er das durch das
hintere Einblickfensterauf ihn auftreffende Lichtbündel zur hinteren verspiegelten Schachtwand reflektiert. Von
der Schachtwand wird das Licht auf den geringfügig im Gegensinn gedrehten unteren Spiegel geworfen und
von diesem zum Austrittsfenster in Richtung Beobachter reflektiert.
Vorteilhafterweise ist der Periskopschacht quaderförmig ausgeführt, wobei die hintere, auf der Seite des
Austrittsfensters gelegene Schachtwand verspiegelt ist.
Geschieht die Drehung beider Spiegel unabhängig voneinander, so kann der Sehbereich nach oben oder
nach unten durch Einzelverstellung der Eintritts- oder Austrittsrichtung um geringfügige Winkelbeträge (beispielsweise
±10°) erweitert werden. Die Einblick- oder Ausblickrichtung ändert sich dabei um den doppelten
Drehwinkel des Spiegels.
Für ein schnelles Umschalten der Blickrichtung von vorwärts nach rückwärts sind in einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung mechanische Mittel vorgesehen, welche eine Kopplung der Drehbewegung
vom Eintrittsspiegel und Austrittsspiegel bewerkstelligen. Ist die Drehung beider Spiegel unabhängig
voneinander, so kann der Sehbereich nach oben oder unten durch Einzelverstellung der Eintritts- oder
Austrittsrichtung um geringe Winkelbeträge (bspw. ± 10°) erweitert werden. Wenn außer der hinteren
Schachtwand auch die vordere Schachtwand verspiegelt ist, kann auch bei Blickrichtung nach hinten durch
Mehrfachreflexionen eine größere periskopische Höhe
()5 überbrückt werden.
Der Abstand zu einem beobachteten Objekt läßt sich scheinbar verkürzen, wenn Eintrittsspiegel und Austrittsspiegel
in einer mit Luft gefüllten Kammer
angeordnet sind und der zwischen den Kammern befindliche periskopische Schacht aus einem optisch
dichteren Medium besteht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß für ein Periskop eine technisch
einfache Vorrichtung angegeben wird, die es dem Beobachter ermöglicht, das Periskop auf Ziele, die
entweder hinter oder vor seinem Standpunkt liegen, einzustellen, ohne daß er seinen Platz verlassen oder
seine Kopf- bzw. Körperhaltung ändern muß.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine Seitenansicht eines
Periskops mit dem erfindungsgemäßen Winkelspiegelsystem;
Fig.2 einen Schnitt durch eine Frontansicht durch
das in F i g. 1 gezeigte Periskop.
In den Figuren ist mit 1 das Periskopgehäuse bezeichnet, mit la und \b die hintere und die vordere
Innenwand des Periskopschachtes. Das vordere Eintrittsfenster des Periskopes ist mit 2, das rückwärtige
Eintrittsfenster mit 3 und das Austrittsfenster mit 4 bezeichnet. Der Eintrittsspiegel 5 des Periskopes ist in
der Darstellung der F i g. 1 so gedreht, daß er die durch das rückwärtige Eintrittsfenster 3 fallenden Strahlen auf
die verspiegelte Schachtinnenwand la lenkt. Der .Austrittsspiegel 6 lenkt die auf ihn auftreffenden
Lichtstrahlen in Richtung Austrittsfenster 4 um. Für die Blickrichtung nach vorne ist der Eintrittsspiegel 5 um
105° und der Austrittsspiegel 6 gegenläufig um 15° gedreht. Die Drehung der Spiegel kann einzeln erfolgen
ω oder gemeinsam mit Hilfe einer mechanischen Kopplung,
beispielsweise einer Zahnradgetriebekopplung Sa-Sd, wobei 8c/ ein Zahnradsegment ist. Durch
Betätigung des mit dem Segment 8c/, wobei 8c/ ein Zahnradsegment ist. Durch Betätigung des mit dem
Segment 8c/ verbundenen Hebels 9 das Zahnradgetriebe in Gang gesetzt.
Die Spiegel 5 und 6 sind in einer mit Luft gefüllten Kammer angeordnet, an die in den Grenzlinien 6 und 7
der aus optisch dichterem Material bestehende Schachtteil 12 anschließt. Beim Umschalten der Blickrichtung
von rückwärts nach vorwärts werden die Spiegel 5,6 in die gestrichelt eingezeichnete Lage geschwenkt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Periskop mit zwei Lagen der Sichtachse, die in der waagrechten Ebene einen 180°-Winkel einschließen,
dadurch gekennzeichnet, daß für beide Lagen der Sichtachse ein um eine waagrechte Achse drehbarer Eintrittsspiegel (5)
sowie ein um eine zur ersten Achse parallele Achse drehbarer Austrittsspiegel (6) vorgesehen sind, daß
die Strahlung für die eine Lage der Sichtachse vom Eintrittsspiegel (5) direkt zum parallel angeordneten
Austrittsspiegel (6) gelenkt wird, daß für die andere Lage der Sichtachse der Eintrittsspiegel (5) um 105°
und der Austrittsspiegel (6) gegenläufig um 15° drehbar ist und die Strahlung über mindestens eine
Spiegelfläche (la) an der Innenwand des Periskopschachtes (1) gelenkt wird.
2. Periskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Periskopschacht (1) quaderförmig
ausgeführt ist.
3. Periskop nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Mittel (8a—8c/, 9)
zur Kopplung der Drehbewegung von Eintrittsspiegel (5) und Austrittsspiegel (6) vorgesehen sind.
4. Periskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere (ib) und die hintere (ta)
Schachtwand verspiegelt ist.
5. Periskop nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Eintrittsspiegel (5) und Austrittsspiegel (6) in einer mit Luft gefüllten Kammer (10,11) angeordnet sind
und daß der übrige Periskopschacht aus einem optisch dichteren Medium (12) besteht.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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