DE3812174A1 - Sichtgerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Sichtsysteme und Sichtgeräte, und
insbesondere, aber nicht ausschließlich auf ein Panorama-Sichtgerät
für ein militärisches Fahrzeug, beispielsweise für einen Panzer.
Panorama-Sichtgeräte, die einem Panzer zugeordnet sind, ermöglichen
es der Besatzung die Umgebung zu betrachten und Überwachungsfunktionen,
eine Zielakquisition und eine Zieloperation durchzuführen. Die Be
trachtung kann direkt, beispielsweise durch das menschliche Auge
erfolgen, oder indirekt durch eine Vorrichtung, beispielsweise eine
thermische Bilderzeugungsvorrichtung oder mit einem Bildverstärker.
Ferner kann bei Tageslicht die optische Strahlung im sichtbaren
Wellenbereich betrachtet wer den, oder es kann eine thermische Bild
erzeugung optischer Strahlung im Infrarot-Wellenband vorgenommen
werden. Es ist außerdem häufig erwünscht, einen Laserentfernungsmesser
in das Sichtgerät einzuschalten.
Ein bekanntes Panorama-Sichtgerät ist in Fig. A dargestellt. Das
Panorama-Sichtgerät dient zur direkten Tageslichtbetrachtung und es
ist insgesamt mit dem Bezugszeichen (10) versehen. Es weist ein
Objektivfenster (12), einen Höhenspiegel (14), einen Azimut-Spiegel
(15) und ein System (16) auf, um eine Scharfeinstellung zu bewirken
oder um den Vergrößerungsmaßstab zu ändern. Außerdem ist ein fester
Spiegel (18), ein rotierendes Prisma (20), ein Teleskop (22) und
eine Austrittspupille (24) vorgesehen.
Der Höhenspiegel (14) wird durch ein Servogerät angetrieben und/oder
in der Höhenachse über 90° stabilisiert, und das Objektivfenster (12)
ist mit dem Höhenspiegel so verbunden, daß diese sich zusammen be
wegen und auf nicht dargestellten Lagern angeordnet sind.
Auf diese Weise begrenzt die Größe des Objektivfensters (12) nicht
das Sichtfeld in Höhenrichtung. Das Objektivfenster (12), der Höhen
spiegel (14) und der Azimut-Spiegel (15) sind durch Panzerung ge
schützt aber sie liegen über dem Panzerniveau und sind kollektiv
auf einem nicht dargestellten Lager montiert, so daß ein Servoantrieb
und/oder eine Stabilisierungsvorrichtung um die Azimut-Achse über
360° bewirkt werden kann. Unter dem Panzerpegel tritt die optische
Strahlung von dem Sichtfeld durch die Vorrichtung (16) zur Verände
rung der Vergrößerung hindurch und wird durch den festen Spiegel (18)
auf das rotierende Prisma (20) reflektiert, welches erforderlich ist
um die Bilddrehung zu korrigieren, die durch die Winkelbewegung in
Höhenrichtung und in Azimut-Richtung eingeführt wird.
Es werden nicht dargestellte Strahlteiler benutzt, um andere Geräte
in den optischen Pfad des Systems einzuschalten, beispielsweise
einen Laserentfernungsmesser.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung ist ein Panorama-Sichtgerät
mit einem Infrarot-Detektor ausgerüstet, der geeignete optische
Elemente umfaßt, z. B. Germanium-Elemente, und der auch einen Laser
entfernungsmesser umfaßt, wobei ein Strahlteiler und ein Laser be
nutzt werden, die im Infrarotgebiet arbeiten, wobei beispielsweise
ein CO₂-Laser Verwendung findet.
Bei einem Panorama-Sichtgerät für ein militärisches Fahrzeug ist es
notwendig, ein System zur Verfügung zu haben, welches eine direkte
Tageslichtbetrachtung und eine thermische Bilderzeugung ermöglicht.
Eine Möglichkeit besteht darin, zwei Sichtgeräte vorzusehen, von
denen eines für Tageslichtbetrachtung geeignet ist, und das andere
für eine thermische Bilderzeugung. Ein modernes Militärfahrzeug
ist jedoch bereits mit Ausrüstungen so vollgestopft, daß eine Raum
ersparnis ein primäres Ziel ist.
Außerdem würde diese Anordnung zwei getrennte Löcher erfordern, die
die Panzerung des Fahrzeuges schwächen, was natürlich unerwünscht ist.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, ein einziges Panorama-Sichtgerät
vorzusehen, das zwei optische Pfade umfaßt, und zwar einen für eine
Tageslichtbetrachtung und eine für thermische Bilderzeugung, wobei
die beiden Pfade seitlich nebeneinander angeordnet sind. Diese Mög
lichkeit schließt jedoch eine einfache Drehung der Spiegel in jedem
der optischen Pfade um die Azimut-Achse aus (mit Ausnahme sehr be
grenzter Winkel) und dies führt zu einem relativ raumgreifenden Aufbau,
der zudem noch vollständig rotieren muß, was ein relativ großes Loch
in der Panzerung des Fahrzeuges erfordert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sichtgerät zu
schaffen, welches wenigstens zwei unterschiedliche Wellenbänder
optischer Strahlung verarbeiten kann, d. h. Tageslichtstrahlung und
Infrarotstrahlung, wodurch die Probleme gelöst werden, die den er
wähnten beiden bekannten Systemen anhaften.
Gemäß der Erfindung wird ein Sichtgerät vorgeschlagen, welches auf
eine erste und zweite Art optischer Strahlung anspricht und erste
und zweite Mittel aufweist, um die ersten und zweiten Typen optischer
Strahlung zu empfangen und/oder festzustellen, wobei optische Elemente
einen ersten und einen zweiten optischen Pfad definieren, der nach
dem ersten bzw. zweiten Empfangs- und/oder Detektorgerät führen, wo
bei die beiden optischen Pfade anfänglich getrennt sind und längs
wenigstens eines Teils ihrer Länge zusammenfallen und nachfolgend
getrennt werden, bevor die Empfangs- und/oder Detektorvorrichtung
erreicht wird.
Unter "Typen" optischer Strahlung sind Infrarotstrahlungen, sicht
bare Strahlung und Ultraviolettstrahlung zu verstehen.
Durch die Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen, ein integriertes
Sichtgerät, beispielsweise ein Panorama-Sichtgerät so auszubilden,
daß es sowohl für Tageslichtbetrachtung als auch für thermische
Bilderzeugung geeignet ist, wobei dieses Sichtgerät im Vergleich
zu bekannten Anordnungen relativ kompakt aufgebaut ist.
Die optischen Pfade sind ursprünglich getrennt, so daß getrennte
Objektivfenster für die beiden Typen optischer Strahlung benutzt
werden können.
Vorzugsweise besitzt das Sichtsystem erste und zweite Objektivfenster,
die die erste und zweite Strahlungstype hindurchlassen und eine
Gruppe optischer Elemente, die jedem Objektivfenster zugeordnet sind,
um die jeweilige Strahlungstype längs des jeweiligen optischen
Pfades zu schicken. Es ist zweckmäßig, getrennte zugeordnete Objektiv
fenster für die beiden Strahlungstypen vorzusehen, weil bekannte
optische Materialien, die sowohl Tageslicht als auch Infrarot
strahlung durchlassen, z. B. Zinksulfid und Zinkselenid relativ weich
sind. Daher ist ein harter Überzug auf der Fensteroberfläche erforder
lich, da die Fenster von Militärfahrzeugen durch Wischen gesäubert
werden müssen und ein ausreichend harter Überzug dieser weichen
Materialien muß daher vorgesehen werden. Gemäß diesem Merkmal der
Erfindung kann das Tageslichtfenster hart überzogenes Glas sein,
und das thermische Bildfenster kann hart überzogenes Germanium sein.
Vorzugsweise umfaßt das Betrachtungssystem wenigstens ein optisches
Element, das beiden optischen Pfaden gemeinsam ist und beide
Strahlungstypen reflektiert oder durchläßt.
Das gemeinsame optische Element kann zwischen einer ersten Stellung
und einer zweiten Stellung beweglich sein. In der ersten Stellung
wird die erste Strahlungstype reflektiert oder durchgelassen, und
in der zweiten Stellung wird die zweite Strahlungstype reflektiert
oder durchgelassen. Bei den speziellen Ausführungsbeispielen, die
noch beschrieben werden, ist das gemeinsame optische Element zwischen
der ersten und zweiten Stellung drehbar und es kann aus einem Material
bestehen, das Tageslichtstrahlung und Infrarotstrahlung durchläßt, und
es kann z. B. aus Zinksulfid oder Zinkselenid bestehen. Andere
Materialien, die diese Eigenschaft besitzen, sind dem Fachmann bekannt.
Bei einem speziellen, noch zu beschreibenden Ausführungsbeispiel
trennen sich die ersten und zweiten optischen Pfade an einer Stelle,
die von jenem Punkt entfernt liegt, wo die ersten und zweiten optischen
Pfade zusammenfallen, wobei mehrere optische Elemente jeweils beide
Typen von Strahlungen empfangen und dazwischen angeordnet sind. Gemäß
diesem Merkmal ist eine relativ große Zahl optischer Komponenten im
Sichtsystem vorgesehen, die für beide Strahlungstypen geeignet sind,
wodurch die Gesamtzahl der optischen Elemente des Systems verringert
wird.
Die Pfade von ersten und zweiten optischem System können sich auch
an einer Stelle benachbart zu jenem Punkt trennen, wo erster und
zweiter optischer Pfad übereinstimmen, wobei zwei getrennte Gruppen
optischer Elemente zwischen der Trennstelle und dem ersten und zweiten
Empfänger und/oder Detektor angeordnet sind, wobei jede Gruppe eine
Strahlungstype empfängt. Gemäß diesem Merkmal wird die Zahl der
optischen Elemente, die für beide Strahlungstypen benutzt werden,
auf einem Minimum gehalten. Hierdurch kann der komplexe Aufbau der
einzelnen optischen Elemente im System vermindert werden, da optische
Elemente benutzt werden können, die über einem weiten Wellenbands
bereich wirksam sind, was allerdings eine Kombination von Linsen und
Überzügen erfordert, die im Hinblick auf Linsenfehler kompensiert
sind.
Die übereinstimmenden Abschnitte von erstem und zweitem optischen
Pfad können an einem Strahlteiler beginnen und/oder enden. Die
Konstruktion des Strahlteilers kann verschiedene Überzüge aufweisen,
um die gewünschte Arbeitsweise zu erzielen. Statt dessen können die
übereinstimmenden Abschnitte von erstem und zweitem optischen Pfad
auch an einem beweglichen Spiegel beginnen und/oder dort enden.
Statt dessen kann das Sichtsystem zwei optische Packungen aufweisen,
wobei eine optische Packung die erste Type optischer Strahlung ver
arbeitet und die andere optische Packung die andere optische
Strahlungstype verarbeitet, wobei die optischen Packungen in die
optischen Pfade der beiden Typen von Strahlung einschaltbar sind,
so daß hierdurch die optischen Pfade vervollständigt werden.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Panorama-Sichtgerätes
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Panorama-Sichtgerätes
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Panorama-Sichtgerätes
gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Panorama-Sichtgerätes
gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 ist ein Panorama-Sichtgerät mit (30) bezeichnet und das anzu
visierende Ziel mit (32). Der Panzerungspegel ist mit (33) gekenn
zeichnet. Das Panorama-Sichtgerät (30) weist eine Mittelachse (A)
auf. Über dem Panzerungspegel links der Achse (A) befinden sich
optische Elemente, die auf Tageslicht ansprechen (diese Seite wird
als Tageslichtseite bezeichnet). Oberhalb des Panzerungspegels auf
der rechten Seite der Achse (A) befinden sich optische Elemente,
die die Infrarotstrahlung behandeln, und diese Seite wird daher
als "Infrarotseite" bezeichnet. Auf der Tageslichtseite befindet
sich ein Objektivfenster (34) mit einem Durchmesser von 55 mm, das
aus hart überzogenem Glas besteht. Ein Höhenspiegel (36) und die
Hauptelemente eines Tageslicht-Teleskops einschließlich Objektiv
linse (39) definieren einen optischen Pfad (40) für sichtbare Strah
lung. Bei (41) ist eine Vorrichtung zur Änderung der Vergrößerung
dargestellt. Auf der Infrarotseite des Panorama-Sichtgerätes (30)
befindet sich ein Objektivfenster (42) aus hart überzogenem Germanium
mit einem Durchmesser von 80 mm. Ein Höhenspiegel (44) und die Haupt
elemente eines Infrarot-Teleskops einschließlich Objektivlinse (46)
definieren einen optischen Pfad (48) für Infrarotstrahlung. Bei (49)
ist eine Vorrichtung zur Änderung des Vergrößerungsmaßstabs ange
deutet. Die Höhenspiegel (36 und 44) sind mechanisch so gekoppelt,
daß sie sich völlig gleichsinnig über einen 90°-Bereich bewegen,
wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.
Die optischen Pfade (40 und 48) für Tageslicht und Infrarotstrahlung
treffen sich an einem gemeinsamen optischen Element in Form eines
Azimut-Spiegels (50), der zwischen einer ersten und einer zweiten
Stellung drehbar ist (die zweite Stellung ist in Fig. 1 strichliert
dargestellt). Der Azimut-Spiegel (50) besteht aus einem Material,
das sowohl Tageslicht als auch Infrarotstrahlung reflektiert, und
der Spiegel (50) kann beispielsweise ein mit Aluminium überzogener
Spiegel sein. In der ersten Stellung des Azimut-Spiegels (50) wird
die empfangene Infrarotstrahlung des Sichtfeldes nach unten nach
einer Gruppe (52) weiterer gemeinsamer optischer Elemente reflektiert.
In der zweiten Stellung reflektiert der Azimut-Spiegel (50) das
Tageslicht, welches vom Sichtfeld empfangen wird, nach unten auf die
Gruppe (52) weiterer gemeinsamer optischer Elemente.
Die Gruppe (52) gemeinsamer optischer Elemente besteht aus einem
Material, das sowohl Tageslicht als auch Infrarotstrahlung durchläßt,
z. B. Zinksulfid oder Zinkselenid, und in dieser Gruppe ist ein Strahl
teiler (54) und ein rotierendes Prisma (56) vorgesehen. Die Funktion
des Strahlteilers besteht darin, sowohl Tageslicht als auch Infrarot
strahlung hindurchtreten zu lassen, während Laserlicht über einen
Spiegel (58) nach einem Laserentfernungsmeßsystem (60) übertragen wird.
Das Panorama-Sichtgerät (30) umfaßt außerdem einen Spiegel (62), der
aus dem Strahlungspfad ein- und ausschaltbar ist, der das rotierende
Prisma (56) verläßt. Wenn der Spiegel (62) in der Stellung gemäß Fig. 1
befindlich ist, wird Tageslicht nach einer Austrittspupille (64)
zwecks direkter Betrachtung reflektiert. Wenn der Spiegel (62) bewegt
ist, tritt die Strahlung direkt auf ein thermisches Bilderzeugungs
modul (TICM) (66).
Bei dem vor beschriebenen Ausführungsbeispiel können sowohl Azimut-
Spiegel (50) als auch unterer Spiegel (62) durch Drehung und/oder
Verschiebung bewegt werden.
Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform könnte der bewegliche
Spiegel (62) durch einen Strahlteiler ersetzt werden, der Tageslicht
reflektiert und Infrarotstrahlung durchläßt.
Das oben beschriebene Panorama-Sichtgerät (30) erlaubt keine gleich
zeitige Betrachtung einer Tageslichtszene und einer Infrarotszene,
aber ein weiteres noch zu beschreibendes Ausführungsbeispiel gibt
diese Möglichkeit. Die Übertragung zwischen Tageslichtbetrachtung
und Infrarotbetrachtung kann manuell durch den Beobachter gesteuert
werden, oder automatisch gemäß den gestellten Forderungen.
Das in Fig. 2 dargestellte Panorama-Sichtgerät (70) umfaßt die
gleichen Elemente oberhalb des Panzerpegels (71), wie diese in Fig. 1
dargestellt sind, und diese tragen daher die gleichen Bezugszeichen
wie sie in Fig. 1 benutzt wurden und werden nicht nochmals beschrieben.
Unter dem Panzerpegel ist eine Linse (72) angeordnet, die Tageslicht
Infrarotstrahlung und Laserlicht durchläßt und empfangene Strahlung
auf einen Spiegel (74) richtet, der zwischen einer ersten Stellung,
die in Fig. 2 voll ausgezogen dargestellt ist, und einer zweiten
Stellung drehbar ist, die in Fig. 2 strichliert dargestellt ist. In
der ersten Stellung reflektiert der Spiegel (74) Tageslicht auf einen
Tageslichtempfängerspiegel (76), der dann das Tageslicht auf ein
rotierendes Prisma (78) und einen weiteren Spiegel (80) richtet, der
das Tageslichtbild über eine Linse (82) und eine Austrittspupille (84)
richtet, so daß eine direkte Betrachtung stattfinden kann. In der
zweiten Stellung reflektiert der Spiegel (74) Laserlicht nach einem
Laserempfangsspiegel (86), der das Laserlicht durch eine Fokussierungs
anordnung (88) auf einen weiteren Spiegel (90) richtet, damit ein
Empfang durch ein Laserentfernungsmeßsystem (92) erfolgen kann. Der
Spiegel (74) ist aus dem optischen Strahlungspfad der gemeinsamen
Linse (72) ausschwenkbar, damit Infrarotstrahlung auf eine Anordnung
(94) gelangen kann, um einen kolimierten Strahl zu erzeugen, der
durch ein rotierendes Prisma (96) und eine weitere Linse (98) nach
einer Austrittspupille (100) gelangt, um von einer thermischen Bild
erzeugungseinrichtung (102) empfangen zu werden.
Wenn das in das Panorama-Sichtgerät (70) eintretende Tageslicht
parallelisiert wird, dann kann die Linse (72) so ausgebildet sein,
daß sie nur Infrarotstrahlung durchläßt und sie kann beweglich an
geordnet werden, um das Tageslicht hindurchtreten zu lassen.
Beispielsweise kann der Azimut-Spiegel (50) um eine Horizontalachse
zusammen mit der Linse (72) drehbar sein, so daß die Linse (72)
sich in die strichpunktierte Stellung gemäß Fig. 2 bewegen kann,
wenn eine thermische Bilderzeugung erfolgen soll.
Die Rotationsprismen (78 und 96) sind mechanisch gekoppelt, so daß
ein einziges Servosystem ausreicht.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß alle Elemente für die Infrarot
strahlung bis auf eines entfallen können.
Statt dessen kann der Spiegel (74) so ausgebildet sein, daß er als
Strahlteiler wirkt und Tageslicht reflektiert und Infrarotstrahlung
hindurchläßt. In diesem Fall kann die Rückseite des Spiegels (74)
so ausgebildet sein, daß Laserlicht reflektiert wird, so daß die
Laserentfernungsmessung nach Bewegung des Spiegels (74) in die
strichlierte Stellung gemäß Fig. 2 durchgeführt werden kann.
Das Panorama-Sichtgerät (70) gemäß Fig. 2 benutzt die aufwendigste
Optik, und dies bedingt eine geringe Vergrößerung der Abmessungen
des Azimut-Durchmessers. Die das Tageslicht verarbeitenden optischen
Elemente sind gewöhnlich kleiner als jene, die für die Infrarot
strahlung vorgesehen sind, und bei einer sorgfältigen Packungsan
ordnung kann eine annehmbar kompakte Anordnung erreicht werden.
Fig. 3 zeigt ein Panorama-Sichtgerät (110), das im wesentlichen
dem Panorama-Sichtgerät gemäß Fig. 2 entspricht und sich von diesem
lediglich dadurch unterscheidet, daß der Tageslicht-Höhenspiegel (36)
und der Infrarot-Höhenspiegel (44) unabhängig voneinander in der
Höhe beweglich sind. Hierdurch kann die Kompaktheit des Aufbaus
verbessert werden. Es sind zwei Azimut-Spiegel (112 und 114) vorge
sehen. Der Azimut-Spiegel (112) reflektiert Tageslicht, und der
Azimut-Spiegel (114) muß die Funktion eines Strahlteilers haben,
d. h. er muß Tageslicht hindurchtreten lassen und Infrarotstrahlung
reflektieren. Statt dessen kann der Azimut-Spiegel (114) nicht als
Strahlteiler ausgebildet, sondern so beweglich sein, daß das Tages
licht hindurchtreten kann.
Wenn der Azimut-Spiegel (114) ein Strahlteiler ist, und wenn der
bewegliche Spiegel (74) durch einen Strahlteiler ersetzt wird,
der Infrarotstrahlung durchläßt und Tageslicht reflektiert, ist
eine gleichzeitige direkte (Tageslicht- und thermische Bildbetrach
tung) möglich.
Dieses Ausführungsbeispiel ermöglicht außerdem ein unabhängiges
"Parken" der beiden Objektivfenster (34 und 42). Ein "Parken"
bedeutet in diesem Zusammenhang eine Bewegung eines Objektivfensters
nach einer nach unten gerichteten unwirksamen Stellung hin. So kann
eines der Objektivfenster, das nicht benutzt wird, in die Parkstellung
überführt werden, wodurch die Verwundbarkeit des Panzers verringert
und sein Auffinden erschwert wird.
Falls erforderlich können die Infrarotelemente über den Tageslicht-
Komponenten angeordnet werden, und in diesem Falle müßte der Tages
licht-Azimutspiegel (112) entweder als Strahlteiler ausgebildet sein,
oder er müßte beweglich derart angeordnet sein, daß die Infrarot
strahlung vor beitreten kann.
Gemäß einer weiteren Abwandlung könnte wenigstens theoretisch ein
Element (74) vorgesehen sein, das als Strahlteiler wirkt und Tages
licht reflektiert, Infrarot durchläßt und Laserlicht reflektiert
(durch "Kerb"-Reflexion) und in diesem Fall würden Tageslichtpfad
und Laserlichtpfad zusammenfallen. Gemäß Fig. 2 könnte dies dadurch
erreicht werden, daß der Spiegel (86) sehr viel größer gemacht wird
und der Spiegel (90) dichter an die Fokussierungsanordnung (88)
herangeführt wird, wobei das drehende Prisma (78) unter dem Spiegel
(90) zu liegen kommt, um Tageslicht zu reflektieren. Eine solche
Anordnung würde eine Bewegung des Elementes (74) unnötig machen.
Es würde aber bedeuten, daß das Tageslicht-Detektorsystem eine
gewisse Vignettierung infolge der Überlagerung von Laserlichtstrahl
in der Mitte des Tageslichtpfades erleidet. Diese abgewandelte Aus
führungsform ist in Fig. 3a dargestellt und sie könnte auch bei der
Ausführungsform nach Fig. 2 vorgesehen werden.
Fig. 4 veranschaulicht ein Panorama-Sichtgerät (120), welches dem
Gerät nach Fig. 2 entspricht mit dem Unterschied, daß zwei Ablenk
prismen (122 und 124) vorgesehen sind, um den optischen Pfad der
Infrarotstrahlung derart abzulenken, daß er gegenüber den optischen
Pfaden von Tageslicht und Laserlicht versetzt ist, d. h. die Infrarot
strahlung wird aus der Papierebene abgelenkt. Dadurch kann das
Panorama-Sichtgerät als Ganzes kompakter aufgebaut werden, oder
statt dessen verbleibt mehr Raum für die Benutzung.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen ist es wichtig, daß
die Objektivlinsen (46) der Infrarot-Teleskope in der Nähe des
Infrarot-Objektivfensters (42) angeordnet werden, und in diesem
Fall wird die "Vignettierung" vermindert gegenüber welcher die
Infrarot-Optikelemente nicht sehr tolerant sind. Die Objektivlinse
(39) des Tageslicht-Teleskops können jedoch, falls erforderlich,
von dem Tageslicht-Objektivfenster entfernt sein.
Das erfindungsgemäße Panorama-Sichtgerät kann auch eine Fernsehkamera
aufweisen, die auf die Infrarot-Sichtlinie und/oder die Tagessicht
linie ausgerichtet ist, und sie kann im Sichtfeld auf eines der
beiden Systeme (Tageslicht und Infrarot) oder auf beide Systeme an
gepaßt sein. Schließlich kann ein Bildverstärker im System angeordnet
werden.
Gemäß einer weiteren Abwandlung könnten zwei Optikpackungen benutzt
werden, und zwar eine zur Verarbeitung sichtbarer Strahlung, und
das andere zur Verarbeitung von Infrarotstrahlung. Beide Packungen
könnten in die optischen Pfade beider Strahlentypen eingeschaltet
werden, so daß abwechselnd die beiden optischen Pfade geschaffen
werden.
Die Erfindung kann für Panorama-Sichtgeräte, für militärische Fahr
zeuge, beispielsweise Panzer eingesetzt werden, sie kann jedoch
auch bei der Marine Anwendung finden, beispielsweise bei Untersee
booten. Außerdem ist die Erfindung nicht auf Panorama-Sichtgeräte
beschränkt, sondern sie kann auch bei anderen Typen von Betrachtungs
systemen Anwendung finden, beispielsweise bei einem am Boden oder
in einem Flugkörper angeordneten Zielüberwachungssystem zur Fest
stellung eines Flugzeugs oder von Flugkörpern.
Claims (15)
1. Sichtgerät zum Empfang einer ersten und einer zweiten Type
optischer Strahlung,
dadurch gekennzeichnet, daß erste und zweite Mittel vorgesehen
sind, um die ersten und zweiten Typen optischer Strahlung zu
empfangen und/oder festzustellen, daß optische Komponenten einen
ersten und einen zweiten optischen Pfad definieren, der nach dem
ersten und zweiten Empfänger und/oder Detektor führt, und daß
die beiden optischen Pfade ursprünglich getrennt sind und wenigstens
über einen Teil ihrer Länge zusammentreffen und sich danach trennen,
bevor die Empfangs- und/oder Detektorvorrichtung erreicht wird.
2. Sichtgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es ein erstes und ein zweites Objektiv
fenster aufweist, das die erste und zweite Type optischer Strahlung
durchläßt, und daß eine Gruppe optischer Komponenten jedem Objektiv
fenster zugeordnet ist, um die jeweilige Strahlungstype längs des
jeweiligen optischen Pfades zu richten.
3. Sichtgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in Höhenrichtung bewegbarer Spiegel
jedem Objektivfenster zugeordnet ist, und daß die beiden Spiegel so
miteinander verbunden sind, daß sie sich gleichsinnig bewegen.
4. Sichtgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in Höhenrichtung bewegbarer Spiegel
jedem Objektivfenster zugeordnet ist, und daß die beiden Spiegel
unabhängig voneinander beweglich sind.
5. Sichtgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein optisches Element beiden
optischen Pfaden gemeinsam ist, welches beide Typen der Strahlung
reflektiert oder durchläßt.
6. Sichtgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein gemeinsames optisches
Element zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung
beweglich ist, wobei das Element in der ersten Stellung die erste
Strahlungstype reflektiert oder durchläßt und in der zweiten
Stellung die zweite Type reflektiert oder durchläßt.
7. Sichtgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um das eine
gemeinsame optische Element zwischen der ersten und zweiten
Stellung zu drehen.
8. Sichtgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame optische Element aus
Zinksulfid oder Zinkselenid hergestellt ist.
9. Sichtgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Strahlungstypen sichtbares
Licht und Infrarotstrahlung sind.
10. Sichtgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten optischen Pfade
sich an einer Stelle trennen, die von dem Punkt entfernt liegt, wo
die ersten und zweiten optischen Pfade zusammenfallen, und daß
mehrere optische Elemente jeweils beide Strahlungstypen empfangen
und dazwischen angeordnet sind.
11. Sichtgerät nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Pfade sich an
einer Stelle trennen, die benachbart zu jenem Punkt liegt, wo die
ersten und zweiten optischen Pfade zusammenfallen, und daß zwei
getrennte Gruppen optischer Elemente zwischen dem Trennungspunkt
und dem ersten und zweiten Empfänger und/oder Detektor angeordnet
sind, und daß jede Gruppe auf eine der beiden Strahlungstypen an
spricht.
12. Sichtgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenfallenden Abschnitte von
erstem und zweitem optischen Pfad an einem Strahlteiler beginnen
und/oder enden.
13. Sichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei welchem die zusammenfallenden Abschnitte von erstem und zweitem
optischen Pfad an einem beweglichen Spiegel beginnen und/oder enden.
14. Sichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 9, 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei optische Packungen vorgesehen
sind, von denen eine einen ersten Typ optischer Strahlung ver
arbeitet und die andere den zweiten optischen Strahlungstyp ver
arbeitet, und daß die beiden optischen Packungen in den optischen
Pfad der beiden Strahlungstypen hinein so beweglich sind, daß
einer der optischen Pfade vervollständigt wird.
15. Sichtgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es ein Panorama-Sichtgerät ist.
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Owner name: BAE SYSTEMS PLC, FARNBOROUGH, HAMPSHIRE, GB |
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