DE2622753A1 - Verfahren zum druckdichten befestigen von rohren in bohrungen von rohrplatten - Google Patents
Verfahren zum druckdichten befestigen von rohren in bohrungen von rohrplattenInfo
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Description
Dr. W. P. Radt n j c 7 7 7
Dipl.-lng. E. E. Finkener
Dipl.-Ing. W. Ernesti Balcke-Dürr
Patentanwälte Aktiengesellschaft
Bochum
He-mrich-Konig-Straße 12 l\Q ^Q
Fernsprecher 415 SO, 4 23 27
Telegrammadresse: Radtpatent Bochum
Telegrammadresse: Radtpatent Bochum
76 129
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Verfahren zum druckdichten Befestigen von
Rohren in Bohrungen von Rohrplatten
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zum druckdichten Befestigen
von Rohren in Bohrungen von Rohrplatten, insbesondere bei Wärmetauschern, bei dem die Rohre mit Spiel in
die Bohrungen eingesetzt, anschließend durch ein hydraulisches
Druckmittel aufgeweitet und an die Bohrungswandung angepreßt werden.
Für das Befestigen von Rohren in Bohrungen von Rohrplatten für Wärmetauscher ist bisher das seit langem bekannte
Verfahren des mechanischen Einwalzens der Rohre angewendet worden. Die Verbindung zwischen Rohr und Rohrplatte
stellt im Apparatebau einen Fertigungsprozeß von großer sicherheitstechnischer und verfahrenstechnischer
Bedeutung dar. Die Anforderungen an die Sicherheit und Lebensdauer einer solchen Rohrbefestigung sind in den
letzten Jahren allgemein und vor allem im Hinblick auf die Verwendung von Wärmetauschern in Kernenergieanlagen
ganz erheblich gestiegen. Diese erhöhten Qualitätsanforderungen
lassen sich mit dem mechanischen Einwalzen nicht in ausreichendem MaBe erfüllen, abgesehen davon,
daß das Einwalzverfahren relativ zeitaufwendig ist.
Nach einer anderen bekannten Methode zur Befestigung von
Rohren in Bohrungen wird das Rohr unter Verwendung eines hydraulischen Druckmittels aufgeweitet und gegen die Boh-
Q 9 R 4 8 / 0 4 5 2
ORIGINAL JNSPECTSD
/622753
- y-
rungswandung gepreßt, wobei der die Wandung umgebende Werkstoff der Rohrplatte teilweise mit verfomnt wird.
Eine Einrichtung, mittels der Rohre durch hydraulisches Aufweiten in Bohrungen befestigt werden können, ist aus
der DT-OS 24· 00 148 bekannt.
Das Verfahren des hydraulischen Aufweitens von Rohren ist dem mechanischen Anwalzen in der Handhabung und in
der Wirtschaftlichkeit überlegen. Was die Zuverlässigkeit der Dichtheit unter allen zu erwartenden Betriebsbedingungen
anbelangt, sind jedoch die Ergebnisse der bisher bekanntgewordenen hydraulischen Aufweitverfahren
noch nicht zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das an sich bekannte Verfahren, Rohre durch hydraulisches Aufweiten
druckdicht in Bohrungen zu befestigen, dahingehend weiter zu entwickeln, daß unter Berücksichtigung der Werkstoffe
und der geometrischen Abmessungen eine gewünschte Verspannung des Rohres in der Bohrung, d.h. ein vorherbestimmbarer
Haftdruck, erzielt wird. Der Haftdruck ist hierbei ein Maß für die Kraft, mit der das Rohr in der
Rohrplatte gegen axiales Herausziehen aus der Bohrung gehalten wird.
Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren zum druckdichten
Befestigen von Rohren in Bohrungen von Rohrplatten wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Druck des Druckmittels solange erhöht wird, bis eine solche Verformung des Rohres und der Bohrungswandung
eingetreten ist, daß die Differenz der unbehinderten elastischen Rückwege von Bohrung und Rohr
positiv ist, um eine bleibende Umklammerung des Rohres in der Bohrung zu erreichen.
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ORIGINAL INSF5ECTSD
2 6 2 2 7 b 3
Die Erfindung vermittelt die Erkenntnis, daß es zur Erzielung einer einwandfreien Rohrbefestigung, bei der das
Rohr nach dem Aufweitvorgang in der Bohrung unter einer vorgegebenen Spannkraft steht, notwendig ist, den Aufweitdruck
über einen vorgegebenen Grenzwert zu steigern. Dieser Grenzwert ist der Druck, bei dem die unbehinderten
elastischen Rückwege von Bohrung und Rohr gleich groß sind, d.h. ihre Differenz den Wert null ergibt.
Die physikalischen Zusammenhänge werden nachfolgend noch "10 erläutert.
Ein bedeutsamer Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß aufgrund des meßbaren Arbeitsdruckes des flüssigen
Druckmittels der erforderliche Aufweitdruck genau eingestellt werden kann und folglich eine große Genauigkeit
in der Erzielung der gewünschten Verspannung des Rohres erreichbar ist. Der genau meßbare Arbeitsdruck gewährleistet
ferner eine hohe Gleichmäßigkeit bei der Vielzahl der sich wiederholenden Rohrbefestigungen an einer
einzigen Rohrplatte. Hinzu kommt, daß die Aufweitzonen bei Verwendung einer Einrichtung, wie sie aus der vorstehend
erwähnten Offenlegungsschrift bekannt ist, genau
begrenzt werden können. Dadurch ist es möglich, einen Spalt zwischen Rohr und Rohrplatte aucüa am Ende der Bohrung
auf der Platteninnenseite zuverlässig zu vermeiden.
Die Aufweitzone wird hierbei bis an den Rand der Bohrung gelegto Bisher war es nicht möglich, bis in den Randbereich
zu walzen, ohne die Rohre zu gefährden. Vorhandene Spalte bei einer Rohrbefestigung sind aber bekanntlich
Ursachen für Korrosionsnester.
Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und anhand von. zeichnerischen Darstellungen
erläutert. Es zeigen:
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Figur 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum hydraulischen Aufweiten von Rohren mit Hilfe
einer Sonde und
Figur 2 ein Diagramm des Verlaufs der Verformungen von
Rohr und Rohrplatte während des Aufweitvorgan
ges.
Die in Figur 1 dargestellte Einrichtung zum Aufweiten enthält eine Sonde 1, eine Pumpe 2, einen Druckwandler
oder Multiplikator 3, ein Druckmeßgerät 4-, ein Überströmventil 5» einen Vorratsbehälter 6 für Druckflüssigkeit
und ein Schaltventil 7-
Das aufzuweitende Rohr 8 ist in die Bohrung einer Rohrplatte
9 eingesetzt. Die Sonde 1 enthält einen zylindrischen Dorn, auf dem zwei Dichtringe 10 in umlaufenden
Nuten gelagert sind, die einen zwischen ihnen liegenden ringförmigen Aufweitraum an den Enden abdichten.
Die Arbeitsweise der Aufweiteinrichtung ist folgende:
Vor Beginn des Aufweitens wird der Sekundärbereich mit Flüssigkeit angefüllt und der Stufenkolben des Multiplikators
3 in die in der Zeichnung wiedergegebene Ausgangsstellung
gedrückt. Dieser Zustand wird dadurch erreicht, daß das Schaltventil 7 in die Stellung "Füllen"
gebracht wird. Anschließend wird das Schaltventil in die Stellung "Aufweiten" umgelegt. Der mittels der Hochdruckpumpe
2 erzeugte Druck wirkt auf die große Querschnitt sf lache des Stufenkolbens des Multiplikators 3,
wodurch entsprechend dem Querschnittsverhältnis des Stufenkolbens im Sekundärbereich ein entsprechend erhöhter
Druck erzeugt wird. Der Arbeitsdruck im Sekundärbereich
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wird anhand des Druckmeßgerätes 4· im Primärbereich kontrolliert.
Die Begrenzung des Primärdruckes erfolgt durch, das Überströmventil 5· Sobald der gewünschte Höchstdruck
erreicht worden ist, wird die Flüssigkeit über das Überströmventil
aus dem Primärbereich in den Vorratsbehälter 6 abgeleitet.
Nach Beendigung des Aufweitvorganges wird das Schaltventil in die Stellung "Entlasten" bewegt. Die Sonde 1 kann
danach ohne Schwierigkeit aus dem aufgeweiteten Rohr 8 herausgezogen werden.
Figur 2 zeigt den Verlauf der Verformungen des Rohres 8
und der Rohrplatte 9 während des Aufweitvorganges. Im Bereich a wird das Rohr 8 mit ständig steigendem Druck des
Druckmittels elastisch bis zur Fließgrenze beansprucht. Im Bereich b fließt das Rohr 8 bis es das Spiel zwischen
Rohraußenwandung und Bohrungswandung überbrückt hat.
Dieser Vorgang findet ohne nennenswerte Steigerung des Druckes des Druckmittels statt. Im Bereich c findet die
elastische Verformung der Bohrungswandung in der Rohrplatte 9 statt, wobei gleichzeitig das Rohr 8 weiter
plastisch verformt wird.
Der Enddruck wird unter Berücksichtigung der Werkstoffe, der Geometrie von Rohr 8 und Rohrplatte 9 und im Hinblick
auf den gewünschten Haftdruck berechnet und am Überströmventil 5 eingestellt.
Die in Figur 2 auf der Radialkoordinate aufgetragenen Strecken a und c sind ein Maß für die elastische Verformung
des Rohres und der Rohrplatte. Sie geben damit gleichzeitig auch die unbehinderten elastischen Rückwege dieser
beiden Bestandteile wieder. Wie aus dem Diagramm
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hervorgeht, ist die Strecke c größer als die Strecke a, d.h. die Differenz der unbehinderten elastischen Rückwege
von Plattenbohrung und Rohr ist positiv.
Der Aufweitdruck, bei dem die unbehinderten elastischen Rückwege von Plattenbohrung und Rohr gleich groß sind,
d.h. c* - a * o, wird als Grenzdruck bezeichnet. Wenn
beim Aufweiten der Arbeitsdruck gerade diesen Grenzwert erreicht, liegt das Rohr nach der Druckentlastung zwar
an der Bohrungswandung an, es ist aber praktisch keine Umklammerung und damit kein Haftdruck vorhanden. Man
erkennt hieran, daß es zur Erzielung einer festen Rohrverbindung notwendig ist, während des AufweitVorganges
den Arbeitsdruck bis über den erwähnten Grenzdruck hinaus zu steigern.
Zahlenbeispiel?
Rohraußendurchmesser 22 mm
Rohrwandstärke 2,9 mm
Rohrwerkstoff Incoloy 800
Rohrplattenwerkstoff 22 NiMoCr 37
Dreiecksteilung 30 ™a
erzielte Ergebnisse:
Fließdruck des Rohres 1995 bar
Grenzdruck 3106 bar
Enddruck 4-700 bar
Haftdruck, errechnet 728 bar
Anspruch
709848/0452
Claims (1)
- /6227s3- X-PatentanspruchVerfahren zum druckdichten Befestigen von Rohren in Bohrungen von Rohrplatten, insbesondere bei Wärmetauschern, bei dem die Rohre mit Spiel in die Bohrungen eingesetzt, anschließend durch ein hydraulisches Druckmittel aufgeweitet und an die Bohrungswandung angepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck des Druckmittels solange erhöht wird, bis eine solche Verformung des Rohres und der Bohrungswandung eingetreten ist, daß die Differenz der unbehinderten elastischen Rückwege von Bohrung und Rohr positiv ist und damit eine bleibende Umklammerung des Rohres in der Bohrung bewirkt wird.7098 4 8/0452ORIGINAL INSPECTED
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