DE2620914B2 - Analoger Beschleunigungsmesser - Google Patents
Analoger BeschleunigungsmesserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einsn analogen Beschleunigungsmesser mit einer trägen Masse und einer
Einrichtung zur Messung einer auf die träge Masse wirkenden Kraft
Bei bekannten Beschleunigungsmessern dieser Art wirkt bei Auftreffen einer Beschleunigungskraft die
träge Masse auf ein Piezoelement. Die entstehende piezoelektrische Ladung wird gemessen und ist ein Maß
für die aufgetretene Beschleunigungskraft. Derartige Beschleunigungsmesser werden z. B. in elektrischen
Geschoßzündern oder in Auslöseschaltungen von Rückhaltesystemen in Kraftfahrzeugen, wie z. B. Luftsack
oder Gurtstrammer, verwendet. Bei diesen Anwendungsgebieten kommt es wesentlich auf eine
lange währende Zuverlässigkeit an. Es hat sich jedoch gezeigt, daß herkömmliche Piezokeramiken nach
Temperatur- und Alterungseinflüssen ein unregelmäßiges und unkontrollierbares Verhalten aufweisen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen kostengünstigen Beschleunigungsmesser zu schaffen,
dessen Verhalten von der Temperatur oder von Alterungseinflüssen weitgehend unberührt bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einrichtung ein das Licht einer Lichtquelle total
reflektierendes Prisma, einen lichtleitenden oder -absorbierenden Körper, welcher in einem geringen
Abstand von einer der reflektierenden Flächen des Prismas angeordnet ist, wobei der Abstand durch eine
auf die träge Masse wirkende Kraft veränderbar ist, sowie eine Einrichtung zur Messung der ein Maß für die
zu messende Beschleunigung darstellende Intensität des aus dem Prisma oder dem Körper austretenden Lichtes
aufweist.
Dabei kann die träge Masse entweder mit dem Körper oder mit dem Prisma in Wirkverbindung stehen.
Ein Beschleunigungsgrenzwertgeber, in welchem die Intensität von Licht einer Lichtquelle bei Überschreiten
einer durch die Kraft einer Feder vorbestimmte Beschleunigungskraft verändert wird, ist aus der SU-PS
4 20 935 bzw. aus der englischen Übersetzung Soviet Inventions Illustrated, Section II, Electrical, Vol. W, Nr.4
ausgeg. 4. März 1975. Abschnitt 3, S. 8/9, bekannt Das
diesem Beschleunigungsgrenzwertgeber zugrundeliegende Funktionsprinzip unterscheidet sich jedoch
vollständig von dem des erfindungsgemäßen analogen Beschleunigungsmessers.
Die Erfindung macht sich den in der Optik bekannten Goos-Hähnchen-Effekt zunutze. Hiernach treten an den
Randzonen eines endlich ausgedehnten Wellenfeldes bei Totalreflexion an der Grenzfläche zwischen einem
optisch dichteren und einem optisch dünneren Medium Beugungseffekte auf, die einen Übergang von Energie
ins optisch dünnere Medium bewirken. Diese Energie läuft dann innerhalb einiger Wellenlängen Abstand vom
dichteren Medium als Oberflächenwelle parallel zur Grenzfläche und tritt an der entgegengesetzten
Randzone des Wellenfeldes wieder ins optisch dichtere Medium über, so daß insgesamt eine Totalreflexion der
Energie entsteht
Nähert man vom optisch dünneren Medium her der Grenzfläche einen Körper, der in der Lage ist, die
Oberflächenwelle umzuleiten oder zu absorbieren, so ist die Totalreflexion gestört, und zwar um so mehr, je näher
der Körper an die Grenzfläche gebracht wird. Somit ist eine Modulation des im dichteren Medium reflektierten
Lichtes durch beispielsweise elastische Auslenkungen eines innerhalb einiger Wellenlängen von der Grenzfläche
befindlichen Körpers möglich. Diese elastischen Auslenkungen können nun, wie bei dem erfindungsgemäßen
Beschleunigungsmesser, durch auftretende Trägheitskräfte einer entsprechend angeordneten Masse
bewirkt werden.
Die bei der Erfindung zur Anwendung kommenden optischen und mechanischen Elemente des Beschleunigungsmessers
sind wesentlich unempfindlicher gegen Alterung und Temperaturschwankungen als Piezoelemente.
Dies kann noch durch spezielle Auswahl der Materialien verbessert werden, welche entweder eine
Kompensation der Temperatur-Ausdehnungen bewirken oder einen temperaturkompensierten Elastizitätsmodul
aufweisen.
Der bei der Erfindung angewandte Effekt kann dadurch verstärkt werden, daß das Prisma zwei
gegenüberliegende, reflektierende Flächen aufweist.
Auf den reflektierenden Flächen tritt dann Mehrfachreflexion auf und somit auch eine mehrfache Ableitung
oder Absorbtion von Licht.
Zur Vermeidung von Meßfehlern durch Schwankungen in der Intensität der Lichtquelle ist es besonders
vorteilhaft, wenn der Beschleunigungsmesser eine Einrichtung zur Messung der Intensität der Lichtquelle
und Bildung eines Referenzsignals aufweist. Das auf dieses Referenzsignal bezogene Meßsignal ist dann
unabhängig von der jeweiligen Intensität der Lichtquelle.
Im folgenden ist die Erfindung anhand mehrerer, in den Figuren teilweise schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Durchschnitt durch einen Beschleunigungsmesser mit einfacher Reflexion des Lichtes;
F i g. 2 in einer Teilansicht einen Schnitt durch einen Beschleunigungsmesser mit Mehrfachreflexion des
Lichtes;
Fig.3 einen Schnitt durch einen Beschleunigungsmesser
mit Referenzmessung des Lichtes.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beschleunigungsmesser
erzeugt eine Lichtquelle 8 mit elektrischem Anschluß 15, z. B. eine Lumineszenzdiode, über eine
Linse 6 ein paralleles Strahlenbündel, das durch eine Scheibenblende 13 in ein Ringbündel verwandelt wird.
Das Strahlenbündel dringt senkrecht in ein Prisma 5 ein und wird an dessen Hypothenuse unter einem Winkel,
der Totalreflexion ergibt, reflektiert. Der reflektierte Anteil tritt wiederum senkrecht aus dem Prisma aus und
wird über eine Linse 7 auf ein Fotoelement 9 gebündelt.
Der elektrische Ausgang 16 des Fotoelementes 9 liefert dann ein zur empfangenen Lichtleistung proportionales
Meßsignal.
An den Randzonen des Strahles auf der reflektierenden Hypothenusenfläche des Prismas 5 tritt nun Energie
in den parallelen, z. B. mit Luft oder Stickstoff gefüllten Spalt 4 mit kleinerem Brechungsindex über. Der Spalt 4
wird durch eine Platte 3, die z. B. aus Glas besteht, auf die ein Abstandsring 19 von einigen Mikrometern Dicke
aufgedampft ist und die durch eine Klebeschicht 17 auf dem Prisma 5 fixiert ist, gebildet. Auf die Platte 3 wirken
über eine Übergangsplatte 2, die aus einem harten Material, z.B. aus Stahl besteht, die Trägheitskräfte
einer tragen Masse 1. Drücken nun die Trägheitskräfte der trägen Masse 1 auf diese Übergangsplatte 2, so
drückt diese wiederum auf die Glasplatte 3 mit dem Effekt, daß sich der Spalt 4 verengt und mehr Licht in
die Glasplatte 3 übertritt. Dieses Licht ist dann der Totalreflexion entzogen, was eine Abnahme der Fotospannung
des Fotoelementes 9 bewirkt. Wenn, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel, die träge Masse 1 durch
eine Feder 10 vorgespannt ist, so weitet sich bei abnehmendem Druck durch umgekehrte Trägheitskräfte
der Spalt 4 entsprechend aus, so daß weniger Energie der Totalreflexion entzogen wird und die Fotospannung
steigt Zur Erzielung eines definierten Beschleunigungsnullpunktes ist es besonders vorteilhaft, wenn die träge
Masse 1 auf dem Boden 11 des Gehäuses 12 über die Tellerfeder 10 mit gegenüber den auftretenden Trägheitskräften
hoher Spannkraft abgestützt wird, so daß die auftretenden Massenwege im Mikrometerbereich
bleiben.
F i g. 2 zeigt die wesentlichsten Teile eines Beschleunigungsmessers,
bei dem die träge Masse 1 über die Übergangsplatte 2 auf eine verspiegelte Fläche 5.1 eines
relativ dünnen Prismas 5 drückt, das über den aufgedampften Abstandsring 19 und durch Klebung 17 mit
der Glasplatte 3 den Spalt 4 bildet. Die Bündelung des Sendestrahles erfolgt hier über eine Eigenlinse einer
Lumineszendiode 8 und eine aufgedampfte Lochblende 18. Durch den geringen Abstand der Prismenflächen
erfolgt mehrfache Reflexion im Innern, so daß mehr als eine Reflexionszone in den Bereich des Spalte«. 4 fallen.
Die in die Glasplatte 3 eingekoppelte Lichtleistung wird von den Trägheitskräften der trägen Masse 1 moduliert
und durch ein aufgeklebtes Fotoelement 9 mit elektrischen Anschlüssen 16 gemessen.
Intensitätsschwankungen der Lichtquelle können
ίο durch eine Referenzmessung eines festen Anteils der
Sendeintensität ausgeschaltet werden, wie dies in F i g. 3 dargestellt ist.
In einem Gehäuse 12 ist mittels einer Tellerfeder 10
wiederum eine Masse 1 mit einer gegen die auftretenden Trägheitskräfte sehr hohen Kraft gegen eine im
Gehäuse auf Passung gelagerte Metallplatte 2 gedrückt. Diese Platte 2 drückt wiederum auf eine scheibenförmige
Glasplatte 5 mit prismatischem Längsschnitt, deren plane Flächen bis auf einen scheibenförmigen
Bereich in der Mitte der unteren Planfläche verspiegelt sind. Dieser Bereich bildet durch eine Klebung 17
mittels eines ausgedampften Abstandsringes 19 einen Spalt 4 mit dem auf Passung in das Gehäuse eingebrachten
Glaskörper 3, der eine Aussparung 26 mit verspiegelter Seite 20 besitzt. Auf diesem Glaskörper 3 sitzt
ein Deckel 11 aus Metall, der mittels Lötung oder Klebung 27 am Gehäuse 12 fixiert ist und in den zwei Lichtleiter
23 und 24 eingepaßt sind. In einem Flansch im Gehäuse ist der Sendelichtleiter 22 eingepaßt, wobei
eine enge Endbohrung 21 als Blende wirkt. Der aus dem Lichtleiter austretende Strahl tritt zum Teil durch den
schmalen Teil 25 des Glaskörpers 3 in das Prisma 5 ein und wird zwischen den Flächen mehrfach reflektiert. Im
Spaltbereich 4 tritt dann in Abhängigkeit von der Größe der Trägheitskraft ein mehr oder weniger großer Anteil
der Intensität des eingestrahlten Lichtes in den Glaskörper 3 über und kann so zu einem Teil über eine
Streuzone (23), die durch Aufrauhung des Glases erzeugt wird, in den Eingang des Empfangslichtleiters
24 gelangen. Der am schmalen Teil 25 des Glaskörpers 3 reflektierte Anteil der Sendeintensität gelangt zum Teil
über die verspiegelte Fläche 20 und ein Streufenster 30 auf den Eingang des Referenz-Empfangslichtleiters 23.
Wird nun die Empfangsintensität «Je gegen die Referenzintensität
Φ« gemessen, d. h., wird ein Quotient lÄ
Φ/? gebildet, so ist dieser Meßwert von der Intensität i
Sendelichtleiters bzw. der Lichtquelle unabhängig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Analoger Beschleunigungsmesser mit einer trägen Masse und einer Einrichtung zur Messung
einer auf die träge Masse wirkenden Kraft, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
ein das Licht einer Lichtquelle (8, 22) total reflektierendes Prisma (5), einen lichtleitenden oder
-absorbierenden Körper (3), welcher in einem geringen Abstand von einer der reflektierenden
Flächen des Prismas (5) angeordnet ist, wobei der Abstand durch die auf die träge Masse (1) wirkende
Kraft veränderbar ist, sowie eine Einrichtung (9,24)
zur Messung der ein Maß für die zu messende Beschleunigung darstellenden Intensität des aus dem
Prisma (5) oder dem Körper (3) austretenden Lichtes aufweist.
2. Beschleunigungsmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die träge Masse (1) mit
dem Körper (3) in Wirkverbindung steht.
3. Beschleunigungsmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die träge Masse (1) mit
dem Prisma (5) in Wirkverbindung steht.
4. Beschleunigungsmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Prisma
(5) zwei gegenüberliegende, reflektierende Flächen (5.1,5.2) aufweist.
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