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MotoranJ.age Die Erfindung betrifft eine Motoranlage. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf eine Kraftstoffreformiervorrichtung zur Erzeugungeines
gasförmigen Kraftstoffs, der Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid enthält, aus einem
leicht verfügbaren Kraftstoff, beispielsweise einem Kohlenwasserstoffkraftstoff,
und einen Verbrennungsmotor, der mit dem gasförmigen Kraftstoff gespeist wird.
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In jüngerer Zeit ist das Problem der Luftverschmutzung durch Abgas
aus Verbrennungsmotoren, insbesondere aus Kraftfahrzeugmotoren, ernsthaft behandelt
worden, und die Vorschriften zur Einschränkung der Schadstoffemissionen werden immer
strenger. Daher sind zahlreiche
verschiedene Maßnahmen zur Lösung
dieses Problems vorgeschlagen worden. Es ist jedoch immer noch schwierig, die Schadstoffemission
aus Verbrennungsmotoren befriedigend zu verringern, ohne gleichzeitig erhebliche
Leistungsverluste der Motoren in Kauf zu nehmen. Beispielsweise kann die Emission
von Stickoxiden dadurch unterdrückt werden, daß das Luft-Kraftstoff-Verhältnis eines
brennbaren Gemischs, mit dem ein Motor gespeist wird, erheblich vom stöchiometrischen
Luft-Kraftstoff-Verhältnis abweicht.
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Ein in dieser Weise geändertes Luft-Kraftstoff-Verhältnis führt jedoch
zu einer Verminderung der Nutzleistung des Motors und zu einer Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Motoranlage zu schaffen,
die einen Verbrennungsmotor zur Erzeugung von Kraft bzw. Leistung, sowie ein Kraftstoffliefersystem
umfaßt, das den Verbrennungsmotor mit gasförmigem Kraftstoff versorgt. Dabei soll
die Motoranlage mit hohem Gütegrad arbeiten und Schadstoffe, beispielsweise Stickoxide,
Kohlenmonoxid und unverbrannte Kohlenwasserstoffe, zumindest nicht in unziässig
hohen Mengen erzeugen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Motoranlage,
die im wesentlichen aus einer Kombination aus einem Verbrennungsmotor zur Erzeugung
von Leistung und einem Reaktor besteht, der so ausgebildet ist, daß er eine Kraftstoffreformierreaktion
bewirken kann, die zu einem gasförmigen Kraftstoff führt, der als brennbare Bestandteile
Wasserstoffgas und/oder Kohlenmonoxid enthält, wobei dann der Verbrennungsmotor
mit einem mageren Gemisch aus Luft und dem vom Reaktor gelieferten gasförmigen Kraftstoff
betrieben wird.
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Ein wiederum weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Motoranlage
der beschriebenen Art, die
kompakt konstruiert werden kann und möglichst
geringes Gewicht hat, so daß die Motoranlage zum Antrieb eines Fahrzeugs geeignet
ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Motoranlage,
die auch mit verschiedenen anderen Kraftstoffen als Kraftstoffen auf Erdölbasis
betrieben werden kann und auf diese Weise zur Lösung zukünftiger Energieversorgungsprobleme
beiträgt.
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Die erfindungsgemäße Motoranlage zeichnet sich aus durch einen Verbrennungsmotor,
der Kraft bzw. Leistung erzeugen kann, eine Kraftstoffreformiervorrichtung, die
eine Kraftstoffreformierreaktion bewirken kann, die ausgehend von zumindest einem
Kraftstoff aus der Gruppe Kohlenwasserstoffkraftstoff einschließlich Alkohole, Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen
und feste Kohlen- bzw.
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Kohlenstoffkraftstoffe zu einem gasförmigem Kraftstoff führt, der
als brennbaren Bestandteil zumindest Wasserstoffgas oder Kohlenmonoxid enthält,
und eine Vorrichtung zur Aufbereitung eines brennbaren Gemischs aus Luft und dem
von der Kraftstoffreformiervorrichtung gelieferten gasförmigen Kraftstoff und Versorgung
des Verbrennungsmotors mit diesem brennbaren Gemisch.
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Bei der Kraftstoffreformierreaktion in der erwähnten Kraftstoffreformiervorrichtung
handelt es sich um eine teilweise Oxidationsreaktion, eine Wasergasreaktion und/
oder eine katalytische und/oder thermische Spaltung bzw.
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Zerlegung. Vorzugsweise und in den meisten Fällen enthält der durch
die Kraftstoffreformierreaktion erzeugte gasförmige Kraftstoff Wasserstoff, und
zwar häufig zusammen mit Kohlenmonoxid.
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Das brennbare Gemisch zum Betreiben des Verbrennungsmotors wird so
aufbereitet, daß das Luftverhältnis des
Gemischs, d.h. das Verhältnis
der Luftmenge im Gemisch zur Luftmenge in einem stöchiometrischen Gemisch aus Luft
und demselben gasförmigen Kraftstoff, im Bereich von 1,0 bis 4,0 liegt.
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Die Motoranlage ist vorzugsweise so konstruiert, daß die Wärme des
gasförmigen Kraftstoffs und/oder die Wärme des Abgases aus dem Verbrennungsmotor
zum Beheizen der Kraftstoffreformiervorrichtung und/oder der Aus,angsmaterialien
für die Kraftstoffreformierreaktion ausgenutzt werden.
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In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Motoranlage eine Abscheidevorrichtung umfaßt, die praktisch nur Wasserstoffgas
aus dem gasförmigen Kraftstoff abscheidet, wodurch der Liefergrad des Verbrennungsmotors
verbessert wird.
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Die Kraftstoffreformiervorrichtung kann als Verdichter ausgebildet
sein, in dem ein Gemisch aus den Ausgangsmaterialien adiabat verdichtet wird. Insbesondere
in diesem Fall wird ein wesentlicher Teil der Motoranlage vorzugsweise in Form einer
Mehrzylindermaschine ausgebildet, bei der eine kleinere Anzahl von Zylindern als
Kraftstoffreformiervorrichtung benutzt wird, während gleichzeitig die übrigen Zylinder
ausschließlich als Kraftmaschine der Anlage arbeiten, so daß die gesamte Anlage
sehr kompakt ausgeführt werden kann und besonders als Antriebsanlage eines Fahrzeugs
geeignet ist.
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Die Kraftstoffreformiervorrichtung vom Verdichtertyp und der Motor
können als zusammenhängende Baugruppe konstruiert werden, indem bei einer Baugruppe
aus Zylinder und Kolben auf den jeweils entgegengesetzten Seiten des Kolbens eine
Brennkammer ausgebildet wird, so daß die
zv.ei Brennkammern als
Reaktionskammer der Kraftstoffreformier;orrichtung bzw. als Brennraum der Kraftmaschine
bzw. des leistungserzeugendenMotors arbeiten Int folgenden werden einige Vorteile
der erfindungsgemäßen Motoranlage zusammengefaßt.
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Bin erster Vorteil besteht darin, daß zahlreiche verschiedene gegenwärtig
verfügbare Kraftstoffe als Hauptausgangsstoff zur Erzeugung eines gasförmigen Kraftstoffs
mit großen Mengen an Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid benutzt werden können. Beispiele
für brauchbare Kraftstoffe sind; Kraftstoffe auf Erdölbasis, wie beispielsweise
Erdgas, LPG (flüssiges Erdgas) , Benzin, Kerosin, Leichtöl und Schweröl; synthetische
Kraftstoffe, beispielsweise synthetisches Benzin; Alkohole, beispielsweise Methanol
und Äthanol; und Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen, wie beispielsweise Ammoniak
und Hydrazin. Selbst feste Kraftstoffe, wie beispielsweise Kohle, Koks oder Holzkohle,
können benutzt werden.
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Ein zwei er Vorteil besteht in der geringen Schadstoffemission. Da
der Motor mit einem Gemisch aus Luft und einem gasförmigen Kraftstoff betrieben
wird, der in den meisten Fällen hoch brennbaren Wasserstoff (in vielen Fällen zusammen
mit Kohlenmonoxid) enthält, darf das Gemisch überschüssige Luft in solcher Menge
enthalten,.
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daß bei der Verbrennung die Bildung von Stickoxiden und Kohlenrnonoxid
verhindert wird, wie dies aus Fig. 1 erkennbar ist. Der Motor gibt praktisch keine
unverbrannten- Kohl.enwasserstoffe ab, da der im Motor verbrannte, gasförmige Kraftstoff
fast keinerlei Kohlenwasserstoffe (CnHm) enthält.
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Einige Versuchsergebnisse, die dia Emission von Kohlenwasserstoffen,
Stickoxiden und Kohlenmonoxid durch Hubkolbenmotoren zeigen, sind in den Fig. 4
bis 7 daryestellt.
Diese Figuren zeigen einen Vergleich zwischen
Betrieb des Motors mit Benzin und einem reformierten Gas, das im folgenden als Reformatgas
bezeichnet wird und dessen brennbare Bestandteile H2 und CO sind. Die Daten gemäß
Fig 4 wurden für einen Einzylinderhubkolbenmotor mit einem Hubraum von 500 cm3 unter
folgenden Betriebsbedingungen ermittelt: Motordrehzahl: 1600 Upm, Zündzeitpunkt:
MBT, Drosselstellung: vollständig geöffnet (volumetrischer Wirkungsgrad Ç = 78%),
Zündenergie: 30 millijoule. Die Daten für die Fig. 5 bis 7 wurden mit demselben
Motor unter gleichen Betriebsbedingungen mit der Ausnahme ermittelt, daß die Motordrehzahl
im Bereich von 800 bis 2400 Upm variiert wurde.
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Ein dritter Vortei besteht darin, daß der Gütegrad des Motors stark
verbessert werden kann. Dies heißt mit anderen Worten, daß hervorragende Fahrleistung
(bezogen auf eine bestimmte Kraftstoffmenge) erreicht wird. In der Regel wird der
Gütegrad eines Motors besser, wenn das Luft-Kraftstoff-Verhältnis des dem Motor
zugeführten brennbaren Gemischs höher wird, da der Kreisprozeß im Motor dann dem
idealen Kreisprozeß ähnlicher is-t. Ein Kohlenwasserstoffkraftstoff, beispielsweise
Benzin, kann jedoch nicht mit hohem Luftüberschuß benutzt werden, da andernfalls
die Zündzuverlässigkeit abnimmt und sich unvollständige Verbrennung einstellt. Tatsächlich
wird der Gütegrad eines Motors nicht erhöht< sondern verringert, wenn das Tuftverhältnis
eines Luft-Benzin-Gemischs beispielsweise bis zum Wert 1,5 erhöht wird, wie dies
Fig. 2 zeigt. Dagegen kann der oben erwähnte gasförmige Kraftstoff in herkömmlichen
Motoren selbst dann vollständig verbrannt werden, wenn er als äußerst mageres Luft-Kraftstoff-Gemisch
mit einem hohen Luftverhältnis X verbrannt wird, wie dies ebenfalls aus Fig. 2 erkennbar
ist.
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Ein vierter Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäße Motoranlage
zum Antrieb von Fahrzeugen praktisch brauchbar ist. Da der gasförmige Kraftstoff
während des Betriebs des Motors der Anlage innerhalb der Anlage in der Regel aus
einem flüssigen Kraftstoff erzeugt wird, ist es nicht erforderlich, im Fahrzeug
schwere Druckbehälter zur Speicherung des gasförmigen Kraftstoffs mitzuführen. Daher
kann die erfindungsgemäße Motoranlage als Antriebs anlage eines Fahrzeugs dienen,
ohne daß die Ladekapazität des Fahrzeugs nennenswert vermindert wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
ausführlichen Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen den Konzentrationen
von Schadstoffen im Abgas eines Verbrennungsmotors und dem Luftverhältnis des im
Motor verbrannten Luft-Kraftstoff-Gemischs zeigt; Fig. 2 ein Diagramm, das die Beziehung
zwischen dem Luftverhältnis eines Luft-Kraftstoff-Gemischs und dem Gütegrad eines
Motors für einen herkömmlichen Benzin motor und eine erfindungsgemäße Motoranlage
zeigt; Fig. 3 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem Luftverhältnis und der
Nutzleitng für dieselben Motoren wie bei Fig. 2 zeigt; Fig. 4 ein Diagramm, das
das gleiche Verhältnis wie das Diagramm gemäß Fig. 1 für einen herkömmlichen Benzinmotor
und eine erfindungsgemäße Motoranlage zeigt;
Fig. 5 bis 7 Diagrammetdie
die Beziehungen zwischen dem indizierten mittleren Arbeitsdruck und der emittierten
Menge an Kohlenwasserstoffen, Stickoxiden und Kohlenmonoxid für die zwei Molaren
zeigt, die auch Fig. 4 zugrundeliegen; Fig. 8 bis 10 Ablaufdiagramme, die die prinzipielle
Arbeitsweise von drei verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung zeigen; Fig.
11 bis 13, Fig. 15 bis 29 und Fig. 31 bis 35 schematische Darstellungen einiger
Einzelheiten und/oder verschiedener Abwandlungen der Motoranlagen gemäß den Fig
8 bis 10; Fig. 14 eine schematische und perspektivische Ansicht eines Wärmeaustauschers
der Anlage gemäß Fig. 13; und Fig. 30 eine schematische Darstellung der Arbeitsweise
der Anlage gemäß Fig. 29.
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Wie bekannt ist, hängt die Konzentration von Stickoxiden, Kohlenmonoxid
und Kohlenwasserstoffen im Abgas eines Verbrennungsmotors, der mit einem Gemisch
aus Luft und einem Kohlenwasserstoffkraftstoff betrieben wird, stark vom Luft-Kraftstoff-Verhältnis
bzw. dem bereits zunrdefinierten Luftverhältnis Ä ab. In der Regel nimmt die Konzentration
der genannten Schadstoffe mit zunehmendem Luftverhältnis A zu, wie die Fig. 1 zeigt.
Die meisten herkömmlichen Motoren können jedoch praktisch nicht mit einem Gemisch
aus Luft und Kohlenwasserstoffkraft betrieben werden, das ein ausreichend hohes
Luftverhältnis hat, da es dabei schwierig ist, eine vollständige und zuverlässige
Verbrennung des Gemischs zu erreichen. Beispielsweise ist das Luftverhältnis bei
herkömmlichen Bezinmotoren praktisch auf den in Fig. 1 mit P bezeichneten Bereich
beschränkt, so daß die Erzeugung von Stickoxiden nicht allein dadurch auf ein zulässiges
Maß vermindert werden kann, daß mit einem mageren Luft-Kraftstoff-Gemisch gearbeitet
wird.
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Der Erfindung liegt die Grundidee zugrunde, den Verbrennungsmotor
einer erfindungsgemäßen Motor anlage nicht mit einem Kohlenwasserstoffkraftstoff
sondern mit einem gasförmigen Kraftstoff zu speisen, der als brennbare Bestandteile
Wasserstoffgas und/oder Kohlenmonoxid enthält. Die Verwendung eines solchen gasförmigen
Kraftstoffs hat den Vorteil, daß der Kraftstoff auch in herkömmlichen Motoren vollständig
und zuverlässig verbrannt werden kann, selbst wenn der Kraftstoff mit Luft zu einem
solchen Gemisch gemischt wird, daß das Luftverhältnis X des Gemischs so groß ist,
daß die Erzeugung von Stickoxiden verhindert wird.
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Ein solcher Kraftstoff kann aus verschiedenen heute üblichen und leicht
verfügbaren Kraftstoffen erzeugt werden. Dazu stehen mehrere verschiedene Kraftstoffreformierverfahren
zur
Verfügung, die jeweils auf verschiedenen Prinzipien basieren. Wenn ein gebräuchlicher
Kraftstoff, beispielsweise ein Kohlenwasserstoffkraftstoff, in einen gasförmigen
Kraftstoff der angegebenen Art umgewandelt wird, wird der gasförmige Kraftstoff
in der Regel als reformiertes Gas bzw. Reformatgas bezeichnet. Einige Prinzipien
des Kraftstoffreformierens, die für die vorliegende Erfindung von Nutzen sind, werden
im folgenden erläutert. Selbstverständlich hängt die Brauchbarkeit jedes Prinzips
stark von zahlreichen Faktoren ab, zu denen beispielsweise die Art des Ausgangskohlenwasserstoffkraftstoffs,
Beschränkungen der Reformiervorrichtung und die Art des Motors gehören, der mit
dem Reformatgas betrieben werden soll.
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(I) Teilweise Oxidation Ein Kohlenwasserstoffkraftstoff, der durch
die allgemeine Formel CnHmOs beschrieben wird, kann mittels Luft teilweise oxidiert
werden, was durch folgende Reaktionsgleichung beschrieben wird:
Darin ist der Einfachheit halber angenpmmen, daß das Molverhältnis von 02 zu N2
in Luft 1/4-beträgt. Diese Reaktion ist eine exotherme Reaktion, die bei ungefähr
9000C abläuft. Das gasförmige Gemisch auf der rechten Seite der Reaktionsgleichung
(1) wird in der Regel insgesamt als Reformatgas bzw. Kraftstoff benutzt, obwohl
es als unbrennbaren Bestandteil N2 enthält. Diese Reaktion kann mittels eines Katalysators,
beispielsweise eines Katalysators auf Nickelbasis, auch bei niedrigeren Temperaturen
ausgelöst
werden und ablaufen.
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Wenn Oktan C8H18 der Kohlenwasserstoffkraftstoff ist, läuft die teilweise
Oxidation gemäß Gleichung (1) in folgender Weise ab:
Wie aus Gleichung (2) erkennbar ist, beträgt das stöchiometrische Luft-Kraftstoff-Verhältnis
für diese Reformierreaktion ungefähr 5,0. Wenn mit einem Luft-Kraftstoff-Verhältnis
oberhalb des stöchiometrischen Verhältnisses gearbeitet wird, läuft die Reaktion
gemäß Gleichung (2) wegen einer Erhöhung der Reaktionstemperatur leichter ab. Dann
wird ein nennenswerter Anteil des Kohlenwasserstoffkraftstoffs vollständig oxidiert,
so daß das Reformatgas höhere Anteile unbrennbarer Bestanleile wie beispielsweise
C02 und N2 enthält und einen geringeren spezifischen Heizwert hat. Wenn die Reformierreaktion
durchgeführt wird, um mit dem Reformatgas einen Verbrennungsmotor zu speisen, sollte
bei der teilweisen Oxidationsreaktion nicht mit Luftüberschuß gearbeitet werden,
da dies sowohl zu einer Verminderung des Gütegrades als auch der Leistung des Motors
führt. Andererseits ist jedoch auch ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis unter dem stöchiometrischen
Verhältnis unzweckmäßig, da dies zu einer Erhöhung der Gehalte an unreformiertem
Kohlenwasserstoffkraftstoff,unoxidierten Zerfallsprodukten, beispielsweise CH4 und
C2H6, und freiem Kohlenstoff im Reformatgas führt. Wenn freier.
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Kohlenstoff entsteht, so ist dies besonders nachteilig, da die Arbeitsweise
der Reformieranlage und/oder des Motors durch die Ablagerung von Kohlenstoff beeinträchtigt
wird.
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(II) Wassergasreaktion Reformatgas kann auch als Wassergas erzeugt
werden, wobei die folgende Reaktion zwischen einem Kohlenwasserstoffkraftstoff und
Wasser (Dampf) zur Reformierung des Kraftstoffs benutzt werden kann:
Die Reaktion gemäß Gleichung (3) kann als teilweise Oxidation mit Hilfe von Wasser
als Sauerstoffträger betrachtet werden. Diese Reaktion ist überwiegend endotherm
und kann nur ablaufen, wenn von außen ausreichend Wärme zugeführt wird.
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Für Oktan als Kohlenwasserstoffkraftstoff wird Gleichung (3) zu:
Da das auf diese Weise erzeugte Reformatgas eine Zusammensetzung hat, die für einen
Kraftstoff für einen Verbrennungsmotor geeignet ist, hat die Reaktion gemäß Gleichung
(4) praktische Bedeutung, wenn dem Abgas des Motors ausreichend Wärme entzogen werden
kann. In anderen Fällen bestehen bei diesem Prizip die Schwierigkeiten, daß eine
äußere Wärmequelle benötigt wird, obwohl die Rekation mittels eines Katalysators
auf Nickelbasis beschleunigt werden kann.
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(III) Teilweise Oxidation in Verbindung mit Wassergasreaktion Ein
Kohlenwasserstoffkraftstoff kann mit einem Gemisch aus Luft und Dampf zur Reaktion
gebracht werden, wie dies
durch Gleichung (5) für Oktan im folgenden
angegegen ist:
Diese Reaktion stellt eine Verbindung zwischen der Reaktion gemäß dem Prinzip (I)
und einer weiteren Reaktion gemäß dem Prinzip (II) dar. Das Verhältnis von Luft
zu Dampf, das durch die Größe a wiedergegeben ist, wird so gewählt, daß ein optimaler
Kompromiß zwischen dem Gesamtgütegrad und der Zusammensetzung des Re formatgases
besteht. Diese Reaktion ist je nach dem Verhältnis von Luft zu Dampf entweder exotherm
oder exotherm.
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(IV) Teilweise Oxidation mit Wasserstoffperoxid Wasserstoffperoxid
H202 ist bei Raumtemperatur flüssig und ist ein starkes Oxidationsmittel. Der Zerfall
von H202 gemäß Gleichung (6) ist exotherm und führt zu erwärmtem Dampf und erwärmtem
Sauerstoffgas.
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Teilweise Oxidation eines Kohlenwasserstoffkraftstoffs durch H202
kann durch folgende Gleichung (7) beschrieben werden:
Diese Reaktion ist exotherm.
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Bei auf den Prinzipien (I), (II) und (III) basierenden Reaktionen
ist es praktisch unvermeidbar, den Kohlenwasserstoffkraftstoff, die Luft und/oder
das Wasser (oder den Dampf) zu erwärmen, bevor diese Stoffe miteinander in Berührung
gebracht werden, damit die jeweiligen
Reaktionen stabil ablaufen.
Demzufolge muß eine entsprechende Reformiervorrichtung entweder eine Heizvorrichtung
oder einen Wärmeaustauscher für Wärmeaustausch mit dem Reformatgas aufweisen. Unter
diesem Gesichtspunkt ist die Reaktion gemäß Gleichung (7) besonders vorteilhaft,
da die Reaktionsstoffe mit Hilfe von Wärme vorgewärmt werden können, die beim Zerfall
von H202 frei wird, wobei dann weder eine Heizvorrichtung noch ein Wärmetauscher
erforderlich ist. Die Reaktion gemäß Gleichung (7) läuft außerdem auch ohne Katalysator
stabil ab und führt zu einem Reformatgas, das keine unbrennbaren Bestandteile, beispielsweise
N2, enthält und daher einen hohen spezifischen Heiz- bzw. Wärmewert hat.
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(V) Teilweise Oxidation mit Sauerstoff Dieses Prinzip unterscheidet
sich nicht wesentlich vom Prinzip (I), da der einzige Unterschied in der Verwendung
von reinem Sauerstoff statt Luft für die Reaktion gemäß Gleichung (1) liegt. Wenn
Luft durch Sauerstoff ersetzt wird, führt dies selbstverständlich dazu, daß das
Reformatgas kein N2 enthält und einen höheren spezifischen Heizwert hat. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß die Reaktion schneller und mit besserem thermischen Wirkungsgrad
abläuft und wenig freien Kohlenstoff erzeugt.
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Zwei oder mehr der beschriebenen Reaktionsprbzpien (I) bis (V) können
auf verschiedene Weise zu einem Mischverfahren vereinigt werden.
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(VI) Zerlegung von Alkohol Ein Alkohol, beispielsweise Methanol, kann
gemäß Gleichung (8) in CO und H2 zerlegt werden:
Die Reaktion gemäß Gleichung (8) ist endotherm, wobei allerdings die Reaktionstemperatur
bei ungefähr 300 OC liegt und somit recht niedrig ist. Diese Zerlegung kann leicht
mittels eines Methanolsynthesekatalysators oder eines Kohlenmonoxiduswandlungskatalysators
durchgeführt werden.
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Aufgrund der verhältnismäßig niedrigen Reaktionstemperatur kann die
Zerlegung von Methanol gemäß Gleichung (8) leicht unter Ausnutzung des Abgases eines
Verbrennungsmotors durchgeführt werden, wobei dann das Abgas zum Erwärmen und Zerlegen
des Methanols dient. Beispielsweise liegt bei einem Hubkolbenmotor die Abgastemperatur
in der Regel im Bereich von ungefähr 300 °C bis ungefähr 900 OC.
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Eine so beträchtliche Ausnutzung des Abgases trägt selbstverständlich
stark zur Erhöhung des Gesamtgütegrades bei.
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Methanol ist mit Wasser in beliebigem Verhältnis mischbar.
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Wenn ein Gemisch aus Methanol und Wasser zerlegt wird, reagiert das
CO auf der rechten Seite von Gleichung (8) mit dem zugemischten Wasser (Wassergasreaktion)
unter Bildung zusätzlichen Wasserstoffs:
Dementsprechend können die jeweiligen Mengen an CO, H2 und CO2 im Reformatgas in
weiten Bereichen dadurch geändert werden, daß einfach das Verhältnis von Methanol
zu Wasser im Ausgangsgemisch geändert wird. Außerdem ist die Reaktion gemäß Gleichung
(9) exotherm, so daß sie einen Anteil der Wärme zur Durchführung der Reaktion gemäß
Gleichung (8) liefern kann.
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Wenn Äthanol als zu reformierendg Ausgangskraftstoff benutzt wird,
ist sowohl das Reaktionsprinzip (I) als
auch das Reaktionsprinzip
(II) brauchbar.
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Eine Besonderheit von Methanol als zu reformierendem Kraftstoff liegt
darin, daß die Reformierung keinen anderen Reaktionspartner außer Methanol erfordert,
wogegen zur Reformierung alle anderen Sohlenwasserstoffkraftstoffe Luft (oder Sauerstoff
oder H202) und/oder Dampf benötigt wird bzw. werden.
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(VII) Reformieren fester Kraftstoffe Es ist zumindest theoretisch
möglich, basierend auf einem der Prinzipien (I) bis (V) einen festen Kraft-bzw.
Brennstoff wie beispielsweise Kohle, Koks, Holzkohle oder sogar ein organisches
Polymer, beispielsweise Polyäthylen, in ein Reformatgas der oben angegebenen Art
umzuwandeln. Unter praktischen Gesichtspunkten ist es zur Durchführung eines Reformierverfahrens
mit einem festen Kraftstoff als Ausgangsmaterial praktisch unerläßlich, daß das
Reformierverfahren sowohl eine teilweise Oxidationsreaktion als auch eine Wassergasreaktion
aufweist. Die Freisetzung großer Mengen freien Kohlenstoffs verhindert, daß eine
Reformiervorrichtung kontinuierlich und noramal betrieben wird, wenn zum Reformierverfahren
nicht auch eine Wassergasreaktion gehört.
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Im einfachsten Fall wird eine Wasserga,sreaktion zwischen einem festen
Kraftstoff und Wasser durch folgende Reaktionsgleichung beschrieben:
Wenn statt des Wassers H202 benutzt wird, kann aufgrund der Reaktionen gemäß den
Gleichungen (11), (12) oder (13) ein Reformatgas mit geeigneter Zusammensetzung
erhalten werden:
(VIII) Zerlegung von Hydrazin oder.Ammoniak Hydrazin N2H4 zerfällt in Gegenwart
eines Katalysators in H2 und N2:
Als Katalysator ist beispielsweise ein Katalysator auf Aluminiumbasis geeignet,
der von der Firma REYNOLDS METALS CO.; Richmond, Virginia, V.St.A. unter dem Warenzeichen
"405 ABG" vertrieben wird. Die Reaktion gemäß Gleichung (14) ist exotherm, so daß
eine praktisch einsetzbare Vorrichtung zum Zerlegen von N2H4 sehr einfach konstruiert
sein kann.
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Ammoniak zerfällt ebenfalls in N2 und H2 in Gegenwart eines Katalysators
auf Eisenbasis:
Diese Reaktion ist endotherm, so daß von außen Wärme zugeführt werden muß, damit
das Reaktionssystem auf einer Temperatur oberhalb von 900 OC gehalten wird.
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Jedes der Reaktionsprliizipien (VI) bis ,(VIII) kann in Kombination
mit einem oder mehreren der übrigen Reaktionsprinzipien und/oder einem oder mehreren
der Reaktionsprinzipien (I) bis (V) realisiert werden, wobei auch kombinierte Verwendung
von zwei oder mehr verschiedenen Kraftstoffen möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Kombination aus einer Reformiervorrichtung, in
der ein Kohlenwasserstoffkraftstoff auf einem
beliebigen der oben
beschriebenen bekannten Prinzipien basierend in ein reformiertes Gas bzw. Reformatgas
umgewandelt wird, und einem Verbrennungsmotor, der mit dem Reformatgas gespeist
wird und in der Regel Leistung in Form einer Antriebskraft erzeugt, kann auf verschiedene
Weise realisiert werden, wie die im folgenden beschriebenen Aus führungsbeispiele
zeigen.
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Den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Motoranlage zeigen
die Fig. 8, 9 oder 10.
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Die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsform umfaßt einen Verbrennungsmotor
10 zur Erzeugung von Leistung. Bei diesem Motor 10 kann es sich um einen beliebigen
bekannten Motor handeln, beispielsweise um einen Hubkolbenmotor, einen Drehkolbenmotor
oder eine Gasturbine. Ein wesentlicher Bestandteil der Kraftstoffanlage des Motors
10 ist eine Vorrichtung 20 zum Umwandeln eines Kohlenwasserstoffkraftstoffs in Reformatgas
mit einem hohen Anteil an H und in den meisten Fällen einem hohen Anteil an CO.
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2 Diese Vorrichtung wird im folgenden als Reformiervorrichtung bezeichnet.
Der Reformiervorrichtung 20 wird über Leitungen 30 und 40 ein Kohlenwasserstoffkraftstoff,
beispielsweise Benzin (Oktan), und Luft zugeführt.
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Das Reformatgas wird über eine Leitung 50 zum Motor 10 weitergeleitet.
Luft zur Verbrennung des Reformatgases im Motor 10 wird über eine Leitung 60 zugeführt.
Die Reformiervorrichtung 20 ist mit einer Speisevorrichtung 70 für Wasser (oder
Dampf) versehen, wenn in der Reformiervorrichtung 20 eine Wassergasreaktion stattfinden
soll. Der Motor 10 kann mit einer zusätzlichen Speisevorrichtung 80 für Kraftstoff
versehen sein, über die dem Motor 10 der Kohlenwasserstoffkraftstoff zugeführt wird,
wenn der Motor 10 unter starker Last betrieben wird, beispielsweise beim Anfahren
eines vom Motor 10 angetriebenen Fahrzeugs oder bei
Beschleunigung
des Fahrzeugs, wenn der Motor hohe Leistung erzeugen muß. Zum Motor 10 gehört ferner
eine Abgasleitung 90.
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Bei der erfindungsgemäßen Motoranlage werden die Speisedurchflüsse
der Luft und des Kohlenwasserstoffkraftstoffs zur Reformiervorrichtung 20 so gesteuert,
daß der Kohlenwasserstoffkraftstoff in der Reformiervorrichtung 20 nur teilweise
oxidiert wird. In Zahlen ausgedrückt heißt dies, daß das Luftverhältnis 1 in der
Reformiervorrichtung 20 nicht größer als 0,6 gemacht wird: 0,6 Darin ist IX das
Verhältnis der Luftmenge in einem Luft-Kraftstoff-Gemisch zur stöchiometrischen,
zur vollständigen Verbrennung is Kraftstoffs im Gemisch erfordedichen Luftmenge.
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Der Motor 10 wird mit einem Gemisch aus Luft, das über die Leitung
60 zugeführt wird, und Reformatgas betrieben, das über die Leistung 50 zugeführt
wird. Das Luft-Kraftstoff-Verhältnis dieses Gemischs wird so geregelt, daß das Luftverhältnis
#2 dieses Gemischs im Bereich von ungefähr 1,0 bis ungefähr 4,0 liegt. Dies bedeutet,
daß das Luft-Kraftstoff-Gemisch mager ist. Selbstverständlich soll bei der Verbrennung
im Motor 10 eine vollständige Oxidation des im Reformatgas enthaltenen Wasserstoffs
und Kohlenmonoxids erreicht werden. Vollständige Verbrennung des Reformatgases im
Motor 10 kann aufgrund der hervorragenden Brennbarkeit von H2 und CO auch dann erreicht
werden, wenn das Gemisch aus Luft und Reformatgas einen verhältnismäßig hohen Luftüberschuß
2 hat. Die Benutzung des Reformatgases, 2 das sehr wenig Kohlenwasserstoffe CnHm
enthält, und die Verbrennung eines mageren Gemischs aus Luft und Reformatgas führen
zu äußerst geringen Konzentrationen der Schadstoffe, beispielsweise der Stickoxide,
des Kohlenmonoxids und der
Kohlenwasserstoffe, im Abgas des Motors
10, wie dies beispielsweise die Diagramme gemäß den Fig. 4 bis 7 zeigen. Der Betrieb
des Motors 10 mit einem mageren Gemisch aus Luft und Reformatgas führt zu einer
Verbesserung des Gütegrades im Vergleich zu dem Fall, daß derselbe Motor mit einem
Luft-Bezin-Gemisch betrieben wird, wie dies beispielsweise die Vergleichsdaten in
Fig. 2 zeigen.
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Allerdings nimmt die Nutzleistung des Motors 10 beträchtlich ab, wenn
mit einem äußerst mageren Gemisch aus Luft und Reformatgas, beispielsweise mit t2
> 2, gearbeitet wird, wie dies Fig. 3 zeigt. Wenn der Motor 10 als Fahrzeugmotor
eingesetzt wird, kann eine solche Abnahme der Nutzleistung zu unzureichendem Fahrverhalten
des Fahrzeugs führen. Dies äußert sich beispielsweise darin, daß der Motor unzureichend
auf starke Lastanforderungen reagiert, auch wenn bei normaler Fahrt keine nennenswerten
Schwierigkeiten auftreten. In einem solchen Fall kann der Motor 10 kurzzeitig statt
mit Reformatgas mit unreformiertem Kohlenwasserstoffkraftstoff von der zusätzlichen
Speisevorrichtung 80 für Kraftstoff versorgt werden.
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Bei der Motoranlage gemäß Fig. 9 ist die Reformiervorrichtung 20A
so ausgebildet, daß sie gleichzeitig als Wärmeaustauscher arbeitet. Die Abgasleitung
90 des Motors 10 ist so an die Reformiervorrichtung angeschlossen, daß der Kohlenwasserstoffkraftstoff
und die Luft, die der Reformiervorrichtung 20A zugeführt werden, durch Wärmeaustausch
mit dem Abgas erwärmt werden können, wobei sie allerdings nicht in direkten Kontakt
mit dem Abgas treten.
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Auf diese Weise kann entweder eine teilweise Oxidation oder eine thermische
Zerlegung in der Reformiervorrichtung 20A herbeigeführt oder beschleunigt werden,
wobei außer der Wärme des Abgases keine äußere Wärmequelle benötigt wird.
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Im übrigen stimmt die Motoranlage gemäß Fig. 9 mit der Motoranlage
gemäß Fig. 8 überein.
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Bei der Motoranlage gemäß Fig. 10 ist ein herkömmlicher Mehrzylindermotor
11 teilweise so abgewandelt, daß eine kleine Anzahl der Zylinder des Motors als
Reformiervorrichtung 20B dient, während die übrigen Zylinder des Motors mit einem
Gemisch aus Luft und Reformatgas betrieben werden, das in dieser Reformiervorrichtung
20B erzeugt wird. Dies heißt mit anderen EJorten, daß der größere Teil dieses Motors
11 als Motor 10 einer erfindungsgemäßen Motoranlage arbeitet. Den Zylindern des
Motors, die als Reformiervorrichtung 20B arbeiten, werden ein Kohlenwasserstoffkraftstoff
und Luft, gegebenenfalls zusammen mit Dampf, in solchem Verhältnis zugeführt, daß
gilt 1 - 0,6. Das Gemisch aus Luft und Kohlenwasserstoffkraftstoff wird in den Zylindern
20B adiabatisch komprimiert, so daß das Gemisch eine Temperatur, beispielsweise
ungefähr 900 OC, erreicht, die ausreichend hoch ist, um eine Reformierreaktion einzuleiten
und zu unterhalten. Das erzeugte Reformatgas wird über die Leitung 50 den übrigen
Zylindern bzw. dem leistungserzeugenden Motor 10 zusammen mit Luft auf der Leitung
60 in solchem Verhältnis zugeführt, daß A2 im Bereich von ungefähr 1,0 bis ungefähr
2 4,0 liegt. Die Verbrennung im Motor 10 erzeugt Antriebsleistung. Zu dieser Motoranlage
kann ein Wärmeaustauscher 100 gehören, der den Kohlenwasserstoffkraftstoff bnd die
Luft und gegebenenfalls den Dampf), die der Reformiervorrichtung 20B zugeführt werden,
mittels der Wärme des Abgases aus dem Motor 10 und/oder der Wärme des Reformatgases
aus der Leitung 50 vorwärmt. Diese Motoranlage hat die gleichen günstigen Kennwerte
wie die Motoranlage gemäß Fig. 8.
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Für die Reformiervorrichtung der erfindungsgemäßen Motoranlage gibt
es zwei Typen: (A) Kontinuierlicher Typ Eine Reformiervorrichtung dieses Typs bzw,
dieser Bauart wird kontinuierlich mit Kohlenwasserstoffkraftstoff und
Luft
(und/oder Dampf) gespeist und gibt kontinuierlich Reformatgas ab. Diese Reformiervorrichtung
ist in der Regel mit einem Wärmeaustauscher kombiniert,.damit die Wärme des Reformatgases
und/oder die Wärme des Abgases aus dem Motor, der mit dem Reformatgas gespeist wird,
ausgenutzt werden kann. Häufig befindet,sich in der Reformiervorrichtung ein Katalysator,
der die Reformierreaktion beschleunigt.
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(B) Verdichtertyp Eine Reformiervorrichtung dieses Typs bzw. dieser
Bauart ist so konstruiert, daß sie ein Gemisch aus einem Kohlenwasserstoffkraftstoff
und Luft durch adiabatische Verdichtung des Gemischs erwärmt. Demzufolge können
als Reformiervorrichtung dieser Bauart herkömmliche Verbrennungsmotoren, und zwar
Hubkolbenmotoren oder Drehkolbenmotoren, eingesetzt werden. Bisweilen wird ein Teil
der Wärme, die zur Einleitung und/oder Aufrechterhaltung der Reformierreaktion benötigt
wird, von außen der Reformiervorrichtung zugeführt.
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Es ist bereits hier erkennbar, daß der leistungserzeugende Motor einer
erfindungsgemäßen Motoranlage sich nicht wesentlich unterscheidet von herkömmlichen
Verbrennungsmotoren, die dem gleichen Zweck dienen. Dementsprechend betrifft die
folgende ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen erfindungsgemäßer
Motoranlagen unter Bezugnahme auf Fig. 11 bis 35 hauptsächlich Einzelheiten der
Reformiervorrichtung.
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Fig. 11 zeigt eine kontinuierliche katalytische Reformiervorrichtung
20. Diese Reformiervorrichtung umfaßt eine im wesentlichen zylindrische Reaktionskammer
21, in der sich ein Katalysator 22 befindet, bei dem es sich beispielsweise um einen
Katalysator auf Nickelbasis handelt Die Reaktionskammer
21 umgibt
vorzugsweise eine Wand 23 aus wärmeisolierendem Material. Der Einlaß zur Reaktionskammer
21 an deren vorderem Ende ist als Düse 24 ausgebildet. Stromauf der Düse 24 befindet
sich ein Fluidmischer 120. Der Auslaß der Reaktionskammer 21 befindet sich am oder
dicht bei deren rechtem Ende (in Fig. 11). Der Mischer 120 steht über die Leitung
30, in der sich eine Kraftstoffpumpe 32 und ein Durchflußsteuerventil 33 befinden,
mit einem Kraftstoffbehälter 31 (oder einem Druckzylinder) und über die Leitung
40, in der sich ein Luftfilter 41, eine Luftpumpe 42 und ein Durchflußsteuerventil
43 befinden, mit der umgebenden~Atmosphäre in Verbindung.
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Wenn in der Reformiervorrichtung 20 eine Wasser gasreaktion ablaufen
soll, steht der Mischer 120 über eine Leitung 70,in der sich eine Pumpe 72 und ein
Durchflußsteuerventil 73 befinden, außerdem mit einem Behälter 71 für Wasser (oder
Dampf) in Verbindung. Zur Reformiervorrichtung 20 gehört ferner eine Zündkerze 25,
die einen Zündfunken erzeugt, wenn eine entsprechende Spannung angelegt wird.
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Diese Reformiervorrichtung 20 arbeitet in folgender Weise.
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Im Mischer 120 wird ein Gemisch aus Luft und dem Kohlenwasserstoffkraftstoff
sowie gegebenenfalls Wasser so aufbereitet, daß es ein Luftverhältnis # im gewünschten
Bereich #1 # 0,6 hat. Das Gemisch wird von der Düse 24 in die Reaktionskammer 21
eingespritzt und von Funken gezündet, die von der Zündkerze 25 erzeugt werden. Die
sich einstellende Verbrennung des Gemischs ist aufgrund von Luftmangel unvollständig,
so daß der Kohlenwasserstoffkraftstoff im Gemisch nur teilweise oxidiert wird.
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Damit die Reformierreaktionen abläuft, muß nicht ungedingt der Katalysator
22 in der Reaktionskammer 21 vorhanden sein; allerdings beschleunigt der Katalysator
die Reformierreaktionen. Das Verbrennungsgas, d.h. das Reformatgas,tritt
kontinuierlich
aus der Reformiervorrichtung 20 aus und wird über die Leitung 50 dem in Fig. 11
nicht dargestellten Motor 10 zugeführt.
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Auch die in Fig. 12 dargestellte Reformiervorrichtung 20 gehört zum
kontinuierlichen Typ; in ihre befindet sich allerdings kein Katalysator. Diese Reformiervorrichtung
20 ist zur Durchführung einer teilweisen Oxidationsreaktion geeigent, die stark
exotherm und selbstunterhaltend ist.
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In der Reaktionskammer 21 sind mehrere zylindrische Trennwände 26
konzentrisch so angeordnet, daß ein Raum freibleibt, in dem die Funkenzündung des
Luft-Kraftstoff-Gemischserfolgen kann, das von der Düse 24 eingespritzt wird.
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Das aus dem Mischer 120 in die Reaktionskammer 21 gelieferte Luft-Kraftstoff-Gemisch
wird auf gleiche Weise wie bei der Reformiervorrichtung 20 gemäß Fig. 11 gezündet,
wobei allerdings die Zündkerze 25 danach nicht dauernd Funken zu erzeugen braucht,
da die teilweise Oxidationsreaktion durch die Reaktionswärme unterhalten wird. Die
Trennwände 26 bewirken, daß das Luft-Kraftstoff-Gemisch während der Verbrennung
in der Reaktionskammer 21 einen verhältnismäßig langen Weg zurücklegen muß und daher
ziemlich lange in der Reaktionskammer 21 verweilt. Dies hat zur Folge, daß die teilweise
Oxidationsreaktion in gewünschter Weise zu Ende abläuft, obwohl kein Katalysator
zur Anwendung kommt.
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Eine kontinuierliche und mit einem Katalysator arbeitenden Reformiervorrichtung20A,die
in Fig. 13 dargestellt ist, ähnelt prinzipiell der Reformiervorrichtung 20 gemäß
Fig. 11, wobei sie allerdings eine Wärmeaustauscheinrichtung zum Vorwärmen des Kohlenwasserstoffkraftstoffs
und der Luft unter Ausnutzung der Wärme der Reformierreaktion
umfaßt.
In der Reformiervorrichtung 20A befindet sich ein Wärmeaustauscher 100 stromab des
Katalysators 22.
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Die Luftspeiseleitung 40 ist so geführt, daß die Luft durch den lfärmeaustauschabschnitt
der Reformiervorrichtung 20A strömt, bevor sie das Durchflußsteuerventil 43 erreicht.
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Eine geeignete Konstruktion für den Wärmeaustauscher 100 ist in Fig.
14 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht der Wärmeaustauscher 100
aus zahlreichen platten bzw. Lagen 101 mit Wabenstruktur, wobei jede dieser Platten
eine Fluidströmung nur in einer bestimmten Richtung durchläßt. Diese Platten 101
sind so aufeinander bzw. nebeneinander angeordnet, daß jede Platte unter bestimmtem
Winkel, beispielsweise unter 90, zur nächsten Platte 101 verläuft.
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Dementsprechendnn Luft durch den Wärmeaustauscher 100 in Richtung
des Pfeiles A (in Fig. 14) strömen, während gleichzeitig das Reformatgas durch denselben
Wärmeaustauscher 100 in Querrichtung dazu strömen kann (siehe Pfeil G), ohne daß
das Reformatgas in direkte Berührung mit der Luft kommt.
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Die Reformiervorrichtung 20A weist ferner einen weiteren Wärmeaustauscher
105 auf, der in Form eines spiralig um die Reaktionskammer 21 verlaufenden Rohres
ausgebilder ist und Bestandteil der Kraftstoffleitung zwischen der Kraftstoffpumpe
32 und dem Durchflußsteuerventil 33 ist.
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Der Mischer 120 umfaßt eine Mischkammer 121, die an ihrem Auslaß eine
Verengung bzw. Einschnürung 122 aufweist. In der Reaktionskammer 21 befinde-t sich
dicht bei der Düse 24 vorzugsweise ein Drallblech 123, das den Ablauf der Reaktion
in der Reaktionskammer 21 erleichtert.
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Die Reformiervorrichtung 20A arbeitet in folgender Weise.
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Luft wird mit Wärme, die dem Reformatgas entzogen wird, vorgewärmt,
und auch der Kohlenwasserstoffkraftstoff wird
von der bei der Reformierreaktion
freiwerdenden Reaktionswarme vorgewärmt und dabei häufig zumindest teilweise verdampft.
Die erwärmte Luft und der erwärmte Kraftstoff können leicht und gründlich in der
Mischkammer 121 miteinander vermischt werden. Diese gründliche Durchmischung führt
zu größerer Stabilität der teilweisen Oxidationsreaktion in der Reformiervorrichtung
ZOA. Außerdem kann dadurch der Gesamtgütegrad der Motoranlage verbessert Werden,
und das Abziehen von Wärme aus dem Reformatgas führt zu einem günstigeren Liefergrad
des Motors 10, der mit einem Gemisch aus Luft und dem Reformatgas betrieben wird.
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In Fig. 15 ist eine kontinuierliche und mit einem Katalysator arbeitende
Reformiervorrichtung 20C dargestellt, die so ausgelegt ist, daß sie ein Reformierverfahren
mit einer Wassergasreaktion unter Verwendung von H202 als Sauerstoffträger und Wasserträger
bewirken kann. Die Reaktionkammer 21 der Reformiervorrichtung 20C steht in Verbindung
mit einem Reaktor 130, in dem sich ein Katalysator 131, beispielsweise ein Katalysator
auf Silberbasis oder auf Mickelbasis, befindet, der zur Spaltung von H202 dient.
Uber eine Leitung 140, in der sich eine Pumpe 142 und ein Durchflußsteuerventil
143 befinden, wird aus einem Behälter 141 durch eine Düse 144, dIe am Reaktor 130
befestigt ist, eine wässrige Lösung von- H2O2 in den Reaktor 130 eingespeist. Die
Speiseleitung 3-0 für den Ko-hlenwasserstoffkraftstoff ist in ähnlicher Weise wie
bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ausgebildet. Somit wird der'Kohlenwasserstoffkraftstoff
zusammen mit den Spaltprodukten, d.h. Sauerstoff und Dampf, aus dem Reaktor 130
in die Reaktionskammer 21 eing2spritz. Die Temperatur dieser Spaltprodukte und das
Verhältnis von Sauerstoff zu Dampf können durch Ar.derung~ der Konzentration der
0 2Lösung geändert werden.
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Beispielsweise wird eine 90%ige wässrige H202-Lösung
katalytisch
unter Freisetzung von Wärme in ein Gasgemisch aus °2 ( 42,4 gew%) und H2 0 (57,6
gew%) zerlegt, dessen Temperatur ungefähr 750 °C beträgt. Die Wärme dieser Zerfallsreaktion
wird zur Aufrechterhaltung der Reformierreaktion in der Reformiervorrichtung 20C
ausgenutzt.
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In der Reaktionskammer 21 befindet sich vorzugsweise ein Katalysator
22A, beispielsweise ein Katalysator auf Nickelbasis oder ein Katalysator auf Kalkbasis,
der die Reformierreaktion gemäß Gleichung (7) unterstützt. Das Reformatgas wird
über die Leitung 50 zum Motor 10 geleitet. In der Reaktionskammer 21 befindet sich
vorzugsweise ein Wärmeaustauscher 106, der Bestandteil der Abgasleitung 90 des Motors
10 ist. Dieser Wärmeaustauscher dient dazu, die Abgaswärme zum Beheizen des Katalysators
22A auszunutzen.
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Fig. 16 zeigt eine Motoranlage,bei der zur kontinuierlichen und katalytischen
Reformiervorrichtung 20A ein Wärmeaustauscher 167 gehört, der so angeordnet und
ausgebildet ist, daß die Wärme des Abgases vom Motor 10 zum Erwärmen eines Gemischs
aus Luft, Wasser und einem Kohlenwasserstoffkraftstoff benutzt wird, das von einem
Mischer 120 geliefert wird. Wie aus Fig. 16 erkennbar ist, gehört zum Motor 10 dieser
erfindungsgemäßen Motoranlage eine Gemischaufbereitungsvorrichtung 110, die ein
brennbares Gemisch aus Reformatgas, das über die Leitung 50 geliefert wird, und
Luft herstellt, die über die Leitung 60 angesaugt wird. Diese Gemischaufbereitungsvorrichtung
110 entspricht einem Vergaser, der bei Betrieb desselben Motors mit einem Gemisch
aus Luft und einem Kohlenwasserstoffkraftstoff verwendet würde.
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Fig. 17 zeigt eine kontinuierliche Reformiervorrichtung 20D für eine
Kraftstoffreformierreaktion, bei der H202 als Sauerstoffträger benutzt wird. Der
Reaktor 130 zum Spalten einer wässriue^Hs ög ist nicht direkt mit
der
Reformiervorrichtung 20D sondern über einen Kondensator 150 mit einem Dampf-Flüssigkeits-Abscheider
160 verbunden. Eine Leitung 170 ist so angeschlossen, daß sie dem Mischer 120 nur
Sauerstoffgas zuführt. über die Leitung 30 wird dem Mischer 120 der Kohlenwasserstoffkraftstoff
zugeführt. Bei dieser Ausführungsform wird ein Teil des Kohlenwasserstoffkraftstoffs
für die Reformierreaktion nicht in den Mischer 120 eingeleitet, sondern direkt von
einer Düse 34, die sich stromab der.
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Zündkerze 25 befindet, in das in der Reformiervorrichtung 20D verbrennende
Gemisch aus Sauerstoff und Kraftstoff eingespritzt. Stromab der Düse 34 ist in der
Reaktionskammer 21 ein Wärmeaustauscher 108 angeordnet. Eine Kraftstoffleitung 30a
verbindet die Kraftstoffpumpe 32 mit der Düse 34 über ein Durchflußsteuerventil
36 und den Wärmeaustauscher 108. Das Verhältnis der Gesamtmenge des aus den Düsen
24 und 34 in die Reaktionskammer 21 eingeleiteten Kraftstoffs zur dem Mischer 120
zugeführten Sauerstoffmenge wird so geregelt, daß das Verhältnis einen Wert annimmt,
der einem Wert des Luftverhältnisses von nicht mehr als 0,6 entspricht.
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Wenn zum Reformierverfahren auch eine Wassergasreaktion gehört, ist
in der Reaktionskammer 21 ein weiterer Wärmeaustauscher 109 angeordnet, wobei die
Leitung 70 so verläuft, daß sie einen Wasserbehälter 180, der Wasser vom Abscheider
160 erhält, über die Wasserpumpe 72 und den Wärmeaustauscher 109 mit einer:-Wasserdüse
74 verbindet.
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In der Reformiervorrichtung 20 gemäß Fig. 18 wird der Kohlenwasserstoffkraftstoff
abwechselnd einer Wassergasreaktion, durch die Reformatgas erzeugt wird, und einer
vollständigen Verbrennung unterworfen, die die zur Unterhaltung der Wassergasreaktion
erforderliche Wärme liefert.
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Zunächst wird im Mischer 120 ein stöchiometrisches Gemisch aus Luft
und Kraftstoff ( N= 1,0) aufbereitet und in der Reaktionskammer 21 von der Zündkerze
25 gezündet. Die sich einstellende Verbrennung des Luft-Kraftstoff-Gemischs ist
praktisch vollständig und setzt eine große Wärmemenge frei. Das Verbrennungsgas
strömt durch den Katalysator 22 und erwärmt diesen, bevor es die Reformiervorrichtung
20 verläßt. Stromab des Auslasses der Reformiervorrichtung 20 befindet sich ein
Dreiwegventil 51, das zu diesem Zeitpunkt eine solche Stellung hat, daß das Verbrennungsgas
nicht in die Leitung 50 für Reformatgas gelangen kann, sondern über eine Abgasleitung
109 abgeführt wird. Wenn dann der Katalysator 22 ausreichend erwärmt worden ist,
wird das Luftdurchflußsteuerventil 43 geschlossen und das Wasserdurchflußsteuerventil
73 geöffnet, so daß ein Gemisch aus Kraftstoff und Wasser (oder Dampf) in die Reaktionskammer
21 eingeleitet wird. Wenn dieses Gemisch in Kontakt mit dem erwärmten Katalysator
22 kommt, findet eine Wassergasreaktion statt, die zu dem Reformatgas führt.
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Zu diesem Zeitpunkt hat das Dreiwegventil 51 eine andere Stellung,
so daß das Reformatgas in die Leitung 50 gelangt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 19 sind zwei identische Reformiervorrichtungen
20 vorgesehen, die parallel angeordnet sind, so daß sie eine Reformieranlage bilden,
die in folgender Weise betrieben wird. Diese Reformiervorrichtungen 20 stimmen mit
der Reformiervorrichtung 20 gemäß Fig. 8 mit der Ausnahme überein, daß Düsen 74
zur Einspeisung des Kraftstoff-Wasser-Gemichs in die Reaktionskammer 21 vorgesehen
sind und daß die Wasserleitung 70 nicht mit dem Mischer 120 verbunden ist. (Diese
Abwandlung kann wahlweise vorgesehen sein und kann auch bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 18 vorgenommen werden.) In der Kraftstoffleitung 30 befinden sich zwei
Durchflußsteuerventile 33 und 37, damit der Kraftstoff abwechselnd
dem
Mischer 120 und der Kraftstoff-Wasser-Düse 74 einer jeden Reformiervorrichtung 20
zugeführt werden kann.
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In jeder der zwei Reformiervorrichtungen 20 wird wie im Falle der
Ausführungsform gemäß Fig. 18 abwechselnd eine Verbrennung eines stöchiometrischen
Luft-Kraftstoff-Gemischs und eine katalytische und endotherme Wassergasreaktion
durchgeführt. Allerdings werden die zwe Reformiervorrichtungen 20 nicht synchron
betrieben: Während in einer der Reformiervorrichtungen das Luft-Kraftstoff-Gemisch
verbrannt wird, erfolgt in der anderen Reformiervorrichtung die Wassergasreaktion
des Kraftstoff-Wasser-Gemischs. Dabei wird die Ablaufsteuerung dieser Vorgänge durch
entsprechende Betätigung der Durchflußsteuerventile 33, 37, 43, 73 und 51 durçhgeführt.
Somit kann das Reformatgas kontinuierlich erzeugt werden, und es wird über einen
Speicherbehälter 52 auf die Leitung 50 gegeben.
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Die in Fig. 20 dargestellte Motoranlage ist besonders für den Betrieb
mit Methanol geeignet. Die Reformiervorrichtung 20A umfaßt einen Katalysator 22B
zum Spalten bzw. Zerlegen von Methanol gemB Gleichung (8) sowie einen Wärmeaustauscher
107 in der Kraftstoffleitung 30. Die Abgasleitung 90 des leistungserzeugenden Motors
10 ist so ausgebildet, daß sie durch die Reformiervorrichtung 20A in der Weise läuft,
daß das Abgas zum Erwärmen des Katalys!ators 22B und des Methanols ausgenutzt werden
kann. Der Durchfluß des Reformatgases auf der Leitung 50 zur Luftansaugleitung 60
des Motors 10 wird von einem Steuerventil 53 so gesteuert, daß der Motor 10 mit
einem Gemisch aus Luft und Reformatgas gespeist wird, dessen Luftverhältnis %2 zwischen
2 ungefähr 1,0 und 4,0 liegt.
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Wie bereits beschrieben wurde, erfolgt die katalytische Spaltung bzw.
der katalytische Zerfall von Methanol bei ungefähr 300 OC, ohne daß dabei Luft verbraucht
wird.
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Außerdem ist das aus Methanol erzeugte Reformatgas besonders geeignet
als Kraftstoff zum Betreiben des Motors 10, da es kein N2 enthält und beispielsweise
zu einem höheren Liefergrad führt.
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Zur Untersuchung der Änderungen der Betriebskennwerte eines herkömmlichen
Verbrennungsmotors wurden Versuche durchgeführt, bei denen der Motor einerseits
mit Reformatgas betrieben wurde, das durch teilweise Oxidation von Benzin erzeugt
wurde, und andererseits mit Reformatgas betrieben wurde, das durch Spaltung von
Methanol unter Ausnutzung der Abgaswärme des Motors erzeugt wurde. Die Versuchsergebnisse
sind in Tabelle 1 wiedergegeben. Die Kenngrößen des verwendeten Motors waren dabei
folgende: Hubraum 2000 cm3, Motordrehzahl 4000Upm, Luftverhältnis (#2) 2,0, Verdichtungsverhältnis
9,0, Nutzwirkungsgrad (e) 35%, volumetrischer Wirkungsgrad (77v) 0,85.
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Tabelle 1
Kraftstoff |
(Ausgangsmaterial) Benzin Methanol |
teilweise Oxida- thermische Spaltunc |
Reformierverfahren tion mit Nickel- mit Zink- oder |
katalysator Kupferkatalysator |
Reformiertemperatur (°C) 900 - 1100 300 - 400 |
Zusammensetzung des H2 : 22% H2 : 64% |
Reformatgases CO : 24 CO : 32 |
(vol%) | | |
CH4 : 1,0 | HC : |
H20 : 1,2 CO2 : 3 |
N2 : 51,3 |
C°2 : 1,2 |
Heizwert des Reformat- |
gases (Kcal/Nm3) 1400 2810 |
Stöchiometrisches Luft- |
Kraftstoff-Volumenver- 1,25 2,5 |
hältnis |
Thermischer Wirkungsgrad |
des Reformierens (%) 78,5 118 |
Motorbetriebsgrößen |
Mittlerer Arbeitsdruck Pe |
(kp/cm2) 5,07 5,93 |
Nutzleistung Ne (PS) 45 53 |
Reformatgasverbrauch je Ar- |
beitsspiel (Liter/Arbeits- 0,5 0,284 |
spiel) |
Kraftstoffverbrauch (g/PSh) 207 ' 306 |
Kraftstoffverbrauch |
(Kcal/PSh) 2370 1530 |
Maximaler Durchfluß des |
Kraftstoffausangs- |
materials (kg/h) 9,6 15,3 |
Raumbedarf der Refor- |
miervorrichtung (cm3) 11 700 14 400 |
Die in Fig. 21 dargestellte Motoranlage umfaßt einen zusätzlichen
Verbrennungsmotor 15, der mit einer kontinuierlichen und katalytischen Reformiervorrichtung
20A kombiniert ist und diese sowohl mit Wärme als auch mit Luft versorgt. Dieser
Motor 15 hat eine übliche Ansauganlage 16 und wird mit einem sehr mageren Gemisch
aus Luft und einenKohlenwasserstoffkraftstoff betrieben, so daß das Abgas aus diesem
Motor 15 eine große Menge Luft enthält. Das Abgas wird über eine Leitung 40A in
die Reformiervorrichtung 20A eingeleitet und erwärmt den Katalysator 22B und den
Kohlenwasserstoffkraftstoff, der durch den Wärmeaustauscher 107 strömt, bevor er
zu der Düse 34 gelangt, von der der Kraftstoff in die Reaktionskammer 21 eingespritzt
wird. Das Reformatgas wird mit Luft gemischt, die über die Leitung 60 zugeführt
wird, und im leistungserzeugenden Motor 10 vollständig verbrannt. Selbstverständlich
kann auch am zusätzlichen Motor 10 Leistung abgenommen werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Motoranlage wird der leistungserzeugende
Motor 10 mit einem Gemisch aus Luft und Reformatgas betrieben, dessen Luftverhältnis
im Bereich von ungefähr 1,0 bis 4,0 liegt. Demzufolge wird der Motor 10 mit Ausnahme
des Grenzfalles #2 = 1,0 mit einem mageren Luft-Kraftstoff-Gemisch gespeist, so
daß das Abgas dieses Motors 10 überschüssige Luft in der Regel in solcher Menge
enthält, daß sich im Abgas ungefähr 10 vol% Sauerstoff befinden. Das Abgas hat eine
Temperatur von ungefähr 300 bis 400"C.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 22 wird ein Teil des Abgases des
Motors 10 über eine Leitung 92 zur Reformiervorrichtung 20 in solcher Menge zurückgeführt,
daß der Reformiervorrichtung 20 über die Leitung 40 keine Luft zugeführt zu werden
braucht, wenn die Reformierreaktion
in der Reformiervorrichtung
20 stabilisiert ist. Das übrige Abgas wird durch den Wärmeaustauscher 100 geleitet,
der den Kohlenwasserstoffkraftstoff erwärmt, der in der Kraftstoffleitung 30 zur
Reformiervorrichtung 20 strömt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig 23. dient ein Zylinder eines Viertakthubkolbenmotors
als Reformiervorrichtung 20B vom Verdichtertyp. Bei dieser Ausführungsform können
die Kraftstoffleitung 30, die Luftleitung 40 und der Mischer 120 der Reformiervorrichtung
20B praktisch in gleicher Weise wie ein üblicher Vergaser für einen Hubkolbenmotor
ausgebildet und angeordnet sein, und zwar einschließlich einer Starterklappe 125
und einer Drosselklappe 126. Der Mischer bzw. Vergaser 120 ist so eingestellt, daß
er ein sehr fettes Luft-Kraftstoff-Gemisch ( 1 C 0,6) liefert. Der Betrieb der Motorzylinderbaugruppe
erfordert im übrigen keine wesentlichen Abwandlungen und erfolgt in üblicher Weise.
Das fette Luft-Kraftstoff-Gemisch wird beim Saughub eine Kolbens 28 in die Reformiervorrichtung
20B eingesaugt und dann während des Verdichtungshubes adiabatisch verdichtet. Es
bereitet keine Schwierigkeiten, mit einem solchen Verdichtungsverhältnis zu arbeiten,
daß das Gemisch auf ungefähr 900 OC erwärmt wird. In der Reformiervorrichtung 20B
erfolgt eine Reformierreaktion, wenn das Gemisch verdichtet und auf eine solche
Temperatur erwärmt worden ist. Das Gemisch kann sich dann während des folgenden
Expansionshubes in der Reformiervorrichtung 20B ausdehnen. Selbstverständlich darf
eine gewisse Leitung während des Expansionshubes an der Reformiervorrichtung 20B
abgenommen werden. Während des Ausstoßhubes wird das Reformatgas aus der Reformiervorrichtung
20B ausgestoßen und über die Reformatgasleitung 50 zum leistungserzeugenden Motor
10 geleitet.
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Gegebenenfalls kann die Reformiervorrichtung 20B mit der Wasserspeiseleitung
70 versehen sein. Die Verbrennungswärme
aus der Verbrennung in
der Reformiervorrichtung 20B oder die Wärme des Abgases wird vorzugsweise zum Vorwärmen
des Kohlenwasserstoffkraftstoffs auf beispielsweise ungefähr 100 bis 250 OC ausgenutzt,
um die Reformierreaktion in der Reformiervorrichtung 20B zu unterstützen und damit
sie vollständig abläuft.
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Bei der in Fig. 24 dargestellten Ausführungsform ist die Reformiervorrichtung
20B gemäß Fig. 23 mechanisch mit dem leistungserzeugenden Motor 10 verbunden. Die
nicht dargestellte Kurbelwelle, mit der der Kolben 28 der Reformiervorrichtung 20B
verbunden ist, wird vom Motor 10 über eine Antriebsscheibe 29 oder über ein beliebiges
andes Antriebsmittel, beispielsweise über Ketten oder Zahnräder, angetrieben.
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Wie bereits vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 10 erläutert wurde,
wird eine Anlage gemäß Fig. 24 vorzugsweise so konstruiert, daß eine kleinere Anzahl
von Zylindern eines Mehrzylindermotors 11, der mit Reformatgas betrieben werden
soll, als Reformiervorrichtung 20B vom Verdichtertyp benutzt wird. Eine solche Konstruktion
erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn der Mehrzylindermotor 11 als Fahrzeugantrieb
dient, da diese Konstruktion es erleichtert, die gesamte Motoranlage kompakt zu
konstruieren, die Hilfseinrichtungen vereinfacht und es ferner erleichtert, die
Reformiervo,rrichtung 20B mit veränderlicher, zur Drehzahl des leistungserzeugenden
Motors 10 proportionaler Drehzahl zu betreiben, so daß die Erzeugung des Reformatgases
in günstiger Weise auf den Verbrauch des Reformatga-ses im Motor 10 abgestimmt ist.
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Wenn die Erfindung auf einen Vierzylindermotor (oder einen Mehrzylindermotor,
dessen Zylinderanzahl ein ganzzahliges Vielfaches von 4 ist) angewendet wird und
einer (bzw.
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1/4) der Zylinder als Reformiervorrichtung 20B zur Versorgung der
übrigen drei (bzw. 3/4) Zylinder mit Reformatgas
benutzt wird,
können die Erzeugung und der Verbrauch des Reformatgases fast ideal aufeinander
abgestimmt werden. Dies zeigt sich, wenn das Luftverhältnis X < 0,6) bei der
Erzeugung des Reformatgases und das Luftverhältnis 2 (zwischen ungefähr 1,0 und
ungefähr 4,0) beim Verbrauch des Reformatgases miteinander verglichen werden Demzufolge
braucht der Zylinderblock des Vierzylindermotors nicht abgewandelt zu werden, wenn
der Motor teilweise als Reformiervorrichtung 20B benutzt wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 25 wird eineyMotorzylinderbaugruppe
eines Zweitaktmotors als Reformiervorrichtung 20B vom Verdichtertyp benutzt. Diese
Reformiervorrichtung 20B ist mit dem Reaktor 130 zum Spalten einer wässrigen H202-Lösung
in O2 und H2 0 kombiniert-. über die Leitung 30 wird der Reformiervorrichtung 20B
gleichzeitig mit dem Gemisch aus Sauerstoff und Dampf Kraftstoff zugeführt. Das
Verhältnis des Sauerstoff-Dampf-Gemischs zum Kraftstoff wird so gesteuert, daß das
Sauerstoff-Kraftstoff-Verhältnis einen Wert hat, der einem Luftverhältnis von nicht
mehr als 0,6 entspricht. Das entstehende kraftstoffreiche brennbare Gemisch wird
durch adiabate Verdichtung in der Reaktionskammer bzw. Brennkammer 21 während des
Verdichtungshubes des Kolbens 28A erwärmt und dann von der Zündkerze 25 gezündet.
In der Reaktionskammer 21 erfolgt dann eine Wassergasreaktion, die das Reformatgas
liefert. Das Reformatgas wird während des folgenden Ansaug- und Ausstoßhubes aus
der Reaktionskammer 21 ausgestoßen und gelangt in die Leitung 50, wonach es mit
Luft zu einem Gemisch gemischt wird, mit dem ein getrennter, leistungserzeugender
Motor 10 betrieben wird.
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Auch die Reformiervorrichtung 20B gemäß Fig. 26 hat Verdichterbauart.
Diese Reformiervorrichtung ist im
Prinzip als Notorzylinderbaugruppe
eines herkömmlichen Hubkolbenmotors ausgebildet. Sie zeichnet sich aus durch eine
verhältnismäßig kleine Zünd- bzw. Vorkammer 29', die gewissen Abstand vom Hauptbrennraum
bzw. der Reaktionskammer 21 haben kann, jedoch in Strömungsverbindung mit dieser
steht. Diese Ausbildung ermöglicht es, die Reformierreaktion in der Reaktionskammer
21 leichter und. zuverlässiger durchzuführen. Über eine Leitung 210 wird in die
Zündkammer ein ungefähr stöchiometrisches Gemisch ( \1 - 1 1,0) 0 ) aus Luft und
Kohlenwasserstoffkraftstoff eingespeist Über eine Leitung 200 wird ein weiteres
Gemisch aus Luft und dem gleichen Kraftstoff mit einem solchen Luft-Kraftstoff-Verhältnis
zugeführt, daß das Luftverhältnis 1 nicht größer als 0,6 ist. Die Zündkerze 25 ist
so angeordnet, daß sie Funken in der Zündkammer 29' erzeugt. Nachdem das fettere
Gemisch in der Reaktionskammer 21 verdichtet worden ist, wird das ungefähr stöchiometrische
Gemisch in der Zündkammer 29' mittels eines Funkens gezündet. Das fettere Gemisch
wird dann von einer Flamme gezündet, die sich aus der Zündkammer 29' ausbreitet,
und durchläuft eine teilweise Oxidationsreaktion, die von der Wärme bewirkt wird,
die durch die Verbrennung des ungefähr stöchiometrischen Gemischs freigesetzt wird.
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Bei der in Fig. 27 dargestellten Reformiervorrichtung 20B handelt
es sich um eine Abwandlung der Reformiervorrichtung 20B gemäß Fig. 23. Die Reformiervorrichtung
20B gemäß Fig. 27 zeichnet sich aus durch eine Nebenkammer 29A, die ähnlich ausgebildet
und angeordnetist wie die Zündkammer 29' in Fig. 26. Diese Nebenkammer 29A braucht
nicht mit einer Zündkerze 25 versehen zu sein; vielmehr befindet sich in der Nebenkammer
29A ein Katalysator 22, der eine teilweise Oxidationsreaktion eines Kohlenwasserstoffkraftstoffs
bewirken kann . Über die Leitung 200 wird in die Reaktionskammer 21 ein fettes Luft-Kraftstoff-Gemisch
() <=0,6)
eingeleitet. Das Gemisch wird in zuvor beschriebener
Weist während des Verdichtungshubes erwärmt und kommt im erwärmten Zustand teilweise
in Berührung mit dem Katalysator 22. Somit kann auch in der Reformiervorrichtung
20B recht einfach und zuverlässig die teilweise Oxidationsreaktion durchgeführt
werden.
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Die Reformiervorrichtung 20B gemäß Fig. 28 ähnelt stark der Reformiervorrichtung
20B gemäß Fig. 26, da auch die Reformiervorrichtung 20B gemäß Fig 28 eine Zündkammer
29' mit einer Zündkerze 25 aufweist. Der Zündkammer 29' dieser Reformiervorrichtung
20B wird jedoch statt eines stöchiometrischen Luft-Kraftstoff-Gemischs! das bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 26 zugeführt wird, über eine Leitung 220, in der
sich ein Durchflußsteuerventil 221 befindet, komprimierte Luft zugeführt. Der Durchfluß
der komprimierten Luft in die Zündkammer 29' wird so gesteuert, daß das Luftverhältnis
1 nur in der Zündkammer 29' ungefähr gleich 1,0 wird, wenn die Reaktionskammer 21
in ähnlicher Weise wie bei der Reformiervorrichtung 20B gemäß Fig. 26 mit einem
fetten brennbaren Gemisch gespeist wird. Diese Reformiervorrichtung 20B hat daher
praktisch die gleichen Betriebseigenschaften wie die Reformiervorrichtung 20B gemäß
Fig. 26.
-
Die in Fig. 29 dargestellte Reformiervorrichtung 20E vom Verdichtertyp
weist eine Zylinderbohrung 230 und einen Kolben 28B auf, der auf- und abbewegbar
in der Zylinder bohrung 230 sitzt. Der Kolben 28B ist kürzer als die Zylinderbohrung
230 und so ausgebildet, daß oberhalb der oberen Stirnfläche des Kolbens 28B eine
erste Brennkammer 12 und unterhalb der Unterseite des Kolbens 28B eine zweite Brer.nkammer
21A besteht. Selbstverständlich werden diese zwei Brennkammern 12 und 21A mit veränderbarem
Volumen vom Kolben 28B hermetisch voneinander getrennt.
-
Diese Reformiervorrichtung 20E arbeitet gleichzeitig als
leistungserzeugender
Motor 10, der mit einem Gemisch aus Reformatgas und Luft betrieben wird. Dabei dient
die zweite Brennkammer 21A als Reaktionskammer der Reformiervorrichtung 20E, während
die erste Brennkammer 12 als Brennraum zur Erzeugung von Arbeit bzw. Leistung durch
Verbrennung des Gemischs aus Luft und Reformatgas dient.
-
In der-Stirnwand der zweiten Brennkammer 21A ist eine kleine Ausnehmung
240 ausgebildet, damit dort eine Heißstelle bzw. ein Glühkopf" besteht, wenn in
der Brennkammer 21A Luft mit verhältnismäßig hohem Verdichtungsverhältnis verdichtet
wird. Die Düse 34, durch die der Kohlenwasserstoffkraftstoff in die Brennkammer
21A eingespritzt wird, befindet sich dicht bei der Ausnehmung 240.
-
Über die Leitung 40 kann die in Kammer 21A Luft eingeleitet werden.
Die Leitung 50 verbindet die erste Brennkammer 12 und die zweite Brennkammer 21A
und führt Reformatgas. Am einen Ende der Leitung 50 befindet sich ein Auslaßventil
250 für die zweite Brennkammer 21A, und am anderen Ende der Leitung 50 befindet
sich ein Einlaßventil 260 für die erste Brennkammer 12. Im mittleren Bereich der
Leitung 50 ist der Speicherbehälter 52 angeordnet. Zur ersten Brennkammer 12 gehört
eine Zündkerze 13. Über die Leitung 60 wird in die erste Brennkammer 12 Luft eingeleitet.
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Während eines ersten Aufwärtshubes des Kolbens 28B wird Luft in die
zweite Brennkammer 21A eingesaugt, die dann beim folgenden Abwärtshub verdichtet
wird. Gegen Ende der Verdichtung und wenn die Luft ausreichend erwärmt ist, beispielsweise
auf ungefähr 900 "C, wird der Kohlenwasserstoffkraftstoff in die zweite Brennkammer
21A in solcher Menge eingespritzt, daß das Luftverhältnis > 1 für das entstehende
Luft-Kraftstoff-Gemisch nicht größer als 0,6 ist. Die Zündung des Luft-Kraftstoff-Gemischs
erfolgt an der Ausnehmung 240, wo eine Heißstelle erzeugt
worden
ist, wonach eine teilweise Oxidation des Gemischs erfolgt. Beim folgenden Abwärtshub
(nach Beendigung eines Expansionshubes) wird das Reformatgas aus der zweiten Brennkammer
21A ausgestoßen und über die Leitung 50 in die erste Brennkammer 12 eingespeist.
Gleichzeitig wird in die erste Brennkammer 12 Luft in solcher Menge eingesaugt,
daß das Luftverhältnis # 2 des sich ergebenden Gemischs aus Luft und Reformatgas
in der ersten Brennkammer 12 zwischen ungefähr 1,0 und ungefähr 4,0 liegt. Dieses
Gemisch wird in der ersten Brennkammer 12 verdichtet und von einem von der Zündkerze
13 erzeugten Funken gezündet. Während des folgenden Expensionshubes (bezogen auf
die erste Brennkammer 12) des Kolbens 28B liefert die Kombination aus Reformiervorrichtung
und Motor 20E Kraft bzw. Leistung. Die Arbeitsweise der Vorrichtung 20E wird aus
Fig. 30 und Tabelle 2 klarer, die die vier aufeinanderfolgenden Hübe des Kolbens
28B erläutern.
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Tabelle 2
Symbol des |
Hubes in Fig. 30 (A) | (B) (C) (D) |
erste Brennkammer |
12 für Leistungs- Verdichten Expansion Ausstoßen Ansaugen |
erzeugung |
zweite Brenn- |
ammer 21A Sür Ansaugen VerdickenlExpansion Aus stoßen |
|Erzeugung von | | | | (Lieferung |
ße¢ormatgas von Refor- |
matgas) |
Fig. 31 zeigt eine Rotationsreformiervorrichtung 20F, die vom Verdichtertyp ist
und grundsätzlich ähnlich konstruiert ist wie der Brennraum eines herkömmlichen
Drehkolbenmotorse In einer Bohrung bzw. Reaktionskammer 213 mit einer Kontur in
Form einer Epitrochoide mit zwei Zweigen sitzt ein dreiseitiger
Drehkolben
28C, der in der Kammer exzentrisch umlaufen kann. Über die Leitung 200 wird während
des Ansaugtaktes ein brennbares Gemisch aus Luft und einem Kohlenwasserstoffkraftstoff
mit einem Luftverhältnis von nicht mehr als 0,6 in die Reaktionskammer 21B eingeleitet.
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Die Zündkerze 25 ist in bei Drehkolbenmotoren üblicher Weise angeordnet,
und die Düse bzw. Leitung 220 zum Einblasen verdichteter Luft befindet sich dicht
bei der Zündkerze 25. Während des Verdichtungstaktes wird in die Reaktionskammer
21B komprimierte Luft in solcher Menge eingeblasen, daß das Luftverhältnis %1 des
verdichteten und erwärmten brennbaren Gemischs in einem kleinen Bereich nahe der
Zündkerze 25 auf ungefähr 1,0 ansteigt. Das Gemisch kann dann durch einen Funken
von der Zündkerze 25 leicht gezündet werden. Aufgrund der Verdichtungswärme und
der durch die vollständige Verbrennung des zunächst gezündeten Gemischanteils erzeugten
Wärme erfolgt dann in der Reaktionskammer 21B zuverlässig eine stabile teilweise
Oxidationsreaktion des größeren Gemischanteils. Das Reformatgas wird während des
normalen Ausstoßtaktes aus der Reaktionskammer 21B ausgestoßen und über die Leitung
50 zum leistungserzeugenden Motor 10 (nicht dargestellt) geleitet.
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ng. 32 zeigt eine Kombination aus einer kontinuierlichen Reformiervorrichtung
20G und einer Verbrennungskammer 250! einer Gasturbine 10A. Die Reformiervorrichtung
20G hat im Prinzip die gleiche Konstruktion wie die Reformiervorrichtung 20 gemäß
Fig. 11. In die Reaktionskammer 21 der Reformiervorrichtung 20G wird über Einlässe
260 Luft eingeleitet, und ein h'ohlenwasserstoffkraftstoff wird mittels einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung
34A in die Reaktionskammer 21 eingeleitet, so daß ein Luft-Krafstoff-Gemisch mit
einem Luftverhältnis 1 von nicht mehr als 0,6 erzeugt wird. Die Zündkerze 25 lost
eine teilweise Oxidationsrealtion in der Reaktionskammer 21 aus , wobei die Reaktion
vom
Katalysator 22 beschleunigt wird. Durch Einlässe 270 wird Luft in die Verbrennungskammer
250' eingeleitet, und gleichzeitig wird Reformatgas durch eine Gasdüse 280 in solcher
Menge in die Verbrennungskammer 250' eingeblasen, daß das Luftverhältnis t2 des
sich ergebenden Gemischs aus Luft und Reformatgas in der Verbrennungskammer 250'
zwischen ungefähr 1,0 und ungefähr 40 liegt. (In üblicher Weise muß eine große Menge
Sekundärluft zum Kühlen der Verbrennungskammer 250' zugeführt werden.
-
Daher kann das Luftverhältnis #2 des Abgases der Verbrennungskammer
250' größer als 4,0 werden.) Wenn der leistungserzeugende Motor 10 eine Gasturbine
10A ist, d. h. eine Verbrennungskraftmaschine mit kontinuierlicher Verbrennung,
liegen die Vorteile einer ko-Ltinuiedichen Reformiervorrichtung 20 auf der Hand.
In der Regel erfolgt die Verbrennung in der Verbrennungskammer 250 einer Gasturbine
10A bei einem ungefähr stöchiometrischen Luft-Krafb-stoff-Verhältnis, so daß das
Verbrennungsgas sehr hohe Temperatur hat, die beispielsweise im Bereich zwischen
ungefähr 1700 bis ungefähr 2000 OC liegt. Das Verbrennungsgas wird durch Zugabe
großer Mengen Sekundärluft auf ungefähr 900 bis 1000 °C abgekühlt und dann als Arbeitsmittel
der Turbine 10A benutzt. Aufgrund des stöchiometrischen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
und der sehr hohen Verbrennungstemperatur ist es sehr schwierig die Bildung unerwünschter
Stickoxide zu verhindern. Wenn die Verbrennungskammer 250' mit der Reformiervorrichtung
20G kombiniert ist und die Turbine 10A mit einem Gemisch aus Luft und Reformatgas
betrieben wird, können jedoch die Konzentrationen der Stickoxide im Verbrennungsgas
auf sehr kleine Werte vermindert werden, da das Reformatgas mit Luft zu einem Gemisch
mit verhältnismäßig hohem Luft-Kraftstoff-Verhältnis gemischt wird und bei einer
verhältnismäßig niedrigen Temperatur, beispieLsweise unter ungefähr 1500 OC, verbrannt
wird
Wenn das Reformatgas durch teilweise Oxidation eines Kohlenwasserstoffkraftstoffs
mit Luft hergestellt wird, enthält das Reformatgas als unbrennbaren Bestandteil
N2 gelegentlich auch zusammen mit CO2. Beispielsweise hat ein Reformatgas,das aus
Oktan C8H18 (als Benzin) und Luft mit einem Luftverhältnis 1 von 0,35 hergestellt
wird, wobei angenommen wird, daß das Molverhältnis von N zu O, 2 den Wert 4/1 hat,
folgende Zusammensetzung (in vol%): 21,6% H2 23,6% CO, 51,3% N2, 1,2% CO2, i,0%
CH4 und 1,2 H20. Der spezifische Heizwert des Reformatgases kann erhöht werden und
der Liefergrad eines Motors 10, der mit dem Reformatgas gespeist wird, kann verbessert
werden, indem die unbrennbaren Bestandteile N2 und CO2 (oder nur N2) aus dem Reformatgas
entfernt werden, bevor es dem Motor 10 zugeführt wird. Es ist jedoch nicht einfach,
nur N2 oder N2 und CO2 mittels einer kompakten Anlage aus dem Reformat zu entfernen.
-
Zu der in Fig. 33 dargestellten Motoranlage gehört ein Wasserstoffgasabscheider
300, der zwischen der Reformiervorrichtung 20 und dem leistungserzeugenden Motor
10 angeordnet ist und ermöglicht, daß fast nur H2 aus dem Reformatgas abgeschieden
und zur Gemischaufbereitungsvorrichtung 110A des Motors 10 geführt wird. Der Abscheider
300 umfaßt eine rohrförmige Trennwand 310, die aus einem selektiv gasdurchlässigen
Material, beispielsweise Palladium, besteht. Das von der Reformiervorrichtung 20
auf die Leitung 50 gegebene Reformatgas wird in eine Kammer 320 eingeleitet, die
von der rohrförmigen Trennwand 310-umgeben ist. Allein H2 dringt durch die Trennwand
310 aus Palladium und tritt dann in eine weitere Kammer 330 außerhalb der Trennwand
310 ein. Dieses Wasserstoffgas wird über eine Leitung 50A der Gemischaufbereitungsvorrichtung
110A zugeführt, die ein Luft-Wasserstoff-Gemisch für den Motor 10 aufbereitet. Die
anderen Bestandteile des Reformatgases können vom Abscheider 300 aus zur Reformiervorrichtung
20
zurückgeführt werden.
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Alternativ kann die Trennwand 310 aus einem Material bestehen, das
unterschiedliche Adsorptionsaktivitäten für unterschiedliche gasförmige Stoffe hat.
Ein typisches Beispiel für ein solches Material ist Zeolith. Unterschiedliche Gase
wandern durch eine solche Trennwand 310 je nach den Molekulargewichten der jeweiligen
Gase mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Je kleiner das Molekulargewicht ist,
desto größer ist die Geschwindigkeit. Wenn Reformatgas in die innere Kammer 320
des Abscheiders 300 eingeleitet wird, gelangt nur Wasserstoff oder tasserstoff in
Verbindung mit einigen anderen Bestandteilen mit verhältismäßig niedrigen Molekulargewichten
in die äußere Kammer 330. Die übrigen Bestandteile des Reformatgases, zu denen N2
und CO2 gehören, werden aus der inneren Kammer 320 abgeführt, bevor sie durch die
Trennwand 310 wandern können, und können dann zur Reformiervorrichtung 20 zurückgeführt
werden. Die leichteren Bestandteile des Reformatgases werden aus der äußeren Kammer
330 zu Gemischaufbereitungsvorrichtung 11 0A weitergeleitet.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 34 sind mehrere identische Wasserstoffabscheider
305 parallel geschaltet and mit einer einzigen Reformiervorrichtung 20 kombiniert.
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eder dieser Abscheider 305-a, 305-b und 305-c weist in einem mittleren
Bereich eine Säule 340 aus einem Material mit selektiver Absorptionsaktivität, beispielsweise
aus Zeolith, auf Nahe dem Einlaß jedes Abscheiders 305 befindet sich eine nicht
gefüllte vordere Kammer 350 und nahe dem Auslaß jedes Abscheiders befindet sich
eine hintere Kammer 360. Die Leitung 50 verbindet sie Reformiervorrichtung 20 mit
der vorderen Kammer 350 jedes Abscheiders 305 wobei die Strömungsverbindung zwischen
der
Reformiervorrichtung 20 und jeder vorderen Kammer 350 einzeln von einem Durchflußsteuerventil
370-a, 370-b bzw. 370-c gesteuert wird. In der Leitung 50 befindet sich ein Verdichter
stromauf der Steuerventile, der das Reformatgas unter Druck setzt. Die hinteren
Kammern 360 stehen über die Leitung 50A mit der Gemischaufbereitungsvorrichtung
110A des leistungserzeugenden Motors 10 in Verbindung, wobei die Strömungsverbindung
zwischen jeder hinteren Kammer 360 und der Gemischaufbereitungsvorrichtung 110A
einzeln von einem Durchflußsteuerventil 380-a, 380-b bzw. 380-c gesteuert wird.
Eine Leitung 50B verbindet die hinteren Kammern 360 mit einer getrennten Vorrichtung,
beispielsweise einem nicht dargestellten Wärmeaustauscher, wobei für jede Kammer
360 ein Durchflußsteuerventil 390-a, 390-b bzw. 390-c vorgesehen ist.
-
Im folgenden wird die Funktionsweise der Motoranlage gemäß Fig. 34
erläutert. Das Reformatgas wird durch öffnen des Durchflußsteuerventils 370-a in
der Leitung 50 und des Durchflußsteuerventils 390-a in der Leitung 503 in die vordere
Kammer 350 eines der Abscheider 305, , beispielsweise des Abscheiders 305-a,eingeleitet.
Dabei ist das Durchflußsteuerventil 380-a in der Leitung 50A geschlossen. Das Ventil
370-a wird nach kurzer Zeit geschlossen. Von den Bestandteilen des Reformatgases
strömt der Wasserstoff durch die Zeolithsäule 340 in der kürzesten Zeit Da die Zeiten,
die die jeweiligen Bestandteile des Reformatgases zum Durchströmen der Zeolithsäule
340 benötigen, zuvor festgestellt werden könnenDist es möglich, das Ventil 380-a
zu dem Zeitpunkt zu öffnen, zu dem der Wasserstoff die hintere Kammer 360 erreicht.
-
Gleichzeitig wird das Ventil 390-a geschlossen Somit wird der Wasserstoff
voll ständig zur Gemi schaufbereitungsvorrichtung 110A geführt. Wenn ein schwereres
Gas die hintere Kammer 360 erreicht, so wird das Venti geschlossen, während gleichzeitig
das Ventil 390-a
geöffnet wird, damit alle anderen Gase außer dem
Wasserstoff über die Leitung 50B abgeführt werden. Diese Gase können in die umgebende
Atmosphäre abgegeben werden, wenn sie keine Luftverschmutzung verursachen, oder
sie können einer Nachverbrennung:unterworfen werden, wenn sie brennbare Bestandteile
enthalten, wobei die bei der Nachverbrennung erzeugte Wärme entweder zum Vorwärmen
des Kohlenwasserstoffkraftstoffs oder zum Vorwärmen der Reformiervorrichtung 20
benutzt werden kann. Somit liefert jeder Abscheider 305-a, 305b und 305-c intermittierend
Wasserstoff. Die Abscheider 305, von denen mehrere vorgesehen sindr werden daher
zeitversetzt so betrieben, daß der Gemischaufbereitungsvorrichtung 110A Wasserstoff
ohne nennenswerte Schwankungen zugeführt werden kann.
-
Fig. 35 zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Motoranlage
als Kraftfahrzeugantrieb. Bei dieser Anlage wird die eformiervorrichtung 20A gemäß
Fig. 13 benutzt; alternativ kann jedoch auch jede der anderen oben beschriebenen
Ausführungsformen eingesetzt werden.
-
Bei dem leistungserzeugenden Motor 10 handelt es sich um einen herkömmliche
Kraftfahrzeugmotor, beispielsweise einen Mehrzylinderhubkolbenmotor. Die Ansauganlage
diese Motors 10 ist im wesentlichen in üblicher Weise konstruiert und umfaßt ein
Luftfilter 61, , eine Saugleitung 60, eine Starterklappe 62, eine Mischkammer bzw.
Gemischaufbereitungsvorrichtung 110 und eine Drosselklappe 63.
-
Das Reformatgas wird der Gemischaufbereitungsvorr ichtung 110 auf
der Leitung 50 über den Speicherbehälter 52 zugeführt. Der Kohlenwasserstoffkraftstoff
wird der Reformervorrichtung über die Leitung 30 zugeführt, in der sich die pumpe
32 und das Durchflußsteuerventil 33 befinden Zusätzlich kann eine Kraftstoffleitung
80 vorgesehen sein, über die der Gemischaufbereitungsvorrichtung 110 sel starker
Belastung -re-cvrmierter Kohlenwasserstoffkraftstoff
zugeführt
wird. Über die Leitung 40, in der sich die Pumpe 42 und das Durchflußsteuerventil
43 befinden, wird der Reformiervorrichtung 20A Luft zugeführt Die Steuerung des
Durchflusses des Reformatgases zur Gemischaufbereitungsvorrichtung 110 erfolgt auf
der Grundlage verschiedener Betriebskenngrößen des Motors 10. Eine Steuervorrichtung
400 steuert beispielsweise (elektrisch, hydraulisch und/oder mechanisch) die Stellungen
der Starterklappe 62, der Drosselklappe 63, des Durchflußsteuerventils 33 für den
Kraftstoff, der Kraftstoffpumpe 32, des Durchflußsteuerventils 43 für Luft und der
Luftpumpe 42 in Abhängigkeit von Eingangsgrößen, die die Stellung des Gaspedals,
die Schaltstellung is Getriebes, die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Motordrehzahl
wiedergegen.
-
Im Vergleich zu einer -Anlage, die mit einem gasförmigen Nichtkohlenwasserstoffkraftstoff,
beispielsweise Wasserstoff arbeitet, der in einen Druckbehälter gefüllt ist, kann
die Reformiervorrichtung 20 einschließlich des Kraftstoffbehälters bei einer erfindungsgemäßen
Motoranlage erheblich kleiner und leichter ausgeführt werden.
-
Wenn zum Antrieb eines Fahrzeugs eine erfindungsgemäße Motoranlage
benutzt wird, so trägt dies zur Verminderung der Luftverschmutzung und zur Energieersparnis
bei, ohne daß dadurch die Zuladung des Fahrzeugs wesentlich vermindert wird.
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Tabelle 3 zeigt einen Vergleich einiger wichtiger Eigenschaften von
zwei verschiedenen Motoranlagen, nämlich einer erfindungsgemäßen Motoranlage und
einer herkömmlichen Motoranlage, wobei beide Anlagen mit dem gleichen Motor arbeiten,
sich jedoch hinsichtlich der Kraftstoffanlage unterscheiden.
-
In Tabelle 3 steht "NOx" für Z'Stickoxside'lund "HC" für unverbrannte
Kohlenwasserstoffe,
Tabelle 3
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Bemerkungen: a) Bei "stark" oder "erheblich" sind Gegenmaßnahmen erforderlich.
-
b) Die mittlere Kilometerleistung (gefahrene km/ Volumenmenge Kraftstoff)
für Kraftfahrzeugmotoren gemäß den japanischen Vorschriften von 1973 ist die Basis
100 %.
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Außer den vorstehend beschriebenen Abwandlungen können bei einer erfindungsgemäßen
Motoranlage folgende Techniken einzeln oder in Kombination vorgesehen sein: a) Es
kann ein Vorverdichter vorgesehen sein.
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b) Das Gemisch aus Luft und Reformatgas kann vor der Einspeisung in
den leistungserzeugenden Motor verdichtet werden.
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c) Der leistungserzeugende Motor kann mit einem verhältnismäßig hohen
Verdichtungsverhältnis arbeiten, so daß dadurch die Literleitung des Motors erhöht
wird.
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d) Entweder die Luft oder das Luft-Reformatgas-Gemisch, die bzw. das
dem Motor zugeführt wird, kann durch Einsprühen einer Flüssigkeit mit hoher latenter
Verdampfungswärme gekühlt werden. Dafür ist beispielsweise Wasser oder ein Alkohol
geeignet. Durch diese Maßnahme wird der Liefergrad verbessert.
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Es versteht sich, daß es sich bei dem leistungserzeugenden Motor der
erfindungscjemäßen Motoranlage nicht ungedingt um einen Motor mit innerer Verbrennung
handeln muß, Vielmehr kann auch eine Verbrennungskraftmaschine mit äußerer Verbrennung,
beispielsweise eine Dampfmaschine oder ein Sterlingmotor, benutzt werden.
-
Patentansprüche: