DE2618553B2 - Vorrichtung zum Ausglühen von in umlaufenden Kokillen gegossenen Schleudergußrohren aus Gußeisen - Google Patents
Vorrichtung zum Ausglühen von in umlaufenden Kokillen gegossenen Schleudergußrohren aus GußeisenInfo
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- DE2618553B2 DE2618553B2 DE19762618553 DE2618553A DE2618553B2 DE 2618553 B2 DE2618553 B2 DE 2618553B2 DE 19762618553 DE19762618553 DE 19762618553 DE 2618553 A DE2618553 A DE 2618553A DE 2618553 B2 DE2618553 B2 DE 2618553B2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausglühen von in umlaufenden Kokillen gegossenen
Schleudergußroliren aus sphärolkischem Gußeisen.
Aus Gußeisen mit Kugelgraphit oder sphärolitischem Gußeisen nach dem Schleudergießverfahren
hergestellte Rohre werden bekanntlich nach dem Schleuderguß einem Glühprozeß unterworfen, um innere Spannungen zu beseitigen, die sich vorher in den
Rohren ausgebildet haben, und um ihre physikalische Festigkeit zu verbessern. Bei dem üblichen Verfahren
zur Herstellung von Rohren aus Gußeisen mit Kugelgraphit nach dem Schleudergießverfahren werden jedoch die Gußeisenrohre zum Ausglühen anschließend
durch einen waagerechten Ausglühofen transportiert, nachdem sie nach dem Guß aus ihren Schleudergießkokillen gezogen oder in anderer Weise entfernt worden sind.
Durch die Notwendigkeit beim üblichen Verfahren, den Gußkörper vor dem Ausglühen aus seiner Schleudergießkokille zu ziehen oder zu entfernen, haben sich
verschiedene Nachteile ergeben. Beispielsweise kühlt sich der Gußkörper während des Ausziehens aus der
Schleudergießform ab. insbesondere sinkt seine Temperatur schnell unmittelbar nach dem Ausziehen oder
Entfernen aus der Schleudergießform. Die Folge ist, daß die für das anschließende Ausglühen erforderliche
Zeit verlängert und die Brennstoffmenge, die von den Gasbrennern im Ausglühofen verbrannt wird, erhöht
wird. Ferner ist bei der Herstellung von Rohren aus Gußeisen mit Kugelgraphit mit einer Bohrung von
etwa SOO mm oder mehr ein verhältnismäßig großer
Raum für die vorübergehende Lagerung der Schleudergießkolrilien, die durch das Ausziehen oder Entfernen der Gußkörper leer geworden sind, zur Vorbereitung für den anschließenden Einsatz in der Nähe
der Schleudergießanlage erforderlich. ">
Die DE-AS 1296750 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Schleuderguß-Hohlkörpern, bei dem in eine Form, solange sich das Metall
in flüssigem Zustand befindet, ein Flußmittel von geringerem spezifischen Gewicht als dem des Metalls
>" in einer solchen Menge eingebracht wird, daß es während der Rotation der Form einen die innere Oberfläche des Gußstücks abdeckenden Belag bildet und bei
dem das Flußmittel mit einer Temperatur eingebracht wird, die oberhalb der Erstarrungstemperatur des '">
Metalls liegt.
Die DE-AS1287754 betrifft eine horizontal gelagerte Schleudergießform und ein Verfahren zu ihrem
Betrieb. Diese, den Gußkörper enthaltende Schleudergießkokille went an ihren beiden Enden Ver- -'"
Schlüsse auf.
Die DE-AS 2 507170 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung von kugelgraphithaltigen Gießrohren, wobei die Gußrohre nicht erst nach dem Ziehen aus
der Kokille, sondern zusammen mit der Kokille einer - > Ausglühstation zugeführt und in der Kokille ausgeglüht werden.
Aus »Gießerei-Praxis« (1975), 6, S. 93-106, ist schließlich ein Verfahren zur Herstellung von Rohren
aus Gußeisen mit Kugelgraphit bekannt, bei dem ge- «>
schmolzenes Metall im Schleudergießverfahren so vergossen wird, daß in einer Schleudergießkokille ein
Gußkörper entsteht, der schließlich das Rohr aus Gußeisen mit Kugelgraphit bildet. Dieses Rohr wird
dann einer üblichen Glühbehandlung unterworfen. )*·
Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen haben aber den Nachteil, daß
beim Ausglühen immer noch die Temperaturkontrolle nicht ausreichend gewährleistet werden kann, was zu
Fehlern in den Rohren führt. ·»«
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine verbesserte Vorrichtung zum Ausglühen von in umlaufenden Kokillen gegossenen Schleudergußrohren
aus Gußeisen verfügbar zu machen, bei der die Nachteile des Standes der Technik im wesentlichen ausge- -ti
schaltet werden.
Gegenstand der Erfindung ist die in den Ansprüchen bezeichnete Vorrichtung.
Im einzelnen wird so vorgegangen, daß zuerst ein geschmolzenes sphärolrtisches Gußeisen in eine waa- ~>
<> gerecht angeordnete hohle zylindrische Kokille gegossen wird, die mit hoher Geschwindigkeit um ihre
Längsachse gedreht wird, so daß das Metall unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft an die Innenwandung der Kokille befördert wird, wobei in der Kokille v-,
ein Gußkörper, der dem endgültigen Rohr aus sphärolitischem Gußeisen entspricht, gebildet wird. Der
Gußkörper in der Schleudergkßkokille wird anschließend über Führungsschienen einem Ausglühofen zugeführt, wo die Abführung der im Gußkörper in der «>
Schleudergkßkokille entwickelten Wärmeenergien verlangsamt wird, damit der Gußkörper mit geregelter
langsamer Geschwindigkeit kühlen kann. Die Verlangsamung der Abführung der im Gußkörper entwickelten Wärmeenergien läßt sich leicht erreichen, μ
indem beide Enden der Schleudergkßkokille verschlossen und/oder ein Heißgasstrom mit erhöhter
Temperatur durch den Gußkörper in der Schleudergießkokille geblasen wird, während beide Enden der
Schleudergießform geschlossen sind.
Bei einer hier beschriebenen Ausführungsform de· Erfindung ist die Ausglühanlage in drei Zonen unterteilt, nämlich eine Zone von höherer Temperatur, eine
Zone von mittlerer Temperatur und eine Zone von niedrigerer Temperatur, die in dieser Reihenfolge
hintereinander angeordnet sind. Diese verschiedenen Temperaturzonen können ausgebildet werden, indem
das Heißgas, das den Gußkörper in der Schleudergießform in einer Stellung durchströmt hat, dem Gußkörper in der Gießform in einer anderen Stellung, die
der ersten Stellung benachbart ist, und abschließend dem Gußkörper in der Gießform in einer weiteren
Stellung, die auf die zweite Stellung folgt, zugeführt wird, wobei diese erste Stellung, die zweite und die
dritte Stellung den Zonen von höherer, mittlerer und niedrigerer Temperatur entsprechen. Ak Quelle des
Heißgases können ein oder mehrere Brenner verwendet werden. Es ist auch möglich, ein beliebiges Abgas,
das eine genügend hohe Temper^äar hat, z. B. das Abgas eines Kupolofens oder Schmelzofens oder aus
einem Wärmeaustauscher verwenden.
Nach dem Ausglühen wird der Gußkörper arjs der Schleudergießkokille gezogen oder in anderer Weise
entfern:, wobei ein Rohr aus sphärolitischem Gußeisen erhalten wird, das mit oder ohne die Notwendigkeit einer anschließenden Bearbeitung verkaufsfähig
ist.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß im Gegensatz zu den bekannten Verfahren ähnlicher Art
praktisch kein Raum für die Zwischenlagerung der Gießformen erforderlich ist, da das Ausglühen erfolgt,
während der auszuglühende Gußkörper in der Schleudergießform bleibt. Ferner kann die erforderliche Brennstoffmenge, die den Brennern zugeführt
werden muß, in vorteilhafter Weise minimal gehalten werden, wodurch jede mögliche Vergeudung vermieden wird. Die Brennstoffmenge kann weiter verringert
oder ein Brennstoffbedarf volltändig ausgeschaltet werden, wenn ein Abgas mit genügend hoher Temperatur, z. B. das Abgas des Kupolofens, der zur Herstellung des geschmolzenen Gußeisens mit Kugelgraphit für das Rohr erforderlich ist, oder das Abgas eines
Wärmeaustauschers zum Erhitzen des Gußkörpers in der Schleudergießform in einer solchen Weise verwendet wird, daß die Abführung der im Gußkörper
entwickelten Wärmeenergien verlangsamt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit einer bevorzugten Ausführungsform, die unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben wird, erläutert.
Fi^. 1 ist eine schematische Draufsicht auf eine
Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Gußkörpern, während diese sich in den entsprechenden Schleudergießformen befinden. Die Vorrichtung zur Wärmebehandlung ist an einer Ausglühanlage angeordnet. Die
Abbildung zeigt drei Gußkörper in den Gießformen während der Warmbehandlung;
Fig. 2 ist ein Querschnitt längs der Linie U-II in
l
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, die den Temperaturverlauf eines Gußkörpers in einer Schleudergießkokille in Abhängigkeit von der Zeit veranschaulicht.
In den Abbildungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Warmbehandlungsvorrichtung ist auf einem geeigneten Fundament F, z. B. auf dem Boden einer Gießerei, an einer
Ausglühanlage zwischen einer Schleudergießmaschine und einer Ausziehvorrichtung installiert. Die
Ausglühanlage, in der die Vorrichtung installiert ist, ist mit Hilfe von mit Abstand zueinander angeordneten Führungen Gl und Gl jeweils beiderseits der
Vorrichtung mit der Schleudergießmaschine auf der einen Seite und der Ausziehvorrichtung auf der anderen Seite verbunden. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht jede der Führungen Gl und G2
aus zwei mit Abstand zueinander angeordneten Schienen 10 bzw. 11, die über dem Fundament F in
beliebiger bekannter Weise eingebaut sind. Das Führungsschiene npaar 10 ist so ausgebildet, daß es die
Schleudergießformen 12, von denen nur eine dargestellt ist, aufnehmen kann. Diese Schleudergießkokil-
|pn wpi-Hpn naehpinanHpr vnn Her f nicht dargestellten)
Schleudergießmaschine in bestimmten Zeitabständen zugeführt, wobei sie auf den Führungsschienen 10 rollen. Es ist zu bemerken, daß jede Schleudergießkokille
12 einen Gußkörper aus sphärolitischem Gußeisen in Form eines frisch gegossenen Rohres 13 in rotglühendem Zustand enthält, das an der Innenwandung der
Schleudergießkokille 12 gehalten wird. Das Rohr 13 aus Gußeisen mit Kugelgraphit wird in der Schleudergießkokille 1.2 in der Schleudergießmaschine nach einem beliebigen bekannten Schleudergießverfahren
gebildet, so daß auf dessen Einzelheiten der Kürze halber hier nicht eingegangen wird.
Die dargestellte Vorrichtung ist mit zwei feststehenden Auflageträgern FB versehen, die sich zwischen den Führungen Gl und G2 erstrecken und einen Abstand zueinander haben, der im wesentlichen
ebenso groß oder größer als der Innenabstand zwischen den Schienen der Führungen Gl und G2, aber
kleiner ist als die größtmögliche Länge der Schleudergießkokille, die durch die Vorrichtung zu handhaben
ist. An jedem feststehenden Auflageträger FB sind Lagerstützen 14,15 und 16 starr befestigt. Diese Stützen sind mit gleichem Abstand zueinander angeordnet. An jeder Stütze 14 bis 16 sind mit Abstand zueinander zwei Rollen 14<-., ISo bzw. 16a gelagert. Es
ist zu bemerken, <ia& die Lagerstützen 14 bis 16 an
einem der gegenüberliegenden feststehenden Auflageträgei FB und die Lagerstützen 14 b:s 16 am anderen feststehenden Auflageträger FB jeweils aufeinander ausgerichtet sind. Wenigstens eine Rolle jedes
Rollenpaares 14a, 15a und 16a, die in den zugehörigen Lagerstützen 14,15 und 16 an den feststehenden
Auflageträgern FB gelagert sind, steht über ein beliebiges geeignetes Kraftübertragungssystem in Wirkverbindung mit einem Antriebsmechanismus, der in
Form eines Elektromotors M dargestellt ist.
Obwohl nach der Darstellung in Fig. 1 und 2 bereits drei Schleudergießformen 12 mit den darin befindlichen Gußkörpern im rotglühenden Zustand
drehbar auf die Lagerstätzen 14, 15 und 16 gelegt worden sind, wird ihre Zuführung nachstehend ausführlich beschrieben.
Innerhalb eines Raums, der zwischen den feststehenden Auflageträgern FB gebildet wird, ist ein Hubschlitten LC angeordnet. Dieser Hubschlitten LC ist
mit einem mit Rädern versehenen Untergestell 17 mit beispielsweise drei Räderpaaren 17a, VJh und 17c
versehen, mit deren Hilfe das Untergestell 17 auf zwei mit Abstand zueinander angeordneten Schienen 18a
auf dem Fundament F läuft und zwischen einer Aufnahmestellung und einer Ablaufstellung bewegt werden kann. Hierauf wird später ausführlicher eingegangen. Der Hubschlitten LC ist ferner mit einem
Transportrost 18 versehen, der mit Hilfe von Scherenmechanismen P von beliebiger bekannter Konstruktion am Untergestell 17 befestigt ist, so daß der Transportrost 18 durch Zylinder 19, die mit einem Fluid
betätigt werden, wahlweise angehoben und abgesenkt werden kann. Zur Bewegung des Untergestells 17
zwischen der Aufnahmestellung und der Ablaufstellung dient ein fluidbetätigter Zylinder 20 mit einem
Gehäuse, das starr am Fundament Fbefestigt ist, und
einem Kolben, der am Untergestell 17 befestigt ist. Es ist zu bemerken, daß die verschiedenen Zylinder
19 und 20 so in Wirkverbindung miteinander stehen, daß sie den Hubschlitten in der folgenden Arbeitsfolge
betätigen:
a) Unter der Annahme, daß das Untergestell 17 von
der Ablaufstellung in der dargestellten Aufnahmestellung angekommen ist, wird der Transportrost 18 für Zwecke, auf die später eingegangen wird, nach einer bestimmten Zeit nach der
Ankunft des Untergestells 17 in der Aufnahmestellung angehoben.
b) Sofort nach dem vollständigen Anheben des Transportrostes 18 wird das Untergestell 17 von
de' Aufnahmestellung in die Ablaufstellung gefahren, während der Transportrost 18 in angehobener Stellung gehalten wird.
c) Sofort nach der Ankunft des Untergestells 17 mit dem in angehobener Stellung befindlichen
Transportrost 18 in der Ablaufstellung wird der Transportrost abgesenkt.
d) Gleichzeitig mit dem vollständigen Absenken des Transportrostes 18 oder unmittelbar danach
wird das Untergestell 17 von der Ablaufstellung in die Aufnahmestellung geführt, während der
Transportrost 18 in der dargestellten abgesenkten Stellung gehalten wird.
Hiermit ist ein Arbeitszyklus des Hubschlittens LC vollendet.
Der Transportrost 18 hat vier Stationen 21, 22, 23 und 24, die jeweils durch zwei mit Abstand zueinander
angeordnete Paare von Rollen, die drehbar darauf gelagert sind, gebildet werden. Diese vier Stationen 21
bis 24 haben zueinander einen gleichen Abstand, der dem Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Lagerstützen 14,15 und 16 auf den feststehenden Auflageträgern FB entspricht. Sie sind so angeordnet, daß
dann, wenn das Untergestell 17 sich in der dargestellten Aufnahmestellung befindet, die Stationen 22, 23
und 24 auf die Lagerstützen 14,15 bzw. 16 ausgerichtet werden können und dann, wenn das Untergestell
sich in der Ablaufstellung befindet, die Stationen 21,
22 und 23 jeweils auf die Lagerstützen 14, 15 und 16 ausgerichtet werden können.
Der Hubschlitten LC ist so ausgebildet, daß die
Ebene des Transportrostes 18 in angehobener Stellung über der Ebene der Führungsschienen 10 und
11 liegt. Daher kann die vordere Schleudergießkokille, die das entsprechende Gußstück enthält und sich
gegen die Anschläge 25 gelegt hat, die auf den Führungsschienen 10 der Führung Gl so ausgebildet worden sind, daß die vordere Scbleudergießkokille an der
Station 21 aufgelegt werden kann, wenn der Transportrost 18 sich in angehobener Stellung befindet,
während das Untergestell 17 in der Aufnahmestellung
gehalten wird, genügend weit über die Anschläge 25 gehoben werden, um die vordere Kokille über die Anschläge 25 hinweg in eine Stellung unmittelbar über
der LagerstUtze 14 führen zu können, wenn das Untergestell 17 mit dem in angehobener Stellung befindlichen Transportrost 18 anschließend bewegt wird.
Wenn die Lagerstützen 14,15 und 16 zu dem Zeitpunk*., zu dem die vordere Kokille in die Stellung unmittelbar über der Lagerstütze in der oben beschriebenen Weise geführt wird, durch Schleudergießkokillen besetzt sind, werden die Kokille auf der
Lagerstütze 14, die Kokille auf der Lagerstütze 15 und die Kokille auf der Lagerstütze 16 jeweils in die
nächsten Stellungen unmittelbar über der Lagerstütze 15, der Lagerstütze 16 und über den Führungsschienen 11 auf der Führung GI geführt, wodurch die Lagerstütze 14 für die Aufnahme der vorderen Schleudergießkokille, die von den Führungsschienen 10
überführt wird, frei wird.
Die vorstehende Beschreibung läßt deutlich erkennen, daß mit jedem vollständigen Arbeitszyklus des
Hubschlittens LC nacheinander eine Schleudergießkokille von der Führung Gl durch die Ausglühstation
auf die Führung G2 transportiert wird. Es ist zu bemerken, daß, solange die Gußkörper 13 in den Kokillen 12, die auf den Lagerstützen 14,15 und 16 ruhen,
der Warmbehandlung in der später beschriebenen Weise unterworfen werden, diese Kokillen auf den
Lagerstützen 14 bis 16 in Berührung mit den Rollen 14a, 15 a und 16a, die in der oben beschriebenen
Wei-e mit dem Motor M verbunden sind, um ihre Längsachsen gedreht werden, wodurch die Möglichkeit ausgeschaltet wird, daß die Gußstücke 13, die sich
noch im rotglühenden Zustand in ihren zugehörigen Schleudergießkokillen 12 befinden, unter dem Einfluß der Schwerkraft deformiert werden. Diese Möglichkeit würde gegeben sein, wenn die Schleudergießkokillen auf den Lagerstützen 14, 15 und 16 nicht
gedreht würden.
Die Schleudergießkokillen mit den darin befindlichen Gußstücken, die der Warmbehandlung unterworfen und daher in der oben beschriebenen Weise
auf die Führungsschienen 11 transportiert worden sind, läßt man auf den Führungsschienen 11 zur Rohrausziehvorrichtung rollen, wo die Gußstücke aus den
zugehörigen Schleudergießformen ausgezogen oder in anderer Weise entfernt werden, wobei die Rohre aus
sphärolitischem Gußeisen erhalten werden.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung wird die Ausglühbehandlung in drei Stufen durchgeführt. Zu
diesem Zweck sind eine Zone mit höherer Temperatur, eine Zone mit mittlerer Temperatur und eine
Zone mit niedrigerer Temperatur vorgesehen, die durch die Paare von Lagerstützen 14,15 bzw. 16 gebildet werden.
Die Vorrichtung ist ferner mit fahrbaren Schlitten MCL und MCl versehen, die auf zugehörigen Paaren
von mit Abstand zueinander angeordneten Schienen 26 und 27 so angeordnet sind, daß sie zwischen Arbeitsstellungen und Ruhestellungen bewegt werden
können. Diese Schlitten MCl und MCl werden durch fluidbetätigte Zylinder 28 und 29 bewegt, die miteinander synchronisiert sind. Diese Zylinder 28 und 29
stehen ihrerseits so in Wirkverbindung mit den Zylindern 19 und 20, daß die Schütten MCl und MCl
gleichzeitig in die dargestellte Arbeitsstellung in eine Richtung zueinander und in Richtung zu den Auflageträgern FB geführt werden, wenn der Transportrost
18 auf dem in die Ablaufstellung geführten Untergestell 17 in der abgesenkten Stellung gehalten wird,
und sie werden gleichzeitig mit der Bewegung des Transportrostes 18 aus der abgesenkten Stellung in
die angehobene Stellung oder kurz vor dieser Bewegung gleichzeitig in die Ruhestellung in einer Richtung
voneinander und von den benachbarten Auflageträgern FB hinweg geführt, während das Untergestell
17 in der Ausnahmestellung gehalten wird.
Drei Verschlußscheiben 30,32 und 34 aus feuerfestem Material, die jeweils eine zentrale Öffnung aufweisen, sind drehbar auf dem beweglichen Schlitten
MCl gelagert, wobei die Öffnungen in den Scheiben
30.32 und 34 in einer solchen Lage gehalten werden,
daß sie auf die jeweiligen Längsachsen der Schleudergießkokillen 14, 15 und 16 ausgerichtet sind.
Ebenso sind drei feuerfeste Verschlußscheiben 31, 33 und 35, die jeweils mit einer zentralen Öffnung
31a, 33a und 35a versehen sind, wie in Fig. 2 dar gestellt, drehbar auf dem beweglichen Schlitten MCl
so gelagert, dad die Öffnungen 31a, 33a und 35a auf die jeweiligen Längsachsen der Schleudergießkokillen
auf den Lagerstützen 14,15 und 16 ausgerichtet sind.
31.33 und 35 arbeiten paarweise so miteinander, daß,
wenn die beweglichen Schlitten AfCl und MCl in
die Arbeitsstellung bewegt werden, die feuerfesten Verschlußscheiben 30, 31, 32 und 33 sowie 34 und
35 die Enden der auf den Lagerstützen 14, 15 und 16 liegenden Gießkokillen verschließen, wie am besten in Fig. 1 dargestellt. Es ist zu bemerken, daß alle
Verschlußscheiben 30 bis 35 in Berührung mit dem zugehörigen Ende der Kokillen, die durch den Motor M in der oben beschriebenen Weise gedreht werden, drehbar sind.
Auf der feuerfesten Verschlußscheibe 30 ist ein Brenner 36 befestigt, der mit der Öffnung in der feuerfesten Verschlußscheibe 30 durch ein Rohr 37 in
Verbindung steht, durch das ein Heißluftstrom, der durch Verbrennung von Luft und Brennstoff, die von
der Luftquelle AS und der Brennstoffquelle 05 züge
führt werden, erzeugt wird, in den Hordraum des Gußkörpers, der sich in der Gießkokille auf der Lagerstütze 14, d. h. in der Zone von höherer Temperatür befindet, eingeführt wird.
Um das Heißgas, das durch den Hohlraum des Gußkörpers in der Kokille in der Zone von höherer
Temperatur strömt, in den Hohlraum des Gußkörpers in der Kokille auf der nächsten benachbarten Lagerstütze 15, d. h. in der Zone von mittlerer Temperatur
einzuführen, steht die Öffnung 31a in der feuerfesten Verschlußscheibe 31 mit der Öffnung 33a in der feuerfesten Verschlußscheibe 33 über eine teleskopisch
ausziehbare Rohrleitung 38 in Verbindung. Um das durch den Hohlraum des Gußkörpers in der Gießkokille in der Zone von mittlerer Temperatur in den
Hohlraum des Gußkörpers in der Gießkokille auf der Lagerstütze 16, d.h. in der Zone von niedrigerer
Temperatur einzuführen, steht in gleicher Weise die Öffnung in der feuerfesten Verschlußscheibe 32 mit
der Öffnung in der feuerfesten Verschlußscheibe 34 über eine teleskopisch ausziehbare Rohrleitung 39 in
Verbindung. Das heiße Gas, das durch den Hohlraum des Gußkörpers in der Gießkokille in der Zone von
niedrigerer Temperatur strömt, wird darm durch die Öffnung 35a in der feuerfesten Verschlußscheibe 35
über ein Abzugsrohr 40 in die Atmosphäre geblasen.
gen 38 und 39 können so ausgebildet sein, daß zwei Rohrleitungsstücke durch eine feuerfeste Muffe verbunden
sind, in die benachbarte Enden jedes Rohrleitungsstücks axial verschiebbar eingesetzt sind. Die
Verwendung der teleskopisch ausziehbaren Rohrleitungen 38 und 39 hat den Vorteil, daß die Vorrichtung
Schleudergießkokillen mit verschiedenen Bohrungsgrößen und den darin enthaltenen Gußkörpern handhaben
kann.
In der praktischen Durchführung der Warmbehandlung gemäß der Erfindung wird das durch den
Brenner 36 erzeugte heiße Gas zuerst durch den Hohlraum des Gußkörpers, der sich in der Schleudergießkokille
in der Zone von hoher Temperatur befindet, geführt und dann durch die Rohrleitung 38 in
den Hohlraum des Gußkörpers in der Gießkokille, die sich in der Zone von mittlerer Temperatur befindet,
und abschließend durch die Rohrleitung 39 in den Hohlraum des Gußkörpers in der Gießkokille eingeführt,
die sich in der Zone von niedrigerer Temperatur befindet, bevor das Gas durch die Abzugsleitung 40
in die Atmosphäre abgeführt wird. Hierbei wird die Temperatur des heißen Gases allmählich niedriger, je
größer der Abstand zum Brenner 36 wird. Da die Temperatur des heißen Gases mit zunehmendem Abstand
vom Brenner 36 niedriger wird, wie vorstehend beschrieben, können alle Gußkörper in den Schleudergießkokillen
auf dem Wege von der Zone von höherer Temperatur zur Zone von mittlerer Temperatur
und dann von der Zone von mittlerer Temperatur zur Zone von niedrigerer Temperatur langsam gekühlt
werden. Bei der Herstellung von Rohren aus sphärolitischem Gußeisen wird die Temperatur, bei der das
Ausglühen erfolgt, vorzugsweise in der Zone von höherer Temperatur im Bereich von 800 und 850° C
und in der Zone von niedrigerer Temperatur nicht höher als 650 bis 550° C gehalten, während die Temperatur
in der Zone von mittlerer Temperatur im wesentlichen zwischen diesem hohen Bereich und niedrigen
Bereich liegt.
Es ist zu bemerken, daß das Ausglühen gemäß der vorstehenden Beschreibung zwar in drei Stufen
durchgeführt wird, jedoch auch in einer einzigen Stufe durchgeführt werden kann. In diesem Fall kann ein
Brenner, der ein heißes Gas in den Hohlraum des Gußkörpers in der Schleudergießkokille einführt, so
betrieben werden, daß die Abführung der im Gußkörper im rotglühenden Zustand entwickelten Wärmeenergien
verzögert werden kann, so daß eine Kühlung des Gußstücks mit geregelter niedriger Geschwindigkeit
möglich ist. Zum Ausglühen in einer einzigen Stufe kann die Vorrichtung ebenfalls verwendet werden.
Wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt, können gegebenenfalls
Hilfsbrenner 41 und 42, die beide mit den Luft- und Brennstoffzuführungen AS und OS verbunden
sind, verwendet werden, um zusätzlich heiße Gase zu erhitzen, die durch die Hohlräume der Gußkörper
in den Zonen von mittlerer und niedrigerer Temperatur geführt werden, wodurch eine übermäßig
große Temperaturdifferenz zwischen der Zone von höherer Temperatur und den Zonen von mittlerer und
niedrigerer Temperatur vermieden wird. Mit anderen Worten, wenn die Temperatur des heißen Gases, das
durch den Gußkörper in der Kokille in der Zone von mittlerer Temperatur geführt wird, einen vorbestimmten
Wert unterschreitet, wird der HSisbrenner
41 gezündet Wenn die Temperatur des heißen Gases,
das anschließend durch den Gußkörper in der Kokille in der Zone voU niedrigerer Temperatur geführt wird,
einen vorbestimmten Wert unterschreitet, wird der Brenner 42 gezündet.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Unter der Annahme, daß keine Schleudergießkokille
mit einem darin befindlichen Gußkörper der Ausglühstation zugeführt worden ist und daher
die Zonen von höherer, mittlerer und niedrigerer Temperatur noch nicht mit Gießkokillen besetzt sind
und daß das Untergestell 17 sich in der Aufnahmestellung mit abgesenktem Transportrost 18 befindet, wird
der Transportrost 18 zunächst angehoben, damit die von der Schleudergießmaschine zugeführte, auf den
Schienen 10 der Führung Gl ruhende erste Schleudergießkokille mit dem darin befindlichen Gußkörper
nach oben gehoben wird, während sie auf der Station 21 des Transportrostes 18 ruht. Durch den anschließenden
Vorschub des Untergestells 17 von der Aufnahmestellung zur Ablaufstellung wird die erste Kokille
mit dem darin befindlichen Gußkörper in eine Lage unmittelbar über den Lagerstützen 22 auf den
feststehenden Stützträgern FB geführt und, wenn der Transportrost 18 abgesenkt wird, drehbar auf den Lagerstützen
22 abgelegt, während das Untergestell 17 noch in der Ablaufstellung gehalten wird.
Gleichzeitig mit der vollständigen Absenkung des Transportrostes 18 in der Ablaufstellung des Untergestells
17 werden die beweglichen Schlitten AiCl und MCl in ihre Arbeitsstellung geführt. Das in der
Ablaufstellung befindliche Untergestell 17 kann in die Aufnahmestellung zurückgeführt werden, während
die beweglichen Schlitten MCl und MCl in die Arbeitsstellung
geführt werden oder nachdem sie in diese Stellung geführt worden sind.
Es ist zu bemerken, daß zu Beginn des Betriebs vor der Ablage einer einen Gußkörper enthaltenden
Schleudergießkokille auf die Lagerstützen 22 oder anschließend, jedoch vor dem Vorschub der beweglichen
Schlitten MCl und MCl in die Arbeitsstellung
vorzugsweise zwei leere Sclileudergießkokülen, die keinen Gußkörper enthalten, oder ähnliche Rohre auf
die Lagerstützen 23 und 24 abgelegt werden. Diese Ablage der leeren Kokillen oder ähnlicher Rohre
kann leicht entweder mit Hilfe eines Portalkrans oder durch Transport von den Schienen 10 mit Hilfe des
Hubschlittens LC erfolgen. Diese leeren Kokillen oder ähnlichen Rohre, die in der oben beschriebenen
Weise abgelegt worden sind, dienen als Führungsrohre zur Führung des heißen Gases, das durch den
Gußkörper in der Kokille auf den Lagerstützen 22 in die Rohrleitung 38 geströmt ist, d. h. von der Zone
von höherer Temperatur durch die Rohrleitung 39 zur Abzugsleitung 40.
Nach Beendigung des Vorschubs der beweglichen Schlitten MCl und MCl in die Arbeitsstellung in der
dargestellten Weise werden beide Enden der den Gußkörper enthaltenden Schleudergießkokille, die
auf den Lagerstützen 22 ruht, durch die feuerfesten Verschlußscheiben 30 und 31 verschlossen, während
die Enden der leeren Kokillen oder ähnlichen Rohre durch die feuerfesten Verschlußscheiben 32 und 33
bzw. 34 und 35 verschlossen werden, wodurch ein praktisch geschlossener Kreislauf für den Durchgang
des heißen Gases von der Rohrleitung 38 zur Abzugsleitung 40 gebildet wird.
Der Brenner 36 kann gezündet werden, nachdem die beweglichen Schlitten MCl und MCl in die Ar-
beitsutellung geführt worden sind oder bevor sie in
die Arbeitsstellung geführt werden. In der Praxis wird
der Brenner 36 kontinuierlich so betrieben, daß er ein heißes Gas mit genügend hoher Temperatur erzeugt,
solange die Herstellung von Rohren aus Sphärolitischem Gußeisen in Gang ist, d. h. während der
täglichen Arbeitszeit des Röhrenwerks.
In dieser Weise wird der Gußkörper in der ersten Gießkokille auf den Lagerstützen 22, d. h. in der Zone
von höherer Temperatur, durch das heiße Gas erhitzt, das vom Brenner 36 in den Hohlraum des Gußkörpers
in der ersten Gießkokille geführt wird. Während des Erhitzens und insbesondere unmittelbar nach Vollendung
des Vorschubs der Schlitten MCl und MCl in die Arbeitsstellung wird der Motor M eingeschaltet,
wodurch die erste Gießkokille auf den Lagerstützen 22 und auch die leeren Kokillen oder ähnlichen Rohre
um ihre Längsachsen gedreht werden, wie bereits beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die mit
den entsprechenden Enden der ersten Kokille und den leeren KokJMen oder ähnlichen Rohren in Berührung
befindlichen Verschlußscheiben 31 bis 35 gedreht.
Da der Gußkörper in der ersten Gießkokille auf den Lagerstützen 22 sich noch im rotglühenden Zustand
befindet, ist seine Temperatur vermutlich höher als die Temperatur des heißen Gases, das vom Brenner
3C durch das Gußstück in der ersten Kokille strömt. Diese Temperaturdifferenz ist jedoch erheblich
geringer als die Differenz, die entstehen würde, wenn kein Erhitzen vorgeno.nmen würde, und ermöglicht
daher die Verzögerung oder Verlangsamung der Abführung der Wärmeenergien, die im rotglühenden
Gußstück in der Zone von höherer Temperatur entwickelt werden.
Nachdem die erste Warmbehandlung in der oben beschriebenen Weise während einer vorbestimmten
Zeit durchgeführt worden ist, werden die beweglichen Schlitten MCl und MC2 in die Ruhestellung geführt,
wobei die VerscHußscheiben 30 und 35 von den zugehörigen
Enden der ersten Kokille und der leeren Kokillen oder ähnlichen Rohre getrennt werden. Gleichzeitig
mit der Bewegung der Schlitten MCl und MC2 aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung oder nach
dieser Bewegung wird dir Transportrost 18 wieder
angehoben, während das Untergestell 17 sich in der Aufnahmestellung befindet, wodurch mit dem nächsten
Arbeitszyklus des Hubschlittens LC begonnen wird.
Durch den nächsten Arbeitszyklus des Hubschlittens LC laufen folgende Vorgänge ab: Die leeren Kokillen
und ähnlichen Rohre und die erste Gießkokille werden in Richtung zur Führung Gl transportiert.
Eine leere Kokille oder ein ähnliches Rohr wird auf die Schienen 11 überführt, und die andere leere Kokille
oder das andere ähnliche Rohr wird auf die Lagerstützen 24 und die erste Kokille auf die Lagerstützen
23 transportiert, während die nächste folgende Kokille mit einem darin befindlichen rotglühenden
Gußkörper von den Schienen 10 auf die Lagerstützen 22, die vorher durch die erste Kokille besetzt waren,
überführt wird.
Während der Gußkörper in der zweiten Kokille, die in dieser Weise von der Führung Gl auf die Lagerstützen
22 überführt worden ist, im wesentlichen der gleichen Warmbehandlung unterworfen wird, die der
Gußkörper in der nunmehr in der Zone von mittlerer Temperatur befindlichen Gießkokille erfahren hat,
wird der Gußkörper in der ersten Kokille durch das
heiße Gas, das durch den Brenner 36 erzeugt wiru, jedoch durch den Gußkörper in der zweiten Kokille
geströmt ist, erhitzt. Da das heiße Gas während des Durchströmens des Gußkörpers in der Zone von mittlerer
Temperatur eine niedrigere Temperatur hat als während des Durchströmens des Gußköipeis in der
Zone von höherer Temperatur, wild die Abführung der im Gußkörper in der Zone von mittlerer Temperatur
entwickelten Wärmeenergien erneut so geregelt, daß die Temperatur des Gußkörpers in der Zone von
mittlerer Temperatur sich der Temperatur des heißen Gases nähert, das durch diesen Gußkörper mit niedriger
Kühlgeschwindigkeit strömt. Dieser Vorgang hat auch in der Zone von höherer Temperatur stattgefunden.
Anschließend wird der Gußkörper in der ersten Kokille in die Zone von niedrigerer Temperatur und
der Gußkörper in der zweiten Kokille in die Zone von mittlerer Temperatur überführt, während die verbleibende
leere Kokille oder ein ähnliches Kohr, das die Lagerstützen 24 besetzt hatte, auf die Führung
Gl und die auf den Schienen 10 liegende dritte Gießkokille in die Zone von höherer Temperatur überführt
wird. Es ist zu bemerken, daß der Gußkörper in der ersten Kokille in der Zone von niedrigerer Temperatur
ebenfalls durch das heiße Gas erhitzt wird, dessen Temperatur jedoch niedriger ist als die Temperatur
des heißen Gases, das durch den Gußkörper in der zweiten Kokille in der Zone von mittlerer Temperatur
strömt und wiederum eine niedrigere Temperatur als das Gas hat, das den Gußkörper in der dritten
Gießkokille in der Zone von höherer Temperatur durchströmt.
Die vorstehende Beschreibung zeigt, daß jeweils in drei Arbeitszyklen der Vorrichtung jede der aus der
Schleudergießmaschine auf die Führung Gl transportierten Gießkokillen, die jeweils einen Gußkörper
enthalten, von der Zone von höherer Temperatur über die Zone von mittlerer Temperatur in die Zone von
niedrigerer Temperatur überführt werden kann. Der Zustand, in dem die ersten drei Kokillen in die Zonen
von niedrigerer, mittlerer und höherer Temperatur überführt worden sind, ist in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt.
Wenn die Temperatur eines Gußkörpers oder beider Gußkörper in den Zonen von mittlerer und niedrigerer
Temperatur in einem zu starken Maße so weit abgesunken ist, daß die erwartete langsame Kühlung
des Gußstücks nicht mehr erreichbar ist, kann man einen der Hilfsbrenner 41 oder 42 oder beide Hilfsbrenner
zünden.
Die Zahl der Temperaturzonen, in denen jeder Gußkörper in der Kokille nacheinander der Warmbehandlung
unterworfen wird, ist nicht auf die drei dargestellten Zonen begrenzt, vielmehr kann mit mehr
oder weniger als drei Temperaturzonen gearbeitet werden. Theoretisch kann der Gußkörper um so langsamer
auf Raumtemperatur oder Umgebungstemperaturgekühlt werden, je höher die Zahl der Temperaturzonen
ist. Da jedoch eine erhöhte Zahl von Temperaturzonen eine längere Ausglühzei; mit einer
damit verbundenen Verschlechterung der Produktionskapazität erfordert, wird die Warmbehandlung,
die durchgeführt wird, um die Geschwindigkeit der Abführung der im rotglühenden Gußkörper in der
Kokille entwickelten Wärmeenergien zu verlangsamen und hierdurch das Ausglühen des Gußkörpers
mit einem vorbestimmten Temperaturgradienten zu
ermöglichen, vorzugsweise beendet, wenn die Temperatur des Gußkörpers in der Zone von niedrigerer
Temperatur des Gußkörpers in der Zone von niedrigerer Temperatur einen vorbestimmten Wert erreicht
hat, der im Bereich von 650 bis 550° C oder darunter liegt, worauf de/- Gußkörper der Abkühlung auf
Raumtemperatur oder Umgebungstemperatur überlassen wird.
Von der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausglühstation wird jeder Gußkörper in der Gießkokille, ι ο
die auf die Führungsschienen 11 der Führung GI
überführt worden ist, der Rohrausziehvorrichtung zugeführt, wo der Gußkörper in beliebiger bekannter
Weise aus der zugehörigen Gießkokille ausgezogen oder in anderer Weise entfernt wird. Es ist möglich,
daß der aus der Kokille zu ziehende oder zu entfernende Gvßkörper zu diesem Zeitpunkt noch nicht
vollständig auf Raumtemperatur oder Umgebungstemperatur abgekühlt ist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines _'o
Beispiels weiter erläutert
Ein Gußkörper, der schließlich zu einem Rohr aus sphärolitischem Gußeisen mit einem Bohningdurchmesser von 600' mm, einer Länge von 6000 mm und
einer Wanddicke von 15 mm wurde und an der Innenwandung einer Schleudergießkokille nach dem bekannten Schlemdergießverfahren gebildet worden
war, wurde in der dargestellten Vorrichtung in drei Srufen ausgeglüht. Der warmbehandelte Gußkörper
hatte die folgende Zusammensetzung in %:
to
C | Si | Mn | P | S | Mg |
3,4 | 2,6 | 0,4 | 0,05 | 0,01 | 0,04 |
Die Temperatur, auf die das Gußstück während des Ausglühens behandelt wurde, wurde jedes Mal nach r,
Ablauf von 2 Minuten gemessen und ist in der graphischen Darstellung in Fig. 3 aufgetragen. Die in der
graphischen Darstellung mit B, C und D angedeute ten Zeitspanne« stellen die einzelnen Zeiträume dar,
in denen das Gußstück in den Zonen von höherer, mi
mittlerer und niedrigerer Temperatur behandelt wurde, währe»! die in gestrichelten Linien dargestellte Kurve einen Temperature«all darstellt, der vor
Beginn der Warmbehandlung in der Ausglühstation stattfand. 4-,
Da die Vorrichtung gemäß der Erfindung so ausgebildet ist, daß die Warmbehandlung mit minimalem
Brennstoffverbrauch erreicht wird, wäre eine extrem langsame Abkühlung des Gußkörpers schwierig zu erreichen. Um datier den Übergang der Bestandteile des
Gußkörpers in die Ferritfonn in einem gewissen Maße zu erleichtern, ist es zweckmäßig, Silicium in einer
Menge im Bereich von 2,0 bis 3,0% zu verwenden. Wenn die verwendete Siliciummenge über der oberen
Grenze liegt, würde das erhaltene Rohr aus Gußeisen « mit Kugelgraphit im Gegensatz zu einem Rohr, das
Silicium in einer Menge innerhalb des obengenannten Bereichs enthält, spröde werden. Um ein sprödes
Gußstück, d. h. fin Rohr aus Gußeisen mit Kugelgraphit zu vermeiden, wird das Silicium in einer Menge μ
innerhalb des obengenannten Bereichs verwendet, um die Bildung eiltet aus Ferrit bestehenden Grundstruktur im Gußstück zu ermöglichen.
Es wurde festgestellt, daß die Struktur des in dieser Weise hergestellten Rohrs aus Gußeisen mit Kugel
graphit aus 85% Ferrit, 15% Perlit und 0% Zementit
bestand und zu 90% weichgeglüht war.
Da in der Praxis der Gußkörper in der Form, in der er gegen die Wandung der Schleudergießkokille
gehalten wird, durch den Einfluß der geregelten Abführung der Wärmeenergien mit oder ohne Hilfe des
durch den Brenner erzeugten Heißgases aus dem Αχ,-Umwandlungspunkt langsam gekühlt wird, kann
der Austenit in Ferrit und Graphit umgewandelt werden. Der Zementit, der während des Gießens gebildet
zu werden pflegt, kann dabei nicht zersetzt werden, so daß vom Beginn des Gießens an kein Zementit vorhanden sein sollte. Wenn jedoch ein Brenner 36 verwendet wird, der ein heißes Gas mit einer zum Erhitzen des Gußkörpers auf etwa 950° C genügenden
Temperatur zu bilden vermag, kann der Zementit zersetzt werden. Angesichts der Tatsache, daß die Kokille
mit dem darin enthaltenen Gußkörper auf etwa 600° C oder mehr erhitzt wird, wodurch eine mögliche Deformierung der Kokille und demzufolge eine
Deformierung des hergestellten Rohres aus Gußeisen mit Kugelgraphit eintritt, ist diese Arbeitsweise nicht
zu empfehlen.
In der vorstehenden Beschreibung ist dargelegt worden, daß das Ausglühen gemäß der Erfindung
durchgeführt wird, indem eine Schleudergießkokille, die einen frisch gegossenen rotglühenden Gußkörper
enthält, der Ausglühstation zugeführt wird, wo ein heißes Gas durcL den rotglühenden Gußkörper geführt wird, wodurch die Abführung der Wärmeenergien aus dem Gußkörper so geregelt wird, daß der
Gußkörper langsam abkühlt.
Im Vergleich zu dem bekannten Verfahren, bei dem das Ausglühen durchgeführt wird, nachdem der Gußkörper gekühlt und anschließend aus der Schleudergießform gezogen oder entfernt worden ist, hat die
Vorrichtung gemäß der Erfindung den Vorteil, daß die Brennstoffmenge, die für die Warmbehandlung
des Gußkörpers erforderlich ist, verringert und die Zeit, die zur Herstellung eines Rohres aus Gußeisen
mit Kugelgraphit erforderlich ist, verkürzt werden kann, da es nicht erforderlich ist, den gekühlten Gußkörper erneut auf die erhöhte Temperatur zu erhitzen,
bei der das Ausglühen stattfindet Noch wirtschaftlicher hinsichtlich des Brennstoffverbrauchs und der zur
Herstellung des Rohres aus Gußeisen mit Kugelgraphit erforderlichen Zeit ist der unter Bezugnahme auf
die Abbildungen beschriebene Fall, in dem mar. das heiße Gas durch mehrere Gußkörper in den nebeneinander angeordneten, jedoch hinsichtlich der Strömungsrichtung des heißen Gases hintereinander verbundenen Schleudergießkokillen strömen läßt, während die Gießkokillen mit den darin befindlichen
Gußkörpern intermittierend von der Zone von höherer Temperatur über eine oder mehrere Zwischenzonen mit mittlerer Temperatur in die Zone mit niedrigerer Temperatur überführt werden.
Da ferner gemäß der Erfindung die Gußkörper ausgeglüht werden, während sie sich noch in den
Gießkokillen befinden, ist kein Raum für die ZwischenJagerung von leeren Kokillen zwischen der
Schleudergfeßmastihine und der Ausglühstation erforderlich. Außerdem ermöglicht das Verfahren die
kontinuierliche Herstellung von Rohren aus sphärolitischem Gußeisen.
Claims (1)
1. Vorrichtung zum Ausglühen von in umlaufenden Kokillen gegossenen Schleudergußrohren
aus Gußeisen mit Kugelgraphit in der Kokille, in der der Gußkörper sich im rotglühenden Zustand
befindet, mit zwei Führungen, auf denen Führungsschienen angeordnet sind, wobei eine erste
Führung die Schleudergießkokillen, die die Gußkörper im rotglühenden Zustand enthalten, von
einer Schleudergußmaschine aufnimmt und eine zweite Führung die Schleudergießkokillen nach
dem Ausglühen der Gußkörper abführt; mehreren feststehenden Lagerstützen, in denen die Gußkörper zwischen der ersten Führung und der zweiten
Führung ausgeglüht werden und die mit gleichem Abstand zueinander angeordnet und so ausgebildet sind, daß sie eine Schleudergießkokille aufnehmen; auf den Lagerstützen gelagerten Paaren
von mit Abstand zueinander angeordneten Rollen zum Drehen der die Gußkörper enthaltenden
Schleudergießkokillen; einem Antriebsmechanismus zum Drehen wenigstens einer Rolle jedes
Paares von Rollen, die in den feststehenden Lagerstützen gelagert sind; wenigstens einer beweglichen Station, die unter den feststehenden Lagerstützen angeordnet ist, zum Transport der
Schleudergießkokillen dient, angehoben oder abgesenkt werden kann, um die auf den feststehenden Lagerstützen aufliegenden Kokillen anzuheben oder abzusenken, zwischen einer Wartestellung und einer Auf Bahrnes* ,llung oder Ablaufstellung bewegt werden kann, um die Schleudergießkokille von der ersten FüJning nacheinander
über alle feststehenden Lagerstützen und schließlich zur zweiten Führung zu transportieren, und
von zwei zugehörigen hydraulischen Zylindern betätigt wird, die hintereinander betätigt werden
und hierbei die Schleudergießkokille aus der Aufnahmestellung in die Ablaufstellung führen, gekennzeichnet durch zwei an beiden Seiten der
Führungen (Gl, Gl) angeordnete Schlitten (MCl, MCl), die sich zu den feststehenden Lagerstützen (14,15,16) hin oder von diesen hinweg
bewegen und mit mehreren Rohrleitungen (38, 39) versehen sind, die abnehmbar mit den Öffnungen der Kokillen (12) so verbunden sind, daß
die Schlitten (MCl, MCl) mit den Rohrleitungen (38,39) von den feststehenden Lagerstützen (14,
15,16) entfernt sind, wenn die bewegliche Station (21,22,23,24) sich in der Aufnahme- bzw. Ablaufstellung befindet, und die Schlitten (AfCl,
MCl) dann, wenn die bewegliche Station (21,22, 23,24) sich in der Wartestellung befindet, zu den
feststehenden Lagerstützen (14, 15, 16) hinbewegt werden, um die Offnungen der Rohrleitungen (38, 39) mit den öffnungen der auf den Lagerstützen (14,15,16) aufliegenden Kokillen (12)
so zu verbinden, daß alle Kokillen (12) in einer Reihe miteinander über die zwischen ihnen angeschlossenen Rohrleitungen (3·, 39) verbunden
sind, so daß eine Rohrleitung (31), die der ersten Führung (Gl) am nächsten liegt, mit einer Quelle
zur Einführung eines heißen Gasstroms verbunden ist, die Kokille (12) und die Rohrleitung (38,
39) zusammen ein geschlossenes System bilden, wodurch das heiße Gas durch die erste Kokille
ι η
ι >
(12) nacheinander zu den folgenden Kokillen geleitet werden kann, wodurch eine Reihe von Temperaturzonen gebildet wird, deren Temperatur
durch die allmähliche Kühlung des heißen Gases auf dem Weg von der ersten zur letzten Kokille
(12) fortlaufend sinkt, wodurch die Gußkcrper
(13) in den Kokillen (12) ausgeglüht werden. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der beweglichen Stationen (21,22,23,24) der Gesamtzahl der feststehenden Lagerstützen (14,15,16) plus 1 (für eine
der Führungen Gl, G2) beträgt, die beweglichen Stationen (21, 22, 23, 24) mit gleichem Abstand
zueinander angeordnet sind, wobei der Abstand im wesentlichen dem Abstand zwischen den feststehenden Lagerstützen (14, 15, 16) entspricht,
so daß sie zu den Lagerstützen (14, 15, 16) für
die Überführung der Kokillen von einer Temperaturzone zur anderen ausgerichtet werden können,
zwei Gruppen von mit Abstand zueinander angeordneten, drehbar darauf gelagerten Rollen
aufweisen und auf einem Transportrost (18) angeordnet sind, der mit Hilfe eines Scherenmechanismus, durch den der Transportrost (18) nach
Wahl durch einen mit einem Fluid betätigten Zylinder (19) angehoben und abgesenkt werden
kann, auf einem mit Rädern versehenen Untergestell (17) montiert ist, das auf zwei mit Abstand
zueinander angeordneten Schienen (18a) läuft und auf den Schienen von der Aufnahmestellung
zur AblaufsteXung mit Hilfe eines mit einem Fluid betätigten Zylinders bewegt wird.
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