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Herbizide Mittel
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue herbizide synergistische
Wirkstoffkombination, die aus einem bekannten 1,2,4-Triazin-5-on einerseits und
einem bekannten Chloracetanilid andererseits besteht und eine gute herbizide Wirkung,
insbesondere zur selektiven Unkrautbekämpfung in Mais und Sojabohnen aufweist.
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Es ist bereits bekanntgeworden, daß man 3-Methylthio-4-amino-6-tert.-butyl-
1,2,4-triazin-5-on als Herbizid verwenden kann (vgl. US-PS 3 671 523). Weiterhin
ist bekannt, daß 2-Äthyl-6-methyl-N- (1 -methyl-2-methoxyäthyl) -chloracetanilid
als Herbizid eingesetzt werden kann (vgl. DT-OS 2 328 340). Jedoch ist bei beiden
Wirkstoffen die herbizide Wirksamkeit bei niedrigen Aufwandmengen und -konzentrationen
nicht immer befriedigend.
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Es wurde nun gefunden, daß die neue Wirkstoffkombination aus 1. 3-Methylthio-4-amino-6-tert.-butyl-1
,2,4-triazin-5-on der Formel
und 2. 2-Äthyl-6-methyl-N- (1-methyl-2-methoxyäthyl) -chloracetanilid der Formel
eine ausgezeichnete herbizide Wirksamkeit aufweist, ohne die Kulturpflanzen Mais
und Sojabohnen zu schädiqen.
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Uberraschenderweise ist die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Kombination
wesentlich höher als die Summe der Wirkungen der Einzelkomponenten. Es liegt somit
ein nicht vorhersehbarer synergistischer Effekt vor und nicht nur eine Wirkungsergänzung.
Dies zeigt sich insbesondere bei Galium aparine, wo die Einzelkomponenten keine
Wirkung besitzen, die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination jedoch einen beachtlichen
Bekämpfungserfolg aufweist. Es werden aber auch andere monokotyle und dikotyle Unkräuter
bzw. -gräser durch die erfindungscemäße Kombination wesentlich besser bekämpft als
durch die einzelnen Wirkstoffe. So wirken 0,6 kg/ha der erfindungsgemäßen Kombination
deutlich besser als 1 kg/ha Wirkstoff (
Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination
stellt somit eine wesentliche Bereicherung der Unkrautbekämpfungsmittel in Mais
und Sojabohnen dar.
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Andere Unkräuter und Ungräser, die im allgemeinen in Mais-und Sojakulturen
vorkommen und durch die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination sicher bekämpft werden,
sind heispielsweise dikotyle Unkräuter. der Gattungen: Senf (Sinapis), Kresse (Lepidium),
Labkraut (Galium), Sternmiere (Stellaria), Kamille (Matricaria), Hundskamille (Anthemis),
Knopfkraut (Galinsoga), Gänsefuß (Chenopodium), Brennessel (Urtica), Kreuzkraut
(Senecio), Fuchsschwanz (Amaranthus) Portulak (Portulaca), Spitzklette (Xanthium),
Winde (Convolvulus), Prunkwinde (Ipomoea), Knöterich (POlygonum) Sesbanie (Sesbania),
Ambrosie (Ambrosia) Kratzdistel (Cirsium), Distel (Carduus), Gänsedistel (Sonchus),
Nachtschatten (Solanum), Sumpfkresse (Rorippa), Rotala, Büchsenkraut (Lindernia),
Taubnessel (Lamium), Ehrenpreis (Veronica), Schönmalve (Abutilon), Emex, Stechapfel
(Datura), Veilchen (Viola), Hanfnessel, Hohlzahn (Galeopsis), Mohn (Papaver), Flockenblume
(Centaurea); ferner monokotyle Unkräuter der Gattungen: Hühnerhirse (Echinochloa),
Borstenhirse (Setaria), Hirse (Panicum), Fincjerhirse (Digitaria), Lieschgras (Phleum),
Rispengras (Poa) , Schwingel (Festuca), Eleusine, Brachiaria, Lolch (Lolium), Trespe
(Bromus), Hafer (Avena), Zypergras (Cyperus), Mohrenhirse (Sorghum), Quecke (Agropyron),
Hundszahnqras (Cynodon), Monocharia, Fimbristylis, Pfeilkraut (Sagittaria), Sumpfried
(Eleocharis), Simse (Scirpus), Paspalum, Ischaemum, Sphenoclea, Dactyloctenium,
Straußgras (Agrostis), Fuchsschwanzgras (Alopecurus), Windhalm (Apera).
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe ist jedoch keineswegs
auf diese Gattungen beschränkt, sondern erstreckt sich in gleicher Weise auch auf
andere Pflanzen.
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Die Verbindungen eignen sich in Abhängigkeit von der Konzentration
zur Totalunkrautbekämpfung z.B. auf Industrie- und Gleisanlagen und auf Wegen und
Plätzen mit und ohne Baumbewuchs. Ebenso können die Verbindungen zur Unkrautbekämpfung
in Dauerkulturen,z.B. Forst-, Ziergehölz-, Obst-, Wein-, Citrus-, Nuss-, Bananen-,
Kaffee-, Tee-, Gummi-, Ölpalm-, Kakao-, Beerenfrucht- und Hopfenanlagen und zur
selektiven Unkrautbekämpfung in einjährigen Kulturen eingesetzt werden.
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Die in der erfindungesgemäßen Wirkstoffkombination enthaltenen Wirkstoffe
(I) und (II) und deren Herstellung sind bereits bekannt (vgl. US-Patentschrift 3
671 523 für (I) und Deutsche Offenlegungsschrift 2 328 340 für (II)).
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Der synergistische Effekt der erfindungesgemäßen Wirkstoffkombination
ist bei bestimmten Konzentrationsverhältnissen besonders stark ausgeprägt. Jedoch
kann das Gewichtsverhältnis der Wirkstoffe (I) und (II) in einem relativ großen
Bereich variiert werden. Im allgemeinen entfallen auf 1 Gewichtsteil Wirkstoff (I)
1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 20, insbesondere 1 bis 10 Gewichtsteile Wirkstoff (in).
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Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination kann in die üblichen Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate.
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Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln
und/oder Dispergiermitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können zsB. auch organische Lösungsmittel
als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen
infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkulnaphthaline, chlorierte Aromaten
oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene
oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine,
z.B.
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Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glykol sowie deren Äther
und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon,
stark polare Lösungsmittel wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser;
mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeien
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B.
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Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe, z.B.
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Freon; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehlc, wie Kaoline,
Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit, oder Diatomeenerde,
und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und
Silikate; als Emulgiermittel: nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester,
Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, z.B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate,
Alkylsulfate und Arylsulfonate; als Dispergiermittel: z.B. Lignin-Sulfitablaugen
und Methylcellulose.
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Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination kann in den Formulierungen
mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen. Die Formulierungen entnalten im allgemeinen
zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90
Gewichtsprozent.
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Die Wirkstoffkombination kann als solche, in Form ihrer Formulierungen
oder der daraus bereiteten Anwenduncisformen, wie gebrauchtsfertige Lösungen, Emulsionen,
Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate, angewendet werden. Die Anwendung geschieht
in üblicher Weise, z.B. durch Verstäuben, Versprühen, Verspritzen, Gießen und Verstreuen,
Die Aufwandmengen der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination können in einem gewissen
Bereich variiert werden. Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen zwischen 0,1 und
10 kg/ha, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 kg/ha.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination wird vorzugsweise
vor dem Auflaufen der Pflanzen vorgenommen, sie kann aber auch nach dem Auflaufen
der Pflanzen durchgeführt werden.
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Die gute herbizide Wirkung der Wirkstoffkombination geht aus den nachfolgenden
Beispielen hervor. Während die einzelnen Wirkstoffe in der herbiziden Wirkung Schwächen
aufweisen, zeigt die Kombination eine sehr breite Unkrautwirkung, die über eine
einfache Wirkungssummierung hinausgeht.
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Ein synergistischer Effekt liegt bei Herbiziden immer dann vor, wenn
die nerbizide Wirkung der Wirkstoffkombination größer ist als die der einzeln applizierten
Wirkstoffe.
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Die zu erwartende Wirkung für eine gegebene Kombination zweier Herbizide
kann (vgl. Colby, S. R., "Calculating synergistic and antagonistic responses of
herbicide combinations", Weeds 15, Seiten 20-22, 1967) wie folgt berechnet werden:
Wenn
X = % Schädigung durch Herbizid A bei p kg/ha Aufwandmenge und Y = % Schädigung
durch Herbizid B bei q kg/ha Aufwandmenge und E = die erwartete Schädigung der Herbizide
A u. B, bei p und q kg/ha Aufwandmenge, dann ist E = X + Y - X . Y 100 Ist die tatsächliche
Schädigung größer als berechnet, so ist die Kombination in ihrer Wirkung überadditiv,
d.h. es liegt ein synergistischer Effekt vor.
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Aus der Tabelle des Beispiels A geht eindeutig hervor, daß die gefundene
herbizide Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination bei den Unkräutern
größer ist als die berechnete, d.h. es liegt ein echter synergistischer Effekt vor.
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Beispiel A Pre-emergence-Test Lösungsmittel: 5 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglycoläther Zur Herstellung einer zweckmäßigen
Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewic-htstell Wirkstoffkombination mit der
angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt
das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
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Samen der Testpflanzen werden in normalen Boden ausgesät und nach
24 Stunden mit der Wirkstoffzubereitung begossen.
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Dabei hält man die Wassermenge pro Flächeneinheit zweckmäßigerweise
konstant. Die Wirkstoffkonzentration in der Zubereitung spielt keine Rolle, entscheidend
ist nur die Aufwandmenge des Wirkstoffs pro Flächeneinheit. Nach drei Wochen wird
der Schädigungsgrad der Pflanzen bonitiert in % Schädigung im Vergleich zur Entwicklung
der unbehandelten Kontrolle. Es bedeuten: 0 % = keine Wirkung (wie unbehandelte
Kontrolle) 100 % = totale Vernichtung Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen
aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Tabelle A ######Test #####haus
Wirkstoff bzw. Aufwandmenge Mains Sojabohnen Alopercurus Echinochloa
Galium aparine Polygonum |
Kombination kg/ha gef. ber. gef. ber. gef. ber. gef. ber. |
(I) |
bekannt 0,1 0 0 80 20 0 80 |
(II) |
bekannt 0,5 0 0 37 80 0 0 |
1,0 0 0 87 90 0 10 |
(I)+(II) 0,1 0 0 100 87,4 100 84 40 0 100 80 |
+ |
erfindungs- 0,5=0,6 |
gemäß |
gef.= gefundene Schädigung (in Prozent) ber.= nach der Formel s.7 berechnete Schädigung
(in Prozent)