DE2613526C3 - Vorrichtung zum Spannen und genauen Zentrieren eines Werkstückes oder Werkzeuges - Google Patents
Vorrichtung zum Spannen und genauen Zentrieren eines Werkstückes oder WerkzeugesInfo
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Description
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Bei einer bekannten (DE-PS 8 69 892) Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ist das
Passungsspiel zwischen jeder Spannbasisstelle der Spannhülse und dem zugeordneten Anlageflächenbereich
des Grundkörpers gleich groß. Die Anwendung der bekannten Vorrichtung ist in der Praxis auf Fälle
geringerer Beanspruchung, z. B. auf Spielausgleich oder Erzeugung einer leichten Verspannung, beschränkt, da
sie eine relativ geringe Spannkraft aufweist. Eine Erhöhung der Spannkraft ist durch eine Erhöhung der
Spanneinleitungskraft zwar möglich, aber mit technischen Schwierigkeiten verbunden.
Beim Verformen der Spannhülse der bekannten Vorrichtung treten mit Beginn des Formschlusses
zwischen Spannhülse und Grundkörper hohe Reibungskräfte auf, die eine weitere axiale Verformung der
Spannhülse unter der Wirkung der technisch begrenzten Spanneinleitungskraft behindert. (Schulz-Tabellenbücher,
Bd. 15. S. 72, 73). Da die Spannhülse mehrere so Spannbasisstellen aufweist, addiert sich die reibungsbedingte
Aufzehrung der Verformungsarbeit ausgehend von der Einleitungsstelle der axialen Spannkraft bis zum
anderen Ende der Spannhülse. Der eintretende Reibschluß kann schließlich die erwünschte radiale Aufwei- M
tung begrenzen, wobei sich der vorzeitige Reibschluß an der der Kraftspanneinrichtung nächstliegenden Spannbasisstelle
besonders stark auswirkt.
Aufgabe der Erfindung ist daher, die Haltekraft ohne Vergrößerung der Spanneinleitungskraft insgesamt zu
erhöhen bzw. über die Länge der Spannhülse gleichmäßig zu machen, Erfindungsgemäß wird dies erreicht
durch Beschränkung des reibschlußbedingten Kraftverzehres beim Spannen der Spannhülse zugunsten einer
Erhöhung der radialen Aufdehnung der Spannhülse, indem das Passungsspiel zwischen der Spannhülse und
dem Grundkcrper zur Kraftspanneinrichtung hin von Spannbasisstelle zu Spannbasisstelle stufenartig zunimmt
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Spanneinleitungskraft
auch wirklich die von ihr am weitesten entfernte Spannbasisstelle erreichL Da das Passungsspiel der der Kraftspanneinrichtung am nächsten
liegenden Spannbasisstelle am größten ist und das Passungsspiel der von der Kraftspanneinrichtung am
weitesten entfernten Spannbasisstelle am kleinsten ist, wird bei der der Kraftspanneinrichtung nächsten
Spannbasisstelle ein beachtlicher Reibschluß erst auftreten, wenn die Spannhülse im Bereich der von der
Kraftspanneinrichtung entferntesten Spannbasisstelle bereits in radialer Richtung verformt ist Da der
reibschlußbedingte Kraftverzehr auf ein Minimum beschränkt ist, wird die aufgewendete Spanneinleitungskraft
nahezu vollständig in radiale Aufdehnung der Spannhülse umgesetzt, wodurch die Haltekraft der
Vorrichtung erhöht ist
Eine bestimmte geforderte Haltekraft läßt sich bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit verminderter
Spanneinleitungskraft erreichen. Die Genauigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist verbessert, da die
Spannhülse im Bereich jeder Spannbasisstelle mit etwa der gleichen Spannkraft wirksam werden kann.
Es ist eine Spannvorrichtung bekannt (DE-PS 8 97 773) mit einer Spannhülse aus mehreren, gegenseitig
in Eingriff stehenden konischen Spannelementen, deren Durchmesser so abgestuft sind, daß infolge
Reibung an den Paßflächen die Axialkraft und damit die radiale Pressung von der Kraftspanneincichtung ausgehend
abnimmt. Wenn die Durchmesser der zylindrischen Ringflächen sowohl der Außen- als der Innenringe
feine Abstufungen aufweisen, verstärkt sich die Wirkung entsprechend. Diese Spannvorrichtung, deren
Ringe in Richtung von der Kraftspanneinrichtung weg durchmessermäßig stufenartig kleiner werden, bezweckt
eine Abnahme der radialen Pressungen der Kraftspanneinrichtung zu dem gegenüberliegenden
Ende der Spannhülse.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben (DE-PS 8 69 892 zu
Anspruch 2 und 3, Schulz-Tabellenbücher Bd. 15, S. 38, 39 zu Anspruch 4 und 5).
Hierdurch ist die Durchmesserabstufung mit vereinfachten Mitteln erreicht. Praktisch ist es bevorzugt, die
Durchmesserabstufung an der Spannhülse vorzusehen, weil jede Spannhülse nachträglich durch Beschleifen an
den jeweiligen Einsatzzweck anpaßbar ist. Andererseits ist es herstellungsmäßig billiger, die Durchmesserabstufung
am Grundkörper vorzusehen, weil dann das Verschleißteil Spannhülse einfacher herzustellen ist.
Bei der Herstellung durch Beschleifen kann der Verwendungszweck der einzelnen Spannvorrichtung in
einfacher Weise berücksichtigt werden. Insbesondere ist die Herstellung der Durchmesserabstufung durch
Beschleifen bei einer Spannhülse besonders vorteilhaft, weil sich durch dieses Beschleifen gleichzeitig die
Federkennlinie der Spannhülse ändern läßt.
Die Durehmesserabstufung ist entweder von Stufe zu Stufe gleich groß oder nimmt in Richtung zur
Kraftspanneinnebtiing von Stufe zu Stufe zu. Pie Fläche
der Spannbasisstellung verläuft trotz der Abstufung in der Regel parallel zur Mittelachse, und zwar auch dann,
wenn Spannhülse und Grundkörper im wesentlichen konisch gestaltet sind. Der Grundkörper ist z. B.
innerhalb oder außerhalb der Spannhülse angeordnet. Die Kraftspanneinrichiung ist τ. B. von einer auf den
Grundkörper schraubbaren Gewindemutter, einer KoI- ι ο ben-Zylindereinrichtung oder einer Hebeleinrichtung
gebildet
In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt und zeigt jeweils teilweise im Schnitt
F i g. 1 eine Spannvorrichtung mit einem innen angeordneten Grundkörper und einer einteiligen,
mehrgliedrigen, Durchmesserabstufung aufweisenden Spannhülse,
Fig.2 eine Spannvorrichtung mit einem innen angeordneten, Durchmesserabstufung aufweisenden
Grundkörper und einer einteiligen, mehrgliedrigen Spannhülse,
Fig.3 eine Spannvorrichtung mit einem innen
angeordneten Grundkörper und zwei Spannhülsen sowie Durchmesserabstufung am Grundkörper oder an
den Spannhülsen,
Fig.4 eine Spannvorrichtung mit einem außen
angeordneten Grundkörper und einer einteiligen, mehrgliedrigen, Durchmesserabstufung aufweisenden
Spannhülse und
Fig.5 eine Spannvorrichtung mit einem innen angeordneten Grundkörper und zwei Spannhülsen mit
Durchmesserabstufung am Grundkörper oder an den Spannhülsen. t">
Eine Spannvorrichtung gemäß Zeichnung besitzt jeweils einen Grundkörper 1, der gemäß Fig. 1 bis 3
und 5 als im Querschnitt kreisrunder Dorn ausgebildet ist und gemäß Fig.4 als Zylinderabschnitt ausgebildet
ist. Am hinteren Ende des Grundkörpers ist jeweils ein 4η
Anschlußstück Z angebracht, das der Befestigung der Spannvorrichtung an einer Maschine dient. Am
vorderen Ende des Grundkörpers 1 ist eine Kraftspanneinrichtung 3 vorgesehen, die beispielsweise als
Gewindemutter ausgebildet ist, die auf den Grundkörper schraubbar ist. Die Kraftspanneinrichtung 3 greift
am vorderen Ende einer Spannhülse 4 an, die hinter der Kraftspanneinrichtung koaxial zum Grundkörper I
angeordnet ist und deren hinteres Ende an einem Widerlager 5 abgestützt ist, das im wesentlichen von r,o
dem AnschlußstUck 2 gebildet ist. Koaxial zum Grundkörper I ist ein Werkzeug oder Werkstück 6
vorgesehen, wobei die Spannhülse 4 zwischen dem Werkstück und dem Grundkörper angeordnet ist
Die Spannhülse 4 ist ein rotaiionssymmetrischer
zylindrischer Hohlkörper, der innere Ausnehmungen 7 und äußere Ausnehmungen 8 aufweist, die sich jeweils in
radialer Richtung erstrecken und um die Spannhülse herum verlaufen. Gemäß Fig. 1, 2 und 4 ist eine
Spannhülse 4, gemäß F i g. 3 und 5 sind zwei Spannhülsen vorgesehen, zwischen denen jeweils eine
Distanzbüchse 9 angeordnet ist. Die Spannvorrichtung gemäß Fi g. 5 dient zur Spannung eines Werkstückes 6
mit abgesetzter Bohrung, wobei der vordere Teil der Spannhülse 4 einen kleineren mittleren Durchmesser
aufweist als der hintere Teil. Dabei ist der Grundkörper 1 entsprechend den verschiedenen mittleren Durchmessern
der beiden Teile der Spannhülse 4 im Durchmesser abgesetzt Jede Spannhülse 4 gemäß Zeichnung wendet
dem Grundkörper 1 rundum verlaufende Spannbasisstellen St, SZ.. Sn zu, wobei die Spannbasisstelle 51
nahe bei der Kraftspanneinrichtun7 3 und die Spanp.basissteüe Sn nahe bei dem Widerlager 5
angeordnet ist. Die Ausführungsformen gemäß Fig. 1,2
und 4 besitzen jeweils drei Spannbasisstellen S wogegen die Ausführungsformen gemäß F i g. 3 und 5 jeweils ν ier
Spannbasisstellen 5 besitzen. Die Spannbasisstellen wirken jeweils mit einer Anlagefläche 10 zusammen, die
eine zylindrische Fläche des Grundkörpers 1 ist.
Zwischen jeder Spannbasisstelle Sund der Anlagefläche
10 ist bei ungespanntem Zustand der Spannhülse ein Passungsspiel Δ d vorhanden. Die den einzelnen
Spannbasisstellen 51, 52, 53 und 54 zugeordneten Passungsspiele sind in der Zeichnung durch Δ d\,A d2,
Δ d3 und Δ t/4 angegeben. Die Passungsspiele sind in
der Zeichnung teilweise der Deutlichkeit halber übertrieben groß dargestellt. Die Passungsspiele Δ d
nehmen in ihrem radialen Maß von dem Widerlager 5 zur Kraftspanneinrichtung 3 hin stufenartig, d. h. von
Spannbasisstelle zu Spannbasisstelle, zu. Die stufenartige Zunahme des Passungsspieles ist gemäß Fig. 1,
F i g. 3, oberer Teil, F i g. 4 und F i g. 5, oberer Teil durch eine D'irchmesserabstufung der Spannhülse 4 erreicht,
wobei gemäß Fig. 1, Fig.3, oberer Teil und Fig. 5, oberer Teil der Innendurchmesser der Spannhülse
abgestuft ist, wogegen gemäß Fig.4 der äußere Umfang der Spannhülse abgestuft ist. Ge.näß Fig.2.
Fig.3, unterer Teil und Fig.5, unterer Teil ist der
Durchmesser des Grundkörpers 1 abgestuft, wobei jeweils die Außenfläche des dornartigen Grundkörpers
abgestuft ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Spannen und genauen Zentrieren eines Werkstückes oder Werkzeuges, mit
einem Grundkörper, einer konzentrisch angeordneten einstückigen Spannhülse und einer in axialer
Richtung auf ein Ende der Spannhülse wirkenden Kraftspanneinrichtung, wobei die Spannhülse zueinander
versetzt angeordnete innere und äußere radiale Ausnehmungen sowie zueinander versetzt
angeordnete innere und äußere Spannbasisstellen aufweisend tellerfederartig verformbar ist und axial
hintereinander mindestens zwei, durch eine der Ausnehmungen getrennte Spannbasisstellen aufweist,
die einer Anlagefläche des Grundkörpers zugewendet sind, wobei zwischen den Spannbasisstellen
der ungespannten Spannhülse und der Anlagefläche ein Passungsspiel vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Passungsspiel (Δ d) zwischen der Spannhülse (4) und
dem Grundkörpsr (1) zur ICraftspanneinrichtung hin
(3) von Spannbasisstelle (S) zu Spannbasisstelle mittels Durchmesserabstufung stufenartig zunimmt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesserabstufung an den Spannbasisstellen (S)de.r Spannhülse (4) vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesserabstufung an der Anlagefläche (10) des Grundkörpers (1) vorgesehen
ist
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesserabstufung
durch Beichleiferi hergestellt ist.
5. Vorrichtung nach eine,η der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnc „ daß das Maß
der Abstufung von einer Spannbasisstelle (S) zur nächsten von 3 μ bis 2/10 mm beträgt.
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