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Dachelement Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Dachelement,
insbesondere ein begehbares Dachelement, aus Profilplatte mit Wellenbergen und Wellentälern
und Schaumstoffbeschichtung mit im wesentlichen ebener Oberfläche. - Der Ausdruck
Profilplatte bezeichnet dabei profilierte Platten aus Blech, Asbestzement, Kunststoff
oder dergleichen. Die Profilierung mag Wellenberge und Wellentäler aufweisen, die
sich im Querschnitt zu einem mehr oder weniger sinusförmigen Kurvenzug zusammensetzen,
sie mag aber auch trapezförmig verlaufen. Aus formulierungstechnischen
Gründen
bezeichnet im Rahmen der Erfindung der Ausdruck Wellenberg gleichsam den Kamm oder
Kammbereich der Wellenberge, wobei an den Kamm oder Kammbereich die Wellentäler
anschließen, deren Flanken dann zur Talsohle führen. Die Schaumstoffbeschichtung
ist im allgemeinen eine Polyurethanbeschichtung.
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Sie dient der Isolierung, genauer der Wärmedämmung und der Schalt
dämmung.
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Bei den (aus der Praxis) bekannten Dachelementen der beschrier benen
Gattung besitzt die Schaumstoffbeschichtung im allgemeinen eine ebene Oberfläche.
Daraus resultiert, daß die Schaumstoffs beschichtung im Bereich der Wellentäler
sehr viel dicker ist als im Bereich der Wellenberge. Das ist aus isolierungstechnischen
Gründen nachteilig, da das Verhalten solcher Dachelemente in bezug auf die Wärmedämmung
nicht durch die dicksten Stellen der Schaumstoffbeschichtung sondern vielmehr durch
die dünnsten Stellen der Schaumstoffbeschichtung wesentlich beeinflußt ist.
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Anders ausgedrückt ist der Materialeinsatz für die Isolierung verhältnismäßig
groß, die erreichte Isolationswirkung jedoch vergleichsweise schlecht. Allerdings
kennt man auch Dachelemente, bei denen die Schaumstoffbeschichtung der Profilform,
d. h. der Form der Wellenberge und Wellentäler folgt. Das ist zwar frei von den
vorbeschriebenen isolierungstechnischen Nachteilen, Jedoch läßt sich eine derartige
Schaumstoffbeschichtung nur sehr aufwendig aufbringen, darüber hinaus läuft der
Schaumstoff beim Aufbringen an den Flanken der Wellentäler ab, so daß überall gleich
dicke Schaumstoffbeschichtung kaum erreichbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Dachelement
anzugeben, bei dem die Schaumstoffbeschichtung überall
gleiche
Dicke, nichtsdestoweniger jedoch ebene Oberfläche aufweist.
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Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Wellentäler
durch längslaufende Folienstreifen abgedeckt sind, die unter Freilassung von Profilplattenstreifen
mit ihrem Rand an den Wellenbergen durch Adhäsion befestigt sind> und daß die
Schaumstoffbeschichtung durchgehend mit den freien Profilplattenstreifen sowie mit
den Folienstreifen verbunden ist. - Befestigung durch Adhäsion meint im Rahmen der
Erfindung sowohl Befestigungen, die mit Hilfe von auf die Folienstreifen oder die
Profilplatten aufgebrachten Klebern erzeugt werden als auch solche, die durch sogenanntes
Aufschweißen thermoplastischer Folienstreifen erreicht werden können.
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Die Erfindung geht von der bekannten Tatsache aus, daß das sta tische
Verhalten gattungsgemäßer Dachelemente einerseits durch die Profilplatte, andererseits
die Schaumstoffbeschichtung bestimmt ist, wobei Jedoch nur durch innigen Verbund
zwischen Schaumstoffbeschichtung und Profil platte ein Verbund- oder Kombinationseffekt
zustande kommt. Erst dieser gibt des gattungsgemäßen Dachelementen die oft überraschende
Gestaltfestigkeit und Stabilität. Dazu können Spalte zwischen Sohaumstoffbeschichtung
und Profilplatte ebensowenig zugelassen werden wie Zonen, in denen auftretende Zug-
und Schubspannungen nicht ausreichend übertragen werden Die Erfindung nutzt die
Erkenntnis, daß bei gattungsgemäßen Dachelementen die angestrebte Verbundwirkung
auch dann einwandfrei zustande kommt, wenn die Wellentäler in der beschriebenen
Weise durch Folienstreifen abgedeckt werden.
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Es ist lediglich erforderlich, die freien Profilplattenstreifen
so
breit einzurichten, daß der Verbund zustande kommt. Das gilt für alle Profilformen
üblicher Profilplatten und auch für alle üblichen Schaumstoffe. Eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beschäftigt sich mit Trapezprofilplatten. Hier lehrt
die Erfindung, die Anordnung so zu treffen, daß die Folienstreifen auf den Wellenbergen
Profilplattenstreifen frei lassen, die etwa der halben Breite der ebenen Oberfläche
der Wellenberge von Trapezprofilplatten entspricht. Handelt es sich um Profilplatten,
deren Wellenberge und Wellentäler sich in einem Querschnitt zu einem mehr oder weniger
sinusförmigen Kurvenzug zusammensetzen, so können die freien Profilplattenstreifen,
die gleichsam den Scheitel oder Kamm der Wellenberge bilden, auch schmaler sein,
weil hier zusätzlich noch ein Formschluß zwischen Schaumstoffbeschichtung und Profilplatte
erreicht wird. Auch im Rahmen der Erfindung wird zumeist mit tolrlrethanschaum gearbeitet.
Dann kommt man zu ausreichenden statischen Effekten, zu ausreichender Stabilität
und ausreichender Isolierwirkung, wenn die Schaumstoffbeschichtung eine Dicke aufweist,
die etwa der halben Profiltiefe entspricht. Im allgemeinen wird man die Schaumstoffbeschichtung
in sich noch mehrschichtig gestalten, und zwar aus einer tragenden Verbundschicht,
die hauptsächlich für den beschriebenen Verbund eingestellt ist, einer Isolationsschicht,
die hauptsächlich die Funktion der Wärmedämmung und Schalldämmung übernimmt, und
einer Abdeckschicht aufbauen, wobei die Abdeckschicht die Abdeckfunktion erfüllt
und entsprechend Festigkeit und Oberflächenqualität aufweist. Die Folienstreifen
sind bevorzugt Kunststoffolienstreifen.
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Die Herstellung von erfindungsgemäßen Dachelementen läßt sich sehr
einfach verwirklichen. Z. B. kann man in einem ersten Arbeitsgang
die
Folienstreifen adhäsiv befestigen, also aufkleben, danach die Schaumstoffbeschichtung
aufbringen. Man kann aber auch so vorgehen, daß in einem Arbeitsgang mit dem Beschichtungsarbeitsgang
unmittelbar vor dem Aufbringen des Schaumstoffes, die Folienstreifen fortschreitend
und fortlaufend an die Wellenberge angeklebt werden, wobei unter den Folienstreifen
in den Wellentälern diesen angepaßte Abstützelemente angebracht werden, auf denen
die Folienstreifen beim Ankleben an die Wellenberge und beim Aufbringen des Schaumstoffes
aufliegen, und daß die Abstützelemente mit dem Fortschreiten der Beschichtung fortlaufend
mitgeführt werden, - wobei die Abstützelemente eine Länge aufweisen, die ausreicht,
um die aufgebrachte Schaumstoffschicht auf den mitgeführten Abstützelementen aushärten
zu lassen. Handelt es sich um die Herstellung von Dachelementen, bei denen die Schaumstoffbeschichtung
in der beschriebenen Weise ihrerseits mehrschichtig aufgebaut ist, so wird man auf
die Folienstreifen in einem ersten Beschichtungsarbeitsgang nur die Verbundschicht
und darauf, hin und her, die Isolationsschicht sowie die Abdeckschicht aufzubringen.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einem erfindungsgemäßen
Daohelement die Wellentäler nicht mehr mit Schaumstoff der Schaumstoffbeschichtung
ausgefüllt sind, obwohl nichtsdestoweniger das Dachelement eine ebene Oberfläche
der Schaumstoffbeschichtung aufweist. Der Schaumstoff wird überall für die Isolierfunktion
ausgenutzt, für die er aufgebracht ist. Nichtsdestoweniger funktioniert die Schaumstoffbeschichtung
ohne Einschränkung auch statisch, und zwar im Sinne einer Erhdi'ung der Gestaltfestigkeit
und Stabilität des Dachelementes insgesamt, weil der unmittelbare Verbund der Schaumstoffbeschichtung
mit
der Profilplatte ausreichend sichergestellt ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 einen Querschnitt durch
ein erfindungsgemäßes Dachelement, ausschni ttsweise, Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt
A aus dem Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 entsprechend der Fig. 1 eine andere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Dachelementes und Fig. 4 den vergrößerten Ausschnitt B aus
dem Gegenstand nach Fig. 3.
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Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Dachelemente 1 sind begehbare
Dachelemente, die aus einer Profilplatte 2 mit Wellenbergen 3 und Wellentälern 4
und einer Sohaums tof fbeschichtung 5 bestehen, Die Fig. 1 und 2 zeigen Profilplatten
2 in Form von sogenannten Trapezplatten, bei denen sich also die Wellenberge 3 und
Wellentäler 4 zu einem aus trapezförmigen Abschnitten zusammengesetzten Kurvenzug
ergänzen. Die Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 zdgt demgegenüber eine Profilplatte
2, bei der die Wellenberge 3 und Wellentäler 4 im Querschnitt mehr oder weniger
sinusförmig verlaufen. Die Erfindung ist Jedoch nicht auf diese beiden AusfUhrungsformen
der Profilplatten 2 beschränkt. - Insbesondere aus den Fig. 2 und 4 entnimmt man,
daß die Wellentäler 4 durch längslaufende
Folienstreifen 6 abgedeckt
sind, die unter Freilassung von Profilplattenstreifen 7 mit ihrem Rand an den Wellenbergen
3 durch Adhäsion befestigt sind. Die Schaumstoffbeschichtung 5 ist durchgehend mit
den freien Profilplattenstreifen 7 sowie mit den Folienstreifen 6 verbunden und
besitzt eine im wesentlichen ebene Oberfläche sowie praktisch überall gleiche Dicke.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 lassen die Folienstreifen
6 auf den Wellenbergen 3 Profilplattenstreifen 7 frei, die etwa der halben Breite
B der ebenen Oberfläche der Wellenberge 3 entsprechen. Bei der Ausführungsform nach
den Fig. 3 und 4 sind die Verhältnisse ein wenig anders verwirklicht. Die Profilplattenstreifen
7 sind schmaler, - was in bezug auf die stattschen Zusammenhänge unschädlich ist,
weil hier der Verbund der Schaums toffbeschichtung 5 mit den Profilplatten 2 noch
durch Formschluß verbessert wird. Die Schaumstoffbeschichtung 5, die aus Polyurethanschaum
bestehen möge, besitzt Jedenfalls im Ausführungsbeispiel eine Dicke D, die etwa
der halben Profiltiefe T entspricht, Diese ist im übrigen im Ausführungsbeispiel
ihrerseits mehrschiohtig aufgebaut, wobei die unterste Schicht eine tragende Verbundschicht
8 darstellt, die zweite Schicht als Isolationsschicht 7 funktioniert und die dritte
Schicht als Abdeckschicht lo eingerichtet ist. Die Verbundschicht 8 mag ein Raumgewicht
von 120 bis 14o kg pro Kubikmeter auSweisen, die Isolationsschicht 9 ist demgegenüber
wesentlich leichter und besitzt z. B. ein Raumgewicht von 60 bis 80 kg pro Kubikmeter.
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Demgegenüber ist die Abdeckschicht wieder dichter. Ihr Raumgewicht
mag bei loo kg pro Kubikmeter liegen. Die Folienstreifen 6 sind Kunststoffolienstreifen.