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Beutel Die vorliegende Erfindung betrifft Beutel mit einem abgeschwächten
Teil, insbesondere solche, die bei einer bestimmten Zentrifugalkraft plötzlich reißen.
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Zentrifugen werden ganz allgemein in vielen Standardversuchen und
Analysenverfahren verwendet, die zur Zeit in medizinischen Laboratorien, Test- und
Forschungseinrichtungen benutzt werden.
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Die häufigste Verwendung einer Zentrifuge ist die Abtrennung chemischer
Verbindungen aus einer Probe, deren Komponenten verschiedene spezifische Gewichte
haben. Jedoch wird eine Zentrifuge auch allgemein dazu verwandt, um Reagenzien mit
einer Probe zu vermischen oder die Komponenten einer Mischung in anderer Weise zu
kombinieren. Hierbei ist es manchmal nötig, Reagenzien in eine Probenmischung einzuführen,
während die Probe zentrifugiert wird. Dies hat sIch als sehr schwierig erwiesen,
da die Probe im allgemeinen in einer Zentrifuge mit einer sehr hohen Geschwindigkeit
rotiert, während gleichzeitig die Reagenzien eingeführt werden sollen. Die Lösung
für dieses Problem bestand darin, daß man alternative, aber im allgemeinen weniger
bevorzugte Schritte gefunden hat, um die Reagenzien in das Verfahren einzuführen,
während die Probe besser zugänglich ist.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Beutel zur zentrifugalen Freisetzung
ist es möglich, ein Reagens oder Reagenzien bequem und genau in der Testkam£ner
einer Küvette zu dispergieren und
die Reagenzien mit einer Probe
zu vermischen, während die Probe zentrifugiert wird. Der Beutel zur zentrifugalen
Freisetzung hat einen einzigen Saum, der schwächer ist als die übrigen Wände und
Säume und der dazu bestimmt ist, innerhalb eines bestimmten Bereichs der Zentrifugalkraft
(oder innerhalb eines bestimmten Bereichs von Umdrehungen pro Minute bzw. r.p.m.)
plötzlich zu reißen. Die Idee, in eine Küvette einen Beutel zur zentrifugalen Freisetzung
einzufügen und diesen Beutel während der Zentrifugierung platzen zu lassen, ist
im US-Patent 3,713,775 (1973-Schmitz) beschrieben. Weitere aufplatzbare Beutel können
den US-Patenten 3,478,871 (1969-Sager) und 3,601,252 (1971-Sager) entnommen werden.
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Der erfindungsgemäße Beutel kann auch durch Handdruck zum Platzen
gebracht werden. Die vorliegende Beschreibung ist im wesentlichen auf einen Beutel
abgestellt, der eine Substanz während der Zentrifugierung freisetzen soll; selbstverständlich
können die gleichen Beutel, die zentrifugal aufplatzbar sind, auch manuell zum Platzen
gebracht werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sind daher die Ausdrücke Beutel
zur zentrifugalen Freisetzunq und "Aufplatzbarer Beutel als austauschbar zu betrachten.
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Frühere Versuche zur Herstellung von Reagenzienbeuteln mit einem einzigen
abgeschwächen Saum haben im allgemeinen Beutel geliefert, welche nicht in dem gewünschten
Ausmaß Voraussagen erlaubten, bei welchen r.p.m. der Inhalt freigesetzt wird; außerdem
hatten sie den Nachteil, daß bei der Herstellung der Beutel es schwierig war, die
Verunreinigung des Reagenzbeutels zu vermeiden, Eine bekannte Methode zur Herstellung
solcher Beutel bestand darin, zwei Streifen aus Plastikmaterial zusammenzugeben
und diese Streifen mit Wachs zu versiegeln, wobei man bei einem Saum weniger Wachs
verwandte. Bei dieser Methode traten Probleme auf, weil das Wachs im allgemeinen
verunreinigt
war und weil die während der Zentrifugierung auftretende Wärme dazu führen kann,
daß die Beutel sich völlig auflösen und dadurch die darin enthaltenen Reagenzien
vorzeitig freisetzen Außerdem war der Bereich der Reagenzien, der in die Beutel
aetan werden konnte, wegen der chemischen Reaktivität zwischen dem Wachs und den
meisten chemischen Reagenzien nicht groß. Eine weitere bekannte Methode zur AM-schwächung
eines einzigen Teils eines Reaqenzienbeutels bestand in der Verwendung eines einfachen
Schneideinstruments, z.B, einer Rasierklinge, womit man in das Beutelmaterial an
dem gewünschten Dreipunkt einen schmalen Schnitt machte. Der offensichtliche Nachteil
besteht darin, daß man eine Schneidevorrichtung bei einer Struktur benötigt, die
im allgemeinen etwa 0,0125 cm dick ist. Der hierfür erforderliche Schnitt muß etwa
0,009 cm tief in die 0,0125 cm-Struktur gehen. Dies hat zu vielen Problemen geführt,
die durch Verwendung eines manuellen oder automatischen Schneideinstruments oder
irgendeines Blatt-Schneideinstruments bei der Herstellung oder Bildung von Beuteln
zur zentrifugalen Freisetzung nicht gelöst werden konnten. Jedoch konnte man bei
Verwendung eines Laser erfolgreich die lineare Vertiefung herstellen, die zur Bildung
der erfindungsgemäßen Reagenzienbeutel nötig ist. Durch Verwendung des Laser kann
man nicht nur einen Schnitt herstellen, sondern auch die Größe und Gestalt des Schnittes
variieren, indem man die Brennweite des Laser-Strahls variiert. Außerdem erlaubt
die moderne Technologie die Kontrolle der Stärke des Laser-Strahls in jedem gewünschten
Ausmaß; daher kann der in dem Film angebrachte Schnitt bzw. die lineare Vertiefung
in dem gewünschten Ausmaß kontrolliert werden, so daß man Beutel herstellen kann,
die innerhalb eines weiten Spektrums der Zentrifugalkräfte Aufplatzpunkte haben.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Beutel zur zentrifugalen
Freisetzung, bestehend aus einem Film, der eine erste und eine zweite Seite hat,
die an drei Säumen durch Versiegelung miteinander verbunden sind. Die erste und
zweite
Seite haben ein einziges nicht-versiegeltes gemeinsames Ende,
in welchem sich eine eingekerbte lineare Vertiefung befindet.
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Die eingekerbte lineare Vertiefung ist so, daß das gemeinsame Ende
eine bestimmte Stärke hat, die so schwach sein muß, daß sie sich unter der Einwirkung
von krafterzeugenden Mitteln öffnet und die im Beutel enthaltene Substanz in eine
Testkammer fließen läßt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Beuteln
zur zentrifugalen Freisetzung mit einem Saum bestimmter Stärke.
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Fig. 1 zeigt schematisch die aufeinanderfolgenden Stufen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Fig. 2 ist eine Aufsicht auf das Filmmaterial, nachdem es durch den
Laser eingekerbt wurde.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht eines Teils im Schnitt entlang der Linien
3-3 von Fig. 2, gesehen in Richtung der Pfeile, wobei man die lineare Vertiefung
sieht.
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Filmmaterials, wie es nach dem Falten
und nach dem Einpressen der Index-Löcher aussieht.
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Fig. 5 ist eine ähnliche Seitenansicht wie Fig, 4 und zeigt den gefalteten
Film, wie er aussieht, nachdem die Seiten unter Bildung der Beutel versiegelt sind.
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Fig. 6 ist eine ähnliche Seitenansicht wie Fig. 5 und zeigt die gefüllten
und versiegelten Beutel, wie sie als kontinuierlicher Film von miteinander verhafteten
Beuteln erscheinen.
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Fig. 7 ist eine Aufsicht auf die gefüllten und versiegelten Beutel
gemäß Fig. 6 entlang der Linie 7-7, gesehen in Richtung der Pfeile.
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Fig. 8 ist eine Grundrißansicht eines einzelnen Beutels zur zentrifugalen
Freisetzung.
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Fig. 9 ist eine Grundrißansicht einer Küvette, die zwei erfindungsgemäße
Beutel zur zentrifugalen Freisetzung enthält, und zwar in dem Moment, wenn die Beutel
während der Zentrifugierung platzen.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand der Abbildungen näher erläutert
werden Selbstverständlich wird dadurch keine Beschränkung der Erfindung beabsichtigt;
vielmehr sollen solche Änderungen und Modifizierungen der gezeigten Vorrichtung
und weitere Verwendungsarten der erfindungsgemäßen Prinzipien, die dem Fachmann
aufgrund der vorliegenden Beschreibung ohne weiteres möglich sind, von der Erfindung
umfaßt werden.
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Das bevorzugte Filmmaterial 10, das zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Beutel zur zentrifugalen Freisetzung 11 verwendet wird, ist unter der Bezeichnung
ACLAR im Handel erhältlich; es ist ein flexibler thermoplastischer Film aus chlorierten
fluorierten Harzen. Jedoch können auch andere Filme verwendet werden. Die chlorierten
fluorierten Harze eignen sich ideal für Filme dieses Typs, da das Chlor dem Film
L0 thermische und chemische Stabilität verleiht, während das Fluor zur Klarheit
und die Hitzeversiegelbarkeit des Films beiträgt. Der Film 10 ist 0,008 cm dick;
jedoch kann dies variieren, je nach der auf den Beutel angewandten Zentrifugalkraft
und je nach der in den Beutel eingebrachten Chemikalie. Eine Variable, welche die
gewünschte Dicke des zur Herstellung des Beutels verwendeten Films 10 beeinflußt,
ist die Größe des Beutels selbst und damit das absolute Gewicht des im Beutel enthaltenen
Materials. Die folgenden Faktoren sind zwar nicht kritisch, haben sich jedoch als
wünschenswert und charakteristisch für bevorzugte Filmmaterialien erwiesen: Niedrige
Dielektrizitätskonstante und niedriger Verteilungsfaktor, hohe Durchschlagsfestigkeit,
chemische Stabilität, Ultraviolett-Resistenz, Maßbeständigkeit, Transparenz innerhalb
eines weiten Spektrums, nicht-klebende Eigenschaften, geringe Permeabilität gegenüber
Wasserdampf und anderen Gasen
sowie Nicht-Entflammbarkeit. Zur praktischen
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich auch als wünschenswert
erwiesen, daß der Film 10 durch Hitze versiegelbar, bedruckbar und sterilisierbar
ist. Diese Eigenschaften sind bei dem ACLAR-Film, der vorzugsweise für das erfindungsgemäße
Verfahren benutzt wird, alle vorhanden; bei anderen ähnlichen Filmenr die für spezielle
Beutel, spezielle Verwendungsmöglichkeiten und spezielle Reagenzien brauchbar sind,
können alle oder einige dieser Eigenschaften in Wegfall kommen. Das Filmmaterial
wird normalerweise in einer Länge von etwa 950-1100 Meter, einer Dicke von etwa
0,008 cm und einer Breite von 5 cm vertrieben.
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Man verwendet einen Laser 12, um eine lineare Vertiefung 13 entlang
praktisch der gesamten Länge des Films 10 zu kerben.
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Der Laser-Strahl 12 kann aus irgendeiner-der verschiedenen im Handel
erhältlichen Laser-Apparate stammen. Der bevorzugte Typ des Lasers 12 ist ein Kohlendioxyd-Laser,
jedoch sind andere ähnlich brauchbar. Wie es in der Laser-Technik wohl bekannt ist,
kann man die Schneidestärke des Lasers 12 variieren, indem man die durch das Laser-Instrument
gelieferte elektrische Watt-Leistung variiert. In gleicher Weise kann die Form des
durch den Laser-Strahl gemachten Schnitts variiert werden, indem man die Brennweite
des Laser-Strahls ändert. Die Tatsache, daß die lineare Vertiefung 13 im Querschnitt
eine leichte U-Form hat, wenn man sie gemäß Fig. 3 durch einen Laser 12 macht (im
Gegensatz zu der gezackten oder V-Form, wie sie durch ein Blattschneide-Instrument
geformt würde), ist besonders vorteilhaft, da die U-förmige Vertiefung das vorzeitige
Platzen des Beutels 11 verhindert. Die bevorzugte Brennweite für ACLAR beträgt 6,25
cm. Ein besonders bevorzugter Laser-Apparat ist der Photon-Sources-Kohlendioxyd-Laser
der Firma Photon Sources in Livonia, Michigan. Der Laser ist so angeordnet, daß
der Brennpunkt 14 des Laser-Strahls sich auf dem Filmmaterial befindet, während
es sich zwischen den zwei großen- Spulen 16 bewegt, die an der Laser-Apparatur 12
befestigt sind. Das Filmmaterial
10 wird von der Spule 16A in konstanter
Geschwindigkeit zur Spule 16B geliefert. Während des übergangs von Spule 16A zur
Spulel6B wird der Laser 12 verwendet, um eine lineare Vertiefung 13 etwa in der
Mitte des Filmmaterials 10 zu kerben. Die ursprüngliche Dicke des Filmmaterials
10 beträgt etwa 0,008 cm, demgegenüber beträgt die verbleibende Dicke des Filmmaterials
in der linearen Vertiefung 13 etwa 0,00125 cm, Der restliche Teil des Films in der
linearen Vertiefung wird im folgenden als Rest 17 bezeichnet und die Dicke dieses
Teils als restliche Dicke 17. Die restliche Dicke 17 kann variieren, je nach der
speziellen Zentrifugalkraft, bei der die Beutel für die zentrifugale Freisetzung
11 platzen sollen. Die lineare Vertiefung 13 selbst ist gemäß Fig. 3 U-förmig und
hat keine scharfen Penetrationspunkte, wie sie oben diskutiert wurden. Der Teil
des Filmmaterials, der durch die Anwendung des Laser-Strahls bei der Bildung der
linearen Vertiefung 13 verdampft wurde, wird durch einen Vakuum-Apparat abgesaugt,
um jede mögliche Begasung des Personals durch giftige Elemente zu verhindern, die
in dem Abgas des Laser-Kerbverfahrens enthalten sein könnten. Die gesamte Rolle
des Fillxmaterials wird in ähnlicher Weise gekerbt.
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Es wurde gefunden, daß die Dicke des Filmmaterials 10 entlang verschiedener
Punkte seiner Gesamtlänge etwas variiert. Für normale Zwecke sind diese Dicke-Variationen
zwar unbedeutend; bei der Herstellung von Beuteln für die zentrifugale Freisetzung
11 muß jedoch die erforderliche Einkerbung des Filmmaterials 10 präzis innerhalb
bestimmter Grenzen liegen, welche keine Variationen in der Filmdicke erlauben. Es
ist daher in den meisten Fällen wünschenswert, eine Apparatur zu haben, welche die
Stärke des Laser-Strahls koordiniert, welche durch die elektrische Watt-Zahl des
Laserproduzierenden Apparats 12 und die Dicke des unter den Laser-Strahl eingeführten
Filmmaterials 10 kontrolliert wird. Dies bewirkt man durch eine Reihe von wohl bekannten
Meß-Apparaten 18, die mit der elektrischen Laser-Zufuhr so verbunden sind, daß die
Restdicke 17 konstant ist. Ein besonders bevorzugter Apparat ist der Metri-Gap Capacitance
Film Checker, Modell Nr. 300-4 der Firma Lion Precision Company.
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Nach Beendigung des Kerbeverfahrens wird die gekerbte Rolle des Filmmaterials
aus dem Laser-Apparat entfernt und in den Apparat zur Bildung der Beutel 11 gegeben.
Beim Ausrichten des gekerbten Films auf den Spulen, die sowohl im Laser-Apparat
und im Beutelform-Apparat verwendet werden, ist es zweckmäßig, daß der Film so aufgebracht
wird, daß bei der Faltung des Films im Beutelform-Apparat die Seite des Films mit
der-linearen Vertiefung 13 auf der Außenseite des Beutels 11 gebildet wird. Dies
ist zwar nicht kritisch, jedoch hat es sich als wünschenswert herausaestellt. Die
Spule 16B, welche den gekerbten Film 10 aufgewickelt enthält, wird aus dem Laser-Apparat
12 zur Spannungskontroll-Vorrichtung 19 des Beutelform-Apparats geleitet.
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Der gekerbte Film 10 wird zuerst durch einen Filmreiniger und statischen
Eliminator-Apparat 21 gegeben. Als am besten brauchbar zur Durchführung dieser Operation
hat sich der Simco Midget Film Cleaner und Simco Antistatic Handbrush der Firma
Simco Company, Inc., L&ndsdale/Pensylvania erwiesen. Der Filmreiniger und statische
Eliminator-Apparat 21 umfaßt ein paar Bürsten und ein paar stoßfreie Entstörungslamellen
in einem Metallgehäuse. Dieser Apparat reinigt und neutralisiert gleichzeitig die
Rolle des gekerbten Films 10. Der gekerbte Film 10 wird zwischen die Bürsten geleitet.
Die vor den Bürsten befindliche Entstörungslamelle entfernt Staub und Fremdmaterialien
leicht und die nach den Bürsten befindliche Entstörungslamelle liefert ein komplett
neutrales Material, das keinen Staub mehr anzieht. Gewünschtenfalls kann man ein
Staubsammel-System, bestehend aus einem zentrifugalen Gebläse mit einem Staubsammel-Beutel
und flexiblen verbindenden Luftschläuchen, mit dem Apparat verbinden, wenn beträchtliche
Mengen Staub und anderes Fremdmaterial gesammelt werden. Jedoch ist dies im allgemeinen
wegen der sterilen Natur des Films 10 nicht erforderlich, Der gekerbte Film 10 wird
von dem Filmreiniger und statischen Eliminator-Apparat durch eine lClebstellen-aufspürende
Fotozelle 22 geleitet. Da das Filmmaterial 10 im allgemeinen nur in beschränkten
Längen verfügbar ist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß man
die
Längen des Filmmaterials miteinander verbindet, bevor man sie auf die großen 15-20
cm-Spulen 16A und 16B gibt, die im allgemeinen für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden.
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Wenn daher die Klebstellen zu der Klébehstellen-aufspürenden Fotozelle
22 kommen, wird der Teil des Films 10 mit dem verklebten Material am restlichen
Teil des Verfahrens vorbeigeleitet oder das gesamte Beutelform-Verfahren wird gestoppt,
während der Teil des Films 10 mit dem verklebten Material entfernt wird. Das verklebte
Material eignet sich nicht für die Bildung der erfindungsgemäßen Beutel 11 und muß
daher entfernt werden. Jedoch kann dieser Schritt auch eliminiert werden, wenn Spulen
geringerer Größe verwendet werden oder längeres Filmmaterial zur Verfügung steht.
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Der gekerbte Film 10 wird anschließend zu einer Falz- und Klemmrollenvorrichtung
23 geführt. Die Vorrichtung 23 faltet den gekerbten Film etwa in der Hälfte wie
in Fig. 4 gezeigt, wobei die gekerbte lineare Vertiefung 13 als unterstes Ende 24
und als Faltpunkt verwendet wird. Die Seiten 26 des gefalteten Films 10 werden nach
oben gefaltet und zusammengepreßt, so daß die lineare Vertiefung als unterstes Ende
24 des Films 10 verbleibt.
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Der gefaltete Film 10 geht dann zum Perforierstempel 27. Indexlöcher
28 werden in den gefalteten Film 10 in Abständen von ca. 3,5 cm gestanzt, so daß
man eine richtige Einteilung der Beutel 11 erhält. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann man mit Hilfe dieser Indexlöcher 28 den Film durch
den Beutelform-Apparat führen, und zwar mittels eine Reihe angetriebener Stifträder
29, welche Bolzen 31 haben, die in die Indexlöcher 28 einrasten.
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Der bevorzugte Perforierstempel 27 wird durch einen Luftkompressor
betrieben, z.B. den Speedaire Air Compressor der Firma Dayton Electric Manufacturing
Company, Chicago, der eine PS-Leistung
von etwa 1 hat. Der perforierte,
gefaltete Film 10 wird dann auf ein erstes Stiftrad 29 gegeben, während eine Reihe
von Bolzen 31 kontinuierlich in die Index-Löcher 28 des gefalteten Films 10 einrasten
und den Film durch den restlichen Teil des Beutelform-Apparats treiben. Eine Abtrennvorrichtung
32 trennt die oberen Enden 33 des gefalteten Films 10 ab, während gleichzeitig heiße
Luft in den Raum zwischen den oberen Enden geblasen wird, so daß die zwei Hälften
26 des gefalteten Films 10 sich ausbeulen bzw. trennen. Der Film 10 kommt dann auf
eine Drehscheibe 34 mit 12 Gesenkformen, die jeweils die geeignete Form zur Bildung
von 4 Beuteln 11 haben. Eine Radiofrequenz-(im folgenden RF)-Siegelvorrichtung 36
wird dann zur Bildung der Seitenversiegelung 37 in Film 10 in bestimmten Abständen
verwendet. Ein Kolben 38, der durch die RF-Siegelvorrichtuns 36 auf Temperaturen
von etwa 68-710C erhitzt ist, entspricht der Gesenkeform auf der Drehscheibe 34,
wobei der perforierte gefaltete Film 10 zwischen ihnen gepreßt wird. Der RF-Versiegelungskolben
38 bewirkt, daß die Seitenversiegelungen 37 der Beutel 11 in den gewünschten Abständen
gebildet werden. Zur gleichen Zeit, während die RF-Versiegelungsoperation stattfindet,
wird Vakuum an die nun individuellen Beutel 11 gelegt, um sie auszubeulen.
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Dies verhindert ein Versiegeln oder Abtrennen der gesamten Beutelstruktur.
Unmittelbar nach Bildung der Seitenversiegelung 37 bei den Beuteln 11, wodurch ein
kontinuierlicher Film von Beutelähnlichen Strukturen gemäß Fig. 5 entsteht, welche
2 RF-versiegelte Säume 37, ein gemeinsames Ende 24 mit einer Laser-gekerbten linearen
Vertiefung 13 und einem offenen Ende 39 haben, wird der Film 10 aus der RF-Versiegelungsvorrichtung
36 entfernt und ein Luftstrom aus dem Kühlgebläse 41 zur Kühlung der Beutel 11 angewandt,
wodurch ein strukturelles Zusammenbrechen des Filmmaterials 10 verhindert wird.
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Ein zweites Stiftrad 29 rastet nun in gleicher Weise wie das erste
Stiftrad 29 in die Beutel 1.1 ein, wobei die Bolzen 31 des Stiftrades 29 in die
Indexlöcher 28 des kontinuierlichen Films 10
der Beutel 11 eingreifen.
Der kontinuierliche Film 10 der Beutel 11 wird dann in eine Reagenzverteilvorrichtung
42 geführt. In diesem Bereich werden die Beutel 11 individuell oder in mehreren
Einheiten gefüllt, indem eine Nadel-ähnliche Vorrichtung 43 in die unversiegelten
offenen Enden 39 der Beutel 11 einsticht und eine bestimmte Menge des Reagens 44
in die Beutel 11 injiziert. Eine geeignete Apparatur für diese Verteilungsoperation
ist die Automatic Pipette (High Speed) der Firma Micrometic Systems, Inc.
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Die nun gefüllten Beutel 11 werden dann in eine thermische Impuls-Siegelvorrichtung
46 gegeben. In diesem Bereich wird der Film der Beutel am oberen Ende 47 durch thermischen
Impuls versiegelt.
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Die obere Versiegelung 47 wird durch Hitze bewirkt, die entsprechend
der elektrischen Watt-Leistung des thermischen Impuls-Apparats 46 variiert wird.
Zweckmäßige Watt-Leistungen sind etwa 6-7 Watt.
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Die thermische Impuls-Erhitzung und Versiegelung liefert eine kontinuierliche
Länge von Beuteln 11, wie insbesondere in Fig. 6 gezeigt, welche 3 versiegelte Säume
und ein gemeinsames Ende 24 haben und mit einem Reagens 44 gefüllt sind. Die Beutel
11 werden dann schnell durch komprimierte Luft abgekühlt, um zu verhindern, daß
sie an den oberen Ende;33 zusammenkleben, und werden dann durch ein viertes Stlftrad
29 engagiert, das mit dem ersten, zweiten und dritten Stiftrad 29 gemäß Fig. 1 identisch
ist.
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Die Beutel werden geschnitten und voneinander durch irgendeine beliebige
Schneidevorrichtung 48 getrennt; sie können sogar manuell getrennt werden. Die Beutel
können in individuelle Beutel 11 gemäß Fig. 8 geschnitten werden ;oder gewünschtenfalls
in Untergruppe#n von 2, 4 oder einer beliebigen Zahl kombiniert werden.
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Die Beutel werden gelagert oder zu den gewünschten Verpackungs-oder
Zentrifugier-Stellen verteilt.
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Man kann eine Reihe von Reagenzien 44 verwenden und in den erfindungsgemäßen
Beuteln 11 verteilen. Jedoch führt die Tatsache, daß mehrere Reagenzien 44 und andere
Substanzen in den Beuteln 11 enthalten sein können, zu einem Problem der Identifizierung
der Beutel 11. Man kann zwar mehrere Identifizierungsmethoden verwenden,
jedoch
hat sich als effektivste ein System herausgestellt, bei dem die Seitenversiegelungen
37 der Beutel 11 mit Löchern verschiedener Größen perforiert werden; die Löcher
sind hierbei nach einem binären Code codiert, um das spezielle Reagens 44 im Beutel
11 zu identifizieren. Alternative Methoden für Identifizierung der Reagenzien 44
bestehen darin, daß man einfach das Filmmaterial 10 mit dem Reagens 44 bedruckt,
das in die Beutel 11 eingefüllt werden soll; oder man kann möglicherweise ein Farb-Codierverfahren
verwenden, wobei das Filmmaterial 10 in verschiedenen Farben für die verschiedenen
Reagenzien 44 gefärbt ist.
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Der erfindungsgemäße Beutel kann bei verschiedenen Tests und Analysen-Apparaten
eingesetzt werden. Insbesondere kann man die Beutel in Küvetten 49 geben, die z.B.
Probenserum enthalten, wie insbesondere in Fig. 9 gezeigt Nachdem die Küvette 49
in eine Zentrifuge gestellt wurde, platzt der das Reagens 44 enthaltende Beutel
11 bei einer speziellen Zentrifugalkraft, so daß die Probe und das Reagens 44 zu
einem bestimmten Zeitpunkt während der Zentrifugierung vermischt werden. Bei den
vorzugsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Beuteln 11, bei
denen die Restdicke 17 etwa 0,00125 cm beträgt, wird der Aufplatzpunkt bei etwa
10.000 r.p.m. in 5 Sekunden erreicht. Die erfindungsgemäßen Beutel sind besonders
nützlich für medizinische und andere Testversuche, und zwar wegen der heftigen Natur
des Aufplatzens der Beutel. Hierdurch wird nicht nur sichergestellt, daß das gesamte
Reagens 44 aufplatzt und in die Testkammer 51 gelangt, sondern auch daß kein Zeitverlust
zwischen dem ersten Aufplatzen und dem völligen Aufplatzen entsteht. Beides sind
sehr erwünschte Vorteile bei dieser Art von Testapparaten. Wie oben diskutiert,
können diese Beutel individuell oder in Kombination in Küvetten 49 oder anderen
Aufbewahrungsapparaten verwendet werden. Durch Variation der Restdicke 17 kann man
es erreichen, daß die Beutel 11 bei verschiedenen Zentrifugalkräften platzen. Erfordert
daher ein Test zwei Reagenzien 44 und ist es erwünscht, daß ein Reagens 47 zuerst
und ein zweites Reagens 44 danach zugemischt wird, so
kann man
den Beutel 11 mit dem ersten Reagens 44 so machen, daß er eine dünnere Restdicke
17 als der zweite Beutel 11 hat und daher bei einer geringeren Zentrifugalkraft
platzt. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Beutel ist die Tatsache, daß
der abgeschwächte Saum 14 in den Beuteln 11 sich am untersten Punkt der Beutel befindet.
Wenn daher der Beutel aufplatzt, so platzt er an einer Stelle, welche eine komplette
Entleerung des gesamten im Beutel 11 enthaltenen Reagens 44 erlaubt. Dies steht
im Gegensatz zu anderen Versuchen zur Herstellung von Beuteln für die zentrifugale
Freisetzung, wobei die abgeschwächte Portion sich an einer anderen als der unteren
Stelle befindet. Diese Beutel kann man zwar vielleicht so machen, daß sie innerhalb
eines Bereichs der Zentrifugalkräfte platzen; die Tatsache, daß der Aufplatzpunkt
aber nicht der unterste Punkt der Beutel ist, stellt aber nicht sicher, daß etwas
Reagens noch im Beutel 11 zurückgehalten wird. Dies ist bei den erfindungsgemäßen
Beuteln zur Zentrifugal-Freisetzung 11 kein Problem mehr.
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Die Erfindung wurde im Detail anhand der Zeichnungen und der obigen
Beschreibung erläutert; diese soll aber nicht restriktiv ausgelegt werden, sondern
nur als bevorzugte Ausführungsform.
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Alle Änderungen und Modifikationen, die im Geist dieser Erfindung
liegen, sollen auch umfaßt werden.