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Pflanzbehältnis sowie Verfahren und
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Vorrichtung zu seiner Herstellung Pflanzbehältnisse für Pflanzen
der verschiedensten Art sind in mannigfaltigen Ausführungsformen in Form von Töpfen,
Trögen od. Schalen z.B. aus Ton oder Kunststoff oder auch in Form großvolumiger
Dübel oder Behälter, z-.B. aus Kunststein oder Beton, für ein Bepflanzen mit entsprechend
ausla-dend waschsenden Laub- und Nadelsträuchern bzw, -bäumen benannt. Diese, oben
offen ausgebildeten bekannten Pflanzbehältnlsse enthalten als Nährboden für die
Pflanzen vielfach eine Torffüllung, die Düngerbeimischungen und sonstige Erdbeimengungen
enthalten kann. Der Torf wird zur Befüllung der Pflanzbehältnisse z.B. Torfballen
entnommen, die in Kunststoffoliensäcken verpackt sind. Nach Verbrauch des Torfballens
fällt der Kunststoffoliensack als Abfall an.
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Die großv olumigen Pflanzbehälter sind sehr teuer und werden in der
Regel nur für ein Aufstellen von Zierpflanzen, z B.
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in Fußgängerzonen größerer Städe, nicht jedoch für eine
ge-werbsmäßige
Aufzucht von Bäumen und Sträuchern verwendet.
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Letztere werden in Aufzuchtbeeten angepflanzt und je nach Alter bzw
Wachstumsstand umgesetzt bzw. weiterverpflanzt. In der Praxis werden diese jungen
Bäume oder Sträucher mitsamt Wurzelwerk rilt dem Spaten ausgestochen, wobei ein
Abfallen des Erdreichs aus dem Wurzelballen auf dem Transportwege z.B. durch Umwickeln
mit Jutetüchern verhindert werden muß.
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Durch das Ausstechen der Pflanzen mit dem Spaten wird in der Regel
ein beträchtlicher Teil der Wurzeln mit abgestochen, so daß die Pflanzen bei ihrem
erneuten Einpflanzen erheoliche Zeit benötigen, um die abgestochenen Saugwurzeln
nachbilden zu kennen. In Verbindung mit einer andersgearteten Bodenbeschaffenheit,
die die Pflanze bei ihre erneuten Einpflanzen antrifft, besteht hierbei die Gefahr,
daß die Pflanze eingeht oder lange kümmert. Dies trifft in erhöhtes Maße für das
Verpflanzen größerer Bäume oder Sträucher zu, die daher nur mit einem erheblichen
Kostenaufwand bei dennoch sehr geringer Aussicht auf Erfolg verpflanzt werden können.
Andererseits werden jedoch insbesondere in geschlossenen Stadtgebieten, z,B.
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zur Bepflanzung von Straßenrändern, schon in ihrem Wachstum verhäkltnismäßig
weit fortgeschrittene Bäume benötigt, weil kleinere Pflanzen durch Umwelteinflüsse,
z.B. Salzstreuungen im Winter, sowie durch mechanische Beschädigungen z.B. durch
mutwilliges Abknicken, keine großen Wachstumschancen besitzen, Die Erfindung schafft
hier Abhilfe durch ein Pflanzbehältnls, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus
einem eine verdichtet
Torffüllung umspannenden, allseits geschlossenen
Kunststoffoliensack mit ebener Standfläche und Oberseite besteht, wobei die Torffüllung
in ihrem oberen, an die Sackoberseite angrenzenden Bereich eine mittlere Ausnehmung
und einen diese ausfüllenden Einsatz aufweist. Dieses, von einem die verdichtete
Torffüllung umspannenden, einfachen Kunststoffoliensack, z.B. Polyäthylensack, gebildete
Pflanzen behältnis ist außerordentlich billig und kann dank seiner ebenen Standfläche
an jeder geeigneten Stelle aufgestellt werden, ohne daß ein Eingraben in das Erdreich
erforderlich wäre, da die Torffüllung, die eine geeignete Düngerbeimischung enthalten
kann, einen äußerst günstigen und voluminösen Nährboden für das Wachstum von Pflanzen
bildet. Durch einfaches Auftrennen des Kunststoffoliensackes an dessen Oberseite
wird die mittlere Ausnehmung freigelegt und der diese ausfüllende Einsatz herausgenommen,
woraufhin die Ausnehmung mit einer jungen Pflanze mit entsorechendem Wurzelballen
bepflanzt werden kann. Der in dem zunächst allseits geschlossenen Kun3tstoffoliensack
die Ausnehmung in der Torffüllung ausfüllende Einsatz gewnhrleistet hierbei die
Formbeständigkeit der Ausnehmung während des Transports des Pflanzbehältnisses vom
Hersteller zum Verbraucher.
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Das Pflanzbehältnis nach der Erfindung ist insbesonderezur Verwendung
in Gartenbau-, Baumschul- und dgl. Betrieben zur Anpflanzung und Aufzucht von Nadel-
und Laubbäumen bzw.-sträuchern hervorragend geeignet, wobei der Betrieb von einen.
für d? Aufzucht und das Wachstum der Pflanzen geeigneten Erdreich völlig
unabhängig
ist, da das Pflanzbchältnis auf jedem beliebigen Untergrund im Freien aufgestellt
werden kann. Die Bewässerung erfolgt z.B durch natürlichen Niederschlag nach Abtrennen
der Oberseite des Kunststoffoliensackes oder auch ni mittels eines in die Torffüllung
eingesteckten Bewässerungsrohres, an dem zugLeich ein junger Baum angebunden werden
kann. In dem Pflanzbehältnis nach der Erfindung können sich die Saugwurzeln der
eingesetzten Pflanze ungestört entwickeln, wooei sie auch bei fortgeschrittenem
Wachstum in der Nähe des Bodens das Pflanzen behältnisses dank des der Torffüllung
gleichmäßig beigemischten Düngers eine gleichbleibend gute ährstoffbeschaffenheit
vorfinden, die sich durch nachträgliches Düngen mit flüssigen oder festen Düngemitteln
nicht oder nur schwer erreichen läßt.
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Das Verpflanzen des In dem Pflanzbehältnis nach der Erfindung herargewachsenen
Baumes gestaltet sich selbst bei fortgeschrittenem Wachstum problemlos und kann
zu jeder Jahreszeit, selbst im Hochsommer, durchgeführt werden, da der Baum mitsamt
seinem Pflanzbehältnis hierzu zu dem jeweiligen neuen Anpflanzort versandt wird.
Hierbei sind selbst wochen- oder monatelange Transportwege unschädlich, da der Baum
oder Strauch in seinem Pflanzbehältnis transportiert wird. An der Verwendungsstelle
wird die Sackfolie z.B. mit einem Messer aufgeschnitten, so daß der Kunststoff-oliensack
insgesamt von der Torffüllung entfernt wird und der Baum in ein vorbereitetes Aufnahmeloc-h
in die Erde eingesetzt werden kann, wobei eine Zugabe von Torf oder Düngemitteln
nicht mehr erforderlich ist. Um den vom Kunststoffoliensack
freigelegten
Wurzelballen des Baumes befinden sich noch so viele Nährstoffe, d das weitere Wachstum
bzw.
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ein Anwachsen des Baumes oder Strauches in keiner Weise gefährdet
ist. Da die Größe des Wurzelballens dem der vom Kunststoffoliensack umspannten verdichteten
Torfüllung entspricht, kann das Pflanzloch im Erdreich mit genauen Maßen ausgeführt
werden, so daß der Arbeitsaufwand beim Herstellen und erneuten Zufüllen des Pflanzloches
wesentlich herabgesetzt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Ausnehmung urdder
Einsatz sich zur Sackoberseite hin erweiternde Seitenflächen aufweisen, was das
Einsetzen und Herausnehmen des Einsatzes sowie das Einseitzen einer Jungpflanze
mit entsprechendem Wurzelballen erleichtert. Der Einsatz kann ferner von einem oben
offenen, dünnwandigen Behälter gebildet und seinerseits mit einer Torfüllung versehen
sein. Wird hierbei das Pflanzbehältnis an seiner Oberseite geöffnet und der Einsatz
aus der Ausnehmung der Torffüllung herausgenommen, so ist der Einsatz seinerseits
für eine unmittelbare Bepflanzung mit einer Jungpflanze zur Vorkultur geeignet,
wobei zugleich ein formgerechter Ballen entsteht der später ohne weiteres in die
Ausnehmung in Pflanzbehältnis eingesetzt werden kann.
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Ferner kann die Wandung des Kunststoffoliensackes nahe dessen Standfläche,z.B.
5 cm über dieser, mit Perforationen versehen sein, durch die etwaiges überschüssiges,
in das Pflanzbehältnis
gelang be Wasser austreten kann Hierdurch
wird ferner ein Festwaschen der Wurzeln auf dem Boden des Pflanzbehältnisses vermieden.
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Das Pflanzbehältnis kann vorteilhaft die Außenform eines Parallelepipeds
besitzen und der Kunststoffsack an seiner Oberseite mit einer Verschlußnaht versehen
sein. Dieses Parallelepiped kann z.B. eine Höhe von etwa 600 mm eine Länge von etwa
475 mm und eine Breite von etwa 365 mm aufeisen. In einem derartigen Pflanzbehältnis
steht ein Baum oder Strauch so hoch über der Erde, daß ihm allenfalls von Hochwild
Schaden zuÕefüt werden kann, er jedoch für kleinere Tiere nicht zugänglich ist.
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Die Kunststoffolie des Kunststoffoliensackes kann ferner in an sich
bekannter Weise zur dunklen Einfärbung Farbpigmente enthalten. Bei e nem in dieser
Weise dunkel, z.B. schwarz oder braun, eingefarbten Pflanzbehältnis bilden sich
in dessen Innerem bei entsprechender Sonneneinstrahlung entsprechend hohe Temperaturen
im Bereich der Wurzeln des Baumes oder Strauches, die im Durchschnitt 10 bis 15
0C höher alls im Erdboden sind1 Hierdurch kann das Wachstum der Pflanzen je nach
den klimatischen Bedingungen und der Pflanzenart weiter verbessert werden.
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Zum Freilegen der den Einsatz enthaltenden mittleren Ausnehmung der
Torffüllung bei erstmaligem Gebrauch kann einfach die obere Verschlußnaht eines
in Form eines Parallelipipedes ausgeführten Pflanzbehältnisses aufgetrennt werden,
wobei die
Halbteile oder Ränder der aufgetrennten Sackoberseite
sodann auseinandergeklappt und ggf. als Windschutz oder Gießrand zur Vorratsbewässerung
hochgestellt werden können.Zum Versand des die Pflanze enthaltenden Pflanzbehältnisses
können die Ränder zum Verschluß der Sackoberseite -fiede einvfärts geklappt und
z.B. durch ein Klebestreifen gesichert werden; hierdurch wird einer Verringerung
des Wasserhaushaltes der Pflanze aufgrund von Verdunstung ohne Verwendung zusätzlicher
Verpackungsmittel entgegengewirkt. Der unststoftoliensack kann aber auch an seiner
Oberseite mit einer Aufreißperforation für ein freilegen der Ausnehmung und des
Einsatzes versenen sein.
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Das Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Pflanzbehältnis-|
ses ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein oben offener
Kunststoffoliensack von oben mit einer lockeren Torfmasse gefüllt und die lockere
Torfmasse zu einem Preßling verdichtet wird nr: der die zu bildende Au snehming
einnehmende Teil des Preßlings von diesem durch Einstechen seitlich abgegrenzt,
der auf der: Preßling einwirkende Verdichtungsdruck- anschließend gemindert und
danach der Preßling mitsamt dem Kunststoffoliensack relativ zu seinem abgegrenzten
Teil abgesenkt und dabei von diesem getrennt wird und schließlich der den auf diese
Weise mit seiner Ausnehmung versehenen Preßling enthaltende Kunststoffoliensack
nach Einsetzen des Einsatzes in die Ausnehmung an seiner Oberseite verschlossen
wird. Durch die Minderung des auf der Preßling einwirkenden Verdichtungsdruckes
erfährt dieser ein begrenzte Expansion, die sich jedoch nicht auf den vom Preßling
zur Ausbildung der Ausnehmung abgegrenzten Teil auswirkt, so daß der Preßling bei
seinem Absenken relativ zu dem unverändert verdichteten, abgegrenzten Teil leicht
von diesem getrennt werden kann.
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Die Vorrichtung zur Durchfüllung dieses Verfahrens geht aus von einem
einen Kunststoffoliensack haltenden vertikalen PreS-schacht, einer Fördereinrichtung
für eine Zufuhr lockeren Torfes zum Preßschacht, einem mit einem unteren Gegenwerkzeug
zusammenarbeitenden, im Preßschacht auf- und abbewegbaren oberen Preßwerkzeug zum
Verdichten der lockeren Torfmasse zu einem Preßling und einer Verschließvorrichtung
für einen oberseitigen Verschluß des den Preßling enthaltenden Kunststoffoliensackes,
und ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,daß der Preßschacht bodenseitig
offen ausgebildet und mit einer Haltevorrichtung für den Kunststoffoliensack an
seine Außenumfang versehen ist) das Gegenwerkzeug als zwische einer unteren, mit
Abstand vom Preßschacht gelegenen Ruhestellung und eine oberen) den Preßschacht
bodenseitig | begrenzenden Arbeitsstellung auf- und abbewegbare Auflageplatte ausgebildet
iJ und das obere Preßwerkzeug eine relativ zum Gegenwerkzeug auf- und abbewegbare
Stechform für ein Abgrenzen eines Teils der verdichteten Torfmasse im Preßling sowie
einer di St echform außen umgebenen Preßrahmen und einem innerhalb der Stechform
gelegenen Preßkopf, umfaßt, dielhrerseits relativ zueinander auf- und abbewegbar
sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in
der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung schematisch veranschaulicht
ist.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht eines Pflanzbehältnisses
nach
der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf das Pflanzbehältnis
nach Fig 1, Fig. 3 eine Preßvorrichtung zur Herstellung des Pflanzbehältnisses nach
den Fig. 1 und 2 in einem Vertikalschnitt, und Fig. 4 je einen vereinfachten Vertikalschnitt
entsprechend bis 12 Fig. 3 zur Veranschaulichung verschiedener Aroeitsstadien der
Preßvorrichtung.
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Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Pflanzbehältnis besiGzt die Außenform
eines Parallelepipeds und besteht aus einem allseIts geschlossenen Kunststoffoliensack
1, der eine verdichtete Torffüllung 2 umspannt. Zur Ausbildung des Parallelepipeds
in seinem die verdichtete Torffüllung 2 umspannenden, | verschlossenen Zustand ist
der Kunststoffoliensack 1 in seinem Leerzustand mit Seitenfalten versehen, die dem
Pflanzbehältnis die dargestellte quaderförmige Gestalt vorgeben. An seiner Oberseite
3 ist der Kunststoffoliensack 1 durch eine Verschlußnaht 4 verschlossen, die z.B.
geschweißt, genäht oder geklammert sein kann. Die Standfläche 5 des Kunststoffoliensackes
1 ist wie die Sackoberseite 3 im wesentlichen eben ausgebildet. Der die Standfläche
5 bildende Boden des Kunststoffoliensackes 1 kann hierbei im Zuge der Leersackherstellung
von einem Klotzboden oder durch eine nur geringfügig auftragende Bodenschweißnaht
gebildet sein.
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Die Torffüllung 2 besitzt in ihrem oberen, an die Sackoberseite 3
angrenzenden
Bereich eine mittlere Ausnehmung 6, die von einem Einsatz 7 ausgefüllt ist. Sowohl
die Ausnehmung 6 als auch der Einsatz 7 weisen sich zur Sackoberseite 3 hin erweiternde
Seitenflächen 8 auf, indem bei de dargestellten Beispiel der Einsatz 7 kegelstumpfförmig
ausgeführt ist. Die Wandung des Kur:ststoffoliensackes 1 ist nahe dessen Standfläche
5 mit Perforationen 9 versehen, die linienförmig angeordnet sind.
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Die Oberseite 3 des nststoffoliensackes 1 is' mit einer Aufreißperforation
für ein Freilegen der Ausnehmung 6 und des Einsatzes 7 versehen, die bei dem dargestellten
Beispiel von zwei mit Abstand voneinander angeordneten Perforationslinien 10,11
und zwei quer zu diesen verlaufenden Perforationen 12,13 gebildet ist, die einen
die Verschlußnaht 4 enthaltenden Bereich der Sackoberseite 3 definieren, der zum
Freilegen der Ausnehmung na des Einsackes 7 abgetrennt wird. Der die Seiten- und
Bodenfläche der Ausnehmung 6 abstützende Einsatz 7 kann aus Massivkörper oder als
leeres oder seinerseits mit Topf gefülltes Hohlgefäß ausgebildet sein.
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Die anhand der Fig. 3 bis 12 veranschaulichte Preßvorrichtung zur
Herstellung des Pflanzbehältnisses nach den Fig. 1 und 2 umfaßt einen vertikalen
Preßschacht 14, der an Traversen 15 und 1 eines als Ganzes mit 17 bezeichneten Vorrichtungsgestells
befestigt ist. Der Preßschacht 14 besitzt einen rechteckiger.
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Querschnit t und eist an einer Seite eine Öffnung auf, in die eine
Fördereinrichtung 18 einmündet, die bei dem dargestellten Beispiel von einer Förderschnecke
gebildet ist, mittels welcher lockerer Torf 19 in den Preßschacht 14 eingefüllt
wird. Im Inneren
des Preßschachtes 14 ist bei 20 ein ggf. höhenverstellbare,
Füllstandmelder angeordnet, der bei Erreichen der gewünschten Füllhöhe im Preßschacht
14 ein Signal zum Abschalten der Pördereinrichtung 18 gibt. Der Preßschacht 14 ist
sowohl ober- als auch bodenseitig offen ausgebildet und ist an seinem Außenu:nfang
mit einer ggf. höhenverstellbaren Haltevorrichtung 21 für einen oben offenen Kunststoffoliensack
22 versehen, an den der Querschnitt des Preßschachtes 14 angepaßt ist. Die Haltevorrichtung
2 besteht bei dem dargestellten Beispiel aus einem einfachen nach oben divergierenden
Bügel, auf den der Sack 22 aufgeschoben wird und sodann mit Klemmwirkung an diesem
gehalten ist Der Boden des Sackes 22 befindet sich hierbei in Höhe der offenen Unterseite
des Preßschachtes 14.
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Die Preßvorrichtung weist ferner ein als Ganzes mit 23 bezeichnetes
oberes Preßwerkzeug auf, das mit einem unteren Gegenwerkzeug 24 z--l Zusammenpreßen
des lockeren Torfes 19 zusammenarbeitet. Das obere Preßwerkzeug 23 umfaßt einen
rechteckigen Preßrah:nen 25, der in seiner Mitte mit einer kreisförmigen Öffnung
zur Aufnahme eines seinerseits kreisförmigen Preßkopfes 26 unter Ausbildung eines
Ringspaltes für einen Durchtritt einer Stechform 27 versehen ist Der Preßrahmen
25, die Stechform 27, und der Preßkopf 26 des oberen Preßwerkzeugs 23 sowie das
untere Gegenwerkzeug 2!+ sind jeweils mittels eines gesondert steuerbaren, druckmittelbetätigten
Arbeitszylinders, z.B. Hydraulikzylinders, 28,29,30,31 auf- und abbewegbar.
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Der Preßrahmenzylinder 28 ist in einer oberen Querplatte 32 des Vorrichtungsgestells
17 abgestützt, die mit senkrechten Führungsschienen 33 versehen ist. In die Führungsschienen
33 greifen Führungsstangen 34 ein, die an einem Querjoch 35 befestigt sind, an dem
außerdem die Kolbenstange 36 des Preßrahmenzylinders 28 befestigt ist. Mittels der
in die Führungsschienen 33 eingreifenden Führungsstangen 34 ist der Preßrahmen 25
in vertikaler Richtung geführt. Durch Halteglieder 37 ist der Preßrahmen 25 am Querjoch
35 abgestützt An seiner Unterseite trägt das Querjoch 35 in seinem mittleren Bereich
den Stechformzylinder 29, dessen Kolbenstange 38 (Fig. 7 und 8) a dr Stechform 27
in deren oberem Bereich angreift. In Bereich z:;iscnen aen Preßrahmenhaltegliedern
37 und dem Stechformzylinder 29 ist das Querjoch 35 auf seiner Unterseite außerdem
mit Führungsschienen 39 versehen, in die oberseitig vor: der Stechform 27 ausgehende
Bührunosstanen 40 eingreifen, durch die die Stechform 27 in senkrechter Richtung
geführt ist.
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Die Stechform 27 kann jede beliebige, geeignete Querschnittsform
aufweisen und ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet.
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Der untere Rand der Stechform 27 ist zur Ausbildung einer Schneidkante
41 nach außen, z.B. mit einem Winkel von 60°, abgeschrägt.
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Der Preßkopfzylinder 30 ist innerhalb der Stechform 27 angeordnet
und anderen oberem Boden 42 befestigt. Die Kolbenstange 43 des Preßkopfzylinders
30 trägt an ihrem freien Ende den Preßkopf 26.
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Der Gegenwerkzeugzylinder 31 ist an einem unteren Gestellteil rl des
Vorrichtungsgestells 17 befestigt und von einen Führungsrahmen 45 umgeben. Das freie
Ende der Kolbenstange 46 ds Gegenwerkzeugzylinders 31 trägt eine Auflageplatte 47,
die mit einer Führungseinrichtung 48 z.B. in Form eines Mantels für Ihre vertikale
Führung auf dem Führungsrahmen 45 versehen ist, Die Auflageplatte 47 des Gegenwerkzeugs
24 ist mittels des Gegenwerkzeug-zylinders 31 zwischen einer unteren, mit Abstand
vom Preßschacht 14 gelegenen Ruhestellung und einer oberen, den Preßschacht 14 bodenseitig
begrenzenden Arbeitsstellung auf- und abbewegbar. Desgleichen ist das obere Preßwerzeug
23 insgesamt zwischen einer oberen Ruhestellung und einer unteren Preßstellung sowie
über diese hinaus mittels des Preßrahmenzylinders 23 auf- und abbewegbar. Die Stechform
27 ist ihrerseits relativ zum Gegenwerkzeug 24 unabhängig vom Preßrahmen 25 und
Preßkopf 26 auch nd abbewegbar. Ferner sind der Preßkopf 26 und die Stechform t7
ihrerseits relativ zueinander auf- und abbewegbar. Die einzelnen Bewegungsabläufe
werden durch geeignete, dem Fachmann zur Verfügung stehende Steuereinrichtungen|
(nicht dargesvellt) gesteuert.
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Die Wirkungsweise der Preßvorrichtung sei nun anhand der vereinfachten
Darstellungen gemäß den Fig. 4 bis 12 erläutert, In den. Betriebs zustand nach Fig.
4 befinden sich sowohl das obere Preßwerkzeug 23 als auch das untere Gegenwerkzeug
24 in ihrer oberen bzw. unteren Ruhestellung. Beim oberen Preßwerkzeug
23
sind der Preßrahmenzylinder 28 und der Stechformzylinder 29 eingefahren, während
der Preßkopfzylinder 30 ausgefahren ist, wobei der Preßrahmen 25 und dez Preßkopf
26 in einer gemeinsamen Ebene liegen. Der Gegenwerkzeugzylinaer 31 ist eingefahren.
In diesem Betriebszustand wird der Kunststoffsack 22 an der Haltevorrichtung 21
des Preßschachtes 14 angebracht,wie es in Fig. 4 veranschaulicht ist. Nach Anbringen
des Kunststoffoliensackes 22 wird der Gegenwerkzeugzylinder 31 ausgefahren und die
Auflageplatte 47 des Gegenwerkzeuge 24 in die Stellung nach Fig. 5 bewegt, in der
sie geringfügig z B * 5 mm, unterhalb des Pre3schachtes 14 hydraulisch arretiert
wird, welcher Vorgang z.B. dadurch ausgelöst werden kann, daß die Auflageplatte
47 den Boden des Kunststoffsackes 22 berührt. Daraufhin fördert die Fördereinrichtung
18 den losen Torf 19 in den Preßschacht 14. Sobald der Torf 19 im Preßschacht 14
dem Füllstandsmelder 20 erreicht, wird die Torfzufuhr durch die Fördereinrichtung
18 abgeschaltet.
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Daraufhin wird der reßrahmer:zylinder 28 bzw. dessen Kolbenstange
36 In die Preßstellung entsprechend Fig. 6 ausgefahren, Der Abwährshub ist nlerbei
druckabhängig von Eilgang auf Preßgeschwindigkeit abgestuft. Der Torf 19 wird hierdurch
zwischen dem Preßrahmen 25 sowie dem Preßkopf 26 und der Auflageplatte 47 zu einem
Preßling 49 verdichtet. Die dabei aus dem Torf 19 entweichende Luft kann durch Entlüftungslöcher
im Preßrahmen 25 abgeführt werden Die tubbegrenzung des oberen Preßwerkzeugs 23
erfolgt z.B. über einen verstellbaren Endschalter. Zur Erleichterung
des
Verdichtens des Torfes 19 zum Preßling 49 sind die Innenflächen des Preßschachtes
14 derart oberflächenbehandelt daß sie nur einen geringen Reibungskoeffizienten
darbieten.
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Die Unterkanten des Preßschacntes 14 sind abgerundet, wodurch Insbesondere
eine Beschädigung des Bodens des am Außenumfang des Preßschachtes 14 gehaltenen
Kunststoffoliensackes 22 vermieden ist, der während des Preßvorgangs nicht beansprucht
wird, Bei Beendigung des Preßlrorgangs wird der die zu bildende Ausnehmung 6 einnehmende
Teil 4X' des Preßlings 49 von diesem durch Einstechen seitlich abgegrenzt, indem
unter Ausfahren des Stechfnrmzylinders 29 und gleichzeitigem Einfa-hren des Freßkopf
zylinders 30 die Stechform 27 in den Preßling 49 eingedrückt wird, wie es in Fig.
7 dargestellt ist Das instecnen bzw. Eindrücken der Stechform 27 ist dadurch erleichtext,
daß ihre äußere Mantelfläche ebenfalls in der Weise oberflächenbehandelt ist, daß
sie nur einen geringen Reibungskoeffizienten darbietet. Die innere Mantelfläche
der Stechform 27 ist hingegen nIcht in dieser Weise oberflächenbehandelt.
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Sodann wird die hydraulische Arretierung des Gegenwerkzeugzylinders
31 entsperrt und der Preßrahmenzylinder 28 über seine Preßstellung hinaus bei ausgefahren
gehaltenem Stechformzylinder 29 und eingefahren gehaltenem Preßkopfzylinder 30 um
ein vorgegebenes Hubmaß weiter nach unten ausgefahren, wobei der Gegenwerkzeugzylinder
31 mit seiner Auflageplatte 47 unter Voreilung gegenüber dem oberen Preßwerkzeug
23 in seine Ruhestellung
nach Fig. 4 eingefahren wird. Während
dieser weiteren Abwärtsbewegung des oberen Preßwerkzeugs 23 wird gleichzeitig der
Kunststoffoliensack 22 von der Haltevorrichtung 21 des Preßschachtes 14 abgezogen,
wie es in Fig. 8 dargestellt ist, unteren In der in Fig. 8 dargestellten, vorgegeoenen/Hubendstellung
des Preßrahmenzylinders 28 ist das Abstandsmaß zwischen den Pre.3-flächen des Preßrahmens
25 sowie des Preßkopfes 26 und der Cberfläche der Auflageplatte 47 um einen vorgegebenen
Betrag größer als in der aus den Fig. 6 und 7 ersichtlichen Preßstellung.
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Der obere Endbereich des Kunststoffoliensackes 22 umgibt nunmehr den
Preßrahmen 25. Durch die Voreilung des Gegenwerkzeugzylinders 31 während des weiteren
Abwärtshubes des Preßrahmenzylinders 28 und damit des ?reßwerkzeu=s 23 wird der
auf den Preßling 49 einwirkende Verdichtungsdruck gemindert, so daß der Preßling
49 entgegen der Preßrichtung bzw nach oben in einem begrenzten Ausmaß expandiert.
Diese Expansion findet auch in seitlicher Richtung entsprechend den. Freikommen
des Kunststoffoliensackes 22 vom Außenumfang des Preßschachtes 14 statt,wie ebenfalls
in Fig. 8 angedeutet ist. Für die Begrenzung der Expansion des Preßlings 49 kann
der Gegenwerkzeugzylinder 31 z.B. mit einem stufenlos einstellbaren hydraulischen
Vorspannventil versehen sein.
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An der Expansion des Preßlings 49 nimmt jedoch nicht dessen von der
Stechform 27 seitlicn abgegrenzter Teil 49' teil, der vielmehr bei dem in Fig. 8
veranschaulichten BetriebSzustand
der Preßvorrichtung nacn wie
vor im wesentlichen den bei Beendigung des Preßvorgangs erreichen hohen Verdichtungsgrad
aufweist, Dies ermöglicht in Verbindung mit der unbehandelten und ggf.
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rauhen Innenfläche der Stechform 27 eine mühelose Trennung des Preßlings
49 von seinem abgegrenzten Teil 49' unter Erhalt der Ausnehmung 6 beim sodann erfolgenden
Einfahren des Stechformzylinders 29, wobei der in der Stechform 27 haftende Teil
49' des Preßlings 49 mitgenommen wird (Fig. 9).
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Sodann wird der Preßrahmenzylinder 28 bei weiterhin eingefahrenem
Stechformzylinder 29 und eingefahrenem Preßkopfzylinder 30 unter weiterer Mitnahme
des in der Stechform 27 gehaltenen Teils 49' des Preßlings 49 in die Stellung nach
Fig. 10 einge-| fahren die hinsichtlich der Stellung des Preßrahmens 25 und des
Preßrahmenzylinders 23 der Ausgangsstellung nach Fig. 4 1 entspricht. Bei cm in
Fig. 1C dargestellten Betriebszustand der Preßvorrichtun0 wird der den Preßling
49 umspannende Kunststoffoliensack 22 von wer Auflageplatte 47 des Gegenwerkzeugs
24 abgenommen und In die Ausnehmung 6 des Preßlings 49 ein vorzugsweise torfgefüllter,
eimer,°rmiger Einsatz eingesetzt. Daraufhin wird der Kunst'stoffoliensack 22 sofort
an seiner Oberseite verschlossen, was auf naschinellem Wege durch Faltung und eine
geeignete Verbindung, z.B. Verschweißung, erfolgen kann, In dem Betriebszustand
nach Fig. 11 ist ein neuer Kunststofffoliensack 22' auf den Außenmantel des Preßschachtes
14 aufgezogen und der Gegenwerkzeugzylinder 31 und damit die Auflageplatte
47
des Gegenwerkzeugs 24 in die den Preßschacht 14 bodenseitig begrenzende Arbeitsstellung
gefahren worden. Sodann wird der Preßkopfzylinder 30 ausgefahren und mittels des
sich abwärtsbewegenden Preßkopfes 26 der noch in der Stechform 27 etwa in der Höhe
der oberen Öffnung des Preßschachtes 14 ob erhalb der Einmündung der Fördereinrichtung
18 gehaltene verdichtete Teil 49' des Preßlings 49 in das Innere des Preßschachtes
14 unter Expansion ausgestoßen, wie es in Fig. 12 veranschaulicht ist. Die Preßvorrichtung
befindet sich sodann in ihrem Betriebszustand nach Fig. 5 und die Fördereinrichtung
18 befüllt den Preßschacht 14 erneut mit Torf 19, womit ein neues Arbeitsspiel in
der beschriebenen Weise stattfindet. Dadurch, daß der dem Preßling 49 entnommene
Teil 4g' unmittelbar wieder in den Preßschacht 4 eingespeist wird, arbeitet die
Preßvorrichtung nicht nur crne siede Torfverluste, sondern es sind auch keine weitere
Einrichtungen zur Sammlung und Rückführung von Torf erforderlich.
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Die beschriebene Preßvorrichtung eignet sich sehr gut zu einer Vollautomatisierung,
wobei das Aufziehen des Kunststofffoliensackes 22, dessen Abnahme nach Einbringen
des Preßlings 49, das Einsetzen des Einsatzes 7 von z.B. 250 mm Durchmesser in die
Ausnehmung 6 der Torffüllung 2 bzw. des Preßlings 49 und das Schlieren des Kunststoffoliensackes
an dessen Oberseite mascninell erfolgen.
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Die Preßvorrichtung ist ferner für eine Ausgestaltung in
Reihenbauweise
geeignet,wobei die Preßrahmen 25 und Gegenwerkzeuge 24 sämtlicher Preßvorrichtungen
jeweils mittels nur eines Zylinders betätigbar sind. Ferner ist eine Anordnung mehrerer
Preßvorrichtungen in einer Karussellanlage möglich, wobei sich die Zeiten für das
Auf ziehen und Abnehmen des Kunststoffoliensackes sowie das Einsetzen des Einsatzes
in die Ausnehmung 6 der Torffüllung 2 mit den Zeiten für das Verdichten des Torfes
und die Herstellung der- Ausnehmung überlagern.
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Die beschriebene Preßvorrichtung ist ferner zur Herstellung von von
einem Kunststoffoliensack umspannten verdichteten Torffüllungen ohne mittlere Ausnehmung
geeignet, wozu es lediglich erforderlich ist, den Stechformzylinder 29 im eingefahrenen
und en Preßkopfzylinder 30 im ausgefahrenen Zustand entstrecend den Darstellungen
nach den Fig. 3 sowie 4 bis 6 während des gesamten Arbeitsspiels zu halten, Nach
Erreichen des Betriebszustandes gemäß Fig. 6 würde dann der Gegenwerkzeugzylinder
31 sogleich eingefahren und der Preßrahmenzylinder 28 zum Abziehen des Kunststoffoliensackes
22 vom Preßschacht 14 weiter abwartsgefahren werden, wie es anhand der Fig. 8 erläutert
wurde, woraufhin der Preßrahmenzylinder 28 in die Ausgangssetllung nach Fig. 4 zurückfährt.
Mittels einer geeigneten Schalt- und Steuereinrichtung kann der Betrieb der Preßvorrichtung
von der Herstellung von Torffüllungen mit mittlerer Ausnehmung auf solche ohne Ausnehmung
umgeschaltet werden.
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Für ein Umrüsten der Preßvorrichtung auf verschiedene Querschnitte
von Kunststoffoliensäcken können der Preßschacht 14 und das obere Preßwerkzeug 23
auswechselbar im Vorrichtun0sgestell 17 befestigt sein. Durch Verstellen des Füllstandsmelders
20 und der Haltevorrichtung 21 in vertikaler Richtung ist eine schnelle Umrüstung
auf unterschiedliche Sacklängen bz. Füllmengen möglich.
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Ein Hydraulikaggregat mit den erforderlichen elektrischen Schalt-
und Steuerungseinrichtungen für den Betrieb der Arbeits- bzw. Hydraulikzylinder
kann als gesonderte Einheit installiert werden.