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Vorrichtung zum hermetischen Abdichten von
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Bauteilen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum hermetischen
Abdichten von Bauteilen, bestehend aus zwei zusammenwirkenden Teilen, die einen
mit flüssigem Dichtungsmittel gefüllten Ringraum begrenzen, das Medien von unterschiedlichen
Drücken trennt, und aus einem oberflächenaktiven Sperrglied aus einem vom Dichtungsmittel
nicht benetzbaren Werkstoff, der eine Polykapillar-Struktur hat. Derartige Dichtungsvorrichtungen
werden in Anlagen der Energiewirtschaft, der Hütten- und chemischen
Industrie
sowie in anderen Industriezweigen verwendet.
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Die Abdichtung von Maschinenteilen, Armaturen oder Anlagen enthält
üblicherweise zwei zusammenwirkende, gegeneinander bewegliche oder unbewegliche
Teile mit einem Raum zwischen ihnen, der die Medien von verschiedenem Druck trennt.
Als abzudichtende Baugruppen können Flanschverbindungen, Stangen und Wellen in Führungsbuchsen
od. dgl. angesehen werden.
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In allen Fällen der Abdichtung einer solchen Baugruppe soll durch
verschiedene Dichtungsmittel ein Überfließen der Medien durch den Zwischenraum in
Richtung des unter dem niedrigeren Druck stehenden Mediums verhindert werden. Als
Dichtungsmittel dienen meistens Stopfbuchsen oder Packungen. Diese Dichtungsmittel
erfordern eine ständige Überwachung und ein intermittierendes Nachziehen und Auswechseln
des Packungsmittels. Derartige Dichtungen gewährleisten Jedoch keine ausreichend
zuverlässige hermetische Abdichtung, insbesondere bei hohen Temperaturen und Hochdruck.
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In bestimmten Anlagen, z. B. bei dem Primärkreislauf eines Kernkraftwerkes
sind auch geringste Medienverluste unerwünscht, so daß vollständig hermetische Abdichtungen
entwickelt werden mußten. Zur Erzielung einer derartig vollkommen hermetischen Abdichtung
ist der sog. hydraulische Verschluß bekannt, bei dem das Gewicht einer Flüssigkeitssäule
dem Druck des abgesperrten Mediums entgegenwirkt. Es ist auch die Verwendung sog.
Magnetflüssigkeiten bekannt, die im Dichtungszwischenraum durch ein Magnetfeld zurückgehalten
werden. Diese Abdichtungen sichern zwar einen voll hermetischen Abschluß> sie
halten
aber bei annehmbaren Abmessungen nur geringe Druckgefälle
aus, nämlich etwa Bruchteile einer at.
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Ferner sind hermetische Abdichtungen bekannt, die auf dem Prinzip
einer sog. eingefrorenen Stopfbuchse beruhen. In der US-PS 5 129 947 ist eine derartige
Abdichtung für Elemente eines Flüssigmetall-Kreislaufs beschrieben. Die Absperrung
des Flüssigmetalls in dem abzudichtenden Zwischenraum erfolgt durch örtliches Einfrieren
eines Dichtungsmittels mittels Vorrichtungen, die einen Teil des Metalls bei einer
Temperatur halten, die unter seinem Schmelzpunkt liegt. Dabei wird der andere Teil
des Metalls, der direkt am kalten Abschnitt liegt, auf einer Temperatur gehalten,
die über dem Schmelzpunkt liegt. Das unter dem Druck des Arbeitsmediums stehende
geschmolzene Metall kann den Zwischenraum nicht durchqueren, weil es in der gekühlten
Zone einfriert.
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In der US-PS 5 554 558 ist eine Abdichtung beschrieben, die nach
diesem Prinzip arbeitet, aber die Verwendung eines vom Dichtungsstoff verschiedenen
Arbeitsmedium ermöglicht. Dies wird durch einen Anschluß das abzudichtenden 7wischenraumes
an eine Quelle eines flüssigen Dichtungsmittels erreicht, das dem Zwischenraum unter
einem Druck zugeführt wird, der in bezug auf die durch den Zwischenraum getrennten
Medien einen überschüssigen Wert aufweist, wobei Vorrichtungen zum Erwärmen des
Zwischenraumes an der Zuführungsstelle des Dichtungsmittels zwecks Einhaltung des
letzteren im geschmolzenen Zustand und Vorrichtungen zum Kühlen des Zwischenraumes
beiderseits des flüssigen Dichtungsmittelabschnittes zwecks Erzeugung von absperrenden
Kaltverschlüssen vorgesehen sind.
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Die beiden oben angeführten Abdichtungsarten gewährleisten nicht
nur, wie der hydraulische Verschluß, eine
vollständige hermetische
Abdichtung eines Systems, sondern sie können auch im Unterschied zum hydraulischen
Verschluß ausreichend große Druckgefällewerte und Hochtemperaturen aushalten.
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Gleichzeitig aber zeigen derartige Abdichtungen wesentliche Nachteile,
die ihre Anwendung in der Praxis einschränken. Sie haben die Festigkeit des Metalls
ungünstig beeinflussende starke Temperaturgradienten, sie sind durch die erforderlichen
Sondererhitzer und Kühlaggregate kompliziert aufgebaut und nicht zuverlässig in
Zusammenhang mit einer momentanen Enthermetisierung bei Notabschaltung der Stromversorgung
des Erhitzers und/oder der Kühlaggregate. Außerdem erfordern solche Abdichtungen
einen Stromverbrauch auch im Ruhebetrieb, wenn sich das Arbeitsmedium vom Umgebungsmedium
in bezug auf die Temperatur nicht unterscheidet, aber einen in bezug auf das Umgebungsmedium
überschüssigen Druck aufweist.
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Ein weiterer Nachteil der hermetischen Abdichtung durch ein örtlich
eingefrorenes Dichtungsmittel besteht darin, daß bei einer solchen Baugruppe eine
gegenseitige Verschiebung der zusammenwirkenden Teile nur mit einer relativ geringen
Geschwindigkeit stattfinden kann, die durch Schmelzen der am verschiebbaren Teil
liegenden Schicht des eingefrorenen Dichtungsabschnittes infolge Reibungswärmeausscheidung
beschränkt ist.
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Es sind auch Baugruppen bekannt, die durch ein flüssiges Dichtungsmittel
hermetisch abtidffichtet sind, das durch Oberflächenspannungskräfte direkt in dem
abzudichtenden Zwischenraum oder im Sperrelement zurückgehalten wird, das eine Polykapillar-Struktur
aufweist und aus einem
durch das Dichtungsmittel nicht benetzbaren
Stoff besteht. Solche Baugruppen werden z. B. zur Abdichtung von Durchgangstellen
eines laufenden Dünndrahtes durch einen Sonderreaktor benutzt, in dem der Draht
mit einem Uberzug aus einem dampfförmigen Mittel versehen wird (siehe US-PS 5 669
o65> 5 751 651, 5 738 514).
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Bei derartigen Baugruppen wird als Dichtungsmittel üblicherweise
Quecksilber benutzt, das Sperrelement aber stellt einen Netzkorb aus Molybdändraht
dar.
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Die Wirkungsweise einer solchen Abdichtung beruht auf der bekannten
Kapillarerscheinung, der entsprechend in schmalen zylindrischen Kanälen (Kapillaren)
oder in schmalen Spalten mit konstanter Breite infolge Oberflächenspannung eine
Krümmung der Flüssigkeits-Oberschicht bemerkbar ist und ein Meniskus entsteht u
zw. ein konkaver, falls die Flüssigkeit die Kapillarwände benetzt, oder ein konvexer,
falls keine Benetzung stattfindet. Nach dem aus der theoretischen Physik bekannten
Laplace-Gesetz verursacht die Entstehung eines Meniskus im Kapillar einen zusätzlichen
Druck auf die Flüssigkeitsoberfläche, u. zw.
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einen in das Innere der Flüssigkeit gerichteten, falls der Meniskus
konvex ist, oder einen in die entgegengesetzte Richtung wirkenden, falls der Meniskus
konkav ist.
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Der Wert dieses Druckes wird aus folgender Gleichung ermittelt:
worin Pm eine Druckgröße, die von der Krümmung des Meniskus abhängig ist,
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eine Oberflächensparlnung, R1 und R Krflmmungsradien des Meniskus bedeuten.
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Für ein zylindrisches Kapillar kann arlgenommen werden R1 = R2 =
d/2, hier ist d ein Innendurchmesser (des Kapillars). Für einen Ringspalt ist einer
der Radien in die Unendlichkeit gerichtet und der andere kann gleich der Hälfte
der Spaltbreite s12 gesetzt werden. Damit können die Ausdrücke für den Meniskusdruck
bei einer zylindrischen Einzelkapillare und einer Einzeiringkapillare in folgender
Form dargestellt werden:
Der Oberflächendruck eines konvexen Meniskus wird zur Erzeugung einer Sperrkraft
benutzt, die einen Auswurf des verdichteten Mediums aus dem Raum zwischen den Baugruppenelemenen
verhindert. Ein solcher Meniskus könnte beim Eindringen einer Flüssigkeit in den
Zwischenraum entstehen, die den Werkstoff der Baugruppenelemente nicht benetzt.
Die Berechnungen nach den oben angeführten Formein zeigen jedoch, daß zur Erzeugung
eines Mcniskusdrukkes nur von ca. 1 at die Größe des erforderlichen Spaltes ungefähr
0,01 mm beträgt.
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Dies ist zur Abdichtung der Durchgangsstelle des Dünndrahtes beim
Auftragen eines Überzugs gemäß den oben erwähnten US-PS 5 669 065, 5 751 651, 5
758 514 ausreichend, da zum Durchlassen des biegsamen Drahtes der Raum zwischen
den letzteren und den Lochwänden genügend klein sein kann
und der
Dampfdruck im Reaktor gering ist. Das im Korb aus Netzdraht angeordnete Quecksilber
(US-PS 5 738 314) ist aber durch ein Druckgefälle nicht belastet und der Oberflächendruck
in den Netzelementen hält nur das Quecksilbereigengewicht zurück.
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Derartige Dichtungen sind bemerkenswert, da sie eine vollständige
Dichtheit ohne Anwendung von EXhitzern und Kühlaggregaten gewährleisten. Jedoch
können die in diesen US-Drllekschriften beschriebenen Abdichtungen der Baugruppen
keine hermetische Abdichtung von auf einem großen Umfang zusammenwirkenden schnell
rotierenden Teilen und von willkürlich im Raum angeordneten Baugruppen gewährleisten.
Diese Konstruktionen sind außerdem für einen Betrieb unter grobem Druckgefälle und
unter Hochtemperaturen, die z. B. moderne Kraftwerkausrüstungen kennzeichnen, nicht
geeignet. Bei einem Druck des Arbeitsmittels von ca. 10 ... 50 Megapascal, der bei
solchen Ausrüstungen üblicherweise benutzt wird, muß die Breite des Raumes zwischen
Baugruppenteilen oder die Größe der effektiven Durchmesser der Sperrelementen-Kapillare
(unter dem effektiven Durchmesser wird in diesem Falle der bedingte Durchmesser
einer Öffnung unregelmäßiger Form verstanden, der gleich dem kleinsten lichten Querschnitt
ist) eine Größe von ca. einem Zehntel eines Mikrons betragen, was in der Praxis
durch die in den genannten Patentschriften vorgesehenen Vorrichtungen nicht ausführbar
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hermetisch abdichtende
Baugruppe aus zwei zusammenwirkenden Teilen und einem Medien verschiedener Druckwerte
trennenden Ringspalt zu schaffen, dessen Sperrglied eine zuverlässige Druckabdichtung
der Baugruppe bei einfachem Aufbau und wirtschaftlichem Betrieb und bei hohen Kenndaten
des Arbeitsmittels gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sperrglied
einen mit dem Dichtungsmittel in Berührung stehenden feinkörnigen Einsatz darstellt,
der in einem der Bauteile in mindestens einer zu dem Ringraum konzentrischen Aussparung
aufgenommen ist, und daß eine Vorrichtung zum Komprimieren des Einsatzes in den
Aussparungen vorgesehen ist.
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Durch Verwendung des zusammengepreßten feinkörnigen Einsatzes als
Sperrglied können die gestellten Anforderungen auf einfache Weise erfüllt werden,
da bei der sehr einfachen Bauart des Einsatzes eine ausreichend feine Kapillarstruktur
und die Möglichkeit ihrer Einstellung durch Anderung der Kompression gewährleistet
wird sowie der Raum zwischen den zusammenwirkenden Teilen vollständig dicht ausgefüllt
wird, was ein Durchdrücken des Dichtungsmittels durch den Dichtungsspalt auch bei
großen Druckgefällen von Hunderten Atmosphären (Dutzenden Megapascal) verhindert.
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Als Werkstoff für den feinkörnigen Einsatz eignet sich für die genannten
Betriebsbedingungen insbesondere Graphitpulver, das von dem geschmolzenen Metall
nicht benetzt wird und inert sowie hochtemperaturbeständig ist.
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Der Einsatz kann vorteilhaft mindestens zwei Schichten mit einer
von Schicht zu Schicht in Richtung auf das unter geringem Druck stehende Medium
zunehmender Korngröße aufweisen. Dadurch kann ein aus technologischen Rücksichten
ausreichend großer Montagespielraum zwischen den Teilen ohne Gefahr eines Austragens
von Feinkorn aus dem Spaltraum erhalten werden.
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Als Dichtungsmittel kann erfindungsgemäß ein heterogener zweiphasiger
Verbund aus einer Flüssigkeit und einem durch die Flüssigkeit benetzbaren Stoff,
der eine feinkörnige oder schwammartige Struktur hat, z. B. ein gemisch aus geschmolzenem
Zinn oder geschmolzener Woods-Legierung mit Bronzenpulver in freien oder gesintertem
umstand, dienen. Ein solches Gemisch weist gegenüber einer reinen Schmelze eine
höhere effektive Oberflächenspannung auf, wodurch die Anforderungen an die Feinheit
der Kapillarstruktur des Einsatzes und seine Anpressung an die Aussparungswände
niedriger gehalten werden können.
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Zur Abdichtung einer ortsfesten Verbindung ist eine Vorrichtung zum
Komprimieren des Einsatzes in den Aussparungen mit ringförmigen Vorsprüngen zweckmäßig,
die äquidistant zu Aussparungen in den den letzteren gegenüberliegenden Teilen angeordnet
sind.
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Zur Abdichtung einer horizontalen ortsfesten Flanschverbindung ist
die zum Ringraum konzentrische Aussparung vorteilhaft im unteren Flansch vorgesehen
und die Vorrichtung zum Nachdrücken des Einsatzes als zur Aussparung äquidistanter
Vorsprung ausgebildet, der im oberen Flansch ausgeführt wird.
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Für eine derartige Verbindung kann das Dichtungsmittel in derselben
Aussparung angeordnet werden; dazu hat erfindungsgemäß die Aussparung eine größere
Breite im Vergleich zu dem Vorsprung, der mit einer Seite an der Aussparungswand
angrenzt, die zum Medium mit niedrigerem Druckwert gerichtet ist, während an der
anderen Seite ein ringCdrmiger Schirm vorgesehen ist, wobei der Einsatz auf der
Oberfläche des Dichtungsmittels in dem Aussparungsteil
angeordnet
wird, der durch den Schirm und die Aussparungswand begrenzt ist, die zum Medium
mit niedrigerem Druckwert gerichtet ist, die Oberfläche des Dichtungsmittelspiegels
im gebliebenen Aussparungsteil höher als die untere Schirmkante liegt. Dadurch wird
die Ausbildung eines hydraulischen Verschlusses erreicht, der eine direkte Berührung
des abzuschließenden Mediums mit dem Einsatz verhindert.
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Um den Einfluß des Dichtungsmittels bei wiederholtem Anfahren im
Kaltzustand auf den Komprimierungsgrad des Einsatzes zu beseitigen, sind erfindungsgemäß
für den Einsatz und das Dichtungsmittel Einzelringhohlräume vorgesehen, die durch
den Ringspalt miteinander in Verbindung stehen.
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Für eine vertikale Flanschverbindung mit einem Dichtungsmittel-Freispiegel
auf der Seite des Mediums mit höherem Druckwert stellt erfindungsgemäß der Ringhohlraum
für das Dichtungsmittel eine in einem der Flansche ausgeführte zusätzliche, zum
Ringspalt konzentrische Aussparung dar, wobei als Hohlräume für den Einsatz Aussparungen
im anderen Flansch dienen. Dabei ist der durch die zusätzliche Aussparung gebildete
Hohlraum über dem Dichtungsmittelspiegel durch ein Uberströmrohr mit dem Medium
höheren Druckes verbunden.
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Für eine horizontale Flanschverbindung mit Dichtungsmittel-Freispiegel
auf der Seite des Mediums mit höherem Druck können erfindungsgemäß das Dichtungsmittel
und der Einsatz in ein und derselben Aussparung angeordnet werden, die eine ihren
Oberteil erweiternde Abstufung aufweist, welche auf der Seite des Mediums mit höherem
Druck liegt, wobei der untere schmale Teil der Aussparung als Hohlraum fUr den Einsatz
dient, ihr erweiterter Oberteil über der
Abstufung aber als Hohlraum
für das Dichtungsmittel.
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Für alle Abwandlungen einer Flanschverbindung kann erfindungsgemäß
die Stirnfläche des Vorsprunges zum Komprimieren des Einsatzes auf der ganzen Länge
mindestens mit einem ringförmigen geschlossenen Zahn mit zur Flanschteilebene senkrechten
Seitenflächen versehen werden. Dadurch kann ein bestimmtes Offnen des Flansches
ohne Beeinträchtigung der Baugruppendichtheit zugelassen werden, da die Berührung
des Einsatzes mit dem Zahn an der Seitenfläche bei einem minimalen Öffnen der Flansche
nicht gestört wird.
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Die Spielräume zwischen dem Vorsprung zum Komprimieren des Einsatzes
und den Wänden der entsprechenden Aussparung können erfindungsgemäß durch eine Schnur
aus wärmebeständigem Stoff, z. B. Asbest oder Weichmetall, abgedichtet werden. Dadurch
vermindern sich die Anforderungen an die Größe der Ringräume, die zur Vereinfachung
eer Herstellung und der Montage ausreichend groß angenommen werden können.
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Die sichere Abdichtung einer Baugruppe bei willkürlicher Stellung
im Raum wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Vorrichtung zum Komprimieren
des Dichtungsmittels vom Medium mit höherem Druckwert durch einen Einsatz getrennt
ist, der auf dieser Seite einen höheren effektiven Kapillarkanäle-Durchmesser aufweist
als auf der Seite des Mediums mit niedrigerem Druckwert.
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Die Komprimierung des Dichtungsmittels beseitigt seinen Freispiegel,
wodurch die Lage der Baugruppe im Raum ohne Gefahr eines Ausfließens des Dichtungsmittels
aus dem Ringspalt in Richtung des Baugruppen-Arbeitsraumes
geändert
werden kann. Die erwähnten Anforderungen an die Größe der effektiven Kapillardurchmesser
des Einsatzes auf der Seite des Mediums mit höherem Druckwert gewähritisten die
Stabilisierung des Druckes im Dichtungsmittel unabhängig von seinem Komprimierungsgrad
mit einer Sollüberschreitung dieses Druckwertes gegenüber dem Druckwert des abzudichtenden
Mediums.
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Die Flanschverbindung weist erfindungsgemäß zur Ermöglichung einer
willkürlichen Anordnung im Raum insbesondere in einem der Flansche Aussparungen
für einen Einsatz mit unterschiedlichen effektiven Durchmessern der Kapillarkanäle
und im anderen Flansch Aussparungen für das Dichtungsmittel auf, wobei die Vorrichtungen
zum Komprimieren des Dichtungsmittels und des Einsatzes in den Aussparungen äquidistant
ausgeführte Vorsprünge in den gegenüberliegenden Flanschen darstellen.
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Für eine Baugruppe, bei der die Teile ineinandersitzen und gegenseitig
verschoben werden können, ist erfindungsgemäß die Aussparung für den Einsatz im
außenliegenden Teil angeordnet und die Vorrichtung zum Komprimieren des Einsatzes
als eine der Aussparung äquidistante Buchse mit einem Flansch ausgebildet, der mit
diesem Teil durch Befestigungsstücke gespannt wird.
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Um die Komprimierung des Einsatzes in der Aussparung zu verbessern,
kann der Einsatz erflndungsgemäß zwischen Metallringen eingefaßt werden, die unter
Berücksichtigung der Montageverhältnisse mit einem minimalen Spielraum in bezug
auf die zusammenwirkenden Teile angeordnet sind.
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Für vertikal angeordnete Baugruppen mit beweglichen Teilen kann im
Unterteil der Aussparung zur Erzeugung eines
hydraulischen Verschlusses
erfindungsgemäß eine oben offene Buchse angeordnet werden, in deren Boden eine Öffnung
fr den innenliegenden Teil vorgesehen ist und in die von oben frei auf eine bestimmte
Buchsentiefe ein ringförmiger Schirm eingesetzt ist, der durch seinen Oberteil auf
dem ganzen Umfang mit dem außenliegenden Teil dicht verbunden ist, wobei das Dichtungsmittel
in einem oben offenen ringförmigen Hohlraum sitzt, der durch die Buchse und den
Schirm gebildet ist, während der Einsatz im Ringspalt zwischen dem Schirm und dem
innenliegendenTeil untergebracht ist.
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Um in einer solchen Baugruppe eine Leckage des Dichtungsmittels zum
Arbeitsmedium zu verhindern, kann die Buchse an ihrem Bodenteil erfindungsgemäß
eine am innenliegenden Teil anliegende ringförmige Aussparung aufweisen, in der
zusätzlich ein feinkörniger Einsatz untergebracht ist.
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Dieselbe Wirkung kann nach einer anderen Abwandlung der Erfindung
durch eine dichte Verbindung der Buchse mit dem innenliegenden Teil an ihrem Boden
erreicht werden.
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Bei einer willkürlichen Stellung im Raum einer Baugruppe mit beweglichen
Teilen ist die Anordnung des Dichtungsmittels erfindungsgemäß in der gemeinsamen
Aussparung mit dem Einsatz zwischen zwei Metallringen vorgesehen, die die benachbarten
Einsätze trennen. Dadurch kann der Einfluß des Dichtungsmittels auf den Komprimierungsgrad
des Einsatzes in derselben Weise vermindert werden, wie es bei der Anordnung des
Dichtungsmittels und Einsatzes in verschiedenen Aussparungen bei Flanschverbindungen
der Fall ist.
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Um den Komprimierungsgrad des Dichtungsmittels bei seiner Anordnung
in der gemeinsamen Aussparung mit dem Einsatz zu beschränken, sind zwischen den
Ringen Zwischenstücke (Distanzstücke) zur Begrenzung des minimalen Ahstandes zwischen
diesen Ringen angeordnet.
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Die Sicherung einer zuverlässigen Abdichtung der Baugruppe bei großen
Relativgeschwindigkeiten der Teile (Rotierung einer Welle im feststehenden Gehäuse)
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß an der Stelle der Berührung des Ringspaltes
zwischen den zusammenwirkenden Teilen mit dem Umgebungsmedium ein ringförmiger Hohlraum
vorgesehen ist, der mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, die den Stoff des Einsatzes
benetzt, und der durch einen Kanal mit einer elektrisch angetriebenen Förderpumpe
sowie durch ein Rückschlagventil mit dem Raum der Aussparung über dem freien Spiegel
des Dichtungsmittels auf der Seite des Umgebungsmediums in Verbindung steht. Die
den Einsatz benetzende Flüssigkeit vermindert die Reibung und Erhitzung der an der
Welle anliegenden Einsatzschicht, wodurch die Entstehung von Rissen in der letzteren,
durch die das Dichtungsmittel eindringen könnte, verhindert wird.
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Für die horizontale Stellung einer Welle ist erfindungsgemäß eine
Anordnung des Dichtungsmittels und Einsatzes in einer einzigen Aussparung vorgesehen,
die an der Anordnungszone des Dichtungsmittels einen den Aussparungsraum einengenden
ringförmigen Schirm aufweist, der Oberteil der Aussparung aberssteht an der Seite
des Arbeitsmediums mit dem letzteren in Verbindung. Das Vorhandensein des einengenden
Schirms gewährleistet die Bildung eines hydraulischen Verschlusses mit zwei Spiegeln
des Dichtungsmittels, wobei der eine durch das Arbeitsmedium komprimiert wird, der
andere aber an das Umgebungsmedium gerichtet ist und
mit der den
Einsatz benetzenden FLüssigKeit in Berührung steht.
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Zur Automatisierung der Inbetriebsetzung der Pumpe, die die benetzende
Flüssigkeit fördert, ist der Anlaßkreis des Pumpenelektroantriebs mit zwei Dichtungamittel--Stand
gebern auf der Seite des Umgebungsmediums geschaltet.
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In der Dichtungamittelzone für Baugruppen mit schnelllaufenden Teilen
sind erfindungsgemäß Vorrichtungen angeordnet, die eine Übertragung der Rotierung
von der Welle auf das Dichtungsmittel verhindern, z. B. radiale Rippen.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine hermetisch
abgedichtete feststehende horizontale Flanschverbindung, deren linker Teil eine
Abwandlung für einen kleineren Druck und deren rechter Teil eine Ausführung für
einen Uberdruck des Arbeitsmediums in bezug auf das Umgebungsmedium darstellt; Fig.
2 einen Längsschnitt in vergrößertem Maßstab durch einen Teil der Baugruppe mit
einem Sperrglied in Form eines feinkörnigen Einsatzes, der zwei Schichten mit einer
von Schicht zu Schicht in Richtung zum Umgebungsmedium ansteigenden Korngröße hat;
Fig. 5 einen Längsschnitt einer hermetisch abgedichteten Baugruppe mit einem flüssigen
Arbeitsmedium als Dichtungsmittel;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch
eine abgedichtete vertikale Flanschverbindung mit ringförmigen Einzelhohlräumen
für den Einsatz und das Dichtungsmittel; Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine horizontale
Flanschverbindung mit einem für das Dichtungsmittel bestimmten Hohlraum, der über
der Abstufung im erweiterten Teil der Aussparung des Unterflansches und dem Einzahnvorsprung
liegt; Fig. 6 eine der Ausführung nach Fig. 5.entsprechende Verbindung mit zahnförmigen
Vorsprüngen; Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine Flanschverbindung mit einer Dichtungsmitteleinheit,
die eine willkürliche Orientierung im Raum ermöglicht; Fig. 8 einen Längsschnitt
durch die Abdichtung einer beweglichen Stange, wobei auf der linken Seite der Fig.
die Abwandlung einer vertikalen, auf der rechten aber einer willkürlichen Orientierung
im Raum dargestellt ist; Fig. 9 einen Längsachnitt durch die Abdichtung einer schnellaufenden
horizontalen Welle; Fig.10 einen Längsschnitt durch die Abdichtung einer schnellaufenden
Vertikalen Welle.
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Die in der Zeichnung dargestellten Vorrichtungen bestehen aus je
zwei zusammenwirkenden Teilen 1 und 2 (Fig. 1 .... 7), 18 und 19 (Fig. 8), 29 und
50 (Fig. 9, 10), zwischen denen ein Ringspalt 3 ausgebildet ist, der die unter verschiedenem
Druck stehenden Medien trennt und hermetisch abzudichten ist.
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Im Ringspalt ist ein fließfähiges Dichtungsmittel 4 angeordnet, das
durch Oberflächenspannunskräfte mittels eines Sperrgliedes zurückgehalten wird.
Das Sperrglied hat eine Polykapillarstruktur und besteht aus einem vom Dichtungsmittel
nicht benetzbaren Werkstoff.
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Das Sperrglied stellt einen mit dem Dichtungsmittel 4 in Berührung
stehenden feinkörnigen Einsatz dar. Zur Unterbringung dieses Einsatzes 5 in einem
der Teile 1 oder 2 (Fig. 1 ... 7), 19 (Fig. 8), 50 (Fig. 9, 10) ist mindestens eine
zu dem Spalt 5 konzentrische Aussparung 6 ausgeführt.
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Die Baugruppe enthält auch eine Vorrichtung zum Komprimieren des Einsatzes
5 in den Aussparungen 6. Als feinkörniger Einsatz kann Graphitpulver dienen.
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Um ein Auspressen des Graphitpulvers oder eines anderen feinkörnigen
Einsatzes 5 aus dem Ringspalt zwischen den zugeordneten Teilen 1 und 2, 18 und 19,
29 und 50 der Dichtungs-Baugruppe zu verhindern, ist eine geschichtete Struktur
des Einsatzes besonders geeignet.
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Der feinkörnige Einsatz 5 weist mindestens zwei Schichten 5a (Fig.
2) und 5b mit einer von Schicht 5a zu Schicht 5t in Richtung vom Medium mit höherem
Druckwert P1 zum Medium mit niedrigerem Druckwert P2 zunehmenden Korngröße auf.
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Die Graphitkorngröße kann z. B. in der Schicht 5a etwa 0,1 mm und
in der Schicht 5b etwa 0,3 mm betragen. Dabei steht mit dem Dichtungsmittel 4 die
Schicht 5a des Einsatzes 5 mit feinerer Korngröße in Berührung, die eine ausreichend
feine Kapillarstruktur gewährleistet, während auf der Seite des Mediums mit niedrigerem
Druckwert P2
die Schicht 5a des Einsatzes 5 mit gröberer Korngröße
angeordnet ist, die zum Zurückhalten des letzteren Korns im Ringspalt 5 zwischen
den erwähnten Teilen ausreichend ist.
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Als Dichtungsmittel 4 ist erfindungsgemäß die Benutzung von Schwerflüssigkeiten,
insbesondere von leichtschmelzenden Metallen und Legierungen vorgesehen, die bei
Wärmeeinwirkung des Arbeitsmediums in den Schmelzzustand übergehen, z. B. Zinn,
Woods-Legierung u.a. leichtschmelzende Metalle.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die Dichtungs-Baugruppe bei einer
feststehenden horizontalen Flanschverbindung zwei zusammenwirkende Flansche 1 und
2 mit einem Ringspalt 3 zwischen ihnen enthält. Im unteren Flansch 1 ist eine zum
Ringspalt 3 konzentrische ringförmige Aussparung 6 vorgesehen, in der in Richtung
vom Medium mit höherem Druckwert P1 zum Medium mit niedrigepem Druckwert P2 ein
fließfähiges Dichtungsmittel 4 und ein Sperrglied in Form eines feinkörnigen Einsatzes
5 angeordnet sind.
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Die Vorrichtung zum Komprimieren des Einsatzes 5 stellt einen der
Aussparung 6 äquidistanten Vorsprung 7 dar, der im Oberflansch 2 ausgeführt ist.
Die Aussparung 6 hat eine im Vergleich zum Vorsprung 7 größere Breite, wobei der
letztere durch seine eine Seite an der Innenwand der Aussparung 6 auf der Seite
des Mediums mit niedrigerem Druckwert P2 liegt. Die linke Hälfte der Zeichnung in
Fig. 1 entspricht einer Ausführung, bei der das Arbeitsmedium im Innenhohlraum der
abzudichtenden Verbindung einen im Vergleich zum Umgebungsmedium niedrigeren Druckwert,
in der rechten Hälfte der Zeichnung aber einen höheren Druckwert aufweist.
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Auf der anderen Seite des Vorsprunges 7 ist ein ringförmiger Schirm
8 ausgeführt, wobei der Einsatz 5 auf der Oberfläche des Dichtungsmittels in einem
Teil der Aussparung 6 angeordnet ist, der durch den erwähnten Schirm 8 und die Wand
dieser Aussparung begrenzt ist, die zum Medium mit niedrigerem Druckwert gerichtet
ist. Die Freispiegelfläche des Dichtungsmitteis 4 im anderen Teil der Aussparung
liegt höher als die untere Kante des Schirms 8 zwecks Bildung eines hydraulischen
Verschlusses, der eine direkte Berührung zwischen dem abzudichtenden Medium und
dem Einsatz 5 verhindert.
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Um ein Durchfließen des abzudichtenden Mediums an den Anliegestellen
des Einsatzes 5 an den Wänden der Teile 1 und 2 zu verhindern, müssen die Oberflächen
der letzeren im Berührungsbereich mit dem Einsatz 5 ebenfalls unbenetzbar sein,
was durch Auswahl eines geeigneten Werkstoffes oder durch Überzüge zu erreichen
ist.
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Der Einsatz 5 muß dicht zwischen den zusammenwirkenden Teilen eingepreßt
sein, damit ein Lecken des abzudichtenden Mediums durch die Undichtheiten der Struktur
und zwischen dem Einsatz 5 und den Wänden der Aussparung 6 verhindert wird. Das
Zusammenpressen vermindert außerdem den Abstand zwischen den Körnern des Einsatzes
5, Dabei wird seine Kapillarstruktur feiner, d. h. die effektiven Durchmesser der
Kapillarkanäle werden kleiner. Ublicherweise wird bei dem Einsatz eines Graphiteinsatzes
für ein Druckgefälle von 20 ... 25 Megapascal eine ausreichende Dichtheit bei einem
Komprimieren des Einsatzes um etwa 60 ... 70 % der Tiefe der Aussparung 6, in welcher
der Einsatz sitzt, gesichert. Ein weiteres Komprimieren des Einsatzes 5 wird durch
die Annahme der Höhe des anpressenden Vorsprungs 7
oder durch andere
bekannte Begrenzungsvorrichtungen eingeschränkt.
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Der einfachste Fall einer Abdichtung von Baugruppen unter Verwendung
von Polykapillar-Sperrgliedern ist eine Kombinierung der letzteren direkt mit dem
Arbeitsmedium des Dichtungsmittels 4, falls dieses Medium das Sperrglied und die
Wände der Baugruppenteile nicht benetzt.
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Eine solche Möglichkeit ist insbesondere für eine hermetische Abdichtung
des Flüssigmetallkreises von Kernkraftwerken mit schnellen Reaktoren zweckmäßig.
Eine hermetische Abdichtung ein r horizontalen Flanschteilfuge für einen ähnlichen
Fall ist in Fig. 2 und 3 dargestellt.
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Hier steht das flüssigmetallische Arbeitsmedium vom Druckwert Pl mit
dem Einsatz 5 in direkter Berührung.
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Bei der Wärme- und Kernenergetik sowie in anderen Industriezweigen
handelt es sich meistens um Arbeitsmedien, wie Wasser und Wasserdampf unter Hochtemperaturen
und Hochdruck. Als üblicher Werkstoff für mit diesen Medien betriebene Anlagen dienen
hitzebeständige Legierungsstahlsorten, die durch das Arbeitsmedium benetzt werden.
Da es für diese Medien auBerdarPlrrrrh#oierig ist, einen geeigneten Werkstoff für
das Sperrglied zu finden, ist ein flüssiges Zwischendichtungsmittel 4 erforderlich,
das einerseits als Verschluß gegen das abzudichtende Medium dienen kann und andererseits
selbst durch den Einsatz 5 abgesperrt werden kann. Als solches Dichtungsmittel 4
können für die oben angegebenen Verhältnisse geschmolzenes Zinn, Woods-Legierungen
u.a. leichtschmelzbare Metalle dienen.
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Einige Schwierigkeiten bei der Druckdichtung von Baugruppen nach
dem oben beschriebenen Grundsatz bestehen darin, daß die in bezug auf Hochtemperaturen
beständigen
Stoffe, aus denen der Einsatz 5 gefertigt sein kann,
unter Betriebsverhältnissen mit der Zeit mindestens teilweise ihre ursprünglichen
Eigenschaften verlieren und der Einsatz sintert. Es können Risse entstehen, die
die Dichtheit der Baugruppe beeinträchtigen.
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Eine Erhöhung der Abdichtungszuverlässigkeit kann bei Beseitigung
dieses Einflusses dadurch erreicht werden, daß als Dichtungsmittel 4 ein heterogenes
zweiphasiges Gemisch mit einem vom Gemisch benetzbaren festen Stoff benutzt wird.
Dabei wird im Dichtungsmittel 4 der effektive Koeffizient der Oberflächenspannung
gegenüber einem entsprechenden Koeffizienten für ein flüssiges Dichtungsmittel wesentlich
erhöht. Ausgehend von den oben angeführten Gleichungen 2 und ), die das Verhältnis
zwischen Oberflächendruck, Oberflächenspannung und Kapillardurchmesser angeben,
ermöglicht eine Erhöhung der effektiven Oberflächenspannung das zulässige Maß der
effektiven Durchmesser der Kapillarkanäle (der Poren) im Einsatz und der Spalte
zwischen dem Einsatz und den Wänden der Baugruppenteile zu vergrößern, wodurch eben
die Zuverlässigkeit der Druckdichtung erhöht und der erforderliche Komprimierungsgrad
des Einsatzes vermindert werden kann.
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Wird als flüssige Phase des Dichtungsmittels geschmolzenes Zinn oder
die Woods-Legierung benutzt, so kann Bronze in Form von Pulver oder Schwamm als
feste Phase empfohlen werden, die die Rolle eines elastischen Gerippes, das die
flüssige Phase des Dichtungsgemisches zurückhält, erfüllt.
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Eine andere Schwierigkeit besteht darin, daß die Dichtungsmittel
auf der Basis von leichtschmelzenden Metallen erst als Schmelze wirksam sind. Das
Arbeitsmedium aber in der abzudichtenden Ausrüstung hat üblicherweise
bis
zum Beginn des Nominalbetriebes eine Temperatur unter dem Schmelzpunkt des Dichtungsmittels.
Beim Anfahren eines Kraftwerkes kann eine Tempratur von 180 Or, die als niedrigster
Schmelzpunkt für Blei-Zinnlegierungen gilt, erst in einigen Stunden nach Anlaßbeginn
erreicht werden.
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Zur Verhinderung von Mediumverlusten kann in diesem Fall ein Stoff
für den Einsatz gewählt werden, der bei Betriebskenndaten das abzudichtende Medium
nicht zurückhalten kann, aber bei niedrigeren Kenndaten, die dem Anlaßbetrieb und
der Stillsetzung der Anlage entsprechen, das Medium erfolgreich zurückhält. Als
geeigneter Stoff für Wasser ist insbesondere das bereits erwähnte Graphitpulver
zu nennen, welches in der Praxis bis zum Schmelzpunkt des Dichtungsmittels durch
das Wasser nicht benetzt wird.
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Die Anordnung des Dichtungsmittels 4 und des Einsatzes 5 in einer
gemeinsamen Aussparung 6, gemäß Fig. 1, kann mit einigen Schwierigkeiten verbunden
sein. Diese bestehen darin, daß der Einsatz 5 für einen effektiven Betrieb allseitig
komprimiert werden muß. Der Zusammenbau der Dichtungs-Baugruppe einer Flanschverbindung
erfolgt durch aufeinanderfolgende Einbringung des Dichtungsmittels 4 im Hartzustand
und des Einsatzes 5 in die Aussparung 6, wonach im Verlauf der Verbindung der Teile
1 und 2 durch den ringförmigen Vorsprung 7 der erforderliche Komprimierungsgrad
des Einsatzes 5 bewerkstelligt wird. Bei wiederholter Inbetriebnahme der Anlage
mit jeweiligem Erstarren und neuer Schmelzung des Dichtungsmittels 4 kann der Einsatz
5 bei stillgesetzter Ausrüstung unkomprimiert bleiben, wodurch Leckstellen entstehen
können. Für eine solche Dichtungs-Baugruppe ist somit eine wiederholte Montage bei
jedem Anfahren nach dem Erstarren des Dichtungsmittel erforderlich. Daher kann sie
in der Hauptsache nur für dauernd betriebene Anlagen empfohlen werden.
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Andere konstruktive Abwandlungen gemäß den Fig. 4 - 10 ermöglichen
es, den nachteiligen Einfluß wiederholter Inbetriebnahmen der Anlagen auf die Dichtheit
der Baugruppe zu beseitigen, was durch eine räumliche Trennung des Dichtungsmittels
und Einsatzes erreicht wird, wobei der Einsatz während sämtlicher Betriebsarten
im zusammengepreßten Zustand bleibt. Dabei sind für den Einsatz 5 und das Dichtungsmittel
4 in der Baugruppe Einzelringräume vorgesehen, die miteinander durch den Ringspalt
3 in Verbindung stehen.
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In Fig. 4, 7 und 8 stellen die ringförmigen Hohlräume Einzelaussparungen
6 dar, in Fig. 5 und 6 aber dienen der schmale und der erweiterte Teil der Aussparung
6 als ringförmiger Hohlraum.
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Bei vertikaler Lage der Flansche (Fig. 4) sind zum Unterbringen des
Einsatzes im Flansch 1 zwei Aussparungen 6 vorgesehen, die durch entsprechende Vorsprünge
7 des Flansches 2 auf der Seite des Arbeits- bzw. Umgebungsmediums abgeschlossen
werden. Das Dichtungsmittel 4 ist in einer zusätzliche zum Ringspalt 3 konzentrischen
Aussparung 9 des Flansches 2 zwischen seinen zwei Vorsprüngen 7 angeordnet.
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Zur Ubertragung des Arbeitsmediumdruckes auf das Dichtungsmittel 4
dient ein Uberströmrohr 10. Ein- und Auslauf des Dichtungsmittels 4 erfolgt durch
einen mit einer Verschlußschraube 12 geschlossenen Kanal 11.
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Bei einer horizontalen Stellung der Flansche 1 und 2 kann die Trennung
des Dichtungsmittels 4 und des Einsatzes 5 voneinander durch ihre gemeinsame Anordnung
in einer gemeinsamen Aussparung 6 (Fig. 5) erreicht werden. Dazu hat die Aussparung
6 eine ihren Oberteil erweiternde Abstufung 13, die auf der Seite des Mediums mit
höherem Druckwert
P1 liegt (in diesem Falle auf der Arbeitsmediumseite).
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Die Trennung wird dadurch gesichert, daß der Vorsprung 7 und der Einsatz
5 im schmalen Teil der Aussparung unter einem Vorsprung 13 liegen, während das Dichtungsmittel
über dem Vorsprung 15 im erweiterten Teil der Aussparung 6 angeordnet ist.
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Das durch das Arbeitsmedium geschmolzene Dichtungsmittel 4 stellt
im Ausgangszustand einen Metallring dar.
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Die Ausgangshöhe des Einsatzes 5 soll unter Berücksichtigung seiner
Komprimierbarkeit so gewählt werden, daß nach dem Anziehen der Verbindung die Stirnfläche
des Vorsprungs 7 und folglich auch die endgültige Höhenlage des Einsatzes 5 unter
der horizontalen Fläche des Vorsprungs 13 liegt, auf dem der Ring des Dichtungsmittels
sitzt.
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Die Stirnfläche des Vorsprungs 7 am Teil 2 hat einen (Fig. 5) oder
mehrere (Fig. 6) Zähne 14 mit vertikalen, zur Teilfuge senkrecht gerichteten Seitenwänden,
die eine Leckage des abzudichtenden Mediums und des geschmolzenen Dichtungsmittels
4 in den Ringspalt 3 über den Einsatz 5 bei einer geringen Öffnung der Verbindung
unter dem Arbeitsmediumdruck P1 verhindern, z. B. infolge Abschwächung der Befestigungsmittel,
die die Teile 1 und 2 verspannen (in Fig. 5 und 6 durch eine punktierte Linie angedeutet).
Die Zähne 14 mit ihren vertikalen Wänden verursachen einen Abschluß des Ringspaltes
3 über dem Einsatz 5.
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Dadurch kann die Vorspannkraft der Befestigungsmittel vermindert werden,
die, wie Versuche erwiesen haben, 60 ... 80 % der durch den Innendruck des abzudichtenden
Mediums erzeugten Beanspruchung beträgt. Sind zur Vereinfachung von Herstellung
und Montage der Baugruppe relativ große Räume (1 ... 2 mm) zwischen dem Vorsprung
7, dem Teil 2 und dem schmalen Teil der Aussparung 6 im Teil 1 erforderlich, können
über dem Einsatz 5 an den vertikalen Wänden der
Aussparung 6 Schnüre
15 aus hitzeheständigem Material, z. B. Asbest oder Weichmetall (Kupfer, Aluminium)
verlegt werden. Es kann auch ein Metallseil oder eine mehradrige Leitung sein. An
den Berührungsstellen der Schnur 15 sind auf dem anpressenden Vorsprung 7 Abschrägungen
7a zum Andrücken der Schnur 15 an die Vertikalwände der Aussparung 6 im Teil 1 vorgesehen.
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Die Schnüre 15 verhindern ein Auspressen des Einsatzes 5 durch die
herstellungstechnisch bedingten Toleranzspalte zwischen dem Vorsprung 7 und der
Aussparung 6.
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Zur Erzielung einer willkürlichen Stellung der Dichtungs-Baugruppe
im Raum ohne einen Freispiegel des Dichtungsmittels 4 sind die in Fig. 7, 8 (rechte
Seite) gezeigten Vorrichtungen zum Komprimieren des Dichtungsmittels 4 vorgesehen,
das Dichtungsmittel 4 selbst aber ist durch die Aussparung mit Einsatz 5 sowohl
vom Medium mit Hochdruck P1 als auch vom Medium mit Niederdruck P2 getrennt, wobei
der Einsatz 5 auf der Hochdruckseite 21 einen größeren Wert der effektiven Durchmesser
der Itapillarkanäle aufweist als derjenige auf der Seite des Mediums mit einem Niederdruck
Pp.
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Bei der in Fig. 7 dargestellten Flanschverbindung nehmen die Aussparungen
6 den Einsatz 5 im Flansch 3 tuf und das Dichtungsmittel ist im anderen Flansch
2 in einer zusätzlichen konzentrischen Aussparung 16 vorgesehen, die durch die Aussparung
6 mit dem Einsatz 5c vom Medium mit höherem Druck und durch die Aussparung 6 mit
dem Einsatz 5a vom Medium mit niedrigerem Druck getrennt wird, wobei der Einsatz
5c auf der Seite des Mediums mit höherem Druckwert P1 einen größeren effektiven
Durchmesser der Kapillarkanäle aufweist als der Einsatz 5d auf der Seite
des
Mediums mit niedrigerem Druck P1. Die Vorrichtungen zum Komprimieren des Dichungsmittel#
4 in der Aussparung 16 und der Einsätze gc, 5d in den Aussparungen 6 s-tellen diesen
Aussparungen äquidistante Vorsprünge 17 und 7 in den den Aussparungen gegenüberliegenden
Flanschen 1 und 2 dar. Der Einsatz 5c auf der Seite des Mediums mit höherem Druck
P1 erfüllt gegenüber dem Einsatz 5d auf der Seite des Mediums mit niedrigerem Druck
P1 eine andere Funktion, da er kein Sperrglied darstellt, sondern einc Vorrichtung
zur Erhöhung des Druckes im Dichtungsmittel 4 im Vergleich zum Druck des Arbeitsmediums
ist. Eine minimale Differenz zwischen den Drücken des Dichtungsmittels und des abzudichtenden
Mediums ist erforderlich, da sonst das letztere durch das Dichtungsmittel zum Sperrglied
(Einsatz 5) einbrechen kann, wobei unvermeidliche Verluste entstehen.
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Liegt der Einsatz vor dem Dichtungsmittel, so entsteht im letzteren
ein erhöhter Druck infolge des auf das Dichtungsmittel wirkenden in den Kapillaren
entstehenden Oberflächendruckes. Da der in bezug auf das abzudichtende Medium überschüssige
Druck des Dichtungsmittels als Minimalwert ausreichend ist, können die effektiven
Porendurchmesser bei diesem Einsatz erheblich größer sein als die entsprechenden
Durchmesser zum Einsatz, der hinter dem Dichtungsmittel angeordnet ist, wo der Oberflächeridruck
den Druck des abzudichtenden Mediums summiert mit dem überschüssigen Druck im Dichtungsmittel
zurückhalten muß (vgl. auch die oben angeführten Gleichungen für die Verhältnisse
zwischen Kapillardurchmesser, Meniskusdruck und Oberflächenspannung).
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Eine Dichtungs-Baugruppe für bewegliche Teile mit relativ kleiner
gegenseitiger Geschwindigkeit, z. B. eine tanenbagruppe, ist in Fig. 8 dargestellt,
wobei die
linke Elfte der Fig. eine Ausführung für eine vertikale
und die rechte Hqlfte für eine willkürliche Stellung der Stange im Raum angibt.
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Die Baugruppe enthält eine Stange (Fig. 8), die in einem Gehäuse
19 verschiebbar ist, in dem eine der Stange zugewendete Aussparung 6 vorgesehen
ist.
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Für eine vertikale Stellung der Dichtungs-Baugruppe ist im unteren
Teil der einen Ringspalt 20 bildenden Aussparung 6 eine nach oben offene Buchse
21 angeordnet, in deren Boden eine Offnung für die Stange 18 vorgesehen ist.
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In die Buchse 21 ist von oben frei auf einen Teil der Buchsentiefe
ein ringförmiger Schirm 22 eingesetzt, dessen oberer Flansch z. B. durch Anschweissung,
auf dem ganzen Umfang dicht mit dem Gehäuse 19 verbunden ist. Das Dichtungsmittel
4 ist in einem nach oben offenen ringförmigen Hohlraum 23 untergebracht, der durch
die Buchse 21 und Schirm 22 gebildet wird. Der Einsatz 5 befindet sich zwischen
Metallringen 24 in dem durch den Schirm 21 und Stange 18 gebildeten Ringspalt. In
diesem Ringspalt ist auch eine zum Komprimieren des Einsatzes 5 bestimmte flanschförmige
Preßbuchse 25 eingesetzt, die mit dem Gehäuse durch in der Zeichnung nicht dargestellte
Befestigungsstücke gespannt wird.
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Die Buchse 21 hat unterhalb des Hohlraumes 25 in ihrem Bodenteil
eine an der Stange 18 anliegende Aussparung 6a zur zusätzlichen Aufnahme des feinkörnigen
Einsatzes 5, der ein Ausfließen des Dichtungsmittels 4 längs der Stange 18 abwärts
in den abzudichtenden hohlraum verhindert. Zum Zusammenpressen dieses Dichtungsmittels
4 ist eine zwischenliegende Preßbuchse 26 vorgesehen, die Seitenöffnungen 27 aufweist,
durch welche das Dichtungsmittel 4 mit dem Ringspalt 5 in Verbindung steht. Anstatt
der
zusätzlichen Aussparung 6a kann die Buchse 21 durch ihren Bodenteil
mit der Stange 21 dicht verbunden werden.
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Zur willkürlichen Orientierung der Stange 18 im Raum (rechte Hälfte
der Fig. 8) ist der Hohlraum 23 für das Dichtungsmittel 4 durch Anordnung zwischen
den zwei Metallringen 24 von Distanzstücken 27 gebildet, die den minimalen Abstand
zwischen diesen einschränken. An beiden Seiten des Hohlraumes 23 ist zwischen den
Ringen 24 ein feinkörniger Einsatz 5 angeordnet, und zwar mit größeren effektiven
Durchmessern an der Seite des abzudichtenden Arbeitsmediums mit Druckwert P1 und
mit kleinerem effektiven Durchmesser an der Seite des Umgebungsmediums mit Druckwert
P2 Ein besonderes Problem stellt die hermetische Abdichtung von Baugruppen dar,
die hohe gegenseitige Relativgeschwindigkeiten der Teile aufweisen, wie z. B. schnelllaufende
Wellen. Die Schwierigkeit besteht darin, daß durch Schwingungen und Schlagen der
Welle ein Verlust der elastischen Eigenschaften der an der Welle liegenden Einsatzoberflächenschicht
erfolgt. Dadurch entsteht ein Spiel zwischen Welle und Einsatz. Die zur Beseitigung
dieser Erscheinung vorgesehenen Vorrichtungen werden durch Fig. 9 und 10 für horizontale
bzw. vertikale Anordnung der Laufwelle erläutert.
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Wie bei der Ausführung nach Fig. 8 enthält die Dichtungs-Baugruppe
ebenfalls einen beweglichen Teil, d. h.
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eine Welle 29, die in einem festehenden Gehäuse 30 rotiert.
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Längs des Ringspaltes 5 zwischen der Welle 29 und dem Gehäuse 30 ist
eine ringförmige Aussparung 6 vorgesehen, die mit dem flüssigen Dichtungsmittel
4 und dem auf dem Verschiebungsweg des Dichtungsmittels 4 angeordneten Einsatz
5
ausgefüllt ist, der an beiden Seiten durch Metallführungsringe 24 begrenzt ist.
Das Nachkomprimieren des Einsatzes 5 erfolgt durch eine Flanschpreßbuchse 25 über
eine Zwischenbuchse 26, deren Längsschlitze 31 ein Mitnehmen des Dichtungsmittels
4 beim Rotieren der Welle 29 verhindern.
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Für eine horizontal angeordnete Welle 29 (Fig. 9) hat die für das
Dichtungsmittel 4 bestimmte Aussparung 6 in der Mitte einen ringförmigen Schirm
52 zur Bildung eines hydraulischen Verschlusses mit zwei in Verbindung stehen den
Abschnitten der Dichtungsflüssigkeit 4 und mit getrennten Spiegelflächen auf der
Seite des Arbeitsmediums und des Umgebungsmediums. Der Druck P1 des abzudichtenden
Arbeitsmediums wird auf die Spiegelfläche 55 des in der Zeichnung linken Abschnittes
des Dichtungsmittels 4 durch die Öffnung 34 übertragen.
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An der Auslaufstelle des Ringspaltes 5 zwischen Welle 29 und Gehäuse
30 in das Umgebungsmedium ist ein ringförmiger Hohlraum 55 vorgesehen, der mit einer
Flüssigkeit 56 gefüllt ist, die den Stoff des Einsatzes 5 benetzt. Auf einem Abschnitt
der Welle 29 ist innerhalb des Hohlraumes 55 ein Spritzring 37 angeordnet, der ein
Auswerfen der Flüssigkeit 36 in das Umgebungsmedium verhindert. Der Unterteil des
Hohlraumes 35 ist über eine elektrische Förderpumpe 39 mit einem Kanal 38 und ein
Rückschlagventil 40 mit dem Raum über dem Spiegel 41 des in der Zeichnung rechten
Abschnittes des Dichtungsmittels 4 verbunden. Zur Kühlung der Flüssigkeit 36 ist
im Körper der Preßhuchse 25 ein Kühler angeordnet, z. B. in Gestalt eines Ringkanals
42, durch den ein Kältemittel fließt. Verluste der Flüssigkeit 56 werden durch eine
Dichtung üblicher Art, z. B. eine Zwischenlage 45 verhindert.
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Der Anlaßkreis des in der Zeichnung nicht dargestellten elektrischen
Antriebs der Pumpe 39 ist mit einem Standgeber 41 des Dichtungsmittels 4 an der
Seite des Umgebungsmediums geschaltet.
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Das Gebergerät stellt einen Elektrokontakt 44 dar, der mit der Wicklung
eines Relais 45 geschaltet ist, dessen Schließkontakteden Stromkreis des Elektromotors
der Pumpe 39 steuern.
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An der Baugruppe mit vertikal angeordneter Welle 29 (Fig. 10) hat
das Dichtungsmittel zwei Abschnitte, einen unteren 4a und einen oberen 4b. Der untere
Abschnitt 4a liegt in einem oben offenen ringförmigen Bad 46, in dem Radialrippen
47 angeordnet sind, die eine Übertragung der Drehbewegung von der Welle 29 auf das
Dichtungsmittel 4 in ähnlicher Weise wie die Schlitze 31 in der Buchse 26 verhindern.
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Wie angegeben, wird die Flüssigkeit 36 durch die Pumpe 39 aus dem
Hohlraum 55 in den Raum über den Spiegel 41 des Dichtungsmittels 4 an der Seite
des Umgebungsmediums mit dem Druck P2 gefördert. Der durch die Pumpe 39 erzeugte
Druck soll den Druck im Dichtungsmittel 4 übertreffen. Dabei wird der letztere durch
die Flüssigkeit 56 zurückgedrängt, der Spiegel 41 des Dichttmgsmittels 4 im Abschnitt
an der Seite des Umgebungsmediums wird solange sinken bis der Kontakt 44 bloßgelegt
ist ìnd dabei den Steuerkreis der Pumpe 59 unterbricht.
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Unter Einwirkung des Druckes, den das Årbeitsmedium auf das DichtunJsmittel
durch die ',piegelfläcEle 33 überträgt, wird die Flü#sig.keit infolge der Benetzbarkeit
in
den Ringspalt 3 zwischen der Welle 29 und den Einsatz 5 eindringen, dabei die Reibung
und Anwärmung der an der Welle 29 liegenden Einsatzoberschicht vermindern, wodurch
Risse im Einsatz verhindert werden. Zur Verminderung der Reibung ist es zweckmäßig,
daß die Flüssigkeit außer der Benetzung auch gute Schmiereigenschaften aufweist.
Als Flüssigkeit 56 können z. B. echte Mineralöle, synthetische hitzebeständige Flüssigkeiten,
die für Regelungssysteme bei Dampfturbinen benutzt werden, od. dgl. dienen.
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Die zwischen dem Dichtungsmittel 4 und dem Einsatz 5 befindliche
Flüssigkeit 36 wirkt auch als Dichtungszwischenmittel, das jedoch durch den Einsatz
5 nicht gesperrt wird, sondern durch den letzteren frei läuft und mittels der Elektropumpe
39 in den Umlaufkreis mitgenommen wird.
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Bei stillstehender Welle kann die Elektropumpe 38 ausgeschaltet werden.
Dabei wird die Flüssigkeit in den Hohlraum 35 verdrängt und das Dichtungsmittel
4 tritt mit dem Einsatz 5 in Berührung, d. h. es beginnt die Ausführung der oben
beschriebenen Hauptwirkungsweise der Abdichtung.