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Türblatt insbesondere für Pendeltüren
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Die Erfindung bezieht sich auf aus thermoplastischen Kunststoffen
mit oder ohne Verstärkungseinlagen hergestellte Türblätter insbesondere für Pendeltüren,
die an einer Seite in einem Türrahmen winkelbeweglich eingespannt oder aufgehängt
und an der anderen Seite mit einer äußeren Randverstärkung versehen sind.
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Die beispielsweise in größeren Warenlagern, in Industriebetrieben
und anderen Gebäudekomplexen ohne eigenen Öffnungs- und Schließmechanismus eingebauten
Pendeltüren werden durch den Öffnungsstoß und das reibende Entlangschnurren an den
Flanken durchfahrender Transportfahrzeuge vor allem an den einander zugekehrten
Randkanten der Türblätter stark beansprucht. Es lag daher nahe, dem mechanischen
Verschleiß der Randkanten durch angeformte oder angehaftete wulstartige Verstärkungen
entgegenzuwirken (deutsch-es Gebrauchsmuster Nr. 1 694 552). Wenn sich solche bekannten
Randverstärkungen auch für Türblätter aus Gummi oder gummiähniichen elastomeren
Werkstoffen nützlich erwiesen, so konnten sie in Verbindung mit den in größerem
Umfang eingeführten Türblättern aus den vergleichsweise steiferen thermoplastischen
Kunststoffen doch nicht mehr die ursprünglichen Erwartungen erfüllen. Die ausgeprägten
Fließeigenschaften dieser Kunststoffe zwingen'ion aller Regel zum Einbauen von Verstärkungseinlagen,
die aus Textilfäden oder Metalldrähten hergestellt und entweder bereichsweise eingebracht
oder über die ganze Fläche der Türblätter verteilt sein können. Unabhängig von der
Beschaffenheit und Anordnung der Verstärkungseinlagen waren an den Kunststoff-Türblättern
immer wieder als Folge der mechanischen Stoßbeanspruchungen auftretende, von den
freien Randkanten ausgehende Einrisse zu beobachten. Da die Risse die ganze Plattenstärke
durchsetzen, finden sie an den zwischen jeweils zwei getrennt hergestellteh Teilplatten
meistens ohne haftende Bindung eingebetteten Verstärkungseinlagen keinen größeren
Widerstand, so daß die Türblätter häufig schon nach kurzer Zeit bis zur Unbrauchbarkeit
zerstört sind und ausgetauscht werden müssen.
Auch mit den von Gummipende]tiiren
her bekannten Randleisten waren solche Einrisse nicht aufzuhalten, weil diese Wulste
und anderen Kantenverdickungen in gleichem Maße wie die Türblätter selbst der Einreißgefahr
unterlagen. Der Erfindung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde, Kunststofftürblätter
wirksam gegen Einreißen zu schützen.
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Nach der Erfindung zeichnen sich Türblätter der eingangs geschilderten
Art dadurch aus, daß die Randverstärkung als eine an die durchlaufende Außenkante
in haftender Verbindung angesetzte Leiste aus einem den Türblättern gleichen oder
gleichartigen Kunststoff mit einem eingebetteten textilen Festigkeitsträger in Form
eines aus mehreren Fäden schnurartig zusammengedrehten Zwirnes ausgebildet ist.
Der Festigkeitsträger ist vorteilhaft von über die gesamte Länge der Leiste aufeinanderfolgenden,
nicht miteinander zusammenhängenden Teilstücken gebildet, und er liegt im Einbauzustand
zweckmäßig in unmittelbarer oder nahezu unmittelbarer Berührung an der Außenkante
des Türblattes an, während die umhüllende Leiste einen etwa U-förmigen Querschnitt
mit zwei von einem den Festigkeitsträger enthaltenden Außenwulst ausgehenden, beiderseits
an dem Türblatt anliegenden Schenkeln aufweist.
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Die Erfindung schafft eine auf die Besonderheiten der aus thermoplastischen
Kunststoffen hergestellten Türblättern ausgerichtete Randverstärkung. Unter thermoplastischen
Kunststoffen sind dabei alle solche natürlich gewonnenen oder auf synthetischem
Wege hergestellten Stoffe zu verstehen, die nicht oder nur schwach vernetzt sind
oder auch überhaupt nicht vernetzt werden können und die daher mit der Temperatur
steigend plastischer werden. Beispiele hierfür sind Polyvinylchlorid, Polyäthylen
od. dgl. Die Anwendung der Erfindung auf aus Elastomeren oderDuromeren ilergestellte
oder zum Teil aus solchen Stoffen aufgebaute Türblätter ist damit aber nicht ausgeschlossen.
Der schnurartige textile Festigkeitsträger in der Randleiste, der einen großen Teil
des Leistenprofils ausfü]lt und an der der Außenkante zugekehrten Seite gegebenenfalls
in unmittelbarer Berührung anliegen kann, bildet ein gegen alle mechanischen Beanspruchungen
ausreichend widerstandsfähige Verstärkungselement, das dabei noch die erwünschte
Biegewilligkeitfizeigt und daher das Verformungsverhalten
der Türblätter
nicht weiter beeinträchtigt. Es gelingt damit, die Einreißfestigkeit der Türblätter
bedeutend zu erhöhen und ihren gebrauchsfähigen Zustand über bisher nicht für möglich
gehaltene lange #eiträume zu erhalten. Entgegen zellen Erwa#rtungen von Fachleuten
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den durchlaufenden Festigkeitsträger mehrfach
zu unterbrechen bzw. ihn aus mehreren selbständigen Teilstücken zu bilden, um aus
dem unterschiedlichen Schrumpfverhalten verschiedener Werkstoffe in den Randbereichen
der Türblätter entstehende Spannungen und Verwerfungen zu unterbinden.
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Die getrennte Anfertigung der Leiste mit dem eingebetteten Festigkeitsträger
erlaubt es, die Türblätter selbst von wirtschaftlich in großen Längen kontinuierlich
hergestellten mehrschichtigen Platten zu schneiden.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung im Teilquerschnitt veranschaulicht.
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Die Zeichnung zeigt einen Teilabschnitt eines erfindungsgemäßen Türblattes
aus dem Bereich der freien Randkante. Das Türblatt 1 ist in an sich bekannter Weise
aus zwei Teilplatten eines vorzugsweise transparenten Polyvinylchlorids oder eines
anderen thermoplastischen Kunststoffes mit einer zwischen diese eingebetteten durchbrochenen
textilen Verstärkungseinlage 11 hergestellt und trägt auf seiner freien Randkante
eine in haftender Verbindung angesetzte durchlaufende Verstärkungsleiste 2. Die
Leiste 2 ist aus einem dem Werkstoff der Teilplatten gleichartigen thermoplastischen
Kunststoff beispielsweise im Strangpreßverfahren mit etwa U-Profil hergestellt und
liegt in dem gezeichneten Einbauzustand mit den Schenkeln des U-Profils auf beiden
Seiten des Türblattes unmittelbar auf, so daß sie mit Hilfe eines geeigneten Klebers
dauerhaft stoffschlüssig damit verbunden werden kann. In den vorgewölbten Wulstteil
der Leiste 2 ist ein textiler Festigkeitsträger in Form einer Schnur 3 eingelegt.
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Die Schnur ist aus mehreren Fäden hochfester Kunststoffasern, z.B.
aus einem Aramid, einem besonders dehnungsfesten aromatischen Polyamid, zusammengedreht
und kann zum Erzielen einer erwünschten Haftverbindung
mit dem umgebenden
Leistenwerkstoff mit Polyurethan oder einem anderen geeigneten Haftungsvermittler
beschichtet sein. Sie weist einen Durchmesser in einer etwa der Plattenstärke des
Türblattes 1 entsprechenden Größenordnung auf und nimmt daher einen Großteil des
Leistenquerschnittes in Anspruch. Sie ist innerhalb ihrer Einbettungslänge an mehreren
Trennstellen 13 unterbrochen, so daß durch das Ansetzen der armierten Verstärkungsleiste
2 keine Spannungen in das Türblatt 1 induziert werden können. Türblätter der beschriebenen
Art werden mit Vorteil in jeweils doppelter Anordnung als Pendeltüren eingesetzt.
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L e e r s e i t e