DE2608507B2 - Verfahren zur Herstellung elementaren Phosphors - Google Patents
Verfahren zur Herstellung elementaren PhosphorsInfo
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- C01B25/02—Preparation of phosphorus
- C01B25/027—Preparation of phosphorus of yellow phosphorus
Description
15
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung elmentaren Phosphors durch eine sauerstoffthermische
Umsetzung von Phosphaten mit Kohlenstoff und Kieselsäure.
Der gelbe, elementare Phosphor wird großtechnisch durch Erhitzen eines Gemisches aus Phosphat (z. B.
Trikalziumphosphat), Koks und Kies (SiCh) im mit 2s feuerfesten Steinen ausgekleideten Elektroofen unter
Verwendung von Söderbergelektroden hergestellt. Die Reaktion beginnt bei ca. 1200° C und setzt sich fort bis zu
ca. 145O0C. Hinsichtlich des Mechanismus der dabei stattfindenden Umsetzung nehmen H. H. F r a η k und H.
Z. F u 1 d η e r die intermediäre Bildung von Kalziumphosphid
an, das in flüssiger Phase mit weiterem Trikalziumphosphat zu Phosphor und Kalziumoxyd
reagiert.
Als Ausgangsstoffe sind Rohphosphate, die in stückiger Form vorgesintert eingesetzt werden — die
meisten Rohphosphate sind sandig und von noch feinerer Beschaffenheit, so daß sie gemahlen oder
brikettiert werden müssen — und der Kohlenstoff — meist in Form von trockenem, aschenarmem Hüttenkoks
— und 3. der Kieszusatz notwendig.
Die Materialbilanz gemäß Uli mann, Band 13, S.
509 zeigt, daß zum Herstellen von 1000 kg gelbem Phosphor 8000 kg Florida-Phosphat mit 31,0% P2O5,
2800 kg Kies mit 97% SiO2 und 1250 kg Koks mit 90% fixem Kohlenstoff sowie 50 kg ungebrannte Elektrodenmasse
benötigt werden. Nur 8,3% des eingesetzten Materials werden als Hauptprodukt gewonnen. Neben
7700 kg Schlacke mit 90% CaSiO3 fallen 150 kg Ferrophosphor mit 22% P, 100 kg Elektrofilterstaub mit
20% P2O5 und 2500 Nm3 Abgas mit 90% Co an.
Diese Reaktion bedingt wegen des notwendigen Einsatzes eines erheblichen Überschusses an Beischlag
einen entsprechend hohen Energieverbrauch von fast 15 kwh pro kg gewonnenem Phosphor bei Einsatz von
unkalziniertem Rohmaterial. Für die eigentliche Reaktion wird nur die Hälfte des Stromes verbraucht,
während der Rest mit der Schlacke, dem Ferrophosphor, der Abwärme des Ofengases und den Ofenverlusten
verlorengeht.
Des weiteren ist aus der DT-PS 6 13 895 ein Schachtofenverfahren bekannt, das in üblicher Weise
mit Gebläsewind und einem Koks bestimmter Korngröße arbeitet. Die Besonderheit dieses Verfahrens besteht
darin, den Gebläsewind intermittierend zu drosseln, um die Staub- und Rauchbelastung des Gichtgases sowie
den Phosphatgehalt der Schlacke zu verringern und außerdem die Phosphorverdampfung bei höherer
Reinheit des Phosphors zu verbessern. Ein ähnliches Schachtofenverfahren ist auch aus der DT-PS 6 28 369
bekannt.
Die DT-PS 9 31 589 beschreibt ein Verfahren, bei dem
aus der Schlacke reine Tonerde gewonnen werden soll. Voraussetzung ist dabei ein Abdestillieren des Phosphors
im Elektroofen unter Verwendung von Braunkohlenschwelkoks zum Niedrighalten des Kieselsäureverbrauchs.
Schließlich ist aus der DT-AS 10 30 820 ein auf das kontinuierliche Entfernen des beim thermischen Reduzieren
sauerstoffhaltiger Phosphorverbindungen anfallenden festen Rückstandes abzielendes Verfahren
bekannt, bei dem es jedoch nicht zu einem Schmelzen" der Beschickung kommen soll. Das Verfahren arbeitet
mit einem Überschuß an verkokbaren Reduktionsmitteln, um ein Zusammenschmelzen oder Agglomerieren
der Beschickung zu verhindern.
Die bekannten Schachtofenverfahren arbeiten zwar nicht mit teurer elektrischer Energie; angesichts der
steigenden Preise für feste Brennstoffe, insbesondere Koks, hat ihre Wirtschaftlichkeit angesichts eines
Koksverbrauches von etwa 6 t/t Phosphor bei einer Windtemperatur von 800°C stark gelitten. Mit höherer
Windtemperatur gelingt es zwar, den Koksverbrauch zu verringern; gleichwohl ergibt sich aus dem Koksverbrauch
und dem hohen Kapitaldienst für die Schachtofenanlage eine erhebliche Kostenbelastung.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von weißem bzw. gelbem
Phosphor ohne Verwendung elektrischer Energie oder von Koks durch eine sauerstoffthermische Umsetzung
von Phosphaten mit Kohlenstoff und Kieselsäure zu schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei
einem Verfahren der eingangs erwähnten Art die Umsetzung in einer Eisenschmelze mit einer Temperatur
von 1350 bis 1500°C abläuft, wobei der Kohlenstoff in Form minderwertiger Brennstoffe eingesetzt wird.
Unter minderwertigen Brennstoffen sind in diesem Zusammenhang solche zu verstehen, die aufgrund ihres
vergleichsweise höheren Verunreinigungsgrades bisher für eine normale Verbrennung nicht infrage kamen.
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird in thermisch ökonomischer Weise eine günstige, mit
minderwertiger Kohle oder ölfraktionen, wie sie beispielsweise bei der Vakuumdestillation in Raffinerien
anfallen, betriebene Wärmequelle geschaffen, die eine langfristige, kontinuierliche Prozeßführung ermöglicht.
Der verwendete Kohlenstoff liefert die erforderliche Reaktionswärme unter Umsetzung mit Sauerstoff, der
in reiner Form oder mit Luft bzw. sauerstoffangereicherter Luft zugeführt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn in bevorzugter Ausführung der Erfindung die Reaktion bei einer
Temperatur von 1400 bis 1450°C durchgeführt wird. Wie eingangs erwähnt, vollzieht sich in diesem
Temperaturbereich die Umsetzung des Gemisches von Phosphat und Kohle mit Kieselsäure schnell. Das
flüssige Eisen, dessen Wärmeinhalt sich laufend durch die Umsetzung des Kohlenstoffs mit Sauerstoff auf
diesem gewünschten Temperaturniveau hält, ist ein idealer Wärmeträger für diese endotherme Reaktion.
Daneben vollzieht sich eine Aktivierung des Kohlenstoffs, der unter diesen Bedingungen sich im Eisen löst
und als hochaktivierter Kohlenstoff abspaltet. Somit stellt die Eisenschmelze ein Reaktionsbad mit für den
beabsichtigten Reaktionsablauf überraschend vorteilhaften Eigenschaften dar.
Die Erfindung läßt sich besonders gut durchführen unter Verwendung eines Reaktionsgefäßes, z. B. eines
Konverters, der unterhalb der Badoberfläche, beispielsweise am Boden, im feuerfesten Mauerwerk, Düsen zur
Einführung von Sauerstoff und von Kohlenstoff, sei es in Form von Kohle oder von vorgewärmten schweren
ölen besitzt. Dabei bestehen die Düsen vorzugsweise aus mindestens zwei konzentrischen Ringspalten, wobei
durch den äußeren zum Schutz der Düsen gasförmige und/oder flüssige Kohlenwasserstoffe geleitet werden.
Mit der Kohlenstofffraktion kann auch der feingemahlene Phospid mit oder ohne Kieselsäure in das Eisenbad
eingeschleust werden. Durch die Steuerung des Sauerstoffstromes ist eine zuverlässige Methode des
Anheizens und der Deckung der Reaktionswärme für diesen endothermen Prozeß gegeben. Die Zugabe der
Kieselsäure in Form von Quarzmehl kann auch über die öffnung des Reaktionsgefäßes von oben als intermittierende
Schüttung erfolgen. Aus der Schmelze entweicht ein Gasstrom, der pro m3 ca. 400 Gramm Phosphor, 40
Gramm Staub in 85 bis 90%igem Kohlenoxyd enthält. Dieses Gemisch durchstreicht Entstaubungsanlagen,
wie z. B. Elektrofilter. Die 250 bis 3000C heißen und
vorgereinigten Abgase werden in Rieseltürmen mit Umlaufwasser abgekühlt. Dabei scheidet sich der
Phosphor in flüssiger Form ab und es bleibt nach einer Trocknung ein Abgas von 85 bis 90% CO und 4 bis 6%
H2 mit einem Heizwert von 2700 kcal pro Nm3 übrig.
Dieses Gas kann zum Vortrocknen und Auswärmen der Rohstoffe verwendet werden. Es kann aber auch bei
chemischen Prozessen verwertet werden. Die Schlacke ist — wie bei dem bekannten elektrothermischen
Prozeß — von geringerem Wert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung elementaren Phosphors durch eine sauerstoffthermische Umsetzung
von Phosphaten mit Kohlenstoff und Kieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
in einer Eisenschmelze mit einer Temperatur von 1350 bis 15000C abläuft, wobei der Kohlenstoff
in Form minderwertiger Brennstoffe eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Kieselsäure in Form von Quarzmehl von oben auf die Eisenschmelze gegeben
wird.
10
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762608507 DE2608507C3 (de) | 1976-03-02 | 1976-03-02 | Verfahren zur Herstellung elementaren Phosphors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762608507 DE2608507C3 (de) | 1976-03-02 | 1976-03-02 | Verfahren zur Herstellung elementaren Phosphors |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2608507A1 DE2608507A1 (de) | 1977-09-08 |
DE2608507B2 true DE2608507B2 (de) | 1978-07-13 |
DE2608507C3 DE2608507C3 (de) | 1979-03-15 |
Family
ID=5971303
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762608507 Expired DE2608507C3 (de) | 1976-03-02 | 1976-03-02 | Verfahren zur Herstellung elementaren Phosphors |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2608507C3 (de) |
-
1976
- 1976-03-02 DE DE19762608507 patent/DE2608507C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2608507C3 (de) | 1979-03-15 |
DE2608507A1 (de) | 1977-09-08 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |