DE2606600A1 - Metallurgische form, verfahren zu ihrer herstellung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Metallurgische form, verfahren zu ihrer herstellung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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DE2606600A1 DE19762606600 DE2606600A DE2606600A1 DE 2606600 A1 DE2606600 A1 DE 2606600A1 DE 19762606600 DE19762606600 DE 19762606600 DE 2606600 A DE2606600 A DE 2606600A DE 2606600 A1 DE2606600 A1 DE 2606600A1
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Description

DR. INQ. HANS LICHTI ■ DIPL.-INQ. HEINER LICHTI
PATENTANWÄLTE
75 KARLSRUHE-DURLACH · QRÖTZINQER STRASSE 61
TELEFON (0721) -4112*
Neue Anschrift: D-7500 Karlsruhe 41 (Grötzingen) · Durlacher Straße 31 (Hochhaus) · Telefon (0721) 48511 |
18. Februar 19 76 3486/76
OFFICE NATIONAL D1ETUDES ET DE RECHERCHES AEROSPATIALES (O.N.E.R.A.), F-92320 CHATILLON/FRANKREICH
und
MICROFUSION S.A., F-9 2230 GENNEVILLIERS/PRANKREICH
Metallurgische Form, Verfahren zu ihrer Herstellung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.·
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer metallurgischen Form zur Erzeugung komplizierter Gußstücke aus einem metallischen Verbundwerkstoff, der durch gerichtete Erstarrung einer kohlenstoffreichen Legierung erhalten wird, wobei die Form eine dünne, dichte und nicht poröse Schicht aus einem temperaturfesten Metalloxyd großer Reinheit aufweist, die durch Plasmaspritzen erzeugt wird. Ferner
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bezieht sich die Erfindung auf eine nach diesem Verfahren und mittels der Vorrichtung hergestellte Form.
Es ist eine metallurgische Gießform bekannt (DT-OS 23 49 898), die geeignet ist zur Herstellung von metallischen Werkstücken
aus aus einem temperaturfesten Verbundwerkstoff, der einerMatrix aus einer Superlegierung und einer darin angeordneten Ver-r festigungsphase aus orientiert erstarrten Fasern mit hoher mechanischer Festigkeit, die durch Umschmelzen und gerichtetes Erstarren einer geeigneten Ausgangslegierung erhalten wird, besteht. Die Werkstoffe selbst, sind aus der DT-PS 2 018 770 bekannte Es handelt sich um polyvariante Systeme mit einer Verfestigungsphase aus orientierten Fasern, sog. Whiskers, mit einer Struktur nach Art eines Eutektikums. Sie bestehen im wesentlichen aus zwei voneinander unabhängigen Phasen:
a) Einer komplexen Matrix aus mehreren Elementen:
i) mindestens ein Metall der Gruppe Eisen, Nickel und Kobalt sowie
ii) Chrom in einer Menge zwischen 10 und 25 Gew.-% der Zusammensetzung und einer
b) in situ gewachsenen Verfes-tigungsphase, die praktisch frei von Chrom ist und im wesentlichen aus länglichen einkristallinen Fasern, sog. Whiskers, aus mindestens einem Monocarbid eines der Metalle der Gruppe Tantal, Niob, Hafnium und Titan besteht.
Diese kohlenstoffreichen Werkstoffe werden durch gerichtetes Erstarren einer geeigneten Ausgangslegierung erhalten, in dem diese auf eine Temperatur zwischen 1300 und 17000C aufgeheizt und ein Temperaturgradient an der Erstarrungsfront zwischen
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100 bis 150 C pro cm bei einer Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erstarrungsfront zwischen 0,5 und 6 cm/h aufrecht erhalten wird.
Die bekannte Gießform (a.a.O.) wird durch Verbindung von zwei Teilen hergestellt, die jeder aus einem Körper eines gut wärmeleitenden Werkstoffs, wie Graphit gebildet ist, der innenseitig mit einer Verkleidung aus einem temperaturfesten Metalloxyd, das durch Plasmaspritzen aufgebracht wird, versehen ist. Auf Grund dieses Herstellungsverfahrens ist die wirksame Oberfläche der Gießform, d.h. diejenige Oberfläche, die mit der einer gerichteten Erstarrung unterworfenen Legierung in Kontakt kommt, vergleichsweise rauh. Diese Rauhigkeit und die Anwesenheit einer Trennebene zwischen den beiden Teilen führt dazu, daß beim direkten Formen der Werkstücke durch den Gießprozess die Anforderungen an die Genauigkeit zumindest bei bestimmten mechanischen, insbesondere verwickelten Bauteilen, wie beispielsweise Turbinenschaufeln für Flugzeuge oder dgl., nicht erfüllt werden können, so daß solche Bauteile aus größeren Werkstücken durch spanende oder andere form-gebende Bearbeitungsverfahren nachbearbeitet werden müssen.
Wenn-gleich das Gießen mit verlorenem Modell in der Gießereitechnik bei komplizierten Werkstücken bekannt ist und obgleich bereits angeregt worden ist (GB-PS 767 114), auf der wirksamen Oberfläche einer Gießform eine Auskleidung vorzusehen, sind bisher keine Herstellungsverfahren bekannt geworden, mit deren Hilfe eine Gießform geschaffen werden könnte, die sowohl den physikalischen als auch chemischen Anforderungen bei der Erzeugung von metallischen, kompliziert geformten Werkstücken aus den vorgenannten Werkstoffen gerecht wird, bei denen also eine ebene Erstarrungsfront vorliegt, ein hoher Temperaturgradient an der Erstarrungsfront und eine geringe Fortpflanzungs-
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geschwindigkeit der Erstarrungsfront bei hoher Gießtemperatur aufrecht erhalten werden r-uiß und zugleich bei dieser hohen Temperatur chemische Neutralität gegeben sein muß, um jegliche Reaktion zwischen der Gießform und den Bestandteilen der Legierung, insbesondere mit dem in ihr vorliegenden Kohlenstoff, zu verhindern.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem besteht darin, ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung einer metallurgischen Form vorzuschlagen, das nicht die zuvor geschilderten Nachteile der bekannten Formen aufweist und die direkte gießtechnische Herstellung von maßhaltigen metallischen Werkstücken guter Oberfl ächenbeschaffenheit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zunächst ein dem herzustellendem Werkstück entsprechendes Modell vorbereitet wird, das zumindest an seiner Oberfläche einen ausreichend hohen Schmelzpunkt aufweist, um gegen den durch Plasmaspritzen erfolgenden Auftrag des temperaturfesten Metalloxyds ausreichend beständig zu sein, und daß anschließend auf das Modell die Schicht des Metalloxyds zur Bildung einer einstückigen Kokille aufgebracht wird und daß abschließend das Modell von der Kokille durch eine physikalische oder chemische Behandlung getrennt wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird auf die Außenfläche der Kokille ein keramischer Mantel, der eine größere Porosität und eine größere Dicke als die Kokille aufweist, aufgebracht.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird das Negativ-Modell aus einem Metall oder einer Legierung hergestellt, die chemisch leicht löslich ist. Beispielsweise kann hier eine Alluminium-Silicium-Legierung verwendet weroen.
Sofern das Modell aus einem metallischen Werkstoff besteht, wird es vor dem Auftrages des temperaturfesten Metalloxyds sandgestrahlt. Das Auftragen des Metalloxyds erfolgt unter starker und stetiger Kühlung beispielsweise mittels eines Luftstroms oder dgl..
Gemäß einer andern Ausführungsforra des Verfahrens besteht das Modell aus einer dünnen Schale, die durch elektrolytischen Niederschlag eines Metalls auf einem Wachskern erfolgt, der zuvor mit einem Silberüberzug oder dgl. auf chemischem Weg versehen wird.
In einer weiteren Ausbildung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das Negativ-Modell aus einem Metallkern und einer auf dessen Oberfläche aufgetragenen Beschichtung aus einem wasserlöslichen Salz hergestellt, die durch Abdampfen aus der Wasserlösung erzeugt wird. Die darauf aufgetragene Kokille aus dem temperaturfesten Metalloxyd wird von dem Metallkern durch Herauslösen der Salzschicht in einem Wasserbad getrennt. In diesem Fall wird der Metallkern während des Aufbringens der Salzschicht auf einer Temperatur oberhalb der Verdampfungstemperatur des Wassers gehalten und die Salzschicht nach ihrem Auftrag durch Polieren mit Schmirgel geglättet.
Während der Herstellung der Form wird das Modell vorzugsweise in Drehung versetzt und die temperaturfeste Metalloxyd-Kokille mittels eines parallel zur Drehachse bewegten Plasamstrahls
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rufgetragen. In gleicher Weise kann auch das Auftragen der Salzschicht auf den Metallkern erfolgen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich aus durch ein das Modell aufnehmendes Drehfutter und einer parallel dazu angeordneten Führungsbahn, entlang der die Plasmaspritzeinrichtung hin- und herbewegbar ist. Zusätzlich können außerhalb und innerhalb des Modells Kühleinrichtungen, z.B. Druckluftdüsen angeordnet sein. Bei der Herstellung eines Modells mit einer Salzbeschichtung kann darüber hinaus eine den Metallkern aufheizende Einrichtung vorgesehen sein.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht einer Turbinenschaufel;
Fig. 2 Einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß hergestellte metallurgische Form zur Fertigung einer Schaufel gemäß Fig. 1;
Fig. 3 Einen Schnitt 3-3 gemäß Fig. 2;
Fig. 4 Einen Schnitt 4-4 gemäß Fig. 2;
Fig. 5 Eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung einer Form gemäß Fig. 2.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Herstellung einer Turbinenschaufel, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, beschrieben, ohne daß jedoch die Erfindung hierauf beschränkt wäre.
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Wie an sich bekannt, besteht die Turbinenschaufel A aus einem Schaufelblatt 10, an dessen einem Ende ein Fuß 11 zur; Befestigen angeordnet ist, während an dem anderen freien Ende ein Jmsatz vorgesehen sein kann. Sofern die Schaufel für Flugzeugturbinen mit erhöhter thermischer und mechanischer Beanspruchung eingesetzt werden soll, besteht sie aus einem hochwarm-festen Verbundwerkstoff, der beispielsweise durch gerichtete Erstarrung einer geeigneten Ausgangslegierung erhalten wird, z.B. einer Matrix auf der Basis von Eisen, Kobalt oder Nickel und Chrom und aus einer Verfestigungsphase, die aus einkristallinen länglichen Fasern in Form von Monocarbiden der Übergangsmetalle gebildet ist. Ein solcher Werkstoff weist insbesondere eine erhöhte Kriechfestigkeit bei hohen Temperaturen auf. Während bisher Schaufeln aus diesem Werkstoff durch zerspanende Bearbeitung eines Gußstücks, das annähernd die Schaufelform aufweist, hergestellt werden, wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Form vorgeschlagen, in der die Schaufel direkt im Wege des Gießens hergestellt werden kann, zumindest aber das Schaufelblatt.
Die Form 20 (Fig. 2 bis 4) weist eine dünne, nicht poröse Beschichtung aus einem temperaturfesten Metalloxyd großer Reinheit auf, die einen Kokillenblock 21 bildet, dessen innere glatte Oberfläche 22 einen mittleren Teil 23 in der Form des Schaufelblattes der Turbinenschaufel und dessen beide äußeren Teile die Form des Schaufelfußes 11 bzw. des Ansatzes 12 oder aber im wesentlichen zylindrische Teile 24,25, aus denen der Fuß oder der Ansatz herausgearbeitet werden können, bilden. Das die Kokille 21 bildende Metalloxyd großer Reinheit (gleich oder größer 99,5 %) wird mit Vorteil unter der Gruppe Aluminium, Zirkon, Magnesium, deren Schmelzpunkt oberhalb 20000C liegt,
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ausgewählt. Ein solche,; Metalloxyd ist in der Lage, dem bei einer gerichteten Erstarrung der Legierung notwendigen erhöhten Temperaturgradienten ven ca« 100 bis 150°C/cm zu widerstehen. Da dieser Werkstoff wegen seiner Reinheit bei erhöhten Temperaturen (zwischen 1300 und 17000C) chemisch inert ist, tritt keine Reaktion mit den Bestandteilen der Legierung, die reich an Kohlenstoff ist,auf.
Die Kokille 21, deren Herstellung noch beschrieben wird, weist eine extrem geringe Porosität (unter 10 %) und eine nur dünne Wandstärke auf, die beispielsweise bei Einsatz von 'Aluminiumoxyd zwischen 0,5 und 1 mm beträgt. Die Kokille 21 weist eine ausreichende Festigkeit auf, um Werkstücke kleinerer Abmessungen herstellen zu können.
Für größere Werkstücke ist die Kokille 21 mit einem temperaturfesten Mantel 26, der eine größere Wandstärke als die Kokille, von z.B. 4 bis 5 mm, aufweist, umgeben. Dieser Mantel kann beispielsweise aus einem keramischen Werkstoff bestehen und infolge dessen eine gegenüber der Kokille 21 wesentlich größere Porosität in der Größenordnung von 30 % aufweisen. Dieser Mantel begünstigt die mechanische Haltbarkeit der Form und deren Festigkeit gegen thermische Kontraktionen.
Da die Kokille keine Trennebene aufweist und ihre wirksame Oberfläche 22 extrem glatt ist, können die Turbinenschaufeln direkt im Wege des Gießens hergestellt werden, da ihre Oberfläche die im Einsatz geforderten Eigenschaften aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer noch näher
zu beschreibenden Form ist dadurch charakterisiert, daß die Kokillenschicht aus einem temperaturfesten Oxyd in Anpassung an eine einstückige Kokille durch Niederschlag des Oxyds auf
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einem entsprechendem Negativ-Modell erhalten wird. Zumindest die freie Oberfläche des Modells besitzt einen Schmelzpunkt, der ausreichend hoch ist, damit das temperaturfeste Metalloxyd durch Aufsprühen aufgebracht werden kann« Das Modell wird dann von der Kokille durch einen physikalischen oder chemischen Vorgang getrennt.
Gemäß einer ersten Ausführunqsform wird ähnlich den bekannten Gießverfahren mit verlorenem Modell eine Form aus einem geringwertigen Metall oder einer geringwertigen Legierung hergestellt, auf die die mittels einer Acetylen-Sauerstofflamme oder mit einem Plasmabrenner das die Kokille 21 bildende temperaturfeste Metalloxyd aufgesprüht wird. Das das Modell bildende Metall oder die Legierung wird so ausgewählt, daß sie einerseits einen ausreichend hohen Schmelzpunkt aufweist, um beim Aufsprühen des temperaturfesten Oxyds nicht angegriffen zu werden, andererseits nach der Bildung der Kokille leicht getrennt werden kann. Gute Ergebnisse können mit den unter dem Namen "Alpax (Al-Si)" bekannten Legierungen erreicht werden, die nachbildung der temperaturfesten Kokillenschicht durch Säureangriff gelöst werden können.
Beispiel 1
Um eine Schaufel A mit einer Höhe von ca. 50 mm im direkten Guß herzustellen, wird ein Modell mit einer Höhe von 140 mm mit jeweils zylindrischen Endstücken von 45 mm 0 wie folgt hergestellt:
a) Im Wege des Gießens mit verlorenem Modell wird zunächst aus einer Alpax-Legierung ein Schaufelmodell hergestellt, das die gewünschten Toleranzmaße und den gewünschten Oberflächenzustand aufweist.
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b) Das derart erhaltene Modell wird schwach sandgestrahlt, um Oxyd- und Fettspuren zu beseitigen. Durch dieses Sandstrahlen wird zusätzlich erreicht, daß das die Kokille bildende temperaturfeste Metalloxyd auf dem Moiell befriedigend haftet.
c) Zum aufbringen der temperaturfesten Oxydschicht wird das Alpax-Modell 30 (s. Pig. 5) in einem Drehfutter 31 befestigt, das um seine Achse 32 drehbar ist. Auf einer parallel zur Achse 32 verlaufenden Gleitbahn 33 ist ein in Richtung des Doppelpfeils f beweglicher Plasmabrenner 34 angeordnet, der an einen Versorgungsbehälter 35 angeschlossen ist. Die Bewegung des Plasmabrenners wird unter Zwischenschaltung eines hydraulischen Antriebs 36 von einer Steuereinrichtung 37 gesteuert.
Um beim Fortbewegen des Plasmabrenners 34 jegliche Gefahr einer Rissbildung in der aufgesprühten Alluminiumschicht, die durch die Dilatation des Modells 30 beim Aufbringen des temperaturfesten Metalloxyds auftreten könnte, zu vermeiden, wird das Modell stark gekühlt, beispielsweise mittels Pressluft, die einerseits aus einer zur Achse 32 parallelen Leitung 38 auf die Außenfläche des Modells austritt, andererseits durch einen in der Achse 32 liegenden Kanal 39 das Innere des Modells umspült. Während die Temperatur des Modells auf ca. 600C gehalten wird, wird auf das Alpax-Modell in etwa 20 Durchgängen mittels des Plasmabrenners 34 eine dünne AlIuminiumoxydschicht von großer Reinheit (gleich oder größer 99,5 %), großer Dichte (Porosität geringer als 10 %) in einer Stärke von 0,5 bis 1 mm ohne jegliche Rissbildung aufgebracht.
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d) Nachdem das mit der Kokille 21 überzogene Modell 30 aus dem Drehfutter 31 herausgenommen worden ist, wird es in eine wässrige Salzsäurelösunq von 30 Vol.% getaucht, die durch einen Wasserkreislauf ständig gekühlt wird, um jegliche Rissbildung der Kokille unter Wirkung der exothermen Reaktion, die sich bei der Auflösung des Modells einstellt, zu vermeiden. Sobald das Modell vollständig aufgelöst ist, worüber ca. 24 Stunden verstreichen, wird die Kokille aus dem Säurebad herausgenommen, gewaschen und getrocknete
e) Im gegebenen Fall kann auf die Außenfläche der Kokille, deren Enden mittels Deckel verschlossen worden sind, durch Eintauchen in Schlicker, durch Bestäuben der feuchten Masse und durch Trocknen ein zusätzlicher Mcntel 26 aufgebracht werden.
Um die Verfahrensstufe der Auflösung des Metallmodells, die eine relativ lange Dauer beansprucht, zu vermeiden, kann gemäß einer zweiten Ausführungsform das Modell in Form einer dünnen Schale ausgebildet sein. Zu diesem Zweck kann beispielsweise auf chemischem Weg auf ein durch Injektion erzeugtem Wachsmodell ein dünner Silberfilm aufgebracht werden, auf den durch elektrolytisehen Niederschlag eine Schale in Form einer dünnen Schicht aus Nickel in der Größenordnung von einigen zehntel Millimetern aufgetragen wird. Nach dem Ausschmelzen des Wachses wird das temperaturfeste Metalloxyd durch Flammspritzen auf die Nickelschale niedergeschlagen, die dann auf chemischem Weg entfernt wird.
Beispiel 2
Zur Herstellung einer Form gemäß Beispiel 1 wird zunächst eine Wachsform hergestellt, die nach leichtem feuchten Sandstrahlen mit einem Silberüberzug auf chemischem Weg versehen wird. Auf diesen Überzug wird anschließend ein gleichmäßiger Auftrag von
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Nickel durch elektrolytxsehen Niederschlag mit einer Stärke in der Größenordnung von 0,3 bis 0,5 mm aufgebracht.
Das Modellwachs wird dann ausgeschmolzen und das aus der Nickelschale bestehende Modell auf dem Drehfutter 31 der in Fig. 5 dargestellten Vorrichtung aufgespannt, um dort die metalloxydische, temperaturfeste Beschichtung aus Aluminium, Zirkon oder Magnesium herzustellen.
Sobald die gewünschte Dicke der Kokille nach etwa 20 Durchgängen des Plasmabrenners 34 erreicht ist, wird das Modell mit der Be- · schichtung aus dem Futter entnommen und in ein chemisch wirkendes Bad, z.B. in eine wässrige Lösung von Salpetersäure mit 50 Vol.% eingetaucht, wodurch die Nickelschale in ca. 1/2 Stunde aufgelöst wird. Die temperaturfeste, metalloxydisehe Kokille wird dem Säurebad entnommen, gewaschen und getrocknet. Sie kann außensei tig gegebenenfalls mit einem keramischen Mantel verstärkt werden.
Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung, die insbesondere bei einfachen und entformbaren Werkstücken Anwendung findet, wird die temperaturfeste Metalloxyd-Kokille 21 nicht direkt auf einem Metallmodell erzeugt, sondern auf einer dünnen und gleichmäßigen Schicht eines in Wasser löslichen Salzes, die auf das genannte Modell aufgebracht und nach Erzeugung der Kokille durch Lösen in Wasser entfernt wird. Das Metallmodell kann dann mehrfach wieder verwendet werden.
Beispiel 3
Auf einem Metallmodell, wie es in Beispiel 1 beschrieben worden ist, wird mittels einer herkömmlichen Pulver-Spritzpistole eine wässrige Lösung von Natriumchlorid aufgesprüht. Die Zerstäubung
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kann in einer der Pie;. 5 ähnlichen Weise erfolgen, jedoch kann dabei die Kühleinrichtung 38 entfallen, während die Kühleinrichtung 39 durch eine vorzugsweise elektrische Heizeinrichtung ersetzt wird, mit deren Hilfe das Modell auf einer Temperatur von ca. 200 C gehalten wird, so daß das Wasser aus den Tröpfchen der Salzlösung, die mittels einer an die Stelle des Plasmabrenners 34 eingesetzten Pistole aufgesprüht werden, unmittelbar nach Auftreffen auf das Metallraodell abgedampft v/ird.
Die niedergeschlagene Salzschicht, die leicht rauh ist, kann nachträglich mit einem Feinschmirgel geglättet werden. Anschließend wird die Sprühpistole durch den Plasmabrenner 34 zum Aufsprühen von Aluminium, Zirkon oder Magnesium ersetzt, um die Kokille 21 in der bereits beschriebenen Form aufzubringen, Der erhöhte Schmelzpunkt (8000C) von Natriumchlorid ermöglicht eine nicht unbedeutende Aufheizung während des Aufsprühen des temperaturfesten Metalloxyds, ohne daß die Salzschicht dabei zerstört wird.
Nachdem das Metallmodell mit der Salzschicht und der temperaturfesten Oxyd-Kokille aus dem Drehfutter 31 entnommen worden ist, wird es in ein Wasserbad getaucht. Dabei löst sich die Natrium-Chlorid-Schicht auf, so daß das wieder verwendbare Metallmodell aus der Kokille entnommen werden kann. Die Kokille selbst wird getrocknet und gegebenenfalls mit einem äußeren Metallmantel versehen.
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Claims (13)

3486/76 Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung einer metallurgischen Form
zur Gewinnung von kompliziert geformten Gußstücken aus einem metallischen Verbundwerkstoff, der durch gerichtete Erstarrung aus einer kohlenstoffreichen Legierung hergestellt wird, wobei die Form eine dünne, dichte und nicht poröse Beschichtung aus einem temperaturfesten Metall— oxyd großer Reinheit aufweist und durch Plasmaspritzen hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein Negativmodell hergestellt wird, das zumindest an seiner Außenseite einen selch hohen Schmelzpunkt aufweist, daß das Modell beim Auftragen des Metalloxyds durch Plasmaspritzen formbeständig bleibt, daß anschließend auf das Modell die Beschichtung zur Bildung einer einstückigen Kokille aufgebracht wird und abschließend das Modell durch eine physikalische oder chemische Behandlung von der Kokille getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Außenseite der Kokille ein keramischer Mantel
größerer Porosität und größerer Wandstärke als die Kokille aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell des Gußstücks aus einem Metall oder einer Leqierung besteht, die chemisch leicht löslich ist.
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4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell aus einer Aluminium-Silicium-Legierung besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall-Modell vor dem Aufbringen des temperaturfesten Metalloxyds sandgestrahlt wird, und daß das Modell während des Aufbringens des Metalloxyds ständig mittels eines Luftstroms oder dgl» gekühlt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell aus einer dünnen Schale gebildet ist und daß die Schale durch elektrolytischen Niederschlag eines Metalls auf einer Wachsform, die zuvor auf chemischem Weg mit einem dünnen Überzug aus Silber oder dgl. versehen worden ist, hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Negativ-Modell aus einem Metallkern besteht, der auf seiner Außenseite mit einer wasserlöslichen Salzbeschichtung versehen wird, die durch Verdampfen einer flüssigen Lösung erzeugt wird, und daß die temperaturfeste Metalloxyd-Kokille von dem Modell durch Lösen der Salzschicht in einem Viasserbad getrennt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell während des Auftragens der Salzschicht auf einer gegenüber der Verdampfungstemperatur höheren Temperatur gehalten und nach dem Auftrag durch Schmirgel geglättet wird.
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9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß das Negativ-Modell um seine Achse gedreht und Hetalloxyd zur Herstellung der Kokille außenseitig auf das Modell aufgesprüht wird, wobei der Sprühstrahl parallel zur Drehachse des Modells mehrfach hin- und herbewegt wird.
10. Gießform, hergestellt mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie als einteilige Kokille mit einer Porosität von weniger als 10 % und einer Dicke zwischen 0,5 und 1 mm aus einem temperaturfesten Metalloxyd hoher Reinheit von mehr als 99,5 % hergestellt ist, wobei das Metalloxyd aus der Gruppe Aluminium, Zirkon und Magnesium ausgewählt ist, und daß sie außenseitig von einem Keramikmantel umgeben ist, der eine Wandstärke von 4 bis 5 mm und eine Porosität von ca. 30 % aufweist»
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein das Modell (30) aufnehmendes Drehfutter und eine parallel zur Achse des Drehfutters verlaufende Führungsbahn (33) für eine entlang des Modells (30) bewegliche, das Metalloxyd abgebenden Plasmaspritzeeinrichtung (34).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine auf die Innenseite des hohlen Modells (30) und auf die Außenseite wirkende Kühleinrichtung (39, 38).
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine auf die Innenseite des Modells (30) wirkende Heizeinrichtung.
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