DE2655503B2 - Verbundgießverfahren - Google Patents
VerbundgießverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundgießverfahren zur Herstellung eines Verbundgußgegenstandes, bei dem
ein festes metallisches Formteil in eber Form angebracht und ein geschmolzenes Metall um in der
Form freiliegende Abschnitte des Formteils gegossen wird und bei dem die freiliegenden Abschnitte vor dem
Gießvorgang mit einer borhaltigen Legierung beschichtet werden, die einen Schmelztemperaturbereich unter
dem Schmelztemperaturbereich des Formteils und des Gießmetalls hat, wobei diese Legierung den gleichen
Hauptbestandteil wie wenigstens eines der zu verbindenden Metalle hat.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-AS 26 07 684 bekannt, wo die Herstellung eines Verbundkörpers aus
zwei verschiedenen Stählen mittels eines Überzugs aus einer Nickel-Chrom-Bor-Siliciumlegierung beschrieben
ist, die auf einen Stahlkörper aufgebracht wird, der dann in einer Gießform mit flüssigem Stahl der anderen Sorte
umgössen wird.
Dieser bekannte Überzug besitzt eine Schichtdicke von 0,3—1 mm, wobei die Schmelztemperatur dieser
Schicht infolge ihres Borgehalts verhältnismäßig niedrig ist. Für eine spätere Verwendung bei sehr hohen
Temperaturen sind diese bekannten Verbundkörper daher nicht geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verbundkörper, insbesondere einen aus
Superlegierungen bestehenden, zu erhalten, dessen Verbindungsfestigkeit sowohl bei niedrigen als auch bei
sehr hohen Temperaturen ausgezeichnet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen
Art die Dicke der Legierungsbeschichtung unter 125 μπι
gehalten und der sich ergebende Verbundgußgegenstand
nach der Erstarrung des geschmolzenen Metalls bei einer Temperatur unterhalb des Schmelztemperaturbereichs
des Formteils oder des erstarrten Metalls einer Wärmebehandlung zur Erzielung einer Bordiffusion
in das Formteil und in das erstarrte Metall unterzogen wird.
ίο Aus der DE-OS 25 34 050 ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Verbundgußgegenstandes bekannt, bei dem ebenfalls ein festes metallisches Formteil vor
dem Umgießen mit einem anderen Metall mit einer Beschichtung versehen wird. Diese Beschichtung soll
jedoch als Trennschicht wirken, die eine metallurgische Verbindung an den Grenzflächen der beiden Metalle
verhindert. Demzufolge Gesteht diese Trennschicht aus
einem nicht-legierungsbildenden Material, z.B. Keramik oder Glas. Über die Dicke dieser Schicht wird nichts
ausgesagt Der gebildete Verbundkörper bedarf natürlich aufgrund des anderen Bindungsmechanismus keiner
abschließenden Wärmebehandlung.
Durch die vorliegende Erfindung wird die metallurgische Verbindung zwischen den Teilen eines Verbundgußgegenstandes
aus wärmebeständigen Materialien, z. B. von Schaufeln für Gasturbinen oder Tragflächen,
verbessert, während die Verfahrensbedingungen weniger streng werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein festes metallisches Formteil, beispielsweise eine JO Tragfläche mit anisotropen metallurgischen Eigenschaften,
mit einer Beschichtung aus einer Legierung versehen, die aufgrund der Anwesenheit kleiner
Mengen Bor einen herabgesetzten Schmelzpunkt hat. Die für die Beschichtung verwendete Legierung hat
einen Schmelzpunkt, der unter dem Schmelzpunkt de.-. Formteils und des mit diesem zu verbindenden
Gießmetalls liegt Die Beschichtung wird im Vakuum oder in einer anderen geeigneten Schutzumgebung bei
einer Temperatur aufgebracht, die gerade zur Erzielung einer Verschmelzung mit der Formteiloberfläche
ausreicht; ferner erfolgt die Beschichtung in einer minimalen Zeitdauer, damit eine merkliche Zwischenlegierung
mit der Legierung des Formteils vermieden wird.
Das beschichtete Formteil wird dann in einer Form angebracht, die einen Gießhohlraum aufweist, der die
gewünschte Form des mit dem Formteil zu verbindenden gegossenen Metalls hat. Bei der Vorbereitung zum
Gießen wird die Form im Vakuum erhitzt, damit eine r>o Verunreinigung der beschichteten Oberfläche verhindert
wird. Das geschmolzene Metall wird im Vakuum in den Gießhohlraum eingegossen, und es verfestigt sich
um diejenigen Abschnitte des Formteils, an denen eine Verbindung erwünscht ist Während des Gießens kann
Ί5 die Beschichtung in einem gewissen Ausmaß schmelzen,
wenn das relativ heiße Gießmetall Wärme auf das Formteil überträgt. Die Verbindung zwischen den zwei
Materialien wird daher aufgrund der Anwesenheit der einen relativ niedrigeren Schmelzpunkt aufweisenden
Beschichtung verbessert
Im Anschluß an das Gießen wird der Verbundgußgegenstand, der aus dem Formteil, dem angegossenen
Metall und der Zwischenbeschichtung zusammengesetzt ist einer Wärmebehandlung bei erhöhter Temperatur
ausgesetzt, damit eine zusätzliche Verbindung die Kombination eines Rückschmelzens in der Beschichtungszone,
einer Diffusion des den Schmelzpunkt herabsetzenden Bors aus der Beschichtung in die
angrenzenden, zu verbindenden Legierungen und einer Diffusion anderer Elemente in die oder aus der
Beschichtung bewirkt wird. Bei dem Vorgang wird der Schmelzpunkt der Beschichtungszone durch Absenken
der Menge des den Schmelzpunkt herabsetzenden, in ihr enthaltenen Bors wesentlich angehoben. Die
Beschichtung, die die Zwischenzone bildet, wirkt so als
Hartlot, dessen Zusammensetzung so gewählt werden kann, daß es nach der Wärmebehandlung dem
angrenzender? Metall ähnliche mechanische Eigenschaften aufweist
, Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielshalber
erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Formteils in Gestalt eines Tragflügelprofils, das mit zwei Versteifungsbändern
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens verbunden werden soll,
Fig.2 eine Darstellung, die veranschaulicht, wie das
Formteil von F i g. 1 in einem Wachsmode'J für die Herstellung der Präzisionsgußform aufgenommen wird,
und
Fig.3 eine Darstellung der Anordnung nach dem
Bilden der Präzisionsgußform um das Modell und dem Entfernen des Modells unter Erzeugung eines Gießhohlraums
zur Aufnahme von geschmolzenem Metall.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Bauelementen für Gasturbinen
aus wärmebeständigen Legierungen, insbesondere wenn das Bauelement anisotrope metallurgische Eigenschaften
aufweist
Unter dem Begriff »anisotrope metallurgische Eigenschaften« ist zu verstehen, daß das Bauteil parallel zur
Hauptbeanspruchungsachse verbesserte Festigkeitseigenschaften aufweist Im Fall einer Tragflügelform
wurde diese Struktur durch eine gerichtete Erstarrung eines Gußstücks zur Erzielung säulenförmiger Körner
erzeugt, die parallel zur Hauptachse des Tragflügels ?usgerichtet sind. Diese Kornorientierung führt zu einer
beträchtlichen Verbesserung des Widerstandes gegen Intergranularbrüche bei erhöhten Temperaturen, so daß
auch die Kriechfestigkeit, die Duktilität und insbesondere die Beständigkeit gegen Wärmeermüdung verbessert
werden.
Ein weiteres Material mit anisotropen metallurgischen Eigenschaften ist ein zusammengesetztes, aus
einer faserverstärkten Metallmatrix bestehendes Gebilde. Dabei werden Fasern, beispielsweise Borfasern,
Siliziumborfasern ider Graphitfasern in eine Nietallmatrix,
beispielsweise Aluminium, in Form dünner Lagen eingebettet, und die Lagen werden in die gewünschte
Tragflügelform eingelegt und dann durch Diffusion miteinander verbunden, wobei die Fasern in Richtung
der Achse der Hauptbeanspruchung verlaufen. Diese Verbundteile zeigen stark gerichtete, d. h. anisotrope
Eigenschafter; sie können auch durch Verwendung von Kombinationen aus hitzebeständigen Materialien erzeugt
werden.
Ein weiteres Beispiel für Bauteile mit anisotropen metallurgischen Eigenschaften sind gerichtet erstarrte
eutektische Legierungen. Diese eutektischen Legierungen erstarren zu lamellaren oder stabförmigen Strukturen,
die zusammengesetzten faserverstärkten Teilen in so fern gleichen, als ein verhältnismäßig starkes stab-
oder blattförmiges Material die schwächere Matrix verstärkt.
Es gibt wei'ere Beispiele für metallurgische Strukturen,
die eine Ausgeprägte mikrostrukturelle Gerichtetheit unc' eine Anisotropie der mechanischen Eigenschaften
zeigen. Stark gedehnte und in Längsrichtung ausgerichtete Körner, wie sie für Hochtemperaturlegierungen
charakteristisch sind, die aus verdichtetem Metallpulver nach dem sogenannten mechanischen
Legierungsverfahren oder nach einem Verfahren mit gerichteter Rekristallisation von geschmiedetem Material
erhalten werden, sind weitere Beispiele für anisotrope metallurgische Strukturen, in dem Sinne, wie
sie hier angewendet werden.
Die Herstellung von Gegenständen mit solchen anisotropen Strukturen ist mit Problemen verbunden,
die in der Regel auf Querschnittsänderungen zurückzuführen sind. So kann beispielsweise bei der Herstellung
gegossener, für den Betrieb bei hoher Temperatur bestimmter Schaufeln für Gasturbinen die gerichtete
Erstarrung Schwierigkeiten bereiten, wenn dabei große Abmessungenänderungen auftreten.
Die abruptesten und störendsten Änderungen treten dabei an den Obergängen des Profilteils und dem
massiveren Befestigungsteil oder Fußteil der Schaufeln und dem sogenannten Schaufelversteifungsband auf.
Diese Stellen neigen oft zu inneren Defekten und/oder Zusammensetzungsänderungen, die in der Gießereitechnik
als Schrumpfporosität bezeichnet werden und
die durch Änderungen der Erstarrungsgeschwindigkeit verursacht werden. Außerdem können die durch die
Fußteile oder Schaufelversteifungsbänder gebildeten Absätze als Haftstellen für nichtmetallische Verunreinigungen,
beispielsweise für Einschlüsse oder Schlacke wirken.
Im Fall von Schaufeln oder Flügeln wird die gerichtete anisotrope Gußstruktur in der Regel in dem
Profilteil des Gegenstandes erwünscht, der der den schärfsten Temperaturbed'ngungen und Umgebungsbeanspruchungen
ausgesetzte Bereich ist Das Gießverfahren ist jedoch so gestaltet, daß der ganze
Gegenstand nach dem mit gerichteter Erstarrung arbeitenden Verfahren gegossen wird, das bei komplizierten
Teilen die Schwierigkeiten bei der Herstellung eines den Betriebsanforderungen Rechnung tragenden
Gegenstandes unverhältnismäßig vergrößert.
Es gibt weitere Strukturen, bei denen die Herstellung von gerichtet erstarrten Tragflügelprofilteilen auf
Grund der vorliegenden geometrischen Einschränkungen mit Schwierigkeiten verbunden ist. Ein Beispiel
hierfür sind einstückig gegossene Turbinenlaufräder, die aus einem Nabenteil bestehen, der an der Felge mehrere
Tragflügelprofilteile trägt.
Solche Räder können in gegossener Form mit einer gleichachsigen gegossenen Konstruktur nach dem
Präzisionsgießverfahren hergestellt werden. Das erhaltene Produkt zeigt sowohl im Tragflügelprofilteil als
auch im Nabenteil im wesentlichen die gleiche MikroStruktur der gegossenen Körner, und die Eigenschäften
sind mehr oder weniger isotrop. Die Korngröße kann zwar etwas variieren, doch liegt in der
Längsrichtung der Tragflügelprofilteile keine bevorzugte Ausrichtung oder Anisotropie vor. In der Praxis wird
das Problem der Erzielung eines Rades mit gerichtet erstarrten Tragflügelprofilteilen so angegangen, daß das
Rad aus getrennt gegossenen Schaufeln zusammengebaut wird, die mechanisch auf der Felge einer getrennt
hergestellten Scheibe mit gleichachsigen Körnern befestigt werden, wobei die Scheibe üblicherweise
μ durch Schmieden hergestellt wird. In der Felge der
Scheibe angebrachte Nuten dienen der Verenkerung der Fußteile der einzelnen Schaufeln. Diese Art des
Zusammenbaus ist im Vergleich mit einem einstückigen
Guß extrem teuer. Die technische Anwendung dieses Verfahrens zeigt jedoch, wie günstig die selektive
Verbindung anisotroper metallurgischer Strukturen und deren Kombination mit anderen metallurgischen Strukturen
zu einem Gesamtgegenstand, beispielsweise einem Turbinenrad, ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Formteil mit anisotropen metallurgischen
Eigenschaften hergestellt, und Abschnitte der Vorform, die mit dem Gußmetall zu verbinden sind, werden mit
einer Legierung beschichtet, die ESor enthält, damit ihr Schmelzpunkt bezüglich des Formteils und der zu
gießenden Legierung erniedrigt wird; die Beschichtungslegierung ist dabei sowohl mit dem Formteil als
auch mit dem erstarrten geschmolzenen Metall verträglich. Abhängig vom gewünschten Festigkeiisgrad
der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erzielenden metallurgischen Verbindung kann die
Zusammensetzung der Beschichtungslegierung in bezug auf die Legierungen des Formteil« und des angegossenen
Metalls variiert werden; von der Variation ist lediglich der Anteil an Bor ausgenommen, der
wesentlich höher als im Formteil oder im erstarrten Metall ist.
Wenn beispielsweise zwei Materialien aus im wesentlichen ähnlichen Superlegiierungsverbindungen
für das Formteil und die angegossenen Metallabschnitte mit einem hohen erforderlichen Festigkeitsgrad der
Verbindung verwendet werden sollen, dann kann die Zusammensetzung der Beschichtungslegierung so ausgewählt
werden, daß sie der Zusammensetzung der angrenzenden Legierungen sehr nahe kommt. Wenn
jedoch die Festigkeit der metallurgischen Verbindung der Festigkeit des Formteils oder des angegossenen
Metalls nicht sehr nahe kommen muß, wie es beispielsweise bei Bauteilen der Fall ist, die im Betrieb
relativ geringen Belastungen ausgesetzt sind, wird eine relativ einfache Beschichtungslegierung bevorzugt, die
den zu verbindenden Legierungen hinsichtlich einiger chemischer Hauptbestandteile gleicht. In jedem Fall soll
der Hauptbestandteil der Beschichtung gleich dem Hauptbestandteil wenigstens eines der zu verbindenden
Metalle sein.
Wenn das Formteil und das mit ihm verbundene erstarrte Metall aus Nickellegierungen bestehen, wird
beispielsweise die Verwendung einer Legierung vorgezogen, die vorwiegend eine Nickelzusammensetzung ist
und Chrom im Bereich von 5 bis 25%, Kohlenstoff im Bereich von 0,05 bis 0,2% und etwa 1 bis 4% Bor zur
Erzielung einer Schmelzpunktreduzierung enthält Besonders bevorzugt ist eine Bor enthaltende Legierung
mit 15% Chrom, etwa 3,5% Bor, etwa 0,1 % Kohlenstoff
und einem Rest aus Nickel. Diese Legierung hat einen Schmelzpunkt von etwa 1054° C, der niedriger als der
Schmelzpunkt einer der zwei zu verbindenden Superlegierungen Hegt Nickelsuperlegierungen haben beispielsweise
Schmelzpunkte im Bereich zwischen etwa 1230° C bis 16500C.
Die Bor enthaltende Legierung kann aus dem Formteil als Beschichtung mittels eines beliebigen
Verfahrens aufgebracht werden, beispielsweise durch Galvanisieren, durch Abscheidung aus der Dampfphase
oder durch Auftragen in Form eines Sprühnebels, eines
Pulvers oder einer Paste. Wenn eines der beiden zuletzt genannten Aufbringungsverfahren angewendet wird,
dann sollte die Legierung mit den Beschichtungsbereichen verschmolzen werden, damit eine kontinuierliche
Schicht der borhaltigen Legierung entsteht Das Aufbringen der Beschichtung erfolgt vorzugsweise im
Vakuum oder in einer anderen schützenden Umgebung, damit die Verbindung mit dem Formteil unterstützt
wird. Die spezielle Umgebung kann im Hinblick auf die r, Brfordernisse der Formteillegierung und der Beschichtungszusammensetzung
variiert werden; sie könnte beispielsweise zusätzlich zum Vakuum eine Wasserstoff-
oder Argonatmosphäre enthalten. Für den Fachmann auf dem Gebiet des Hartlötens im Brennofen
ίο ist offensichtlich, daß die Auswahl einer falschen Umgebung zum Verschmelzen der Beschichtung ein
leicht erkennbares schlechtes Fließen und schlechtes Benetzen des Formteils mit der Beschichtung ergibt und
zur Durchführung einer korrigierenden Änderung des Verfahrens Anlaß gibt.
in gleicher Weise können die Temperaturen, bei denen die Beschichtung aufgeschmolzen wird, abhängig
von der Beschichtungslegierung verändert werden. Für die oben erwähnte spezielle Beschichtungslegierung hat
sich gezeigt, daß eine Schmelztemperatur von 1066° C
im Vakuum die gewünschte Beschichtungsverschmelzung und Beschichtungshaftung am Formteil in einer
Zeitdauer von 5 Minuten bei der Schmelztemperatur ergibt. Allgemein muß die Beschichtungslegierung ohne
Rücksicht auf ihre Zusammensetzung bei der niedrigstmöglichen Temperatur und in der kürzesten Zeitperiode
aufgebracht werden, damit eine Reduzierung ihres Borgehalts durch Diffusion in das Formteil und somit
eine Anhebung ihres Schmelzpunkts vermieden wird.
in Die Dicke der Beschichtung läßt sich durch die Wahl der Aufbringungsverfahren leicht auf unter 125 μπι halten.
in Die Dicke der Beschichtung läßt sich durch die Wahl der Aufbringungsverfahren leicht auf unter 125 μπι halten.
In Fig. 1 ist ein mit anisotropen metallurgischen Eigenschaften ausgestattetes Formteil 10 in Form eines
Tragflügelprofils dargestellt, das säulenförmige, längs der Hauptbeanspruchungsachse verlaufende Körner 11
aufweist. An beiden Enden des Formteils 10 befinden sich zwei Vorsprünge 12 und 13, die so angeordnet sind,
daß sie das Formteil mit dem anschließend angebrachten Metallgußteil mittels einer metallurgischen Verbindung
verankern. Die Bereiche, in denen am Formteil 10 zuvor die Bor enthaltende Beschichtungslegierung
aufzubringen ist, liegen in den Zonen 14 und 15, die die Vorsprünge 12 und 13 einschließen.
Anschließend wird nach F i g. 2 ein verlorenes Modell aufgebaut. Das Formteil 10 wird zwischen zwei Nachbildungen 16 und 17 von Versteifungsbändern gehalten, mit denen das Formteil 10 verbunden werden soll. Das Modell kann aus Wachs, Polystyrol oder aus Mischungen der beiden Materialien bestehen. Die Versteifungsbänder-Nachbildungen 16 und 17 sind mit Angußkanäle bildenden Teiien 18 bzw. 29 verbunden, die von einem Angußtrichter 20 gespeist werden; alle diese Teile bestehen aus dem Material des verlorenen Modells.
Anschließend wird nach F i g. 2 ein verlorenes Modell aufgebaut. Das Formteil 10 wird zwischen zwei Nachbildungen 16 und 17 von Versteifungsbändern gehalten, mit denen das Formteil 10 verbunden werden soll. Das Modell kann aus Wachs, Polystyrol oder aus Mischungen der beiden Materialien bestehen. Die Versteifungsbänder-Nachbildungen 16 und 17 sind mit Angußkanäle bildenden Teiien 18 bzw. 29 verbunden, die von einem Angußtrichter 20 gespeist werden; alle diese Teile bestehen aus dem Material des verlorenen Modells.
Wie bereits erwähnt wurde, kann das Formteil 10 aus einem beliebigen Material mit anisotropen metallurgischen
Eigenschaften bestehen. Gerichtet erstarrte Legierungen aus Nickel und Kobalt sind für diese
to Zwecke besonders geeignet Die Chemie dieser Legierungen ist im Laufe der Jahre entwickelt worden;
sie bildet kein besonderes Merkmal der Erfindung. Zur Erläuterung der chemischen und anderen Eigenschaften
von Nickel- und Kobaltsuperlegierungen wird auf die Tabelle 1 im Anhang der Arbeit mit dem Titel »The
Superalloys« von Sims et aL, veröffentlicht bei John
Wiley & Sons, verwiesen. Die Tabelle 1 erscheint auf den Seiten 596 und 597; in ihr sind viele handelsübliche
Nickel- und Kobaltsuperlegierungen aufgezählt. Auf die an der genannten Stelle enthaltene Beschreibung wird
hier Bezug genommen.
Die in Fig. 2 dargestellte Anordnung wird dann
einem üblichen Präzisionsgießverfahren unterworfen. Es gibt zwar viele Möglichkeiten zur Herstellung von
Gießformen nach diesem Verfahren, doch wird erfindungsgemäß bevorzugt die in der USA-Patentschrift
29 32 864 beschriebene Methode angewendet. Bei der dort beschriebenen Methode wird ein
zerstörbares Modell des herzustellenden Gegenstandes bei Raumtemperatur durch Eintauchen in eine hochschmelzende Teilchen und ein Bindemittel enthaltende
wäßrige Aufschlämmung überzogen. Der Überzug wird dann isotherm getrocknet, so daß die Temperatur des
Modells konstant bleibt. Das Trocknen erfolgt durch Überleiten von Luft mit kontrollierter Feuchtigkeit über
das überzogene Modell, wobei die Luft soviel Feuchtigkeit enthält, daß eine etwa konstante Temperatur
der feuchten Thermometerkugel aufrechterhalten wird, die etwa der Ausgangstemperatur des Modells
entspricht, und wobei die Temperatur der trockenen Thermometerkugel um mindestens 5,6° C (10° F) höher
liegt als die der feuchten. Das Modell wird dann in weitere wäßrige Aufschlämmungen aus dem hochschmelzenden Stoff zur Bildung aufeinanderfolgender
Schichten auf dem Modell getaucht. Jede nachfolgende Schicht wird wie vorstehend beschrieben isotherm
getrocknet, während die Temperatur im wesentlichen konstant gehalten wird. Schließlich wird das Modell
entweder in einem Ofen oder in einem Autoklav herausgeschmolzen.
Die dabei erhaltene Form ist in F i g. 3 der Zeichnung dargestellt Sie enthält einen Angußtrichter 21, durch
den zwei Angußkanäle 22 und 23 gespeist werden, die wiederum zwei Gießhohlräume 24 und 25 speisen, die
die Versteifungsbänder des Tragflügel-Profilteils bilden sollen. Bei der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die das beschichtete Formteil enthaltende Form vor dem Gießvorgang im Vakuum auf eine
Temperatur von etwa 870° C vorgeheizt, so daß die Gießform dann bereit ist, das geschmolzene und im
Vakuum gegossene Metall aufzunehmen. Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, das das geschmolzene
Metall bei einer relativ niedrigen Temperatur gegossen werden kann, also bei Bedingungen, die normalerweise
nur eine mechanische Verbindung erzeugen würden, da das Schmelzen der borhaltigen Beschichtung in diesem
Stadium nicht erforderlich ist.
Nachdem das Gießmetall dann erstarrt ist, wird der Verbundgußgegenstand aus der Form herausgenommen
und piner ausreichenden Wärmebehandlung unterzogen, damit ein Wandern von Bor aus der
Zwischenschicht sowohl in das Formteil als auch in das erstarrte geschmolzene Metall verursacht wird. Allgemein
kann die Wärmebehandlung bei Temperaturen im Bereich zwischen 1010° C und 1230° C ausgeführt
ίο werden, wobei ein Bereich von 1120°C bis 1190°C
bevorzugt ist. Die Ausführung der Wärmebehandlung erfolgt vorzugsweise unter inerten Bedingungen,
beispielsweise in einem Vakuum von 10 bis 15 μΐη. Die
Zeitdauer der Wärmebehandlung kann stark variieren; sie kann nur eine halbe Stunde dauern oder bis zu
20 Stunden oder mehr verlängert werden. Während dieser Wärmebehandlung erhöht das Wandern von Bor
aus der Zwischenschicht die Schmelztemperatur dieser Schicht. Die Bordiffusion dient auch dazu, die erzielte
Verbindung zu verbessern.
Eine Analyse des Zwischenbereichs ergibt, daß quer zur Breite dieses Bereichs keine plötzlichen Zusammensetzungsänderungen
auftreten, so daß der Zwischenbereich physikalische Eigenschaften aufweist, die denen
der umgebenden Bereiche sehr ähnlich sind, was insbesondere dann gilt, wenn die Zusammensetzung der
borhaltigen Beschichtung so ausgewählt war, daß sie eng an die zu verbindenden Legierungen angenähert
war.
Es war zu beobachten, daß das Gußteil in unmittelbarer Nähe der Grenzfläche zur Zwischenschicht
relativ kleine säulenartige Körner aufweist, die senkrecht zur Grenzfläche zwischen den zwei Superlegierungen
verlaufen, was auf die von dem relativ kalten Formteil abgezogene Wärme zurückzuführen ist.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird somit eine verbesserte metallurgische Verbindung
gewährleistet, ohne daß ein Grenzflächenschmelzen während des Gießens zur Erzielung einer metallurgisehen
Verbindung notwendig ist
Die Diffusion des Bors bei der Wärmebehandlung führt zu einer stabilen Zusammensetzungsbedingung an
der Grenzfläche, die eine beträchtliche Ähnlichkeit zwischen der Verbindungszone und dem angrenzenden
festen Formteil sowie den angegossenen Abschnitten ergibt Die sich ergebende Verbindung weist somit
mechanische Eigenschaften auf, die denen der verbundenen Superlegierungen angenähert sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verbundgießverfahren zur Herstellung eines Verbundgußgegenstandes, bei dem ein festes metallisches
Formteil in einer Form angebracht und ein geschmolzenes Metall um in der Form freiliegende
Abschnitte des FormteÜs gegossen wird und bei dem die freiliegenden Abschnitte vor dem Gießvorgang
mit einer borhaltigen Legierung beschichtet werden, die einen Schmelztemperaturbereich unter dem
Schmelztemperaturbereich des Formteils und des Gießmetalls hat, wobei diese Legierung den gleichen
Hauptbestandteil wie wenigstens eines der zu verbindenden Metalle hat, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Legierungsbeschichtung unter 125 μπι gehalten und der sieb ergebende
Verbundgußgegenstand nach der Erstarrung des geschmolzenen Metalls bei einer Temperatur
unterhalb des Schmelztemperaturbereichs des Formteils oder des erstarrten Metalls einer Wärmebehandlung
zur Erzielung einer Bordiffusion in das Formteil und in das erstarrte Metall unterzogen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil aus einer Nickelsuperlegierung
besteht
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil aus einer Kobaltsuperlegierung
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei einer
Temperatur zwischen 10100C und 123O0C ausgeführt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762655503 DE2655503B2 (de) | 1976-12-08 | 1976-12-08 | Verbundgießverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762655503 DE2655503B2 (de) | 1976-12-08 | 1976-12-08 | Verbundgießverfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2655503A1 DE2655503A1 (de) | 1978-06-15 |
DE2655503B2 true DE2655503B2 (de) | 1981-02-12 |
Family
ID=5994933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762655503 Ceased DE2655503B2 (de) | 1976-12-08 | 1976-12-08 | Verbundgießverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2655503B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19504949C1 (de) * | 1995-02-15 | 1996-08-22 | Ifu Engineering Und Consulting | Verfahren zur Herstellung eines Verbundgußteiles in einer Gießform |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2947393C2 (de) * | 1979-11-24 | 1982-10-14 | Thyssen Edelstahlwerke AG, 4000 Düsseldorf | Verfahren zum Herstellen eines Hartmetall-Stahlguß-Verbundkörpers |
-
1976
- 1976-12-08 DE DE19762655503 patent/DE2655503B2/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19504949C1 (de) * | 1995-02-15 | 1996-08-22 | Ifu Engineering Und Consulting | Verfahren zur Herstellung eines Verbundgußteiles in einer Gießform |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2655503A1 (de) | 1978-06-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8263 | Opposition against grant of a patent | ||
8235 | Patent refused |