DE2947393C2 - Verfahren zum Herstellen eines Hartmetall-Stahlguß-Verbundkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Hartmetall-Stahlguß-VerbundkörpersInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D19/00—Casting in, on, or around objects which form part of the product
Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen nichtlösbarer Verbindungen von mehr als 50 Gew.-%
Hartstoff enthaltenden Sinterlegierungen mit Gußlegierungen.
Es ist bekannt, Gußlegierungen unterschiedlicher Zusammensetzung gießtechnisch im Verbund herzustellen,
z. B. durch Schleudergießen oder Angießen. Bei direktem Anguß einer Schicht an eine feste Schicht
ergibt sich vielfach keine genügende Verbindung. Daher wird (DE-AS 26 07 684) zur Verbesserung der Haftung
von Schichten aus unterschiedlichen Stahlsorten eines durch Verbundgießen erzeugten Körpers empfohlen,
auf die Verbindungsfläche der einen festen Schicht einen Überzug aus einer niedrigschmelzenden Nickel-Chrom-Bor-Silizium-Legierung
aufzutragen.
Es ist ferner bekannt, verschiedenartige Metalle durch Schweißen, Kleben, Löten oder durch mechanische
Mittel, wie Schrauben, Nieten oder dergleichen so miteinander zu verbinden, Weiterhin ist es bekannt, auf
metallische Grundkörper andere Metallschichten aufzuspritzen, aufzusintern oder aufzudampfen.
Die Verbindung von Hartstofflegierungen, das sind auf pulvermetallurgischem Weg erzeugte Metallegierungen,
die einen höheren Anteil an Hartstoff, wie Karbide, Nitride, Boride und Suizide, enthalten, mit
Gußlegierungen, wie Gußeisen, Stahl- oder anderem Metallguß erfolgt in den meisten Fällen mit Hilfe eines
auf die Verbindungsfläche aufgebrachten Lotes, das bei verhältnismäßig niedriger Temperatur schmilzt und
eine Verbindung der beiden Schichten bewirkt. Auf diese Weise hat man beispielsweise Hartmetallplättchen
auf Drehmeißeln befestigt. Die Haltbarkeit solcher Lotverbindungen ist nicht besonders hoch. Zum einen
verträgt die Lotschicht keine höheren Temperaturen, weil sie bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
schmilzt, wodurch sich der Verbund löst. Zum anderen ist auch die mechanische Festigkeit in der
Lotzwischenschicht nicht sehr hoch.
Aus der DE-AS 23 52 789 ist das Umgießen eines Hartmetallteils mit einer Gußlegierung bekannt Eine
Zwischenschicht ist dabei nicht vorgesehen. Dafür erfolgt das Umgießen des Hartmetallteils mit dem
Metall formschlüssig, so daß eine gute Umklammerung durch den Gußwerkstoff eintritt. Ein solches fornischlüssiges
Umgießen des Hartmetallteils ist jedoch nicht in allen Fällen möglich. Außerdem tritt an der
Berührungsfläche zwischen den Schichten keine Verbindung zwischen ihnen ein.
Daher wird gemäß der DE-PS 6 72 257 vorgeschlagen, Werkstücke mit Hartmetallauf- oder -einlagen zu
versehen, indem Hartmetall in Pulverform, gepreßtem oder vorgesintertem Zustand in eine Gießform eingebracht,
mit einem Schutzgitter aus Metall, z. B. Molybdän, bedeckt und die Gießform dann mit
flüssigem Trägermetall gefüllt wird, wobei ein Teil des Trägermetalls in das Hartmetall einseigert Das
Schutzgittermaterial soll beim Angießen nicht niederschmelzen, mit dem Trägermetall wie auch mit dem
Hartmetall aber eine gute Verbindung (Feststoffdiffusion) eingehen. Bei diesem bekannten Verfahren ist die
Hartmetallschicht nicht fertiggesintert, so daß ihre Festigkeit entsprechend niedrig ist. Auch beim Angießen
findet eine Fertigsinterung nicht statt, weil die Gießtempratur in jedem Fall unterhalb der Sintertemperatur
des Hartmetalls liegt
Da der Schmelzpunkt von Gußlegierungen unter der Sintertemperatur von Hartstofflegierungen liegt, scheidet
auch das Ansintem von Hartstofflegierungen an Gußkörper aus.
Es bestand daher Bedarf für eine bessere Verbindung von Guß- und Hartstofflegierungen. Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, das es auf einfache und wirksame Weise
ermöglicht, Hartstoff- mit Gußlegierungen dauerhaft zu verb>..den.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein aus der gesinterten Hartstoff legierung hergestelltes
Teil auf der Verbindungsfläche mit einer Paste aus einer niedrigschmelzenden B, Si, P, C einzeln oder zu
mehreren enthaltenden Eisenlegierungen bestrichen, die Schicht getrocknet oder in das Hartstofflegierungsteil
eingeschmolzen wird, das Teil dann an der Verbindungsstelle durch Angießen mit dem Hartstofflegierungsteil
verbunden wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte Versuche haben
gezeigt, daß ein ausgezeichneter Verbund zwischen Hartstoff- und Gußlegierung eintritt. Durch Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird es ermöglicht, die wegen der Legierungsanteile teuren
Hartstoffe möglichst sparsam einsetzen zu können und nur dort auf einem Gußteil anzubringen, wo erhöhter
Verschleiß auftritt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens soll eine gesinterte Hartstofflegierung verwendet
werden, die mehr als 50 Gew.-% Titankarbid, Rest einer Metallegierung auf Nickel-, Kobalt- und/oder Eisenbasis
enthält. Gerade für solche hochhartstoffhaltigen Legierungen ist das erfindungsgemäße Verfahren
besonders gut geeignet, weil sie mechanisch nicht bearbeitbar sind, was Voraussetzung für eine der
herkömmlichen Verbindungsarten ist, bei denen die Teile an den Verbindungsflächen zuvor spanend
bearbeitet werden müssen. Dies ist bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entbehrlich. Die
Teile können mit mechanisch nicht vorbehandelter 1) Verbindungsfläche des Hartstofflegierungsteils miteinander
verbunden werden.
Bevorzugt wird eine Paste aus einer Legierung auf Eisenbasis mit einigen Prozentgehalten an Bor, Silizium,
Phosphor einzeln oder zu mehreren und weniger als 1 % 2) Kohlenstoff, weil diese verhältnismäßig preiswert ist
Die Aufbringung der Zwischenschicht in Pastenform hat sich als einzig gangbare Lösung erwiesen, um einen 3)
einwandfreien Verbund zwischen Hartstoff- und Gußteil zu erzeugen. Dies war für den Fachmann nicht 4)
vorhersehbar.
Die erfindungsgemäße Lösung, die ein einwandfreies Belegen aller Hartstoffe bis zu 70% Karbid, insbesondere
Titankarbid, ermöglicht, ist wie folgt:
Die mit Gußeisen, Stahlguß, Messing, Bronce oder ähnlichen Gußlegierungen zu hintergießenden Hartstoffe
werden von der Sinterhaut oder etwaigem Zunder befreit d&rch Schleifen, Bürsten, Beizen oder
ähnliche Verfahren. Ein Aufrauhen ist nicht erforderlich. Dann werden diese Flächen mit einer Paste aus einer
niedrigschmelzenden Legierung auf Eisenbasis mit Bor und Silizium bestrichen. Bewährte Pasten nach eigenen
Rezepten sind:
Bisher bekannte Teile aus Guß. Stahlguß, Hartguß, Buntmetallen und ähnlichen, deren Verschleißwiderstand
nicht ausreicht, können auf einfache wirtschaftliche Weise mit höchstverschleißiestem
Hartstoff belegt werden.
Günstige Bearbeitungsmöglichkeiten, da die Hartst
off schicht nur dünner zu sein braucht und Gußlegierungen gut bearbeitet werden können.
Konstruktionsänderungen der Gußteile sind nicht erforderlich.
Konstruktionsänderungen der Gußteile sind nicht erforderlich.
Hohe Stabilität der Verschleißteile durch den Verbund, auch bei höchstkarbidhaltigen Hartstoffen
mit bis 70% Karbid und Härten bis 85 HRC.
25
1) Eine niedrigschmelzende pulverisierte Bor-Silizium-Kohlenstoff-Eisenlegierung
wird mit 0,5% eines Polymerisat-Harzes der Acrylsäure (Plexisol 550), gelöst in Benzin oder Hydronaphthalin, zu
einem Brei angerührt
2) Gedüstes B/Si/Fe-Pulver wird mit 1,5% Feststoffanteil
der Acrylsäure, gelöst in Decahydronaphthalin und Aceton, zu einer Paste verrührt.
Die Pasten werden mittels Spachtel aufgetragen und an Luft getrocknet bis zum Festhaften und Erhärten.
Anschließend kann im Ofen eingeschmolzen werden, je nach Legierung bei 1050 bis 1180° C. Normale Gas- bzw.
Elektroöfen genügen dafür, wenn die niedrigschmelzenden Legierungen genügend Silizium enthalten, daß sich
eine Bor-Silikat-Schlacke bilden kann, die vor Oxydation schützt. Vorteilhafter sind Schutzgasöfen oder
Vakuum-Gasöfen.
Wenn zur Schmelzpunkterniedrigung vornehmlich Bor oder Phosphor benutzt werden, also keine
schützende Silikatschlacke entstehen kann, wird zum Einschmelzen bzw. Einsintern zweckmäßig ein Vakuumofen
mit Gaskühlung benutzt.
Je sauberer die eingeschmolzenen Schichten bzw. Flächen sind, je einwandfreier wird der Verbund. Es
stören dann keine Oxideinschüsse oder sonstige Verunreinigungen den Verbund.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Verwendung einer Paste gemäß der Erfindung oftmals das Einschmelzen
erübrigt Das nach dem Aufbringen der Paste gut getrocknete Hartstoffteil kann dann sofort hintergossen
werden. Der Verbund hängt davon ab, welche Legierung verwendet wird, das heißt, die Diffusionsmöglichkeit der Schicht mit dem Hartstoff und dem Guß
muß durch Angleichen der Legierungskomponenten weitgehend erleichtert werden, zumal die Karbide fast
immer schlecht benetzbar sind.
Erste Voraussetzung ist aber eine Paste, deren Bindekomponente frühzeitig entweicht und die Diffusionen
nicht durch Rückstandsprodukte behindert. Das aufgeführte Plexisol hat sich dafür bestens bewährt.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich folgende Vorteile:
Ein großes Anwendungsgebiet tut sich auf durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung, vor allem auf dem
Sektor Verschleiß, wo Hartstoffe mit höchstem Karbidgehalt also bis zu 70% und Härten bis 85 HRC
erforderlich werden. Anwendungsbeispiele sind:
Sandstrahlschaufeln, Schleuderräder, Prallplatten, Rutschen, Baggerzähne, Raupenketten, Pumpenräder,
Pumpengehädse, Wellenschutziager, Wellenschutzhülsen,
Ventilkegel, Ventilsitze, Extruderschnecken, Extrudergehäuse, Messer aller Art vor allem zum
Schneiden von Kunststoffen, Brikettpreßformen, Diskenscheiben, Schläger, Schlagleisten, Mischerschaufeln,
Strahldüsen, Transportrollen, Walzen, Glasformen, Matrizen und Stempel aller Art.
Anhand der folgenden Beispiele soll die Erfindung näher erläutert werden:
0,75% Kohlenstoff
1,00% Silizium
1,50% Mangan
0,50% Molybdän
0,80% Kupfer
0,18% Vanadium
0,02% Bor
Rest Eisen
40 Gew.-% dieser Legierung in Pulverform wurde mit 60 Gew.-% Titankarbid in Pulverform gemischt,
gemahlen und gesintert.
Dieser Sinterung wurde an der mit Gußeisen zu verbindenden Stelle überschliffen und mit einer Paste
bestrichen, die folgende Zusammensetzung hatte:
2,0% Bor
3,0% Silizium
0,02% Kohlenstoff
4,5% Nickel
Rest Eisen
Anschließend wurde der Sinterung in eine Form eingelegt und mit Gußeisen hintergossen.
Nach einer Wärmebehandlung durch Austenitisieren bei 8400C im Vakuum und Abschrecken unter Stickstoff
mit einem Überdruck von 1,5 Atü, erreicht die Legierung eine Härte von 80 HRC.
Das Gußeisen zeigt eine Härte von 210 Brinell (HB 30), während die Verbundschicht eine Härte von 22
HRC aufweist.
Eine Bearbeitung auf bestimmte Maße ist von der Gußseite aufgrund der vorstehend genannten Härtewerte trotz einer entsprechenden Wärmebehandlung
gut möglich. Dieser Verbund zwischen dem hochharten
Hartstoff und einem verhältnismäßig weichen Gußeisen
über eine mittelharte Verbundschicht gewährleistet, daß auch bei hohen Schlagkräften die mit Guß im Verbund
hergestellte spröde Hartstoffplatte schlimmstenfalls zerspringen, aber nicht abfließen kann. Dies ist ein
besonders wichtiges Kriterium, da soast die Maschinen
durch herumfliegende Teile zerstört würden, wie es zum Beispiel bei Schleuderschaufeln für Sandstrahlgebläse
der Fall sein kann. Beispiel 2
Eine andere Matrix einer hochmanganhaltigen Hartsf?fflegierung hat folgende Zusammensetzung:
0,75% Kohlenstoff
1,00% Silizium
12,50% Mangan
0,50% Molybdän
030% Kupfer
0,18% Vanadium
0,02% Bor
Rest Eisen
Die Herstellung des Verbundkörpers erfolgte wie im Beispiel 1.
Nach einer Wärmebehandlung von 840°C Austenitisierungstemperatur und Abschrecken unter Stickstoff
von 1,5 Atü Überdruck und Anlassen bei 150° C ergab
die Hartstofffläche eine Härte von 77/78 HRC Der etwas niedrigere Härtewert gegenüber der Legierung 1
liegt darin, daß bewußt Restaustenit erzeugt werden soll, der bei bestimmten Verschleißproblemen besonders gute Eigenschaften besitzt als sogenannter
Reibmartensit, der sich bei Belastung aus dem Austenit
bildet Beispiels
Die Matrix einer weiteren gangbaren Hartstofflegierung mit hohem Karbidgehalt ist wie folgt zusammengesetzt:
0,75% | Kohlenstoff |
14,00% | Chrom |
3,00% | Molybdän |
0,40% | Nickel |
0,80% | Kupfer |
1,00% | Aluminium |
0,50% | Vanadium |
0,02% | Bor |
Rest | Eisen |
Der Karbidgehalt dieser Hartstofflegierung liegt ebenfalls bei 60 Gew.-%.
Nach dem Hintergießen mit Gußeisen über eine anders geartete Zwischenschicht mit einem niedrigen
Schmelzpunkt von 1080° C in folgender Zusammensetzung:
1,5% Bor
2^% Silizium
0,02% Kohlenstoff
Rest Eisen
ergibt sich nach einer Wärmebehandlung von 1090° C
Austenitisierung im Vakuumofen und Abkühlung unter
Stickstoff bis Normaldruck mit anschließendem Anlassen 2 h bei 520° C eine Härte der Hartstoffplatte von
78-79 HRC
Die Verbundzone weist eine Härte von 25 HRC auf und das Gußeisen liegt bei einer Härte von 200 Brinell
(HB 30).
Eine weitere wichtige Legierung hat die Matrixzusammensetzung wie folgt:
14,00% Chrom
9,00% Kobalt
530% Nickel
5,00% Molybdän
1,00% Aluminium
1,00% Titan
030% Kupfer
Rest Eisen
Es handelt sich um eine der sogenannten nickelmartensitische Legierungen, die nur durch Auslagerung
gehärtet werden.
Hier wurde ein Verbund mit einem Gußeisen mit Kugelgraphit und einer Härte von 160 Brinell (HB 30)
vorgenommen.
tensite, nämlich 6 h bei 480° C ausgelagert, ergab sich für
den Hartstoff teil eine Härte von 75-78 HRC, während
die Zwischenschicht eine Härte von 30 HRC aufwies
und das Gußeisen 150 HB 30 zeigte.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen nicht lösbarer Verbindungen von mehr als 50 Gew.-% Hartstoff
enthaltenden Sinterlegierungen mit Gußlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus
der gesinterten Hartstofflegierung hergestelltes Teil auf der Verbindungsfläche mit einer Paste aus einer
niedrigschmelzenden Bor, Silizium, Phosphor einzein oder zu mehreren enthaltenden Eisenlegierung
bestrichen, die Schicht getrocknet oder in das Hartstofflegierungsteil eingeschmolzen wird, das
Teil dann in eine Gußform eingelegt und das aus der Gußlegierung bestehende Teil dann an der Verbindungsstelle
an das Hartstofflegierungsteil angegossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine gesinterte Hartstofflegierung
verwendet wird, die mehr als 50 Gew.-% TiC, Rest eine Metallegierung auf Ni-, Co- oder Eisenbasis
enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Paste aus einer
Legierung auf Eisenbasis mit einigen Prozentgehalten an Bor, Silizium, Phosphor einzeln oder zu
mehreren und weniger als 1% Kohlenstoff hergestellt wird.
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