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Anmelder: Vyzkumny ustav bavlnársky, flsti nad Orlici =================================~=========================
Titel: Gehäuse einer Auflösevorrichtung einer Offen-End-Rotorspinneinheit Die Erfindung
betrifft eine Offen-End-Rotorspinneinheit, bei der Einzel fasern einem drehbaren
Spinnrotor zugeführt werden, aus denen in diesem durch die Spinnrotordrehung ein
daraus abzuziehendes Garn gebildet wird. Die Fasern werden von einem Kämmzylinder
aus einem Faserband aufgelöst. Die Erfindung erstreckt sich auf das Gehäuse einer
Auflösevorrichtung, in dessen Hohlraum der Kämmzylinder gelagert ist und in welchem
einerseits eine Eintrittsöffnung zum Zuführen des Faserbandes, andererseits ein
Faserzuführkanal zum Fördern der Einzelfasern in den Spinnrotor vorgesehen sind,
wobei zwischen der Eintrittsöffnung und dem Faserzuführkanal die Innenwand des Gehäuses
- in Drehrichtung des Kämmzylinders gesehen -zuerst als eine Stützwand zum Abstützen
des sich der Oberfläche des Kämmzylinders bis zur aktiven Kämmzone
allmählich
annähernden Faserbartes des Faserbandes und weiterhin als Leitwand zum Führen der
Einzelfasern gestaltet ist.
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Das Faserband wird dem rotierendem Kämmzylinder vom Speisemechanismus
zugeführt, dessen Sägezahnbeschlag den gegen dia Stützwand abgestützten Faserbart
vom Faserband auskämmt und davon Einzelfasern abscheidet.
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Die Einzelfasern werden dann im Bereich zwischen dem Kämmzylinder
und der Leitwand einerseits durch die Berttlirung mit dem Sägezahnbeschlag des Kämmzylinders
beschleunigt, andererseits durch die Wirkung eines schnell revolvierendem Luftstroms
zum Faserzuführkanal mitgenommen, aus dem sie vom Luftstrom ins Innere des Spinnrotors
mitgerissen werden.
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Bei den bekannten Rotorspinneinheiten ist die Leitwand, die eine glatte
Oberfläche aufweist, im wesentlichen walzenförmig gestaltet und in der Nähe der
Oberfläche des Kämmzylinders angeordnet, so daß dazwischen ein enger Raum entsteht.
Durch diesen Raum strömt die Luft mit hoher Geschwindigkeit, so daß günstige Vorbedingungen
zu einer wirksamen Beschleunigung der Einzelfasern gegeben sind.
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Bei solchen Anordnungen erfolgt jedoch gleichzeitig ein erhebliches
Falten der Fasern, das unerwünscht ist.
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Dieses wird dadurch verursacht, daß, wenn die Faser beim Auskämmen
nicht vom Sägezahn an ihrem Vorderende erfaßt wird, der Vorderteil der Faser vor
dem Bereich des Erfassens gebremst wird, sodaß es zu einer derartigen Faltung kommt.
Da die Faser in dem oben erwähnten engen Raum unmittelbar darauf von den nächsten
Sägezähnen angegriffen
wird, erhöht sich die Möglichkeit einer
Faltung.
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Im entgegengesetzten Falle, wenn der Sägezahn die Faser an ihrem Vorderende
erfaßt, wird sie zwar über ihre Gesamtlänge gerade gestreckt; da sie aber einer
Zentrifugalkraft ausgesetzt wird, scheidet sie sich vom Sägezahn ab. Da sie jedoch
einem Formerhaltungsvermögen unterliegt, wird sie von einem anderen Sägezahn an
einer anderen Stelle erfaßt und letztlich doch wieder gefaltet.
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Das Falten der Fasern hinter dem erwähnten Bereich zwischen der Leitwand
und dem Kämmzylinder kann nicht mehr eliminiert werden. Dies hat eine verhältnismäßig
geringe Ausnützung der Faserlänge zur Folge. Das fertige Garn ist haarig, unansehnlich
und wegen der Ungleichmaßigkeit auch von niedriger Festigkeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zu erreichen, daß die Fasern
den Spinnrotor im geraden Zustand erreichen, d. h. eine effektive und dauerhafte
Geradestreckung der Fasern im Raum zwischen dem Kixsylinder und der Leitwand zu
erzielen.
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Der Erfindung gemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in der
Leitwand zumindest eine Nut vorgesehen ist.
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Diese Nut bzw. Nuten sind entweder quer oder schräg gegenüber der
Drehrichtung des Kämmzylinders angeordnet, wobei sie in der walzenförmigen Leitwand
in Richtung der Erzeugenden verlaufen. Alternativ können die Nut bzw. Nuten pfeilförmig
in Drehrichtung des Kämmzylinders gestaltet werden oder zueinander in dieser Richtung
konvergieren.
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Vorzugsweise kann mindestens eine der Nuten lit der Atmosphäre kommunizieren.
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Bei der erfindungsgemäßen Leitwandgestaltung gelangt die durch Zentrifugalkraft
von der Oberfläche des Kämmzylinders abgeschleuderte Faser ins Innere der Nut, d.
i. außerhalb des Bereichs des Sägezahnbeschlags, der sie nicht mehr erfassen und
falten kann. Die in der Nut befindliche Faser set dann ihre Bewegung infolge Trägheit
und unter der Einwirkung des Luftstromes fort, wobei sie über die Nutwand gleitet.
Sobald das Faserende die Nut verlasen hat, wird es entweder vom Sägezahn des Kämmzylinders
erfaßt oder vom Luftstrom mitgerissen, so daß die Einzelfaser in Richtung zum Faserzuführkanal
befördert wird. Dabei wird sie allmählich über ihre Gesamtlänge durch Reibung um
die Vorderkante der Nut geradegerichtet.
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Ein Ausführungsbetspiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 DrautsicX einer Offen-End-Rotorspinneinheit im Axialschnitt,
der mit einem erfindungsgemäßen Gehäuse einer Auflösevorrichtung versehen ist, Fig.
2 Detail eines Kämmzylinders und des Gehäuses in vergrößertem Maßstab; Fig. 3 Detail
des Gehäuses mit einer Leitwand in einer alternativen Ausführungsform; Fig. 4 bis
9 Teilansichten der Leitwand des Gehäuses mit verschiedenartig ausgeführten Nuten
- in Halbmesserrichtung der Kämmzylinder gesehen.
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Die in Fig. 1 dargestellte Offen-End-Rotorspinneinheit weist einen
Spinnrotor 1 auf, in den ein Faserzuführkanal 3 aus
einem Gehäuse
2 der Auflösevorrichtung einmündet und aus dem ein Garnabzugskanal 5 führt. Hier
werden die aufgelösten Einzel fasern 4 zugeführt und das Garn 6 abgezogen.
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Im Hohlraum des Gehäuses 2 ist ein mit einem Sägezahnbeschlag 8 versehener
Kämmzylinder 7 gelagert, welchem an einer Eintrittsöffnung 9 des Gehäuses 2 ein
Speisemechanismus zum Zuführen des Baserbandes 10 zugeordnet ist.
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Dieser Mechanismus besteht aus einer angetriebenen Speisewalze ii,
an die mittels eines elastischen Gliedes 12 ein um einen Zapfen 14 schwenkbar gelagerter
Finger 13 angedrückt wird.
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Nach der Eintrittsöffnung 9 des Gehäuses 2 - in der mit Pfeil 15 bezeichneten
Drehrichtung des Kämmzylinders 7 gesehen - bildet der erste Teil der Innenwand des
Gehäuses 2 eine Stützwand 16 zum Abstützen eines Faserbartes 17 des Faserbands 10,
der sich allmählich der Oberfläche des Kämmzylinders 7 annähert, bis er die aktive
Kämmzone 18 erreicht. Von dieser Kämmzone 18 an geht die Stützwand 16 in eine zum
Führen der Einzel fasern 4 bestimmte Leitwand 19 über.
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In der in Fig. 1 dargestellten Ausführung ist die Leitwand 19 walzenförmig
gestaltet und mit einem System von quer verlaufenden Nuten 20 (siehe auch Fig. 2)
versehen.
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Diese verlaufen in Richtung der Walzenerzeugenden. Die Nuten 20 weisen
zwei einen spitzen Winkel einschließende Planwände auf.
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In der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Wand der Nuten 20 rillenförmig
abgerundet, wobei einer der Nuten 20 über einen Kanal 21 mit der Atmosphäre in Verbindung
steht.
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Nach einer alternativen Ausführung, wie sie in Fig. 4 dargestellt
ist, verlaufen die Nuten 20 teilweise quer über die Breite de Leitwand 19 wobei
sich ein Ende derselben an einem Deckel 22 des Gehäuses 2 befindet, während das
gegenüberliegende Ende den Boden des Gehäuses 2 nicht erreicht.
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Nach der Darstellung in Fig. 5 verlaufen die Nuten 20 wiederum nur
teilweise über die Breite der Leitwand l9o Der Unterschied gegenüber der Gestaltung
nach Fig. 4 besteht darin, daß ihre Enden weder den Boden noch den Deckel 22 des
Gehäuses 2 erreichen.
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Nach der alternativen Ausführung wie sie in den Figuren 6 und 7 gezeigt
ist, sind die Nuten 20 pfeilförmig in Drehrichtung des Kämmzylinders 7 angeordnet.
Fig. 6 zeigt eine dreieckförmige Nutengestaltung, während in Fig. 7 die pfeilförmigen
Nuten 20 mit parallelen Wänden und mit vorwärts gerichteter Spitze dargestellt sind.
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Eine weitere Alternative der vorangehenden Ausführungen ist in Fig.
8 gezeigt. Die Nuten 20 verlaufen pfeilförmig und paarmäßigw doch in jedem Paar
treffen die Nuten nicht in einer Spitze zusammen, sondern nur konvergieren zueinander
in der Drehrichtung des Kämmzylinders 7.
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Die in den Figuren 6, 7 und 8 dargestellten Ausführungsformen dienen
einer Verengung des Flusses der Einzelfasern 4 vor ihrem Eintritt in den Faserzuführkanal
3.
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Nach der Ausführung wie sie Fig. 9 zeigt, sind die Nuten 20 abwechselnd
und teilweise quer über die Breite der Leitwand 19 angeordnet, wobei jeweils die
eine vom Deckel 22 des Gehäuses 2 und die nachfolgende vom Boden desselben ausgeht.
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Die erfindungsgemäße Offen-End-Rotorspinneinheit arbeitet folgendermaßen:
Das Faserband 10 wird von dem Speisemechanismus der aktiven Kämmzone des Kämmzylinders
7 zugeführt, wobei der Faserbart 17 gegen die Stützwand 16 des Gehäuses 2 gerichtet
wird. Der Sägezahnbeschlag 8 löst den Faserbart 17 auf und scheidet davon die Einzelfasern
4 ab, die durch den Raum zwischen der Leitwand 19 und der Oberfläche des Kämmzylinders
7 bis zur Mündung des Faserzuführkanals 3 befördert werden. Aus diesem werden die
Einzelfasern 4 vom Luftstrom in das Innere des Spinnrotors i mitgerissen. Infolge
der Drehung des Spinnrotors 1 werden sie hier zu Garn 6 geformt, das durch den Garnabzugskanal
5 abgezogen wird.
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Wie es Fig. 2 zeigt, gelangt eine durch Zentrifugalkraft von der Oberfläche
des Kämmzylinders 7 abgeschleuderte Faser 4 in das Innere einer Nut 20, d. h. außerhalb
des Bereichs des Sägezahnbeschlags 8. Infolge der Trägheit und durch die Wirkung
des Luftstroms setzt die Faser 4 ihre Bewegung durch die Nut 20 fort, wobei sie
über ihre Wand gleitet.
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Sobald das Ende der Faser 4 die Nut 20 verlassen hat, wird es entweder
vom Sägezahnbeschlag 8 (siehe Fig. 2) erfaßt oder vom Luftstrom mitgerissen, so
daß die Einzelfaser 4 gegen den Faserzuführkanal 3 gefördert wird.
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Dabei wird sie allmählich über ihre ganze Lange durch Reibung um die
vordere Kante der Nut 20 gerade gestreckt.
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Die Einzelfasern 4 setzen ihre Bewegung in gerade gestrecktem Zustand
in das Innere des Spinnrotors 1 fort, so daß bei der Bildung des Garnes die Gesamtlänge
der Einzelfasern 4 völlig ausgenützt wird, wodurch die Gleichmäßigkeit und Festigkeit
des fertigen Garnes 6 steigt.
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Eine noch höhere Gleichmäßigkeit des Garnes 6 kann man durch einer
Verengung des Flusses der Fasern 4 mittels pfeilförmig bzw. zueinander konvergierend
angeordneter Nuten 20, wie sie in den Figuren 6, 7, und 8 angedeutet ist, erzielen.