DE2605365C3 - Vorrichtung zur Entnahme von Proben bzw. zur Durchführung einer Messung in einem metallurgischen Gefäß, insbesondere bei einem Konverter - Google Patents
Vorrichtung zur Entnahme von Proben bzw. zur Durchführung einer Messung in einem metallurgischen Gefäß, insbesondere bei einem KonverterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme einer Probe bzw. zur Durchführung einer Messung in
einem metallurgischen, eine Metallschmelze enthaltenden Gefäß, imsbesondere bei einem Konverter, mit
einer auf einer fahrbaren Halteeinrichtung in einer Führung in einer bestimmten Richtung festgelegten
Lanze, an deren Ende eine in das Metallbad eintauchbare Probenahme- bzw. Meßsonde lösbar
befestigt ist.
Bei metallurgischen Gefäßen, wie Konvertern, Siemens-Martin- und Elektrolichtbogenofen, müssen
zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung des Metallbades Proben entnommen werden; es ist auch
erforderlich, vor dem Abstich der Schmelze die Temperatur des Metallbades zu messen. Ebenso besteht
das Bedürfnis, besondere Proben zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes von Stahlbädern zu ziehen.
Es ist bekannt, für diese Zwecke an Lanzen befestigte Probenahme- bzw. Meßsonden durch die Schlackenschicht
hindurch in das Metallbad einzutauchen und zwar entweder mechanisch oder von Hand aus. Die
Sonden bestehen aus einem Halterohr aus Pappe, in dem sich die eigentliche Einrichtung zur Probenahme
bzw. zur Durchführung der Messung befindet. Nach beendeter Probenahme bzw. Messung wird das
Papprohr weggeworfen und durch ein neues für die nächste Schmelze ersetzt. Solche in einem sogenannten
Einwegbehälter angeordneten Sonden sind im Handel in verschiedenen Ausführungsformen erhältlich.
Es besteht das Problem, diese Sonden gegen den Widerstand von Schlacke und Metall (Auftrieb) rasch in
eine stets gleichbleibende Tiefe des Metallbades unter Einhaltung einer vorgegebenen Verweilzeit einzutauchen,
um optimale — also reproduzierbare — Meßergebnisse zu erhalten. Außerdem soll die Bedienung
der Lanze einfach sein, d. h. subjektive Fehler des Bedienungsmannes vollkommen ausschalten. Mit von
Hand einzuführenden Lanzen wird das Meßergebnis jedoch verfälscht, weil der Meßpunkt im Metallbad
seine Lage von Messung zu Messung verändert und außerdem die Verweilzeit variiert
Mechanisch, beispielsweise von oben in einen Konverter einfahrbare Lanzen müssen unbedingt
wassergekühlt sein. Außerdem ist eine teure Heb- und Senkeinrichtung erforderlich, wodurch die Kosten einer
Probenahme sehr hoch sind, abgesehen davon, daß solche Lanzen eine erhebliche Baulänge aufweisen.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus Research Disclosure Nr. 126, Seite 58, Oktober 1974
bekannt Bei dieser wird die Sonde in axialer Richtung in ein Metallbad eines in Schräglage gekippten Konverters
getaucht Ein rasches Eintauchen ist mit dieser Sonde nicht zu bewerkstelligen.
Aus der US-PS 36 38 500 und der DE-OS 23 55 322 sind Sondenträger bekannt, die in ihrem Auflager in
einer vertikalen Ebene schwenkbar gelagert sind. An dem Ende der Sondenträger ist jeweils die Probenahme-
bzw. Meßsonde starr befestigt. Die Probenahme- bzw. Meßsonden sind daher nur mit den Sondenträgern
gemeinsam verschwenkbar, was den Nachteil hat, daß zur Entnahme einer Probe bzw. Durchführung einer
Messung der Sondenträger in die Metallschmelze eingetaucht werden muß, wenn die Probe aus einer
großen Tiefe eines Metallbades entnommen werden soll. Ein Eintauchen des Sondenträgers ließe sich nur
dann vermeiden, wenn die Probenahme- bzw. Meßsonde selbst eine große Länge aufweist, was jedoch infolge
des begrenzt zur Verfügung stehenden Raumes im metallurgischen Gefäß nicht ohne weiteres verwirklicht
werden kann.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der genannten Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich
die Aufgabe, eine einfache, billige und betriebssichere Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, die
Probenahme- bzw. Meßsonde rasch in eine stets gleichbleibende Tiefe des Metallbades unter Einhaltung
einer vorgegebenen Verweilzeit einzutauchen. Auch soll die Länge der Vorrichtung kürzer als die der bekannten
mechanisch einfahrbaren Lanzen sein. Außerdem soll eine Probenahme bzw. Messung auch in großer Tiefe
der Metallschmelze möglich sein.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
darin, daß die Lanze in der Führung der Halteeinrichtung in horizontaler Richtung festgelegt ist
und daß die Probenahme- bzw. Meßsonde am Ende der Lanze aus der horizontalen Einführungsrichtung in die
vertikale Probenahme- bzw. Meßposition und zurück schwenk-sowie feststellbar ist.
Dabei ist vorteilhaft die Lanzenführung heb- und senkbar an der Halteeinrichtung angeordnet. Durch
diese Ausführungsform kann die Probenahme- bzw.
Meßsonde unabhängig von der Metallschmelzenmenge in eine stets gleichbleibende Tiefe des Metallbades
getaucht werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die in an sich bekannter Weise in einem Einwegbehälter
angeordnete Probenahme- bzw. Meßsonde an einem Arm eines mit dem Lanzenende gelenkig verbundenen
Winkelhebels angesetzt wobei der andere Arm mit einer die Lanze durchsetzenden Betätigungsstange
gelenkig vr.rbunden ist ι ο
Dabei ist zweckmäßig die Betätigungsstange durch einen Druckmittelzylinder, vorzugsweise einen Druckluftzylinder,
betätigbar, dessen Endstellungen einerseits der horizontalen und anderseits der vertikalen Stellung
der Probenahme- bzw. Meßsonde entsprechen. Durch Verwendung eines Druckluftzylinders wird ein besonders
rasches Eintauchen der Sonde in das Metallbad bewirkt wodurch die Berührungszeit der Sonde mit der
Schlacke und mit dem Metallbad vor üiid nach der Probenahme bzw. Messung überaus kurz gehalten wird.
Weiter ist es von Vorteil, daß die Verweilzeit der Probenahme- bzw. Meßsonde in Probenahme- bzw.
Meßposition mit einem den Druckmitlelzylinder steuernden Relais einstellbar ist.
Die Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung näher erläutert, wobei
Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit an Probenahme- bzw. Meßposition befindlicher Sonde bei geschnittenem Konverter und
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in teilweise
geschnittenem Zustand zeigt.
In Fig. 1 ist ein umgelegter Konverter 1 am Ende
eines Frischprozesses dargestellt; das Stahlbad ist mit 2 und die Schlackenschicht mit 3 bezeichnet. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung besieht aus einem auf der Arbeitsbühne 4 verfahrbaren Wagen 5, einer mit
einer auf dem Wagen angeordneten Lanzenführung 14 starr und horizontal befestigten Lanze 6, wobei die
Lanze als Führungsrohr für eine in ihr axial verschiebbare Betätigungsstange 7 zum Schwenken des Winkelhebels
8 dient. Der freie Arm des Winkelhebels trägt die aus dem Papprohr 9 und dem Meßkopf 10 bestehende
Probenahme- bzw. Meßsonde; 10 bezeichnet also gleichzeitig auch die Lage der Probenahmestelle bzw.
des Meßpunktes im Stahlbad 2. Der Winkelhebel 8 ist an einem gekröpften Tragarm 11 der Lanze 6 schwenkbar
gelagert; die gelenkige Verbindung mit der Betätigungsstange 7 ist mit 12 bezeichnet. Die Lanzenführung 14, die
die Lanze in horizontaler Richtung festlegt, ist am Wagen 5 heb- und senkbar angeordnet; die Verstellrichtung
ist durch einen Doppelpfeil 13 in der Fig.2 angedeutet. Eine Wasserkühlung der Lanze 6 und des
Winkelhebels 8, die beide vorzugsweise aus Stahl hergestellt sind, erübrigt sich. Am wagenseitigen Ende
der Lanze 6 ist ein Druckluftzylinder 15 befestigt, dessen Kolbenstange mit der Betätigungsstange 7 verbunden
ist. Ein Hebel 16 dient zur Betätigung des Druckluftzylinders 15, der über die Betätigungsstange 7 die mit dem
Winkelhebel 8 verbundene Sonde 9, 10 aus ihrer horizontalen Einführungsrichtung rasch durch die
Schlacke 3 hindurch in Richtung des Doppelpfeiles 17 tief in das Metallbad 2 in die vertikale Probenahmebzw.
Meßposition einschwenkt.
Die Verweilzeit der Sonde im Metallbad, die je nach der durchzuführenden Messung bzw. Probenahme
zwischen 4 und 30 Sekunden liegt, ist an einem nicht dargestellten Relais einstellbar. Dieses Relais wird
durch einen Endschalter 18, der bei Schalten des Hebels 16 ebenfalls betätigt wird, angesteuert. Nach Ablauf der
am Relais eingestellten Zeit steuert das Relais eine Hupe 20 über ein Steuerkabel 19 ab, worauf der Hebel
16 vom Bedienungsmann zur Umsteuerung des Druckluftzylinders 15 zu betätigen ist, wodurch die
Sonde 9,10 wieder in die horizontale Lage geschwenkt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung steuert das Relais ein im Druckluftzylinder 15 eingebautes Magnetventil an, wodurch die Umsteuerung
des Druckluftzylinders automatisch vor sich geht.
Es sind auch andere Steuerungsmöglichkeiten denkbar, so daß die Vorrichtung entweder halbautomatisch
oder vollautomatisch betreibbar ist, ebenso wie es leicht möglich ist, für das Verfahren des Wagens 5 und das
Heben und Senken der Lanze 6 einen elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb vorzusehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Entnahme einer Probe bzw. zur Durchführung einer Messung in einem metallurgischen,
eine Metallschmelze enthaltenden Gefäß, insbesondere bei einem Konverter, mit einer auf
einer fahrbaren Halteeinrichtung in einer Führung in einer bestimmten Richtung festgelegten Lanze, an
deren Ende eine in das Metallbad eintauchbare Probenahme- bzw. Meßsonde lösbar befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lanze (6) in der Führung (14) der HaJteeinrichiung (5) in
horizontaler Richtung festgelegt ist und daß die Probenahme- bzw. Meßsonde (9, 10) am Ende der
Lanze aus der horizontalen Einführungsrichtung in die vertikale Probenahme- bzw. Meßposition und
zurück schwenk- sowie feststellhar ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanzenführung (14) heb- und
senkbar an der Halteeinrichtung (5) angeordnet ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise
in einem Einwegbehälter (9) angeordnete Probenahme- bzw. Meßsonde an einem Arm eines mit dem
Lanzenende gelenkig verbundenen Winkelhebels (8) angesetzt ist, wobei der andere Arm mit einer die
Lanze (6) durchsetzenden Betätigungsstange (7) gelenkig verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstange (7) durch einen
Druckmittelzylinder (15), vorzugsweise einen Druckluftzylinder, betätigbar ist, dessen Endstellungen
einerseits der horizontalen und andererseits der vertikalen Stellung der Probenahme- bzw. Meßsonde
entsprechen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit der Probenahme- bzw.
Meßsonde in Probenahme- bzw. Meßposition mit einem den Druckmittelzylinder (15) steuernden
Relais einstellbar ist.
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