DE2605004B2 - Vorrichtung zum ansaugen von blut eines patienten und zur behandlung des blutes mit einem antikoagulans - Google Patents
Vorrichtung zum ansaugen von blut eines patienten und zur behandlung des blutes mit einem antikoagulansInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ansaugen von Blut eines Patienten und zur Behandlung des
Blutes mit einem Antikoagulans, mit einer unter Unterdruck stehenden Blutleitung, die eine perforierte
Spitze aufweist, und einer in den rückwärtigen Bereich der Spitze einmündenden weiteren Leitung zum
Zuführen von Antikoagulans zu dem Blut.
Eine derartige Vorrichtung ist aus den US-PS 28 04 075 und 35 12 517 bekannt. Vorrichtungen dieser
Art werden verwendet für sogenannte autologe Bluttransfusionen, d. h. für die Rückführung des Blutes
eines Patienten in sein eigenes Kreislaufsystem bei starken Blutungen, wie sie z. B. bei bestimmten
chirurgischen Operationen auftreten. Autologe Blutübertragungen haben den Vorteil, daß die Gefahr von
Gegenreaktionen, Krankheitsübertragungen und anderen unerwünschten Nebeneffekten gegenüber homologen
Bluttransfusionen stark verringert ist. Autologe Bluttransfusionen erfordern jedoch sorgfältige Maßnahmen,
die eine Blutgerinnung verhindern.
Aus diesem Grunde wird ein Antikoagulans bei den oben erwähnten bekannten Vorrichtungen dem Blut
unmittelbar nach der Aufnahme in die Blutleitung der Vorrichtung zugeführt und mit diesem vermischt. Blut
gerinnt jedoch bei der Berührung mit der Atmosphäre oder einem fremden Körper außerordentlich schnell, so
daß eine besonders intensive Vermischung des Blutes mit dem Antikoagulans unmittelbar nach der Aufnahme
des Blutes wesentlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die es gestattet, ein Antikoagulans
mit dem aufgenommenen Biut unmittelbar nach der Ansaugung nicht nur durch Zusammenführen, sondern
durch zusätzliche gezielte 'Maßnahmen intensiv zu vermischen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß unmittelbar hinter der Spitze eine zusätzliche, auf intensive Mischung von Blut
und Antikoagulans ausgelegte Mischkammer vorgeser> hen ist.
Durch die unmittelbar hinter der Saugspitze der Vorrichtung vorgesehene Mischkammer wird erreicht,
daß Blut und Antikoagulans sofort vermischt werden und eine Blutgerinnung wirksam verhindert wird.
ι» Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält die Mischkammer wenigstens ein Prallorgan zur Erzeugung einer Turbulenz in dem
Strom aus Blut und Antikoagulans, die die Vermischung fördert. Die Mischkammer kann auch zylindrisch mit
ι j größerem Durchmesser als die Blutleitung ausgebildet
sein und das von der Spitze zugeführte Blut in einer tangentialen Bahn aufnehmen, so daß es in der
Mischkammer einer Wirbelbewegung ausgesetzt und mit dem ebenfalls in die Mischkammer eingeleiteten
2n Antikoagulans vermischt wird.
Die Mischkammer kann als getrenntes Teil mit Kupplungsorganen an beiden Enden ausgeführt sein.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform;
F i g. 2 ist eine perspektivische Teildarstellung einer Ausführungsform einer Mischkammer mit Prallorga-
Ji) nen;
Fig.3 ist eine perspektivische Teildarstellung einer
anderen Ausführungsform einer Mischkammer;
F i g. 4 ist eine perspektivische Teildarstellung einer Wirbel-Mischkammer;
J5 F i g. 5 ist ein Schnitt entlang der Linie 5-5 in F i g. 4;
F i g. 6 ist eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Wirbel-Mischkammer.
In den Figuren werden gleiche oder entsprechende Teile mit gleicnen Bezugsziffern bezeichnet.
·*<) Die Vorrichtung zur Abgabe eines Antikoagulans ist
insbesondere zweckmäßig in Verbindung mit einem aseptischen Saugsammelverfahren. Natürlich kann
jeder übliche Blutsammelbehälter im Zusammenhang mit den dargestellten Ausführungsformen verwendet
werden. Blut, das durch die Vorrichtung 10 angesaugt wird, wird durch eine Blutleitung 11 in den zuvor
erwähnten Behälter zur Aufnahme 'jnd späteren
erneuten Infusion in den Patienten nach den geeigneten Verfahren der autologen Blutübertragung abgegeben.
Die Abgabe-Vorrichtung, die insgesamt mit 10 bezeichnet ist, umfaßt einen Handgriff 12 und eine
einstückig mit diesem ausgebildete Sonde 14. Die Sonde 14 endet in einer abgerundeten Spitze 18, die Durchlässe
20 aufweist. Der Handgriff 12, die Sonde 14 und die Spitze 18 bilden einen durchlaufenden, hohlen Kanal 19,
der die gesamte Länge der Vorrichtung 10 durchzieht. Der Handgriff 12 weist ein nach rückwärts vorspringendes
Kupplungsstück 21, auf das eine herkömmliche, unter Unterdruck stehende Blutleitung 11 unter Druck
W) aufgeschoben ist. Die Sonde 14 umfaßt weiterhin eine
Mischkammer 16 in unmittelbarer Nähe der Spitze 18. Die Mischkammer 16 ist in der dargestellten Ausführungsform
eine zylindrische Verlängerung der Sonde 14. Sie ist hohl und gestattet die Vermischung von Blut und
hi Antikoagulans und eine anschließende Überführung des
Blutes in einen nicht gezeigten Behälter. Gemäß Fig. 1
ist die Mischkammer sowohl auf die Sonde 14 als auch auf die Spitze 18 aufgepreßt. Gewünschtenfalls kann die
Mischkammer ein Teil der Sonde und/oder der Spitze 18 sein. Bei der in Fig.! gezeigten Ausführungsform
'imfaßt die Mischkammer 16 ein Prallorgan 17, das für eine mechanische Mischung des durch die Durchlässe 20
angesaugten Blutes mit einem durch einen Durchlaß 22 ■>
abgegebenen Antikoagulans sorgt. Das Prallorgan 17 bildet eine gewundene Bahn, die eine Durchmischung
bewirkt, zur gleichen Zeit jedoch nennenswerte Druckänderungen und Zellenverschleiß verhindert, die
dazu führen könnten, die Blutzellen zu hämolysieren.
Das Antikoagulans wird durch die Vorrichtung 10 zwischen den Durchlässen 20 der Spitze 18 und der
Mischkammer 16 durch den Durchlaß 22 abgegeben, in den das Ende einer Leilung 24 mündet. Die Leitung 24
kann mit Hilfe eines Anschlußstückes 26 mit einem ΐ">
geeigneten Vorrat eines nicht gezeigten Antikoagulans, beispielsweise Heparin verbunden werden. Die Leitung
24 ist mit der Außenseite der Vorrichtung 10 im wesentlichen über die gesamte Länge verbunden, so daß
sie während einer Operation außerhalb des Operationsbereiches gehalten wird. Gewünschtenfalls kann die
Leitung 24 in den Kanal 19 eingesetzt und in diesem verankert sein, so daß ihr offenes Ende zwischen den
Durchlässen 20 und der Mischkammer 16 festgelegt ist. Weiterhin kann die Leitung 24 in die Konstruktion des 2">
Handgriffes 12 und der Sonde 14 einbezogen sein, wie es in Fig.5 gezeigt ist und später genauer beschrieben
wird.
Zum Ansaugen von Blut mit Hilfe der Vorrichtung 10 schaltet der Benutzer, im allgemeinen ein Chirurg oder
sein Assistent, eine nicht gezeigte Saugvorrichtung ein, die einen Unterdruck in der Blutleitung 11 erzeugt.
Anschließend wird die Spitze 18 in das Blut eingetaucht, das sich während der Operation ansammelt. Der
Unterdruck in der Blutleitung 11 führt dazu, daß das Blut durch die Durchlässe 20 der Spitze 18 eingezogen wird.
Zugleich wird Antikoagulans durch den Durchlaß 22 in das Blut abgegeben und mit diesem beim Durchlauf über
das Prallorgan 17 in der Mischkammer 16 vermischt. Das behandelte Blut wird sodann entlang dem Kanal 19 -tu
und durch die Blutleitung U zu einem geeigneten, nicht gezeigten Sammelbehälter geführt.
F i g. 2 zeigt eine weitere Ausführung der Mischkammer als einen Abschnitt einer Sonde 30, die einstückig
angeformte Prallorgane 32 aufweist. Die Prallorgane 32 ti
sind durch seitliche Einschnürungen des freien Durchmessers der Mischkammer gebildet, wobei die Ebene
jeder Einschnürung in einer anderen Achse liegt. Blut und Antikoagulans werden innig durchmischt, indem sie
nacheinander jedes Prallorgan 32 passieren. Auf diese so
Weise kann eine Mischkammer direkt als Bestandteil der Sonde 30 hergestellt werden, da die Einschnürungen
der Wände der Sonde 30 das notwendige Prallorgansystem bilden.
In F i g. 3 ist eine weitere Ausführungsform einer >r>
Mischkammer 40 gezeigt, in der eine Anzahl von Stangen 42 als Prallorgane dienen. Die Stangen 42
durchqueren den freien Durchmesser 44 der Mischkammer 40 in verschiedenen Winkelrichtungen. Blut und
Antikoagulans, die durch das Innere der Mischkammer strömen, werden dadurch intensiv durchmischt. Im
übrigen kann jede geeignete Prallplattenanordnung zum Mischen des Blutes und des Antikoagulans in der
Mischkammer 16 verwendet werden.
Gemäß Fig.4 und 5 wird der zuvor erwähnte Unterdruck in der Sonde zum Erzeugen eines Wirbels
ausgenutzt, der zur intensiven Mischung des Antikoagulans mit dem angesaugten Blut dient. Bei dieser
bevorzugten Ausführungsform einer Mischkammer endet eine Sonde 50 in einer Spitze 52, die Durchlässe 54
und eine öffnung 56 aufweist. Die öffnung 56 und die
Durchlässe 54 stehen mit einem rohrförmigen Hohlraum 58 in Verbindung, der in die Mischkammer 60
tangential einmündet, so daß ein Mischwirbel entsteht. Antikoagulans wird durch ein Abgaberohr 66, das
gestrichelt dargestellt ist, an einen Auslaß 62 abgegeben, der in die Mischkammer 60 mündet. Das Abgaberohr 66
ist einstückig mit und innerhalb der Sonde 50 und dem nicht gezeigten, zugehörigen Handgriff ausgebildet. Der
Auslaß 62 mündet in die Mischkammer 60 angrenzend an den Eintritt des Hohlraumes 58 der Spitze 52. Das
angesaugte Blut und Antikoagulans werden in der Mischkammer 60 durcheinander gewirbelt und anschließend
aus der Mischkammer 60 durch eine mit der Achse ausgerichtete öffnung 64 abgezogen, die direkt mit dem
hohlen Innenraum der Sonde 50 in Verbindung steht.
In Fig.6 ist eine andere Ausführungsform einer
Wirbel-Mischkammer 82 zwischen einer Sonde 80 und einer perforierten Spitze 84 gezeigt. Antikoagulans wird
in das Innere der Mischkammer 82 durch einen Durchlaß 86 abgegeben, der das äußere Ende eines
gestrichelt dargestellten Abgaberohres 88 für Antikoagulans ist. Blut wird durch die Durchlässe 90 und 92 der
Spitze 84 angesaugt und tritt tangential in die Mischkammer 82 ein. Durch die Wirbelwirkung, die auf
diese Weise erzeugt wird, wird das Blut intensiv mit dem Antikoagulans vermischt, das durch den Durchlaß 86
abgegeben wird. Von der Mischkammer 82 wird das Gemisch aus Blut und Antikoagulans durch die öffnung
94 und dann durch den Hohlraum der Sonde 80 zu dem zuvor erwähnten Sammelbehälter abgezogen.
Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen wird Antikoagulans in das Blut in unmittelbarer Nähe
der perforierten Spitze abgegeben, bevor das Blut die Mischkammer erreicht. Folglich legt das Blut nur eine
sehr geringe Distanz zurück, bevor es in geeigneter Weise mit Antikoagulans behandelt wird. Dadurch wird
erst die Möglichkeit zur Bildung von Verklumpungen weitgehend ausgeschaltet. Das Blutansaugsystem der
vorliegenden Erfindung stellt daher eine einfache Vorrichtung dar, die das Ansaugen und die Behandlung
von Blut mit Antikoagulans stark vereinfacht und Blut liefert, das geeignet ist für eine autologe Bluttransfusion.
Der Handgriff, die Sonde und die Mischkammer bestehen zweckmäßigerweise aus medizinisch geeigneten
Kunststoffmaterialien, so daß sie einfach herzusteilen, billig, sterilisierbar und als Wegwerfartikel verwendbarsind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Ansaugen von Blut eines Patienten und zur Behandlung des Blutes mit einem
Antikoagulans, mit einer unter Unterdruck stehenden Blutleitung, die eine perforierte Spitze aufweist,
und einer in den rückwärtigen Bereich der Spitze einmündenden weiteren Leitung zum Zuführen von
Antikoagulans zu dem Blut, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar hinter der Spitze (18,
52, 84) eine zusätzliche, auf intensive Mischung von Blut und Aniikoagulans ausgelegte Mischkammer
(16,40,60,82) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß die Mischkammer (16) wen'gstens ein
Prailorgan (17,32,42) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischkammer (60, 82) zylindrisch
ausgebildet ist und einen größeren Durchmesser als die Blutleitung (11) aufweist und daß die Spitze (52,
84) tangential in die Mischkammer (60, 82) mündet und die Blutleitung (50,80) axial aus dieser austritt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischkammer
(16) ein getrenntes Teil mit Kupplungsorganen an beiden Enden ist, deren eines mit der
Blutleitung und deren anderes mit der Spitze verbindbar ist.
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