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Knochenplatte zur Versorgung von
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Impressionsfrakturen am Tibiaplateau Die Erfindung betrifft eine
Knochenplatte zur Versorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau.
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Für die Bruchversorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau sind
Schraubungen bekannt; jedoch sind diese bekannten Schraubungen in der Regel nicht
geeignet, ein Fundament zu bilden, das schon frühzeitig wieder belastbar ist und
dem Patienten seine Gehfähigkeit zurückgibt.
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Außerdem entstehen bei der Bruchversorgung Komplikationen dann, wenn
- was häufig der Fall ist - auch der Knochenschaft gebrochen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Versorgung von Impressionsfrakturen
am Tibiaplateau eine Knochenplatte zu schaffen, die geeignet ist, solche Frakturen
aufzurichten
und abzustützen und am Tibiaplateau ein frühzeitig (nach etwa 3 Tagen) belastbares
Fundament zu bilden.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Knochenplatte
gabelartig aus einem länglichen Schaftteil und an das eine Ende des Schaftteiles
angeschlossenen Zinken besteht, die seitlich aus der Längsrichtung des Schaftteiles
abgeknickt sind und im wesentlichen von der Knicklinie ausgehen. Vorzugsweise besitzt
der Schaftteil im Bereich seines die Zinken tragenden Endes eine bis in den Knick
verlaufende, den Zinken entgegengerichtete Ausbiegung.
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Die erfindungsgemäße Knochenplatte liegt in situ mit ihrem Schaftteil
dem Knochenschaft an undkannmit ihm verschmubt sein. Die Zinken greifen in etwa
10 mm unterhalb des Tibiaplateaus im Tibiakopf vorgebohrte Löcher und bilden auf
diese Weise ein das Tibiaplateau aufrichtendes und unterstützendes Fundament. Die
Ausbiegung des zinkenseitigen Schaftteilabschnittes dient zur Anpassung des Schaftteiles
an die Kondylusform. Ist eine solche Anpassung nicht erforderlich, wie beispielsweise
im Knöchelbereich, so kann auf die Ausbiegung verzichtet werden.
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Um im Fall von Kompressionen ein Abrutschen der Zinken aus ihrem Sitz
in den vorgebohrten Löchern zu verhindern, beträgt in bevorzugter Ausführungsform
der Knochenplatte der Winkel zwischen den Zinken und dem Schaftteil Wn dessen Abschnitt
außerhalb der Ausbiegung) 800 bis 900. Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken parallel zueinander in
einer gemeinsamen Ebene liegen und die mittleren Zinken länger als die äußeren Zinken
sind, wodurch im Ergebnis eine ss günstige Anpassung der durch die Zinken gebildeten
C-acel an die Form des Kondylus und des Tibiaplateaus erreicht wird.
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Zur Befestigung der Knocnenplatte kann der Schaftteil einschließlich
seiner Ausbiegung mit Schraubenlöchern versehen sein. Das in der Ausbiegung des
Schaftteiles vorgesehene Schraubenloch kann zum Ansetzen einer Tibiakopfschraube
verwendet werden, wie sie an sich bekannt ist.
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Das letzte Schraubenloch am freien Ende des Schaftteiles kann als
in Längsrichtung des Schaftteiles orientiertes Langloch ausgebildet sein. Dadurch
besteht die Möglichkeit, bei Verwendung einer Schraube mit Linsenkopf bei entsprechender
Anordnung der Schraube die Knochenplatte
unter Anziehen der Schraube
in Längsrichtung zu drükken und dadurch über die Zinken eine Kompression im Tibiakopf
zu erreichen. Im allgemeinen stehen dabei die Ebene der Ausbiegung des Schaftteiles
und die Ebene der Zinken senkrecht aufeinander. Finden Knochenplatten mit langen
Schaftteilen (größer als 10 cm) Anwendung, beispielsweise dann, wenn auch der Schaftteil
des Knochens gebrochen ist und einer Versorgung bedarf, so empfiehlt es sich, den
Schaftteil in einem Winkel von etwa 7° in einer Ebene abzuwinkeln, die senkrecht
zu der Ebene der Ausbiegung einerseits und der Ebene der Zinken andererseits liegt.
Dadurch kann in besonders einfacher Weise der Tatsache Rechnung getragen werden,
daß die Ebene des Tibiaplateaus etwa 70 gegen die Längsrichtung des Knochenschaftes
geneigt ist. Trotz dieser Neigung folgt dann der Schaftteil der Knochenplatte dem
Verlauf des Knochenschaftes und liegt ihm überall an, selbst wenn die Ebene der
Zinken parallel zur Ebene des Tibiaplateaus ausgerichtet ist.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß es mittels der erfindungsgemäßen Knochenplatte möglich ist, Impressionsfrakturen
am Tibiaplateau
aufzurichten und abzustützen und mit Hilfe der
unter das Tibiaplateau in den Tibiakopf greifenden Zinken der Knochenplatte ein
frühzeitig, d. h. schon nach etwa 3 Tagen, belastbares Fundament zu bilden, das
dem Patienten entsprechend frühzeitig seine Gehfähigkeit zurückgibt. Die Zinken
werden zur Applikation der Knochenplatte in im Tibiakopf vorgebohrte Löcher eingeführt,
bis der Schaftteil der Knochenplatte am Kondylus und Knochenschaft anliegt und mit
dem Knochen verschraubt werden kann. Das Vorbohren der Löcher kann durch Verwendung
einer Bohrschablone sehr genau und ohne Komplikationen ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße
Knochenplatte ermöglicht Kompressionen des Tibiakopfes und die Verwendung bekannter
Tibiakopfschrauben. Durch Wahl einer Knochenplatte mit passender Länge des Schaftteiles
ist es im übrigen möglich, gleichzeitig Frakturen im Schaftbereich der Tibia mit
Hilfe des Schaftteiles der Knochenplatte zu versorgen.
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Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Knochenplatte
nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 die Knochenplatte nach
Fig. 1 in situ zur Versorgung einer Impressionsfraktur am Tibiaplateau, Fig. 3 eine
Vorderansicht des Gegenstandes der Fig. 2, Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Knochenplatte in einer Darstellung entsprechend Fig. 2, Fig. 5
eine zum Vorbohren der Löcher für die Zinken der erfindungsgemäßen Knochenplatte
geeignete Bohrschablone in Seitenansicht, Fig. 6 eine Draufsicht auf die Bohrschablone
nach Fig. 5 ohne Griff.
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Die in der Zeichnung dargestellte Knochenplatte dient zur Versorgung
von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau. In den Fig. 2 bis 4 ist ein Teil der Tibia
(Schienbein) dargestellt und allgemein mit 1 bezeichnet. Der Schaftteil der Tibia
trägt die Bezugsziffer la, der Tibiakopf (Konylus) die Bezugsziffer lb, während
das Tibiaplateau mit 2 bezeichnet ist.
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Die Knochenplatte ist im wesentlichen gabelartig ausgebildet und besteht
aus einem länglichen Schaftteil 3 und Zinken 4, die an dasvkondylusseitige Ende
des Schaftteiles 3 angeschlossen und seitlich aus der Längsrichtung des Schaftteiles
abgeknickt sind, wobei sie im wesentlichen von der Knicklinie 5 ausgehen, also vom
vorderen freien Zinkenende aus bis zurück in die Knicklinie 5 freigeschnitten sind.
Der Schaftteil 3 besitzt im Bereich seines die Zinken 4 tragenden Endes eine bis
in den Knick 5 verlaufende, den Zinken 4 entgegengerichtete Ausbiegung 6, die den
Schaftteil 3 der Form des Kondylus lb anpaßt. Die Zinken 4 greifen bis zur Knicklinie
5 in im Tibiakopf lb vorgebohrte Löcher 7 und bilden auf diese Weise unterhalb des
Tibiaplateaus 2 ein Fundament, das die in Fig. 4 beispielsweise bei 8 angedeutete
Fraktur aufrichtet und unterstützt, so daß der Tibiakopf lb schon frühzeitig nach
der Bruchversorgung wieder belastet werden kann. Die Zinken 4 liegen parallel zueinander
in einer gemeinsamen Ebene. Die mittleren Zinken sind länger als die äußeren Zinken,
wobei in den Ausführungsbeispielen der Fall einer Knochenplatte mit vier Zinken
4 dargestellt ist. Handelt es sich nicht nur, wie im Fall der Figuren 2 und 3 um
Impressionsfrakturen am Tibiaplateau, sondern wie im Fall der Fig. 4 auch gleichzeitig
um eine Fraktur 9 des Tibiakopfes, so können die Zinken 4 der Knochenplatte in der
aus Fig. 4 ersichtlichen
Weise länger gewählt werden, so daß sie
den größten Teil des Tibiakopfes lb erfassen, wie es in Fig.
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4 gestrichelt angedeutet ist.
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Zur Befestigung der Knochenplatte ist der Schaftteil 3 einschließlich
seiner Ausbiegung 6 mit Schraubenlöchern 10, 11, 12 versehen, durch die hindurch
der Schaftteil 3 am Knochen mit Schrauben 13 befestigt werden kann. Im übrigen besteht
die in Fig. 4gezeigte Möglichkeit, durch das in der Ausbiegung 6 des Schaftteiles
3 vorgesehene Loch 11 eine an sich bekannte Tibiakopfschraube 14 anzubringen, die
mit einem Federdruckring 15 für einen elastischen, den Kondylen angepaßten Druck
sorgt. Das letzte Schraubenloch am freien Ende des Schaftteiles 3 kann als in Längsrichtung
des Schaftteiles orientiertes Langloch ausgebildet sein, wie es die Fig. 1 bis 3
bei 12 zeigen. Dieses Langloch 12 bietet die Möglichkeit, bei Verwendung einer entsprechend
plazierten Befestigungsschraube mit Linsenkopf beim Anziehen dieser Schraube einen
Druck auf die Knochenplatte in Längsrichtung des Schaftteiles 3 auszuüben, um dadurch
über die Zinken 4 der Knochenplatte eine Kompression des Tibiakopfes lb zu erreichen.
Die Gefahr, daß die Zinken 4 unter Belastung aus ihrem Sitz in den vorgebohrten
Löchern 7 herausrutschen, wird dadurch vermieden, daß der
Winkel
15 zwischen den Zinken 4 und der Längsrichtung des Schaftteiles 3 außerhalb seiner
Ausbiegung 6 (vgl.
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gestrichelte Linie 16 in Fig. 1) etwa 800 bis 900 beträgt.
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Die Zeichnungen lassen erkennen, daß die Ebene der Ausbiegung 6 des
Schaftteiles und die Ebene 18, in der die Zinken liegen, im wesentlichen senkrecht
aufeinander stehen.
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Handelt es sich um Knochenplatten mit sehr langem Schaftteil 3, wie
es in Fig. 3 bei 3a gestrichelt angedeutet ist, - derart lange Schaftteile finden
beispielsweise Verwendung, wenn auch der Knochenschaft gebrochen und mittels des
Schaftteiles der Knochenplatte versorgt werden soll, - so ist es zweckmäßig, den
Schaftteil 3 bzw. 3a in einem Winkel von etwa 70 abzuwinkeln, und zwar in einer
Ebene, die senkrecht zu der Ebene der Ausbiegung 6 einerseits und der Ebene der
Zinken 4 andererseits liegt. Dadurch entsteht die Möglichkeit, die Ebene 18 der
Zinken 4 parallel zur Ebene 17 des gegenüber der Längsrichtung des Knochenschaftes
um etwa 7 geneigten Tibiaplateaus 2 anzuordnen, ohne daß das Ende des langen Schaftteiles
3a der Knochenplatte vom Knochenschaft absteht. Vielmehr folgt der Schaftteil 3a
infolge seiner Abwinklung dem Verlauf des Knochenschaftes.
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Eine für das Vorbohren der Löcher 7 im Tibiakopf Ib besonders
geeignete
Bohrschablone ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Die Schablone besitzt an ihrer
an einem Griff 20 gehaltenen Bohrlehre 21 zwei randseitige Anschläge 22, die von
oben her auf den Tibiakopf 2 aufgelegt werden und dadurch einen festen Abstand der
durch die Löcher 23 bestimmten Bohrungen 7 gegenüber dem Tibiaplateau festlegen.
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Das Loch 24 dient als Lehre für die Bohrung 11. Die weiteren Anschläge
25 dienen zur Abstützung der Bohrlehre 21 am Tibiakopf lb. Die Anschläge 22 sind
an einem auswechselbaren Anschlagstück 26 gehalten, das mit einem Zapfen 27 in den
Körper der Bohrlehre 21 eingesteckt und mittels einer Fixierschraube 28 gehalten
ist.
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L e e r s e i t e