DE2602900A1 - Knochenplatte zur versorgung von impressionsfrakturen am tibiaplateau - Google Patents

Knochenplatte zur versorgung von impressionsfrakturen am tibiaplateau

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Description

  • Knochenplatte zur Versorgung von
  • Impressionsfrakturen am Tibiaplateau Die Erfindung betrifft eine Knochenplatte zur Versorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau.
  • Für die Bruchversorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau sind Schraubungen bekannt; jedoch sind diese bekannten Schraubungen in der Regel nicht geeignet, ein Fundament zu bilden, das schon frühzeitig wieder belastbar ist und dem Patienten seine Gehfähigkeit zurückgibt.
  • Außerdem entstehen bei der Bruchversorgung Komplikationen dann, wenn - was häufig der Fall ist - auch der Knochenschaft gebrochen ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Versorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau eine Knochenplatte zu schaffen, die geeignet ist, solche Frakturen aufzurichten und abzustützen und am Tibiaplateau ein frühzeitig (nach etwa 3 Tagen) belastbares Fundament zu bilden.
  • Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Knochenplatte gabelartig aus einem länglichen Schaftteil und an das eine Ende des Schaftteiles angeschlossenen Zinken besteht, die seitlich aus der Längsrichtung des Schaftteiles abgeknickt sind und im wesentlichen von der Knicklinie ausgehen. Vorzugsweise besitzt der Schaftteil im Bereich seines die Zinken tragenden Endes eine bis in den Knick verlaufende, den Zinken entgegengerichtete Ausbiegung.
  • Die erfindungsgemäße Knochenplatte liegt in situ mit ihrem Schaftteil dem Knochenschaft an undkannmit ihm verschmubt sein. Die Zinken greifen in etwa 10 mm unterhalb des Tibiaplateaus im Tibiakopf vorgebohrte Löcher und bilden auf diese Weise ein das Tibiaplateau aufrichtendes und unterstützendes Fundament. Die Ausbiegung des zinkenseitigen Schaftteilabschnittes dient zur Anpassung des Schaftteiles an die Kondylusform. Ist eine solche Anpassung nicht erforderlich, wie beispielsweise im Knöchelbereich, so kann auf die Ausbiegung verzichtet werden.
  • Um im Fall von Kompressionen ein Abrutschen der Zinken aus ihrem Sitz in den vorgebohrten Löchern zu verhindern, beträgt in bevorzugter Ausführungsform der Knochenplatte der Winkel zwischen den Zinken und dem Schaftteil Wn dessen Abschnitt außerhalb der Ausbiegung) 800 bis 900. Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene liegen und die mittleren Zinken länger als die äußeren Zinken sind, wodurch im Ergebnis eine ss günstige Anpassung der durch die Zinken gebildeten C-acel an die Form des Kondylus und des Tibiaplateaus erreicht wird.
  • Zur Befestigung der Knocnenplatte kann der Schaftteil einschließlich seiner Ausbiegung mit Schraubenlöchern versehen sein. Das in der Ausbiegung des Schaftteiles vorgesehene Schraubenloch kann zum Ansetzen einer Tibiakopfschraube verwendet werden, wie sie an sich bekannt ist.
  • Das letzte Schraubenloch am freien Ende des Schaftteiles kann als in Längsrichtung des Schaftteiles orientiertes Langloch ausgebildet sein. Dadurch besteht die Möglichkeit, bei Verwendung einer Schraube mit Linsenkopf bei entsprechender Anordnung der Schraube die Knochenplatte unter Anziehen der Schraube in Längsrichtung zu drükken und dadurch über die Zinken eine Kompression im Tibiakopf zu erreichen. Im allgemeinen stehen dabei die Ebene der Ausbiegung des Schaftteiles und die Ebene der Zinken senkrecht aufeinander. Finden Knochenplatten mit langen Schaftteilen (größer als 10 cm) Anwendung, beispielsweise dann, wenn auch der Schaftteil des Knochens gebrochen ist und einer Versorgung bedarf, so empfiehlt es sich, den Schaftteil in einem Winkel von etwa 7° in einer Ebene abzuwinkeln, die senkrecht zu der Ebene der Ausbiegung einerseits und der Ebene der Zinken andererseits liegt. Dadurch kann in besonders einfacher Weise der Tatsache Rechnung getragen werden, daß die Ebene des Tibiaplateaus etwa 70 gegen die Längsrichtung des Knochenschaftes geneigt ist. Trotz dieser Neigung folgt dann der Schaftteil der Knochenplatte dem Verlauf des Knochenschaftes und liegt ihm überall an, selbst wenn die Ebene der Zinken parallel zur Ebene des Tibiaplateaus ausgerichtet ist.
  • Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß es mittels der erfindungsgemäßen Knochenplatte möglich ist, Impressionsfrakturen am Tibiaplateau aufzurichten und abzustützen und mit Hilfe der unter das Tibiaplateau in den Tibiakopf greifenden Zinken der Knochenplatte ein frühzeitig, d. h. schon nach etwa 3 Tagen, belastbares Fundament zu bilden, das dem Patienten entsprechend frühzeitig seine Gehfähigkeit zurückgibt. Die Zinken werden zur Applikation der Knochenplatte in im Tibiakopf vorgebohrte Löcher eingeführt, bis der Schaftteil der Knochenplatte am Kondylus und Knochenschaft anliegt und mit dem Knochen verschraubt werden kann. Das Vorbohren der Löcher kann durch Verwendung einer Bohrschablone sehr genau und ohne Komplikationen ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße Knochenplatte ermöglicht Kompressionen des Tibiakopfes und die Verwendung bekannter Tibiakopfschrauben. Durch Wahl einer Knochenplatte mit passender Länge des Schaftteiles ist es im übrigen möglich, gleichzeitig Frakturen im Schaftbereich der Tibia mit Hilfe des Schaftteiles der Knochenplatte zu versorgen.
  • Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine Knochenplatte nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 die Knochenplatte nach Fig. 1 in situ zur Versorgung einer Impressionsfraktur am Tibiaplateau, Fig. 3 eine Vorderansicht des Gegenstandes der Fig. 2, Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Knochenplatte in einer Darstellung entsprechend Fig. 2, Fig. 5 eine zum Vorbohren der Löcher für die Zinken der erfindungsgemäßen Knochenplatte geeignete Bohrschablone in Seitenansicht, Fig. 6 eine Draufsicht auf die Bohrschablone nach Fig. 5 ohne Griff.
  • Die in der Zeichnung dargestellte Knochenplatte dient zur Versorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau. In den Fig. 2 bis 4 ist ein Teil der Tibia (Schienbein) dargestellt und allgemein mit 1 bezeichnet. Der Schaftteil der Tibia trägt die Bezugsziffer la, der Tibiakopf (Konylus) die Bezugsziffer lb, während das Tibiaplateau mit 2 bezeichnet ist.
  • Die Knochenplatte ist im wesentlichen gabelartig ausgebildet und besteht aus einem länglichen Schaftteil 3 und Zinken 4, die an dasvkondylusseitige Ende des Schaftteiles 3 angeschlossen und seitlich aus der Längsrichtung des Schaftteiles abgeknickt sind, wobei sie im wesentlichen von der Knicklinie 5 ausgehen, also vom vorderen freien Zinkenende aus bis zurück in die Knicklinie 5 freigeschnitten sind. Der Schaftteil 3 besitzt im Bereich seines die Zinken 4 tragenden Endes eine bis in den Knick 5 verlaufende, den Zinken 4 entgegengerichtete Ausbiegung 6, die den Schaftteil 3 der Form des Kondylus lb anpaßt. Die Zinken 4 greifen bis zur Knicklinie 5 in im Tibiakopf lb vorgebohrte Löcher 7 und bilden auf diese Weise unterhalb des Tibiaplateaus 2 ein Fundament, das die in Fig. 4 beispielsweise bei 8 angedeutete Fraktur aufrichtet und unterstützt, so daß der Tibiakopf lb schon frühzeitig nach der Bruchversorgung wieder belastet werden kann. Die Zinken 4 liegen parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene. Die mittleren Zinken sind länger als die äußeren Zinken, wobei in den Ausführungsbeispielen der Fall einer Knochenplatte mit vier Zinken 4 dargestellt ist. Handelt es sich nicht nur, wie im Fall der Figuren 2 und 3 um Impressionsfrakturen am Tibiaplateau, sondern wie im Fall der Fig. 4 auch gleichzeitig um eine Fraktur 9 des Tibiakopfes, so können die Zinken 4 der Knochenplatte in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise länger gewählt werden, so daß sie den größten Teil des Tibiakopfes lb erfassen, wie es in Fig.
  • 4 gestrichelt angedeutet ist.
  • Zur Befestigung der Knochenplatte ist der Schaftteil 3 einschließlich seiner Ausbiegung 6 mit Schraubenlöchern 10, 11, 12 versehen, durch die hindurch der Schaftteil 3 am Knochen mit Schrauben 13 befestigt werden kann. Im übrigen besteht die in Fig. 4gezeigte Möglichkeit, durch das in der Ausbiegung 6 des Schaftteiles 3 vorgesehene Loch 11 eine an sich bekannte Tibiakopfschraube 14 anzubringen, die mit einem Federdruckring 15 für einen elastischen, den Kondylen angepaßten Druck sorgt. Das letzte Schraubenloch am freien Ende des Schaftteiles 3 kann als in Längsrichtung des Schaftteiles orientiertes Langloch ausgebildet sein, wie es die Fig. 1 bis 3 bei 12 zeigen. Dieses Langloch 12 bietet die Möglichkeit, bei Verwendung einer entsprechend plazierten Befestigungsschraube mit Linsenkopf beim Anziehen dieser Schraube einen Druck auf die Knochenplatte in Längsrichtung des Schaftteiles 3 auszuüben, um dadurch über die Zinken 4 der Knochenplatte eine Kompression des Tibiakopfes lb zu erreichen. Die Gefahr, daß die Zinken 4 unter Belastung aus ihrem Sitz in den vorgebohrten Löchern 7 herausrutschen, wird dadurch vermieden, daß der Winkel 15 zwischen den Zinken 4 und der Längsrichtung des Schaftteiles 3 außerhalb seiner Ausbiegung 6 (vgl.
  • gestrichelte Linie 16 in Fig. 1) etwa 800 bis 900 beträgt.
  • Die Zeichnungen lassen erkennen, daß die Ebene der Ausbiegung 6 des Schaftteiles und die Ebene 18, in der die Zinken liegen, im wesentlichen senkrecht aufeinander stehen.
  • Handelt es sich um Knochenplatten mit sehr langem Schaftteil 3, wie es in Fig. 3 bei 3a gestrichelt angedeutet ist, - derart lange Schaftteile finden beispielsweise Verwendung, wenn auch der Knochenschaft gebrochen und mittels des Schaftteiles der Knochenplatte versorgt werden soll, - so ist es zweckmäßig, den Schaftteil 3 bzw. 3a in einem Winkel von etwa 70 abzuwinkeln, und zwar in einer Ebene, die senkrecht zu der Ebene der Ausbiegung 6 einerseits und der Ebene der Zinken 4 andererseits liegt. Dadurch entsteht die Möglichkeit, die Ebene 18 der Zinken 4 parallel zur Ebene 17 des gegenüber der Längsrichtung des Knochenschaftes um etwa 7 geneigten Tibiaplateaus 2 anzuordnen, ohne daß das Ende des langen Schaftteiles 3a der Knochenplatte vom Knochenschaft absteht. Vielmehr folgt der Schaftteil 3a infolge seiner Abwinklung dem Verlauf des Knochenschaftes.
  • Eine für das Vorbohren der Löcher 7 im Tibiakopf Ib besonders geeignete Bohrschablone ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Die Schablone besitzt an ihrer an einem Griff 20 gehaltenen Bohrlehre 21 zwei randseitige Anschläge 22, die von oben her auf den Tibiakopf 2 aufgelegt werden und dadurch einen festen Abstand der durch die Löcher 23 bestimmten Bohrungen 7 gegenüber dem Tibiaplateau festlegen.
  • Das Loch 24 dient als Lehre für die Bohrung 11. Die weiteren Anschläge 25 dienen zur Abstützung der Bohrlehre 21 am Tibiakopf lb. Die Anschläge 22 sind an einem auswechselbaren Anschlagstück 26 gehalten, das mit einem Zapfen 27 in den Körper der Bohrlehre 21 eingesteckt und mittels einer Fixierschraube 28 gehalten ist.
  • L e e r s e i t e

Claims (8)

  1. Patentansprüche Knochenplatte zur Versorgung von Impressionsfrakturen am Tibiaplateau, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatte gabelartig aus einem länglichen Schaftteil (3, 3a) und an das eine Ende des Schaftteiles angeschlossenen Zinken (4) besteht, die seitlich aus der Längsrichtung (16) des Schaftteiles (3) abgeknickt sind und im wesentlichen von der Knicklinie (5) ausgehen.
  2. 2. Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß de-r Schaftteil (3) im Bereich seines die Zinken (4) tragenden Endes eine bis in den Knick (5) verlaufende, den Zinken entgegen gerichtete Ausbiegung (6) aufweist.
  3. 3. Knochenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (15) zwischen den Zinken (4) und dem Schaftteil (3) außerhalb seiner Ausbiegung (6) 800 bis 900 beträgt.
  4. 4. Knochenplatte nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (4) parallel zueinander in einer gemeinsamen Ebene (18) liegen und die mittleren Zinken länger als die äußeren Zinken sind.
  5. 5. Knochenplatte nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftteil (3) einschließlich seiner Ausbiegung (6) mit Schraubenlöchern (10, 11, 12) versehen ist.
  6. 6. Knochenplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das letzte Schraubenloch (12) am freien Ende des Schaftteiles (3) als in Längsrichtung des Schaftteiles orientiertes Langloch ausgebildet ist.
  7. 7. Knochenplatte nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebene der Ausbiegung (6) des Schaftteiles (3) und die Ebene (18) der Zinken (4) senkrecht aufeinander stehen.
  8. 8. Knochenplatte nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei langem Schaftteil (3, 3a) dieser in einem Winkel von etwa 70 in einer Ebene abgewinkelt ist, die senkrecht zu der Ebene der Ausbiegung (6) einerseits und der Ebene (18) der Zinken (4) andererseits liegt.
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