DE2602849B1 - Verfahren zum laugen und faellen von metall aus metallhaltigem feststoff - Google Patents
Verfahren zum laugen und faellen von metall aus metallhaltigem feststoffInfo
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Description
50
Hydrometallurgische Methoden der Extraktion von metallhaltigen Erzen werden bekanntermaßen hauptsächlich
dort angewandt, wo Erze mit geringem Metallgehalt ( ab 0,3% bis 3% und darüber) in
säurelöslichen Verbindungen vorkommen.
Bekannte Beispiele hierfür sind u. a. oxydische Erze
des Kupfers, wie z. B.:
Malachit (CuCO3)
Tenorit (CuO)
Cuprit (Cu2O)
ChHSOCoIl(CuSiO3)
Tenorit (CuO)
Cuprit (Cu2O)
ChHSOCoIl(CuSiO3)
Kupfer-Carbonat
Kupfer-Oxyd
Kupfer-Oxyd
Kupfer-Silikat
Kupfer-Oxyd
Kupfer-Oxyd
Kupfer-Silikat
60
Aber auch sogenannte Misch- oder Komplexerze, beispielsweise sulfidisch/oxydischen Charakters oder
Oxyd-Chlorid-Verbindungen von beispielsweise Kupfer eignen sich für die Anwendung hydrometallurgischer
Extraktionsmethoden sowie eine Reihe anderer Metallerze, aber auch deren metallhaltige Verhüttungs-Zwischenprodukte,
wie Schlacke etc.
Es ist seit Jahrzehnten Stand der Technik, den Prozeß des hydrometallurgischen Aufschlusses von metallhaltigem
Feststoff in folgenden Schritten ablaufen zu lassen, beispielsweise nach dem bekannten »L-P-F«-Verfahren
wie folgt:
— Zerkleinern durch Trocken- und/oder Naßmahlung,
— Laugen unter Zugabe von entsprechenden Lösungsmitteln (beispielsweise Schwefelsäure),
— Zementieren des Metalls aus der Lösung durch Zugabe eines entsprechenden Zementationsmittels,
— Flotieren des Metallzementes zur Scheidung von Metall, Trübstoffen und Laugeflüssigkeit.
Der beschriebene Extraktionsprozeß und seine einzelnen Prozeßschritte erfuhren im Laufe der Zeit
verschiedentlich graduelle und ökonomische Verbesserungen mit dem Ziel, einerseits den Anwendungsbereich
zu vergrößern und andererseits die Wirtschaftlichkeit des Prozesses zu verbessern.
So ist es beispielsweise bekannt, zur Verbesserung des Laugungsprozesses die Drucklaugung anzuwenden,
gegebenenfalls mit erhöhten Temperaturen sowie unter Zugabe eines gasförmigen Oxydationsmittels und unter
Anwendung hoher Pulsations- und Strömungsenergie.
Eine weitere Verbesserung der Lösungsgeschwindigkeit des Feststoffes in der Säure beim Laugungsprozeß
wurde durch den Vorschlag einer Laugung in der Schwingmühle erreicht. Dabei reduziert sich beispielsweise
die Laugungszeit, welche z. B. für eine 78%ige Kupferextraktion (siehe Doc. 669.337.123.002.68 [689.4]
»Development of a process for the extraction of copper...«, Seite 171, Table 1) 120 Minuten betrug, auf
wenige Minuten.
Ähnliche Fortschritte wurden auch schon bei der Zementation erzielt. Auch bei dieser Prozeßstufe stellt
sich die Forderung nach Verkürzung der Reaktionszeit, um damit entweder zu größerem Durchsatz je
Reaktorvolumen oder zu gleichem Durchsatz bei erheblich veringertem Behältervolumen und damit
insgesamt zu einer Senkung der Investitionskosten zu gelangen.
In letzter Zeit kamen im Zeichen weltweiter Grundstoffverknappung weitere Anforderungen hinzu,
die darauf gerichtet sind, Erze, Verhüttungsabfälle sowie
Zwischenprodukte mit extrem niedrigen Metallgehalten auch noch wirtschaftlich nutzbar zu machen, und dies ist
die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe. Denn mit der Erfindung stellte sich überraschenderweise
heraus, daß eine weitere erhebliche Rationalisierungsmöglichkeit bei gleichzeitig optimaler
Ausbeute dadurch möglich ist, daß sowohl der Laugungsprozeß als auch der Fällungsprozeß gleichzeitig
in ein und demselben Reaktionsgefäß vorgenommen werden.
Dabei ist es von Vorteil, daß der Laugungs- und Fällungsprozeß in einem schwingenden Reaktionsgefäß
vorgenommen wird. Hierdurch wird eine innige Mischung zwischen den Reagenzien, d. h. zwischen der
flüssigen Phase und den Feststoffen, erzielt, was zu einer
erheblichen Beschleunigung der Reaktionen unter sonst gleichen Bedingungen führt
- Infolge dieser günstigen Verhältnisse ist es mit dem Verfahren nach der Erfindung möglich, daß der
Laugungs- und Fällungsprozeß kontinuierlich, d.h. im
ORIGINAL INSPECTED
Durchlauf durch das Reaktionsgefäß vorgenommen wird.
Es ist für den Fachmann verständlich, daß ein kontinuierlicher Prozeß einem intermittierend durchgeführten
Prozeß in aller Regel überlegen ist
Dabei hat sich herausgestellt, daß eine weitere Verbesserung herbeigeführt wird, wenn der Laugungsund
Fällungsprozeß unter gleichzeitiger mechanischer Zerkleinerung des metallhaltigen Feststoffes vorgenommen
wird.
In sinnvoller Anwendung dieser Erfahrung hat es sich dabei als eine vorteilhafte Maßnahme erwiesen, daß die
Zerkleinerung mit hoher Schlagenergie vorgenommen wird.
Die besten Resultate erhält man, wenn diese Zerkleinerung unter Anwendung von Mahlkörpern
vorgenommen wird. Einer der besonderen Vorteile der Erfindung liegt dabei darin, daß hierfür keine teuren
Mahlkörper, wie beispielsweise Kugeln oder ähnliche, erforderlich sind. Vielmehr haben Versuche ergeben,
daß bei der Erfindung Roheisengranalien, Stanzabfälle, andere Körper wie Gußbruch, Masseln und auch
Luppen (Rohprodukte des REN-Verfahrens) hervorragend geeignet sind und beste Resultate erbringen.
Besonders günstig wirkt es sich dabei auf das Gesamtergebnis des Laugungs- und Fällungsprozesses
aus, wenn die Mahlkörper aus demjenigen Material bestehen, welches gleichzeitig als Fällmittel verwendet
wird. Dies ist deshalb auch leicht zu realisieren, weil — wie gesagt — Materialabfälle, Stanzreste etc. sich
hierfür bestens eignen.
Eine bevorzugte Anwendung findet das Verfahren bei der Gewinnung von metallischem Kupfer aus oxydischen
Kupferverbindungen, wie beispielsweise Erzen, Konzentraten oder Verhüttungszwischenprodukten.
Hierbei ist es — zwecks Zementation des metallischen Kupfers aus der Kupferlösung — von besonderem
Vorteil, wenn die Mahlkörper aus Eisen bzw. Eisenabfällen bestehen.
Aber auch die Anwendung der Erfindung auf die Gewinnung anderer Metalle als Kupfer aus deren
oxydischen Verbindungen bietet die geschilderten Vorteile.
Der Reaktionsmechanismus, welcher insbesondere bei der Gewinnung von metallischem Kupfer aus
oxydischen Kupferverbindungen gemäß der Erfindung vorliegt, könnte möglicherweise als eine in sich
geschlossene Reaktionskette aufgefaßt werden, deren einzelne Glieder ggf. nach den folgenden Gleichungen
ablaufend anzunehmen sind:
CuO + H2SO4
CuSO4 + Fe
CuSO4 + Fe
CuSO4 + H2O
FeSO4 + Cu-1
FeSO4 + Cu-1
55
Fe + H2SO4
H2 + CuSO4
H2 + CuSO4
H2 + FeSO4
H2SO4 + Cu-
H2SO4 + Cu-
60
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Beispieles erläutert werden:
Es wird ein Kupfererz mit ca. 0,5% Kupfer als Sulfid
und ca. 0,7% Kupfer in oxydischer Form behandelt Dieses Erz entstammt einer Vorbrechanlage, welche es
65 zu einer Korngröße %o mm vorzerkleinert hat. Das
vorzerkleinerte Erz gelangt im kontinuierlichen Durchlauf in eine Schwingmühle, welche aus säurebeständigen
Stählen hergestellt ist Die Schwingmühle wird mit einem Schwingkreisdurchmesser von ca. 10 mm bei
etwa 1000 UpM erregt Das Volumen der Mühle ist zu ca. 65% mit sogenannten Eisengranalien gefüllt. Außer
dem Erz wird gleichzeitig Wasser und konzentrierte Schwefelsäure, ebenfalls kontinuierlich hinzugegeben.
Die Mischung ist so eingestellt, daß sich beispielsweise eine 5%ige Säurelösung einstellt. Der Verbrauch der
Eisen-Granalien wird durch Zugabe weiterer Granalien pro-rata-temporis ständig ausgeglichen. Die Aufgabemenge
des Erzes ist so eingestellt, daß eine Verweilzeit von ca. 5 bis 10 Minuten gewährleistet ist. Entsprechend
müssen auch die Aufgabemengen der übrigen Agenzien, Säure, Wasser und Eisengranalien eingestellt werden.
Die eigentliche Mahlkammer der Schwingmühle wird durch eine Wand begrenzt welche nach Art eines
Spalt-Siebbodens mit engen Durchtrittsschlitzen zum Durchlaß von Laugeflüssigkeit und Schlamm ausgestattet
ist Diese Wand trennt vom eigentlichen Mahlraum eine Auslaßkammer, in welcher Lauge und Fertiggut
anfallen. Durch einen Auslaßstutzen etwa in der Mitte der Auslaßkammer wird Laugenflüssigkeit laufend
abgezogen und von einer Umwälzpumpe zum Aufgabenende der Schwingmühle rezirkuliert Die je Minute
umgewälzte Flüssigkeitsmenge entspricht etwa dem Flüssigkeitsvolumen der Schwingmühle. Der anfallende
Schlammm gelangt durch ein Ablaßrohr, welches mit einem steuerbaren Auslaßventil versehen ist, aus der
Ablaßkammer in einen darunterliegenden Auffangbehälter, welcher die Trübe in Laugenflüssigkeit und
Schlammkonzentrate trennt Der Abzug dieses Schlammes erfolgt durch automatische, niveaugeregelte Steuerung
des Auslaßorgans quasi kontinuierlich in kleinen Mengen. Die im Auffangbehälter durch Sedimentation
des Feststoffes frei werdende Laugeflüssigkeit (= Trübe mit geringem Feststoffgehalt) wird ebenfalls mit
der Umwälzpumpe in den Kreislauf der Schwingmühle rezirkuliert. Der eingedickte Schlamm wird aus dem
Auffanggefäß kontinuierlich abgezogen und einer nachgeschalteten Flotationseinheit aufgegeben, in welcher
in bekannter Art und Weise durch Zugabe von Flotationsmittel und Einleiten von Luft metallisches
Kupfer zu einer Schaumschicht aufschwimmt und abgezogen wird. Gleichzeitig mit dem metallischen
Kupfer werden aber auch die sulfidischen Kupfererzanteile, welche am Laugungs- und Zementationsprozeß
nicht teilgenommen haben, mit ausgebracht. Es besteht ein wesentlicher Vorteil der Erfindung unter anderem
darin, daß der nicht säurelösliche Anteil des Kupfererzes in der gleichzeitig als Reaktionsgefäß und
Zerkleinerungseinheit fungierenden Schwingmühle zur Flotationsfeinheit gemahlen wird.
Auf diese Weise gewinnt man ein Produkt, welches Kupferzement sowie die ungelösten Sulfide enthält.
Dieses Konzentrat enthält ca. 50 bis 60% Kupfer und wird dem weiteren pyrometallurgischen Verhüttungsprozeß zugeführt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von Figuren und deren Funktionsbeschreibung
nachfolgend näher erläutert
F i g. 1 zeigt den Verfahrensstammbaum einer Anlage
vom Stand der Technik;
Fig. 2 zeigt im gleichen Aufbereitungsrahmen sowie mit den gleichen Grundstoffen durchgeführt, einen
Verfahrensstammbaum nach der Erfindung;
F i g. 3 zeigt, ebenfalls in schematischer Darstellung, die Durchführung des erfindungsgemäßen Laugungsund
Fällungsvorganges in einer Schwingmühle.
Bei dem in der Zeichnung F i g. 1 dargestellten Stammbaum einer Kupfererzaufbereitung nach dem
LPF-Verfahren, gelangt ein oxydisches Kupfererz mit ca. 1% Kupfergehalt in die Mühle 1, in welcher es auf
Flotationsfeinheit gemahlen wird. Das Mahlgut passiert das schematisch dargestellte Sieb 2, welches oberhalb
des zulässigen Schnittes liegendes Überkorn aussondert Dieses Überkorn wird in bekannter Art und Weise
wieder in die Mühle zurückgeführt. Das Gut in der zulässigen Korngröße gelangt in einem ebenfalls
schematisch dargestellten Vorratsbunker 3, aus welchem es durch ein dosierend arbeitendes Austragsorgan,
beispielsweise eine Vibrationsrinne 4, in gewünschter Menge pro Zeiteinheit ausgetragen wird. Von dort
gelangt das Gut zunächst in den Laugenbehälter 5, welcher beispielsweise als ein mit Rührwerk 6
ausgestatteter Laugenautoklav ausgeführt ist Diese Laugung — und das ist wichtig — geschieht bei dem
konventionellen Verfahren gemäß F i g. 1 chargenweise. Das heißt, das Laugengefäß 5 wird mit gemahlenem
Feststoff, Wasser und Säure gefüllt. Diese Füllung wird so lange gegebenenfalls unter erhöhtem Druck sowie
erhöhter Temperatur sowie unter ständiger Rührbewegung behandelt, bis das Kupferoxyd annähernd
vollständig in Kupfersulfat überführt ist. Diese Prozeßstufe dauert beispielsweise 120 Minuten. Nach vollständiger
Auflösung wird die Kupfersulfatlösung in die Fälltrommel 7 eingefüllt, welche z. B. in Schrägstellung
angeordnet ist und um ihre Achse rotiert. Der Lösung werden Eisengranalien hinzugefügt, welche als Fällmittel
dienen, um die Zementation des metallischen Kupfers im Ionenaustausch des elektrisch unedleren
Eisens gegen das elektrisch edlere metallische Kupfer zu bewirken.
Auch dieser Zementationsvorgang im konventionellen Verfahrensgang gemäß F i g. 1 geschieht intermittierend,
das heißt in Chargen. Die Zementationsgeschwindigkeit — in Abhängigkeit von Lösungskonzentration,
Temperatur, Agitationsgeschwindigkeit sowie der beigemengten Gangart und dem Fällmittel — beansprucht
eine mehr oder minder lange Prozeßdauer, ebenfalls in der Größenordnung bis zu 120 Minuten. Nach 45-beendeter
Zementation wird der Chargeninhalt der Fälltrommel 7 schließlich einem Flotationsprozeß in den
ebenfalls nur schematisch dargestellten Flotationszellen 8 unterworfen.
In bekannter Weise werden hier durch Zugabe von Luft und Flotationsmittel metallisches Kupfer sowie
gegebenenfalls Beimengungen von sulfidischen oder chloridischen Kupferverbindungen als Schaum an die
Oberfläche befördert und dort durch Abschöpfen gewonnen. Trübe und Gangart werden abgeleitet und in
einer nachfolgenden Sedimentationsstufe in rezirkulierbaren Säureanteil und taubes Material (Berge) getrennt
Einen grundsätzlich ähnlichen Verfahrensgang zeigt die F i g. 2, jedoch im Gegensatz zum konventionellen
Verfahren mit der Erfindung, durch welche die Prozeßstufen Laugen und Fällen (Leaching, Cementation)
in einem einzigen Reaktionsgefäß vereinigt sind.
Die Vor-Aufbereitung des Erzes ist ähnlich wie bei dem konventionellen Verfahrensgang, nämlich Mahlen
und Sieben. Aber schon hier besteht ein erheblicher Unterschied zum konventionellen Verfahren darin, daß
die Mahlfeinheit sehr viel gröber sein darf, als bei der Aufbereitung nach dem Stand der Technik. Der
Siebschnitt liegt bei der Erfindung beispielsweise bei 20 bis 30 mm, wohingegen bei der Aufbereitungsart nach
dem Stand der Technik Flotationsfeinheit erforderlich ist
Das über ein Sieb 2 und einen Zwischenbunker 3 mit Hilfe eines dosierend arbeitenden Abzugsorgans 4
abgezogene Gut gelangt in das schwingend gelagerte Reaktionsgefäß 9, welches durch einen nicht näher
dargestellten Schwingmechanismus in eine Kreisschwingung von beispielsweise 15 mm 0 und
beispielsweise 24 Hertz, (entsprechend der Umdrehungszahl einer rotierenden Unwucht von ca. 1400
UpM) versetzt wird. Außer dem schwach kupferhaltigen Feststoff werden in das schwingende Reaktionsgefäß
Eisengranalien eingefüllt, welche dessen Rauminhalt zu ca. 60% füllen. Fernerhin wird Wasser und Säure
eingefüllt wobei gemäß üblicher Erfahrung eine Konzentration von beispielsweise 5% eingestellt wird.
In dem Reaktionsgefäß 9 ist der eigentliche Reaktionsraum begrenzt durch ein Abschlußgitter 10,
dessen Durchtrittsöffnungen klein genug sind, um den Durchtritt der Eisengranalien und ungelöster Feststoffpartikeln
zu verhindern, jedoch auch groß genug, um den Metallzement sowie das in dem schwingenden
Reaktionsgefäß 9 zur Flotationsfeinheit gemahlene Berge-Gut hindurchzulassen. Dieses Material sammelt
sich im Abgangsrohr 11, aus welchem es in Abhängigkeit von einem Pegelstandsmeßgerät 12 durch das
motorbetätigte Ablaßventil 13 gewissermaßen »schluckweise« in kleinen Portionen in das darunterliegende
Sammelgefäß 14 abgelassen wird. Dieses Sammelgefäß entspricht in seiner Funktion etwa einem
Eindicker, in welchem sich Flüssigkeit vom Feststoff scheidet Ein Pegelstandsanzeiger für den Feststoff,
beispielsweise ein Paddelindikator 15, betätigt ebenfalls ein motorgetriebenes Auslaßorgan 16, welches jeweils
so viel Feststoff aus dem Behälter 14 austreten läßt, daß der Feststoffhorizont 17 etwa konstant bleibt. Das
austretende Gut gelangt nun ebenso wie beim Aufbereitungsgang nach F i g. 1, in eine Flotationszelle 8
und wird dort in bekannter Art und Weise in metallisches Kupfer sowie gegebenenfalls Kupferverbindungen
einerseits sowie Gangart und rückflutende Säure andererseits getrennt.
In Fig.3 erkennt man das Laugengefäß 9 nach der
Erfindung, in dessen Inneren die perforierte Abschlußwand 10 angeordnet ist. Es handelt sich um eine
Schwingmühle bekannter Bauart, beispielsweise mit einem rotierenden Unwuchtantrieb, welcher jedoch in
der Figur nicht dargestellt ist. Die Schwingmühle ist aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit aus säurefestem
Stahl, beispielsweise aus Chrom-Nickelstahl, hergestellt. In das Mahlrohr 9, welches gleichzeitig sowohl als
Laugungsreaktor als auch als Fällungsreaktor dient, sind Eisenabfälle eingefüllt und dienen gleichzeitig sowohl
als Mahlkörper für das zu laugende Erz, welches in der Korngröße °/3o aufgegeben wird, als auch als Fällungsmittel für das auszufällende metallische Kupfer aus
dessen Lösung CuSO*. Die Aufgabe vom Erz erfolgt pro-rata-temporis kontinuierlich, bzw. in einer stetigen
Folge kleiner Zugabemengen quasi kontinuierlich.
, Das Reaktionsgefäß hat an seinem Ablaufende 18 einen Ablaufstutzen 19 für die Flüssigkeit mit einem Ablauf 20 zur Saugseite der Rezirkulationspumpe 21. Die Umlaufmenge ist mit dem Regelorgan 22 einstellbar. Die Pumpe 21 setzt die Laugenflüssigkeit (Wasser + Säure) in dauernden Umlauf, wodurch die Konzentration der Lauge an jedem Punkt des
, Das Reaktionsgefäß hat an seinem Ablaufende 18 einen Ablaufstutzen 19 für die Flüssigkeit mit einem Ablauf 20 zur Saugseite der Rezirkulationspumpe 21. Die Umlaufmenge ist mit dem Regelorgan 22 einstellbar. Die Pumpe 21 setzt die Laugenflüssigkeit (Wasser + Säure) in dauernden Umlauf, wodurch die Konzentration der Lauge an jedem Punkt des
Reaktionsgefäßes ständig auf etwa dem gleichen Wert gehalten wird. Der Verbrauch von Säure wird durch
Zufluß von frischer Säure, dargestellt durch den Pfeil 23, ergänzt Der Verbrauch von Eisengranalien wird durch
Zugabe frischer Eisengranalien von Zeit zu Zeit — je nach Erfordernis und Erfahrung — ergänzt, angedeutet
mit dem Pfeil 24.
Aus dem Abflußrohr 11 gelangt der Abgang, bestehend aus Schlamm mit Metallzement und Gangart,
sowie gegebenenfalls mit Beimischungen aus Kupfer-Sulfid oder Kupfer-Halogenverbindungen — in Abhängigkeit
von der Funktion des Niveautestes 12 — in das darunterliegende Auffanggefäß 14, dessen Funktion mit
demjenigen der F i g. 2 identisch ist
Ein wichtiges Merkmal des Verfahrensganges nach der Erfindung gemäß F i g. 3 ist, daß die Zugabemenge
insbesondere des zu behandelnden Feststoffes sowie der entsprechenden Säure und Wasseranteile in Abhängigkeit
von dem Abgang so geregelt werden, daß eine durchschnittliche Verweilzeit der zu behandelnden
Feststoffe im Durchlauf durch das schwingende Reaktionsgefäß 9 von etwa 5 bis 10 Minuten
sichergestellt ist
Selbstverständlich sind im Sinne der Erfindung noch andere Reaktionen verschiedener Metalle mit den
entsprechenden Fäll- und Lösungsmitteln vorstellbar, und es wird deshalb ausdrücklich festgestellt, daß sich
die Erfindung nicht nur auf die Gewinnung von metallischem Kupfer aus Kupferoxydverbindungen
beschränkt Es fallen vielmehr alle Verfahren unter die Erfindung, sofern sie einem der folgenden Patentansprüche
genügen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 709 525/423
Claims (10)
1. Verfahren zum Laugen und Fällen von Metall aus metallhaltigem Feststoff, dadurchgekennzeichnet,
daß sowohl der Laugenprozeß als auch der Fällungsprozeß gleichzeitig in ein und demselben
Reaktionsgefäß vorgenommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laugungs- und Fällungsprozeß in
einem schwingenden Reaktionsgefäß vorgenommen wird.
3. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laugungsund
Fällungsprozeß kontinuierlich, das heißt im Durchlauf durch das Reaktionsgefäß, vorgenommen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Laugungs- und
Fällungsprozeß unter gleichzeitiger mechanischer Zerkleinerung des metallhaltigen Feststoffes vorgenommen
wird.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung
mit hoher Schlagenergie vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung
unter Anwendung von Mahlkörpern vorgenommen wird.
7. Verfahren nach dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlkörper aus demjenigen
Material bestehen, welches gleichzeitig als Fällmittel verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch dessen Anwendung auf die
Gewinnung von metallischem Kupfer aus oxydischen Kupferverbindungen, wie beispielsweise Erzen,
Konzentraten oder Verhüttungszwischenprodukten.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlkörper aus
Eisen bestehen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch dessen Anwendung auf die
Gewinnung anderer Metalle als Kupfer aus deren zur Laugung und Fällung sich eignenden Verbindungen.
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