-
Luftleiteinrichtung
-
Die Erfindung betrifft eine Luftleiteinrichtung zur Verwendung bei
einem einen Anhänger ziehenden Fahrzeug, welches ein Dach aufweist, das niedriger
ist als die Stirnwand des Anhängers.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Luftleiteinrichtung
zu schaffen, welche den Benzinverbrauch senkt und die Fahreigenschaften des ohne
Anhänger fahrenden Fahrzeugs verbessert.
-
Die Luftleiteinrichtung ndch der Erfindung umfaßt zwei Luftleitbleche
von V-förmiger, einen Pflug bildenden Gestalt. Jedes Luftleitblech ist konkav gestaltet.
Die Luftleitbleche sind im Abstand voneinander auf dem Dach des Zugfahrzeuges befestigt
und sind so vor der Stirnwand des Anhängers angeordnet, daß die Luft seitlich um
und vertikal über den Anhänger geleitet wird, wenn das Fahrzeug den Anhänger zieht.
Es können auch Einrichtungen vorgesehen sein, um die Luftleitbleche aus der annähernd
vertikalen Anordnung, in der sie sich befinden, wenn der Anhänger gezogen wird,
in eine niedrigere annähernd horizontale Stellung zu schwenken, wenn der Anhänger
von dem Zugfahrzeug abgehängt worden ist.
-
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an
zwei Ausführungsbeispielen ergänzend beschrieben.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
der Luftleiteinrichtung nach der Erfindung, die auf dem Dach einer Zugmaschine befestigt
ist; Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Luftleiteinrichtung nach Fig. 1 von
hinten, wobei Teile des Zugmaschinendaches zur besseren Veranschaulichung weggelassen
sind; Fig. 3 eine Draufsicht auf die Luftleiteinrichtung nach Fig. 1; Fig. 4 eine
Seitenansicht der Luftleiteinrichtung nach Fig. 1; Fig. 5 eine Schnittansicht der
Luftleiteinrichtung entlang der Linie 5-5 von Fig. 3; Fig. 6 eine perspektivische
Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform der Luftleiteinrichtung nach der Erfindung
in ihrer oberen Stellung, von hinten gesehen, und Fig. 7 eine perspektivische Ansichtder
Luftleiteinrichtung nach Fig. 6 in ihrer niederen Stellung.
-
Fig. 1 und 4 zeigen ein Fahrzeug 10, nämlich eine einen Anhänger 12
ziehende Zugmaschine. Das Fahrzeug 10 umfaßt ein Dach 14, welches in Fahrtrichtung
vor der Stirnwand 16 des Anhängers 12 liegt. Wie aus Fig. 4 am besten zu ersehen
ist, ist die Stirnwand 16 des Anhängers 12 wesentlich höher als das Dach 14 des
Fahrzeuges und bildet eine große Windauffangfläche, welche die Vorwärtsbewegung
des den Anhänger 12 ziehenden Fahrzeugs verlangsamen würde.
-
Die in Fig. 1 bis 5 dargestellte Luftleiteinrichtung 18 besteht aus
zwei Luftleitblechen 20. Diese sind an ihren vorn liegenden Kanten 24 miteinander
verbunden und gehen von dort pflugartig, in Fahrtrichtung nach hinten, auseinander.
Jedes Luftleitblech 20 weist eine Oberkante 26 und eine Unterkante 28 auf und ist
an der Vorderseite 30 konkav gewölbt, wie aus Fig. 5 am besten zu sehen ist. Die
Luftleitbleche 20 sind mittels einer RahmenkonstruKtion 32 auf dem Dach 14 des Fahrzeugs
10 so befestigt, daß die Unterkanten 28 im Abstand von der Dachfläche liegen. Die
genaue Ausbildung der Rahmenkonstruktion 32 kann je nach Art und Gestalt des Fahrzeugdaches
unterschiedlich sein. Bei der hier dargestellten Ausführungsform besteht sie aus
zwei parallel angeordneten Fußteilen 34. Jedes Fußteil 34 ist im wesentlichen parallel
zur Längsachse des Fahrzeugs 10 angeordnet und in passender Weise auf dem Fahrzeugdach
14 befestigt, etwa durch Befestigungsplatten 36, welche an den Enden des Fußteils
angebracht sind. Die Platten 36 liegen auf dem Dach und sind durch Schrauben 37
gehalten, die sich durch entsprechende Platten 38 unter dem Dach erstrecken. Man
könnte auch zur Befestigung der Fußteile 34 auf dem Dach 14 jede Befestigungsplatte
36 an verstärkten Dachstellen direkt mit dem Dach verschweißen. An den Enden jedes
Fußteils 34 sind senkrechte Befestigungsstützen 40 angebracht. An den Stützen 40
jedes Fußteils
34 sind Streben 42 und 44, an einem Ende schwenkbar,
angebracht.
-
Die Streben 42 liegen in Fahrtrichtung vor den Streben 44 und sind
an der Rückseite 46 der Luftleitbleche 20 in der Nähe ihrer Unterkante 28 befestigt.
Jede Strebe 44 ist an ihrem anderen Ende mittels einer Befestigungsstütze 48 an
der Rückseite der Luftleitbleche 20 in der Nähe ihrer Oberkante 26 befestigt.
-
Aufgrund der Rahmenkonstruktion 32 befinden sich die Unterkanten 28
der Luftleitbleche 20 vorzugsweise in einem Abstand zwischen 5,08 cm und 25,4 cm
von der Oberseite des Daches 14. Der in Fig. 4 dargestellte Neigungswinkel "X" beträgt
vorzugsweise zwischen 45° und 60) . Der Winkel "X" ist der Winkel zwischen dem Dach
und einer Linie, die durch die Punkte 50 und 52 verläuft und die Schnittlinie der
vorne liegenden Kanten 24 mit den Ober- und Unterkanten 26 bzw. 28 der Luftleitbleche
bildet. Die vertikale Höhe der Luftleiteinrichtung 18, gemessen vom Punkt 50 zur
Unterkante 28 des Luftleitbleches, kann zwischen 50,8 cm und 101,6 cm variieren.
Der in Fig. 3 mit "Z" bezeichnete Winkel zwischen den Luftleitblechen 20 beträgt
vorzugsweise 1380 , kann aber zwischen 1300 und 1450 liegen. Die Breite der Luftleiteinrichtung
18, gemessen horizontal zwischen den hinten liegenden Kanten 54, beträgt zwischen
127 cm und 178 cm. Die Konkavität jedes Luftleitbleches 20, gemessen an der Vorderseite
30 und durch den in Fig. 5 dargestellten Radius yt bestimmt, beträgt vorzugsweise
53,3 cm bei einem Neigungswinkel "X" von 510, und 68,7 cm bei einem Neigungswinkel
"X" von 55°, sie kann zwischen 50,8 und 71,1 cm variieren. Genaue Winkel- und Größenangaben
der Luftleitbleche 20 sowie ihre Anordnung auf dem Fahrzeugdach sind von verschiedenen
Faktoren abhängig: von dem Höhenunterschied zwischen dem Dach des Fahrzeugs und
dem Dach des Anhängers, von der Breite des Anhängers an seiner Stirnwand 16 und
von der Länge des Fahrzeugdaches und der Anordnung der Windschutzscheibe an dem
Fahrzeug.
-
Es wurden verschiedene Versuche mit der oben beschriebenen Luftleiteinrichtung
18 durchgeführt. Eine Zugmaschine der Firma Diamond Reo zog einen Anhänger der Firma
Strick mit einer Geschwindigkeit von ca. 90 km/h. Sie verbraucht dabei, wenn sie
die Luftleiteinrichtung auf dem Dach hat, 29,7 1/100 km. Ohne diese Luftleiteinrichtung
stieg der Verbrauch bei derselben Geschwindigkeit auf 35,1 1/100 km. Bei einer Geschwindigkeit
von ca. 96,5 km/h, ohne Luftleiteinrichtung, benötigt die Zugmaschine 40 1/100 km,
mit der Luftleiteinrichtung jedoch nur 32,7 1/100 km. Bei einer Geschwindigkeit
von 101 km/h, ohne Luftleiteinrichtung, benötigt sie 33,5 1/100 km, mit Luftleiteinrichtung
jedoch nur 34,3 1/100 km.
-
Bei den obigen Versuchen wurde ein besseres Fahrverhalten und größere
Stabilität des Fahrzeugs beobachtet, wenn es ohne Anhänger fuhr, insbesondere beim
Herausfahren aus geneigten Kurven. Weitere Versuche und die Reaktionen der Fahrer
haben ergeben, daß aufgrund der Luftleiteinrichtung nach der Erfindung die Luft
entlang den Seiten des gezogenen Anhängers und über das Dach des Anhängers geleitet
wird, ohne daß merkenswerte Wirbel zwischen der Luftleiteinrichtung und der Stirnwand
des Anhängers entstehen.
-
Fig. 6 und 7 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform der Luftleiteinrichtung
nach der Erfindung. Die Luftleitbleche 20 sind bei dieser Ausführungsform mittels
einer zusammenklappbaren Rahmenkonstruktion 60 auf dem Dach 14 des Fahrzeugs 10
befestigt.
-
Die mit der Rückseite 46 der Luftleitbleche 20 verbundenen Streben
42 sind schwenkbar mit den vorn angeordneten Befestigungsstützen 40 der Fußteile
34 verbunden. Die Streben 44 sind nicht starr ausgebildet, wie bei der Luftleiteinrichtung
nach Fig. 1 bis 5 beschrieben wurde, sondern bestehen jeweils aus zwei zusammenklappbaren
Teilen. Jede zusammenklappbare Strebe 44 nach Fig. 6 und 7 ist am einen Ende schwenkbar
an einer Befestigungsstütze 48 des Luftleitbleches 20 angelenkt-und am entgegengesetzten
Ende gleichfalls schwenkbar an einer hinten liegenden Befestigungsstütze 40 eines
Fußteils 34 befestigt. Die zusammenklappbaren Streben 44 sind aus Winkeleisen und
bestehen aus zwei Gliedern, die an der Gelenkstelle 62 schwenkbar miteinander verbunden
sind.
-
An der Gelenkstelle 62 der beiden Glieder der zusammenklappbaren Streben
44 ist jeweils ein T-förmiger Drehstift 64 vorgesehen, der die beiden Teile in ausgestreckter
oder bestimmter Winkelstellung verriegelt. Vorzugsweise ist ein zweiter T-förmiger
Drehstift 66 an der Stelle vorgesehen, wo die zusammenklappbare Strebe 44 schwenkbar
an der entsprechenden Befestigungsstütze 40 angelenkt ist. Aufgrund der Rahmenkonstruktion
60 kann die Luftleiteinrichtung 18 zwischen einer in Fig. 6 dargestellten oberen
und einer in Fig. 7 dargestellten zusammengeklappten Position verschoben werden.
Wenn das Fahrzeug 10 einen Anhänger 12- zieht, wird die Luftleiteinrichtung 18 in
ihrer oberen Stellung verriegelt. Wenn der Anhänger vom Fahrzeug abgehängt ist,
befindet sich die Luftleiteinrichtung in ihrer in Fig. 7 dargestellten zusammengeklappten
Stellung. Selbst in der zusammengeklappten, d.h. unteren Stellung ist die Stirnfläche
30 der Luftleitbleche 20 der Luftleiteinrichtung noch so angeordnet, daß der Fahrtwind
darauf trifft, lediglich der Winkel ist kleiner als dann, wenn die Luftleiteinrichtung
ihre obere Stellung einnimmt. Dies führt dazu, daß auf die Hinterachse des Fahrzeugs
ein Abtrieb wirkt, wodurch die Stabilität und Zugkraft des Fahrzeugs verbessert
werden, wenn es ohne Anhänger fährt.
-
Die Rahmenanordnungen 60 und 32 mit ihren Fußteilen 34 können verschieden
ausgebildet sein zur Anpassung an Fahrzeugdächer verschiedener Neigungswinkel, Abmessungen
und Gestalt. Die Luftleitbleche 20 können aus Metall oder Glasfasermaterial bestehen,
und die Rahmenkonstruktionen 60 und 32 bestehen aus metallversteifenden Elementen.
-
Leerseite