DE2602366C2 - - Google Patents
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Description
Polycarbonate und Methoden zu deren Herstellung sind bekannt.
Die Herstellung von Polycarbonaten erfolgt durch
Umsetzung eines Säurechlorids der Kohlensäure mit einem
Diphenylolalkan in einem heterogenen flüssigen Reaktionsmedium,
das aus einer einen Reaktionskatalysator
und ein inertes organisches Lösungsmittel enthaltenden
wäßrigen alkalischen Lösung besteht.
Insbesondere bestehen Polycarbonate aus dem Reaktionsprodukt
eines Carbonylchlorids, z. B. Phosgen, und 2,2-
(4,4′-Dihydroxydiphenyl)-propan (Bisphenol A) in einem
Molverhältnis zwischen 1,1 und 1,2 Mol Phosgen pro Mol
Bisphenol A.
Die wäßrige alkalische Phase des heterogenen Mediums
besteht im allgemeinen aus wäßrigen Lösungen wasserlöslicher
alkalischer Stoffe oder wäßriger Dispersionen
wasserunlöslicher alkalischer Stoffe. Besonders bevorzugt
werden anorganische alkalische Stoffe, die als
Halogenwasserstoffakzeptoren verwendet werden können.
Beispiele solcher Stoffe sind die Oxide, Hydroxide und
Carbonate der Erdalkali- und Alkali-Metalle, wie
Natrium, Kalium, Calcium, Barium, Strontium und
Magnesium.
Das inerte organische Lösungsmittel ist ein Lösungsmittel,
in dem das Polycarbonat löslich ist, wobei eine
ausreichende Menge Lösungsmittel verwendet wird, um eine
Lösung von etwa 14 Gew.-% Polycarbonat im Lösungsmittel
herzustellen. Typische Lösungsmittel dieser Art sind
Methylenchlorid und Monochlorbenzol sowie Mischungen
daraus.
Es ist vorteilhaft, die Reaktion von Phosgen und Bisphenol
A zu katalysieren, indem man dem Reaktionsgemisch
eine tertiäre oder quartäre organische Base oder ein
tertiäres oder quartäres organisches Salz in einer katalytischen
Menge zugibt.
Beispiele solcher Katalysatoren sind Trimethylamin, Triethylamin,
Dimethylanilin, Diethylanilin, Dimethylcyclohexylamin
und Pyridin, sowie die entsprechenden Hydrochloride.
Als weitere geeignete Katalysatoren kommen in Frage:
Tetramethylammoniumhydroxid, Triethyloctadecylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumfluorid, Triethylbenzylammoniumchlorid, Dimethyldodecylammoniumchlorid, Dimethylbenzylphenylammoniumchlorid, Trimethylcyclohexylammoniumbromid, N-Methylpyridiniumchlorid und N-Methylmorpholin.
Tetramethylammoniumhydroxid, Triethyloctadecylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumfluorid, Triethylbenzylammoniumchlorid, Dimethyldodecylammoniumchlorid, Dimethylbenzylphenylammoniumchlorid, Trimethylcyclohexylammoniumbromid, N-Methylpyridiniumchlorid und N-Methylmorpholin.
Triethylamin ist ein bevorzugter Katalysator; man benutzt
ihn in einer Menge zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%,
bezogen auf das Polycarbonatgewicht, und gibt ihn vorzugsweise
nach der ersten Reaktion zwischen Bisphenol A
und Phosgen und vor der Phasentrennung zu.
Die Reaktion zwischen Bisphenol A und Phosgen findet an
der Phasengrenze oder der Grenzfläche der Lösungsmittelphase
und der wäßrigen Phase statt, wobei das in Lösung
gebildete Polycarbonat in dem organischen Lösungsmittel
zurückbleibt. Bei Beendigung der Polymerisatbildung wird
das Reaktionsmedium in zwei nicht miteinander mischbare
Phasen getrennt. Die organische Lösungsmittelphase, in
der sich das gelöste Polycarbonat befindet, wird auf übliche
Art und Weise weiterverarbeitet, z. B. durch
Destillation oder Zugabe eines Nicht-Lösungsmittels, um
das Polycarbonat zu erhalten; die wäßrige alkalische
Phase wird verworfen.
Aus wirtschaftlichen Gründen ist jedoch die Wiedergewinnung
der organischen Komponenten aus der wäßrigen
alkalischen Phase sinnvoll.
Die Anwesenheit organischer Komponenten in der wäßrigen
alkalischen Phase ist hauptsächlich Folge des überschüssigen
nichtreagierten Bisphenol A. Wie bekannt, benötigt
man einen Überschuß an Bisphenol A um sicher zu
sein, daß alle Chlorcarbonatendgruppen des Reaktionsproduktes
von Phosgen mit dem Natriumsalz des Bisphenol
A völlig umgesetzt werden. Sollte das Polycarbonat
während seiner Extrusion Chlorcarbonatendgruppen enthalten,
so neigen diese Gruppen zum Abbau und bilden
saure Stoffe, z. B. Chlorwasserstoff, was zu Korrosionsschäden
im Extruder führt.
Die Bisphenol A-Menge in der wäßrigen alkalischen Phase
kann zwischen 0,01 und 0,7 Gew.-% liegen und liegt gewöhnlich
zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-% mit einem durchschnittlichen
Bisphenol A-Gehalt von etwa 0,25 Gew.-%.
Es wäre vorteilhaft, wenn man dieses Bisphenol A zurückgewinnen
und bei der Herstellung zusätzlichen Polycarbonats
verwenden könnte, da bei der Polycarbonatherstellung
im technischen Maßstab die Menge des in der
wäßrigen alkalischen Phase befindlichen Bisphenol A
erheblich ist. Bei einer Anlage mit einer jährlichen
Produktionskapazität von 27,2 Millionen kg Polycarbonat
liegt z. B. der in der alkalischen Phase enthaltende
Bisphenol A-Überschuß bei durchschnittlich 51,2 kg pro
Stunde. Also ist die Gewinnung und Verwertung dieses
nichtreagierten überschüssigen Bisphenol A von doppeltem
Vorteil. So erzielt man erhebliche Einsparungen der
Kosten für die Ausgangsstoffe und zudem wir der Gehalt an organischen
Materialien in dem wäßrigen alkalischen Abfall bzw. der wäßrigen alkalischen
Phase wesentlich reduziert.
Aus der US-PS 32 40 755 ist bekannt, überschüssiges
Bisphenol A aus der wäßrigen alkalischen Phase zu gewinnen,
indem man diese mit Säuren, wie z. B. Salzsäure
oder Schwefelsäure neutralisiert. Bei der Neutralisierung
fällt das Bisphenol A aus der wäßrigen Phase aus
und wird durch Filtration gewonnen. Diese Art der Gewinnung
hat jedoch gewisse Nachteile, da übermäßig große
Mengen Säure benötigt werden, um eine Neutralisierung zu
bewirken, ganz zu schweigen von der zur Durchführung der
Fällung erforderlichen Zeit und den sehr großen Behältern,
die für die erforderliche Verweilzeit benötigt
werden.
In der erwähnten Anlage beispielsweise, die jährlich
etwa 27,2 Millionen kg Polycarbonat herstellt, werden
im Durchschnitt etwa 20 500 kg pro Stunde an wäßriger
alkalischer Phase produziert und eine große Menge Säuren
wäre nötig, um jeweils etwa 82 kg Ätznatron, 201 kg
Natriumcarbonat und 61 kg Natriumbisphenolat zu neutralisieren.
Darüber hinaus müßte das gefällte Bisphenol A vor der
Wiederverwendung filtriert und gewaschen werden, wodurch
zusätzliche Kosten bei der Durchführung dieser zusätzlichen
Verfahrensstufe und für die Bereitstellung der
erforderlichen Apparaturen entstehen würden.
Die US-PS 30 46 255 beschreibt die Herstellung von Polycarbonaten,
wobei als Diolkomponente auch Diphenole, wie
Bisphenol A (Spalte 8, Zeile 65), eingesetzt werden
können. In Spalte 4, Zeile 60 bis 69, dieser Patentschrift
wird gelehrt, daß bei Wiederverwendung der nicht
umgesetzten Diole bzw. Diphenole diese wenigstens zum
Teil von Salz befreit und mit weiterem Alkali versehen
werden müssen. Das "Recycling"-Verfahren, das in der
US-PS 30 46 255 beschrieben wird, enthält somit 2 Vorbereitungsstufen,
die im vorliegenden erfindungsgemäßen
Verfahren nicht vorgesehen sind.
Bei dem in der DE-OS 21 01 700 beschriebenen Verfahren
handelt es sich um ein kontinuierliches Verfahren zur
Herstellung von hochmolekularen linearen Polycarbonaten,
welches u. a. dadurch gekennzeichnet ist, daß die Reaktionsmischung
(flüssige Phase), die aus einer wäßrigen
alkalischen Phase (enthält die restliche nicht umgesetzte
Dihydroxyverbindung) und einer organischen Phase
(enthält das gelöste Polycarbonat) besteht, und die gasförmige
Phase (Phosgen und Inertgas) über getrennte
Kreisläufe in das Reaktionsgefäß zurückgeführt werden,
wobei 5 bis 99 Gew.-% der flüssigen Phase nach Zugabe
von weiterem organischem Lösungsmittel und der entsprechenden
Dihydroxyverbindung in wäßriger alkalischer
Lösung erneut mit Phosgen versetzt werden (vgl. die
Ansprüche 1, 3, 4 und 5 in Verbindung mit der Zeichnung).
Die US-PS 36 46 102 beschreibt zwar die Herstellung von
Oligocarbonaten, wobei aber die Ausgangskonzentration
an Bisphenol A nicht so gering wie bei dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung ist, und wobei das eingesetzte
Molverhältnis von Phosgen zu Bisphenol A geringer als
das beim vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Rückgewinnung von Bisphenol A aus der bei der Herstellung
von Polycarbonaten in der Hauptreaktion entstehenden
wäßrigen alkalischen Phase, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man diese wäßrige alkalische
Phase separat in Anwesenheit eines organischen Lösungsmittels
für das Polycarbonat phosgeniert, wobei das
Molverhältnis von Phosgen zu dem, in der wäßrigen alkalischen
Phase enthaltenen, nicht reagierten Bisphenol A
mindestens 2,5 Mol zu 1 Mol beträgt und das erhaltene
niedermolekulare Polycarbonat mit einem hohen Anteil an
Chlorcarbonatendgruppen als Lösung in dem organischen
Lösungsmittel in den Hauptreaktionsstrom zurückgeführt
wird, wobei eine genügende Menge des organischen Lösungsmittels
zugesetzt wird, um eine Lösung von weniger
als 5 Gew.-% an niedermolekularem Polycarbonat im organischen
Lösungsmittel zu erzeugen.
Die Ausgangsstoffe zur Herstellung der Polycarbonate
werden in einer ersten Reaktionsstufe umgesetzt, wobei
die relativen Verhältnisse der Substanzen zueinander in
bekannter Weise festgelegt werden, wie z. B. in den US-PS
30 43 800, 30 46 255, 32 13 059, 31 73 891, 32 40 755
und 35 30 094 beschrieben.
Nach Bildung des Polymers trennt man die Reaktionsmischung
in einer Phasentrennungsstufe in zwei nicht miteinander
mischbare Phasen mittels eines Dekantiergefäßes.
Die organische Lösungsmittelphase, die das gelöste Polycarbonat
enthält, wird zur Weiterverarbeitung abgezogen,
um das fertige Polycarbonat zu erhalten und aufzubereiten.
Die wäßrige alkalische Phase, die das nicht reagierte
Bisphenol A enthält, wird der zweiten Reaktionsstufe
zugeführt, in die auch Phosgen und Lösungsmittel für das Polycarbonat
gegeben werden. Das Phosgen wird vorzugsweise in dem Lösungsmittel
gelöst, das in der zweiten Reaktionsstufe
zugesetzt wird. Hierbei muß mindestens 2,5 Mol Phosgen
pro 1 Mol nicht reagiertem Bisphenol A zugegeben
werden.
Das Phosgen reagiert mit dem unreagierten Bisphenol A
in der wäßrigen alkalischen Phase, wobei die Reaktion
an der Grenzfläche der Lösungsmittelphase und wäßrigen
Phase stattfindet. Durch den geringen Anteil an Bisphenol
A in der wäßrigen alkalischen Phase wird ein
niedermolekulares Polycarbonat mit einem hohen Anteil
an Chlorcarbonatendgruppen gebildet. Dieses niedermolekulare
Polycarbonat löst man in dem zugesetzten Lösungsmittel,
trennt die Lösung in einer Phasentrennungsstufe
ab und führt sie zu dem Hauptreaktionsstrom zurück, der
einen Überschuß an Bisphenol A enthält, damit die Chlorcarbonatendgruppen
des niedermolekularen Polycarbonats
vollig umgesetzt werden.
Wie bereits erwähnt, ist es vorteilhaft, die Bisphenol
A/Phosgenreaktion zu katalysieren, wobei der Katalysator
dem Reaktionsgemisch nach der ersten Reaktion in der
ersten Reaktionsstufe und vor der Einführung des Reaktionsgemisches
in die erste Phasentrennungsstufe zugesetzt
wird, wobei Mengen zwischen 0,06 und 0,4 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Polycarbonats, verwendet
werden. Der Katalysator kann aber auch zwischen der
zweiten Reaktionsstufe und der zweiten Phasentrennungsstufe
zugesetzt werden, wobei etwa 0,02 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der wäßrigen alkalischen Phase, verwendet
werden; dadurch wird der Katalysator in den Hauptreaktionsstrom
zusammen mit der Lösungsmittellösung des
niedermolekularen Polycarbonats, das in der zweiten
Reaktionsstufe gebildet wurde, eingeführt.
Der Zusatz des Katalysators zwischen der zweiten Reaktionsstufe
und der zweiten Phasentrennungsstufe fördert
gleichzeitig die Reaktion zwischen dem Phosgen und dem
nicht-reagierten, überschüssigen Bisphenol A in der
wäßrigen alkalischen Phase, wodurch die Entfernung des
nicht-reagierten Bisphenol A unter gegebenen Reaktionsbedingungen
verbessert wird.
Nach dieser letztgenannten Ausführungsform der Zugabe
des Katalysators bezieht man die Menge des Katalysators
auf die Menge der wäßrigen alkalischen Phase, die in die
zweite Reaktionsstufe gegeben wird, d. h. es werden etwa
0,02 Gew.-% Katalysator, bezogen auf die jeweils zugeführte
Menge der wäßrigen alkalischen Phase, zugegeben.
Angenommen, daß man stündlich 45,4 kg wäßrige alkalische
Phase, die 0,25 Gew.-% Bisphenol A enthält, in die
zweite Reaktionsstufe gibt, so würde man beispielsweise
stündlich 9,07 g eines Triethylaminkatalysators verwenden.
Es ist gefunden worden, daß der Bisphenol A-Gehalt in
der alkalischen wäßrigen Phase auf weniger als 0,01 Gew.-%
reduziert werden kann, wenn das Molverhältnis
von mindestens 2,5 Mol Phosgen zu 1 Mol Bisphenol A
eingehalten ist. Darüber hinaus ist gefunden worden, daß
man eine genügende Menge Lösungsmittel verwenden muß,
um eine Lösung von weniger als 5 Gew.-% und vorzugsweise
etwa 2,5 Gew.-% an niedermolekularem Polycarbonat im Lösungsmittel
zu erzeugen.
Wenn man weniger Lösungsmittel verwendet, beispielsweise
eine Menge, die lediglich eine Lösung von 5,0 Gew.-% an
niedermolekularem Polycarbonat im Lösungsmittel ergibt,
geht die Bisphenol A-Rückgewinnung langsamer vonstatten.
Außerdem muß man berücksichtigen, daß das Ausmaß der
Bisphenol A-Rückgewinnung in Abhängigkeit von der Verweilzeit
in der zweiten Reaktionsstufe steht. Je länger
die Reaktionsdauer, desto mehr Bisphenol A wird in das
niedermolekulare Polycarbonat umgewandelt. In einem
kontinuierlichen System sollte in der Praxis die Verweilzeit
im Reaktor jedoch nicht 5 bis 6 Minuten, vorzugsweise
nicht 2 Minuten überschreiten.
Eine wäßrige alkalische Phase, die bei der Herstellung
eines Polycarbonats gebildet worden ist, weist folgende
Zusammensetzung auf:
pH12,5
Bisphenol A 0,28 Gew.-%
OH- 0,35 Gew.-%
CO₃2- 0,36 Gew.-%
Cl- 5,67 Gew.-%
NaCl 9,35 Gew.-%
Die wäßrige alkalische Phase wird der zweiten Reaktionsstufe
bei einer Geschwindigkeit von etwa 338 kg pro
Stunde entsprechend etwa 0,0041 kg-Mol pro Stunde Bisphenol A
zugeführt. Gleichzeitig werden etwa 0,0103 kg-
Mol pro Stunde Phosgen, das in einem Lösungsmittelgemisch
gelöst ist, der zweiten Reaktionsstufe zugeführt,
wobei man die Menge des Lösungsmittels so bemißt,
daß das aus der Reaktion von Phosgen und Bisphenol A
entstehende niedermolekulare Polycarbonat eine 2,5 gew.-%ige
Lösung bildet.
Das Molverhältnis Phosgen zu Bisphenol A ist etwa 2,5 : 1,
und die Verweilzeit in der zweiten Reaktionsstufe beträgt
etwa 2 Minuten.
Das Reaktionsgemisch wird dann der zweiten Trennungsstufe
zugeleitet, um eine Phasentrennung vorzunehmen,
wobei die Verweilzeit in der zweiten Phasentrennungsstufe
etwa 2 Minuten beträgt.
Die das gelöste, niedermolekulare Polycarbonat enthaltende
Lösungsphase führt man in den Hauptreaktionsstrom
zurück und die wäßrige alkalische Phase wird verworfen;
sie hat nach der Bisphenol A-Rückgewinnung folgende Zusammensetzung:
pH12,2
Bisphenol A 0,009 Gew.-%
OH- 0,10 Gew.-%
CO₃2- 0,52 Gew.-%
Cl- 5,62 Gew.-%
NaCl 9,29 Gew.-%
Eine Probe der Lösung des niedermolekularen Polymerisats
in dem Lösungsmittel wurde entnommen, gewaschen, ein
Polymerfilm gegossen und auf herkömmliche Weise getrocknet.
Die relative Viskosität des getrockneten
Polymerisats wurde bestimmt und eine Endgruppenanalyse
mit folgenden Ergebnissen vorgenommen:
relative Viskosität1,045
-OH-Endgruppen0,09 Gew.-%
-COCl-Endgruppen4,54 Gew.-%
Aus diesen Daten ist leicht zu ersehen, daß das bei der
Phosgenierung der wäßrigen alkalischen Phase erhaltene
Polycarbonat eine niedrige Molmasse und einen hohen Anteil
an Chlorcarbonatendgruppen besitzt. Es reagiert daher
leicht im Hauptreaktionsstrom, da alle Chlorcarbonatendgruppen
durch den Bisphenol A-Überschuß im Hauptstrom
vollständig umgesetzt werden.
Wie bereits erwähnt, führt eine Unterschreitung der erforderlichen
Menge Lösungsmittel in der zweiten Reaktionsstufe
zu einer Verzögerung in der Bildung des niedermolekularen
Polycarbonats, und man gewinnt weniger
Bisphenol A aus der wäßrigen alkalischen Phase bei einem
bestimmten Molverhältnis von Phosgen zu Bisphenol A und
einer bestimmten Reaktionszeit zurück.
Um diese Wirkung des Lösungsmittels auf die Bisphenol A-
Rückgewinnung zu verdeutlichen, wurde eine etwa 0,3 Gew.-%
Bisphenol A enthaltende, wäßrige alkalische
Phase unter Verwendung eines Molverhältnisses von 2 zu
1 und 2,5 zu 1 von Phosgen zu Bisphenol A phosgeniert
und eine solche Menge des Lösungsmittelgemisches wurde
verwendet, um 5 gew.-%ige und 2,5 gew.-%ige Lösungen des
niedermolekularen Polycarbonats im Lösungsmittel zu
bilden.
Nach der Phosgenierung war der prozentuale Anteil Bisphenol A
in der wäßrigen alkalischen Phase wie folgt:
Wie aus diesen Daten klar ersichtlich ist, ist die Menge
des in der zweiten Reaktionsstufe verwendeten Lösungsmittels
für die optimale Gewinnung des Bisphenol A aus
der wäßrigen alkalischen Phase von Bedeutung: das
Lösungsmittel muß in genügender Menge verwendet werden
um eine weniger als 5 gew.-%ige und vorzugsweise etwa
2,5 gew.-%ige Lösung des niedermolekularen Polycarbonats
zu erhalten.
Wie bereits beschrieben, kann man einen Katalysator
entweder zwischen der ersten Reaktionsstufe und der
ersten Trennungsstufe oder zwischen der zweiten Reaktionsstufe
und der zweiten Trennungsstufe zugeben.
Im ersten Falle verwendet man zwischen 0,06 und 0,40 Gew.-%
Katalysator, bezogen auf das Gewicht des Polycarbonats,
und im zweiten Fall verwendet man etwa 0,02 Gew.-%
Katalysator, bezogen auf das Gewicht der wäßrigen
alkalischen Phase, wobei der Katalysator gleichzeitig
mit der Lösung des niedermolekularen Polycarbonats in
den Hauptreaktionsstrom gegeben wird. Es hat sich als
vorteilhaft erwiesen, den Katalysator zwischen der
zweiten Reaktionsstufe und der zweiten Trennungsstufe
hinzuzufügen, denn dessen Anwesenheit wirkt förderlich
auf die Bisphenol A-Rückgewinnung aus der wäßrigen
alkalischen Phase.
Da eine genügende Menge Katalysator an dieser Stelle zugegeben
werden muß, um die Hauptpolycarbonatreaktion zu
katalysieren, liegt das Molverhältnis des Katalysators
zu Bisphenol A ziemlich hoch, und es ist überraschend,
daß die Bisphenol A-Rückgewinnung gefördert wird, da es
bekannt ist, daß Katalysatorüberschüsse eine chemische
Reaktion eher hindern als beschleunigen.
Um zu zeigen, welche Wirkung der Zusatz eines Katalysators
auf die Bisphenol A-Rückgewinnung hat, wurden folgende
Daten zusammengestellt:
Etwa 337 kg pro Stunde einer etwa 0,17%igen (= 0,00252 kg-
Mol pro Std.) Bisphenol A enthaltenden alkalischen
Phase wurde gleichzeitig mit Phosgen, das in dem Lösungsmittelgemisch
gelöst war, der zweiten Reaktionsstufe
zugeführt.
Das Phosgen wurde in einer Menge verwendet, so daß ein
Phosgen/Bisphenol A-Molverhältnis von ungefähr 2,5
aufrechterhalten wurde, und ausreichend Lösungsmittelgemisch
wurde verwendet, um eine 2,5 gew.-%ige niedermolekulare
Polycarbonatlösung in dem Lösungsmittel zu
erhalten.
In einem Fall wurde der Triethylaminkatalysator zwischen
der ersten Reaktionsstufe und der ersten Trennungsstufe
zugegeben, was zur Folge hatte, daß die in die zweite
Reaktionsstufe eingeleitete wäßrige alkalische Phase
keinen Katalysator enthielt, da der Katalysator in der
Lösungsmittelphase der Hauptpolycarbonatreaktion gelöst
wurde.
Im zweiten Fall wurde der Triethylaminkatalysator zwischen
der zweiten Reaktionsstufe und der zweiten Trennungsstufe
zugegeben.
Nach der Abtrennung der niedermolekularen Polycarbonatlösung
wurde das in der wäßrigen alkalischen Phase enthaltende
Bisphenol A wie folgt analysiert:
Triethylamin/
Bisphenol A-
MolverhältnisRest Bisphenol A
in Gew.-% in der wäßrigen
alkalischen Phase -0,010 0,2650,008
Bisphenol A-
MolverhältnisRest Bisphenol A
in Gew.-% in der wäßrigen
alkalischen Phase -0,010 0,2650,008
In ähnlicher Weise wurden etwa 33,7 kg pro Stunde einer
wäßrigen alkalischen Phase mit einem Bisphenol A-Anteil
von 0,3 Gew.-% (0,000443 kg-Mol pro Stunde) der zweiten
Reaktionsstufe zugeführt und wie vorstehend behandelt,
wobei man folgendes Ergebnis erhielt:
Triethylamin/
Bisphenol A-
MolverhältnisRest Bisphenol A
in Gew.-% in der wäßrigen
alkalischen Phase -0,0074 0,1510,0021
Bisphenol A-
MolverhältnisRest Bisphenol A
in Gew.-% in der wäßrigen
alkalischen Phase -0,0074 0,1510,0021
Die Daten zeigen deutlich, daß trotz des verhältnismäßig
hohen Molverhältnisses von Katalysator zu Bisphenol A
in der Bisphenol A-Rückgewinnungsstufe die Bisphenol A-
Entfernung aus der wäßrigen alkalischen Phase begünstigt
wird.
Wie bereits erwähnt, wurde nun gefunden, daß das
optimale Molverhältnis von Phosgen zu Bisphenol A in der
wäßrigen alkalischen Phase bei mindestens 2,5 : 1 liegt.
Einerseits führt ein niedriges Phosgen/Bisphenol A-Verhältnis
zu weniger effektiver Bisphenol A-Entfernung,
andererseits aber bewirken Phosgen/Bisphenol A-Molverhältnisse,
die über 2,5 : 1 liegen, keine wesentliche
Verbesserung der Bisphenol A-Entfernung. Darüber hinaus
ist die Verwendung überschüssiger Mengen Phosgen zu
vermeiden, da derartige Überschüsse den Säuregehalt der
wäßrigen alkalischen Phase erhöhen und zu Problemen in
dem Abfallbehandlungsstadium führen, in welchem die
wäßrige alkalische Phase nach der Bisphenol A-Entfernung
und vor dem Austritt aus der Anlage behandelt wird.
Um die Wirkung der Phosgen/Bisphenol A-Molverhältnisse
auf die Bisphenol A-Rückgewinnung aus der wäßrigen
alkalischen Phase zu verdeutlichen, wurde eine wäßrige,
alkalische Phase mit einem Gehalt von 0,3 Gew.-% Bisphenol
A mit verschiedenen Mengen von Phosgen behandelt,
wobei folgende Ergebnisse erzielt wurden:
COCl₂/Bisphenol A-
MolverhältnisRest Bisphenol A in
Gew.-% in der wäßrigen
alkalischen Phase 1,200,09 2,000,05 2,500,009 2,640,009 2,930,007
MolverhältnisRest Bisphenol A in
Gew.-% in der wäßrigen
alkalischen Phase 1,200,09 2,000,05 2,500,009 2,640,009 2,930,007
Das Phosgen, das im Lösungsmittelgemisch gelöst war,
wurde in die zweite Reaktionsstufe eingeführt, wobei man
eine ausreichende Menge Lösungsmittel verwendet, um eine
2,5 gew.-%ige Lösung des niedermolekularen Polycarbonats
in dem Lösungsmittel herzustellen.
Die angegebenen Daten sind in Fig. 2 wiedergegeben, aus
der die Wirkung des Phosgen/Bisphenol A-Molverhältnisses
deutlich hervorgeht.
Wie aus obigen Beispielen ersichtlich ist, kann zusammenfassend
gesagt werden, daß eine verhältnismäßig
einfache und unkomplizierte Methode zur Entfernung
beispielsweise von überschüssigem, nichtreagiertem Bisphenol
A aus der bei der Herstellung von Polycarbonaten
gebildeten wäßrigen, alkalischen Phase durch die Erfindung
erzielt wird.
Die Beispiele zeigen überdies, daß der Grad der Bisphenol
A-Entfernung durch verschiedene Faktoren begünstigt
wird, insbesondere durch die Menge des Lösungsmittels,
das der zweiten Reaktionsstufe zugeführt
wird, durch die Zugabe eines Katalysators während der
Entfernung des Bisphenol A und durch das Molverhältnis
von Phosgen zu Bisphenol in der zweiten Reaktionsstufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Fig. 1 zeigt eine allgemeine schematische Darstellung
eines typischen Polycarbonatherstellungsverfahrens
mit Bisphenol A-Rückgewinnung gemäß vorliegender Erfindung.
In Fig. 1 bedeuten:
1 =erste Reaktionsstufe
2 =erste Phasentrennungsstufe
3 =zweite Reaktionsstufe
4 =zweite Phasentrennungsstufe
5 =Zufuhr von Phosgen, Bisphenol A, Lösungsmittel und
wäßriger Alkalilösung
6 =alternative Katalysatorzugabe von ∼0,06 bis 0,4 Gew.-%
bezogen auf das Gewicht des Polycarbonats
7 =14,0 Gew.-% Polycarbonatlösung in dem Lösungsmittel
für Weiterverarbeitung
Übergang 2 nach 3 = 0,1 bis 0,3 Gew.-% unreagiertes
Bisphenol A enthaltende, wäßrige, alkalische Phase
8 =Zufuhr von Phosgen und Lösungsmittel
9 =alternative Katalysatorzugabe von ∼0,02 Gew.-%,
bezogen auf die wäßrige alkalische Phase
10 =Rückführung von ∼2,5 Gew.-% niedermolekulare Polycarbonatlösung
in Lösungsmittel
11 =Abfluß von <0,01 Gew.-% Bisphenol A enthaltender
wäßriger alkalischer Phase
In Fig. 2 ist die Wirkung des COCl₂/Bisphenol A-Molverhältnisses
auf die Bisphenol A-Entfernung aus der
wäßrigen alkalischen Phase graphisch dargestellt.
Claims (1)
- Verfahren zur Rückgewinnung von Bisphenol A aus der bei der Herstellung von Polycarbonaten in der Hauptreaktion entstehenden wäßrigen alkalischen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man diese wäßrige alkalische Phase separat in Anwesenheit eines organischen Lösungsmittels für das Polycarbonat phosgeniert, wobei das Molverhältnis von Phosgen zu dem, in der wäßrigen alkalischen Phase enthaltenen, nicht reagierten Bisphenol A mindestens 2,5 Mol zu 1 Mol beträgt und das erhaltene niedermolekulare Polycarbonat mit einem hohen Anteil an Chlorcarbonatendgruppen als Lösung in dem organischen Lösungsmittel in den Hauptreaktionsstrom zurückgeführt wird, wobei eine genügende Menge des organischen Lösungsmittels zugesetzt wird, um eine Lösung von weniger als 5 Gew.-% an niedermolekularem Polycarbonat im organischen Lösungsmittel zu erzeugen.
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US05/544,246 US4025489A (en) | 1975-01-27 | 1975-01-27 | Utilization of bisphenol-A from the alkaline phase generated in the production of polycarbonates |
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