DE2602325C3 - Verfahren zur Aufarbeitung von biochemischen Abfällen unter anaeroben Bedingungen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von biochemischen Abfällen unter anaeroben Bedingungen

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DE2602325C3
DE2602325C3 DE19762602325 DE2602325A DE2602325C3 DE 2602325 C3 DE2602325 C3 DE 2602325C3 DE 19762602325 DE19762602325 DE 19762602325 DE 2602325 A DE2602325 A DE 2602325A DE 2602325 C3 DE2602325 C3 DE 2602325C3
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Masahiko; Haga Ryooichi; Odawara Youji; Hitachi Ibaraki Ishida (Japan)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von biochemischen Abfällen unter anaeroben Bedingungen, bei dem die Abfälle unter anaeroben Bedingungen bei einer Temperalur im Bereich von Raumtemperatur bis 6O0C der Gärung mit Hilfe geeigneter Mikroorganismen unterworfen werden.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist in der Abwassertechnik bekannt. Für dieses bekannte Verfahren ist es charakteristisch, daß das während der Gärung gebildete Gas als Antriebskraft Γ·.ιγ die Abfallbehandlungseinrichtungen verwendet werden kann, pathogene Organismen weitgehend abgetötet werden und die festen Rückstände sich zur Verwendung als Bodenverbesserungsmittel eignen.
Den zahlreichen Vorteilen steht jedoch insbesondere der Nachteil gegenüber, daß der anaerobe Abbauvorgang gewöhnlich eine lange Dauer, wie z. B. 40 Tage, erfordert.
Hinzu kommt, daß biochemische Abfälle sowie auch überschüssiger aktivierter Klärschlamm eine Art eines hydrophilen Kolloids darstellen, das im Zustand eines fast vollständig hydratisierten Gels vorliegt. Ein Schlamm mit einem Feststoffgehalt von 5% liegt daher in Form einer Paste vor und erfordert hohe Rührkraft, was dazu führt, daß die Klärschlämme aus wirtschaftlichen Gründen während des für den guten Abbauvorgang notwendigen Rührens bei der anaeroben Gärung nur einen begrenzt hohen Feststoffgehalt aufweisen dürfen. Begrenzter Feststoffgehalt und lange Gärdauer führen außerdem jedoch zu großen Faulräumen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der Rührwiderstand der Abfallstoffe während des anaeroben Gärvorgangs herabgesetzt und der Abbauvorgang beschleunigt ist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor der Durchführung des Gärvorganges der |)H-Wert der biochemischen Abfälle auf einen Wert von weniger als 3,5 eingestellt wird, die Abfälle mit so
40
45 eingestelltem pH-Wert während vorbestimmter Dauer bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 2000C gehalten und danach durch Zugabe von Alkalien neutralisiert werden.
Bei der Neutralisation ist es hierbei nicht erforderlich, den pH-Wert auf genau 7 einzustellen. Es reicht aus, wenn der pH-Wert in einem Bereich zwischen 5 und 8 liegt.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung wird u. a. die Viskosität des biochemischen Abfalls bei höheren Konzentrationen merklich verringert, so daß der Rührwiderstand in der nachfolgenden Gärungsstufe vermindert und Abfälle mit höherer Dichte bzw. Feststoffgehalt wirtschaftlich behandelt werden können. Auch wird durch die erfindungsgemäße Vorbehandlung die Abbauzeit verkürzt und die Geschwindigkeit der Gasbildung erhöht. Eine Verkleinerung des Faulraumvolumens bei Wahrung eines gleich guten Abbaugrades ist daher möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, die nachstehend näher erläutert wird. Es zeigt
F i g. I eine schemalische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der dazu verwendeten Vorrichtung und
Fig.2 eine graphische Darstellung, in der mit Hilfe der beiden angegebenen Kurven der Abbaueffekt des bekannten Verfahrens mit dem Abbaueffekt des erfindungsgemäßen Verfahrens verglichen wird, wobei das erfindungsgemäße Verfahren für den Abbau von überschüssigem aktiviertem Klärschlamm angewendet wird.
Im allgemeinen werden bei dem anaeroben mikrobiologischen Abbau zuerst Organismen sowie tierische und pflanzlischc Zellen in dem Rohsehlaniin unter der Einwirkung von anaeroben Bakterien verflüssigt und danach in organische Säuren umgewandelt, die unter der Einwirkung von Methan bildenden Bakterien in Methan umgewandelt werden.
Der anaerobe Abbau verläuft allmählich während des Aufenthalts von 20 bis 40 Tagen in einem Gärtank. Für die Erfindung ist es wesentlich, daß der Abfall zuvor einer bestimmten Wärmebehandlung unter bestimmten sauren Bedingungen unterworfen wird.
Die vorherige Wärmebehandlung unter sauren Bedingungen verkürzt die Abbauzeit, führt zu einer hohen Gasbildungsgeschwindigkeit und zu einer hohen Menge des gebildeten Gases. Außerdem wird durch die Anwendung der Wärmebehandlung unter sauren Bedingungen die Viskosität des biochemischen Abfalls merklich vermindert, so daß die Rührkraft in dem Abbautank vermindert wird und sogar biochemische Abfälle mit hoher Dichte von mehr als 5% Feststoffe in das System eingesetzt werden können. Die erfindungsgemäße Vorbehandlung besteht darin, daß dem biochemischen Abfall Säure zugesetzt wird, um den wirksamen pH-Bereich unterhalb 3,5 einzustellen. Niedrigere pH-Werte sind wünschenswert; aus wirtschaftlichen Gründen liegt jedoch der pH-Bereich vorzugsweise zwischen 1,0 und 3,0. Zum Ansäuern des biochemischen Abfalls kann Schwefelsäure oder Chlorwasserstoffsäure verwendet werden; geeignet sind außerdem organische Säuren, wie Essigsäure und Zitronensäure. Aus wirtschaftlichen Gründen eignen sich Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure besonders gut, und aufgrund der geringeren Verdünnung ist eine Säure mit hoher Dichte besonders günstig. Die zugesetzte Menge der Säure ist verschieden in
Abhängigkeit von der Art der Rohabfälle, der Dichte und der Art der Säuren.
Um den vorstehend angegebenen wirksamen pH-Bereich zu erzielen, ist im allgemeinen bei Verwendung einer 35%igen Chlorwasserstoffsäure eine Menge der Chlorwasserstoffsäureim Bereich von0,1 und 1 Gew.-% (Gewicht/Gewicht) erforderlich.
Wenn der biochemische Abfall im neutralen Bereich vorliegt, so kann keine große Verminderung der Viskosität erwartet werden, wenn die Temperatur nicht mehr als 1500C beträgt. Biochemischer Abfall im alkalischen Zustand ist nicht geeignet wegen des Anstiegs der Viskosität.
Es ist erforderlich, den biochemischen Abfall bei einer Temperatur von mehr als 60"C, jedoch unter 200"C, während mindestens einer Minute zu erhitzen.
Eine Behandlung bei übermäßig hohen Temperaturen und während übermäßig langer Dauer, beispielsweise wahrend 20 Minuten bei 1700C ist nicht wünschenswert, weil unter diesen Bedingungen Zersetzu/igsprodukte auftreten, welche den mikrobiologischen Abbau stören.
Vorzugsweise wird daher die Wärmebehandlung bei Temperaturen von weniger als l60"Cund nicht mehr als 10 Minuten durchgeführt.
In dem in Fig. 1 gezeigten Fließschema ist dargestellt, wie der biochemische Abfall durch ein Behandlungssyslein geführi wird, welches die erfindungsgemäße Abbauvorrichtung enthält. Der Rohabfall kann in einem Absetztank 10 gesammelt werden und aus dem Absetztank 10 durch eine Leitung 12 mit Hilfe auf diesem Fachgebiet üblicher Methoden in einen Vorbehandlungstank 13 übergeführt werden, der mil einer Heizvorrichtung 14 versehen ist. Aus einem Säurevorratstank 15 wird Säure durch eine Leitung 16 in den Vorbehandlungstank 13 eingeführt, um den pH-Wert des Abfalls einzustellen. Das Rühren wird dann unter Erhitzen fortgesetzt, um die Verflüssigung zu fördern.
Der Abfall mit eingestelltem pH-Wert wird durch eine Leitung 19 in einen Gär- oder Abbautank 20 eingeführt. In den Gärtank 20 wird aus einem Alkalivorratstank 17 durch eine Leitung 18 Alkali eingeführt, um den Abfall zu neutralisieren. Nach der Neutralisation wird anaerober Schlamm in den Gärtank als Impfmaterial für die anaerobe Gärung durch eine Leitung 22 aus einem Tank für anaeroben Schlamm eingeführt.
Die anaerobe Gärung oder der anaerobe Abbau wird unter anaeroben Bedingungen durchgeführt, wobei durch den Abbau Gas gebildet wird, das durch Leitung 23 entnommen wird. Der Rückstand wird durch eine Leitung 26 in einen Gärschlamm-Separalor 24 eingeführt. Dieser Rückstand wird in dem Separator 24 in Flüssigkeit und Gärschlanim getrennt. Die abgetrennte Flüssigkeit wird durch Leitung 28 entnommen, und der Gärschlamm wird durch Leitung 29 entnommen. Ein Teil des Gärschlamms wird durch Leitung 30 in den Tank 21 für den anaeroben Gärschlamm zurückgeführt, so daß eine Rückführung des Gärschlamms erfolgt.
Der durch Vorbehandlung in dem Vorbehandlungstank 14 gebildete Schlamm kann durch eine Leitung 34, die durch eine gestrichelte Linie angegeben ist, in einen V>.rflüssigungstank 32 eingeleitet werden. In den Verflüssigungstank 32 kann durch eine Leitung 37 ein Alkali aus einem Behälter 36 eingeltitet werden, um den pH-Wert des Abfalls einzustellen. Nach der Verflüssigung wird der Abfall durch eine Leitung 38, die mit Hilfe einer gestrichelten Linie gezeigt ist, in die Leitung 19 zurückgeführt.
Beispiel 1
2,4 ml Chlorwasserstoflsäure der Konzentralion von 35% wurden zu 500 g überschüssigem aktiviertem Schlamm, der einen Rückstand aus der städtischen Abwasseraufbereitung darstellte, gegeben. Die Feststoffkonzentration des Schlamms betrug 1,54 (Gewicht/ Gewicht), und sein Gehalt an organischem Material betrug 62% (Gewicht/Gewicht). Der .Schlamm wurde gerührt, und der pH-Wert des Schlamms wurde auf diese Weise auf 2,0 eingestellt. Der Schlamm wurde dann in einen rostfreien Becher eingeführt und 5 Minuten auf 95"C erhitzt. Nach dem Erhitzen wurden 5 g Natriumhydroxid mit einer Dichte von 30% /u dem Schlamm gegeben, so daß der pH-Wert des Schlamms auf 6,9 eingestellt wurde. Der pH-geregelte Schlamm wurde in einen Gartank eingeführt, und 2 g Schlamm aus der anaeroben Gärung, der aus Exkrementen-Material bestand, wurde als Impfschlamm in den Tank gegeben. Das in dem Tankraum befindliche Gas wurde durch gasförmigen Stickstoff verdrängt. Während der pH-geregelte Schlamm mit einer Rührgeschwindigkeit zwischen 150 und 200 Upm gerührt wurde, wurde der anaerobe Abbau bei 40"C durchgeführt.
Das Ergebnis der anaeroben Abbaubehandlung ist in Fig. 2 gezeigt. Im Vergleich damit wird in F i g. 2 außerdem (Jas Ergebnis einer anderen unter identischen Bedingungen durchgeführten anaeroben Abbaubehandlung gezeigt, deren Ausgangsmaterial jedoch keiner Vorbehandlung diirch Zugabe von Säure, Erhitzen und keiner anschließenden Neutralisation unterworfen worden war. Kurve Λ zeigt das Verfahren mit Vorbehandlung, während Kurve /idas Verfahren ohne Vorbehandlung darstellt. Die Ordinate gibt die Menge des beim Abbau gebildeten Gases und die Abszisse die Tage der Gürbehandlungan.
Aus den Ergebnissen g^-ht hervor, daß durch die Vorbehandlung vor der anaeroben Gärbchandlung die Verflüssigungszeit des Schlamms verkürzt wird und eine Erhöhung der Gasbildungsgcschwindigkeit und der Menge des gebildeten Gases bewirkt wird. Die Zusammensetzung des Gases, welches durch die anaerobe Gärung mit Vorbehandlung gebildet wurde, entsprach 84,5% CHi und 15,5% CO.·, während ohne Vorbehandlung 84,6% CH, und 15,4% CO.. (unter Vernachlässigung von N_> und H_>) gebildet wurden. Es bestand praktisch kein Unterschied in der Zusammensetzung des durch Gärung erhaltenen Gases in beiden Fällen.
Darüber hinaus betrug die Viskosität des Schlamms nach der Vorbehandlung und Neutralisation 15cPS (Centipoise-Stroke) und ohne Vorbehandlung 23 cPS.
Beispiel 2
Überschüssiger Aktivschlamm, der als Rückstand bei der städtischen Abwasserbehandlung erhalten wurde, wurde konzentriert, so daß sein Feststoffgehalt 8,6% betrug. Danach wurde der Schlamm mit Wasser verdünnt, so daß 300 g Schlamm eines Feststoffgehalts im Bereich von 1 bis 5% und mit einem Gehalt an organischem Material von 65% erhalten wurden. Dem Schlamm wurde 35%ige Chlorwasserstoffsäure in einem Behälter zugesetzt, so daß der pH-Wert des Scli'amms auf 2,0 eingestellt wurde. Während dieses Vorgangs wurde der Schlamm gerührt. Der Schlamm wurde während 5 Minuten kontinuierlich auf 100"C erhitz! Dann wurde der Schlamm abgekühlt, Lind durch Zugabe von 30%igem Natriumhydroxid wurde der
pH-Wert des Schlamms auf 6.9 eingestellt. Die Viskosität des so vorbehandclten Schlamms wurde mit Hilfe eines Rotationsviskomcters gemessen.
Die Ergebnisse der Viskositätsmessung (in cPS) sind in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Fcstsloffgchall. "/ο (Gcw./Gcw.) I 2 J 4 5
cPS cPS cl'S cl'.S cl'.S
Schlamm (mit 6
Vorbehandlung)
Schlamm (ohne 7
Vorbehandlung)
20 UO 300 b20
26 145 2000 5600
Wenn die Feststoffdichte bzw. der Feststoffgehalt des Schlamms weniger als 3% betrug, waren die beiden in Tabelle 1 gezeigten Viskositätswerte kaum verschieden. Wenn jedoch der Feststoffgehalt des Schlamms mehr als 4% betrug, unterschieden sich beide Viskositätswerte äußerst stark.
Nach der Gär- bzw. Abbaubehandlung ist es gewöhnlich wünschenswert, die Dichte des Schlamms zur Erhöhung der Aufarbeitungswirksamkeit zu erhöhen. Wenn jedoch der Schlamm keiner Vorbehandlung unterworfen worden war, geht er in einen pastösen Zustand über, so daß der Viskositätswert des Schlamms erhöht wird. Wenn eine Flüssigkeit mit hoher Viskosität gerührt wird, steigt die zum Rühren in dem Gärtank erforderliche Rührkraft im gleichen Verhältnis wie der Viskositätswert. Wie vorstehend erwähnt wurde, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens die Viskosität des Schlamms vermindert werden. Auf diese Weise kann daher bei der Abbaubehandlung die erforderliche Rührkraft merklich vermindert werden.
Beispiel 3
4,6 ml Chlorwasserstoffsäure der Konzentration von 35% wurden zu 1000 g überschüssigem Aktivschlamm gegeben, der den Rückstand aus der städtischen Abwasseraufbereitung darstellte. Der Feststoffgehalt des Schlamms betrug 3 Gew.-% (Gewicht/Gewicht) und der Gehalt an organischem Material betrug 2,0% (Gewicht/Gewicht). Der Schlamm wurde bei der Zugabe gerührt, und der pH-Wert des Schlamms wurde auf diese Weise auf 2,0 eingestellt. Dieser Schlamm wurde kontinuierlich in eine Schlange aus rostfreiem Material mit einer mit Epoxyharz beschichteten Innenfläche eingeleitet und 5 Minuten in heißes Wasser von 98° C eingetaucht. Die Belastung mit organischem Material bei diesem Verfahren 32,3 g/l.Tag. Danach wurde der behandelte Schlamm in einen zylindrischen rostfreien Verflüssigungstank mit 101 Fassungsvermögen eingeleitet, der mit einem Rührer, einem Kühlmantel und einer automatischen pH-Kontrollvorrichtung versehen war, wobei die gleiche Belastung mit organischem Material eingehalten wurde. Zu diesem Zeitpunkt des Verfahrens betrug die Rührgeschwindigkeit 180 Upm und die Temperatur 42° C. Dem Schlamm wurde Natriumhydroxid zugesetzt, so daß ein pH-Wert von 5,8 erreicht wurde. Die kontinuierliche Verflüssigungsbehandlung wurde 4 Tage durchgeführt Nach der Verflüssigungsbehandlung wurde der Schlamm in einen 201 fassenden zylindrischen rostfreien Gärtank übergeführt, der mit einem Rührer, einem Kühlmantel und einem automatischen pH-Regler versehen war. In dieser Vorrichtung betrug die Rührgeschwindigkcil 180 Upm und die Temperatur 40°C. Dem Schlamm wurde Natriumhydroxid zur Neutralisation zugesetzt, so daß ein pH-Wert von 7,4 erhalten wurde. Anaerober
■> Schlamm wurde dem Schlamm zugeleitet, und die kontinuierliche anaerobe Gärbchandlung wurde während 8 Tagen unter Bildung von gasförmigem Methan durchgeführt. Dci gebildete Rückstand wurde in einen 2-l-Separator eingeführt und verblieb dort während
κι eines Tags, wobei die Trennung in Flüssigkeit und Gärschlamm, der gasbildendc Bakterien enthielt, stallfand.
Darüber hinaus wurde die gleiche Verflüssigungs- und Gärbehandlung ohne die Vorbehandlung durch die
ι s Zugabe von Säure und Erhitzen durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 2 einander gegenübergestellt.
Tabelle 2 Menge des CH< (ichalt Rate tier
gebildeten des Gärung
Gärgases Gärgases b/.w. des
ml/g organi Abbaus
sches Material
O) O)
410 72 55
Mit
Vorbehandlung 478 74 63
Ohne
Vorbehandlung Beispiel 4
Überschüssiger Aktivschlamm, der als Rückstand bei der Aufarbeitung von Abwasser der Nahrungsmittelindustrie erhalten worden war, wurde mit Hilfe einer
is Zentrifuge konzentriert, so daß sein Feststoffgehalt auf 10% eingestellt wurde. Danach wurde der Schlamm mit Wasser verdünnt, wobei 600 g eines Schlamms mit einem Feststoffgehalt von 5% und einem Gehalt an organischem Material von 60% erhalten wurde. Dann wurde die Menge des Schlamms unterteilt und jedem Anteil wurde unter Rühren eine geringe Menge Schwefelsäure zugesetzt, so daß Schlamm-Anteile mit pH-Werten von 2, 3 und 4 erhalten wurden. Jeder Schlammanteil wurde in einen rostfreien Autoklav mit einer teflonbeschichteten Innenfläche eingeführt, der mit einem Innenmantel, Außenmantel und einem Rührer versehen war. Jeder Anteil wurde unter den in Tabelle 3 gezeigten Bedingungen unter Rühren durch Einleiten von überhitztem Dampf in den Mantel des Autoklavs erhitzt. Nach der Wärmebehandlung wurde Kühlwasser in die Mantel eingeleitet. Die gekühlten Schlammantcile wurden einer Viskositätsmessung mit Hilfe eines Rotationsviskometers unterworfen. Danach wurde 30%iges Natriumhydroxid unter Rühren den Schlammes anteilen zugesetzt, so daß der pH-Wert auf 7,0 eingestellt wurde. Die Schlammanteile wurden in Gärtanks übergeführt, und anaerober Gärschlamm (4%, Gewicht/Gewicht) wurde als Impfschlamm in den Tank eingebracht. Der Gasraum in dem Tank wurde mit Stickstoff verdrängt Danach wurde jeder Schlammanteil mit 150 Upm gerührt und die Gärbehandlung wurde bei 400C durchgeführt 600 g Schlamm mit einem Feststoffgehalt von 5% wurden ohne Vorbehandlung auf einen pH-Wert von 6,9 eingestellt, und dann wurde
fts unter Zusatz von anaerobem Schlamm als Impfschlamm die Gärbehandlung vorgenommen.
Die Ergebnisse der so durchgeführten Versuche sine in Tabelle 3 gezeigt
Tabelle 3
Vorbehandlungsbedingungen pH Temperatur
1,0
2,0
3,0
3,5
Dauer des Erhitzens Q (min)
100
60
100
170
170
170
100
50
60
100
160
170
170
60
170
Gemessene Viskosität
(cPS)
1 1 1
20 30
1 1 5
10 1
20
1 20
6,8
Ohne Vorbehandlung
2000
2900
2700
500
500
500
2300
5000 3000 1500 1000 1300 1100
5800 3000
6000 Für die Gärung Gebildete erforderliche Zeit CH-i-Menge
(Tage)
22
26
24
20
47
25
39
30
24
27
23
45
39
40
42
(Liter)
7,00
6,51 6,80 7,01
2,10 6,75
5,05 6,20 7,03 6,90 7,00 3,80
5,10 4,01
5,04
Beispiel 5
Zu Haushaltsmüll wurde Wasser gegeben, und das 30 Gemisch wurde mit Hilfe eines Mischers zerkleinert, so daß eine Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt von 1,5% und einem Gehalt an organischem Material von 7,0% gebildet wurde. Die Aufschlämmung wurde gerührt, und 2,4 ml Chlorwasserstoffsäure einer Kon- 35 zentration von 35% wurden zugesetzt, so daß der pH-Wert der Aufschlämmung auf 2,0 eingestellt wurde. Die Aufschlämmung wurde dann in einem Autoklav erhitzt. Die Temperatur wurde innerhalb von 5 Minuten auf 130° C erhöht und 5 Minuten bei diesem Wert 40 gehalten. Danach wurde die Aufschlämmung allmählich auf 95°C abgekühlt, aus dem Autoklav entnommen und in einem Wasser-Eis-Gemisch rasch gekühlt Danach wurden 3,0 ml Natriumhydroxid einer Konzentration von 20% zugesetzt, um den pH-Wert auf 7,2 45 einzustellen. Die Aufschlämmung mit eingestelltem pH-Wert wurde dann in einen Gärtank gegeben, und zur Durchführung der anaeroben Gärbehandlung wurden 2 Gew.-% anaerober Schlamm als Impfmaterial zugesetzt. Der Feststoffgehalt der Aufschlämmung betrug 3,1% und der Anteil an organischem Material 1,7%. Die Aufschlämmung wurde mit einer Rührgeschwindigkeit von 200 Upm gerührt und der Gärbehandlung bei 40° C unterworfen. Eine entsprechende Aufschlämmung, die keiner Vorbehandlung unterworfen worden war, wurde ebenfalls mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 72 eingestellt und der Gärbehandlung bei 40°C unterworfen. Die Ergebnisse der vorstehend erläuterten Versuche sind in Tabelle gezeigt
Tabelle
Gemessene Erforder-Viskosität liehe
Gärdauer
(cPS) (Tage)
Menge des
gebildeten
CH4
(1)
Mit 3000 42 6,5
Vorbehandlung
Ohne 5200 31 8,1
Vorbehandlung
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 709 684/480

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    5. Verfahren zur Aufarbeitung von biochemischen Abfällen, bei dem die Abfälle unter anaeroben Bedingungen bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis 600C der Gärung mit Hilfe geeigneter Mikroorganismen unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor Durchführung der Gärung der pH-Wert der biochemi- ic sehen Abfälle auf einen Wert von weniger als 3,5 eingestellt wird, die Abfälle mit so eingestelltem pH-Wert während vorbestimmter Dauer auf einer Temperatur im Bereich von 60 bis 200° C gehalten und danach durch Zugabe von Alkalien neutralisiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert vor Durchführung der Gärung innerhalb eines Bereiches von 1 bis 3 einstellt. ^i
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen des biochemischen Abfalls während einer Dauer von 1 bis 10 Minuten durchführt.
DE19762602325 1975-01-22 1976-01-22 Verfahren zur Aufarbeitung von biochemischen Abfällen unter anaeroben Bedingungen Expired DE2602325C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP872975 1975-01-22
JP872975A JPS555998B2 (de) 1975-01-22 1975-01-22

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2602325A1 DE2602325A1 (de) 1976-07-29
DE2602325B2 DE2602325B2 (de) 1977-06-16
DE2602325C3 true DE2602325C3 (de) 1978-01-26

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