DE1609006A1 - Verfahren zur Behandlung von Abwaessern - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von AbwaessernInfo
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Description
P 16 09 006»5-25 Frankfurt .(Main), 28>Νυνβ&ΐ>βτ 1969
Sterling Drug Inc. in lew York (USA.)
Verfahren zur Behandlung von Abwässern.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein ¥erfahren
zur Behandlung von Abwässern, insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Behandlung von Ab wässern
nach dem Schlanimfaulverfahren unter Heranziehung
einer Naßverbrennung. Die Erfindung bezieht sich weiters auf
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Nach einem bekannten Verfahren zur Behandlung von Abwässern
wird dieses in Schlammfaulbehältern einer anaeroben Gärung unterworfen um die Schädlichkeit des Abwassers zu verringern.
Im Schlammfaulbehälter wird durch anaerobe Organismen
der chemische Sauerstoffbedarf des zugeführten Schlammes dadurch
auf etwa die Hälfte verringert, daß ein Teil des Schlammes
in Methan und Kohlendioxyd und andere Stoffwechselprodukte
übergeführt wird. Das gebildete Methan wird4,n der Begel zur
Erzeugung von Energie, wie mechanische oder elektrische Energie oder Wärmeenergie, verwendet.
Bei der Behandlung von Abwässern nach dem Schlammfaulverfahren
können zahlreicjie Probleme auftreten, Dazu zählen .
unzureichende Kapazität des Sandbettes, der Rieselfelder oder
der mechanischen Filtrationseinrichtungen, Ein weiteres Problem entsteht bei der Abführung des Ablaufes und dieses Problem
ist dann besonders dringlich, wenn der Inhalt des Paulschlammbehält
er s vergiftet ist. Auch bei der Ablagerung des immer noch einen hohen chemischen Sauerstoffbedarf besitzenden
■' ■ '■ -ι- - ; .■■■■■■■■■-. -.'■■.. ■ .-■-■.
0Ö9803/1U7
BAO OFHGiNAL ■
160900$
festen Rückstandes treten Probleme auf. Ein weiteres Problem
entsteht häufig wegen unzureichender Kapazität des Schlammfaulbehälters. Wenn ein Sehlammfaulverfahren mit
einer Energieerzeugungsanlage gekoppelt wird, so wird bei einer den Bedarf der Energieerzeugungsanlage unterschreitenden
Gasproduktion der optimale Wirkungsgrad der Anlage nicht mehr erzielt. Auch die von Tag zu Tag und von Jahr zu
Jahr schwankenden Mengen an anfallendem Abwasser führen zu Schwankungen der gaserzeugung und damit zu weiteren Problemen.
Auch die einen höheren Wirkungsgrad besitzenden, unter Verwendung von beheizten Schlammfaulbehältern durchgeführ —
ten Schlammfaulverfahren bieten wegen der höheren Betriebskosten
und der erhöhten Arbeitsschwierigkeiten zahlreiche Probleme.
Gegenstand der Erfindung ist es nun eines oder mehrere
der oben erwähnten Probleme zu lösen bzw. die mit diesen
Problemen verbundenen Nachteile abzuschwächen.
Gemäß der Erfindung wird der aus dem Schlammfaulbe —
hälter abgezogene Faulschlamm einer Naflverbrennung bei zumindest
etwa 120 C unter Druck unterzogen, wobei stets ein solcher Überschuß an gasförmigem Sauerstoff vorliegt, daß
der chemische Sauerstoffbedarf des Faulschlammes um weniger
als 55 fo verringert wird, anschließend der nicht in Lösung
gebrachte feste Rückstand von der verbleibenden Flüssigkeit getrennt und konzentriert wird und zumindest ein Teil der
verbleibenden Flüssigkeit nach Kühlung auf etwa 75 ^0 108
zum Faulschlammbehälter rückgeführt wird und wobei die Kühlung der verbleibenden Flüssigkeit derart gelenkt wird, daß
sich im Schiammfaulbehälter eine im wesentlichen, konstante
Temperatur zwischen 30 und 60 C ergibt, und die Menge des
durch die verbleibende Flüssigkeit in den Schlammfaulbehälter eingebrachten Animoniakstiekstoffes so geregelt wird,
daß der Gehalt des Inhaltes des Schlammfaulbehälters an Ammoniakstickstoff stets unter 1,0 g/l, vorzugsweise zwischen
0,1 und 0,5 g/lf liegt.
0Ο98Ό9/14Λ7
. BAD ORlOiNAL
3 160900Θ
Gemäß dem in der USA-Patentschrift Nr. 3.O6O.II8 beschriebenen
Verfahren wird die durch eine Naßverbrennung
eines Abwasserschlammes, bei welcher der chemische Sauer st
off bedarf des Abwasserschlammes um 60 bis 85 cJo verringert
wird, erhaltene verbleibende Flüssigkeit der biologischen Behandltingsstufe als Nährstoff zugeführt. Diese Arbeitswei se
bewährt sich gut, wenn die biologische Behandlung eine
-anaerobe,Behandlung ist. Der nach diesem Verfahren erhaltene Wässrige Ablauf nach der Naßverbrennung stellt jedoch für
die in Schlanunfaulbehältern lebenden Organismen ein relativ
schlechtes Nährmedium dar. Wenn nun aber die Oxydation unter solchen Bedingungen durchgeführt wird, daß der chemische
Sauerstoffbedarf des Faulschlammes um weniger als 55 %f insbesondere
weniger als k5 $» verringert wird, so stellt der
erhaltene Ablauf aus der Naßverbrennung ein von den im Faulsehlammbehälter
lebenden Organismen bereitwilliger aufge nommeiies
Nährmedium dar. Damit kann eine erhöhte Gasproduktion
erzielt werden. Der im Rahmen des beschriebenen Verfahrens
verbleibende aufbereitete Schlamm besitzt einen geringeren
chemischen Sauerstoffbedarf und ist biologisch beständiger.
Der niedrigere Oxydationsgrad kann durch Erniedrigung
der Oxydationsteraperatur erzielt werden. Wenn beispielsweise
die Naßverbrennung bei Temperaturen zwischen 120 und 175°C
vorgenommen wird, so wird eine Oxydation im Ausmaß von weniger als 10 '/» bei IbO-0G-- in---einer Stunde und bei 12O0C in acht
Stunden oder mehr erzielt. Bei 120 C oder bei einer etwas
höheren Temperatur- kann eine Oxydation in einem gewissen Ausmaß erzielt werden, jedoch betrügt dei* Oxydati ons grad an der
unteren Temperaturgrenze häufig nur 1 cic oder weniger. Aus
diesem Grunde wird- die Oxydation vorzugsweise zwischen 120
und 1650C, beispielsweise bei i20°C innerhalb 2 bis 16 Stunden,
bei i'iO C innerhalb i bis S Stunden, bei 150 C innerhalb
einer Zeit bis zu 4-Stunden und bei l6.Ö'°C-innerhalb-einer
Zeit von einer Stunde oder weniger vorgenommen.
0 0 9809/ 1U 7
BAD ORIGINAL
Aus dem obigen ergibt sieh eine weitere Möglichkeit zur Begrenzung des Oxydationsgrades, welche darin besteht,
daß bei an sich einen höheren Oxydationsgrad ergebenden Temperaturen gearbeitet wird, Wobei jedoch die Oxydationszeit so weit zu verkürzen ist, daß der erzielte Oxydationsgrad weniger als 55 % beträgt. So wird beispielsweise eine
etwa 10 %-ige Oxydation bei etwa 175°C und eine etwa 45 %-ige
Oxydation bei 225°C innerhalb 6o Minuten erzielt. Damit wird durch eine Begrenzung der Oxydationszeit auf weniger als IO
Minuten beim Arbeiten bei 120 bis. 2000C und bei Begrenzung
der Oxydationszeit auf 5 Minuten bei 200 bis 225°C der Oxydationsgrad
auf weniger als 55 % begrenzt.
In der Regel soll der Oxydationsgrad nicht dadurch verringert
werden, daß der zugeführte Sauerstoff bei der Naß verbrennung vollkommen verbraucht wird, da der bei einer solchen
Arbeitsweise erhaltene Ablauf gegenüber den im Schlammfaulbehälter
lebenden Organismen toxisch/ist. Aus diesem Grunde
soll die Naßverbrennung in der Regel so durchgeführt werden,
daß stets Sauerstoff in einer solchen Menge zugeführt wird, daß In der Gasphase des oxydierten Gemisches Sauerstoff,
vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,5' bis 2,5 %} beispielsweise
in einer Menge von 1 bis 2 $,vorhanden ist«
Die Oxydation kann nach den USA-Patentschriften Nr.
2.665.249, 2.824.058, 2.903,425, 2.932,613 und 3.060.118
durchgeführt werden, wobei jedoch solche Oxydationsbedingungen eingehalten werden, daß der erzielte Oxydationsgrad weniger
als 55 % beträgt. Der Ausdruck "Naßverbrennung11 wurde geprägt
um auszudrücken, daß die Oxydation in Gegenwart von Wasser unter einem solchen Druck vorgenommen wird, daß zumindest
ein Teil des Wassers in flüssigem Zustand verbleibt. '
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Zusammenhang
bei hoher Temperatur, d.h. bei 30 bis 6o°C, in der Regel etwa
bei 30 bis 35°C» betriebenem Schlammfaulverfahren ausgeübt. Bei solchen Arbeitstemperaturen stellten sich in den Schlammfaulbehältern
Schwierigkeiten deshalb ein, weil sich bei direkter Beheizung der Behälter der Wärmeaustausch rasch
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verschlechterte und bei direkter Beheizung des Behälterinhalts mittels Dampf der Behälterinhalt in unerwünschter Weise
verdünnt wurde.
Da bei der Im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens
ausgeübten direkten Beheizung des Behälterinhalts
das Heizmedium einen Nährstoff darstellt, ist die direkte Beheizung ohne unerwünschte Verdünnung des Behälterinhalts
durchführbar. Da im Zuge der Naßverbrennung bei Temperaturen
gearbeitet wird, bei welchen eine größere Wärmemenge erzeugt
wird als zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von 30 bis
60°C im Schlammfaulbehälter erforderlich ist, wird der Ab lauf
aus der Naßverbrennungsstufe vor seiner Rückführung in
den Sehlammfaulbehälter auf etwa 75 bis iO&^Cj vorzugsweise
auf etwa 80 bis 1Q5°C,gekühlt. Die Kühlung des Ablaufes
aus der Naßverbrennungsstufe erfolgt zweckmäßigerweise durch Wärmeaustausch dieses Ablaufes mit der der Naßverbrennungszone
zugeführten Beschickung, so daß der Energiebedarf der
Oxydationsstufe verringert wird. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise
ist das Ausmaß der Kühlung von der Umgebungstemperatur
des Schlammfaulbehälters abhängig. In nördlichen Breiten ist
im Winter die Temperatur des Ablaufes aus der Naßverbren nungsstufe
auf etwa 99'-bis.-1050C zu halten, während im Sommer
auf etwa 75 bis 800C gekühlt werden kann» Die Temperatur,
auf welche gekühlt werden soll, wird durch jene Wärmemenge
bestimmt, welche erforderlich ist den Inhalt des Schlamm -faulbehälters
auf einer zwischen 30 und 6O°C liegenden, im
wesentlichen konstanten Temperatur zu halten*
Die im oxydierten Gemisch enthaltenen unlöslichen Feststoffe
setzen sich leicht aus dem Ablauf ab. Die feuchten, völlig unschädlichen Feststoffe können in üblicher Weise,
beispielsweise auf einem Sandbett oder auf Vakuum-Rotationsfiltern
leicht getrocknet werden. Ihre erdige Beschaffenheit
macht sie zu guten Bodenyerbesserungsmitteln und Düngemit-.
telji. ■'"■"."■■"■*■
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
solche Bedingungen eingehalten, daß der Gehalt des Inhaltes
des Schlammfaulbehälters an Ammoniakstiekstoff unter 1,0 g/l
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ORIGINAL INSPECTED
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bleibt. Dies kann durch eitle der im folgenden angegebenen Maßnahmen oder auch durch Kombination von zwei oder mehr
dieser Maßnahmen geschehen:
a) Die Oxydationstemperatür wird umgekehrt zum
Gehalt des Inhaltes des Schlammfaulbehälters an Ammoniakstickstoff verändert. Es wurde gefunden, daß der Ablauf,d.i.
das von Peststoffen befreite oxydierte Gemisch, dann einen niedrigen Gehalt an Amraonaikstickstoff besitzt, wenn die Oxydation
bei 120 bis 15O0C durchgeführt wird, und hoch ist,wenn
die Oxydation bei 175 bis 225°C durchgeführt wird. Dementsprechend
wird, wenn der Gehalt des Inhaltes des Schlammfaulbehälters
an Ammoniakstickstoff gegen 1,0 g/l ansteigt, eine Oxydationstemperatur
unterhalb 175 C, vorzugsweise unter 155 C, angewendet. Höhere Oxydationstemperaturen, beispielsweise eine
Oxydationstemperatur von 20O0G oder mehr, kann dann einge halten
werden, wenn der Ammoniakstickstoffgehalt des Inhaltes des Schlammfaulbehälters unter 0,8 g/l liegt. Im Betriebs zustand
der Anlage wird täglich der Ammoniakstickstoffgehalt des Schlammfaulbehälterinhaltes bestimmt und eine solche
Oxydationstemperatur eingestellt, weiche den Ammoniakstick— stoffgehalt des Schlammfaulbehälterinhaltes unter 1,0 g/l,
vorzugsweise auf 0,1 bis 0,5 g/l» insbesondere 0,2 bis Ο,Λ.
g/l, hält.
b) Alternativ kann die Verweilzeit des Oxydatioiis—
gemisches im Naßverbrennungsreaktor in Abhängigkeit vom Ainmoniakstickstoffgehalt
des Schlammfaulbehälterinhaltes, beispielsweise durch Änderung der Fördergeschwindigkeit durch
den Reaktor, verändert werden. Venn hiebei die gleiche Oxydationstemperatur
gehalten werden soll,kann es erforderlich werden, den vorhandenen Wärmeaustauschern Wärme von außen,
beispielsweise mittels überhitzten hochgespannten Dampfes, zuzuführen. Durch Verkürzung der Reaktionszeit wird der
Ammoniakstickstoffgehalt des Ablaufes verringert. So kann, beispielsweise bei einer Oxydationstemperatur von 200°G
durch Verringerung der Umsetzungsdauer von einer Sturide auf 15 Minuten der Ammoniakstickstoffgehalt des Ablaufes
bis auf die Hälfte verringert werden.
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e) Eine weitere Möglichkeit zur Regelung des Ammoniak-'
stickstoffgehaltes des Schlammfaulbehälterinhaltes ist durch
Veränderung der Menge des in den Schlammfaulbehälter zurückgeführten Ablaufes gegeben. Kenn der Ammoniakstickstofige - '
halt des Schlammiaulbehälterinhaltes auf 1,0 g/l ansteigt und
der Ammoniaksticlcstoffgehalt des Ablaufes mehr als 1,0 g/l
beträgt, so wird in den Sehlammfaulbehälter nur ein solcher Bruchteil des Ablaufes zurückgeführt, daß der Ammoniakspiegel
im Schlammfaulbehälter unter 1,0 g/l bleibt. Der Rest des Ab-
SBf
lauf es kann in die Primärschlammanlage bzw. in die/aerobe Behandlungsstufe
zurückgeführt oder mit nicht oxydiertem Faul schlamm vor dessen Oxydation vermischt werden. Da bei dieser
Arbeitsweise die dem Schiammfaulbehälter zugeführte Wärmemenge verändert wird, ist es manchmaj/erforderlich die Temperatur,
auf welche der Ablauf gekühlt wird, so zu regeln, daß der Inhalt
des Schlammfaulbehälters auf der gewünschten Temperatur innerhalb des oben angegebenen Bereiches gehalten wird.
d) Eine vierte Möglichkeit zur Regelung des Ammoniak stickstoffg,ehaltes
des Schlammfaulbehälterinhaltes besteht in der Entfernung zumindest eines Teiles des Ammoniakstickstoffes
aus dem Ablauf,bevor dieser dem Schlammfaulbehälter zugeführt wird. Dies kann durch Fällung, Oxydation oder Verdampfung erfolgen.
Vorzugsweise wird der Ammoniak verdampft, wobei der heilige Ablauf bis auf Atmosphärendruck entspannt wird, womit
zusammen mit Dampf, Kohlendioxyd und Stickstoff ein Teil des
Ammoniakstickstoffes in Form von Ammoniak entweicht. Das Abblasen des Ammoniaks kann durch Zugabe einer nicht flüchtigen
Base,* beispielsweise Ätzkalk oder Atzalkalien, zum Ablauf vor
seiner Entspannung erleichtert werden. Hiebei wird der pH-Wert des Ablaufes, welcher normalerweise etwa bei h bis 6
liegt, auf über 7, beispielsweise auf 10 bis 11, angehoben.
Gewünschterifalls können die Schwebstoffe vorher entfernt werden,
um die erforderliche Menge an nichtflüchtiger Base zu verringern.
Durch Entfernung der Hauptmenge des oder des gesamten
Ammonialcstickstoffes aus dem Ablauf vor seiner Rückführung
zum Schlamnif aulbehält er wird ein leicht assimilierbares,
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BAD
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nicht toxisches Nährmedium für die anaeroben Mikroorganismen erhalten, wodurch die Gasausbeute um 10 bis 25 % er höht
wird.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an
Hand der Fig. der Zeichnung näher erläutert, in welcher eine in erfindungsgemäßer Weise betriebene Schlammfaulanlage dargestellt
ist.
In der in der Fig. gezeigten Abwasseraufbereitungsanlage gelangt das Abwasser, nach Passieren der üblichen Siebe
usw. über die Leitung 1 in einen Absetzbehälter 10.Die
sich im Behälter 10 absetzenden Feststoffe werden über die Leitung 13 einem Eindicker Ik zugeführt. Der Ablauf aus dem
Absetzbehälter 10 wird über die Leitung 11 einer Belüftungs«-
station 20 zugeführt und gelangt dann über die Leitung 21 zu einem Absetzbehälter 22, aus welchem über die Leitung 23
ein bereits unschädlicher Ablauf abfließt und aus welchem ein Teil des abgesetzten aktivierten Schlammes über die Rohrleitungen
25 und 27 zur Belüftungsstation 20 und der Rest des aktivierten Schlammes den vom Absetzbehälter 10 kommenden
Feststoffen über die Rohrleitung 25 zugeführt wird. Der Ablauf aus dem Eindicker Ik wird über die Rohrleitungen 15
und 3 zum ersten Absetzbehälter 10 gepumjt- . Der im Eindicker
Ik anfallende Schlamm wird über die Rohrleitung 17 dem Schlammfaulbehälter 30 zugeführt, in welchem ein Teil der
Feststoffe in Methan und Kohlendioxyd übergeführt wird. Aus dem Schlammfaulbehälter 30 gelangt der Faulschlamm über die
Rohrleitung 3± in einen Absetzbehälter 32, aus welchem die überstehende Flüssigkeit über die Rohrleitungen 33» 35 und
3 zum Absetzbehälter 10 oder über die Rohrleitungen 33» 35
und 28 zur Belüftungsstation 20 geleitet wird. Der Faulschlamm
wird über die Rohrleitung 37 abgepumpt und mit über die Rohrleitung 38 zugeführter Luft vermischt, worauf die erhaltene Mischung durch den Wärmeaustauscher kO gepumpt wird,
in welchem deren Temperatur auf Oxydationstemperatur erhöht wird. Das heiße Gemisch wird über die Rohrleitung kl zum
Naßverbrennungsreaktor 42 derart gepumpt, daß eich die zur
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ORIGINAL INSPECTED
Erzielung des gewünschten Oxydationsgrades erforderliche
Verweilzeit im Reaktor ergibt. Das oxydierte Gemisch wird über die Leitung 43 in den Mantel des Wärmeaustauschers 40
gepumpt, wo es einen Teil des Wärmeinhalts an das ankommende
Gemisch abgibt. Das teilweise heruntergekühlte oxydierte
Gemisch wird durch die Rohrleitung 45, im Zuge derselben gegebenenfalls der pH-Wert des oxydierten Gemisches durch
eine über eine Rohrleitung 47 in einer bestimmten Menge zugeführte Base erhöht wird, zu einem Separator 50 gepumpt,
wo das Gemisch etwa auf Atmosphärendruck entspannt wird. Das Entspannen kann über Turbinen erfolgen, wobei zusätzlich
die Wärmemenge noch in Wärmeaustauscher innerhalb der Anlage verwertet werden kann. Die suspendierte Feststoffe ent haltende
flüssige Phase gelangt aus dem Dampfscheider 50 über die Leitung $1 in einen Absetzbehälter 52, aus welchem
die überstehende Flüssigkeit über die Rohrleitungen 53 und 17 zum Schlammfaulbehälter 30 zurückgeführt und die nunmehr
unschädlichen Feststoffe über die Rohrleitung 55 auf ein Sandbett 60 oder eine andere Filtertype aufgegeben werden.
Die nach Abtrennung der Feststoffe mittels des Filters verbleibende restliche Flüssigkeit wird beispielsweise über die
Rohrleitung 61 und 3 in den ersten Absetzbehälter 10 zurückgeführt.
Primärschlamm kann dem Wärmeaustauscher direkt über die Nebenschlußleitung 19 zugeführt werden. Faulschlamm kann
hiebei über die Rohrleitungen 37f 19 und 17 wieder zum Faul—
sehlarambehälter 30 zurückgeführt werden. GewünschtenfalIs
kann der Ablauf aus dem dem Schlammfaulbehälter 30 nachgeschalteten Absetzbehälter 32 über die Rohrleitungen 39 und
37 dein Wärmeaustauscher 40 zugeleitet werden. Der Ablauf aus
dem Absetzbehälter 52 gelangt über die Nebenschlußleitung 57 zum ersten Absetzbehälter 10.
In der beschriebenen Anlage wurde wie folgt gearbeitet. 3»785.000 1 eines 10,4 Tonnen Schwebstoffe mit einem
biologischen Sauerstoffbedarf von 8,35 t wurden pro Tag in den Absetzbehälter 10 gepumpt, aus welchem ein 4,16 t
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Schwebstoffe mit einem biologischen Sauerstoffbedarf von
5,42 t enthaltender Ablauf vom Rest der Schwebstoffe abgezogen
wurde. Nach Behandlung des Ablaufes aus dem ersten Absetzbehälter 10 in der Belüftungsstation 20 und nach Absetzen
des Ablaufes aus dieser Belüftungsstation im Absetzbehälter
22 konnte aus diesem Absetzbehälter 22 ein Ablauf abgezogen werden, dessen biologischer Sauerstoffbedarf vernachlässigbar
war. Im Eindicker 14 fiel mit einer Geschwindigkeit von 170.000 1 pro Tag ein 9,5 t Schwebstoffe, davon
6,34 t flüchtige (organische) Feststoffe, enthaltender Primärschlamm an. Dieser Primärschlamm wurde zusammen mit
75.500 1 des 0,7 t fltihtige Feststoffe enthaltenden Ablaufes
aus dem Absetzbehälter 52 in den Schlammfaulbehälter 30
gepumpt, in welchem unter Gasentwicklung ein Faulschlamm entstand, welcher nach Abtrennung vom in einer Menge von
162.000 1 pro Tag anfallenden Ablauf aus dem Schlammfaulbehälter zum ersten Absetzbehälter 10 zurückgeführt wurde. Der in
einer Menge von 95.000 1 pro Tag anfallende, 3,16 t Asche und 3,16 t flüchtige Feststoff enthaltende Faulschlamm wurde
mit einer zur Verringerung des chemischen Sauerstoffbedarfes
um etwa 50 C,O ausreichenden Menge an Luft vermischt. Das erhaltene
Gemisch aus Luft und Faulschlamm wurde durch den Wärmeaustauscher 40 gefördert und dort auf 1400C erwärmt.
Das den Wärmeaustauscher verlassende erwärmte Gemisch wurde durch den Reaktor 42 geleitet, in welchem die Temperatur des
Gemisches durchschnittlich auf 2O5°C gehalten wurde und in welchem das Gemisch so lange verblieb bis durch die ablaufende
Oxydation der chemische Sauerstoffbedarf auf etwa die HaJfte
verringert worden war. Das Verhältnis des zugeführten Faulschlammes zur zugeführten Luft wurde derart kontinuierlich
geregelt, daß die Dampfphase des oxydierten Gemisches 0,5 bis 2,5 >
Sauerstoff enthielt. Das heiße oxydierte Ge misch wird über den Mantel des Wärmeaustauschers 40 geführt,
in welchem dessen Temperatur soweit abgesenkt wurde, daß der
aus dem Absetzbehälter 52 abfliessenue Ablauf in Abhängigkeit von der Jahreszeit eine zwischen 75 bis 1050C liegenden Temperatur
besaß. Hiebei wurde die Temperatur des heißen Ablaufes
so eingeregelt, daß sich im Schlammfaulbehälter eine konstante Temperatur von 32 C ergab. Das aus dem Wärmeaustauscher
kO ankommende heiße Gemisch wurde im Separator 50 durch
Abblasen von Dampf etwa auf Atmosphärendruck entspannt. Aus
dem Absetzbehäjter k2 wurde der heiße Ablauf mit einer Temperatur
abgezogen, welche bei Rückführung dieses Ablaufes in den Schlammfaulbehalter 30 ermöglichte, den Inhalt des
Schlammfaulbehälters auf einer Temperatur von 32°C zu halten. Der aus dem Absetzbehälter 52 abgezogene, 40 % Feststoffe,
d.h. 6,32 t Feststoffe, enthaltende Schlamm wurde auf ein Sandbett aufgegeben, wo er mit einer um vieles größeren Geschwindigkeit
als in üblicher Weise erhaltener Faulschlamm zu einem krümraeligen Kuchen abtrocknete.
Dei einer etwas anderen Arbeitsweise wurde die flüssige Phase des oxydierten Gemisches,deren pH-Wert Ί,3 betrug,
mit 2 bis 8 g Ca(OH)^ pro 1 oder mit einer äquivalenten Menge
einer anderen Hase· vermischt, worauf 10 bis 20 cjo des Wassers
abgedampft wurden, wobei zusammen mit dem aus dem Dampfscheider 50 abgeblasenen Wasserdampf 85 bis 98 (,Ό des Amraoniakstickstoffes
beseitigt wurden. Bei dieser Arbeitsweise konnte
in reproduzierbarer Weise die Gaserzeugung im Schlaramfaulbehälter
und gleichzeitig eine weitergehende Verringerung des chemischen Sauerstoffbedarfes des dem Schlammfaulbehälter
zugefühi'ten Schlammes erzielt werden. Beim kontinuierlichen
Arbeiten wurde hiebei der Ammoiiiakstickstoffgehalt des
Schlammfaulbehälterinhaltes täglich bestimmt und entsprechend den# erhaltenen Meßwerten" wurde die Menge der dem heißen oxydierten
Gemisch zugesetzten Base verändert. Sobald der Ammoniakstickstof!gehalt
im Schlammfaulbehälter gegen 1,0 g/l anstieg, wurde eine solche Menge an Base zugesetzt, daß der
pH-Wert auf 7 bis 11 oder mehr angehoben wurde. Beim Absinken des Ammoniakstickstoffgehaltes unter 0,8 g/l wurde das Zugeben
der Base abgebrochen.
Gemäß einer anderen abgeänderten Arbeitsweise wurde das Faulschlariira-Luft-Gemisch bei einer Temperatur zwischen
120 und 150 C oxydiert, wobei die zur Aufrechterhaltung dieser
Terapei'atur erforderliche Wärmemenge mittels dem heißen
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BAD OFHGINAt
Faulschlamm-Luft-Gemisch unmittelbar vor Eintritt in den Reaktor direkt oder indirekt zugeführten Dampfes zugeführt
wurde. Der von Feststoffen befreite Reaktorablauf, welcher bei einer Oxydationstemperatur von 1200C etwa 5 g/l oder
weniger flüchtige Feststoffe und bei einer Oxydationstemperatur
von 150oC etwa 17 g/l oder mehr flüchtige Feststoffe enthielt, enthielt weiters 0,2 bis 0,5 g/l Ammoniakstickstoff
und stellte ein beträchtlich besseres Nährmedium für die Organismen im Schlammfaulbehälter dar als der bei einer
Oxydation oberhalb 15O°C erhaltene Ablauf.
Gemäß einer weiteren abgeänderten Ausführungsform wurde zumindest ein Teil des aus dem Absetzbehälter 52 er- «
haltenen Ablaufes direkt dem ersten Absitzbehälter zugeführt, wobei die Menge des nicht dem Schlammfaulbehälter zugeführ—
ten Ablaufes so geregelt wurde, daß der Ammoniak-stickstoffgehalt das Schlammfaulbehälterinhaltes knapp bei 1,0 g/l
gehalten wurde.
Gemäß einer anderen abgeänderten Ausführungsform des
oben beschriebenen Verfahrens wurde die Fördergeschwindigkeit des Faulschlammes so weit erhöht, daß das Verhältnis von
Faulschlamm zu Luft theoretisch nur eine 27 %-ige Oxydation
ermöglicht, wobei die Verweilzeit im Reaktor so verringert wurde, daß statt einer 50 %-igen Oxydation eine nur 25 %-ige
Oxydation erzielt wurde. Die zur Aufrechterhaltung der gleichen
Oxydationstemperatur erforderliche zusätzliche Wärmeenergie
wurde in einem weiteren Wärmeaustauscher mittels Dampf zugeführt.
Schließlich wurde auch derart vorgegangen, daß das Faulschlamm-Luft-Gemisch durch das Wärmeaustauschersystem
mit einer durchschnittlichen Temperatur von 120 bis l60°C und einer Verweilzeit von 16 bis 0,25 Stunden gepumpt wurde*
wobei die minimale Verweilzeit jene war, innerhalb derselben sich eine VerkürzungOer Absatzzeit der Schwebstoffe auf
zumindest die Hälfte erzielt ist. Das heiiie Gemisch wurde durch eine wärmeisolierte Vorrichtung zur Abscheidung von
Feststoffen der in der Zeichnung dargestellten Art geführt,
-12-
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BAD ORiGINAL
wo so viele Feststoffe entfernt und anschließend auf das Sandbett aufgegeben wurden, daß der Gehalt an flüchtigen
Feststoffen auf weniger als 40 g/l abgesenkt wurde. Der Rest der heißen Mischung wurde dann zusammen mit einer im
wesentlichen zur Erzielung einer vollständigen Oxydation ausreichenden Menge an Luft in den beispielsweise auf etwa
200 bis 35O0C gehaltenen Reaktor eingeführt. Wenn zumindest
20 g/l der flüchtigen Feststoffe oxydiert wurden, hielt sich die Reaktion von selbst aufrecht. Das oxydierte Gemisch wurde
dann durch das Wärmeaustauschersystem 40 und in den Dampfscheider
50 geleitet, von wo es schließlich zum ersten Absetzbehälter oder zur Belüftungsstation oder zusammen mit
dem weitgehend gereinigten Ablauf aus der Anlage entfernt wurde. Diese Arbeitsweise ist dann von besonderem Wert, wenn
die Kapazität des Schlammfaulbehälters bereits voll ausgelastet ist und die Verweilzeit im Sehlammfaulbehälter ver ringert
werden muß. Während üblicherweise bei Verkürzung einer Verweilzeit des Schlammes im Sehlammfaulbehälter wegen
schlechterer Absetzeigenschaften des erhaltenen Faulschlamme s die verwendeten Sandbette übermässig belastet werden, ist
dies bei der beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens nicht der Fall, da die Absetzgeschwindigkeit des erhaltenen Faulschlammes beträchtlich besser ist als die,
in üblicher Weise erhaltenen Faulschlammes. Da darüber hinaus der chemische Sauerstoffbedarf des Ablaufes äußerst gering
ist, wird das System nicht zusätzlich belastet.
-13-
009809/1U7
BAD ORIGINAL
Claims (6)
1.Verfahren zur Erhöhung der Kapazität von einen
Schlammfaulbehälter aufweisenden Abwasseraufbereitungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der erhaltene Faulschlamm bei zumindest etwa 1200C im Zuge einer Naßverbrennung oxydiert wird, wobei
stets gasförmiger Sauerstoff in einem solchen Überschuß vorhanden ist, daß der chemische Sauerstoffbedarf des Abwasserschlammes
um weniger als 55 c/o verringert wird,
b) daß aus dem Ablauf die verbleibenden Feststoffe abgetrennt werden,
c) daß zumindest ein Teil des von den Feststoffen befreiten Ablaufes auf etwa 75 his 10b°C gekühlt wird, sodaß,
wenn der gekühlte Ablauf dem Schlammfaulbehälter zugeführt wird, im Schlammfaulbehälter eine im wesentlichen konstante
Temperatur zwischen etwa 30 und 60 C aufrecht erhalten wird,
d) daß der teilweise gekühlte Ablauf dem Schlammfaulbehälter
zugeführt wird, und
e) daß die Menge des mit dem Ablauf dem Schlammfaulbehälter
zugeführten Ammoniakstickstoffes so geregelt wird, daß der Ammoniakstickstoffgehalt des Schlammfaulbehälterinhaltes
unter 1,0 g/l bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Filtration vom Ablauf abgetrennten Feststoffe
getrocknet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Ablauf ein Teil des Ammoniakstickstoffes durch Verdampfung eines Teiles des Ablaufes entfernt
wird.
k. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ablauf vor der teilweisen Verdampfung eine nicht flüchtige Base zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis ht dadurch
-Ih-
009809/1U7
gekennzeichnet, daß die Naßverbrennung bei Temperaturen
bis 155°C, vorzugsweise etwa unter 150°C durchgeführt
wi r d.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablauf auf etwa 80 bis
105°C gekühlt wird.
7· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des gekühlten Ablaufes
mit dem Faulschlamm vor dessen Oxydation vermischt wird.
0 09809/ 1U 7
-15- 20.11.1969/ /nb
BAD OWQINAt
Leerseite
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